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FRANKMARK - Shire of Vielburgen

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Das Kleid<br />

Ich wollte schon länger ein „Hausbuch-Kleid“ nähen. Auf den<br />

letzten drei Bildern sieht man verschiedene Varianten der Kleider,<br />

die der süddeutsche Maler und Kupferstecher, der bekannt ist<br />

als Meister des Hausbuch, im letzten Viertel des 15.Jhd gemalt<br />

hat. Allen ist gemeinsam, der tiefe V-förmige Ausschnitt und in<br />

Falten gelegte Einsätze vorne und hinten. Im Bild der St. Catherine<br />

kann man gut den Schnitt erkennen mit der Taillennaht, die<br />

im Bereich des gefalteten/gesmokten Einsatz nicht vorhanden<br />

ist, dies scheint ein durchgehendes St<strong>of</strong>fteil zu sein. Den selben<br />

Schnitt scheint das „Junge Mädchen“ von Dürer zu tragen.<br />

Einige haben vor mir solche Kleider genäht, wie man sie auch<br />

auf Bettinas Webseiten sehen kann (http://www.bettinas-pages.<br />

de/clothing/c_duerer.php). Leider fand ich kein Schnittmuster mit<br />

den großen Assiette-Ärmeln, bei denen die Armkugel sehr weit<br />

in den Bereich des Oberkörpers reicht, wie man es in einigen<br />

Büchern findet, z.B. in Kleidung im Mittelalter/Katrin Kania,<br />

S.306. Alle Funde mit diesen großen Assiette-Ärmeln sind aus<br />

dem späten 14.Jhd und dem frühen 15.Jhd. Es gibt leider keinen<br />

Fund aus dem späten 15.Jhd, aber viele Beispiele in der Kunst.<br />

Die Ärmel dieser Kleider sind sehr verschieden. Ich habe mich<br />

bei meinem Kleid für einen einfachen geraden bequemen Ärmel<br />

entschieden, wie auf dem folgenden Bild vom Meister des Hausbuch,<br />

weil es nicht nur als Feines Kleid getragen wird, sondern<br />

auch für die Arbeit geeignet sein soll. Es ist aus einem festen<br />

dunkelbraunen Wollst<strong>of</strong>f, bei dem die mit Leinengarn gesmokten<br />

Falten gut liegen. Vorne wird das Kleid mit Miederhaken<br />

verschlossen.<br />

Die Kopfbedeckung<br />

Ein rechteckiges Stück Leinen habe ich für den Schleier auf<br />

einer Seite in Falten gesteppt. Ein schmales Leinentuch wird<br />

als Wimpel entweder unter dem Kinn hindurch oder nur um den<br />

Kopf gewickelt, so dass das Ende auf der Seite lose herunterhängt.<br />

Darunter trage ich ein Gefrens aus grüner Wolle, die mit<br />

einem Band an einen Haarreif gewebt ist. Außerdem habe ich<br />

eine gestreifte Haube aus Wollst<strong>of</strong>f genäht, mit Fransen aus dem<br />

selben St<strong>of</strong>f (wie auf dem Selbstpoträt von Dürer).<br />

• 14 Frankmark Express Juni 2013<br />

Roman de la Rose, Frankreich 15.Jh<br />

Gürtel, Geldbeutel und Strümpfe<br />

Den Gürtel habe ich aus 1cm breitem Leder mit einer Messingschnalle<br />

gemacht.<br />

Der Geldbeutel ist aus vier St<strong>of</strong>fteilen aus dunkelblauem Wollst<strong>of</strong>f<br />

genäht, mit einem kleinen Beutel an jedem der St<strong>of</strong>fteile.<br />

Die sichtbaren Bänder aus grüner Wolle werden mit Perlen aus<br />

Knochen und Metall befestigt. Für die Öffnung habe ich als Blickfang<br />

ein rotes Band verwendet.<br />

Für Strümpfe und Kniehosen gibt es wenige Belege. Die preparierten<br />

Funde bestehen alle aus Wolle und stammen aus dem<br />

späten 13. bis 15.Jhd.<br />

Meine Hose aus rosa Wollst<strong>of</strong>f besteht aus je drei St<strong>of</strong>fteilen:<br />

Bein, Fuß und Sohle.

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