Einführung in die Theorie und Methoden der ... - Userpage
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Sem<strong>in</strong>ar: Die Begutachtung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familiengerichtsbarkeit - SoSe 2005<br />
Leitung: Prof. R. Balloff<br />
Fazit<br />
3. Kooperation (befolgt e<strong>in</strong>e Auffor<strong>der</strong>ung)<br />
4. Aufnahme von Körperkontakt<br />
5. Ablehnung e<strong>in</strong>es Kontaktangebotes (Abwenden, Nichtreagieren, „Ne<strong>in</strong>“)<br />
6. Sprachliche Zuwendung<br />
Die Verhaltensbeobachtung br<strong>in</strong>gt auch Probleme mit sich, zum Beispiel mangelhafte Objektivität, Halo-<br />
o<strong>der</strong> Hofeffekt <strong>und</strong> Auswertungs- <strong>und</strong> Interpretationsfehler. Zudem spiegeln sich Persönlichkeitstheorien<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Auswertung des SV. Weiterh<strong>in</strong> erfor<strong>der</strong>t <strong>die</strong> quantitative Form e<strong>in</strong>en hohen zeitlichen Aufwand,<br />
dafür ist <strong>die</strong> Beobachtung aber wie<strong>der</strong>holbar (Reliabilität) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>deutiger (Validität).<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich wird <strong>die</strong> Objektivität <strong>der</strong> Verhaltensbeobachtung umso größer, je konkreter <strong>die</strong> zu be-<br />
obachtenden Verhaltensweisen s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> je weniger Beurteilungen vom Auswerter vorgenommen werden<br />
müssen. Die Schlussfolgerung von Häufigkeiten auf <strong>in</strong>haltliche Zusammenhänge wird h<strong>in</strong>gegen weniger<br />
objektiv, je verhaltensnäher <strong>und</strong> beobachtbarer <strong>die</strong> Merkmale def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d.<br />
Dennoch ist <strong>die</strong> Verhaltensbeobachtung trotz <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schränkungen e<strong>in</strong>e geeignete Methode, dort wo kei-<br />
ne an<strong>der</strong>en validen Testverfahren zur Verfügung stehen. Aussagekräftig werden <strong>die</strong> Beobachtungsergeb-<br />
nisse jedoch erst durch <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> den psychodiagnostischen Gesamtbef<strong>und</strong>.<br />
Literatur:<br />
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C.F.Graumann (Hrsg.)., Enzyklopä<strong>die</strong> <strong>der</strong> Psychologie: Themenbereich B, Serie I, Bd. 2 (S. 1- 65)<br />
Gött<strong>in</strong>gen: Hogrefe<br />
. Fisseni, Hermann- Josef. (1997). Lehrbuch <strong>der</strong> psychologischen Diagnostik. 2. überarbeitete Aufla-<br />
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. Rohmann, U. & Elb<strong>in</strong>g, U. (2002). Selbstverletzendes Verhalten. Überlegungen, Fragen <strong>und</strong> Ant-<br />
worten. Dortm<strong>und</strong>: Borgmann Verlag<br />
© Silke Mrose (FU-Berl<strong>in</strong>), Kathr<strong>in</strong> Raubach (TU-Berl<strong>in</strong>), Anja Ulrich (TU-Berl<strong>in</strong>)<br />
Kontakt: anja.ulrich@gmx.de<br />
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