Rüstungsexportbericht 2000 - SIPRI
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unter diesen Genehmigungswerten liegen. Das liegt daran, dass ein Teil der Genehmigungen<br />
ganz oder teilweise nicht oder nicht im Genehmigungsjahr ausgenutzt wird.<br />
Für den statistisch erfassten Bereich der tatsächlichen Ausfuhren von Kriegswaffen wird im<br />
Einzelnen auf die Darstellung unter 2. verwiesen.<br />
a) Einzelgenehmigungen für Ausfuhren<br />
Im Jahr <strong>2000</strong> wurden in Deutschland insgesamt 9 997 Einzelanträge für endgültige Ausfuhren<br />
von Rüstungsgütern genehmigt 19 . Der Gesamtwert dieser Genehmigungen, nicht der<br />
tatsächlichen Exporte, betrug 5 568 213 943 DM. Dies bedeutet im Vergleich zum Jahr 1999<br />
einen Rückgang von fast 6%. Hiervon entfielen auf EU-Länder Genehmigungen im Wert von<br />
2 510 801 031 DM und auf NATO- und NATO-gleichgestellte Länder (ohne EU-Länder)<br />
Genehmigungen im Wert von 1 884 514 937 DM; insgesamt erreichten also die Genehmigungen<br />
für Ausfuhren in die unter II. der Politischen Grundsätze vom 19. Januar <strong>2000</strong> genannten Länder<br />
einen Wert von 4 395 315 968 DM und sind somit im Vergleich zum Jahr 1999 fast gleich<br />
geblieben. Die Genehmigungswerte für die Ausfuhren in Drittländer betrugen 1 172 897 975<br />
DM und sind somit im Vergleich zum Jahr 1999 um 24% zurückgegangen.<br />
b) Sammelausfuhrgenehmigungen<br />
Darüber hinaus wurden Sammelausfuhrgenehmigungen im Gesamtwert von 3 733 933 026 DM<br />
erteilt, aufgrund derer die Unternehmen mehrere Ausfuhren an denselben oder verschiedene<br />
Empfänger im Ausland (vor allem im Rahmen der Zusammenarbeit bei regierungsamtlichen<br />
Kooperationsprojekten) vornehmen konnten. Sammelausfuhrgenehmigungen wurden<br />
ausschließlich für Ausfuhren in NATO- und NATO-gleichgestellte Länder erteilt.<br />
Sammelausfuhrgenehmigungen werden im Rahmen von Kooperationen für einen Zeitraum von<br />
zwei Jahren erteilt, woraus sich Schwankungen bei den Jahreswerten in diesem Bereich ergeben.<br />
Die beantragten Werte basieren auf Angaben der Antragsteller in Bezug auf den<br />
voraussichtlichen Bedarf innerhalb des genehmigten Zeitraums. Diese Werte, die als<br />
Höchstbeträge genehmigt werden, werden unterschiedlich ausgeschöpft, sodass der Gesamtwert<br />
für die Sammelausfuhrgenehmigungen in Bezug auf die Exportpolitik nur bedingt aussagekräftig<br />
ist.<br />
c) Abgelehnte Ausfuhranträge<br />
Im Jahr <strong>2000</strong> wurden 117 Anträge für die Genehmigung von Rüstungsgüterausfuhren abgelehnt.<br />
Der Gesamtwert der abgelehnten Anträge belief sich auf 23 120 245 DM. Diese Zahl enthält<br />
nicht diejenigen Anträge, die seitens der Antragsteller wegen mangelnder Erfolgsaussichten vor<br />
Bescheidung zurückgenommen wurden.<br />
Die relativ geringe Quote der formell abgelehnten Anträgen ist vor allem darauf zurückzuführen,<br />
dass viele Antragsteller bei Ausfuhrvorhaben in sensitive Länder vor Einreichen eines<br />
Genehmigungsantrages eine formelle oder informelle Voranfrage nach den<br />
Genehmigungsaussichten an die Kontrollbehörden richten. Falls das Ergebnis dieser Voranfrage<br />
negativ ausfällt, wird nur noch in sehr seltenen Fällen ein formeller Genehmigungsantrag<br />
gestellt, dessen Ablehnung dann in der beigefügten statistischen Aufstellung erfasst wird.<br />
19 Genehmigungen für temporäre Ausfuhren für Messen und Ausstellungen oder zu Vorführzwecken sind nicht<br />
enthalten.<br />
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