Statusbericht 2005 - jugend hilft jugend - Mediathek
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Alkohol<br />
14<br />
<strong>Statusbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
ausschließlich mit dem Partner (22%) und weitere 13% mit Partner und den eigenen Kindern. Die Alkoholklientel<br />
des schleswig-holsteinischen Suchtkrankenhilfesystems weist im Vergleich zu den Hamburger<br />
Personen mit Alkoholproblemen eine weniger prekäre Lebenssituation auf. So leben hier 41%<br />
der Klient(inn)en mit ihrem Partner zusammen. Vier von zehn (41%) sind allein lebend und weitere 6%<br />
führen mit ihren Kindern aber ohne einen Partner den Haushalt (Raschke et al. <strong>2005</strong>).<br />
Aus den bisherigen Ausführungen dieses Abschnitts wurde deutlich, dass die Ausbildung eines Alkoholproblems<br />
zu erheblichen Belastungen des sozialen Beziehungsgefüges der davon betroffenen Personen<br />
führt. Als noch bedeutsamer stellt sich jedoch eine Alkoholproblematik für den Fall dar, dass<br />
eigene Kinder zu betreuen und versorgen sind. Insgesamt gab mehr als jeder zweite Klient an (56%;<br />
Männer: 53%; Frauen: 61%), eigene Kinder zu haben. Aus Sicht der betreuenden Einrichtung bzw. der<br />
Jugendhilfe ist jedoch der Anteil der im Haushalt des/r Klient(in)en lebenden minderjährigen Kinder von<br />
vorrangigem Interesse, da hier von einem erhöhten Interventionsbedarf seitens der öffentlichen Fürsorge<br />
auszugehen ist. Im Jahre <strong>2005</strong> ist diese Lebenssituation erstmals detailliert dokumentiert worden.<br />
Demnach lebt bei ca. jeder/m achten Klient(in)en wenigstens ein minderjähriges Kind im Haushalt (13%)<br />
das dem Konsummuster des betroffenen Elternteils ausgesetzt ist. Nach den Angaben der Basisdatendokumentation<br />
sind hiervon absolut insgesamt 452 Kinder betroffen. Hier muss die Suchtkrankenhilfe<br />
einerseits mit dem Bedarf des Kindes nach Schutz und Fürsorge verantwortlich umgehen und andererseits<br />
den betroffenen Suchtkranken parteilich unterstützen. Bei weiteren 11% wachsen die noch minderjährigen<br />
Kinder bei dem anderen Elternteil auf. Insbesondere bei den Vätern unter den Alkoholkonsumenten<br />
spielt dieser letztgenannte Punkt eine herausragende Rolle. Etwas mehr als jeder Zweite von<br />
ihnen (53%) gab an, dass das eigene minderjährige Kind im Haushalt des anderen Elternteils lebt. Unter<br />
den Müttern beträgt dieser Anteil hingegen lediglich 19%.<br />
Neben den Angaben des sozialen Miteinanders und des räumlichen Zusammenlebens gibt die Wohnsituation<br />
Aufschluss über die derzeitigen Lebensumstände der von Alkoholproblemen betroffenen Personen.<br />
Die Anteile des aktuellen Aufenthaltsortes von Männern und Frauen unterscheiden sich erheblich.<br />
Dies ist zu einem gewissen Grade auf die hohe Zahl der in Haft betreuten männlichen Klienten zurückzuführen<br />
(9%; Frauen 1%). Wird diese „besondere“ Klientel bei der Betrachtung des aktuellen Aufenthaltsortes<br />
nicht einbezogen, so zeigt sich, dass deutlich mehr Frauen (93%) als Männer (83%) in einer<br />
eigenen Wohnung leben. Hingegen sind die letztgenannten Klienten häufi ger bei Angehörigen (5%) untergekommen<br />
bzw. leben auf der Straße (4%).<br />
Neben der Wohnsituation wird auch erfragt, in welchem Stadtteil die Klient(inn)en ihren Hauptwohnsitz<br />
haben. Insgesamt sind 92% der betreuten Personen mit Alkoholproblemen in Hamburg gemeldet,<br />
außerhalb Hamburgs wohnen 5% der Klientel und weitere 3% sind ohne festen Wohnsitz. Die Klientel<br />
mit Wohnsitz in Hamburg verteilt sich nahezu gleichmäßig auf die sieben Hamburger Bezirke (zwischen<br />
13% und 17%). Eine Ausnahme stellt der Bezirk Bergedorf dar, in welchem lediglich 9% aller<br />
Klient(inn)en ihren Wohnsitz haben.<br />
Soziale Beziehungen und Lebenssituationen