Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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I Einleitung 1<br />
1 Einleitung<br />
1.1 Das Endometrium als östrogenes Zielorgan<br />
Die Proliferation und die Differenzierung des Endometriums werden beim Säuger durch<br />
die ovariellen Steroidhormone 17ß Östradiol und Progesteron gesteuert. Ein in seinem<br />
Differenzierungsgrad normal entwickeltes und proliferiertes Endometrium ist die<br />
Voraussetzung für das erfolgreiche Einnisten der befruchteten Eizelle und das<br />
Zustandekommen einer Schwangerschaft.<br />
17ß Östradiol stimuliert beim Nager (Ljungkvist, 1971) und beim Primaten (Slayden et<br />
al., 1993) die Proliferation des Endometriums und ist essentiell für die Vorbereitung einer<br />
intakten Zelldifferenzierung und sekretorischen Aktivität des Endometriums (Ljungkvist,<br />
1971; Marcus, 1974; Stein und Kramer, 1989). Auch bei den am häufigsten gebrauchten<br />
Labortieren, der Maus und Ratte, wird durch 17ß Östradiol eine proliferative Antwort des<br />
Endometriums hervorgerufen, die mit einer massiven DNA Synthese und Mitoseaktivität<br />
einhergeht (Clark et al., 1971; Quarmby und Korach, 1984).<br />
Die Wirkung von 17ß Östradiol wird durch den Östrogenrezeptor und verschiedene<br />
Wachstumsfaktoren vermittelt. Der Östrogenrezeptor (ER) gehört zur Superfamilie der<br />
Steroidrezeptoren, die ihre Wirkung als Liganden aktivierte Transkriptionsfaktoren<br />
entfalten (Evans, 1988). Ligandengebundene ER verändern ihre Konformation, bilden<br />
Homodimere und werden phosphoryliert. Derart aktivierte ER binden durch ihre<br />
Zinkfingerdomänen, den „DNA binding domains“ an spezifische DNA<br />
Nukleotidsequenzen in palindromischer Anordnung, den „estrogen responsive elements“<br />
(EREs, Kumar und Chambon, 1988), die in der Promoterregion der Zielgene liegen und<br />
deren Transkription induzieren.<br />
Seit der Entdeckung eines weiteren Östrogenrezeptors, dem Östrogenrezeptor ß (ERß)<br />
durch Kuiper et al. (1996), wird das bisherige Verständnis der Signaltransduktion, d.h.<br />
die durch den Liganden ausgelöste Signalkaskade des Östrogenrezeptors teilweise in<br />
Frage gestellt. In zukünftige Untersuchungen der Wirkungsweise von Östrogenen,<br />
Antiöstrogenen und Selektiven Östrogen- Rezeptor Modulatoren (SERMs= selective