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THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR Die Renaissance des Nahverkehrs auf der Schiene Eine Zwischenbilanz der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) von RA Kerstin Heinemann, Pressesprecherin der LNVG Der Nahverkehr vor der Bahnreform 1996 Der Nahverkehr auf der Schiene, heute das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs, war vor der Bahnreform das Stiefkind der Verkehrspolitik. Mit der Vollmotorisierung hatte sich der Marktanteil der Bahn im Personenverkehr von 36 Prozent (1950) auf sechs Prozent (1990) verringert. Der Bund stellte der damaligen Deutschen Bundesbahn erhebliche Gelder zur Verfügung und Neben der DB Regio AG bedienen folgende Bahnunternehmen Strecken in Niedersachsen: NordWestBahn Wilhelmshaven – Oldenburg – Osnabrück Wilhelmshaven – Oldenburg – Bremen Bremen – Osnabrück Esens – Wilhelmshaven Metronom Hamburg – Tostedt – Bremen Hamburg – Lüneburg – Uelzen Uelzen – Hannover – Göttingen Cuxhaven – Hamburg Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser Bremerhaven – Buxtehude Cuxhaven – Bremerhaven (im Auftrag der DB) eurobahn Bünde – Hildesheim Hildesheim – Bodenburg ARRIVA NL Groningen – Leer cantus Göttingen – Richtung Hessen WestfalenBahn Bad Bentheim – Osnabrück – Richtung Nordrhein-Westfalen Elbe Saale Bahn Wolfsburg – Richtung Sachsen-Anhalt HarzElbeExpress Vienenburg – Richtung Sachsen-Anhalt die DB bestimmte selbst, welche Leistungen sie erbrachte. Trotz der Bundeszuschüsse nahm ihre Verschuldung von Jahr zu Jahr zu. Auf die stetig fallenden Fahrgeldeinnahmen und steigenden Defizite reagierte die DB mit einer Ausdünnung des Fahrplanangebotes und Streckenstilllegungen. Diese Abwärtsspirale ging besonders zu Lasten der Schiene außerhalb der Ballungsräume. Verschlissene Infrastruktur, veraltete Fahrzeuge und wenig Fahrgäste bestimmten das Bild. Der niedersächsische Nahverkehr heute Anders als im kosten- Kerstin Heinemann deckend zu betreibenden Fernverkehr können im Nahverkehr die Eisenbahnunternehmen ihre Betriebskosten im Durchschnitt nur zu rund 40 Prozent aus Fahrkarteneinnahmen decken. Daher zahlt die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), eine im Zuge der Bahnreform 170 DNG 6 2008
1996 gegründete Tochtergesellschaft des Landes Niedersachsen, den Unternehmen Zuschüsse. Diese werden heute nicht mehr als pauschale Transferzahlungen geleistet. Vielmehr entscheidet die LNVG, welche Nahverkehrsleistungen erbracht werden sollen. Sie erstellt die Fahrpläne, stimmt diese mit den beteiligten Kommunen ab und beauftragt die verschiedenen Eisenbahnunternehmen mit der Durchführung der Verkehre. Die LNVG vergibt außerdem niedersachsenweit Fördermittel für diverse Nahverkehrs-Projekte, wie zum Beispiel für den Ausbau von Strecken und Bahnstationen oder für Park+Ride-Anlagen. Das für diese Aufgaben benötigte Geld in Höhe von derzeit rund 370 Millionen Euro bekommt die LNVG vom Bund unter anderem aus den Mineralölsteuereinnahmen. Die Erfolge der LNVG Die LNVG hat frühzeitig begonnen, die Verkehrsleistungen nicht mehr direkt an die Deutsche Bahn zu vergeben, sondern Wettbewerbe mit mehreren Verkehrsunternehmen durchzuführen. Denn wenn sich die Unternehmen dem Wettbewerb stellen, steigt die Kosteneffizienz und -transparenz. Die Qualität des Verkehrsangebots steigt und der Zuschussbedarf sinkt. Die Erfahrungen der LNVG haben gezeigt, dass sich durch Wettbewerb bis zu ein Drittel des Zuschusses einsparen lässt. Die erste Ausschreibung führte die LNVG im Jahre 1998 für das so genannte Weser- Ems-Netz durch. Damals gewann die Nord- WestBahn und ging im Jahre 2000 mit neuen Fahrzeugen und einem verbesserten Fahrplanangebot an den Start. Innerhalb kurzer Zeit war das neue Angebot so beliebt bei den Fahrgästen, dass weitere Fahrzeuge angeschafft werden mussten, um den Ansturm zu bewältigen. Da mehr Menschen mit dem Zug fuhren, stiegen die Einnahmen DNG 6 2008 aus den Fahrkartenverkäufen. Von diesem Geld konnte die LNVG unter anderem die zusätzlichen Züge sowie die Bahnhofsmodernisierungen bezahlen. Diese Qualitätsverbesserungen bewegten wiederum mehr Menschen, mit dem Zug zu fahren – der Beginn einer Aufwärtsspirale. Heute sind weit mehr als dreimal so viele Menschen in diesem Netz mit dem Zug unterwegs wie noch vor acht Jahren. Ähnliche Entwicklungen haben sich seither überall dort gezeigt, wo die LNVG die Verkehre im Wettbewerb vergeben hat, so zum Beispiel auch auf der seit 2003 von Metronom befahrenen Strecke Bremen – Hamburg – Uelzen – Hannover – Göttingen. Dort stiegen innerhalb von zwei Jahren die Personen- kilometer um mehr als 50 Prozent. Die Renais sance der Eisenbahn in Niedersachsen – ein Überblick: • Über zwei Milliarden Euro Investitionen in den ÖffentlichenNahverkehr auf Schiene und Straße seit 1996, • Schaffung bleibender Werte (Fahrzeuge, Bahnhöfe, Infrastruktur), die langfristig für Attraktivität und Wirtschaftlichkeit sorgen, THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR • Niedersachsen bundesweit führend bei Bahnhofsmodernisierungen; weit mehr als jede zweite Station erneuert, • erhebliche Modernisierungen im Fahrzeugpark. • Die LNVG ist einer der Vorreiter beim Wettbewerb in Deutschland. Mehr als die Hälfte des Nahverkehrs auf der Schiene ist bereits im Wettbewerb vergeben. 2009 kommen weitere große Netze erstmals in den Wettbewerb (S-Bahn Hannover; Hannover – Norddeich; Bremerhaven – Osnabrück). • Mehr Qualität, Service und Sicherheit in den Zügen und ein besseres Fahrplanangebot: Dies alles kann die LNVG aus Wettbewerbsgewinnen finanzieren. • Keine Strecke wurde stillgelegt. • Enorme Fahrgaststeigerungen: 50 Prozent mehr Personenkilometer in Niedersachsen seit 2000. Die LNVG wird diese Strategie auch in Zukunft fortführen – damit die Eisenbahn in Niedersachsen eine Erfolgsgeschichte bleibt. Deutsches aus schrei bungsblatt Fachorgan für Ausschreibungen der öffentlichen, gewerblichen und privaten Auftraggeber – vormals BUNDESAUSSCHREIBUNGSBLATT – Service-Paket für ausschreibende Stellen ® Print- und Online- Veröffentlichung in einem ® kostenloser Vergabeunterlagen-Service (elektronisch und Papierversand) ® lizenzkostenfreie Software zur schnellen und sicheren Umsetzung der eVergabe ® eVergabe-Lösungen für große und kleine Verwaltungen ® qualifizierte Bearbeitung jeder Ausschreibung ® großes Bieterpotential Partner von – Das Vergabeportal für Deutschland Jetzt testen! Deutsches Ausschreibungsblatt GmbH Tel: 0211 – 37 08 48-49 • Fax: 0211 – 38 16 07 Internet: www.deutsches-ausschreibungsblatt.de E-Mail: service@deutsches-ausschreibungsblatt.de Besuchen Sie uns auf der KOMCOM Nord in Hannover 10.-11. Februar 2009 171
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