ABZV aktuell
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<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
der Newsletter<br />
der Medienbranche<br />
Ausgabe 94 / September 2013<br />
Das besondere Seminar!<br />
Kreatives Denken und Arbeiten<br />
<strong>ABZV</strong><br />
Frei starten. Als Dozent arbeitet ► Wolfgang Kiesel bei der <strong>ABZV</strong><br />
daran, Journalisten auf die Freiberuflichkeit vorzubereiten und Freelancer<br />
zum beruflichen Erfolg ► zu coachen. Jetzt hat der selbstständige<br />
Journalist aus Bremen nach vielen Seminaren und individuellen<br />
Beratungen ein eBook zum Thema geschrieben. ► Start Frei. Freiberuflichkeit.<br />
Teil 1: Von A bis Z ist bei Amazon für 6,99 Euro verfügbar<br />
und laut Autor „der sichere Weg durch die Bürokratie“. Kiesel bietet<br />
seinen Lesern Hilfen bei der Existenzgründung, beispielsweise zur<br />
Kommunikation mit der Künstlersozialkasse, der Agentur für Arbeit<br />
und den Finanzbehörden. Er erläutert die „30-Minuten-pro-Monat-<br />
Buchführung“, damit die Kosten für die Steuerberatung gering ausoder<br />
ganz wegfallen. Auf rund 100 Seiten bietet Kiesel Tipps für die<br />
Praxis und ein umfangreiches Register zum Nachschlagen.<br />
Ein Wachhund mit gewissen Mängeln. Die Medien als Wachhund<br />
— diese Wahrnehmung existiert heute stärker als je zuvor. Zumindest<br />
für die Bevölkerung in den USA lässt sich festhalten: ► Die überwältigende<br />
Mehrheit glaubt, dass Nachrichteninstitutionen die Mächtigen<br />
davon abhalten, „Dinge zu tun, die sie nicht tun sollten“. So lautet das<br />
Ergebnis ► der <strong>aktuell</strong>en Ausgabe einer Studie, die das ► Pew Research<br />
Center for the People and the Press alle zwei Jahre wiederholt.<br />
Allerdings steigen die Zweifel an der Unabhängigkeit der<br />
Medien: 76 Prozent der Befragten halten Nachrichtenmedien für<br />
parteiisch, 75 Prozent sehen sie unter dem ständigen Einfluss mächtiger<br />
Personen oder Organisationen. Besonders bedenklich: Die Konsumenten<br />
bezweifeln die Genauigkeit der Berichterstattung. 67 Prozent<br />
der Studienteilnehmer glauben, dass Nachrichten oft nicht genau<br />
stimmen — 29 Prozent mehr als im Jahre 1985.<br />
Wie geht es Ihnen, Frau Bischoff? 25 Jahre nach dem Geiseldrama<br />
von Gladbeck reflektierten viele Medien des Landes darüber, welche<br />
Rolle die Reporter und Schlagzeilenmacher bei diesem tödlichen Verbrechen<br />
spielten. Auch der Radiosender ► SWR2 widmete sich am<br />
15. August in der Hintergrundsendung ► Kontext den Geschehnissen<br />
aus dem Jahr 1988 und sendete ein Interview mit ► Christian<br />
Sauer, Redaktionsberater und Coach aus Hamburg und Dozent bei<br />
der <strong>ABZV</strong>. Sauer ist Mitglied im ► Ethikrat der Akademie für Publizistik<br />
in Hamburg. Im Interview (zum ► Nachhören ab Minute 6:30) thematisiert<br />
Sauer die Frage, wie die Würde der Opfer in der Berichterstattung<br />
über solche dramatischen Ereignisse besser respektiert werden<br />
kann. Zudem markiere Gladbeck einen „Exzess des Mitspielens“<br />
der Journalisten. Aber die Branche habe auch aus dem Fall gelernt,<br />
der Presserat habe sich bemüht, jede Hintertür zu schließen.<br />
Seminare für 2014 online. Die <strong>ABZV</strong>-Kurse für 2014 können ab<br />
sofort ► online abgerufen werden. Bis Ende September wird das<br />
gedruckte Programmheft per Post ausgeliefert. Das ► ePaper steht<br />
jetzt schon zum Download bereit. Zum 25. Geburtstag der <strong>ABZV</strong><br />
werden zahlreiche neue Seminare und Projekte gereicht. Schauen<br />
Sie einfach mal vorbei!<br />
► weiter oder ► Inhalt<br />
Nur einen Klick entfernt<br />
Tipps und Themen<br />
► Storytelling: Denkmal mit Lovestory<br />
► Horst Schilling im Video-Porträt<br />
► Tipp: Jugend und Alkohol<br />
► Fälle vor dem Presserat<br />
Marotte des Monats<br />
► Bilaterale Beziehung im Büro<br />
Werkzeugkasten<br />
► Interview-Anfragen<br />
<strong>ABZV</strong> Comic<br />
► Neulich in der Redaktion<br />
Überleben im Büro<br />
► Am Hörer punkten<br />
Kampf dem Chaos<br />
► Höflichkeit ist niemals out<br />
Richtig rechtschreiben<br />
► Das Stammprinzip<br />
Regularien<br />
► Abo-Service + Archiv<br />
► Seminartipps<br />
► Leser-Echo<br />
► Service-Seiten, Video und Netzwerke<br />
► Impressum<br />
Impressum<br />
<strong>ABZV</strong> – Akademie Berufliche Bildung<br />
der deutschen Zeitungsverlage e. V.<br />
- Bildungswerk der Zeitungen -<br />
Beate Füth, V. i. S. d. P. ,<br />
Geschäftsführung und fachliche Leitung<br />
Hildegard Schwarz,<br />
Assistentin der Geschäftsführung<br />
Tim Farin, Text<br />
Andy Artmann, Gestaltung<br />
In der Wehrhecke 1<br />
D-53125 Bonn<br />
T 02 28 – 20 77 66 22<br />
F 02 28 – 20 77 66 23<br />
newsletter@abzv.de<br />
► www.abzv.de<br />
► Soziales<br />
Netzwerk seit 1989<br />
Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger<br />
inhaltlicher Kontrolle übernehmen<br />
wir keine Haftung für die Inhalte<br />
externer Links. Für den Inhalt der<br />
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SEITE 1
<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Ausgabe 94 / September 2013<br />
Thementipp: Jugend und Alkohol. Wird über Jugendliche berichtet, die Alkohol trinken, dann meist mit erhobenem<br />
Zeigefinger. Christof Seidl, Redakteur der Mittelbayerischen Zeitung, hat die Blickrichtung umgekehrt: „Eine<br />
Streetworkerin aus der Region sagte mir einmal, es würde niemanden kümmern, wenn Kinder mitten auf der<br />
Straße zur Flasche greifen. Diese Behauptung wollte ich testen.“ Eine Elfjährige fungierte als Lockvogel.<br />
„Sie setzte sich mit einer Bierflasche, die natürlich mit Wasser gefüllt war, auf eine Bank vor ein Einkaufszentrum<br />
und nahm gelegentlich einen Schluck“, erklärt Seidl. Wie viele Passanten beachten das Mädchen? Wie viele von<br />
ihnen sprechen sie an? Seidl zählte mit und gab seine Beobachtungen im Artikel chronologisch wieder.<br />
Mehr dazu unter ► www.drehscheibe.org<br />
Fälle vor dem Presserat: Diskriminierung. Ein ungewöhnlicher Fall für den Presserat: Ein Leser reicht gleich<br />
zwölf Beiträge ein. In den Artikeln berichtet eine Zeitung über Straftaten oder Gerichtsverhandlungen und nennt die<br />
Nationalität des jeweiligen Täters – einmal oder mehrfach. Zum Beispiel schreibt die Zeitung über den Prozess<br />
gegen mehrere Männer wegen einer Einbruchsserie. Der Haupttäter wird als „17-jähriger Spätaussiedler“ bezeichnet,<br />
der zweite als „Deutsch-Pole“. Ein dritter Angeklagter sei „Deutschrusse“, ein vierter habe einen „osteuropäischen<br />
Migrationshintergrund“.<br />
Alle Artikel erschienen binnen weniger Monate. Der Leser kritisiert, dass die ethnische Herkunft der Täter ohne<br />
zwingenden Grund genannt werde. Dies schüre Vorurteile gegen Minderheiten und verletze die ► Richtlinie 12.1<br />
des Pressekodex.<br />
Die Zeitung hat eine klare Gegenposition: Alle Artikel dokumentierten, dass die Täter aus dem Kreis der Spätaussiedler<br />
stammten. Dies zu verschweigen, würde einen gesellschaftlichen Konflikt unter den Teppich kehren und<br />
eine heile Welt suggerieren. Dies würde der Aufgabe der Presse als Chronist des Zeitgeschehens widersprechen.<br />
Es gebe in der Region eine breite und ernsthafte Diskussion über Ausländer- und Zuwanderer-Kriminalität. Daher<br />
sei es gerechtfertigt, auf die Herkunft eines Täters hinzuweisen. In keinem der Fälle sei ein Betroffener namentlich<br />
genannt worden, so dass keine Diskriminierung vorliege.<br />
Wie würden Sie entscheiden? Lesen Sie ► hier, wie der Presserat reagiert hat.<br />
► Inhalt<br />
Marotte des Monats<br />
Diesmal: Bilaterale Beziehung im Büro<br />
Es gab mal Zeiten, da baten Chefs die Teilnehmer von Konferenzen, wenn ein Streit ausuferte: „Könntet ihr das<br />
nachher unter vier Augen klären?“ Das war leicht verständlich und die adressierten Personen setzten sich zusammen,<br />
um eine Lösung zu finden.<br />
Seit einiger Zeit hört man zunehmend eine andere Formulierung: „Könntet ihr das bilateral klären?“ Das klingt ganz<br />
anders als ein schnödes „zu zweit“, das klingt nach großer, weiter Welt — und trägt auf seine Weise zur Verschleierung<br />
ganz alltäglicher Abläufe bei, die sich hinter Begriffen verbergen, die wiederum keiner mehr intuitiv<br />
versteht.<br />
Bilateral — zusammengesetzt aus den lateinischen Worten „bi“ (zwei) und „latus“ (Seite) — ist so ein großes Wort.<br />
Wenn es ertönt, erinnert es an Spitzendiplomatie, an Verhandlungen zwischen internationalen Mächten um Sanktionen<br />
und Handelsstreitigkeiten. Aus der Politik kennt man es schon eine ganze Weile, da geht es um Gipfeltreffen<br />
und Verträge. Jetzt ist dieses Adjektiv in unserem Alltag angekommen.<br />
Niemand kann etwas gegen Fachbegriffe haben, die die Zusammenarbeit unter Experten erleichtern. Besondere<br />
Disziplinen erfordern besondere Kodifizierungen. Natürlich setzen sich auch neue Worte durch, wenn die Berufswelt<br />
sich ändert, wenn Kommunikation international wird. Wäre es nicht ein „Must-have“, dass neue Worte auch ein<br />
Mehr an Sinn, Information und Verständnis mit sich bringen? Ist das so, wenn Leute „bilateral“ statt „unter vier Augen“<br />
sprechen? Oder gefällt sich ein Absender eher selbst, wenn er das Team auffordert, sich auf die neue „Deadline“<br />
zu „committen“, die „asap“ heißt. Nur die Hälfte verstanden? Nicht schlimm: Ich erklär’s Ihnen bilateral.<br />
Liebe Leserinnen und Leser, stoßen auch Sie immer wieder auf die gleichen sprachlichen Marotten? Welche nervt<br />
oder erheitert Sie besonders? Schicken Sie uns Beispiele! ►newsletter@abzv.de<br />
► Inhalt<br />
SEITE 2
<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Ausgabe 94 / September 2013<br />
Werkzeugkasten<br />
Die Anfrage als Verkaufsprospekt<br />
Ein Annäherungsversuch steht vor jedem Interview und jeder guten Geschichte. Behandeln Sie<br />
diese Phase der Recherche mit Sorgfalt. Je pointierter Sie anfragen, desto seriöser wirken Sie<br />
als Medienvertreter – und desto eher widmet ein Experte Ihnen seine Zeit.<br />
Als Journalisten sind wir darauf angewiesen, gute Gespräche mit Informanten zu führen. Auch wenn mancher von<br />
uns ein großes Netzwerk hat: Immer wieder müssen wir Menschen kennen lernen und Experten davon überzeugen,<br />
dass ein Gespräch mit uns lohnt.<br />
Setzen Sie auf Schriftlichkeit<br />
Sofern Sie nicht unter extremem Zeitdruck stehen, ist eine schriftliche Anfrage immer das höflichste Mittel der Anfrage.<br />
Aber Mails sind leider zu oft dahingeschludert. Schaffen Sie einen Aufbau, der so seriös wirkt wie ein Verkaufsprospekt<br />
für Ihre journalistische Dienstleistung. Statt eiliger Zeilen wählen Sie eine Struktur, die nicht überlang<br />
ist, aber in Absätzen die wichtigsten Aspekte Ihrer Anfrage erläutert. Das gilt auch für die Anfrage am Telefon.<br />
Wo genau kommen Sie her?<br />
Es mag für Sie selbstverständlich sein, dass Sie und Ihr Medium wichtig sind. Bei Gesprächspartnern sollten Sie<br />
aber stets erläutern, was Ihre Relevanz ausmacht. Wie heißt Ihr Medium? Welche Auflage und Zielgruppe erreicht<br />
es? Welche Rolle spielen Sie in der Redaktion? Hier ist prägnantes Selbstmarketing gefragt. Jedes Medium hat<br />
Alleinstellungsmerkmale und Stärken, die Sie hier darlegen sollten.<br />
Was haben Sie vor?<br />
Gesprächspartner reagieren irritiert, wenn Journalisten ihnen nicht erklären, was aus der Recherche werden soll.<br />
Weihen Sie die Experten so weit wie möglich in Ihre Planung ein: In welchem Zusammenhang wollen Sie die Statements<br />
Ihres Ansprechpartners verwerten? Was möchten Sie erfahren? Werden es längere Passagen oder wollen<br />
Sie erst Hintergrundmaterial sammeln? Wenn Sie dies kompakt erklären, zeigen Sie sich transparent.<br />
Erklären Sie Ihre AGB<br />
Sie sind dafür verantwortlich, dass Ihr Ansprechpartner Ihrer Arbeit vertraut und Sie zumindest für fair hält. Nennen<br />
Sie schon mit Ihrer ersten Anfrage die Abgabefrist, mögliche Gesprächszeiträume und vor allem eine Einschätzung<br />
des Aufwands, der auf den Experten zukommt. Sofern Sie Zitate oder Fakten zur Autorisierung übermitteln, kündigen<br />
Sie das schon mit der Anfrage an. Entwerfen Sie im Voraus den Prozess Ihrer Zusammenarbeit – so erhöhen<br />
Sie die Chance, dass Ihr Experte nicht nur einmal, sondern gerne wieder mit Ihnen sprechen wird.<br />
Weitere Tipps aus dem Werkzeugkasten finden Sie in den bisher erschienenen Newslettern im ► Archiv<br />
<strong>ABZV</strong> Comic<br />
►Inhalt<br />
NEULICH IN DER REDAKTION<br />
© Plot und Zeichnung: Philipp Schäfer ►Inhalt<br />
SEITE 3
<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Ausgabe 94 / September 2013<br />
das besondere Seminar<br />
Kreatives Denken und Arbeiten<br />
» Die Vorstellungskraft ist der Anfang der Schöpfung «<br />
George Bernhard Shaw, Nobelpreisträger für Literatur (Dublin – Ayot Saint Lawrence, 1856 – 1950)<br />
Wollen Sie Grenzen überspringen und neue Wege gehen? Sind Sie interessiert an Lösungen? Schätzen Sie<br />
andere Meinungen und Perspektiven? Arbeiten Sie gerne im Team? Dann gibt es nichts, was Sie davon abhalten<br />
kann, in Ihrem Alltag kreativ zu arbeiten. Denn gute Ideen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis eines steuerbaren<br />
Prozesses.<br />
Tanken Sie Ideen und Techniken, und starten Sie Ihren Denkmotor neu. Lassen Sie sich einfangen von neuen und<br />
– im wahrsten Sinne des Wortes – verrückten Ideen. Erfahren Sie, wie Sie versteckte Potenziale nutzen und<br />
fördern können, um überraschende Lösungen zu finden. Und keine Angst: Viele Ideen wurden anfangs belächelt,<br />
dann bekämpft und schließlich kopiert.<br />
Termin und Ort: 6. und 7. Oktober 2013, Bonn<br />
mehr Informationen und Online-Anmeldung auf der ► Seminarseite im Web<br />
T 02 28 – 20 77 66 22 oder info@abzv.de<br />
► Inhalt<br />
Seminare für Schnellbucher: nur noch wenige Plätze frei!<br />
05. und 06. September 2013, Bonn: Online-Videoproduktion mit Spiegelreflexkameras ► Infos<br />
12. und 13. September 2013, Bonn: Journalistische Darstellungsformen im Internet ► Infos<br />
17. bis 19. September 2013, Bonn: Effektiv redigieren - so werden schwache Texte besser ► Infos<br />
30. September bis 02. Oktober 2013, Bonn: Effektiv recherchieren ► Infos<br />
10. Oktober 2013, Stuttgart: PR-Manipulationen durchschauen ► Infos<br />
17. und 18. Oktober 2013, Bonn: Schnitt und Tonmischung für Online-Videos mit Final Cut Pro X ► Infos<br />
24. Oktober 2013, Stuttgart: Social Media praktisch ► Infos<br />
29. und 30. Oktober 2013, Hannover: Presserecht <strong>aktuell</strong> für Lokalredaktionen ► Infos<br />
T 02 28 – 20 77 66 22 oder info@abzv.de<br />
► Inhalt<br />
Seminar-Tipps für die nächsten Monate<br />
Kommunikationstraining für Newsdesk-Redakteure, 30. und 31. Oktober 2013, Hannover<br />
Schreiben für Kinder und Jugendliche: 30. und 31. Oktober 2013, Bonn<br />
Als Führungskraft das Team entwickeln: 04. bis 06. November 2013, Hannover<br />
Motivation in Zeiten der Veränderung: 04. bis 06. November 2013, Bonn<br />
Datenjournalismus: 13. und 14. November 2013, Bonn<br />
Kommentar und Glosse: 14. und 15. November 2013, Bonn<br />
Zeitmanagement in der Redaktion: 18. und 19. November 2013, Hannover<br />
Redaktionelle Projekte gestalten und leiten: 19. bis 21. November 2013, Würzburg<br />
Twittern - Journalismus in 140 Zeichen: 21. November 2013, Stuttgart<br />
Das Porträt: 09. und 10. Dezember 2013, Stuttgart<br />
T 02 28 – 20 77 66 22 oder E-Mail info@abzv.de<br />
► Infos<br />
► Infos<br />
► Infos<br />
► Infos<br />
► Infos<br />
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► Inhalt<br />
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► Inhalt<br />
SEITE 4
<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Ausgabe 94 / September 2013<br />
Überleben im Büro<br />
Am Hörer punkten<br />
Telefonieren ist oft der effizienteste Weg zum Informationsziel. Sie vermeiden Missverständnisse<br />
und Verzögerungen, indem Sie die Fernmeldetechnik einsetzen. Aber reden Sie nicht<br />
ohne Plan: Ein gutes Telefonat ist professionell vorbereitet und eingeleitet.<br />
E-Mails, SMS, WhatsApp- und Facebook-Nachrichten — schriftliche Kommunikation auf diversen Kanälen nimmt<br />
eine immer größere Rolle ein. So groß, dass wir manchmal vergessen, wie umständlich das eigentlich ist. Dieses<br />
ganze Tippen und Erklären und Nicht-Wissen, ob der Empfänger unserer Zeilen überhaupt schnell reagieren kann<br />
und unsere Ironie versteht oder sich aus irgendeinem Grund beleidigt fühlt. „Ruf doch mal an“, diese Aufforderung<br />
zum einfachen und effektiven Arbeiten sollten wir uns in Erinnerung rufen. Telefonieren ist top, selbst wenn wir es<br />
über Skype tun. Doch: Man muss sich schon ein bisschen Mühe geben.<br />
Wer sind Sie eigentlich?<br />
Gleich ob man angerufen wird oder jemanden anruft: Die eigene Vorstellung muss sitzen. Am Telefon ist das zunächst<br />
der Name. Der Zuhörer soll erfahren, mit wem er es zu tun hat. Betonen Sie Ihren Namen, nutzen Sie auch<br />
einprägsame Eselsbrücken für Ihren Gesprächspartner — und notieren Sie sich sofort den Namen des anderen.<br />
Haben Sie ihn nicht recht verstanden? Fragen Sie nach, denn es kommt Ihnen immer zugute, die Person am anderen<br />
Ende der Leitung korrekt anzusprechen. Nennen Sie als Anrufer klar und betont, für wen Sie arbeiten. Beim<br />
Abheben: Firma und Name sind wertvolle Aussagen!<br />
Stör’ ich und wenn nein, wie lange?<br />
Anrufen ist gut, wenn Sie dringend etwas voranbringen möchten. Am Telefon haben Sie die Chance, Informationen<br />
live zu ergattern. Das führt oft dazu, dass wir unsere Gesprächspartner überfallen. „Manfred Müller von der Zeitung<br />
hier, guten Tag. Ich möchte Sie mal zu dem neuen Gesetzentwurf fragen, wie Sie das eigentlich sehen — teilen Sie<br />
die Kritik des Venologenverbandes?“ Wir sind im Thema, der Gesprächspartner aber vielleicht gerade auf dem<br />
Weg zur Toilette. Frage Sie daher immer: Passt es gerade? Wie lange haben Sie Zeit? Wann ginge es?<br />
Eröffnen Sie mit Kraft und Ziel<br />
Journalisten beherrschen Überschrift und Vorspann. Also können sie prägnant zusammenfassen, warum sie anrufen.<br />
Nutzen Sie das! Machen Sie sich vorher Gedanken, was Ihr Ziel ist und wie Sie es dem Menschen an der<br />
Strippe vermitteln. Der Auftakt zu einem gelungenen Gespräch ist vergleichbar mit einer Schacheröffnung. Setzen<br />
Sie sich aufrecht hin, bringen Sie Kraft in Ihre Stimme und machen Sie Ihren Zug.<br />
Seien Sie aktiv mit Stift und Block<br />
Zurücklehnen, aus dem Fenster schauen, zwischendurch die Mails checken — so läuft das leider viel zu oft. Dann<br />
kommt noch ein Kollege rein und redet ins Telefonat, und schon merkt Ihr Gesprächspartner, dass Sie nicht ganz<br />
bei der Sache sind. Es geht auch anders: Haben Sie immer etwas zu schreiben vor sich, notieren Sie Kernpunkte,<br />
Erkenntnisse. Auf diese Weise bleiben Sie aktiv im Gespräch, hören zu und kommen zum Ziel.<br />
Auch der letzte Eindruck zählt<br />
Gut, dass Sie sich Notizen gemacht haben! Denn am Ende des Telefonats punkten Sie, wenn Sie den Inhalt des<br />
Gesprächs zusammenfassen. „Oh, da hat mir jemand zugehört“, wenn dieser Eindruck entsteht, bleiben Sie bei<br />
Ihrem Telefonpartner in guter Erinnerung. Klären Sie auch die nächsten Schritte und nutzen Sie eine wichtige Notiz<br />
von Ihrem Zettel erneut: Sprechen Sie den anderen auch zum Abschluss mit dessen — richtig artikuliertem —<br />
Namen an. „Danke, Herr Müller, für dieses hilfreiche Gespräch.“<br />
► Inhalt<br />
Kampf dem Chaos<br />
x<br />
Höflichkeit ist niemals out<br />
Wir sind gesellige Wesen und möchten nicht außen vor bleiben. Höflichkeit entscheidet. Wer<br />
ruppig auftritt, verliert schnell das Vertrauen seiner Mitmenschen.<br />
Gratulieren Sie der Kollegin zum Geburtstag, halten Sie die Aufzugstür auf, wenn hinter Ihnen noch jemand herbeisprintet,<br />
und kommen Sie pünktlich zum Termin. Höflichkeit ist niemals out. Das sagen nicht nur Knigge-Trainer,<br />
sondern das ist auch die Schlussfolgerung ► zweier <strong>aktuell</strong>er Studien. Wissenschaftler von der ► Clemson University<br />
in den USA und der ► Australian National University kamen in Ihren Untersuchungen zu der Erkenntnis,<br />
dass sozialer Ausschluss ganz oft mit dem Verhalten des Ausgegrenzten selbst zu tun hat. Die Forscher setzten<br />
sich mit den Umgangsformen von Menschen auseinander, die sich von anderen wie Luft behandelt fühlten. Es<br />
stellte sich heraus, dass häufig das unhöfliche Verhalten des vermeintlichen Opfers der Ausgrenzung am Anfang<br />
einer unschönen Eskalationskette stand. Denn Unhöflichkeit führt zu Misstrauen, und Misstrauen wirkt fatal auf<br />
das Miteinander.<br />
► Inhalt<br />
SEITE 5
<strong>ABZV</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Ausgabe 94 / September 2013<br />
richtig rechtschreiben<br />
Beispiele für die Durchsetzung des Stammprinzips<br />
Es gibt – je nach sprachwissenschaftlicher Auffassung – sechs Prinzipien, die der deutschen Rechtschreibung zugrunde<br />
liegen; eines heißt Stammprinzip. Es besagt, dass in allen Wörtern einer Wortfamilie der Wortstamm<br />
gleich zu schreiben ist („Schreibe Gleiches möglichst gleich!“), z. B.<br />
Holz (= einfaches Substantiv); Holzofen (= Kompositum); abholzen (= Verb); hölzern (= Adjektiv)<br />
Das alte Regelwerk verzeichnete eine Vielzahl von Verstößen gegen das Stammprinzip, die von den Schreibenden<br />
oftmals nicht als solche wahrgenommen wurden, da die Schreibungen im Schulunterricht vermittelt und<br />
über viele Jahre verwendet worden waren, z. B. numerieren (trotz: Nummer). Die Orthografiereform verfolgt<br />
das Ziel, die gleiche Schreibung eines Wortstammes in allen Wörtern einer Wortfamilie sicherzustellen.<br />
In Einzelfällen geschieht dies durch Verdoppelung des Konsonanten nach kurzem Vokal. So muss das Verb<br />
numerieren, das nach alter Rechtschreibung mit einfachem m zu schreiben war, künftig analog zu dem Substantiv<br />
Nummer mit Doppel-m geschrieben werden, also nummerieren.<br />
alt: Tip / neu: Tipp (wegen: tippen); alt: Tolpatsch / neu: Tollpatsch (heute zu: toll); alt: Stop / neu: Stopp<br />
(wegen: stoppen); alt: Step(decke) / neu: Stepp(decke) (wegen: steppen).<br />
Lisa Walgenbach, Sprachwissenschaftlerin und Dozentin, Worms<br />
► Inhalt<br />
Und so hat der Presserat entschieden<br />
Der Beschwerdeausschuss erkennt in den Artikeln Verstöße gegen ► Richtlinie 12.1 des Pressekodex und spricht<br />
einen Hinweis aus. Durch die mehrmalige Erwähnung der Nationalitäten würden Vorurteile gegen Minderheiten geschürt.<br />
Das sachliche Verständnis der Fälle wäre nicht unverhältnismäßig eingeschränkt worden, wenn die Zeitung<br />
die Nationalität nicht genannt hätte. Nachvollziehbar sei, dass die Redaktion in ihrer Region einen gesellschaftlichen<br />
Konflikt erkennt. Sie habe jederzeit die Möglichkeit, dies grundsätzlich aufzugreifen und die Hintergründe zu<br />
beleuchten. Einzelne Beiträge, in denen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe hervorgehoben werde, könnten<br />
jedoch Vorurteilen Vorschub leisten.<br />
► zurück zur Fallbeschreibung auf Seite 2<br />
► Inhalt<br />
Leser-Echo<br />
Haben Sie Anregungen, Wünsche? Gibt es Rechtschreibfragen, die in der Redaktion heiß, aber ohne Ergebnis<br />
diskutiert werden? Schreiben Sie an newsletter@abzv.de.<br />
► Inhalt<br />
<strong>ABZV</strong>-Service-Familie<br />
► Werkraum Storytelling: Online-Training rund um die Textdramaturgie<br />
► Universalcode Portal: Crossmediales Handwerk und Medienzukunft<br />
► Datawrapper: Visualisierungs-Software für Datenjournalisten<br />
► Videoreporter: Bewegte Bilder vom journalistischen Alltag im Wandel<br />
► <strong>ABZV</strong> - der Film!<br />
<strong>ABZV</strong><br />
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