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Gemessen an der Anzahl von Gasfahrzeugen (GFZ) ist Italien<br />
heute der größte europäische Markt für GFZ. Bis Ende 2008 hat die italienische<br />
GFZ-Flotte etwa 570.000 Fahrzeuge gezählt, mit einem Tankstellennetz<br />
von ungefähr 780 Tankstellen im ganzen Land. Im Vergleich dazu gibt<br />
es in Russland gerade um die 100.000 Fahrzeuge, in Deutschland 70.000,<br />
in Schweden 16.000 und in Frankreich 11.000 Gasfahrzeuge.<br />
Es ist zwar richtig, dass Italien auf einer weltweiten Skala<br />
der Gesamtzahl von GFZ nur den 6. Platz nach Argentinien, Pakistan,<br />
Brasilien, dem Iran und Indien, und vor China einnimmt, aber nach der<br />
Anzahl von erdgasbetriebenen Personenkraftwagen übertrifft es auch Indien,<br />
und kommt in dieser Kategorie auf den 5. Platz. Außerdem haben<br />
die meisten dieser Länder entweder spezielle lokale Bedingungen und<br />
spezialisierte Einrichtungen, wie Argentinien und Brasilien in Südamerika,<br />
oder unterscheiden sich ausdrücklich von Italien durch eine größere<br />
Bevölkerung und ein niedrigeres Entwicklungsniveau der Wirtschaft, zusammen<br />
mit einer bedeutsam niedrigeren Kaufkraft ihrer Durchschnittsverbraucher.<br />
Es gibt mindestens drei Gründe, warum Italien an der Spitze<br />
der Industrieländer, was GFZ angeht, steht. Nach der Untersuchung<br />
einiger Experten (zum Beispiel Pierre Fischer vom Unternehmen Swagelok)<br />
besteht der erste Grund darin, dass “die italienische Gasindustrie<br />
Argentinien 1721,1<br />
pakistan 1658<br />
brasilien 1155,8<br />
Die top 10 länder mit den meisten<br />
Gasfahrzeugen (Gfz)<br />
iran 826,6<br />
indien 821,8<br />
italien 570<br />
china 336<br />
kolumbien 261,4<br />
bangladesch 180<br />
ukraine 120<br />
quellen: ngvgroup.com, federmetano.it, ilsole24ore.com, Oktober 2008.<br />
– GFZs in Tausend<br />
am meisten aus dem einfacheren Zugang zu Erdgas gemacht hat. Dank<br />
einer Pipeline, die von Nordafrika durch Italien läuft, sahen Gasgesellschaften<br />
eine ‘natürliche’ Chance, Erdgas zu verkaufen und haben sie<br />
genutzt”. Das erste tiefe Methanfeld in Westeuropa wurde sogar von Eni,<br />
der staatlichen italienischen Öl- und Gasgesellschaft, im Juni 1959 in der<br />
Nähe von Lodi in der Lombardei (in Norditalien) entdeckt, während das<br />
zweite Feld im Adriatischen Meer nicht weit von Ravenna entdeckt wurde.<br />
Heutzutage gibt es Offshore-Plattformen im Ionischen Meer in der Nähe<br />
von Crotone (Calabrien), mit denen Eni 15% des nationalen Erdgasverbrauchs<br />
gewinnt, sowohl für den Verbrauch von Haushalten, als auch für<br />
industrielle Nutzung, während die übrigen 75%, größtenteils von Russland<br />
und Algerien, importiert werden.<br />
Anzahl von Gasfahrzeugen (Gfz) in den top 10 ländern<br />
72 73<br />
Land<br />
GFZ<br />
Total<br />
(in Tausend)<br />
Davon Autos/<br />
PKW s<br />
Tankstellen<br />
(TS)<br />
Tankstellen<br />
im Bau<br />
Monatlicher<br />
Verbrauch<br />
in Mln. m3 1 Argentina 1,721.1 1,721.1 1,784 n.a. 227,6<br />
2 Pakistan 1,658.0 1,599.9 1,923 200 n.a.<br />
3 Brazil 1,155.8 1.155.8 1,654 n.a. 222,6<br />
4 Iran 826.6 823.9 519 680 n.a.<br />
5 India 821.8 315.2 325 60 52,<br />
6 Italy 570.0 566.5 700 80 49,0<br />
7 China 336,0 95.5 561 n.a. 193.3<br />
8 Colombia 261.4 179.3 377 n.a. 45<br />
9 Bangladesh 180.0 46.6 229 13 21,3<br />
10 Ukraine 120.0 7.0 224 n.a. 46,0<br />
quellen: ngvgroup.com, federmetano.it, ilsole24ore.com, Oktober 2008.<br />
Der zweite Grund besteht darin, dass die italienische Gasindustrie<br />
sehr bald mit der Produktion von Methangas- und Autogas-<br />
(GPL) -Tanks, -Ausrüstung und -Einbausätzen begann, so dass sogar<br />
Privatpersonen, neben kleinen PKW-Dienstleistern und Reparaturwerkstätten,<br />
diese in Autos mit Benzinmotoren installieren konnten, um<br />
sie so in GFZ umzuwandeln. Und das mit beträchtlichen Ersparnissen<br />
gemessen am gegenwärtigen Preis von Benzin. Auch die italienische<br />
Autoindustrie folgte der Nachfrage, wenn sie auch mit einer gewissen<br />
Verzögerung die Produktion der ersten spezialisierten Erdgas-, Flüs-