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Leipzigs zur Flutkatastrophe gekommen." Dass die Vorfahren vieles bei der Besiedelung<br />
hätten anders machen können, weiß Jung - aber: „Wir können das Rad der Geschichte nicht<br />
mehr zurückdrehen. Die Begradigung der Flüsse ist eben vor fast 100 Jahren erfolgt."<br />
Doch die Umweltverbände dürften nicht übertreiben. „Wenn wir auf Deichen nicht mehr<br />
Wiesen mähen, Sträucher zurückschneiden oder Baumwuchs verhindern dürfen, dann steht<br />
Naturschutz gegen Menschenschutz", warnt Jung. „Natürlich fluten wir den Auewald, wo es<br />
möglich ist. Aber es kann nicht sein, dass ich Hubschrauber anfordern muss, nur um die<br />
Dämme noch zu erreichen."<br />
„Sie hätten uns fast gesteinigt"<br />
Grüne Kommunal- und Landespolitiker sowie Umweltverbände wie die Grüne Liga in<br />
Sachsen machen gegen technischen Hochwasserschutz (Deiche, Mauern und<br />
Schutzwände) mobil. Sie lehnen Hochwasserschutzwälle in Dresden-Cossebaude und -<br />
Gohlis ab oder verzögern Flutschutzmauern wie in Wilkau-Haßlau im Erzgebirge, oder in<br />
Grimma an der Mulde. Die Barockstadt wurde nach 2002 jetzt wieder überflutet, nur weil es<br />
einen jahrelangen Kampf gegen die Schutzmauer gab. „Uns standen zwei kräftige<br />
Bürgerinitiativen mit großen Transparenten gegenüber, die uns fast gesteinigt hätten",<br />
berichtet der Leiter der Landestalsperrenverwaltung, Axel Bobbe.<br />
Reuters Hochwasser in Ostdeutschland: Magdeburg kämpft gegen Wassermassen<br />
Seine Behörde suchte die Lösung mit einer wissenschaftlichen Studie der TU Dresden. Ein<br />
riesiges Strömungsmodell prüfte alle möglichen Wasserverläufe Grimmas im Flutfall. Danach<br />
sollte eine spezielle Schutzmauer gebaut werden. Nach fünf weiteren erfolglosen Klagen<br />
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