Was sie schon immer wissen wollten ?! nicht - PETA Deutschland e.V.
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20 Jahre Delphinhaltung<br />
1971- 1990/1991<br />
Die „Erfolgs“-Bilanz sah zum Jahresende 1991 für den Tiergarten so aus:<br />
9 von 15 Tümmlerwildfängen starben frühzeitig (mehr als 50%)<br />
2 von 7 Guayanwildfängen starben frühzeitig<br />
6 von 8 Delphingeburten starben frühzeitig (mehr als 70%)<br />
1990<br />
Zoodirektor, Dr. Paul Mehring schreibt<br />
„Der Tiergarten sah sich darum veranlasst, 1986 im Zuge einer sich abzeichnenden notwendigen<br />
Sanierung und Erweiterung des bisherigen Delphinariums vorab durch den Bau einer erweiterten<br />
Anlage…erhebliche Verbesserungen vorzunehmen.― (8)<br />
1990<br />
„Trotz der an sich sehr gesellig-sozialen Lebensweise hat das Nebeneinander von Schau- und<br />
Zuchtbetrieb doch gewisse Störfaktoren, Infektionsrisiken u.ä.m. Noxen, welche die <strong>immer</strong><br />
weitere Vergrößerung des Bestandes schwierig machen.― (64)<br />
1991<br />
„Mit der Bereitstellung von 5,28 Mio. DM für die Sanierung und Vergrößerung der Gesamtanlage<br />
hat der Stadtrat die Zielsetzung des Tiergartens, die Haltung von Delphinen aus edukativen<br />
(erzieherischen) und züchterischen Gründen vorzunehmen, voll bestätigt.― (9)<br />
1991<br />
„Im Zuge dieser Maßnahme wurde zur Verbesserung der Haltungs- und Aufzuchtbedingungen<br />
gleichzeitig eine Vergrößerung vorgenommen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass<br />
Zucht und Vorstellung in der Anlage des Delphinarium 1 kaum in Einklang zu bringen waren.<br />
Durch den Neubau des Delphinariums 2 und die Erweiterung des Delphinariums 1 können<br />
beide Aufgaben getrennt erfüllt werden.― (9)<br />
Umbauten, Erweiterungen und „erheblichen Verbesserungen“. Alles wird/ wurde also noch besser.<br />
Schönreden, Vergangenheit verheimlichen und Hoffnungen versprühen. Eine ganz typische Zoopropaganda.<br />
Das Zucht und Haltung in den letzten 20 Jahren (1971-1991), angesichts der schockierenden Zahlen,<br />
vielmehr einem katastrophalem Desaster entsprach und <strong>nicht</strong> einmal annähernd an Einklang zu denken<br />
war, darüber natürlich kein Wort.<br />
Übrigens die einzige Geburt bei den Guayandelphinen starb bereits 1987.<br />
Diese Zahlen belegen deutlich auch wieder die hohe „Verlustrate“ bei den so genannten Wildfängen<br />
und bei den Geburten. Aber:<br />
1991<br />
Dr. Paul Mehring<br />
„In den Richtlinien, die die Haltungsbedingungen vorschreiben, wird besonders auf die Zucht<br />
Wert gelegt, Mit der Hereinnahme der beiden Schweizer Tiere sowie einer Zuchteinstellung<br />
auf Zeit der beiden Delphine aus Münster wird dieser Forderung Rechnung getragen.― (9)<br />
Warum die vorherigen Jahre dieser Forderung, nach eigenständiger erfolgreicher Nachzucht, <strong>nicht</strong><br />
entsprachen, erfährt man natürlich <strong>nicht</strong>.<br />
Angesichts der bisherigen katastrophalen Aufzucht- und Haltungsfakten (Todeszahlen), denn es gab<br />
von 1971-1991 in fast jedem Jahr Neuzugänge und Todesfälle, kann man solche Aussagen nur als<br />
Schönreden und realitätsfremd bezeichnen.<br />
Und auch wenn alle vier Neuzugänge zwar aus zoologischen Einrichtungen (Münster und Soltau),<br />
kamen, waren <strong>sie</strong> dennoch ursprünglich, so genannte Wildfänge.<br />
Übrigens, sind solche „Neuzugänge“, meist getarnt als „Blutauffrischung“ oder „Inzuchtvermeidung“,<br />
noch heute typische Zoogebaren. Der Altbestand, würde er unverändert bleiben, zeigt schnell keine<br />
sichtbaren „Erfolge“ mehr, bisherige Geburten starben meist sofort nach der Geburt, Geburtenraten<br />
gingen zurück und zu viele der bisherigen (wildgefangenen) Altdelfine starben frühzeitig. Also ginge<br />
die Tendenz gegen Null. Das Delphinarium wäre also, ohne Neuzugänge (meist Wildfänge), heute<br />
<strong>schon</strong> delphinleer.<br />
Sichtbare Erfolgsbilanzen, auch wenn meist nur von kurzer Dauer, mussten also her. Neuzugänge<br />
waren demnach <strong>immer</strong> vorprogrammiert. Der Tiergarten musste Zuchterfolge aufweisen, auch wenn<br />
es mit einem Altbestand so <strong>nicht</strong> zu bewerkstelligen ist.<br />
7 | S e i t e