Die Festzeitung als PDF-Download - Friedensfestival Iserlohn
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Friedensz2013_Layout 1 21.05.13 13:52 Seite 20<br />
Wahlprüfsteine<br />
20<br />
23. <strong>Friedensfestival</strong> 2013<br />
Bundestagswahl 2013 - KandidatInnencheck<br />
Aufnahme und medizinische Versorgung von Flüchtlingen aus Syrien<br />
Im Frühjahr diesen Jahres flüchteten täglich 5000 Menschen vor dem syrischen Bürgerkrieg in die Nachbarländer<br />
Türkei, Libanon und Jordanien. Viele von Ihnen sind verletzt, manche haben Verwandte in<br />
Deutschland, die zur Aufnahme bereit sind. Zur gleichen Zeit wurde in Deutschland darüber diskutiert,<br />
5000 Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen.<br />
Frage: Werden Sie sich für die Aufnahme einer weit größeren Zahl von syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen<br />
in Deutschland einsetzen?<br />
Dagmar Freitag, SPD: <strong>Die</strong> Aufnahme von 5.000 Flüchtlingen kann nur ein erster Schritt sein. Der<br />
Abschiebestopp nach Syrien soll verlängert und Aufenthaltstitel aus humanitären Gründen für hier<br />
lebende Syrer großzügig gewährt werden.<br />
Manuel Huff, Linke: Ja, ihre Aufnahme in größerer Zahl ist eine humanitäre Pflicht.<br />
Elke Olbrich-Tripp, Grüne: Angesichts der extrem hohen Flüchtlingszahlen um Syrien kann ich die<br />
Haltung der schwarz-gelben Bundesregierung nur <strong>als</strong> menschenverachtend bezeichnen. Zumindest<br />
der Zuzug von Menschen, die hier Verwandte haben, muss ermöglicht werden.<br />
Michael Schulte, FDP: <strong>Die</strong> Aufnahme von 5.000 Flüchtlingen ist ein wichtiges Signal. Außenminister<br />
Westerwelle hat sich für eine erleichterte Einreise von Familienangehörigen ausgesprochen.<br />
Atomausstieg beschleunigen – Regenerative Energien ausbauen<br />
Trotz der Abschaltung von acht Atomkraftwerken hat Deutschland sogar noch erhebliche Strommengen<br />
exportieren können. Gleichzeitig wird versucht den schnellen Ausbau von Anlagen zur Erzeugung regenerativer<br />
Energien <strong>als</strong> Preistreiber darzustellen. <strong>Die</strong> meisten verbliebenen Atomkraftwerke sollen noch bis<br />
2022 in Betrieb bleiben.<br />
Frage: Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die verbliebenen Atomkraftwerke schneller abgeschaltet<br />
und durch regenerative Energieerzeugungsanlagen ersetzt werden?<br />
Dagmar Freitag, SPD: <strong>Die</strong> SPD ist für einen schnelleren Atomausstieg, wenn die Energieversorgung<br />
gesichert ist und keine Regressforderungen entstehen, die aus Steuermitteln zu bezahlen<br />
sind.<br />
Manuel Huff, Linke: Ja. Für eine wirkliche Energiewende ist eine Vergesellschaftung der großen<br />
Stromkonzerne nötig.<br />
Elke Olbrich-Tripp, Grüne: Ja. Ich setze mich von je her für einen schnelleren Atomausstieg und<br />
den beschleunigten Ausbau von regenerativen Energien ein.<br />
Michael Schulte, FDP: Mit dem Zeitplan zum Atomausstieg bis 2022 ist eine Zumutbarkeitsgrenze<br />
erreicht. <strong>Die</strong> FDP befürwortet den Erhalt des Einspeisevorrangs für erneuerbare Energien und den<br />
Vertrauensschutz in getätigte Investitionen. Produzenten mit neuen Anlagen sollen sich einen Kunden<br />
suchen müssen, statt den Strom unabhängig vom Bedarf beim Netzbetreiber abzuliefern. Bei<br />
Überschreiten vorgegebener Ausbauziele befürwortet die FDP automatische Förderkürzungen.<br />
Mindestlohn einführen<br />
Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter in Deutschland bekommen so wenig Lohn, dass sie trotz Vollzeitarbeitsplatz<br />
unter der Armutsgrenze leben bzw. nur durch “aufstockende” Hartz IV-Leistungen knapp darüber<br />
liegen.<br />
Frage: Werden Sie sich für die Einführung eines allgemeinen, existenzsichernen Mindestlohnes<br />
in Deutschland einsetzen? Wenn ja, wie hoch soll er Ihrer Meinung nach ausfallen?<br />
Dagmar Freitag, SPD: Ja. 8,50€<br />
Manuel Huff, Linke: Ja. 10,00€<br />
Elke Olbrich-Tripp, Grüne: Ja. 8,50€<br />
Michael Schulte, FDP: Nein. Es gibt die Möglichkeit, in einzelnen Branchen Lohnuntergrenzen<br />
festzusetzen.