20.09.2013 Aufrufe

Das Geschenk

Das Geschenk

Das Geschenk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die TECHNO-FAEHRE NEBULAR<br />

»Meine Form ist nicht statisch und kann sich den Umgebungsparametern jederzeit anpassen.<br />

Fliege ich im freien Raum, so modelliere ich meine Hüllenstruktur meist kugel- oder tropfenförmig,<br />

was den geringsten Energieaufwand abverlangt. Tauche ich in planetarische Nebel ein<br />

oder erhöht sich die Partikel- und Teilchendichte aus anderen Gründen, dann forme ich meinen<br />

Körper um und gestalte ihn stromlinienförmiger.«<br />

Toiber Arkroid hatte es bereits vermutet, trotzdem fragte er nochmals explizit nach:<br />

»Du kannst deine Form beliebig ändern?«<br />

»<strong>Das</strong> ist korrekt.«, bestätigte die TECHNO-FAEHRE. »Der Fahrgastraum, in dem ihr euch<br />

befindet, bleibt dabei weitgehend statisch erhalten und wird nur im Notfall modelliert. Momentan<br />

ist meine Form pfeilförmig und lang gestreckt um den Staubpartikeln den geringsten<br />

Widerstand zu bieten.<br />

»Welche Möglichkeiten bietet deine Konstruktion noch?«, fragte Lai Pi fasziniert.<br />

»In meinem Körper kann ich die meisten Strukturen replizieren, auch technische Anlagen,<br />

falls gewünscht. Jedoch sind einige Komponenten nicht replizierbar, wie zum Beispiel mein<br />

Bewusstseinszentrum. Gerate ich in eine Gefahrensituation, in der ich angegriffen oder anderen<br />

destruktiven Einflüssen ausgesetzt werde, dann kann ich die lebensnotwendigen Komponenten<br />

innerhalb meines Körpers verlagern, um so eine geringere Angriffsfläche zu bieten<br />

und weniger verletzbar zu sein.«<br />

Arkroid schloss kurz die Augen und versuchte seine Gedanken zu ordnen. »Ich habe noch<br />

viele Fragen an dich, doch die möchte ich vorläufig zurückstellen. Zuerst interessiert uns was<br />

es mit dem Funksignal auf sich hat. Du sagst der Klartext liegt vor? Demnach konntest du ihn<br />

bereits entschlüsseln?«<br />

»Die Nachricht lautet: Besitzer der Pux Man’Du’ an alle aufrichtigen Händler. Meidet den<br />

Staubsektor um den jungen Stern und lasst euch nicht von den Sirenen von Moontaap verführen.<br />

Verlast das System so schnell ihr könnt, oder ihr werdet niemals wieder die Heimat sehen<br />

und den Tag der Schwacken erleben.«<br />

»Den Tag der Schwacken erleben?«, fragte der Mariner verständnislos.<br />

»Zweifellos wird dieser Funkspruch von einem Handelsschiff der Schwacken ausgesandt. Es<br />

handelt sich um eine automatische Nachricht, die mit sehr geringer Sendeleistung ausgestrahlt<br />

wird. Ich ermittle einen Zeitraum von nunmehr 14.875 Jahren eurer Zeitrechnung. Es ist möglich,<br />

dass die Sendeleistung bereits stark abgenommen hat, weil sich möglicherweise die Energievorräte<br />

des Senders langsam erschöpfen. Die Dekodierung erfolgte durch Anwendung<br />

derselben Kommunikationsschlüssel, die ich zur Kontaktaufnahme mit der Yax K'uk'Mo' verwendete.«<br />

»Woher weißt du das?«, fragte Lai Pi sofort. »Wie kannst du beurteilen, wie lange der Sender<br />

bereits arbeitet.«<br />

»Die Sendung wird unablässig wiederholt und jede Ausstrahlung mit einer Signatur versehen.<br />

Diese Signatur zeigt eine Zeitmarke mit Referenz zur Schwingungsperiode des nächsten Pulsars<br />

an. So kann man einfach errechnen, wie lange der Sender bereits arbeitet. Ich verstehe die<br />

Sendung als Warnung und möchte deutlich zur Vorsicht raten.«<br />

Der Hinweis der TECHNO-FAEHRE war unmissverständlich. Toiber Arkroid beschloss sie<br />

zu beherzigen.<br />

»Bitte zeige uns alle Daten die du bisher vom System der Wega sammeln konntest. Der<br />

Tarnmodus ist aktiv und das Dimensionsfeld aufgebaut?«<br />

»Ich bestätige.«, kam die kurze Antwort. Gleichzeitig manifestierten sich mehrere Abbildungen,<br />

die äußerst seltsame Objekte zeigten. Dunkle, dicht geballte Materieanhäufungen, irgendwo<br />

im Zustand zwischen Fest oder Gasförmig, aber deutlich verdichtet.<br />

»<strong>Das</strong> sind Protoplaneten die sich aus der Restmaterie des Staubrings entwickeln!«, sprach Lai<br />

Pi spontan seine Vermutung aus.<br />

Die Augen des SEA Spezialisten glänzten und spiegelten seine Aufregung wieder. Noch niemals<br />

zuvor hatten Menschen mit eigenen Augen beobachten können, wie neue Welten ent-<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!