Wandel von Aufgaben und Funktion der öffentlichen ... - H-lucas.de
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klassischen hierarchischen Mo<strong>de</strong>ll, <strong>de</strong>nn hier kommt es nicht, wie in <strong><strong>de</strong>r</strong> Demokratie, auf die<br />
Mehrheit, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auf das Einverständnis aller Verhandlungspartner an 54 .<br />
Die verhan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Verwaltung muss eine eigene aktive Interessenabstimmung <strong>und</strong><br />
Konsensbildung betreiben 55 , insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e die Ministerialverwaltung ist zu einem „Ort <strong>de</strong>s<br />
Interessenausgleichs“ 56 gewor<strong>de</strong>n. Ihre bevorzugten Handlungsformen dafür sind<br />
Absprachen <strong>und</strong> Verträge.<br />
4.5 Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ieren<strong><strong>de</strong>r</strong> Staat <strong>und</strong> konfliktmitteln<strong>de</strong> Verwaltung<br />
In manchen Verhandlungsprozessen ist es nicht erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Staat selbst als<br />
Verhandlungspartner auftritt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n es reicht aus, wenn er sich als Organisator <strong>und</strong><br />
Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ator beteiligt 57 . Der Staat verhan<strong>de</strong>lt nicht selbst, er lässt verhan<strong>de</strong>ln, ist gleichsam<br />
„manager in the middle“. Dabei soll er vor allem „die Handlungsprämissen dieser Prozesse<br />
[...] beeinflussen, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Spielregeln für gesellschaftliche Problembearbeitungsprozesse“<br />
58 vorlegen, um einen fairen Interessenausgleich herbeizuführen. Seine Position<br />
wird dadurch gestärkt, dass er über eine beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Legitimation (die <strong>de</strong>mokratische) <strong>und</strong><br />
eine spezifische Kompetenz (ein Belohnungs- <strong>und</strong> Sanktionspotential) verfügt.<br />
Der Verwaltung erwächst somit die Aufgabe <strong>de</strong>s <strong>öffentlichen</strong> Konfliktmanagements. Dazu<br />
soll sie sich vor allem dreier Konfliktmanagement-Techniken bedienen: Negotiation<br />
(multilaterale Verhandlungen), Mediation (Einsatz <strong>von</strong> Konfliktmittlern) <strong>und</strong> Animation<br />
(Anregung <strong>und</strong> Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ation <strong>von</strong> Prozessen) 59 . Hierbei ist man in Deutschland allerdings noch<br />
nicht weit fortgeschritten 60 .<br />
4.6 Kommunikativer Staat <strong>und</strong> kommunikatives Verwaltungshan<strong>de</strong>ln<br />
Der kommunikative Staat ist die notwendige Ergänzung zum kooperativen, verhan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />
<strong>und</strong> mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ieren<strong>de</strong>n Staat, <strong>de</strong>nn er ist angewiesen auf <strong>de</strong>n Dialog mit <strong>de</strong>n Betroffenen.<br />
Der Verwaltung <strong>und</strong> vor allem <strong>de</strong>m Verwaltungsrecht kommt hier die Aufgabe zu, die<br />
Kommunikationsfähigkeit <strong>von</strong> unterschiedlichen Interessen 61 im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Verwaltungshan<strong>de</strong>lns zu gewährleisten.<br />
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