Information für den Religionsunterricht - München / Heft Nr. 56-2006
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Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen,<br />
Vorwort<br />
Engeldarstellungen von Paul Klee begleiten diese Ausgabe der <strong>Information</strong>en<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Religionsunterricht</strong> „IfR“. Ein Hinweis nicht nur auf eine<br />
Renaissance der Engel als tief gehendes Bedürfnis von Menschen nach<br />
Boten zwischen Himmel und Erde, sondern auch darauf, dass es möglich<br />
ist, Boten Gottes zu begegnen, im <strong>Religionsunterricht</strong>, in der Schule, in der<br />
Pfarrgemeinde, in der Familie, im Hier und Jetzt.<br />
Im Suchen, wie beim „Engel, noch tastend“ und im Bewachen, wie beim<br />
„Hohen Wächter“ wer<strong>den</strong> Grunddimensionen des Menschseins angesprochen.<br />
Die Engeldarstellungen von Paul Klee verweisen auf die<br />
Sehnsucht, einen tragen<strong>den</strong> Sinn im Leben zu fin<strong>den</strong> und auf das Bedürfnis,<br />
diesen letzten Sinn des Lebens heilig zu halten, zu bewahren und zu bewachen.<br />
Religiöse Suchprozesse und das Bewahren und Heilighalten der<br />
Glaubenshoffnung sind zentrale Anliegen des <strong>Religionsunterricht</strong>s. Die<br />
Tradierung der Glaubensinhalte, so das Bischofswort „Der <strong>Religionsunterricht</strong><br />
vor neuen Herausforderungen“ gelingt dann, wenn ihre Lebensbedeutung<br />
<strong>für</strong> die nachfolgende Generation aufgezeigt wer<strong>den</strong> kann. „Ein<br />
<strong>Religionsunterricht</strong>, der Schülerinnen und Schülern einen verstehen<strong>den</strong><br />
Zugang zum Glauben eröffnen will, kann sich nicht mit der Vermittlung<br />
von Glaubenswissen begnügen. Er wird vielmehr die Schülerinnen und<br />
Schüler auch mit Formen gelebten Glaubens bekannt machen und ihnen<br />
eigene Erfahrungen mit Glaube und Kirche ermöglichen.“ (S. 24)<br />
Mit dieser Ausgabe von IfR wollen wir dazu beitragen, die Verbindung<br />
zwischen lebensrelevantem Glaubenswissen und gelebten Formen des<br />
Glaubens zu stärken. Professor Ehrenfried Schulz erläutert deshalb in<br />
seinem Beitrag „Warum <strong>Religionsunterricht</strong> und Pfarrgemeinde aufeinander<br />
zugehen sollen“. Die Bedeutung eines performativen <strong>Religionsunterricht</strong>s<br />
begründet Professor Hans Mendl in seinen Ausführungen „<strong>Religionsunterricht</strong><br />
inszenieren und reflektieren.“ Eine Nachlese zu seinem Referat<br />
im April 2005 am Tag der Berufsgruppe der Religionslehrer/innen i. K.<br />
im Kardinal-Wendel-Haus. Die unterrichtspraktischen Bausteine geben<br />
Impulse <strong>für</strong> eine Praxis des <strong>Religionsunterricht</strong>s, in dem sich affektivemotionale<br />
und kognitiv-reflexive Aneignungselemente wechselseitig durchdringen.<br />
Im Blick auf das Osterfest erschließt Margarete Goecke-Seischab ein<br />
Kunstwerk von Otto Dix „Die große Auferstehung II“. Ihrer besonderen<br />
Aufmerksamkeit empfehlen wir die Ausschreibung „Brückenbauer<br />
gesucht“.<br />
Die Redaktion und der Beirat IfR wünschen Freude beim Lesen und<br />
anregende Impulse und Ideen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Unterricht.<br />
Dr. Thomas Gandlau Diane Weber Josef Ilg<br />
IfR <strong>Nr</strong>. <strong>56</strong>/<strong>2006</strong> 3