Einführung in die Theorie und Methoden der ... - Userpage
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Sem<strong>in</strong>ar: Die Begutachtung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familiengerichtsbarkeit - SoSe 2005<br />
Leitung: Prof. R. Balloff<br />
Kognitive Variablen � Problemlösefähigkeit <strong>der</strong> Eltern, soziale Kompetenz<br />
Organismusvariablen � ges<strong>und</strong>heitliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen o<strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Beteiligten, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Betreuung notwendig<br />
machen<br />
Soziale Variablen � E<strong>in</strong>stellungen zum K<strong>in</strong>d, für das K<strong>in</strong>d an<strong>der</strong>e wichtige<br />
Beziehungen/ B<strong>in</strong>dungen, Verhalten im Umgang mit<br />
an<strong>der</strong>en<br />
Diese beiden Konzepte könnten <strong>der</strong> Operationalisierung e<strong>in</strong>er günstigen Relation zwischen <strong>der</strong> Bedürf-<br />
nislage des K<strong>in</strong>des <strong>und</strong> den zukünftigen Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>die</strong>nen <strong>und</strong> so den Begriff K<strong>in</strong>deswohl fass-<br />
barer machen.<br />
Generell s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> K<strong>in</strong>deswohlkriterien noch sehr abstrakt <strong>und</strong> lassen sich <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne nicht beobachten.<br />
Daher müssen wir sie <strong>in</strong> etwas fassbares, beobachtbares umwandeln.<br />
Die o.g. Konzepte können dabei helfen.<br />
In <strong>der</strong> Begutachtungssituation wird es zunächst auch so se<strong>in</strong>, dass erst viele konkrete Verhaltensweisen<br />
im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> K<strong>in</strong>deswohlkriterien zu beobachten s<strong>in</strong>d- sowohl <strong>in</strong> positiv zu bewerten<strong>der</strong> als auch negativ<br />
zu bewerten<strong>der</strong> Richtung. Da man 3-4 Hausbesuche macht, ergibt sich e<strong>in</strong> immer geschlosseneres Bild.<br />
Hierbei wurden -da wir ke<strong>in</strong>e genormten, standardisierten Situationen haben- nach dem Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Of-<br />
fenheit Kategorien h<strong>in</strong>zugenommen, herausgenommen o<strong>der</strong> zusammengefasst.<br />
E<strong>in</strong>fluss- <strong>und</strong> Verzerrungstendenzen<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Beobachtung von Verhalten erfassen wir Informationen, <strong>die</strong> durch allgeme<strong>in</strong>e <strong>und</strong> auch<br />
spezielle E<strong>in</strong>flüsse <strong>und</strong> Verzerrungstendenzen bee<strong>in</strong>trächtigt se<strong>in</strong> können.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Beobachtungs- bzw. Beurteilungsfehler können folgende se<strong>in</strong> (Abb. 2):<br />
Der Halo- Effekt, bei dem e<strong>in</strong>e zentrale Eigenschaft den E<strong>in</strong>druck bestimmt. E<strong>in</strong> berühmtes Beispiel dafür<br />
s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> ASCH – Experimente, bei denen zwei Versuchsgruppen jeweils e<strong>in</strong>e Adjektivliste zur Beschrei-<br />
bung e<strong>in</strong>er Person vorgelegt wurde. In je<strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden Listen wurde nur e<strong>in</strong>e zentrale Eigenschaft verän-<br />
<strong>der</strong>t- warm <strong>und</strong> kühl. Je nachdem welche Eigenschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Liste stand, wurde <strong>die</strong> Person als entwe<strong>der</strong><br />
sympathisch o<strong>der</strong> unsympathisch empf<strong>und</strong>en.<br />
E<strong>in</strong> weiterer E<strong>in</strong>fluss ist <strong>der</strong> Positionseffekt. Abhängig davon, wann <strong>die</strong> Information gegeben wird- zuerst<br />
o<strong>der</strong> zuletzt- bildet sich <strong>der</strong> Beobachter e<strong>in</strong> bestimmtes Urteil. D.h. also, dass <strong>der</strong> erste E<strong>in</strong>druck o<strong>der</strong><br />
auch <strong>der</strong> letzte das Urteil prägen können.<br />
© Silke Mrose (FU-Berl<strong>in</strong>), Kathr<strong>in</strong> Raubach (TU-Berl<strong>in</strong>), Anja Ulrich (TU-Berl<strong>in</strong>)<br />
Kontakt: anja.ulrich@gmx.de<br />
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