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<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
der Newsletter<br />
der Medienbranche<br />
Ausgabe 93 / August 2013<br />
Das besondere Seminar!<br />
So werden schlechte Texte<br />
besser<br />
Boris Becker und der Reiz der Retweets. Auch wenn die <strong>ABZV</strong> mit<br />
ihren Social-Media-Aktivitäten einen intensiven Austausch mit den<br />
Nutzern von Twitter, Facebook und anderen Diensten gewohnt ist,<br />
stach ein Retweet vom 6. Juli besonders heraus: <strong>ABZV</strong>-Social-Publishing-Redakteur<br />
► Andy Artmann hatte vor dem Wimbledon-Finale<br />
der Damen die Twitter-Adressen des Tages gemeldet — und Tennisidol<br />
Boris Becker (► @TheBorisBecker) diese Nachricht per Retweet<br />
an seine mehr als 200.000 Follower geschickt. Der <strong>ABZV</strong> bescherte<br />
das eine Menge Publikum auf ihrem Twitter-Konto, auch wenn die<br />
meisten eher an Tennis als an Journalismus interessiert sein dürften.<br />
Aus dem Arbeitsalltag der <strong>ABZV</strong> ist Social Publishing nicht mehr wegzudenken.<br />
Die Akademie bietet den Teilnehmern der Volo-Kurse in<br />
einer geschlossenen ► Xing-Gruppe Gelegenheit zum Austausch.<br />
Die ► Facebook-Seite der Einrichtung gefällt mehr als 2.000 Menschen<br />
und bei ► Twitter folgen mehr als 500 Menschen den Kurznachrichten<br />
aus Bonn-Röttgen. Passend dazu erschien in der<br />
► <strong>aktuell</strong>en Videoreporter-Ausgabe ein Porträt über den ersten<br />
Social-Media-Redakteur der deutschen Tageszeitungsbranche,<br />
► Lars Wienand von der ► Rhein-Zeitung in Koblenz. In dem Video<br />
sagt Wienand: „Es ist ganz klar, dass uns Soziale Netzwerke jeden<br />
Tag an irgendwelchen Stellen besser machen.“ Sei es durch mehr<br />
Schnelligkeit, sei es aber auch, dass Leser dabei helfen, Fehler und<br />
Einschätzungen der Redaktion zu korrigieren. Wienand vergleicht<br />
Social Media mit einem Belohnungssystem, das kaum ein anderer<br />
Journalist habe: „Ich bekomme ständig Rückmeldungen. Wenn ein<br />
Tweet gut war, wird er ständig retweetet. Jeder Retweet ist eine<br />
kleine Belohnung“. Darin sieht er auch eine Gefahr, „wenn man sich<br />
dessen nicht bewusst wird.“<br />
Wer will zahlen? Es wird gemauert in Deutschland. Die Paywall, also<br />
„Zahl-Mauer“, ist das Trendthema der Branche, wenn es um die<br />
Monetisierung digitaler Inhalte geht. Vor wenigen Wochen ist der Verlag<br />
Axel Springer mit seinem Online-Angebot ► Bild Plus vorangeschritten<br />
und hat für das reichweitenstärkste Nachrichtenportal des<br />
Landes eine Bezahlschranke eingerichtet, basierend auf einem Freemium-Modell:<br />
Ein Großteil der Inhalte ist weiter gratis abrufbar, Premium-Inhalte<br />
kosten Geld. Der ► journalist hat die Bild-Paywall besprochen<br />
und ist zu einem recht positiven Schluss gekommen. Auch<br />
Zeit Online werde im Laufe des nächsten Jahres Inhalte bezahlpflichtig<br />
machen, meldete ► HORIZONT. Viele Menschen sind jedoch<br />
noch nicht bereit, für digitale Nachrichten Geld zu bezahlen. Zwar ist<br />
die Bereitschaft zuletzt gestiegen, für Web-Nachrichten das Konto zu<br />
belasten — allerdings auf eher niedrigem Niveau, wie ► Nic Newman<br />
schreibt, einer der Autoren des ► 2013 Reuters Institute Digital Report.<br />
In ► Deutschland können sich 80 Prozent der Befragten nicht<br />
vorstellen, künftig für Online-News zu bezahlen. Gerade mal 11 Prozent<br />
der Bundesbürger haben demnach 2012 für Nachrichten im<br />
Internet bezahlt. Studienautor Newman argumentiert, dass Mobile<br />
und Apps für Verlage besonders wichtig werden und dass Qualität<br />
etwas bringt — allerdings nicht, wenn Wettbewerber sie weiter gratis<br />
im Netz anbieten. ► weiter oder ► Inhalt<br />
SEITE 1<br />
Nur einen Klick entfernt<br />
Tipps und Themen<br />
► Storytelling: Angelina Jolie im Lokalen<br />
► Social Publisher im Video-Porträt<br />
► Tipp: Blick hinter Kulissen<br />
► Fälle vor dem Presserat<br />
Marotte des Monats<br />
► Darf ich können?<br />
Werkzeugkasten<br />
► Das Saarland stets im Hinterkopf<br />
<strong>ABZV</strong> Comic<br />
► Neulich in der Redaktion<br />
Überleben im Büro<br />
► Nein. Nicht jetzt und niemals!<br />
Kampf dem Chaos<br />
► Stolz hilft, Lächeln schadet<br />
Richtig rechtschreiben<br />
► Der Bindestrich bei Ziffern<br />
Regularien<br />
► Abo-Service + Archiv<br />
► Seminartipps<br />
► Leser-Echo<br />
► Service-Seiten, Video und Netzwerke<br />
► Impressum<br />
Impressum<br />
<strong>ABZV</strong><br />
<strong>ABZV</strong> – Akademie Berufliche Bildung<br />
der deutschen Zeitungsverlage e. V.<br />
- Bildungswerk der Zeitungen -<br />
Beate Füth, V. i. S. d. P. ,<br />
Geschäftsführung und fachliche Leitung<br />
Hildegard Schwarz,<br />
Assistentin der Geschäftsführung<br />
Tim Farin, Text<br />
Andy Artmann, Gestaltung<br />
In der Wehrhecke 1<br />
D-53125 Bonn<br />
T 02 28 – 20 77 66 22<br />
F 02 28 – 20 77 66 23<br />
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► www.abzv.de<br />
► Soziales<br />
Netzwerk seit 1989<br />
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<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Marotte des Monats<br />
Diesmal: Darf ich können?<br />
Liebe Leser, das hier können Sie lesen. Ach was, Sie dürfen es lesen. Oder: Sie müssen es lesen!<br />
SEITE 2<br />
Ausgabe 93 / August 2013<br />
Thementipp: Blick hinter Kulissen. „Die zehn Minuten vor einer Theateraufführung sind unheimlich prickelnd“,<br />
sagt Julia Gaß aus der Kulturredaktion der Ruhr Nachrichten. „Die Künstler stehen dann unter Hochspannung.“<br />
Aus dieser Beobachtung entstand die Idee, im Rahmen einer Serie in diesem entscheidenden Moment einen Blick<br />
hinter die Kulissen zu werfen – und dabei die wichtigsten Berufe am Theater vorzustellen. Dazu machte Gaß zunächst<br />
eine Liste mit den für sie spannendsten Theaterberufen und wählte zehn aus, darunter eine Opernsängerin,<br />
einen Schauspieler, einen Generalmusikdirektor, die Souffleuse und eine Garderobiere. Im Anschluss schrieb sie<br />
an fünf verschiedene Theater und Konzerthäuser im Verbreitungsgebiet der Zeitung. Jede der zehn Folgen der<br />
Serie widmete sich einer Person. Mehr dazu unter ► www.drehscheibe.org<br />
Fälle vor dem Presserat: Trennung von Tätigkeiten. Ein Landesagrarminister besucht eine kleinere Jägerschaft,<br />
nimmt an der Mitgliederversammlung teil und äußert sich zu verschiedenen Jagd-Themen. Über diesen Termin<br />
berichtet die Lokalzeitung. In dem Beitrag heißt es, der Minister sehe die Jäger als unverzichtbaren Partner zum<br />
Schutz der Wölfe und habe sich positiv zur Falljagd geäußert. Der Beitrag mutet recht jägerfreundlich an.<br />
Zwei Leser schalten den Presserat ein. Sie hatten den Minister schriftlich um eine Stellungnahme gebeten und<br />
dieser habe sich von den Wolf- und Falljagd-Zitaten distanziert. Das Schreiben legen sie dem Presserat vor. Die<br />
Leser kritisieren mangelnde Sorgfalt und den Autor des Beitrags. Neben seinem Redakteurs-Job sei er Obmann für<br />
Öffentlichkeitsarbeit bei der Jägerschaft, über die er berichtet hat.<br />
Der Presserat fordert die Zeitung auf, sich zu dem Fall zu erklären. Der Chefredakteur schreibt, der Redakteur lebe<br />
in einem ländlichen Umfeld. Die bloße Mitgliedschaft in der Jägerschaft oder bei der Freiwilligen Feuerwehr sei<br />
sozialadäquat. Als Obmann für Öffentlichkeitsarbeit der Jägerschaft gleichzeitig über diese in der Zeitung zu<br />
schreiben, gehe allerdings zu weit. Zu künftigen Terminen bei der Jägerschaft werde ein anderer Redakteur entsandt.<br />
Den Beitrag hält er für vereinbar mit dem Pressekodex. Der Redakteur habe wahrheitsgemäß berichtet.<br />
Über die Jägerfreundlichkeit des Ministers hätten auch andere Medien berichtet.<br />
Wie würden Sie entscheiden? Lesen Sie ► hier, wie der Presserat reagiert hat. ► Inhalt<br />
Auf die vergangene Ausgabe des <strong>ABZV</strong>-Newsletters bekamen wir einen Leserbrief mit Hinweis auf eine sprachliche<br />
Gepflogenheit, die im Alltag immer mehr zu hören ist. Kennen Sie das auch? Sie gehen ins Restaurant und<br />
warten auf einen Tisch, da sagt der Kellner: „Sie dürfen so lange an der Bar warten.“ Oder die von unserer Leserin<br />
zitierte Arzthelferin, die sagt: „Sie dürfen schon mal in Kabine drei Platz nehmen.“ Ist es nicht herrlich, dass uns die<br />
Mitmenschen so gütig gegenübertreten, dass sie uns so viel erlauben?<br />
Es scheint da eine gewisse Konfusion aufgekommen zu sein. Auch andersrum. Wenn Sie das nächste Mal die Frage<br />
hören: „Kann ich das noch schnell zu Ende machen?“, sollten Sie vielleicht einfach antworten: „Das kannst nur<br />
du selbst einschätzen. Was weiß ich, was du kannst! Ich aber sage: Wir müssen jetzt los, deswegen darfst du es<br />
nicht weitermachen.“ Und der Arzthelferin sagen Sie vielleicht: „Sehr gnädig von Ihnen.“ Vielleicht müssen Ihre Mitmenschen<br />
dann einmal kurz nachdenken.<br />
Denn: Ich kann Ihnen etwas sagen. Das weiß ich. Ob ich Ihnen etwas sagen darf, das wissen Sie wohl besser als<br />
ich. Wenn das Verb „dürfen“ dazu dienen soll, eine Möglichkeit zu beschreiben, dann wirkt das auf manche Leute<br />
ziemlich herablassend. Zurecht. Wie das mit Sprache immer so ist, drückt sie so viel mehr aus, als wir oft überhaupt<br />
zu hören bereit sind. Aus einer Möglichkeit wird ein Gnadenakt. Das kann man mal machen.<br />
Und weil ich diese Zeile noch nutzen kann: Liebes Publikum, Sie dürfen mir weitere Tipps schicken!<br />
Liebe Leserinnen und Leser, stoßen auch Sie immer wieder auf die gleichen sprachlichen Marotten? Welche nervt<br />
oder erheitert Sie besonders? Schicken Sie uns Beispiele! ►newsletter@abzv.de ► Inhalt
<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Werkzeugkasten<br />
Das Saarland stets im Hinterkopf<br />
SEITE 3<br />
Ausgabe 93 / August 2013<br />
Zahlen, Daten, Fakten. Der Umgang mit Milliardenbeträgen, Verlustvorträgen und Vergleichen<br />
zum Vorjahresquartal gehört zum Alltag des Journalismus. Medien sollten aber nicht nur die<br />
Daten übermitteln, sondern für ihre Leserschaft kontrollieren und nachvollziehbar präsentieren.<br />
Nicht nur Journalisten verlieren bei monströsen Zahlen den Überblick. Plötzlich erhält da ein Vorstandsvorsitzender<br />
2,5 Milliarden Euro im Jahr. Hingeschrieben, nicht mehr hinterfragt — schon steht ein großer Fehler in der Zeitung.<br />
Tipps für den journalistischen Umgang mit Zahlen geben Stephan Ruß-Mohl in seinem Buch ► Journalismus. Das<br />
Lehr- und Handbuch und Jutta von Campenhausen ihrem Werk ► Wissenschaftsjournalismus.<br />
Zahlen anschaulich präsentieren<br />
Je mehr sich die Zahlen von unserer alltäglichen Erfahrung entfernen, desto wichtiger ist es, sie zu prüfen, die Verhältnisse<br />
nachzurechnen und Zahlen einzuordnen. Die Staatsverschuldung Griechenlands beträgt 329,28 Milliarden<br />
Euro. Was bedeutet das? Zum Beispiel: Etwa 29.000 Euro pro Einwohner — darunter kann man sich etwas<br />
vorstellen. Flächen werden gern mit Fußballfeldern oder Bundesländern verglichen. Doch nicht jeder hat eine<br />
räumliche Vorstellung vom Saarland. Eine Inspiration liefert ► die BBC im Netz .<br />
Achtung: Interpretation<br />
Skepsis ist angebracht, etwa wenn ein Start-up meldet, es habe die Zahl seiner Kunden um 100 Prozent gesteigert.<br />
Kennen Sie die Bezugsgrößen? Sind aus 1.000 Kunden 2.000 geworden? Ist das für ein Start-up nicht ein<br />
langsames Wachstum? Achtung beim Formulieren. „100 Prozent Wachstum“ klingt beeindruckender als „Anzahl<br />
der Kunden verdoppelt“.<br />
Risiken realistisch einschätzen<br />
Nach einem Flugzeugunglück erhöht sich bei vielen die subjektiv wahrgenommene Bedrohung. Journalisten sollten<br />
die Fakten präsentieren und einordnen, etwa: die Anzahl der weltweiten Passagierbewegungen im Verhältnis zur<br />
Anzahl der Toten bei Flugzeugunglücken, idealerweise entlang einer Zeitachse. Ein Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln<br />
ist sicher hilfreich, erfordert aber sehr genaue Betrachtung wie in diesem Beispiel vom ► Focus.<br />
Die Macht der Infografik<br />
Im Internet gibt es einen wahren Boom an „Infographics“ — aus gutem Grund: Mit Infografiken lassen sich Daten<br />
attraktiv visualisieren. Nutzen Sie dieses Mittel — aber achten Sie darauf, dass die Optik nicht die Aussage manipuliert:<br />
der Maßstab muss stimmen. Ausschnitte sollten nicht so gewählt werden, dass sie Dramatik vortäuschen.<br />
Weitere Tipps aus dem Werkzeugkasten finden Sie in den bisher erschienenen Newslettern im ► Archiv ►Inhalt<br />
<strong>ABZV</strong> Comic NEULICH IN DER REDAKTION<br />
© Plot und Zeichnung: Philipp Schäfer ►Inhalt
<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Abo-Service + Archiv<br />
SEITE 4<br />
Ausgabe 93 / August 2013<br />
das besondere Seminar<br />
» Hohe Bildung kann man dadurch beweisen, dass man die kompliziertesten Dinge auf einfache Art zu erläutern versteht «<br />
George Bernhard Shaw, Literatur-Nobelpreisträger (Dublin – Ayot Saint Lawrence, 1856 – 1950)<br />
Effektiv redigieren - So werden schlechte Texte besser<br />
Alltag in vielen Print- und Online-Redaktionen: Redakteur und Kollege, Mitarbeiter oder Autor streiten über Veränderungen<br />
an einem Text. Manchmal gerät der Streit sehr persönlich, der Redigier-Prozess wird langwierig und unbefriedigend.<br />
In diesem Seminar lernen Redakteure und Autoren subjektive und objektive Kriterien bei der Textbewertung<br />
zu unterscheiden. Sie lernen, wie sie schneller und effektiver zu einem aus Lesersicht messbar besseren<br />
Ergebnis kommen.<br />
Anhand der Analyse vorab eingereichter eigener oder fremder, veröffentlichter oder unveröffentlichter Texte schärfen<br />
die Teilnehmer ihren Blick für sprachliche Probleme und erarbeiten Methoden für schnelleres und besseres<br />
Redigieren.<br />
Termin und Ort: 17. bis 19. September 2013, Bonn<br />
mehr Informationen und Online-Anmeldung auf der ► Seminarseite im Web<br />
T 02 28 – 20 77 66 22 oder info@abzv.de ► Inhalt<br />
Seminare für Schnellbucher: nur noch wenige Plätze frei!<br />
29. und 30. August 2013, Bonn: Vereinsberichterstattung: Wege aus der Klemme ► Infos<br />
05. und 06. September 2013, Bonn: Online-Videoproduktion mit Spiegelreflexkameras ► Infos<br />
10. und 11. September 2013, Hannover: Ideenkonferenz - effektive Themensuche ► Infos<br />
12. und 13. September 2013, Bonn: Journalistische Darstellungsformen im Internet ► Infos<br />
30. September bis 02. Oktober 2013, Bonn: Effektiv recherchieren ► Infos<br />
06. und 07. Oktober 2013, Bonn: Kreatives Denken und Arbeiten ► Infos<br />
10. Oktober 2013, Stuttgart: PR-Manipulationen durchschauen ► Infos<br />
17. und 18. Oktober 2013, Bonn: Schnitt und Tonmischung für Online-Videos mit Final Cut Pro X ► Infos<br />
T 02 28 – 20 77 66 22 oder info@abzv.de ► Inhalt<br />
Seminar-Tipps für die nächsten Monate<br />
Presserecht <strong>aktuell</strong> für Lokalredaktionen: 29. und 30. Oktober 2013, Hannover ► Infos<br />
Kommunikationstraining für Newsdesk-Redakteure, 30. und 31. Oktober 2013, Hannover ► Infos<br />
Schreiben für Kinder und Jugendliche: 30. und 31. Oktober 2013, Bonn ► Infos<br />
Als Führungskraft das Team entwickeln: 04. bis 06. November 2013, Hannover ► Infos<br />
Motivation in Zeiten der Veränderung: 04. bis 06. November 2013, Bonn ► Infos<br />
Datenjournalismus: 13. und 14. November 2013, Bonn ► Infos<br />
Kommentar und Glosse: 14. und 15. November 2013, Bonn ► Infos<br />
Zeitmanagement in der Redaktion: 18. und 19. November 2013, Hannover ► Infos<br />
Redaktionelle Projekte gestalten und leiten: 19. bis 21. November 2013, Würzburg ► Infos<br />
Twittern - Journalismus in 140 Zeichen: 21. November 2013, Stuttgart ► Infos<br />
T 02 28 – 20 77 66 22 oder E-Mail info@abzv.de ► Inhalt<br />
Sie haben eine Kollegin und einen Kollegen, denen Sie den Newsletter <strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong> empfehlen möchten? Ihre<br />
Mail-Adresse hat sich geändert? Schicken Sie einfach eine Mail an newsletter@abzv.de. Wenn Sie im Archiv von<br />
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können Sie ► hier herunterladen. ► Inhalt
<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Überleben im Büro<br />
Nein. Nicht jetzt und niemals!<br />
SEITE 5<br />
Ausgabe 93 / August 2013<br />
Hören Sie auf zu heulen! Auch wenn Sie an Ihren abgeschmetterten Plänen hängen, sollten Sie<br />
sich im Beruf nicht von Ihren Emotionen überwältigen lassen. Erkennen Sie die Gründe für<br />
Widerspruch und versuchen Sie, Ablehnung konstruktiv zu wenden.<br />
Dieses Wort hört niemand gern: „Nein“. Es ertönt ein seelisches Echo aus jenen Tagen, als wir mit dem Haferbrei<br />
das Fenster verzieren wollten, unsere Eltern den Plan jedoch einsilbig ablehnten. Das ganze Leben besteht aus<br />
Situationen, in denen uns andere zustimmen müssen, damit unsere Vorhaben gelingen; sei es der Wunsch nach<br />
Sonderurlaub oder der Vorschlag einer Porträtreihe im Wirtschaftsteil. Wir sehnen uns nach dem „Ja“ — sollten<br />
aber wissen, dass uns eine Ablehnung ebenso wahrscheinlich treffen kann. Beleidigtsein ist keine gute Reaktion.<br />
Ein stabiles Fundament für Ihren Vorstoß<br />
Sie möchten was erreichen: Ihr Gehalt müsste höher ausfallen, weil es seit drei Jahren keine Korrektur mehr gab;<br />
eine Informantin hat Ihnen über Probleme mit der Stadtbibliothek berichtet und Sie halten eine Rechtfertigungs-<br />
interview mit der Bürgermeisterin für angemessen. Lassen Sie sich von Ihren Ideen begeistern, aber betrachten<br />
Sie vor allem die Argumente. Bevor Sie Ihren Vorschlag zur Entscheidung vorbringen, wählen Sie einen guten Zeitpunkt.<br />
Falls der Ressortleiter mit akuten Problemen kämpft, sollten Sie ihm nicht mit Längerfristigem kommen.<br />
Bereiten Sie sich auf inhaltliche Ablehnung vor. Manchmal wissen Sie ganz genau, dass es ein Nein geben muss.<br />
Was ist das für ein „Nein“?<br />
Es gibt verschiedene Formen von „Nein“. Unterscheiden lässt sich zwischen „nicht jetzt“ und „niemals“. Wenn der<br />
Entscheidungsträger nicht eindeutig ausdrückt, ob es irgendwann Chancen für Ihre Idee gibt, fragen Sie ruhig<br />
nach. In vielen Diskussionen lässt sich auch gut nach dem Grund für die Ablehnung fragen. Dies ermöglicht es<br />
Ihnen, nochmals vorbereitete Argumente einzuführen. Aber: Hören Sie zu, was die Gründe für die Ablehnung sind.<br />
Lassen Sie sich von einem berechtigten „Nein“ überzeugen!<br />
Sprechen Sie mit den Kollegen drüber<br />
Die Konferenz ist vorbei, Ihre Initiative hatte keinen Erfolg — Sie aber sind weiterhin der Meinung, dass Ihr Weg<br />
der richtige wäre. Schmollen wäre jetzt die falsche Reaktion, denn das könnte Ihnen auch im Kollegenkreis negativ<br />
ausgelegt werden. Reife zeigen Sie, indem Sie mit anderen Mitarbeitern über Ihren Antrag sprechen und sehen,<br />
wie Ihr Vorschlag ankommt. Vielleicht gewinnen Sie auf diese Weise wichtige Unterstützung, vielleicht aber auch<br />
die ebenso wichtige Erkenntnis, warum die Kollegen Ihre Idee nicht mittragen möchten.<br />
Kämpfen Sie, ohne zu triumphieren<br />
„Ich hab’ recht gehabt.“ Wer sagt das nicht gerne? Aber: Wer hört das schon gerne? Sie dürfen auch nach einer<br />
ablehnenden Entscheidung weiter davon überzeugt sein, dass Ihre Lösung die richtige ist. Tun Sie das aber so<br />
lange im Privaten, wie es sich nicht mit Fakten erhärten lässt. Manchmal gibt es die Gelegenheit, in einer veränderten<br />
Lage doch noch ein „Ja“ vom Chef zu erwirken. Haben Sie bewiesen, dass Ihr Plan doch besser ist, dann verzichten<br />
Sie unbedingt auf einen Triumph. Seien Sie zufrieden und reden Sie nicht mehr darüber.<br />
Tragen Sie die Entscheidung mit<br />
Heulen Sie bitte nicht zu oft herum! Wenn es ein endgültiges „Nein“ für Ihre Entscheidung gibt, können Ihnen<br />
emotionale Antworten darauf enorm schaden. Es dreht sich nicht alles um Sie. Professionell handelt, wer den<br />
Kontext versteht, einen Beschluss als bindend akzeptiert und ihn auch öffentlich unterstützt. Sehen Sie dies auch<br />
als Gelegenheit, Ihre Qualitäten als Mannschaftsspieler auszuleben. ► Inhalt<br />
Kampf dem Chaos<br />
x<br />
Stolz hilft, Lächeln schadet<br />
Stereotypen verhindern Karrieren. Eine Studie der TU München zeigt: Wenn Frauen fröhlich auftreten,<br />
traut ihr Umfeld ihnen keine Führung zu.<br />
Es ist traurig, aber wahr: Frauen, die gern lächeln, werden von ihren Mitarbeitern eher als nicht so führungswillig<br />
eingeschätzt. Das ist das Ergebnis einer ► Studie von Wissenschaftlern der ► Technischen Universität München.<br />
Die Forscher hatten mit 2.000 Testpersonen fiktive Szenarien mit Führungskräften und deren Mitarbeitern durchgespielt.<br />
Dabei stellte sich heraus, dass die Studienteilnehmer Frauen am ehesten die Führungsrolle zutrauen, wenn<br />
sie den Stolz auf die eigene Leistung klar zum Ausdruck bringen. Fröhliche Frauen setzen sich nicht durch — so in<br />
etwa lässt sich die Reaktion des Publikums resümieren. Eine erstaunliche Erkenntnis: Stereotypen gegenüber<br />
Frauen sind weiterhin ausgeprägt, manchmal sogar am stärksten unter Frauen selbst. Die Forscher wollen diese<br />
traurige Einsicht nutzen, um Workshops zu erstellen, damit nicht das Stereotyp entscheidet, sondern das individuelle<br />
Potenzial. Siehe auch die ► <strong>ABZV</strong>-Qualifizierungsreihe Frauen in Führung ► Inhalt
<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
richtig rechtschreiben<br />
Die Verwendung des Bindestrichs bei Ziffern<br />
Leser-Echo<br />
► Werkraum Storytelling: Online-Training rund um die Textdramaturgie<br />
► Universalcode Portal: Crossmediales Handwerk und Medienzukunft<br />
► Datawrapper: Visualisierungs-Software für Datenjournalisten<br />
► Videoreporter: Bewegte Bilder vom journalistischen Alltag im Wandel<br />
► <strong>ABZV</strong> - der Film!<br />
Ausgabe 92 / Juni – Juli 2013<br />
Den neuen Rechtschreibregeln zufolge, die seit dem 1. August 2007 verbindlich sind, werden Ziffern als<br />
erste Bestandteile von Zusammensetzungen durch Bindestrich an den zweiten Bestandteil gebunden:<br />
- die 18-jährige Schülerin, alle 18-Jährigen,<br />
- der 20-Tonner, der 8-Zylinder,<br />
- 100-prozentig,<br />
- 21-mal.<br />
Ableitungen (= Verbindungen aus Ziffern und Nachsilben) werden hingegen ohne Bindestrich geschrieben:<br />
- 17tel, 32stel,<br />
- 50%ig,<br />
- 80er.<br />
Da es sich grammatikalisch nicht zweifelsfrei klären lässt, ob der Wortbestandteil -fach eine Nachsilbe ist, kann er<br />
sowohl ohne als auch mit Bindestrich an die Ziffer angehängt werden: 15fach oder 15-fach.<br />
Bei Substantivierungen ist nach dem Bindestrich großzuschreiben: das 15fache oder das 15-Fache.<br />
Lisa Walgenbach, Sprachwissenschaftlerin und Dozentin, Worms ► Inhalt<br />
Und so hat der Presserat entschieden<br />
Der Presserat sieht die ► Ziffer 6 des Pressekodex verletzt. Die Funktion des Redakteurs als „Obmann für Öffentlichkeitsarbeit“<br />
bei der Jägerschaft und als Journalist, der über den Verein berichtet, könne die Glaubwürdigkeit der<br />
Presse in Frage stellen. Eine Sanktion verhängt der Presserat jedoch nicht. Die Redaktion habe für die Zukunft<br />
festgelegt, dass der betreffende Redakteur nicht mehr über die Jägerschaft berichtet. Einen Verstoß gegen die<br />
Sorgfaltspflicht nach ► Ziffer 2 des Pressekodex kann der Presserat bei der inhaltlichen Berichterstattung nicht<br />
feststellen.<br />
► zurück zur Fallbeschreibung auf Seite 2 ► Inhalt<br />
Haben Sie Anregungen, Wünsche? Gibt es Rechtschreibfragen, die in der Redaktion heiß, aber ohne Ergebnis<br />
diskutiert werden? Schreiben Sie an newsletter@abzv.de. ► Inhalt<br />
<strong>ABZV</strong>-Service-Familie<br />
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