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Erkenntnis und Befreiung

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Das Kommunist. Wahlprogramm.<br />

Ja, in der Tat, auch für ein solches treten<br />

heute schon die „Kommunisten" durch<br />

die stärkste ihrer etwa fünf Parteien in<br />

Deutschland ein, nicht nur der marxistische<br />

Schwindel der „Diktatur des Proletariats", nein<br />

auch der gut bürgerliche Wahlschwindel wird<br />

von ihnen als Taktik einer proletarischen Bewegung<br />

anerkannt <strong>und</strong> ausgeübt. Freilich mag<br />

ihnen ate Milderungsgr<strong>und</strong> gelten, daß auch<br />

Karl Liebknecht <strong>und</strong> Rosa Luxemburg niemals<br />

zu einem klaren Antiparlamentarismus vorgedrungen<br />

sind.<br />

Im kommenden Wahlkampf am 6. Juni<br />

werden sie also gleich allen übrigen Sozialdemokraten<br />

zur Entmannungsurne des Bevorm<strong>und</strong>ungszwanges<br />

eilen. Und zwar für „revolutionäre"<br />

Forderungen, zu deren Durchsetzung<br />

es justament des bürgerlichen Parlamentarismus<br />

bedarf, dessen Mandatsjäger von<br />

den „Kommunisten" sonst recht deutlich gekennzeichnet<br />

werden — so lange nicht sie,<br />

die „Kommunisten", die Mandatsinhaber sind..<br />

Wie steht es mit den Wahlparolen, für<br />

die sich die „Kommunisten" einsetzen? .Wahrscheinlich<br />

sind sie ultra-„revolutionär", treten<br />

für nichts als den Kommunismus ein?<br />

Nun, hören wir:<br />

„Gegen die bürgerliche Demokratie!"<br />

— Recht schön, aber doch nur,<br />

wenn es auch zugleich! gegen Diktatur überhaupt,<br />

gegen jeden Absolutismus geht, dem<br />

wir Herrschaftslosen denn doch sogar die „bürgerliche<br />

Demokratie" vorziehen.<br />

Nicht aber die Marxisten, fälschlich <strong>und</strong><br />

volksbetrügerisch sieh „Kommunisten" nennend;<br />

denn ihre nächste Forderung lautet;<br />

„Für die Diktatur des Proletariats!"<br />

Ganz abgesehen davon, daß diese Diktatur<br />

derselbe, an dem Proletariat verübte Betrug<br />

ist, wie der der demokratischen Bourgeoisie,<br />

die behauptet, im Namen des Volkes<br />

zu herrschen — doch wie kann der Parlamentarismus<br />

eine „Diktatur des Proletariats"<br />

herbeiführen? Für sie mit einem Wahlzettel als<br />

Fordernder vor die Bourgeoisie zu treten —<br />

fürwahr, ein recht ergötzlicher Anblick für<br />

Götter! So sehr wir die politische Gewalt<br />

verwerfen, so logisch ist es, mit ihr für die<br />

„.Diktatur des Proletariats" einzutreten, da<br />

diese nur mittels Gewalt erkämpft werdein.<br />

kann. Aber was soll die Anerkennung der<br />

bürgerlichen Wahlkomödie des Parlamentäremus<br />

zugunsten der „Dikt. d. P." bewirken?<br />

„Für die deutsche Räterepublik!"<br />

Schön, aber das wird zur Phrase eben<br />

durch die Beteiligung am Parlamentarismus<br />

<strong>und</strong> dessen Anerkennung, die sich aus| seinen<br />

Anwendung ergibt. Der Parlamentarismus ist<br />

eine Klassenvertretung der bürgerlichen Gesellschaft,<br />

eine Räterepublik bedeutet die Abschaffung<br />

jener <strong>und</strong> die Vertretung aller schaffenden<br />

Elemente; beides ist unvereinbar, <strong>und</strong><br />

die Beteiligung der „Kommunisten" Deutschlands<br />

am Wahlschwindelkampf involviert ihre<br />

faktische Anerkennung der Klasstenvertretung<br />

der Bourgeoisie.<br />

Herausgegeben in solidarischer Arbeitsgemeinschaft mit Kampfgefährten der Freiheit; unter Leitung von PIERRE RAMUS<br />

Alle für die Redaktion <strong>und</strong> Administration bestimmten<br />

Zuschriften <strong>und</strong> Gelder sende man an<br />

Rudolf Großmann, Klosterneuburg (bei Wien),<br />

Schießstättegraben Nr. 237, Niederösterreich<br />

Absurd ist im Lichte dieser Tatsache die<br />

Heuchelei der nächsten Forderung: „Für die<br />

Macht <strong>und</strong> den Ausbau der Arbeiterräte!"<br />

Als ob diese nicht gerade durch<br />

die Parlamentskomödie, die über die gesetzgebende<br />

Mächt verfügt, zu einem wahren<br />

Schattendasein verurteilt würden! Auf der<br />

einen Seite wollten die „Kommunisten" die<br />

Arbeiterräte auf der anderen stellen sie aber<br />

selbst ihnen die politischen Parlamentsgaukler<br />

entgegen die die Arbeiterräte zur Ohnmacht<br />

verurteilen.<br />

„Für die Entwaffnung des Bürgertums<br />

<strong>und</strong> für die Auflösung <strong>und</strong> Ent-<br />

Erscheint jeden<br />

Sonntag<br />

waffnung alter militärischen Formationen."<br />

Für diese Forderung treten auch wir ein,<br />

aber nicht nur, daß wir dazu keiner Wahlkomödie<br />

bedürfen, wissen wir auch, daß sie<br />

nie durch irgendein Parlament durchgesetzt<br />

werden kann. Um sie zu verwirklichen, ist<br />

nötig, daß der wirtschaftliche Boykott<br />

<strong>und</strong> die sozialwirtschaftriebe<br />

Blockade des Proletariats sich gegen jede<br />

bewaffnete bürgerliche Formation wende, <strong>und</strong><br />

daß die gewerkschaftlichen Proletarier jedwede<br />

Munitions- <strong>und</strong> Waffenerzeugung, wie Trans-<br />

Portierung verweigern. Dazu ist kein Pariamentarismus<br />

nötig, dieser ist im- Gegenteil jeder<br />

solchen Propaganda hinderlich, dazu ist nötig,<br />

die sozialistische Erziehung <strong>und</strong><br />

Aufklärung des Proletariats, dessen außerparlamentarische,<br />

direkte Aktion.<br />

„Für die Bewaffnung der Arbeiterschaft!"<br />

Wozu, wenn Obiges durchgeführt ist oder<br />

werden soll? Mittels Waffengewalt ist die Entwaffnung<br />

der Bourgeoisie <strong>und</strong> ihrer Formationen<br />

nicht durchzusetzen, da sie sich! immer<br />

wieder — geheim- oder stäatsstreichlerisch<br />

— der Waffen bemächtigen kann. Bewaffnet<br />

man aber die Arbeiterklasse, so erhält<br />

diese eine bevorrechtete Gewaltposition in der<br />

Gesellschaft, wird dadurch eine neue Bourgeoisie<br />

<strong>und</strong> einerseits ein Werkzeug der aus<br />

der Arbeiterklasse hervorgehenden, sich auf<br />

diese stützenden, neuen Machthaber, andererseits<br />

werden die Einzelmitglieder des nun bevorrechteten<br />

Proletariats genau so umbuhlt,<br />

verführt, bestochen <strong>und</strong> gekauft werden können<br />

von Machtstrebern <strong>und</strong> Reaktionären, wie<br />

es auch heute der Fall ist. Denn in Wahrheit<br />

ist die Bourgeoisie überhaupt nicht bewaffnet,<br />

sondern nur ihre Söldlinge werden von ihr<br />

mit den von Arbeitern erzeugten <strong>und</strong> bewachten<br />

Waffen versehlen, diese Söldlinge sind großtenteils<br />

Prätorianer, die dem Proletariat<br />

entstammen, <strong>und</strong> sie verteidigen als Verräter<br />

ihrer proletarischen Klasse die Vorrechte von<br />

Staat <strong>und</strong> Bourgeoisie.<br />

Mehr als komisch klingt es, wenn die<br />

„Kommunisten" plötzlich für die folgende Forderung<br />

der „bürgerlichen Demokratie" eintreten:<br />

„Für volle Freiheit der Presse,<br />

Versammlungen <strong>und</strong> (Arbeiter-)<br />

Koalition." Herr, vergebe ihnen, sie wissen<br />

weder was sie tun, noch sagen . . Ueberall<br />

wo die „Kommunisten" zur Mächt gelangt<br />

sind, haben sie diese elementare Forderung<br />

des Liberalismus mit Füßen getreten. Bis zum<br />

heutigen Tag sind sämtliche nichtbolschewistische<br />

Blätter in Rußland unterdrückt oder<br />

müssen geheim erscheinen; <strong>und</strong> nicht nur bürgerliche<br />

— was auch unberechtigt, denn<br />

Schmach <strong>und</strong> Schande über einen „Kommunismus,"<br />

der die bürgerliche Kritik zu scheuen<br />

<strong>und</strong>, bei gleicher Publikationsmöglichkeit, nicht<br />

zu überwinden vermag — Sondern auch sozialistische<br />

Blätter dürfen <strong>und</strong> können in<br />

Rußland öffentlich nicht erscheinen, wenn deren<br />

revolutionäre Prinzipien dem aus Demagogie<br />

<strong>und</strong> Spekulation gemischten, auf Unwissenheit<br />

aufgebauten Gehalt der bolschewistischhen<br />

Presse zuwiderlaufen.<br />

Eben so heuchlerisch wie die obige Losung<br />

ist auch die nächste: „Für völlige<br />

Amnestierung aller revolutionären<br />

Kämpfer!" Ist sie durch den Parlamentarismus<br />

zu bewirken? Ist es nicht ein feiges Instichlassen<br />

ihrer ergebensten Geistesführer,<br />

wenn die „Kommunisten" deren <strong>Befreiung</strong> aus<br />

Gefängnisqual jetzt plötzlich einer parlamentarischen<br />

Amnestie auferlegen <strong>und</strong> zuschieben,<br />

anstatt das Volk aufzurufen zur sozialwirtschaftlichen<br />

Generalstreikaktion zu Gunsten<br />

Preis der Einzelnummer 1 Krone,<br />

für das Ausland 1 Krone 40 Heller<br />

II. Jahrgang Wien, 30. Mai — 5. Juni 1920 Nr. 27<br />

der hinter Kerkermauern lebendig Begrabenen?!<br />

Die Verfasser dieses Wahlprogrammes<br />

wissen sehr gut, daß die Hoffnung auf eine Amnestierung<br />

ihrer Führer durch die Nationalversammlung<br />

eine trügerische ist.<br />

Und zuletzt wollen sie das „engste Zusammenwirken<br />

mit Sowjetrußland"<br />

Das wollen auch wir, wie wir das engste Zusammenwirken<br />

aller Völker wünschen <strong>und</strong><br />

darauf hinarbeiten. Allein dazu benötigen wir<br />

keines bürgerlichen Parlamentarismus, keines<br />

Wahlschwindels <strong>und</strong> keiner Erniedrigung <strong>und</strong><br />

Entwürdigung des Proletariats zum Stimmvieh<br />

mandatslüsterner Politiker! Jenes Zusammenwirken<br />

entsteht <strong>und</strong> besteht, insofern die<br />

Völker sich untereinander verbinden, schützen,<br />

vereinigen <strong>und</strong> gegen ihre eigenen Staatsbedrücker<br />

<strong>und</strong> Staatlichen Betrugsformen, zu<br />

denen der Parlamentarismus gehört, wenden.<br />

Wir sind <strong>und</strong> fühlen uns durchaus! einig mit<br />

dem russischen Brudervolk, so sehr wir in<br />

seiner Regierung auch ganz dieselbe Horde<br />

von Volksausbeutern erblicken, wie in jeder<br />

anderen. Und sicherlich, wir erachten unsere<br />

Zusammengehörigkeit zum russischen Volk<br />

nicht erst dann gegeben, wenn die deutsche<br />

<strong>und</strong> deutschösterreichische Regierung oder die<br />

Weltregierung des Obersten Rates sie uns gestattet<br />

— ohne ihre Erlaubnis besteht auch<br />

heute schon ein Zusammenwirken zwischen<br />

uns <strong>und</strong> dem russischen Volk Sowjetrußlands,<br />

hat es immer bestanden <strong>und</strong> unser antikriegerisches<br />

Zusammenwirken zwischen uns<br />

<strong>und</strong> dem revolutionären Rußland konnte nicht<br />

einmal der Weltkrieg verhindern <strong>und</strong> gänzlich<br />

entzweibrechen, viel weniger noch' können es<br />

heute die Verfügungen der diversen Staaten.<br />

Parlamentarismus <strong>und</strong> Wahlkomödie sind<br />

unnötig, ja direkt hinderlich <strong>und</strong> schädlich zur<br />

Erfüllung Wahrhaft proletarischer Forderungen.<br />

Indem die „kommunistische Partei" Deutschlands<br />

in den parlamentarischen Wahlkampf eintritt,<br />

bek<strong>und</strong>et sie die Richtigkeit unserer Einschätzung<br />

dieser ganzen „Oppositionsbewegung"<br />

innerhalb der Sozialdemokratie. Gleich<br />

dieser ist auch sie Holz vom Stamme des Marxismus,<br />

<strong>und</strong> da jedweder Marxismus nur eine<br />

Vorgaukelung von Sozialismus ist, muß<br />

sich diese ganze „Opposition" in das auflösen,<br />

was Sie wesentlich ist: Keine Bewegung einer<br />

wahrhaft den Neuzielen der sozialen <strong>Befreiung</strong><br />

zustrebenden Idee oder Aktion des Proletariats,<br />

sondern eine Bewegung getäuschter <strong>und</strong><br />

irregeführter Arbeiter, die vielfach instinktiv<br />

das Beste wollen, aber in ihrer revolutionären<br />

Kraft <strong>und</strong> ihrem Wollen schmählich mißbraucht<br />

werden von sozialdemokratischen Führern,<br />

die in ihrer hochfliegenden Strebsucht<br />

nach der Diktatur langen möchten, die<br />

aber, wenn dies nicht möglich erscheint, auch<br />

schon mit einem Parlamentsmandat zufrieden<br />

sind. Für diese „kommunistischen'' Führer<br />

bildet bis auf weiteres der „Klassenkampf<br />

des Proletariats", die gegenseitige Aufreibung<br />

desselben zu Gunsten des eigenen <strong>und</strong> zu<br />

Ungunsten der Mandatchancen des Nebenbuhlers<br />

in der Arena des parlamentarischen<br />

Volksbetruges. P. R.<br />

Direkte Aktion ist<br />

Verwirklichung.<br />

Eine der größten wirtschaftlichen Kampfaktionen<br />

der französischen Arbeiterklasse ist<br />

mit dem Generalstreik im Mai zu Ende gegangen.<br />

Wochenlang dauerte das soziale Ringen.<br />

Millerand verkündigte mit einer Erbitterung<br />

sondergleichen die Interessen der<br />

kapitalistischen-staatlichen Machthaber, wobei<br />

es für die internationale Arbeiterklasse von<br />

Wichtigkeit ist, zu wissen, daß auch dieser<br />

Renegat aus dem Lager der Sozialdemokratie<br />

hervorgeht <strong>und</strong> im Jahre 1897 auf dem inter-


Seite 2 <strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong><br />

nationalen Sozialistenkongreß zu London, sein<br />

Möglichstes getan hat, um den Ausschluß<br />

der Anarchisten durchzusetzen. Den Dank dafür,<br />

ih!m Gefolgschaft geleistet zu haben, erntete!<br />

das Proletariat bald darnach, als Millerand<br />

zusammen 'mit dem Kommuneschlächter<br />

Gallifet in ein Ministerium eintrat, <strong>und</strong><br />

bis zum heutigen Tage erweist sich Millerand<br />

als der tückischeste Verräter des Proletariats.<br />

Der Streik in Frankreich hat mit keinem'<br />

Erfolg geendet. Eben deshalb müssen wir ihn<br />

genauer ins Auge fassen.<br />

Früher als die Arbeiterklasse Deutschlands<br />

<strong>und</strong> Oesterreichs, sieht der französische Syndikalismus<br />

ein, daß die bisherige Taktik der<br />

Lohnkämpfe eine nutzlose Kraft- <strong>und</strong> Zeitvergeudung<br />

ist. Die Unternehmer gewähren<br />

gewöhnlich die gewünschten Lohnsteigerungen<br />

<strong>und</strong> sogar die Regierung bewilligt sie ziemlich<br />

rasch. Aber sie setzt stets gleich darauf<br />

mit neuen Geldemissionen ein <strong>und</strong> durch diese<br />

Zettelwirtschaft wird die Kaufkraft der neubewilligten<br />

Lohnforderungen wieder auf das<br />

frühere Niveau herabgedrückt. Die Falschmünzerei,<br />

eigentlich die Banknotenzetteldruckerei<br />

des Staates macht alle Lohnsteigerungen<br />

auf kürzestem Wege illusorisch.<br />

Deshalb sind die französischen Syndikalisten<br />

dazu übergegangen, neue <strong>und</strong> klarere<br />

Ziele ihren Kampfaktionen zu stecken. Sie<br />

Wollen heute die Ueberführung der Produktionsinstrumente<br />

in den kommunistischen Besitzstand<br />

des Proletariats. Zu diesem Zwecke<br />

haben sie, wie wir bereits berichtet, einen<br />

"Wirtschaftsrat der Arbeit" gegründet, der<br />

Maßnahmen einer Sozialisierung ausarbeiten<br />

sollte.<br />

Bedauerlicherweise Bind die Führer, des<br />

französischen Syndikalismus seit Kriegsausbruch<br />

immer mehr dem korrumpierenden Einfluß<br />

der Sozialdemokratie verfallen. So kommt<br />

es, daß den Arbeitern als Ziel der Sozialisierung<br />

von diesen Führern eine Art Verstaatlichung<br />

geboten wird, die ähnlich ist dem<br />

österreichischen famosen Bauerschen Sozialisier<br />

rungsprogramm, in welchem dem Staat die<br />

ausschlaggebende Rolle eingeräumt wird. Anstatt<br />

ihn auszuschalten, wird ihm die Oberherrschaft<br />

über Industrie <strong>und</strong> Produktion eingeräumt,<br />

wodurch die Arbeiterklasse nach wie<br />

vor ausgebeutet <strong>und</strong> noch mehr versklavt alte<br />

früher wird.<br />

Dadurch, eben weil das Prinzip verfehlt<br />

ist, muß auch die Taktik verfehlt sein. Die<br />

französischen Syndikalisten haben sich an den<br />

Staat mit der Forderung gewendet; die „Sozialisierung"<br />

in Angriff zu nehmen. Nicht in<br />

Resolutionen, durch Deputationen <strong>und</strong> Abgeordnete,<br />

sondern durch den General-<br />

Streik, den die Regierung mit der legalen<br />

Auflösung der „Allgemeinen Arbeits-Konföderation"<br />

beantwortete, welche Auflösung freilich<br />

nur ein Schlag ins Wasser ist.<br />

Aber die Arbeiter haben dennoch nicht<br />

das erreicht, was sie erstrebten. Und aus<br />

einem sehr erklärlichen Gr<strong>und</strong>e heraus nicht.<br />

Der Generalstreik ist ein vorzügliches poli­<br />

Feuilleton<br />

Friedinskrieger des Hinterlandes.<br />

Der Schicksalsroman eines Anarchisten im Weltkriege.<br />

Von Pierre Ramus.<br />

18.<br />

Dennoch regte sich auch ein anderes Gefühl,<br />

eine dunkle schwarze Macht der Vergangenheit,<br />

in ihnen; <strong>und</strong> einer der Soldatenbrach,<br />

ihr Ausdruck gebend, das Schweigen:<br />

„Das Gefühl des Patriotismus läßt Derartiges<br />

nicht zu." Dabei blickte er auf den Adjutanten,<br />

als ob er von diesem für seine patriotische<br />

Gesinnung ein Lob erwartete. Aber<br />

dieser sah aus dem Fenster <strong>und</strong> schien die<br />

Worte nicht gehört zu haben. Deshalb ergriff<br />

Blechowitz das Wort:<br />

„Patriotismus! Ja, das ist die furchtbare<br />

Macht, die den Geist des Menschen in Bande<br />

schlägt. Aber was ist dieser Patriotismus —<br />

dieses künstlich anerzogene, schon dem Kinde<br />

von Frühauf eingeimpfte Wahnempfinden? Die<br />

glühendsten Patrioten können es nicht erklären;<br />

sie schildern es immer mit nichtssagenden,<br />

schwärmerischen Worten. Tatsächlich bedeutet<br />

es nur eines — nämlich die hündische<br />

Selbsthingabe zugunsten des Staates, die<br />

knechtische Liebe zu den Personen, die ihn<br />

bilden .... Liebe zum eigenen Staat, zu dem<br />

Lande, über das der eigene Staat sein Herrschaftszepter<br />

schwingt . . . das ist Patriotismus."<br />

„Ist dieses Gefühl wirklich schlecht?"<br />

fragte einer der Soldaten.<br />

„Es ist dumm," entgegnete Blechowitz erregt<br />

<strong>und</strong> leidenschaftlich, — „<strong>und</strong> Dummheit<br />

führt gewöhnlich zur Schlechtigkeit .... Warum<br />

soll der Mensch den Staat lieben ? —<br />

tisches Aktionsmittel, wenn es gilt, die<br />

herrschenden Mächte lahmzulegen; er kann<br />

aber nie sie zu einer Aktivität zwingen,<br />

deren Sie gar nicht fähig sind. Wenn es sich<br />

um wirtschaftliche Aufgaben handelt, die<br />

nur die Arbeiterklasse durchführen kann, bedeutet<br />

es eine Schwächung des Proletariats,<br />

wenn dieses die Fabrik <strong>und</strong> Arbeitsstätte verläßt.<br />

Nicht der Generalstreik, ist imstande,<br />

die Sozialisierung durchzuführen; es ist unsinnig,<br />

ihn zu führen, damit die Regierung sie<br />

vornehme; denn das Beste, was dabei herauskäme,<br />

wären Versprechungen <strong>und</strong> keine<br />

Sozialisierung. Die sozialwirtschaftlichle Aufgabe<br />

der Verwirklichung des Kommunismus<br />

kann nur durch die Arbeiter selbst<br />

geleistet werden; <strong>und</strong> nicht, indem sie die<br />

Fabriken verlassen, sondern indem sie<br />

in denselben verbleiben <strong>und</strong> auf dem<br />

Wege der direkten Aktion, unter Ausschluß<br />

des Staates, im Gegensatz zu ihm,<br />

der sie ja stets nur hemmen, betrügen oder,<br />

neu bedrücken wird, selbständig die Produktion<br />

auf kommunistischer Gr<strong>und</strong>lage<br />

organisieren <strong>und</strong> für die<br />

Gesellschaft fortführen, in freier Gemeinschaft<br />

mit allen produktiven Individuen<br />

<strong>und</strong> Gruppen, die sich ihnen, den Arbeitern,<br />

zugesellen.<br />

Die wirtschaftliche, soziale Verwirklichung<br />

des Kommunismus kann weder<br />

durch Generalstreik noch durch den Staat geleistet<br />

werden; sie ist nur möglich durch<br />

die direkte Aktion der zum Kommunismus<br />

praktisch übergehenden, ihn organisatorisch<br />

verwirklichenden Betriebsorganisationen des<br />

Proletariats! P.R.<br />

Der Krieg im Osten <strong>und</strong><br />

Europas Schicksal.<br />

II.<br />

Für die Irrtümer ihrer Diktatoren müssen<br />

immer die beklagenswerten Völker leiden <strong>und</strong><br />

büßen, dafür, daß sie sie geschehen ließen.<br />

Und auch für die Verbrechen ihrer Diktatoren.<br />

Daß das polnische Volk sich gegenwärtig<br />

in nutzlosester Weise hinschlachten<br />

läßt, ist genau so die Folge einer Hasardspekulation,<br />

wie es die militärische, anstatt sozialrevolutionäre<br />

Verteidigung der Sowjetdiktatur<br />

durch das russische Volk ist. Allein, die Völker<br />

sind nicht die Hasardeure, sondern nur die<br />

Figuren, die hin- <strong>und</strong> hergeschoben werden,<br />

je nach dem Bedürfnis der Glücksspieler. Wehe<br />

den Völkern, wenn sie nicht in die Karten<br />

ihrer Tyrannen zu blicken wis&en, — es ist<br />

nicht ihr, der Völker Spiel, das gespielt wird,<br />

es spielen die Tyrannen ein Spiel mit dem<br />

Schicksal der Völker, deren Leben bildet den<br />

Einsatz, dessen Verlust stets nur die Völker<br />

zu büßen haben.<br />

Der Krieg gegen Rußland wird<br />

gegenwärtig hauptsächlich darum<br />

geführt, weil Rußland das reichste<br />

Goldland Europas ist, in Friedenszeiten<br />

die ergiebigste Goldförderung aller Staaten<br />

der ihm doch nichts alte eine elende, ihn aussaugende<br />

Last <strong>und</strong> Bürde ist, welche jetzt,<br />

also zum Beispiel in Kriegszeiten, ihm sogar<br />

das Leben raubt!"<br />

„Auch in Friedens zelten ist der Staat nicht<br />

viel besser, — durch seine Justiz, deren Kriegführung<br />

gegen das arme Volk, hält der Staat<br />

die bestehende Gesellschaftsordnung aufrecht;<br />

<strong>und</strong> diese teilt die Menschen in arm <strong>und</strong><br />

reich . . . Der Staat bedrückt alle Menschen<br />

durch die ihnen aufgezwungenen Gesetze <strong>und</strong><br />

Pflichten, die stets nur zu seinem Vorteil sind.<br />

Welche Dummheit also, seinen Bedrücker <strong>und</strong><br />

Ausbeuter zu lieben ... Und das Land, in dem<br />

ich geboren bin — warum soll ich es lieben,<br />

wenn ich weiß, daß es mir <strong>und</strong> den Meinen,<br />

all den zahllosen anderen Arbeitsbienen, nichts<br />

anderes bietet als Not, Entbehrung, Daseinskampf,<br />

Arbeitslosigkeit, schlechte Löhnung,<br />

schwere Steuern <strong>und</strong> im besten Fall das Los<br />

eines Lohnsklaven! . . . Wenn ich, ein Kaufmann,<br />

der Weite Strecken Landes eignet, dem<br />

die Vorteile der Industrie zugute kommen <strong>und</strong><br />

der mit jedem Tag reicher geworden ist, wenn<br />

ich dieses Land meines Reichtums liebe,<br />

— das ist nur natürlich. Warum aber ein<br />

armer Teufel, ein Arbeitssklave, der weder<br />

Land noch Haus, ja nicht einmal seine eigenen<br />

Arbeitswerkzeuge besitzt; — der als Hungerleider<br />

nur zwei Hände <strong>und</strong> sein Hirn hat,<br />

warum er dieses Land seines spezifischen<br />

Elends lieben soll, das kann ich nicht einsehen<br />

. . . Patriotismus ist die Liebe zum Lande<br />

der Reichen <strong>und</strong> Herrschenden, die knechtselige<br />

Unterwürfigkeit gegenüber den Vorrechten<br />

der Machthaber im Lande.<br />

„Nehmen Wir aber an, daß alles, was ich<br />

bis jetzt sagte, eine Dummheit wäre; nun<br />

aber komme ich zum Patriotismus als zu einer<br />

schlechten, ja verbrecherischen Sache gegenüber<br />

der Mitwelt <strong>und</strong> den Mitmenschen ! — Da<br />

Nummer 27<br />

unseres Kontinents besessen hat <strong>und</strong> diese nun<br />

die Gelegenheit ergattern möchten, Rußlands<br />

Goldreichtum zu erobern <strong>und</strong> dadurch das gesamte<br />

Goldwährungssystem des europäischen<br />

Finanz- <strong>und</strong> Geldwesens wieder auf eine Basis<br />

kapitalistischer Solidität zu bringen, wie sie<br />

sonst wohl ausgeschlossen bleiben dürfte, Von<br />

diesem Standpunkt aus das Problem betrachtet,<br />

hat die Entente gar kein Interesse daran,<br />

in Rußland diejenigen „geordneten Verhältnisse"<br />

eintreten zu lassen, nach denen die Sowjetdiktatur<br />

sich sehnt. Die Entente würde<br />

sich auch mit einem „Proletarierstaat" ganz<br />

gut <strong>und</strong> gern abgef<strong>und</strong>en haben, hätte ihn<br />

höchstens blockiert, worüber er sich ins Fäustchen<br />

lachen könnte, wenn dieser Staat<br />

ihr seine Goldgruben ausgeliefert<br />

hätte. Aber sie kann, als kapitalistisches<br />

Raubtier, es von ihrem eigenen Interessen-<br />

Standpunkte aus nicht dulden, daß ein ihr<br />

ohnehin unliebsamer Staat, dessen Niederwerfung<br />

sie für früher oder später mit Positivität<br />

voraussieht, — <strong>und</strong> diesbezüglich hat sie<br />

sich auch im Weltkrieg nicht verspekuliert —<br />

den größten kapitalistischen Schatz für sich bewahrt,<br />

während sie ihn im Bereiche ihrer Erlangungsmöglichkeit<br />

gelegen erblickt.<br />

Ueber diese wesentlichen Interessfenprobleme<br />

aller Staaten — leider auch des Proletarierstaates!<br />

— Wird weder von der einen<br />

noch der anderen Seite in der Oeffentlichkeit<br />

gesprochen; ebensowenig, wie von den Kriegslieferantenprofiten,<br />

die auf beiden Seiten eingeheimst<br />

wurden. Das Stillschweigen über<br />

diese vitalen Probleme bildet eben die Geheimdiplomatie,<br />

deren Sphären weit materiellerer<br />

Natur Sind, als sie sich den Anschein geben,<br />

Um Sich einen Begriff machen zu können,<br />

um welche Unsummen an Macht <strong>und</strong> unumschränkter<br />

Weltbeherrschung es sich bei der<br />

Goldproduktion Rußlands handelt, muß man<br />

wissen, daß nach der letzten, uns vorliegenden<br />

Statistik des Jahres 1911 dieser Staat eine<br />

Goldförderung von 48.377 kg hätte. Rechnet<br />

man l kg Feingold nur nach dem- heute tofal<br />

unzulässigen Wert im Jahre 1892, als es 3280<br />

Kronen repräsentierte, so haben wir schon damals,<br />

eine jährliche Goldproduktion von r<strong>und</strong><br />

157.5 Millionen; was diese heute wert sind,<br />

kann jeder leicht sich vorstellen. Im Verhältnis<br />

zu Rußland, das seit 1819 ihr zugeführt<br />

wurde, ist die Goldförderung aller europäischen<br />

Staaten Sehr gering, wenn auch im<br />

Vergleich zueinander recht erheblich. Und die<br />

russische Goldproduktion ist gestiegen; so besaß<br />

sie 1916 nach englischer Statistik einen<br />

Wert von 5.5 Millionen Pf<strong>und</strong> Sterling, 1917<br />

betrug sie 4 Millionen Pf<strong>und</strong> Sterling (ein<br />

Pf<strong>und</strong> Sterling ist heute über 800 Kronen).<br />

Also in jedem Jahre fördert Rußland, das<br />

goldreichste Land Europas, Milliarden an<br />

Gold zutage, wobei wir seinen sonstigen enormen<br />

Silber-, Edelstein-, Platin- usw. -Reichtum<br />

völlig unbeachtet lassen.<br />

Hier liegt die währe Ursache des gegen<br />

Rußland geführten Krieges. Nicht kommerzielle<br />

Gewinnaussichten allein oder auch nur<br />

ausschlaggebend mitspielend, sind es, die<br />

der Staat den Patriotismus in den Menschen<br />

nährt, kann er sie zu seinen patriotischen<br />

Zwecken ausnützen. Und so bringt er die<br />

Menschen dazu, ihresgleichen, die von irgendeinem<br />

anderen Staat in ganz derselben Weise<br />

bedrückt <strong>und</strong> betrogen sind. — zu hassen . . .<br />

Der Staat lehrt sein Volk, in den Menschen<br />

jedes anderen Staates Feinde zu erblicken, die<br />

eine Gefahr für das Volk seien . . . Was alles<br />

nicht wahr ist — kein Volle ist eine Gefahr<br />

für ein anderes Volk; nur jeder Staat ist der<br />

mißgünstige Neider des Nachbarstaates.<br />

„Was kümmert diese Eifersucht der Staaten<br />

das Volk? Mit nichten sollten sich die<br />

Völker zugunsten ihrer Staaten — worauf der<br />

Patriotismus im Endzweck stets hinausläuft<br />

— bekriegen; sie sollten lieber ihre eigenen<br />

Staaten durchschauen <strong>und</strong> sich von ihnen befreien<br />

. . . Solches Tun wäre endlich der<br />

Untergang jenes entsetzlichen Götzendienstes<br />

des Staatspatriotismus, dessen Altäre von Hekatomben<br />

menschlicher Schlachtopfer rauchen<br />

... Es wäre der Aufgang des Menschheitspatriotismus,<br />

der mit den Worten Thomas<br />

Paines so schön spricht: Die Welt ist mein<br />

Vaterland <strong>und</strong> Gutes zu tun, ist meine Religion<br />

!"<br />

Eben wollte der Adjutant etwas erwidern;<br />

das plötzliche Anhalten des Zuges hinderte<br />

ihn daran, <strong>und</strong> er riß das Fenster auf. Man<br />

war bei Tarnow angelangt, <strong>und</strong> in der gegenseitigen<br />

Anregung des Gespräches hatten sowohl<br />

Blechowitz als die Eskorte nichts davon<br />

bemerkt.<br />

19.<br />

„Wir sind in Tarnow . . . Scheint wirklich,<br />

daß der Zug nicht weiter fährt", brummte der<br />

Adjutant <strong>und</strong> wandte sich vom Fenster ab,<br />

Tatsächlich konnte der Zug nicht weiter<br />

fahren; ein entsetzliches Bild bot sich den<br />

Reisenden dar.


Nr. 27 <strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong> Seite 3<br />

Kriege zwischen Staaten entfesseln; jene lassen<br />

sich weit leichter im Frieden <strong>und</strong> in der Korruption<br />

seiner üblichen kapitalistischen Handelsformen,<br />

mittete der materiell-technischen<br />

Ueberlegenheit des einen Kapitalismus gegenüber<br />

dem ausländischen erjagen <strong>und</strong> erringen.<br />

Staaten führen in der Neuzeit nur um die Beherrschung<br />

des Goldes Krieg, denn nur Gold<br />

ist das Geld, das alles kauft <strong>und</strong> das die Staaten<br />

für Sich als" Geld anerkennen, ihrerseits im<br />

Austausch annehmen. Und je mehr Gold des<br />

anderen Staates in den Schatzkammern des<br />

eigenen zu liegen kommt, desto mächtiger ist<br />

der Staat, desto mächtiger seine besondere<br />

Kapitalistenklasse, da ihr Geldreichtum auf<br />

dem Goldreicht um ihres Staates beruht.<br />

III.<br />

Diese Verhältnisse, den Goldreichtum Rußlands,<br />

gilt es, zu überblicken, um sich ein<br />

klares übersichtliches Bild über die wahren<br />

Streitpunkte zwischen alten kriegführenden Regierungen<br />

— mit Einschluß der russischen<br />

Sowjetdiktatur — machen zu können.<br />

Alle Regierungen brauchten Gold, sind<br />

enorm erschöpft durch den Weltkrieg, haben<br />

große oder alle Bestände ihres Goldvorrates<br />

abgegeben an mächtigere Staaten, zumal an<br />

die Vereinigten Staaten. Was liegt nun näher,<br />

als sich durch den Sturz des ehemaligen<br />

Zarenimperiums das Fell des Bären je nach<br />

besonderer Machtfülle aufzuteilen? Gelingt es,<br />

Rußland, dieses Riesenreich mit seinen Goldbergwerken<br />

<strong>und</strong> -Feldern, zu erobern, gelingt<br />

es, die einzelnen Teile des Reichjas zur sogenannten<br />

nationalen Selbständigkeit zu bringen,<br />

sie zu „befreien" <strong>und</strong> in Wirklichkeit aber für<br />

die „<strong>Befreiung</strong>" von den großen Entente-<br />

Zentren der europäischen Staatlichkeit abhängiger<br />

zu machen, als sie je gewesen, von derjenigen<br />

Staatsmacht, der die Goldbergwerke<br />

Rußlands dominierend zufallen werden, <strong>und</strong><br />

die dann ihrerseits den einzelnen National<br />

Staaten Goldkredit einräumt — dann erst hat<br />

das Weltkapital der Enteinte nichts zu befürchten,<br />

ist das Staatentum Europas aufs neue<br />

versorgt mit unermeßlichen Ausbeutungsmöglichkeiten<br />

an Gold, wodurch sich sehr bald<br />

das ungefähre Equilibrium der kapitalistischstaatlichen<br />

Stabilität wieder herstellen ließe,<br />

nach ein bis zwei Generationen abgelöst von<br />

einem zweiten, dann neuerdings willkommen<br />

geheißenen Weltkrieg. —<br />

Nicht um nationaler Phrasen oder Grenzberichtigungen<br />

oder Verhandlungsorten willen<br />

wird dieser Krieg gegen die Sowjetdiktatur<br />

Rußlands geführt. Sie bilden nur die Lockrufe<br />

<strong>und</strong> den schönen Firniß für die! von solchen<br />

Zu spät — leider zu spät.<br />

In einem Funkspruch an das internationale Proletariat<br />

fordert der Rat der Volkskommissäre Rußlands<br />

die Internationale des Proletariats auf, die Sowjetdiktatur<br />

in Ihrem Kampf gegen den polnischen Angriffskrieg<br />

durch Verweigernag der Her­<br />

Im Spiegel der Zeit.<br />

Das ganze Geleise, das über Tarnow hinaus<br />

bis Czarna führte, War von einer riesigen,<br />

fast unübersehbaren Menschenmenge bedeckt.<br />

Ihr Anblick erinnerte an Dantes Schreckgestalten<br />

der Hölle. Da gingen Männer, Weiber<br />

<strong>und</strong> Kinder allein oder wirr durcheinander.<br />

Zerrissen, zerfetzt die Männer, nur aufs notdürftigste<br />

bekleidet die Frauen, die entweder<br />

ihr eigenes Kind oder das einer Leidens-<br />

Schwester, welches noch nicht gehen konnte,<br />

auf dem Arme trugen. Alle stürmten in die<br />

Bahnhofhalle, <strong>und</strong> viele warfen sich erschöpft,<br />

gleichgültig auf den Ort <strong>und</strong> die Stelle nieder,<br />

wo sie standen, ohne sich darum zu bekümmern,<br />

daß andere sie mit Füßen stießen<br />

oder beschmutzten. Und immer neue Scharen<br />

kamen, obwohl der Bahnhof schon längst zum<br />

Ersticken vollgepfercht war . . . Viele der<br />

Heranziehenden hatten armseliges Hausgerät<br />

auf einem Zugwägelchen liegen, das gewöhnlich<br />

der Mann schleppte. Obenauf saß meist<br />

sein Weib oder ein Kind. Aus den Gesichtern<br />

aller grinsten Entsetzen <strong>und</strong> Verzweiflung<br />

... Zahlreiche Soldaten zogen unter<br />

diesen Unglücklichen einher. Manche trugen<br />

russische Mäntel, in die sie sich fröstelnd hüllten;<br />

ihre eigenen hätten sie verlornen, <strong>und</strong> so<br />

Waren sie glücklich, wenn sie irgend einem<br />

toten Russen seinen Mäntel abnehmen konnten<br />

. . . Die Kleider vieler dieser Menschen<br />

waren mit Blut bedeckt, ihre Hände vor Kälte<br />

geschwollen <strong>und</strong> erstarrt. Sie schrieen <strong>und</strong><br />

brachen wirr durcheinander, <strong>und</strong> aus dieser<br />

endlosen Prozession stieg es wie ein banger<br />

Klagelaut in die Höhe . . . Tränenüberströmt<br />

waren die Gesichter der vielen Frauen; die<br />

Männer, meist bejahrt <strong>und</strong> abgelebt, schritten<br />

gebeugt <strong>und</strong> langsam, wie etwas Schweres<br />

nachschleppend. Unaufhörlich weinten die Kinder<br />

<strong>und</strong> nur diejenigen, die ein Stückchen<br />

Brot in ihren Händchen hatten, an dem sie un-<br />

Phrasen genarrten Völker; unterhalb all dessen<br />

geht es aber um Gold <strong>und</strong> nichts anderes.<br />

Die Entente <strong>und</strong> ihre verbündeten Klopffechter<br />

wollen das Gold Rußlands für sich rauben, der<br />

russische Staat will es behalten. Im Hinblick<br />

auf diese Raubmöglichkeit führen die Sozialdemokraten<br />

Petljura <strong>und</strong> Pilsudsky ihren<br />

Krieg; sie bekommen von der Entente nicht<br />

nur Geld, sondern auch die gleißnerische Zusage,<br />

vom russischen Gold für ihren Staat<br />

Erkleckliches rauben zu dürfen, um dem eigenen<br />

Staat eine solche Goldbasis zu geben, wie<br />

Polen Sie sonst von niemandem bekommen<br />

kann noch wird, weil niemand ihm das ersetzen<br />

Die englischen Hafenarbeiter, ebenfalle die<br />

Eisenbahner-Gewerkschaft Englands, desgleichen<br />

die Italienischen Transportarbeiter haben mit der<br />

Sabotage <strong>und</strong> Weigerung einer Beförderung sämtlicher<br />

Munitions- <strong>und</strong> Kriegsartikeln an Polen, für<br />

dessen Krieg gegen Rußland eingesetzt.<br />

Wir erachten diese prachtvolle Aktivität<br />

unseres antimilitaristischen Tatgeistes, wie er<br />

durch die obiges Arbeitergruppen Englands <strong>und</strong><br />

Italiens manifestiert wird, als die erste, hoffnungsvolle<br />

Aktion eines antikriegerischen Geistes der<br />

Arbeiterklasse, wie er sich rasch international bek<strong>und</strong>en<br />

muß, um die Kriegführung gegen Rußland<br />

lahmzulegen.<br />

Allein um letzteres wirklich zu vollbringen,<br />

dazn bedarf es der aktiven Mitwirkung des reichsdeutschen<br />

<strong>und</strong> österreichischen Proletariats.<br />

Arbeiter and Arbeiterinnen Deutschlands and<br />

Oesterreichs, es Ist an euch, zu entscheiden, ob<br />

ihr die Teteagriber des russischen Volkes oder die<br />

Totengräber der Kriegsbarbarel sein wollt! Jetzt<br />

oder nie ist abermals, wie 1914, die St<strong>und</strong>e der<br />

Tat gekommen) Wehe euch, wenn ihr sie ungenützt<br />

verstreichen läßt <strong>und</strong> die gegenseitige Selbstzerfleischung<br />

des polnischen <strong>und</strong> russischen Proletariats<br />

nicht unterbindet!<br />

Das Aktionskomitee des „B<strong>und</strong>es<br />

herrschaftsloser Sozialitten".<br />

kann, was ihm der russische Zarenstaat jahrh<strong>und</strong>ertelang<br />

geraubt hat. Sie wollen einen<br />

Staat, wollen das Geldsystem der internationalen<br />

Finanzwirtschaft der machthabenden<br />

Ordnung, <strong>und</strong> dazu brauchen sie — Gold, dafür<br />

führen sie einen Krieg, in welchem sie<br />

das Leben des unglücklichen polnischen Volkes<br />

hinschlachten lassen wie Vieh im Schlachthause.<br />

Ihre einzigen Interessen, ihre Seele, ihr<br />

Tun <strong>und</strong> Handeln erfüllt die eine, alles verzehrende<br />

Sehnsucht nach dem Gold des an<br />

ihm so reichen, mächtigen Rußlands. P. R..<br />

stellang <strong>und</strong> des Transports von<br />

Kriegsmaterial aller Art zu unterstützen.<br />

Endlich gelangt also die russische Sowjetrepublik dazu,<br />

das — für andere — als das Wichtigste einzusehen,<br />

was sie bisher stets vernachlässigt, ja bei<br />

sich weder konsequent durchgeführt, noch überhaupt<br />

begonnen hat. Wie haben sie gelacht über unsere<br />

ausgesetzt sogen, verhielten sich still . . . Das<br />

Brot war so hart, daß sie es mit ihren schwachen<br />

Zähnen nicht beißen konnten . . . Unter<br />

diesem riesigen Zug von Unglücklichen schien<br />

jede Scham, gegenseitige Achtung erstorben.<br />

Die Hosen der meisten Männer waren in<br />

durchaus defektem Zustand; zahlreichen Weibern<br />

hingen ihre mageren, gelben Brüste aus<br />

den hastig zugeknöpften Blusen heraus . . .<br />

Sie wanderten ... sie mußten wandern . . .<br />

inmitten des riesigen Ozeans furchtbarsten<br />

Jammers nur fort — immer fort von den ehemaligen<br />

Heimstätten, den wohlbekannten Dorfhäuschen,<br />

den Hütten <strong>und</strong> lieben Orten der<br />

Kindheit . . . Sie mußten wandern ... ob auch<br />

die Füße ihnen weh taten <strong>und</strong> trotz der rauhen<br />

Kälte brannten ... Niemand durfte zurückbleiben,<br />

denn Wer zurückblieb, war verloren<br />

— er fiel den Russen in die Hände, die ganz<br />

Osltgalizien erobert <strong>und</strong> "besetzt hätten, langsam,<br />

aber unaufhaltsam weiter vordrangen..<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Vom Büchertisch.<br />

Dr. Anglist Müller (Staatssekretär a. D.): Gewaltfrieden<br />

and Wiederaufbau. Verlag der „Kulturliga",<br />

Berlin W. 35, Lützowstraße 107. Preis M. 1. - .<br />

Unzweifelhaft Ist diese Broschüre sehr informativ.<br />

Aber sie beweist uns nur, was wir stets behauptet<br />

haben: Wer sich eins fühlt mit den staatlich-kapitalistischen<br />

Interessen Deutschlands, für den ist der<br />

„Gewaltfriede- etwas Unerträgliches. Wer sich aber<br />

auf dem Standpunkt der Gegensätzlichkeit der Interesses<br />

zwischen Proletariat <strong>und</strong> Kapital, ja auch nur der<br />

Gleichgültigkeit befindet — für den ist der "Gewaltfriede"<br />

nichts anderes als das Unterliegen einer<br />

Herrscherklasse unter der Faust der anderen, etwas,<br />

was für ein durch beide versklavtes Proletariat keine<br />

Sache der Aufregung bilden kann.<br />

"reaktionäre" Forderung an die Arbeiterräte, die<br />

gleich nach dorn Militärzusammenbruch Deutschlands<br />

<strong>und</strong> Oesterreich-Ungarns <strong>und</strong> seiner Reiche folgendermaßen<br />

formuliert wurde:<br />

"Entwaffnung sämtlicher bewaffneten<br />

Individuen <strong>und</strong> Körperschaften . . ., sofortige<br />

Einstellung der gesamten Rüstungsindustrie<br />

<strong>und</strong> Adaptiernag ihres Materials zu Friedenszwecken<br />

. . ."<br />

Statt dessen haben die Wiener "Kommunisten"<br />

für dis Steigerung der Löhne der Arsenalarbeiter<br />

agitiert; statt dessen wollten die .Kommunisten-<br />

den "revolutionären Militarismus" <strong>und</strong>,<br />

nach dem russischen Vorbild, führte Bela Kun in<br />

Ungarn seinen "revolutionären Krieg". In Rußland,<br />

wie auch während der ungarischen Sowjetdiktatur,<br />

wird es als höchstes Verdienst angesehen, Munitionsarbeiten<br />

zu verrichten <strong>und</strong> sind diese überhaupt die<br />

einzige eintragliche Industriebranche unter der "Diktator<br />

des Proletariats", das sie als Zwangsarbeit<br />

12 St<strong>und</strong>en täglich zu leisten gezwungen ist. Es fiel<br />

diesen Diktatoren gar nicht ein, daß gerade sie dadurch<br />

ein schändliches Vorbild für die schändlichste<br />

Arbeit des Proletariats boten, diese Schandarbeit<br />

„sozialistisch" rechtfertigend <strong>und</strong> daß die reaktionär-<br />

Staaten nun ihres Proletariats sicher sein konnten in<br />

der Erzeugung der Materialien zum Bruder- <strong>und</strong><br />

Menschenmord. Warum auch nicht, wenn sogar eins<br />

"sozialistische", eine "kommunistische" Regierung<br />

solche Mordarbeit als einwandfrei <strong>und</strong> ethisch berechtigt<br />

erklarte? Und so ist seit dem Umsturz im<br />

Oktober-November 1918 die Munitionsindustrie auch<br />

weiterhin die erträglichste geblieben, bis beute sind<br />

ungeheure Mengen Munition von Arbeitern erzeugt,<br />

von Arbeitern verladen worden ; <strong>und</strong> auch die "sozialistischen<br />

" Regierungmänner, nicht weniger als die<br />

"kommunistischen", sind auf den Appetit der Bourgeoisie<br />

<strong>und</strong> ihrer Kriegsindustriespekulanten gekommen: In<br />

nichts läßt sich mehr verdienen als in Eisen oder<br />

Munition!<br />

Wenn heute die Sowjetdiktatur endlich unserer<br />

Forderung an das Proletariat — der Teufel hole die<br />

Fordernagen an den Staat oder die herrschenden<br />

Klassen; nur aufs Proletariat <strong>und</strong> alle denkenden<br />

Menschen im Volke kommt es an! — ihre Aufmerksamkeit<br />

zuwendet <strong>und</strong> sie annimmt, so ist zu wünschen,<br />

daß sie Gehör bei diesem finde. Aber es ist reichlich<br />

spät <strong>und</strong> wir fürchten fast, für den vorliegenden Kasus<br />

st es leider — zu spät. B. N.<br />

Privatkapitalismus <strong>und</strong> Parteikapitalismus.<br />

Man könnte die gegenwärtigen, immer unleidiger<br />

werdenden, sozialen Preistreiberverhältnisse des<br />

Staates, der Gemeinde — denen der private Kapitalismus<br />

immer erst nachfolgt — noch erträglich finden,<br />

wüßte man, daß sie wirklich unvermeidlich sind. Das<br />

ist jedoch, wie wir stets behaupten, keineswegs der<br />

Fall. Alle Preistreibereien in unserer Republik sind<br />

eine Machination jener, denen die Republik nur ein<br />

Steigbügel der Macht ist <strong>und</strong> die nun die Kostspieligkeit<br />

ihrer Positionen durch zunehmende Erschwerung<br />

aller materiellen Lebensverhältnisse des Volkes allein<br />

bestreiten können.<br />

Einen interessanten Beleg dafür, wer es oftmals ist,<br />

der die Preistreibereien der für das Volk elementar<br />

nötigsten Lebensmittel bewirkt, entnehmen wir der<br />

,,Steyrer Zeitung" in Ober-Oesterreich, Im Verlaufe<br />

eines Streites zwischen dem Großfabrikanten<br />

<strong>und</strong> Bäckermeister Josef Reder einerseits <strong>und</strong> dem<br />

sozialdemokratischen Bürgermeister Wokral anderseits<br />

vermochte ersterer das folgende Argument vorzubringen:<br />

,,Ich sehe mich deshalb veranlaßt, der Öffentlichkeit<br />

<strong>und</strong> besonders der Arbeiterschaft von<br />

Steyr einige Aufklärungen zu geben, die beweisen<br />

werden, daß nicht immer den "Kapitalisten"<br />

<strong>und</strong> "Bürgerlichen" die Schuld an den jetzigen<br />

Zuständen aufgehalst werden darf.<br />

Herr Wokral ereifert sich über meine "Profitgier",<br />

trotzdem er weiß, daß in Steyr die „separate<br />

Brotpreiserhöhung" von 2 K 50 h. pro Normalleib<br />

nur deshalb nicht durchgesetzt werden<br />

kann, weil der "Kapitalist Reder" die ihm von<br />

den Arbeiterbrotwerken Linz vorgeschlagene Preisfestsetzung<br />

ablehnte. Die gesteigerten Löhne <strong>und</strong><br />

sonstigen Regien rechtfertigen bei Großbetrieben<br />

vorläufig noch keine besonders erhöhten Preise<br />

<strong>und</strong> bin ich überdies der Ansicht, daß Fabriken<br />

zur Verbilligung <strong>und</strong> nicht zur Verteuerung der<br />

Erzeugnisse geschaffen wurden.<br />

Daß für Linz <strong>und</strong> Steyr höhere Brotpreise bewilligt<br />

werden, verdanken diese Städte nur dem<br />

UmStande, daß sich daselbst die Betriebe der Arbeiterbrotwerke<br />

Linz befinden, also Unternehmungen,<br />

die auf sozialistischer Basis errichtet sind<br />

<strong>und</strong> infolge des ,,Systems". das in Zukunft die<br />

Menschheit beglücken soll, nicht mit den normalen<br />

Preisen auskommen können. Ferner ist Herr Landeshauptmannstellvertreter<br />

Gruber an den Arbeiterbrotwerken<br />

Linz, Plöckinger, Gruber u. Komp..<br />

interessiert, was der Bewilligung ,,besonderer"<br />

Brotpreise sicher nicht hinderlich war. Privat-Betrieben<br />

allein würde wohl niemals ein erhöhter<br />

Preis zugestanden worden sein, das kann auch der<br />

eifrigste Anhänger der sozialdemokratischen Ideen<br />

nicht behaupten, dies würde doch den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

dieser Partei, "Beseitigung des privaten Profitrechtes<br />

der Bürgerlichen" usw. usw. ganz widersprechen."


Seite 4<br />

Was will man mehr? Die Sozialdemokratie muß<br />

sich wahrlich hüten, den Kapitalisten das Leben zu erschweren,<br />

denn sonst plaudern diese aus der Schule,<br />

<strong>und</strong> man vernimmt dann recht vernehmlich, wie ungleich<br />

niederträchtiger der Staatskapitalismus ist als<br />

der Privatkapitalismus bis heutzutage je gewesen!<br />

Was die Not verschärft.<br />

E. K.<br />

Selbstredend wird die soziale Not durch den Kapitalismus,<br />

sei er nun Freihandel oder Zwangswirtschaft,<br />

verursacht; daß aber die letztere unter staatlicher<br />

Mitbeteiligung an dem Profitraubsystem die soziale<br />

Not nur noch verschärft, das fühlen wir in der<br />

Gegenwart.<br />

Aus der Zeitschrift eines Großkapitalien entnehmen<br />

Wir folgende interessante Einzelheiten:<br />

,,In einer Gerichtssaalnotiz wurde dieser Tage<br />

über eine Verhandlung wegen Kettenhandels berichtet.<br />

Damach hat ein Herr Volk von einem<br />

Beamten aus Newyork 516 Kisten Kondensmilch,<br />

100 Säcke Reis <strong>und</strong> 18 Fässer Fett nach Triest<br />

bekommen. Er wollte diese Waren nach Oesterreich<br />

einführen, jedoch wurde ihm die Einfuhrbewilligung<br />

verweigert, weil es sich um staatlich<br />

bewirtschaftete Artikel handelte <strong>und</strong><br />

so mußte der Verkauf der Waren nach einem anderen<br />

Lande gesucht werden. Derlei Vorfälle ha­<br />

<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong><br />

ben wir ortsansässige Kaufleute seit Inslebenrufen<br />

der Zentralen zu h<strong>und</strong>erten, ja tausenden Malen<br />

erlebt. Wer nicht gute Beziehungen zu den<br />

Zentralen hat, bekommt keine Einfuhrbewilligung."<br />

Daß die ,,ortsansässigen Kaufleute" nicht aus Liebe<br />

zum Volk die Einfuhr betreiben, wissen wir. Ihnen geht<br />

es Ulm den Profit. Aber dasselbe Motiv leitet doch<br />

mich die Zentralen; <strong>und</strong> da müssen wir bekennen,<br />

daß eine privatkapitalistische Einfuhr, die das Volk versorgt,<br />

uns lieber ist, als eine staatskapitalistische, die<br />

trotz horrender Preisbewucherungen das Volk nicht versorgt,<br />

<strong>und</strong> die verhindert, daß die privatkapitalistische<br />

Einfuhr je durch ihre freie Konkurrenz aus<br />

sich heraus eine Preissenkung bewirkt. So lange die<br />

Infamie des Profits besteht, gönnen wir ihn denen,<br />

die ihn sich unter einander streitig machen, nicht aber<br />

denen — den staatlichen Zentralen — die ihn recht<br />

friedlich <strong>und</strong> fröhlich unter sich aufteilen <strong>und</strong> immer<br />

größer machen, dank ihrem Monopol der Profitaussaugung<br />

des Volkes.<br />

An diesem System der staatlichen Monopolisierung<br />

hat der Oberbte Rat, wie berichtet wird, nichts<br />

auszusetzen <strong>und</strong> auch für Deutschland <strong>und</strong> Oesterreich<br />

gestattet, daß daran festgehalten werde. Kann es einen<br />

besseren, schlagenderen Beweis dafür geben, daß dieses<br />

Zentralmonopol dasjenige Raubsystem des Kapitalismus<br />

ist, bei dem die internationale StaatenbeA<br />

drückung der Völker am besten fährt?<br />

Aus der Internationale.<br />

Schweiz.<br />

Wie wir „La Feuille" (Genf) entnehmen, haben<br />

im Kanton Neuchatel mehrere Soldaten ihre Uniformen<br />

<strong>und</strong> Waffen aus Gewissensgründen der Kasernenverwaltung<br />

zurückgestellt. Die Bewegung soll<br />

durch eine religiöse Gemeinschaft geleitet werden <strong>und</strong><br />

hofft man in freiheitlichen Kreisen, daß sie um sich<br />

greifen wird. Für uns ist es sehr bezeichnend, daß<br />

gerade in den Ländern der freiheitlichsten Staatsformen<br />

sich der Geist des Volkes gegen den Militarismus<br />

kehrt; daß auch die Milz eine unbedingte<br />

Ablehnung bei jenen erfährt, die den Militarismus<br />

als solchen verneinen.<br />

Nur einige Worte.<br />

Auf verschiedene Anfragen. Das "Jahrbuch der<br />

freien Generation", das 1910—1914 in fünf Bänden erschienen<br />

ist, erscheint nicht mehr. Materielle Schwierigkeiten<br />

verbieten das Wiedererscheinen des Jahrbuches;<br />

vielleicht, daß sich dies in Zukunft ändert,<br />

vorläufig, wo wir durch den finanziell-technischen<br />

Existenzkampf unseres Blattes arg bedrängt sind, ist<br />

keine Aussieht darauf vorhanden.<br />

Grazer Kameraden. Die 3 vorgef<strong>und</strong>enen Restexemplare<br />

meines leider längst vergriffenen Buches über<br />

,,Francisco Ferrer; sein Leben <strong>und</strong> sein<br />

Werk," die Ihr mir zur Verfügung gestellt habt,<br />

habe ich wie folgt verteilt: 1 Exemplar dem italienischen<br />

Schuldirektor <strong>und</strong> Kameraden Z., in dessen<br />

Haus gegenwärtig, mein Töchterchen gastfre<strong>und</strong>liche<br />

Aufnahme genießt; 1 Exemplar der Klosterneuburger<br />

Bibliothek der ,,Kinderfre<strong>und</strong>e" <strong>und</strong> das letzte Exemplar<br />

wurde von einem Kameraden mit K 20.— für<br />

den Preßfonds erstanden. — An alle. Sämtliche Gelder,<br />

die für unser Blatt oder für den Verlag „<strong>Erkenntnis</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>" bestimmt, sind ausschließlich<br />

zu senden an Kam. Rudolf Großmann; für sonstige<br />

Zusendungen übernehmen wir keine Verantwortung.<br />

— W. Ueber mährische Verhältnisse, die Sie ineressieren,<br />

schreibt uns ein dorthin verschlagener,<br />

ernster nnd bewährter Kamerad: „Wenn es den Wiener<br />

Kameraden in materieller Beziehung vielleicht<br />

schlechter geht, als mir, Eines haben sie doch, was<br />

ich hier nicht habe: Die Möglichkeit, mit Gesinungsgenossen<br />

<strong>und</strong> Genossinnen zu verkehren. Der<br />

freie Gedanke ist hier völlig fremd; überall nur stockfinsterer,<br />

schwärzester Aberglaube, gegen den man<br />

vergeblich ankämpft. Ich möchte es daher jedem Kameraden,<br />

der sich mit der Absicht trägt, nach Mähren<br />

zu gehen, um sich dort dauernd ansässig zu machen,<br />

ganz besonders ans Herz legen, sich dies sehr<br />

gründlich zu überlegen." (H.) — D. d. M. Sie haben<br />

recht: Unsere Idee <strong>und</strong> Zeitschrift ermangelt der<br />

Agitatoren <strong>und</strong> Propagandisten, wo Idee <strong>und</strong> Zeitschrift<br />

die Menschen erreichen, werden sie für unsere<br />

Sache gewonnen. So schreibt mir — ein Brief<br />

von vielen ähnlichen — ein junger Mann von Waid­<br />

Die Zeitschrift "<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>" ist ein<br />

Gemeinschaftsprodukt des solidarischen Geistes aller an<br />

ihr Beteiligten, aller sie geistig, administrativ-technisch,<br />

finanziell oder propagandistisch Fördernden. Ihre Zukunft<br />

<strong>und</strong> ihr Aufschwung sollen dazu dienen, das soziale <strong>und</strong><br />

wirtschaftliche Interesse aller ihrer Mitkampfer nach Möglichkeit<br />

auf das Beste zu wahren. Zu diesem Zweck ist das<br />

Blatt] auf dem Gr<strong>und</strong>satz f<strong>und</strong>iert, keinen Privatgewinn zu<br />

gestatten. Der eventuell sich ergebende Beingewinn fließt<br />

in zwei Fonds: erstens in einen Verlagfonds zur<br />

Herausgabe von Broschüren <strong>und</strong> Buchern unserer Weltanschauung,<br />

zweitens in einen Siedelungsfonds<br />

zum Ankauf von Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden, der der Gesamtbewegung<br />

kommunistisch gehören soll, <strong>und</strong> dessen Besiedelung<br />

jedem Kameraden unserer Bewegung freistehen wird.<br />

Wer somit tat die Zeitschrift "<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>",<br />

für ihre größtmögliche Verbreitung arbeitet, wirbt für<br />

Italien.<br />

Am 18. <strong>und</strong> 19,. Aprif fand in Bologna der<br />

fünfte Kongreß der Anarchistischen Union in der Provinz<br />

Emiliana-Romagnola statt, der einen sehr guten<br />

Verlauf nahm.<br />

Holland.<br />

Das Vorbereitungskomitee eines Internationalen<br />

Antimilitaristen-Kongreßes ersucht uns um die Bekanntgabe,<br />

daß infolge besonderer behördlicher Verfolgungen<br />

der einzuberufende, internationale Kongreß<br />

nicht im Juli dieses Jahres, wie zuerst geplant,<br />

stattfinden wird, sondern auf einen späteren, erst noch<br />

bekannt zu gebenden Termin vertagt wordsn ist<br />

hofen a. d. Ybbs: „Erst vor einigen Wochen entdeckte<br />

ich in dem hiesigen Zeitungsverschleiß unter<br />

allem' möglichen Sch<strong>und</strong> Ihr Blatt. Seither habe ich<br />

4 Nummern gelesen <strong>und</strong> habe darin gef<strong>und</strong>en, was<br />

ich bisher in allen anderen Blättern vergeblich gesucht.<br />

Mein Herz jauchzt beim Lesen des Blattes .. Senden<br />

Sie mir alte Nummern, damit ich hier Kameraden für<br />

diesen herrlichen Kampf gewinne, <strong>und</strong> damit ich selbst<br />

mehr erfahre. Helfen Sie mir, das Landvolk aus dem<br />

Sumpf zu ziehen, in dem es sich befindet . . ." Wo immer<br />

wir das Glück haben, Mitkämpfer solcher Art,<br />

also aktive Kräfte, zu .gewinnen, setzen wir uns unaufhaltsam<br />

durch. —<br />

Unsere Agitation <strong>und</strong><br />

Bewegung.<br />

Wohl allen Kameraden wird unsere diesjährige<br />

1. Maifeier in angenehmster Erinnerung bleiben. Sie<br />

erfreute sich eines Massenbesuches, der r<strong>und</strong> 500 K<br />

solidarisch spendete für die Bestreitung unserer Unkosten<br />

<strong>und</strong> für unseren Preßfonds. Die Ausführungen<br />

von Ramus, die weitausholend waren, erfreuten<br />

sich des begeisterten Zuspruches all der H<strong>und</strong>erte<br />

Arbeiter <strong>und</strong> Arbeiterinnen. Nach seinen Ausführungen<br />

wurde der Antrag gestellt <strong>und</strong> sozusagen einstimmig<br />

angenommen, den Eindruck seiner Darlegungen nicht<br />

verwehen zu lassen, sondern, von ihnen erfüllt, im<br />

Kampf um unser Ideal auszuharren.<br />

*<br />

Trotz dem w<strong>und</strong>erschönen, sommerlichen Wetter<br />

des Sonntag, den 2. Mai, war der Saal des „Apolloneums"<br />

dennoch gedrängt voll, um Gustav Landauer<br />

die einzige Ehrung zu erweisen, die ihm geboten<br />

werden kann: seiner ehrend <strong>und</strong> liebend zu gedenken!<br />

Einige Klavier-Musikstücke leiteten die<br />

Feier ein. Dann hielt Ramus eine Gedenkrede, in<br />

der er den großen Lebenskampf des Gemordeten um<br />

die Sache des arbeitenden Volkes <strong>und</strong> der Menschheit<br />

im Allgemeinen ausführlich, historisch <strong>und</strong> biographisch,<br />

schilderte. Mit gespanntester Aufmerksamkeit<br />

folgten die Anwesenden, trotz drückender Hitze, der<br />

über zweistündigen Rede, die nach Beendigung ein<br />

Sturm der Begeisterung für das dargelegte Kämpfer-<br />

An die Leser. Abonnenten <strong>und</strong> Kolporteure!<br />

ein ideales Unternehmen des Kommunismus zwangloser<br />

Assoziation, zugleich aber auch für seine persönlichen,<br />

eigensten, intellektuellen wie materiellen Interessen, diese<br />

sowohl idealistisch als auch wirtschaftlich begriffen.<br />

Alle für die Zeitschrift „<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>"<br />

bestimmten Zuschriften, Sendungen <strong>und</strong> Gelder sind an<br />

Rudolf Großmann, Klosterneuburg (bei Wien), Schießstättegraben<br />

S37, Niederösterreich zu richten. Abonnementpreis<br />

inklusive Porto für das Inland bei unmittelbarem Bezug<br />

durch den Verlag: Ganzjährig K 48.—, vierteljährig K 12—,<br />

Einzelnummer K 1—. Bei Mehrbezug für Propaganda<br />

(von vier Exemplaren an) 90 Heller per Exemplar. Abonnementpreis<br />

inklusive Porto für das Ausland: Vierteljährig<br />

K 18—, Einzelnummer K 1*40, Bei Mehrbezug (wie oben)<br />

K 1•20. Bei Nachnahme <strong>und</strong> Rekommandationsgebühren<br />

verteuert sich das Ahonnement um K 1•—.<br />

Nummer 27<br />

leben belohnte. Dann las Kam. Moldauer aus Landauers<br />

„Rechenschaft" ein packendes Stück vor,<br />

worauf die stattliche Versammlung in gehobener,<br />

des Toten achtend gedenkender Stimmung auseinanderging.<br />

Prächtig war die noch am selben Abend stattfindende<br />

Einweihung unseres Bibliotheks- <strong>und</strong> Lesezimmers<br />

„Tolstoi": Zahlreiche Kameraden <strong>und</strong> Kameradinnen<br />

fanden sich ein <strong>und</strong> übernahmen mit Freude die Verwaltung<br />

der reichhaltigen, über 600 Bändle <strong>und</strong> zahlreiche<br />

Zeitschriften umfassenden Bibliothek. Möge<br />

sie eifrig,, benützt werden, nur so kann sie Segen<br />

stiften!<br />

Vortrag Pierre Ramus:<br />

Jeden Samstag, 6 Uhr abends im Cafe „Stall'<br />

bürg" (Emil Mauer), I. Bezirk, Habsburgergasse 9.<br />

Die Neuschöpfung der Gesellschaft durch den<br />

kommunistischen Anarchismus.<br />

Mit einleitenden Worten ober aktuelle Zeitereignisse.<br />

Nach dem Vortrag Diakussion. Regiebeitrag 1 Krone.<br />

Wir bitten um zahlreichen Besuch unserer Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> rege Agitation für dieselben.<br />

Verlag „<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>", Wien-Klosterneuburg<br />

Durch uns erhältlich:<br />

Die Irrlehre<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftslogigkeit des<br />

Marxismus<br />

im Bereiche des Sozialismas.<br />

Von<br />

PIERRE RAMUS.<br />

Ein Band im Umfang von 220 eng bedruckten Seiten<br />

mit kartoniertem Umschlag. Preis des Einzelexemplare!<br />

K 20.—. Mk. 10.—. Bei Mehrabnahme Rabatt.<br />

Inhaltsübersicht:<br />

Sozialdemokratie <strong>und</strong> Marzismus. — 1. Das philosophische<br />

Fäulnisf<strong>und</strong>ament des Marxismus. — 2. Die materialistische<br />

Geschichtsauffassung. — 3. Das antisozialistische<br />

Element im .Kommunistischen Manifest' <strong>und</strong><br />

Marxismus. — 4. Die nationalökonomischen Irrlehren de«<br />

Marxismus. — 6. Die Marx'schen Zusammenbruchsfaktoren<br />

der kapitalistischen Produktionsweise. — 6. Die Verneinung<br />

des Marxismus eine Vorbedingung für den <strong>Befreiung</strong>skampf<br />

des Sozialismus.<br />

Von Brooklyn, N.Y, teilt uns unser alter<br />

Kamerad G. Mily mit, daß der in der deutsch-amerikanischen<br />

Bewegung altbewährte Kamerad Philipp<br />

Kennel, am 28. April 1920, im Alter von 67 Jahren,<br />

gestorben ist. 3eine körperlichen Ueberreste wurden den<br />

Flammen überleben <strong>und</strong> alle Kameraden — fast alle<br />

grau- <strong>und</strong> weißhaarig — gaben ihm das letzte Ehrengeleite.<br />

Ein guter Fre<strong>und</strong><br />

unseres Blattes sucht Zweizimmer-Wohnung im XIII.,<br />

XIV., oder angrenzendem Bezirk. Gas, Elektrisch, sonnige<br />

Lage erwünscht, zahlt K 1000 an den Preßfond von<br />

»E u. B.« wenn die Wohnung von Kameraden der Bewegung<br />

beschafft wird. Mitteilungen an unsere Redaktion.<br />

Kameraden!<br />

Vergesset nicht an die Subskription<br />

für „Die Neuschöpfung der Gesellschaft<br />

durch den kommunistischen<br />

Anarchismus"!<br />

Für die Mitglieder <strong>und</strong> Kameraden des „B<strong>und</strong>es<br />

herrschaftsloser Soziallsten". — Lese- nnd<br />

B<strong>und</strong>eszimmer „Tolstoi", Wien, III. Hohlweggasse<br />

Nr. 11 (Sekretär: Method Truhlar). —<br />

Allen Besuchern steht eine reiche Bibliothek auserlesener<br />

Werke, wie die neueste, internationale Zsitschriftenliteratur<br />

unserer Bewegung; zur Verfügung. —<br />

Nlchtmitglieder können einmal eingeführt werden<br />

Unverlangte Manuskripte werden nicht retourniertbriefliche<br />

Anfragen nicht beantwortet, wenn kein Rücks<br />

porto beiliegt nie Einziehung des Abonnementsbetrage,<br />

erfolgt durch das Postscheckkonto 176.710, alle Preßfondsspenden<br />

werden quittiert. Bewegungsanzeigen werden mi-<br />

40 Heller für die dreigespaltete Petitzeile oder mit mint<br />

deatens K 5.— per Einschaltung berechnet.<br />

Die Zeitschrift „<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>" ist die<br />

direkte publizistische Folge der vor dem Kriege von<br />

gleicher Redaktion <strong>und</strong> in gleicher Gesinnung geleiteten<br />

Zeitschrift „Wohlstand für Alle" (Dezember 1907 —<br />

Juli 1914 inklusive) <strong>und</strong> des „Jahrbuches der Freien Generation"<br />

(1910 — 1914 inklusive). - Nachdruck nur mit<br />

genauer Quellenangabe <strong>und</strong> bei Zusendung von Belegexemplaren<br />

erwünscht.<br />

Redaktion <strong>und</strong> Verlag „<strong>Erkenntnis</strong> <strong>und</strong> <strong>Befreiung</strong>".<br />

Herausg. <strong>und</strong> verantwortl. Redakteur für Verlag <strong>und</strong> Redaktion: Johann Magerer, Wien XV., Holochergasse 55 (3. St,, T. 21). — »Central«-Druckerei, Wien, IX., Liechtensteinstr. 3.

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