Ackermannbote - Ackermannbogen eV Quartiersverein
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VORSICHT<br />
BAUSTELLE<br />
Beim ersten Spatenstich unseres<br />
Viertels waren die Erwartungen<br />
hoch. Der Freistaat<br />
Bayern förderte das Vorhaben<br />
unter dem Motto „Siedlungsmodelle<br />
der offensiven Zukunft<br />
Bayern – Neue Wege zu preiswertem,<br />
ökologischem und<br />
sozialem Wohnen“. Die dafür<br />
vorgegebenen Qualitätsbausteine<br />
ließen eine nachhaltige<br />
Entwicklung zu einem zukunftsweisenden<br />
Stadtteil im Sinne<br />
der Agenda 21 erwarten.<br />
Der Erfolg dieses Vorha-<br />
bens hängt aber ab von<br />
Politik, Behörden und<br />
Architekten, den Bauherren und<br />
letztlich vom umweltbewussten<br />
und sozialen Engagement der<br />
Bewohner. Um deren Beteiligung<br />
zu ermöglichen, haben einige<br />
von ihnen zusammen mit dem<br />
gemeinnützigen Verein Urbanes<br />
Wohnen e.V. Mitte 2001 das<br />
„FORUM Schwabing am Olympia-<br />
park“ gegründet, gefördert durch<br />
das Agenda 21-Büro des Referats<br />
für Gesundheit und Umwelt. Seit<br />
Mitte 2003 ist das FORUM ein<br />
gemeinnütziger, selbständiger<br />
Bürgerverein, der im Stadtteil<br />
mitbestimmt.<br />
Hoffnungen<br />
Betrachten wir die vier Nachhal-<br />
tigkeits-Kriterien der Agenda 21,<br />
„Ökologisch – Ökonomisch –<br />
Sozial – Kulturell“, so können wir<br />
im Rückblick einige Erfolge ver-<br />
buchen, etwa die ersten Wohnan-<br />
lagen mit Niedrigenergiestandard<br />
8 <strong>Ackermannbote</strong> · Ausgabe 3/05<br />
und einem Passivhaus, oder den<br />
Deidesheimer Anger mit altem<br />
Baumbestand und Spielflächen.<br />
Die Bewohner der Wohnbauge-<br />
nossenschaft Wagnis eG haben<br />
ihre vier Häuser bezogen und<br />
ihre Nachbarschaftseinrichtun-<br />
gen eröffnet, und ein weiterer<br />
Lichtblick ist die solare Nahwär-<br />
me-Anlage im Abschnitt Nord-<br />
west, die die dortigen Gebäude<br />
von Fernwärme unabhängig<br />
macht.<br />
Fehler und Versäumnisse<br />
Schlechter sieht es mit dem<br />
geplanten verkehrsberuhigten<br />
Wohnumfeld aus – Fußgängerzo-<br />
nen konnten nicht etabliert wer-<br />
den, die Zufahrt zum geplanten<br />
Supermarkt wird ein Problem.<br />
Auch den Wertstoffhof hat die<br />
Stadt weggeplant - dort hätte es<br />
eine Recycling-Selbsthilfewerk-<br />
statt und ein Ökodesign-Labor<br />
geben sollen. Verpasste Chancen<br />
sind auch der Abriss der histori-<br />
schen Bestandsbauten, sowie das<br />
vom Stadtrat abgelehnte „Kunst-<br />
programm für Schwabing am<br />
Olympiapark“.<br />
Schwabing am Olympiapark:<br />
Auf dem Weg zum<br />
Agenda 21-Stadtteil?<br />
Was können wir tun?<br />
Nach diesen unglücklichen Vor-<br />
fällen wird das FORUM die künf-<br />
tige Planung des letzten Bauab-<br />
schnitts nun um so kritischer<br />
begleiten und hierbei die Maß-<br />
stäbe der Agenda 21 anlegen.<br />
Allerdings hängt die Entwicklung<br />
zum Agenda 21-Stadtteil – wie<br />
eingangs erwähnt – nicht allein<br />
von Politikern und Behörden, Pla-<br />
nern und Bauherrn ab - sondern<br />
auch von uns und unserem<br />
umweltbewussten Verhalten! Wir<br />
müssen uns vor allem immer<br />
wieder die Begrenztheit unserer<br />
Stoff- und Energie-Ressourcen<br />
bewusst machen. Das bedeutet:<br />
Energie sparen - Abfall Vermei-<br />
den – MVV, Fahrrad oder Car-<br />
Sharing nutzen – Nachbarschaft-<br />
liche Hilfenetze bilden. Tipp:<br />
www.lifeguide.de,<br />
www.nachbarschaftsborse.org,<br />
www.stattauto.link-m.de<br />
Agenda 21<br />
Manfred Drum<br />
Beim Umweltgipfel in Rio de Janeiro<br />
1992 einigten sich über 170<br />
Länder auf die „Agenda 21“ –<br />
einen Beschluss, der als Ziel der<br />
weltweiten Siedlungspolitik „die<br />
Verbesserung der sozialen und<br />
wirtschaftlichen Bedingungen und<br />
der Umweltqualität“ fordert. Seither<br />
haben sich auf der ganzen<br />
Welt lokale Agenda 21 Gruppen<br />
gebildet, um den Plan umzusetzen<br />
- Die Münchner Agenda 21 etwa<br />
entstand 1995. Sie fördert finanziell<br />
Agenda-21-Stadtteilprojekte, die<br />
die nötigen ökologischen, wirtschaftlichen<br />
und sozialen Kriterien<br />
erfüllen – etwa das FORUM Schwabing<br />
am Olympiapark.