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12 KLEEBLATT LOKALE NACHRICHTEN<br />
24. Februar 2011<br />
„Die Unabhängigen – Bürger für Sarstedt“<br />
Neuwahlen und<br />
Aussichten auf die<br />
Kommunalwahl 2011<br />
Sarstedt. Am 21.02.2011 fand die ordentliche Mitgliederversammlung<br />
des Vereins „Die Unabhängigen – Bürger für Sarstedt“ statt. Noch einmal<br />
ließ die Fraktionsvorsitzende Gabriele Ruddigkeit die Themen, mit denen<br />
sich die Fraktion wie auch der Stadtrat im vergangenen Jahr beschäftigte,<br />
Revue passieren.<br />
Es standen Neuwahlen an, bei denen Thomas von Einem einstimmig<br />
zum neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde. Dieser hatte sich<br />
im Januar zum Wechsel in die Fraktion „Die Unabhängigen“ entschieden.<br />
„Mit diesem Votum wolle man das Vertrauen ausdrücken, das man ihm<br />
entgegen brächte“, verlautete es aus den Reihen der Mitglieder.<br />
Zum 2. Vorsitzenden wurde Eberhard Will einstimmig wiedergewählt, die<br />
Geschäftsführung wurde ebenfalls einstimmig in die Hände von Karin<br />
Kune übertragen, die somit die Nachfolge von Claudia Holten antritt.<br />
Im Anschluss wurde über das Vorgehen hinsichtlich der Kommunalwahl<br />
im Spätsommer beraten. Die Reihenfolge der Kandidaten auf den Wahllisten<br />
in den Stadtrat wie auch in den Kreistag, und die Wahl der Delegierten<br />
zur Kreistagswahl soll in einer weiteren Mitgliederversammlung<br />
am 18.04.2011 erfolgen. Interessierte Bürger sind herzlich willkommen.<br />
Informationen sind bei Gabriele Ruddigkeit unter Telefon 0 50 66 / 69 27<br />
10 oder bei Thomas von Einem unter Telefon 0 50 66 / 60 37 62 erhältlich.<br />
Kontaktaufnahme ist auch per Email unter gabriele.ruddigkeit@web.de<br />
oder tmv.einem@t-online.de möglich. ■<br />
Basar für Kinderkleidung<br />
Sarstedt. Am Samstag, 12. März 2011, veranstaltet der Kreis „Frauen laden<br />
Frauen ein“ einen SECOND-HAND-BASAR für Kinderartikel in der Leinet<strong>als</strong>chule<br />
in Jeinsen. Wer gut erhaltene Babyausstattung, sommerliche<br />
Kinderkleidung und Spielzeug verkaufen möchte, kann die Artikel gegen<br />
eine Gebühr von 20 % des Verkaufserlöses in Kommission geben. Der Erlös<br />
des Basars und der Kaff eestube werden an die SOS-Kinderdörfer und<br />
ein Mädchenhaus in Quito/Ecuador gespendet.<br />
Die Annahme fi ndet am Freitag, den 11. März 2011 von 16.00 bis 18.00<br />
Uhr und am Samstag, den 12. März 2011,von 9.30 bis 11.00 Uhr in Jeinsen,<br />
in der Leinet<strong>als</strong>chule statt.<br />
Verkauft werden die Artikel am Samstag, den 12. März 2011 von 14.30 bis<br />
16.30 Uhr. Die Kaff eestube hat am Samstag ab 14.00 Uhr geöff net.<br />
Neben der üblichen Annahme bieten der Kreis „Frauen laden Frauen ein“<br />
am 2. März von 18 bis 20 Uhr im Garvehaus (Kirchstraße 7) Listen an, die<br />
mitgenommen und selbst ausgefüllt werden können. Diese Listen kosten<br />
1€ und dürfen nicht mehr <strong>als</strong> 25 Artikel umfassen. ■<br />
Erscheinungshinweis<br />
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10<br />
10 MÄRZ<br />
Das nächste<br />
KLEEBLATT erscheint<br />
am 10. März 2011<br />
Sarstedt (gk). „Der Mensch ist frei<br />
geboren und liegt doch überall in<br />
Ketten“ (Jean Jaques Rousseau).<br />
In Rainers Kneipe an der Holztorstraße<br />
10 ging es am 18. Februar<br />
wieder einmal lebhaft und gesellig<br />
zu. Zahlreiche Gäste lauschten den<br />
provozierenden und herausfordernden<br />
Geschichten des unvergesslichen<br />
Underground-Poeten Charles<br />
Bukowski, exzellent vorgetragen<br />
vom bekannten hannoverschen<br />
Film- und Bühnenschauspieler Vol-<br />
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Sarstedt (gk). Im Konzept für die Innenstadtsanierung<br />
wurden vor einiger<br />
Zeit <strong>als</strong> öff entliche Maßnahmen<br />
verschiedene Platzumgestaltungen<br />
in Erwägung gezogen, wie z.B. Steinstraße<br />
und Enge Straße (Marktplatz),<br />
Hahnenstein (Stadtplatz), Kirchplatz<br />
und der Parkplatz in der Weberstraße.<br />
Erwartungsgemäß entschieden<br />
sich am 9. Februar die Mitglieder des<br />
Stadtentwicklungs- und Umweltausschusses<br />
für die Variante 1. Fördergelder<br />
seien abrufbereit, erklärte<br />
Reiner Oppermann vom städtischen<br />
Bauamt.<br />
Zum Pilotprojekt für die Innenstadtsanierung<br />
wurde <strong>als</strong>o der Platz im<br />
ker Kühn. Stimmgewaltig tönte der<br />
53-Jährige zu Beginn: „Lass dich ja<br />
nicht hier blicken!“ Dieser Befehl galt<br />
selbstverständlich keinem einzigen<br />
der aufgeschlossenen Besucher, das<br />
ist klar. Der kühne Satz stammt aus<br />
einer der nie langweilig werdenden<br />
Bukowski-Stories, die von den vielen<br />
Verlierern dieser Welt erzählen,<br />
voll von Gewalt, abgrundtief traurig,<br />
irrsinnig komisch und triefend von<br />
schwarzem Humor. Berichtet wird<br />
aber auch von der magischen weibli-<br />
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10-Jahres-Programm eingeläutet<br />
Zukunftschance – Altbausanierung<br />
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Bereich Steinstraße/Enge Straße auserkoren.<br />
„Jetzt geht es los“, verkündete<br />
Reiner Oppermann. Bei der Umgestaltung<br />
des favorisierten Bereichs<br />
sollen auch der Oberfl ächenbereich<br />
sowie die Regen- und Abwasserkanäle<br />
in Stand gesetzt werden, war<br />
man sich einig. Welcher der vom Sanierungsbeirat<br />
ausgearbeiteten vier<br />
Vorschläge tatsächlich <strong>als</strong> erster in<br />
die Tat umgesetzt wird, entscheidet<br />
in letzter Instanz der Stadtrat. Eine<br />
Markthalle sowie erfrischende Wasserspiele<br />
haben im Entwurf Nr.1 eine<br />
gewichtige Rolle.<br />
Von sanierungswilligen Hausbesitzern<br />
liegen der Verwaltung bereits<br />
Anträge auf Fördergelder vor, teilte<br />
Reiner Oppermann im Lauf der Sitzung<br />
mit. Auch beim Thema Bebauungsplan<br />
Nr. 8 A „Vor den Furchen/<br />
Freienbergsfeld, 3. Änderung“, gab<br />
es keine Diff erenzen.<br />
Diese Flächen sollen künftig <strong>als</strong><br />
Mischgebiet ausgewiesen werden.<br />
Die öff entliche Auslegung des Bebauungsplans<br />
werde demnächst<br />
beschlossen, versicherte Reiner Oppermann.<br />
Dem Bebauungsplan Nr.<br />
4 „Biogasanlage Erweiterung“ mit<br />
Aufhebung des Vorhaben bezogenen<br />
Bebauungsplans Nr. 3 „Biogasanlage“<br />
und der dazu erforderlichen<br />
17. Änderung des Flächennutzungs-<br />
chen Anziehungskraft auf die Krone<br />
der Schöpfung und umgekehrt.<br />
Bukowski ist durch alle Höhen und<br />
Tiefen des Lebens gegangen. Er bezeichnete<br />
sich selbst <strong>als</strong> „dirtyold<br />
man“ der amerikanischen Underground-Literatur.<br />
Unberechenbare<br />
und chaotische Gestalten geistern<br />
durch gruselige und Spelunken ähnliche<br />
Bereiche, in denen sich alle<br />
möglichen Spuren, aber keine von<br />
Wohlstandsmehrung widerspiegeln.<br />
Die Zuhörer erblickten die Romanfiguren<br />
vor ihrem geistigen Auge.<br />
Das bewirkte der Künstler Kühn mit<br />
seiner markanten und unvergleichlichen<br />
Erzähler-Stimme. Er vergaß<br />
auch nicht, die Lebensgeschichte<br />
des 1920 geborenen und keineswegs<br />
unumstrittenen Literaten zu schildern.<br />
Der deutschstämmige alkoholkranke<br />
Bukowski, der sich bereits<br />
im zarten Alter von zwei Jahren einer<br />
Magenoperation unterziehen musste,<br />
hauchte 74-jährig in Los Angeles<br />
sein stürmisches Leben aus und verließ<br />
somit für immer das große Welttheater,<br />
was seine argwöhnischen<br />
Kritiker nicht zur Trauer veranlasste,<br />
wohl aber seine treuen Freunde. Im<br />
Grunde seines Herzens soll er, der<br />
selten im Einklang mit sich und seiner<br />
Umwelt lebte, dennoch nicht<br />
schlecht gewesen sein. Zum Hinscheiden<br />
der Schauspielerin Marylin<br />
Monroe fand der im Allgemeinen <strong>als</strong><br />
feminin feindlich geltende Autor, in<br />
dessen Werdegang allerdings weibliche<br />
Wesen keine unbedeutende<br />
Rolle gespielt haben sollen, einfühlsame<br />
und aufrichtige Worte, wusste<br />
Volker Kühn zu berichten. „Dein Körper,<br />
Kind, verbrennt zu heißer Asche.<br />
Wir werden dich vergessen, das ist<br />
plans im Ortsteil Hotteln (öff entliche<br />
Auslegung) wurde ebenfalls zugestimmt.<br />
Über die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes<br />
wird am 8. März<br />
ausführlich diskutiert. Auf diesen<br />
Termin einigten sich die Ausschussmitglieder.<br />
Mit dem Problem der<br />
Eisenbahnschranke an der Friedrich-<br />
Ludwig-Jahn-/ Ruther Straße beschäftigen<br />
sich mittlerweile verschiedene<br />
Gremien. Es kommt so langsam<br />
Bewegung in die Angelegenheit.<br />
Vorentwürfe, Machbarkeitsstudien<br />
und Planfeststellungsverfahren werden<br />
ausgearbeitet, teilte Peter Plein<br />
mit. ■<br />
Stürmischer Applaus für Volker Kühn in Rainers Musik- und Kulturkneipe<br />
„Lass dich ja nicht hier blicken!“<br />
nicht nett, ich weiß es“, zitierte der<br />
Schauspieler.<br />
Bukowski, den das Schicksal bereits<br />
im Kindesalter nach Amerika<br />
verschlagen hatte, verdiente <strong>als</strong><br />
Leichenwäscher, Müllkutscher, Briefzusteller<br />
und noch anderen Tätigkeiten<br />
seinen Lebensunterhalt. Er hielt<br />
sich für einen Versager, verzichtete<br />
auf Luxus und andere angenehme<br />
Dinge des Lebens. Nach mehreren<br />
Selbstmordversuchen schaffte der<br />
tabulose Literat plötzlich und unerwartet<br />
mit seinen alles andere <strong>als</strong><br />
jugendfreien Schriften den Durchbruch,<br />
berichtete Volker Kühn. Geschichten<br />
wie „Die Ermordung des<br />
Ramon Vasquez“, der zu Lebzeiten<br />
den Damen tief in die Augen schaute,<br />
aber in Wirklichkeit kein Interesse<br />
an der holden Weiblichkeit bekundete,<br />
beeindruckte die nicht müde<br />
werdenden Zuhörer in Rainers Kneipe.<br />
Frauen spielen in Bukowskis Ekel<br />
erregenden Geschichten so gut wie<br />
nie eine glanzvolle Rolle. „Fragt die<br />
Pfl astermaler von Paris, einen Clown,<br />
die Dummen, die Erbauer von Tempeln<br />
und Eroberer von Nationen sowie<br />
Männer, die Rosen züchten, aber<br />
auch die Sterbenden: Denn ein keifendes<br />
Weib am Treppengeländer ist<br />
mehr <strong>als</strong> ein Mann ertragen kann“.<br />
Volker Kühns zweistündige Leistung<br />
wurde mit stürmischem Applaus belohnt.<br />
Nach dem Verdauen des „starken<br />
Tobaks“ teilte der Künstler noch mit,<br />
er habe am 5. Juni einen Auftritt im<br />
Café „Vogt´s Alte Rösterei“. An diesem<br />
Tag bringt er Loriots „Ach was“<br />
zu Gehör. Volker Kühn kann auch für<br />
private Veranstaltungen engagiert<br />
werden. ■