Zahlentheorie - Eine Mitschrift - Universität Passau
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Definition 8.1: Dedekind’scher Schnitt<br />
Ein Dedekind’scher Schnitt in Q ist ein Paar (D, S) mit folgenden Eigenschaften:<br />
◦ D ⊆ Q, S ⊆ Q.<br />
◦ D = ∅, S = ∅, D ∩ S = ∅, |Q\(D ∪ S)| ≤ 1 (letzteres kann auch anders gemacht werden)<br />
◦ ∀x ∈ Q∀d ∈ D : x < d ⇒ x ∈ D<br />
◦ ∀x ∈ Q∀s ∈ S : s < x ⇒ x ∈ S<br />
◦ D hat kein größtes Element, S hat kein kleinstes Element.<br />
◦ D Untermenge, S Obermenge.<br />
D S ✲<br />
Menge der Schnitte wird Menge der reellen Zahlen. Es gibt viele andere Möglichkeiten die Reelle Zahlen<br />
axiomatisch einzuführen, z.B. mittels den Cauchy-Folgen (Ohne Limes), Konvergenz oder Dezimalfolgen, was<br />
dann aber deutlich aufwändiger ist. In München hat ein (späterer) Kollege diesen Ansatz verfolgt und ein<br />
ganzes Semester gebraucht um die reellen Zahlen einzuführen...<br />
Die “reellen” Zahlen nehmen wir nur als Hintergrundwissen, zum Teil sind die Eigenschaften redundant - im<br />
Satz 8.3 werden sie genauer charakterisiert.<br />
Beispiel 8.2: Dedekind’sche Schnitte<br />
(a) Sei q ∈ Q. Dq = {x ∈ Q|x < q}. Sq = {x ∈ Q|q < x}. Es gelten die Eigenschaften. ( √ )<br />
(b) D = {x ∈ Q|x ≤ 0 ∨ x > 0 ∧ x 2 < 2} S = {x ∈ Q|x > 0 ∧ x 2 > 2}<br />
(Das ist M vereinigt mit den negativen Zahlen (s.o.), die Eigenschaften sind erfüllt.<br />
|Q\(D ∪ S)| = 0<br />
Satz 8.3: Abhängigkeit Untermenge ↔ Obermenge<br />
Sei U die Menge der Teilmengen Y ⊆ Q mit:<br />
◦ Y = ∅<br />
◦ ∀x ∈ Q∀y ∈ Y : (x < y → x ∈ Y )<br />
◦ Q\Y = ∅<br />
◦ Y hat kein größtes Element.<br />
Sei O die Menge der Teilmengen Z ⊆ Q mit:<br />
◦ Z = ∅<br />
◦ ∀x ∈ Q∀z ∈ Z : (z < x → x ∈ Z)<br />
◦ Q\Z = ∅<br />
◦ Y hat kein kleinstes Element.<br />
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