03.10.2013 Aufrufe

Jahresbericht 2005/2006 (3,41 MB) - Freies Gymnasium Basel

Jahresbericht 2005/2006 (3,41 MB) - Freies Gymnasium Basel

Jahresbericht 2005/2006 (3,41 MB) - Freies Gymnasium Basel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MATURA<br />

Matura-Arbeiten<br />

Jeweils Ende Januar, mit Beginn des zweiten Semesters,<br />

fällt in den 4. Gymnasialklassen der Startschuss für die<br />

Matura-Arbeiten.<br />

Im vergangenen Schuljahr geschah dies bereits<br />

zum sechsten Mal. Die folgenden Gedanken beruhen<br />

auf meinen Beobachtungen seit Einführung der<br />

Matura-Arbeit im Jahr 2000. Für die einen – und diese<br />

stellen erfahrungsgemäss die grösste Gruppe dar –<br />

beginnt mit dem Startschuss die Suche nach einem<br />

Thema. Einzelne Schüler haben zu diesem Zeitpunkt<br />

schon eine konkrete Idee, was sie im Rahmen ihrer<br />

Matura-Arbeit machen möchten. Wenige haben<br />

bereits vor dem offiziellen Startschuss Teile ihrer<br />

Arbeit in Angriff genommen und stehen in Kontakt mit<br />

einer betreuenden Lehrkraft. Für die meisten jedoch<br />

heisst es nicht nur ein Thema zu finden, sondern<br />

gleichzeitig auch Ausschau nach einer Betreuerin<br />

oder einem Betreuer zu halten. Je nach Bedarf setzt<br />

die Beratung der Schülerin oder des Schülers bereits<br />

in dieser frühen Phase ein, denn gerade in solch<br />

gemeinsamen Gesprächen wurde schon manches<br />

Thema für die Matura-Arbeit gefunden. Dies trifft vor<br />

allem für all jene Schülerinnen und Schüler zu, die<br />

ausser einem gewissen Richtungswunsch noch keine<br />

konkreten Vorstellungen haben. Ebenso gibt es je-<br />

doch Schülerinnen oder Schüler, die sich für so<br />

vieles interessieren, dass die «Qual der Wahl» zum<br />

Stressfaktor wird. Das Interesse am gewählten Thema<br />

der zukünftigen Maturandinnen oder Maturanden bildet<br />

dabei die Basis für eine gute Qualität dieser Arbeit.<br />

Denn ohne echtes Interesse an der Bearbeitung der<br />

Themenstellung ist es für die betreuenden Lehr-<br />

kräfte schwierig, den Schülerinnen und Schülern<br />

bei der Realisierung ihrer Arbeit beratend zur Seite<br />

zu stehen.<br />

Eine gelungene Matura-Arbeit erfordert über eine<br />

längere Zeit einen kontinuierlichen Arbeitseinsatz,<br />

der nicht erbracht werden kann, wenn die Matura-<br />

Arbeit als «störende Verpflichtung» wahrgenommen<br />

wird. Die Chance, sich einmal im Laufe der<br />

schulischen Ausbildung vertieft mit einem selbst<br />

bestimmten Thema auseinandersetzen zu können,<br />

sollte Motivation sein, die Arbeit erfolgreich<br />

in Angriff zu nehmen. Dem ist aber leider bis heute<br />

nicht immer so. Wie wichtig es ist, sich neben der<br />

Schule genügend Platz frei zu halten für ein Hobby,<br />

die Auseinandersetzung mit politischen, gesellschaftlichen<br />

oder auch wirtschaftlichen Fragen, ein<br />

Engagement in der Pfadi, einer Jugend-Organisation<br />

u. Ä. oder eben auch die Beschäftigung mit Fragen<br />

des zukünftigen Berufes, zeigt sich im persönlichen<br />

Bezug der meisten der bisher behandelten Themen<br />

aus diesen Bereichen.<br />

Allzu viele Schülerinnen und Schüler sind gewohnt,<br />

dass ihnen eine Lehrkraft «vorschreibt», was sie<br />

zu tun und zu lassen (am besten: zu lernen) haben.<br />

Der mit Einführung der Matura-Arbeiten geschaffene<br />

Freiraum stellt manche(n) vor Probleme.<br />

An erster Stelle wäre hier das Zeitmanagement zu<br />

nennen. Hier sind die betreuenden Lehrkräfte ganz<br />

besonders gefordert. Dies beginnt bereits bei der<br />

Festlegung der Anzahl Besprechungstermine, deren<br />

zeitlicher Abstand richtig abzuschätzen ist. Wichtig<br />

ist dabei, dass die einmal gesetzten Fristen nicht verstreichen,<br />

vereinbarte Termine konsequent eingehalten<br />

werden und für Gespräche ausreichend Zeit<br />

zur Verfügung steht.<br />

Von keiner Maturandin und von keinem Maturanden<br />

wird verlangt, dass er oder sie ohne entsprechende<br />

Hilfestellung eine Matura-Arbeit verfasst, die als<br />

«genügend» bewertet wird. Art und Weise sowie<br />

Umfang dieser Begleitung sollten zwischen allen<br />

Beteiligten zu Beginn der Arbeit vereinbart werden.<br />

Bei Zweifeln an der Erreichung des Zieles liegt es an<br />

der Betreuerin oder dem Betreuer zu reagieren und<br />

die entsprechenden Schritte einzuleiten.<br />

Die Präsentation der Arbeiten findet Mitte/Ende<br />

November statt. Dieser Moment bildet nicht nur den<br />

Höhepunkt der Maturaarbeit, sondern ist auch für all<br />

die anwesenden Mitschüler und Lehrkräfte jeweils<br />

ein krönender Abschluss dieser vielfältigen und interessanten<br />

Projekte.<br />

Dr. Stephan Sauthoff<br />

30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!