03 News Letter PDF - Zehn kleine Metzgerlein
03 News Letter PDF - Zehn kleine Metzgerlein
03 News Letter PDF - Zehn kleine Metzgerlein
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N E W S L E T T E R<br />
Ausgabe 3 / 2013 Seite 1<br />
Vieles über Fleisch und dessen Reifung<br />
Wer hat nicht ein tolles Steak auf dem Grill?<br />
Neu im Forum die LinkListe<br />
Seit dem 12-06-2013 verfügt unser<br />
Forum über eine LinkList in<br />
der wir interessante Web-Seiten<br />
verlinken und in einem Kurzexposee<br />
die wesentlichen Inhalte<br />
aufzeigen.<br />
Wir wollen zweierlei damit erreichen.<br />
• Einen gebüdelten, jederzeit<br />
erreichbaren Platz ohne langes<br />
Suchen.<br />
• Von den gelinkten Seiten<br />
erwarten wir einen Gegenlink auf<br />
deren Web-Seite<br />
Warum ist uns das so wichtig?<br />
Duch diesen Gegenlink erwarten wir neue Mitglieder, die<br />
bereits mit Wursten und Räuchern befaßt sind.<br />
Was mir so einfällt<br />
Das neue Outfit scheint gelungen. Es ist übersichtlich<br />
und überzeugt durch seine relative<br />
schnelle Ladezeiten.<br />
Gegenseitiges Verständnis<br />
Ein Forum mit seinen Mitgliedern hat ein wenig von einer in<br />
die Jahre gekommenen Ehe. Bei uns ist das gegenseitige Verständnis<br />
lobend zu erwähnen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen<br />
ist die wechselseitige Rücksichtsnahme bemerkenswert.<br />
Schulmeisterei wie in “großen Foren” alltäglich, sind fremd.<br />
Entwicklung<br />
In der Gesamtbetrachtung entwickeln wir uns sehr<br />
gut. Die Zahl der Neumitglieder ist gut.<br />
Es entspricht unseren Vorstellungen,<br />
denn ein zu schnelles Wachstum lässt<br />
Admin und Mods leicht den Überblick verlieren.<br />
Inhalt:<br />
Seite 1: Was ist neu im Forum, Entwicklung, Jubliate. Neue Moderatoren,<br />
Verständnis<br />
Seite 2: Wurst & Schinken neues aus der Rezeptkammer, Wissenwertes<br />
Rezepte: Gelbwurst mir Petersilie, Gänseleber<br />
Seite 3 -4 - 5: Dry Aging, Seite 5: Rotschimmelreis<br />
Juli 2013<br />
Auch Hobbymetzger sind gute Köche<br />
Wer will denn immer nur Wursten?<br />
Die Produkte müssen ja auch verarbeitet<br />
werden. Nur grillen ist auch nichts.<br />
Also gehen wir in die Küche. Mit unseren sehr<br />
guten Fleischkenntnissen zaubern wir herrliche<br />
Gerichte - für den Alltag und für die<br />
Festtage die es zu feiern gilt.<br />
Neue Foren in unserem Forum machen es<br />
möglich - von der Vorspeise bis zum Wein -<br />
alle Bereiche werden angesprochen und wir<br />
wünschen uns, dass ihr viele eurer Lieblingsrezepte<br />
einstellt.<br />
Gerade jetzt in der warmen Jahreszeit ein<br />
herrlicher Zeitvertreib - Kochen mit Liebe und<br />
den <strong>Zehn</strong> <strong>kleine</strong>n <strong>Metzgerlein</strong>.<br />
Zwei neue Moderatoren<br />
Bisher hatte unser Forum nur einen<br />
Administrator und einen Super-<br />
Moderator. Seit Mitte Juni haben<br />
wir nun zwei neue Moderatoren, die<br />
wir auch auf diesem Wege nochmals<br />
herzlich willkommen heißen.<br />
Bricafiche und Bubi, so die Usernamen,<br />
machen einen guten Job. Danke!<br />
Jubiläen im Forum<br />
Ja, die Zeit rennt dahin und wir<br />
waren dieser Tage ein Jahr alt.<br />
Die ersten Mitglieder feierten ihr<br />
„Einjähriges“ und wir freuten und<br />
mit ihnen. Jeder dieser Jubilare<br />
erhält eine Urkunde wenn er die<br />
letzten 60 Tage aktiv im Forum war. Die<br />
„Stillen“ die da vor sich hinschlafen, würden<br />
die Urkunde eh nicht wahrnehmen. An die<br />
aktiven Jubilare auch auf diesem Wege Dank<br />
für die Hilfe unser Forum am Leben zu halten<br />
und weiter aufzubauen.
N E W S L E T T E R Juli 2013<br />
Ausgabe 3 / 2013 Seite 2<br />
Rezepte seit unserem letzten <strong>News</strong> <strong>Letter</strong><br />
Die Zunahme an neuen Rezepten war während der letzten<br />
Wintermonate herausragend. Nicht nur unsere Profis, nein<br />
auch die Neulinge haben gezeigt, das die Kunst des Wurst-<br />
und Schinkenmachens erlernbar ist.<br />
Tolle Rezepte wurden eingestellt. Hier nur vier schöne<br />
Beispiele:<br />
Rezept I.<br />
Gelbwurst mit Petersilie<br />
Eingestellt von McStout<br />
Fleisch<br />
60%Schweineschulter<br />
20% Rind (Hals)<br />
20% Schweinerückenspeck<br />
(Eisschnee)<br />
Gewürze/Kg Fleischmasse<br />
18 gr. Kochsalz<br />
3 gr. Kutterhilfsmittel<br />
2 gr. weisser Pfeffer<br />
0,5 gr. Macis<br />
0,5 gr. Ingwer<br />
0,3 gr.Kardamom<br />
1 gr. geriebene Zitronenschale<br />
ev. krause Petersilie nach Gusto<br />
Herstellung<br />
Das gesamte Fleisch<br />
und Speck wolffertig<br />
schneiden und gut<br />
kühlen (ev. anfrieren).<br />
Mit den Gewürzen und<br />
dem Salz vermischen<br />
und mit der 3er (das ist<br />
die 3mm Scheibe, wer aber eine 3,5er = 3,5mmm hat,<br />
kann die auch verwenden. Auch eine 4er geht)Scheibe<br />
vorwolfen.<br />
Dann mit der Scheibe mit dem kleinsten Lochdurchmesser<br />
solange wolfen, bis die Wurstmasse "kutterfein"<br />
ist. Eisschnee zugeben, damit die Temperatur nicht zu<br />
hoch wird und beim vorletzten Wolfgang (Achtung, das<br />
ist kein Name, sondern eben der vorletzte Wolfdurchlauf)<br />
das KHM und die Petersilie zugeben, sonst bindet<br />
die Masse zu früh und das wolfen wird schwierig. Nun<br />
noch alles gut durchmengen und auf gute Bindigkeit<br />
achten. Die Temperatur sollte nicht über 12°C liegen.<br />
Bei Verwendung eines Kutters, oder einer Küchenmaschine,<br />
nach dem ersten wolfen mit Eisschnee<br />
auskuttern, bis der gewünschte Feinheitsgrad erreicht<br />
ist.<br />
In NaloPan-Hüllen füllen (45/25 bei mir) und bei einer<br />
Temp. von ca 75 -78°C ca. 45 - 60 Min, auf eine<br />
Kerntemperatur von 72°C brühen.<br />
Im kalten Wasserbad abkühlen und über Nacht an<br />
einem kühlen Ort auskühlen lassen.<br />
Die o.g. Gewürzmengen ergeben einen milden<br />
Geschmack. Wer es kräftiger möchte, kann<br />
experimentieren und anpassen. Die Gelbwurst auf den<br />
Bildern wurde ohne kuttern, nur mit dem Wolf<br />
gemacht.<br />
Rezept II.<br />
Gänseleberpastete<br />
Eingestellt von Bricafiche<br />
Fleisch:<br />
200 g Gänseleber<br />
800 g mageres<br />
Gänsehackfleisch<br />
Gewürze pro kg:<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
1 Messerspitze<br />
geriebene Muskatnuss<br />
Außerdem:<br />
1 mittelgroße Zwiebel<br />
30 g Gänseschmalz<br />
Zubereitung:<br />
Leber in Stücke schneiden, Zwiebel schälen und in<br />
Scheiben schneiden, beides im Schmalz braten.<br />
Anschließend einmal durch die feine Scheibe des<br />
Fleischwolfes drehen, mit dem Hackfleisch vermengen<br />
und nochmals durch den Wolf drehen.
N E W S L E T T E R Juli 2013<br />
Ausgabe 3 / 2013 Seite 3<br />
Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.<br />
Die Masse in Twist-Off-Gläser füllen, etwa bis 2<br />
Fingerbreit unter den Rand, mit dem Deckel verschließen<br />
und in einem Einkochtopf 01:50 Stunden bei 100 °C<br />
einkochen.<br />
Rezept III.<br />
Frei nach: Drecksträter - Köstliches aus der alten<br />
rheinländischen Küche<br />
Coppa<br />
aus dem Erzgebirge<br />
Eingestellt von luftgetrockneter<br />
Fleisch<br />
1 kg Schweinenacken von noch<br />
Sehnen und Häuten etc. befreit<br />
Würzung: fürs Pökeln je kg<br />
Fleisch<br />
33g NPS<br />
3g Rohzucker<br />
6g Wacholderbeeren grob gestoßen<br />
Würzmischung pro kg Fleisch<br />
5,0 g grob gestoßener Pfeffer gemischt<br />
(schwarzer-, weißer-,<br />
Szechuan-, Tellicherry -Pfeffer)<br />
1,5 g Muskatblüte<br />
1,0 g Fenchelsamen gestoßen<br />
1 Knoblauchzehe fein zerdrückt<br />
0,1 Ltr. trock. Rotwein<br />
0,5 g geräucherter Paprika hot<br />
(Pimenton picante ahumado)<br />
1,0 g geräucherter Paprika mild<br />
(Pimenton dulche ahumado)<br />
4 <strong>kleine</strong> Zweige frischen Salbei<br />
(vom Freiland-Winterbeet)<br />
Diese Mischung ist zum Durchbrennen bzw. Zugabe in<br />
den Darm.<br />
Ich hab ca. 3 kg gut durchwachsenen Schweinenacken<br />
von noch Sehnen und Häuten etc. befreit (pariert) und<br />
anschließend 3 Wochen trocken gepökelt- incl. tägl.<br />
wenden und massieren.<br />
Nach dem Pökeln wird das Fleisch kurz warm mit Wasser<br />
abgewaschen und mit Küchentuch o.ä. getrocknet und<br />
anschließend zusammen mit den restlichen Gewürzen in<br />
eine Rinderbutte "verfrachtet", luftdicht abgebunden und<br />
ggf. mit Wurstfaden verschnürt und zur Trocknung/<br />
Reifung an einem kühlen leicht belüfteten Ort aufgehängt<br />
(2.........Monate )<br />
Der Geschmack überzeugte alle bisherigen Verkoster,<br />
die Konsistenz ist mürbe, aber zart, die Gewürzauswahl,<br />
vor allem den Salzgehalt habe ich - für meinen<br />
Geschmack - gut getroffen<br />
Die COPPA ist eine echte Alternative, in wesentlich<br />
kürzerer Zeit in den annähernden Genuss des<br />
Geschmackes eines luftgetrockneten Schinkens zu<br />
kommen.<br />
Rezept IV.<br />
Hungard Salami<br />
Hungard Salami im<br />
Membranbeutel<br />
Eingestellt von Wurstler1<br />
Angeregt durch Albertos Dry<br />
Aged-Beutel Reifeverfahren hab<br />
ich's mit Salami versucht - und es klappt !<br />
Hergestellt habe 3 kg Hungard Salami Kal.60, davon<br />
habe ich vorsichtshalber 2 auf herkömmliche Weise<br />
gereift.<br />
Fleisch<br />
2 kg gekühltes, trockenes, mageres und entsehntes<br />
Schweinefleisch das vorher eingefroren war<br />
1 kg, in <strong>kleine</strong> Stücke geschnittener, angefrorener<br />
Rückenspeck<br />
Gewürze<br />
25g Pökelsalz (Salami nie unter 24g Pökelsalz !!!!)<br />
3 g Pfeffer<br />
l g Kardamom<br />
2 g Muskat<br />
3g Cayennepfeffer<br />
(macht eine angenehme Schärfe nach dem Verzehr)<br />
6g Rotwein<br />
1,5g Knoblauchpulver
N E W S L E T T E R Juli 2013<br />
Ausgabe 3 / 2013 Seite 4<br />
7g Propidin fix und fertig Reifemittel<br />
Sollte mit anderen Starterkulturen oder ohne gearbeitet<br />
werden muss 3 g Traubenzuckerzucker + 3 g Puderzucker<br />
zu gefügt werden<br />
Fleisch wolfsgerecht und Speck in <strong>kleine</strong> Stücke schnei<br />
-den und unter Zugabe aller Zutaten außer dem Reifemittel<br />
mit der 8er Scheibe wolfen. Danach mischt man<br />
alles gut durch und gibt erst jetzt das Reifemittel/Starterkulturen<br />
dazu das man einmengt. Diese Masse friert<br />
man 1 Std. an und wolft alles nochmals mit der 3er<br />
Scheibe.<br />
Füllen in räucherbare Därme für Rohwurst.<br />
Gereift wird die angefeuchtete Wurst in den ersten 3<br />
Tage in einer normalen offenen Folientüte bei einer<br />
Temperatur von 22-24° und einer Luftfeuchte von ca<br />
95° (die Folientüte sorgt automatisch für die hohe<br />
Luftfeuchte) - danach wischt man die Wurst mit leichtem<br />
Salzwasser ab, und vakuumiert sie in den Membranbeutel<br />
so sollte man eine Temperatur von ca 18°<br />
halten. Nach ca 12 Tagen ist die Reife abgeschlossen<br />
und die Abtrocknungsphase beginnt, jetzt sollte eine<br />
Temperatur von 15-18° bis zum Reifeende gehalten<br />
werden.<br />
Die Beutel für 4.-€/Stück sind nicht gerade billig aber<br />
bevor man seine ganze Produktion entsorgen muss,<br />
egal durch Trockenrand oder Fehlreife sind diese 4,-€<br />
gut angelegt - die ganzen gebastelten Reifeschränke<br />
mit Luftbefeuchter / Heizung / Ventilatoren sind überflüssig<br />
bei haushaltsüblichen Mengen.<br />
Man braucht sich um nichts kümmern die Luftfeuchte<br />
passt automatisch und nimmt je größer der Gewichtsverlust<br />
wird auch automatisch ab.<br />
Den Beutel mit den Würsten sollte man<br />
aufhängen so dass die Folie einigermaßen<br />
rundum anliegt und dann - warten, warten,<br />
warten - und nur auf den Drucktest verlassen.<br />
Was ist Dry Aging?<br />
Hierbei handelt es sich um ein Jahrhunderte altes<br />
Verfahren, das bis in die 70er Jahre angewendet<br />
wurde. Leider ist dieses Verfahren aus ökonomischen<br />
Gründen in Vergessenheit geraten. Geschmacklich ist<br />
das Dry Aging (aerobe Reifung) dem Wet Aging<br />
(anaerobe Reifung) weit überlegen, da der säuerliche<br />
bzw. metallische Geschmack durch zu langes Wet<br />
Aging vermieden wird. Außerdem entstehen, im<br />
Gegensatz zur Vakuumreifung, durch den Sauerstoff<br />
ganz besondere Geschmacksnuancen, die meist mit<br />
nussig und buttrig beschrieben werden.<br />
Grundsätzlich passiert beim Dry Aging (Trockenreifung)<br />
folgendes:<br />
1. Wasser wird entzogen - dadurch wird der<br />
Geschmack konzentriert<br />
2. Enzyme werden aktiviert - dadurch wird das Fleisch<br />
zart und der Geschmack entwickelt sich<br />
3. Sauerstoff fördert die Entwicklung spezieller Aromen<br />
Was macht dry-aged Fleisch so einzigartig?<br />
Dry-aged Fleisch ist zarter, aromatischer und bekömmlicher<br />
als schlachtfrisches bzw. nur kurz abgehangenes<br />
Fleisch. Zudem hat es eine größere Wasserbindungsfähigkeit,<br />
gart schneller und bleibt saftig. Diese Eigenschaften<br />
bekommt man nur, wenn Fleisch lange abgehangen<br />
ist. Herkömmliches Fleisch wird in der Regel 1 -<br />
2 Wochen abgehangen - mit den Reifebeuteln von<br />
55Grad ist eine Verlängerung der Reifung um bis zu 4<br />
Wochen und länger möglich.<br />
Beim Dry-Aging entsteht der außergewöhnliche<br />
Geschmack durch:<br />
das langsame und gleichmäßige Verdunsten des<br />
eingelagerten Wassers. Dadurch reichern sich die süß<br />
schmeckenden Zucker und die geschmacksverstärkenden<br />
Proteine (Umami-Geschmack) an.<br />
Durch die Konzentration dieser Moleküle entsteht ein<br />
wesentlich stärker Fleischgeschmack die Oxidation von<br />
Fett und anderen Molekülen. Rindfleisch entwickelt<br />
durch seinen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren ein<br />
sehr angenehmes nussiges Aroma.<br />
Aerobe vs. anaerobe Reifung<br />
Bei der anaeroben Reifung (Wet Aging - Reifung im<br />
Vakuum) kann es bei zu langer Reifung zu einem<br />
metallischen bzw. saurem Geschmack kommen. Dies<br />
wird beim Dry Aging vermieden.<br />
Bei durchgeführten Blindverkostungen hat in der Regel<br />
im Geschmacksvergleich/Sensorik das Dry Aged Steak<br />
besser abgeschnitten. Dies hat damit zu tun, das beim<br />
Dry Aging durch den Sauerstoff besondere Reifungsprozesse<br />
im Fleisch arbeiten, die den Geschmack<br />
positiv beeinflussen. Beim Vakuumreifen liegt das<br />
Fleisch nur im eigenen Saft und ist hermetisch abgeschlossen.<br />
Eine Geschmacksentwicklung wie beim Dry<br />
Aging findet dabei nicht statt.<br />
Welches Fleisch eignet sich zum Home Dry Aging?<br />
Grundsätzlich gilt: Je fetter das Fleischstück um so
N E W S L E T T E R Juli 2013<br />
Ausgabe 3 / 2013 Seite 5<br />
besser. Für die Geschmacksentwicklung sollte das<br />
Fleischstück eine ausgeprägte Fettmarmorierung<br />
besitzen. Leider gibt es in Deutschland dafür keine<br />
Klassifizierung wie z.B. in den USA. Außerdem beeinflusst<br />
die Haltung, Genetik, Futter und Schlachtmethode<br />
die Fleischqualität. Vom Schnitt empfehlen wir Ribeye,<br />
Hohe Rippe oder Roastbeef.<br />
Deutschland/Europa:<br />
Wir empfehlen Deutsche Färse, Angus, Hereford etc.<br />
die die oben genannten Kriterien erfüllen. Das Fleisch<br />
kann frisch vom (Bio) - Schlachter kommen oder nicht<br />
zu lange vakuumiert sein.<br />
Übersee/US Beef:<br />
Obwohl diese Fleisch schon anaerob vorgereift ist,<br />
kann dieses Fleisch verwendet werden. Allerdings ist zu<br />
beachten, dass das Fleisch oft schon sehr lange in eine<br />
anaeroben Umgebung vor sich hinreift. Dies führt<br />
manchmal dazu, dass die Milchsäuren nicht mehr<br />
abgebaut werden, und das Fleisch einen säuerlichen/<br />
metallischen Geschmack bekommen hat. Manchmal<br />
kann eine nachträgliche aerobe Reifung (Dry Aging),<br />
dies abmildern, garantieren können wir es aber nicht.<br />
Dies gilt vor allem für südamerikanisches Fleisch -<br />
interessanterweise konnte von uns dieser Effekt bei US<br />
Beef bisher nicht festgestellt werden.<br />
WICHTIG!<br />
In manchen Diskussion wird behauptet es macht keinen<br />
Sinn Fleisch zu Dry Agen das nicht direkt vom<br />
Schlachter kommt. Dies gilt sicherlich für das Zartmachen,<br />
da dieser Prozess nach 2 - 3 Wochen<br />
abgeschlossen ist.<br />
Unter Dry Aging verstehen wir aber nicht nur das zart<br />
werden des Fleisches durch die Aktivierung von bestimmten<br />
Enzymen, sondern auch die Entwicklung von<br />
Aromen.<br />
Dies geschieht durch die langsame, kontrollierte<br />
Verdunstung des eingelagerten Wassers und die<br />
Entwicklung von Aromen durch den Kontakt mit<br />
Sauerstoff. Sehr schön ist dieser Effekt in Modernist<br />
Cuisine beschrieben.<br />
Bezugsquellen<br />
55Grad Reifebeutel<br />
Vakuumtuete.de<br />
Rotschimmelreis<br />
(Roter fermentierter Reis - Monascus)<br />
Rotschimmelreis ist auch unter den Namen Roter<br />
Fermentierter Reis, Angkak oder Rotes Reismehl<br />
bekannt. Es ist eigentlich eine traditionelle chinesische<br />
Zubereitung von gekochtem weissem Reis welcher<br />
durch den Schimmelpilz Monascus fermentiert wird.<br />
Dadurch bilden sich zahlreiche neue Substanzen<br />
welche unter anderem auch die rote Färbung<br />
hervorrufen. Wichtig sind die dabei entstehenden<br />
Monacoline welche cholesterinsenkende Eigenschaften<br />
besitzen.<br />
Mit Monascus anders pökeln<br />
Aufgrund seiner roten Pigmente wird Angkak in Pulverform<br />
oder als Extrakt zur Lebensmittelfärbung verwendet.<br />
Interessanterweise kann bei Fleischwaren auch<br />
dann ein typisches Poekelrot erzeugt werden, wenn<br />
Angkak einen Teil des Nitritpökelsalzes (bei Brühwurst<br />
z.B. 66%) ersetzt. Im Gegensatz zu Nitrit kann Angkak<br />
verschiedenen Untersuchungen zufolge als toxikologisch<br />
unbedenklich eingestuft werden.<br />
Seine würzenden Eigenschaften verdankt das Fermentationsprodukt<br />
Enzymen - wie Amylasen, Proteasen,<br />
Lipasen - und Stoffwechselprodukten wie Glutaminsäure,<br />
flüchtigen Aromastoffen, reduzierenden Zuckern,<br />
Milchsäure, Ethanol etc.<br />
Mehr darüber FAQ der <strong>Zehn</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Metzgerlein</strong><br />
In Deutschland ist Angkak (noch?) nicht als Lebensmittel-Zusatzstoff<br />
zugelassen.<br />
Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Urteil vom<br />
20. Juni 1995 - 9 S 449/93,<br />
Zeitschrift für das Gesamte Lebensmittelrecht 22(6),<br />
694-702, 1995<br />
Zwar hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg<br />
im Jahr 1995 die Anwendung mit der Begründung<br />
verboten, es handele sich, um einen, zulassungspflichtigen<br />
Lebensmittel-Zusatzstoff.<br />
Mittlerweile gib es aber eine europäische Richtlinie, der<br />
zufolge roter Reis als charakteristische Lebensmittelzutat<br />
nicht genehmigungspflichtig ist. Die Forscher aus<br />
Jena beklagen, dass die Verwendung nicht einmal deklariert<br />
werden muss.<br />
Der Wurschtprofresser meint:<br />
Schade, der „Rote Reis“ hat keine Lobby.<br />
Salzbergwerke schon!!