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TECHNIK SICHERHEIT IM WINTER VOM WINTER NICHT KALT ERWISCHEN LASSEN! Die Fahrzeugsicherheit spielt im Winter eine noch größere Rolle als sonst: Schnee, Matsch, Kälte und Dunkelheit sind typische Risikofaktoren. Eine richtige Vorbereitung ist jetzt Gold wert. die Temperaturen bewegen sich um den Nullpunkt. Eine geschlossene Schneedecke hat sich bereits auf die Landstraße gelegt. Zudem machen der anhalten- de Schneefall und die dichte Bewölkung die Sicht beschwerlich: Wer sich und sein Fahrzeug auf eine solche Situation nicht ausreichend vorbereitet, dem können glat- te Fahrbahnen und lange Bremswege schnell zum Ver hängnis werden. So geschah es einem Fahrer, der an einem Novembertag mit seinem Wagen über eine spiegelglatte Eisfläche fuhr. Auf Sommerreifen geriet er ins Rutschen und schlitterte prompt in ein an der Straße befindliches Schaufenster. Dennoch kreideten ihm die Richter des Oberlandesgerichts Oldenburg die unzureichende Berei- fung nicht an. Sie befanden, die Formulierung der betref- fenden Vorschrift (§ 2) der Straßenverkehrsordnung sei zu schwammig. Weder gesetzlichen noch technischen Vorschriften sei zu entnehmen, welche Eigenschaften Rei- fen für bestimmte Wetterverhältnisse haben müssen. Das dürfte sich bis Jahresende 2010 ändern: Nach dem Willen des Gesetzgebers wird die Straßenverkehrs ordnung künftig ausdrücklich vorschreiben, dass Fahrzeuge bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Winterreifen (siehe Bericht auf Seite 11) ausgestattet sein müssen. „Dabei sollte jeder Autofahrer schon wegen der eigenen Sicherheit und der anderer Verkehrsteilnehmer bei Schnee, Matsch und Glatteis nur mit Winterreifen unterwegs sein“, meint Kurt Pretscher, Trainer bei Unetversity, der Ausbildungs- und Trainingsorganisation 14 | d –DAS MAGAZIN VON FIAT PROFESSIONAL der Fiat Group. Und selbst wenn es trotzdem kracht, haben sich Winterreifen gelohnt: Die Kraftfahrzeugversi- cherung erkennt es nämlich an, wenn ihre Kunden mit Winter pneus unterwegs sind. Soll man also im Oktober die Sommerreifen von den Felgen abmontieren und Winterreifen aufziehen? „Die bessere Lösung ist ein zweiter Rädersatz mit Winter - bereifung“, rät Sicherheitsexperte Pretscher. Die Umrüst- zeiten sind damit wesentlich kürzer, was Kosten spart. Die richtigen Kombinationen aus Reifen und Felge bietet das Händlernetz von Fiat Professional mit Kompletträdern für alle Transportermodelle. FÜR DEN ERNSTFALL PROBE FAHREN Neben den Winterreifen bringen viele moderne Fahrzeuge außerdem eine ganze Reihe von Assistenzsystemen mit, welche die Fahrstabilität verbessern. Am bekanntesten sind dabei das Anti-Blockier-System (ABS) und das Elektro- nische Stabilitätsprogramm (ESP). „An der Funktion solcher Systeme ändert sich im Winter prinzipiell nichts“, sagt Pretscher. Aber bei schwierigeren Fahrbahnbedin- gungen – wie schneebedeckten oder vereisten Straßen – können die Assistenzsysteme viel schneller anspringen als im Sommer. Deshalb empfiehlt der Trainer, dass man auf einem geeigneten Testgelände mit einer geplanten Vollbremsung einmal ausprobiert, was eigentlich beim Eingriff der Systeme passiert. Grundsätzlich langsamer und vorausschauender zu fahren als im Sommer ist im Winter aber bei aller Technik unumgänglich: „Assistenzsysteme arbeiten immer nur innerhalb der physikalisch umsetzbaren Möglichkeiten. Wer einfach zu schnell ist, dem wird auch kein noch so gu- tes Bremssystem helfen“, warnt der Fachmann. Deshalb sollten zur Winterzeit nicht nur die Reifen rechtzeitig gewechselt werden, sondern wegen der früher einbrechenden Dunkelheit die Funktion aller Leuchten
Fotos: Fiat Professional; iStockphotos Keine Angst vor Eis und Schnee: Die richtige Vorbereitung von Mensch und Transporter macht das Fahren in der Winterzeit sicherer. bei einem Lichtcheck geprüft werden. Davon profitieren der Fahrer durch bessere Sicht und andere Verkehrsteilnehmer, die das Fahrzeug früher erkennen können. Auf der Winter-Checkliste von Kurt Pretscher steht außerdem ein Test der Batterie: Wenn es kalt ist, arbeitet der Akku nämlich langsamer, was bei schwachen Batterien zu schlechtem Motorstart führt. Und wenn die Maschine gar nicht mehr anspringt, sollte man ein Starter- kabel an Bord haben – sei es für den Eigenbedarf oder um anderen zu helfen. Auch der Frostschutzgrad der Kühlflüssigkeit muss geprüft werden. Sonst kann der Winter im schlimmsten Fall zum totalen Motorschaden führen. Gegen den Frost sollte auch das Wischwasser der Scheibenwaschanlage mit einem geeigneten Zusatz geschützt werden. Hier warnt der Trainer vor den vermeintlich billigeren Ersatzmit- teln Alkohol und Spiritus: „Langfristig kostet deren Einsatz mehr Geld, weil sie die Gummilippen der Wischerblätter aushärten lassen.“ Das sorgt mittelfristig für so schlechte Wischleistungen, dass die Blätter ausgetauscht werden müssen. SCHNEE VOM DACH ENTFERNEN Und was gehört im Winter sonst noch in den Transporter? Sicherheitsexperte Pretscher rät unter anderem zu einem Handbesen, um vor der Fahrt Schnee vom Wagen fegen zu können. Das sei genauso wichtig wie der Eiskratzer, um Fenster vom Frost zu befreien. Was viele nicht wissen: Wer einen Unfall auslöst, weil Schnee von seinem Dach geweht wird und dieser anderen Fahrzeugen die Sicht nimmt, der begeht eine Straftat. Wer in einer für reichlichen Schneefall bekannten Gegend unterwegs ist, sollte zudem einen Satz Schnee- ketten im Fahrzeug deponieren. Um diese Traktions hilfen auch auf freier Strecke sicher aufziehen zu können, müssen natürlich Warnweste und Warndreieck griffbereit im Transporter liegen. Und ist das Fahrzeug startklar, sollte sich der Fahrer nicht in der dicken Jacke ans Steuer setzen: Diese schränkt die Bewegungsfreiheit ein und kann bei längerer Fahrt durch Überhitzung zu Konzentra - tionsschwächen führen. Passiert ein Unfall, arbeiten passi- ve Systeme wie Sicherheitsgurte ohne das Polster einer Jacke besser. Wichtig ist die Winterjacke aber für den Fah- rer, der sich ein Enteisungsspray für das Türschloss zulegt. Das sollte er nämlich in der Jackentasche tragen. „Wenn das Spray im Handschuhfach liegt und das Türschloss ver- eist ist, nutzt das Spray nichts. Sie kommen ohne Enteiser gar nicht ans Handschuhfach“, schmunzelt Pretscher. • WINTERCHECK KURZ UND KNAPP 1 WINTERREIFEN Messen Sie die Profiltiefe Ihres Reifens, damit Sie sicher fahren. 2 LICHT Lassen Sie die Scheinwerfer I hre s Transpor t e r s v om P r of i überprüfen. 3 BATTERIE Achten Sie auf die Leistung Ihrer Batterie, um den Motor bei Kälte optimal zu schützen. 4 FROSTSCHUTZ Benutzen Sie nur geeignete Mi t t e l f ür Kühl f l üssi gk eit und Scheibenwischwasser. 5 VOR DER FAHRT Befreien Sie nicht nur die Schei- ben von Eis und Frost, sondern auch das Dach Ihres Transpor- ters von Schnee. Ziehen Sie di c k e J ac k e n ode r Mänt el aus – das ist bequemer und bringt mehr Sicherheit beim Fahren. DAS MAGAZIN VON FIAT PROFESSIONAL – d | 15
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Seite 19 und 20: Fotos: Fiat Professional; wdv/B. R

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