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Titel des Textes - Institut für Experimentelle Kernphysik

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2. Physikalische Grundlagen<br />

2.2.3. Herstellungsverfahren<br />

Zonenschmelzverfahren<br />

Beim Zonenschmelzen (floatzone) wird ein vorbereiteter Siliziumstab mit noch polykristalliner<br />

Struktur in einer Schutzatmosphäre an einem Ende durch eine Induktionsheizung<br />

in die Schmelze übergeführt. Diese Schmelze wird mit einem Impfkristall in Kontakt gebracht,<br />

so dass das Silizium monokristallin am Impfkristall erstarrt. Die Schmelzzone<br />

wandert nun langsam den Stab entlang und ordnet auf diese Weise die Kristallstruktur<br />

<strong>des</strong> Stabes um. Verunreinigungen haben eine höhere Tendenz sich in der Schmelze als im<br />

Festkörper aufzuhalten und wandern daher mit der Schmelzzone mit. Es lässt sich mit<br />

dem Zonenschmelzverfahren also eine sehr hohe Reinheit erreichen, im Besonderen, wenn<br />

man das Verfahren mehrmals anwendet. Von Nachteil ist allerdings der hohe Preis, da<br />

das Verfahren recht aufwendig ist.<br />

Dotierungen können durch Zusatz von Gasen in die Schutzatmosphäre erreicht werden,<br />

welche dann in die Schmelze eindiffundieren.<br />

Magnetic-Czochralski-Verfahren<br />

Beim Czochralksi-Verfahren führt man zunächst polykristallines Silizium in die Schmelze<br />

über. Anschließend wird ein Impfkristall von oben mit der Schmelze in Berührung<br />

gebracht und anschließend unter Drehen wieder herausgezogen. Die Schmelze erstarrt<br />

entsprechend der Kristallstruktur <strong>des</strong> Impfkristalls. Das Czochralski-Verfahren erreicht<br />

nicht die Reinheit <strong>des</strong> Zonenschmelzverfahrens, ist jedoch weniger aufwendig.<br />

Legt man ein Magnetfeld an den Prozess an, können dadurch Schwingungen in der<br />

Schmelze gedämpft und die Reinheit <strong>des</strong> Materials erhöht werden. Man spricht dann von<br />

Magnetic-Czochralksi-Material.<br />

2.3. Lorentzwinkel<br />

Auf die Ladungsträger im Inneren eines im Detektor eingebauten Siliziumsensors wirken<br />

verschiedene Kräfte. Dies ist zum Einen natürlich das angelegte elektrische Feld, welches<br />

nahezu vollständig über der Depletionszone anliegt und dort die erzeugten Ladungsträgerpaare<br />

trennt und zu den jeweiligen Ausleseseiten beschleunigt. Die elektrischen Feldlinien<br />

verlaufen über große Bereiche der Depletionszone hinweg parallel zueinander und senkrecht<br />

zur Detektorfläche. Somit werden die Ladungsträger auf geraden Bahnen entlang<br />

der Feldlinien beschleunigt. Desweiteren erzeugt der Magnet <strong>des</strong> Detektors ein starkes<br />

Magnetfeld, welches auch den Sensor durchsetzt und <strong>des</strong>sen Feldlinien senkrecht zur Beschleunigungsrichtung<br />

der Ladungsträger stehen. Somit erfahren die Ladungsträger auch<br />

eine Kraft senkrecht zu ihrer Flugbahn. Für die Kraft auf die Ladungsträger gilt<br />

F =q E +vD× B <br />

−m ∗vD q . (2.19)<br />

τ<br />

Der erste Term ist die Lorentzkraft und beschreibt die Kraft auf einen Ladungsträger<br />

mit Ladungqim elektrischen Feld E und im magnetischen Feld B. Der zweite Term<br />

beschreibt Relaxation durch punktuelle Stöße am Gitter, dabei istm∗ q die effektive Masse<br />

<strong>des</strong> Elektrons bzw. Loches undτ die Relaxationszeit. Durch die Kraft senkrecht zur Bewegungsrichtung<br />

driften die Elektronen nicht mehr parallel zu den elektrischen Feldlinien<br />

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