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Statusbericht 2005 - jugend hilft jugend - Mediathek

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Alkohol<br />

22<br />

<strong>Statusbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

2.9. Verlaudo<br />

Mit Beginn der Einführung des neuen hamburgischen Datensatzes im Jahre <strong>2005</strong> ist es erstmals möglich,<br />

das Konsumverhalten der Klient(inn)en, ihre biografi sche Situation, ihre gesundheitliche Beeinträchtigung<br />

und psychische Belastung zu mehreren Zeitpunkten innerhalb einer Betreuung zu dokumentieren.<br />

Im Folgenden sollen die Angaben zu Beginn einer jeden Betreuung mit den aktuell Gültigen verglichen<br />

werden. Auf diese Weise ist es erstmals möglich, Veränderungen im Leben der Klient(inn)en seit<br />

Eintritt in eine ambulante Betreuung exakt nachzuzeichnen. Da anzunehmen ist, dass diese Veränderungen,<br />

je nach Dauer der Betreuung, unterschiedlich stark ausfallen, wird ein Großteil der weiteren<br />

Ausführungen dieses Abschnittes in Abhängigkeit von der Länge einer Betreuung dargestellt. 8 Zuvor<br />

sollen jedoch die grundlegenden Charakteristika der Betreuungen in Abhängigkeit von ihrer Dauer kurz<br />

beschrieben werden.<br />

Der Tabelle 2.1 ist zu entnehmen, dass Klient(inn)en, die sich seit mehr als 200 Tagen in Betreuung befi<br />

nden, mit einem Durchschnittsalter zu Betreuungsbeginn von 45,7 Jahren nur unwesentlich älter sind<br />

als die Kurzzeitbetreuten und als die Klienten, die sich seit 51-200 Tagen ambulant betreuen lassen. Der<br />

Anteil der Frauen steigt mit zunehmender Betreuungsdauer leicht linear an. Den weiblichen Klienten<br />

gelingt es offensichtlich in etwas stärkerem Maße, sich längerfristig in Betreuung zu begeben, als den<br />

Männern. Insgesamt sind 13% aller Betreuungen der Betreuungsart ambulante Rehabilitation zuzuordnen.<br />

Dieser Anteil schwankt jedoch in Abhängigkeit von der Betreuungsdauer erheblich. So befi nden<br />

sich unter den Kurzzeitbetreuten nur 3% in einer ambulanten Rehabilitation, während es bei den Betreuungen<br />

mittlerer Dauer bereits 7% sind. Am häufi gsten fi ndet sich dieses therapeutische Setting jedoch<br />

bei Betreuungen, die schon länger als 200 Tage andauern (34%).<br />

Oftmals stellt die ambulante Rehabilitation eine Weiterführung bereits vorangegangener stationärer<br />

Entwöhnungsbehandlungen dar. Jeder fünften Betreuung mit einer Betreuungsdauer von mehr als 200<br />

Tagen (21%) ging in den letzen zwei Monaten vor Betreuungsbeginn eine solche Maßnahme voraus.<br />

Bei den Betreuungen mit geringerer Dauer liegen die Anteile mit 14% (51-200 Tage) bzw. 8% (1-50<br />

Tage) deutlich darunter. Im Lichte dieser Darlegungen lässt sich dann auch verstehen, warum die Anteile<br />

derer, die schon zu Beginn einer Betreuung abstinent sind, in der Gruppe der Langzeitbetreuungen<br />

überdurchschnittlich hoch sind (> 200 Tage: 45%; 1-50 Tage 30%). Offensichtlich sind einer nicht unerheblichen<br />

Zahl dieser Betreuungen Maßnahmen vorgeschaltet gewesen, welche die Abstinenz bzw. die<br />

Aufrechterhaltung des abstinenten Konsums zum Zweck hatten.<br />

Tabelle 2.1:<br />

Grundlegende Charakteristika ambulanter Betreuungen, differenziert nach Betreuungsdauer<br />

bis 50 Tage<br />

51 bis 200<br />

Tage<br />

über 200 Tage<br />

Alter zu Betreuungsbeginn 45,0 45,4 45,7<br />

Anteil Klientinnen 34% 34% 37%<br />

Stat. Entw.bh. in letzten 2 Monaten vor<br />

Betreuungsbeginn<br />

8% 14% 21%<br />

Betreuungsart: Ambulante Reha 3% 7% 34%<br />

Erg. Betreuung: Entgiftung/Entzug 16% 19% 19%<br />

Anteil laufender Betreuungen 27% 43% 67%<br />

Anteil Abstinenter zu Betreuungsbeginn 30% 29% 45%<br />

In Abbildung 2.21 ist die Häufi gkeit des Alkoholkonsums in den zurückliegenden 30 Tagen vor Betreuungsbeginn<br />

bzw. Aktuell 9 in Abhängigkeit von der Dauer einer Betreuung und dem Geschlecht wiedergegeben.<br />

Die angegebenen durchschnittlichen Trinktage sind nur auf die Betreuungen bezogen, zu de-<br />

8 Im statistischen Sinne bedeutet dies, dass der Einfl uss (Effekt), den eine ambulante Betreuung auf die Verbesserung bzw.<br />

Stabilisierung der Lebenssituation einer Person mit Alkoholproblemen hat, hinsichtlich der Betreuungsdauer kontrolliert<br />

wird.<br />

9 Hier wie im Folgenden meint der Begriff ‚Aktuell‘ den letzten vorgenommenen Eintrag zu dem betreffenden Item. Bei<br />

abgeschlossenen Betreuungen ist dies in der Regel der Zeitpunkt zum Betreuungsende.<br />

Verlaudo

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