5. Schadursachen im Gartenbau, in Baumschulen und im ... - Isip
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Pflanzenschutz <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong><br />
<strong>5.</strong>2. Pflanzenschutz <strong>im</strong> Gemüsebau<br />
Die Spargelernte begann durchschnittlich 10<br />
Tage später als <strong>in</strong> vergangenen Jahren. Anhaltend<br />
kühle <strong>und</strong> sonnensche<strong>in</strong>arme Witterung<br />
während der Hauptstechperiode führte zu ca.<br />
20 bis 30% M<strong>in</strong>derertrag gegenüber Normaljahren.<br />
Sehr auffällig war <strong>im</strong> Monat August der<br />
hohe Anteil von Stangen mit nichtparasitärer<br />
Triebspitzenwelke - vermutlich durch Kalziummangel<br />
(siehe Bild) - <strong>in</strong>folge witterungsbed<strong>in</strong>gt<br />
gehemmter Transpiration.<br />
Die Spargelfliege (Erstauftreten 08.04.) zeigte<br />
wie <strong>in</strong> den Vorjahren e<strong>in</strong>en örtlich sehr differenzierten<br />
Befall. Dies bestätigten auch die<br />
zum Ende der Vegetationsperiode durchgeführten<br />
Schnittkontrollen. Starke Flugaktivitäten<br />
zeigte sie <strong>im</strong> Zeitraum von Mitte April bis zum<br />
Ende der 1. Maidekade. Im Kle<strong>in</strong>anbau wurden<br />
<strong>im</strong> gleichen Zeitraum hohe Befallsdichten von<br />
Spargelkäfern (EA 19.04.) <strong>und</strong> -hähnchen (EA<br />
22.04.) ermittelt. E<strong>in</strong> nochmaliger Befallsanstieg<br />
<strong>und</strong> regionale Bekämpfungsnotwendigkeit war<br />
<strong>im</strong> Monat August zu verzeichnen. Vergleichsweise<br />
frühzeitig kam es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bestand von<br />
Ab der 3. Aprildekade wurde mit der Gurkenpflanzung<br />
begonnen. Bei anhaltend feuchtkühler<br />
Mai-Witterung stagnierte trotz Vliesabdeckung<br />
die Entwicklung. Es traten verstärkt<br />
Pflanzenausfälle durch pilzliche Stängelgr<strong>und</strong>erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Wurzelfliegen auf. Dies erforderte<br />
großflächiges Nachpflanzen bzw. –drillen,<br />
<strong>in</strong> deren Folge sehr ungleichmäßig entwickelte<br />
Bestände heranwuchsen.<br />
Im Juni zeigten die Gurken e<strong>in</strong> zügiges Wachstum,<br />
jedoch konnte der Rückstand aus dem Vormonat<br />
nicht aufgeholt werden. Die Gurkenernte<br />
begann <strong>in</strong> der letzten Junidekade <strong>und</strong> damit<br />
etwa 2 Wochen später als <strong>in</strong> den Vorjahren. Bei<br />
sommerlichen Temperaturen traten ab 09. Juni<br />
erste Sp<strong>in</strong>nmilbenherde <strong>in</strong> den Beständen auf.<br />
Im Monat Juli erfolgte e<strong>in</strong>e massive Ausbreitung,<br />
die erst mit dem Witterungsumschwung <strong>im</strong> Monat<br />
August abgebremst wurde. Es waren mehrmalige<br />
Akarizidspritzungen notwendig. Wanzen<br />
traten vergleichsweise spät auf (EA 02.07.) <strong>und</strong><br />
konnten gut unter Kontrolle gehalten werden.<br />
Erstbefall durch Eckige Blattflecken wurden<br />
am 08. Juni <strong>und</strong> der Falsche Mehltau <strong>in</strong> der 1.<br />
Julidekade festgestellt. Zu e<strong>in</strong>er stärkeren Ausbreitung<br />
beider Erreger, aber v. a. von Eckigen<br />
Blattflecken, kam es ab Anfang August. Häufige<br />
Niederschläge erforderten enge Spritzabstände.<br />
70 Jahresbericht 2010<br />
Grünspargel zum Auftreten der Stemphylium-<br />
Laubkrankheit (20.0<strong>5.</strong>). E<strong>in</strong>e stärkere Befallsausbreitung<br />
erfolgte jedoch erst ab August.<br />
Erschwerend kam h<strong>in</strong>zu, dass sich die Term<strong>in</strong>isierung<br />
notwendiger Fungizidmaßnahmen aufgr<strong>und</strong><br />
häufiger Niederschläge sehr schwierig<br />
gestaltete. Gleiches gilt für Grausch<strong>im</strong>mel (EA<br />
26.07.). Spargelrost (EA 09.08.) war analog zu<br />
den Vorjahren nur lokal von Bedeutung.<br />
Abb. 59: Nicht parasitäre Triebspitzenwelke an<br />
Spargel<br />
Auf den meist völlig vernässten Böden gestaltete<br />
sich die Ernte sehr schwierig, die Bestände<br />
litten unter der extremen Feuchtigkeit, so dass<br />
die Ernte früher beendet wurde <strong>und</strong> die Erträge<br />
deutlich unter denen der Vorjahre blieben.<br />
Nach e<strong>in</strong>er temperaturbed<strong>in</strong>gt zögerlichen Jungendentwicklung<br />
wuchsen i. d. R. gute Möhrenbestände<br />
heran. Die erneut erteilte befristete<br />
Vertriebsgenehmigung von Afalon 450 SC ermöglichte<br />
die sichere Regulierung dikotyler Unkräuter.<br />
Bei teils extrem hohen Temperaturen <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>ger<br />
Luftfeuchtigkeit <strong>im</strong> Monat Juli waren ke<strong>in</strong>e<br />
Aktivitäten der Möhrenfliege zu verzeichnen.<br />
Erst <strong>in</strong> der letzten Septemberdekade stieg die<br />
Eiablage deutlich an, was aufgr<strong>und</strong> der fortgeschrittenen<br />
Entwicklung nur noch für sehr späte<br />
Ernteterm<strong>in</strong>e relevant war. Bei anhaltend feuchter<br />
Witterung kam es <strong>im</strong> August v. a. <strong>in</strong> der Region<br />
Teltow-Fläm<strong>in</strong>g zur starken Ausbreitung von<br />
Alternaria- Blattflecken (EA 02.08.). Der Befall<br />
durch Cercospora-Blattflecken <strong>und</strong> Echten<br />
Mehltau war von untergeordneter Bedeutung,<br />
weil die Erreger bei den gegen Alternaria notwendigen<br />
Fungizidmaßnahmen mit erfasst wurden.