ERICH KÄSTNER ALS KINDER- UND ... - Repositories
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die bisherige Erziehung durch Eltern, Lehrer und KJL versagt hat. Kästner hat zwei<br />
Weltkriege miterlebt und gesehen, wie nach dem ersten und dem zweiten Weltkrieg die<br />
gleichen Fehler in der Erziehung wieder gemacht wurden. Auch dieser Aspekt seiner<br />
Biographie ist zu einem Grundstein seiner KJL geworden: Der sich ständig<br />
wiederholende Appell, sich die Helden als Vorbilder zu nehmen und Welt und<br />
Erwachsene kritisch zu betrachten.<br />
Im letzten Kapitel erfolgt die Auseinandersetzung mit besonders interessanten<br />
Aspekten in Kästners Werk. Diese leiten sich von der Beschäftigung mit KJL im<br />
Allgemeinen, Kästners in seiner Publizistik geäußerten Ansichten und seiner Biographie<br />
her. Bei der Beschäftigung mit den Charakteren in Kästners KJL zeigt sich, daß er<br />
überwiegend Schwarz-Weiß-Malerei betrieben hat und daß die Personen mit guten<br />
Eigenschaften, gleichgültig, ob Kinder oder Erwachsene, typisch kindhafte<br />
Eigenschaften aufweisen, wohingegen es bei den Charakteren mit schlechten<br />
Eigenschaften genau umgekehrt ist. Hier konkretisiert Kästner anhand der Darstellung<br />
seiner Charaktere seine Meinung, daß Kinder dem Guten noch sehr nahe sind, während<br />
sich Erwachsene davon schon entfernt haben. Die guten Erwachsenen sind folglich bei<br />
Kästner der Kindheit emotional noch sehr nahe und zeigen das durch ihren Umgang mit<br />
den Kindern. Die schlechten Kinder haben dagegen ihre Kindheit teilweise schon hinter<br />
sich gelassen. Diese sehr aufschlußreiche Erkenntnis ist in keiner anderen<br />
Sekundärliteratur über Kästners KJL verzeichnet.<br />
Die zweite im vierten Kapitel untersuchte Frage beschäftigt sich kritisch mit der<br />
Umsetzung von Kästners Forderung nach vorbildlichen Protagonisten. Dabei zeigt sich,<br />
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