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Die Festzeitung als PDF-Download - Friedensfestival Iserlohn

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Friedensz2013_Layout 1 21.05.13 13:52 Seite 23<br />

23. <strong>Friedensfestival</strong> 2013<br />

standsfläche eine Lärmbelastung<br />

ausschließen.<br />

Welche Auswirkungen „Infraschall“,<br />

<strong>als</strong>o für den Menschen nicht<br />

hörbarer Schall, tatsächlich hat, ist<br />

unklar. Tatsache ist jedoch, dass so<br />

ziemlich alle <strong>Iserlohn</strong>er bereits an<br />

einer Infraschallquelle leben, sofern<br />

sie an einer Straße oder gar an der<br />

Autobahn wohnen. Vor diesem Hintergrund<br />

ist es befremdlich, dass<br />

sich unter den Windkraftgegnern<br />

Befürworter des A46-Lückenschlusses<br />

befinden. <strong>Die</strong> <strong>Iserlohn</strong>er Wirtschaftsinitiative<br />

etwa warnt explizit<br />

vor Infraschall durch WEA, während<br />

sie gleichzeitig die Weiterführung<br />

der A46 bis Neheim fordert.<br />

Zusammen mit der bereits im Planfeststellungsverfahren<br />

weit fortgeschrittenen<br />

A445 Werl-Hamm<br />

entstünde so die große Südostumfahrung<br />

der Dauerstaukreuze Westhofen,<br />

Dortmund-Unna und Kamen.<br />

Wenn dann der europäische Fernverkehr<br />

durch <strong>Iserlohn</strong> rollt, wird<br />

man sich sehnsüchtig an die Infraschall-Aufregung<br />

heutzutage zurückerinnern.<br />

Lichteffekte<br />

Kinderkrankheiten wie den<br />

„Disco-Effekt“ hat die Windbranche<br />

längst hinter sich gelasen. Matte<br />

statt glänzende Oberflächen vermeiden<br />

Spiegelungen des Sonnenlichts<br />

durch die Rotorblätter.<br />

Der Schattenwurf ist für Anwohner<br />

auf maximal 30 Tage im Jahr begrenzt.<br />

Wird diese Grenze<br />

überschritten, können Betroffene die<br />

Stilllegung der Anlage veranlassen.<br />

Schon allein aus diesem Grund<br />

sollte eine Planung die Beinträchtigung<br />

von Anwohnern durch Schlag-<br />

schatten so gering<br />

wie möglich halten.<br />

Lichtsignale<br />

für den Flugverkehr<br />

sind bei über 100m großen Anlagen<br />

vorgeschrieben. Besonders<br />

nachts stellen sie eine optische Beeinträchtigung<br />

dar. Um diese zu vermindern,<br />

kann die Helligkeit<br />

verringert werden, so dass nur bei<br />

Nebel die volle Leistung erreicht<br />

wird. Besser ist jedoch die Ausrüstung<br />

eines Windparks mit zwei Radaranlagen<br />

- dann kann das Licht<br />

komplett abgeschaltet werden und<br />

leuchtet nur auf, wenn sich ein Flugobjekt<br />

nähert.<br />

Flächenverbrauch<br />

<strong>Die</strong> Rodungsflächen für den<br />

WEA-Aufbau am Schälk werden<br />

von den Gegnern pauschal mit<br />

10.000m 2 angegeben, dabei kommen<br />

selbst Großanlagen mit nur<br />

3.500m 2 aus. Entscheidend ist hier<br />

u.a. die Auswahl des WEA-Typs<br />

sowie die Bauplanung und -ausführung.<br />

Werden die Rotorblätter z.B.<br />

in der Luft und nicht am Boden<br />

montiert, reduziert sich der Platzbedarf<br />

erheblich.<br />

Rotmilan<br />

Der Rotmilan unterliegt gegenüber<br />

dem Mäusebussard - gemessen<br />

an der Population – einem achtfach<br />

erhöhten Risiko, mit einem Windrad<br />

zu kollidieren. Immer wieder wird<br />

beobachtet, dass Rotmilane die<br />

Nähe von Windrädern geradezu suchen.<br />

<strong>Die</strong> Ursache dieses Verhaltens<br />

scheint profan – die Tiere sind auf<br />

der Suche nach Nahrung und finden<br />

Unumstritten: Windrad im Wald an der A45<br />

ihre Beutetiere auf der häufig gut<br />

einsehbaren Fläche am Anlagenfuß.<br />

Das hessische Artenhilfekonzept für<br />

den Rotmilan macht daher konkrete<br />

Vorschläge, um die Gefährdung zu<br />

verringern: Bodenbedeckende Vegetation<br />

um den Fuß von WEA macht<br />

den Gefahrenbereich untauglich für<br />

die Nahrungssuche. Gleichzeitig benötigt<br />

der Vogel alternative Jagdreviere.<br />

Auf Raps- und Maisfeldern<br />

erkennt er seine Beute nicht, er benötigt<br />

niedrigwachsendes Grün auf<br />

den Feldern. Da der entsprechende<br />

Anbau sich für die Bauern nicht<br />

immer lohnt, können sie Ausgleichszahlungen<br />

erhalten.<br />

Während das von der Stadt <strong>Iserlohn</strong><br />

in Auftrag gegebene avifaunistische<br />

Gutachten (Stand 2012) einen<br />

Kilometer rings um die geplante<br />

Windvorrangszone in der Schälker<br />

Heide keine Brutplätze oder Flugbewegungen<br />

des Rotmilans verzeichnet,<br />

bezeugten die Schälker<br />

Windkraftgegner die Anwesenheit<br />

des Vogels mitten im geplanten<br />

Windpark. <strong>Die</strong> Stadt beschloss daraufhin,<br />

den projektierten Bereich<br />

erneut zu untersuchen. Auch wenn<br />

dies wieder keinen Nachweis von<br />

Rotmilanen erbringt, empfiehlt es<br />

sich im Hinblick auf durchziehende<br />

Vögel und Horste im Umland, die<br />

Vorschläge des Artenhilfskonzepts<br />

präventiv umzusetzen.<br />

Mythos Waldstadt<br />

Den Stadtwald wollen die Windkraftgegner<br />

vor einer „Verschande-<br />

Winddebatte: Faktencheck 23

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