Parameter kontrollieren – Therapienutzen sichern - Ärztekammer ...
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Angelika Heldt <strong>–</strong><br />
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BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 Bremer StAnDPunkt<br />
3<br />
Obstruktion<br />
In der vorliegenden Ausgabe des Bremer Ärztejournals geht es<br />
um die obstruktiven Ventilationsstörungen <strong>–</strong> um Asthma und<br />
COPD. Asthma, eine einfach zu diagnostizierende Erkrankung,<br />
stellt sie sich doch häufig dramatisch dar. Aus voller Gesundheit<br />
kommt es zu Husten und akuter Luftnot, mit der Lungenfunktion<br />
wird die Diagnose schnell gestellt und die Behandlungsrichtlinien<br />
sind überall in der Welt gleich, die Behandlung in den<br />
meisten Fällen erfolgreich. Anders mit der chronisch obstruktiven<br />
Erkrankung, die klassisch spät erkannt wird, da die Patienten<br />
sich langsam an die Verschlechterung ihrer Lungenfunktion<br />
gewöhnen. Die Behandlung erfolgt häufig sehr spät, unse re Mög<br />
lichkeiten sind begrenzt und auch nicht sehr erfolgreich. Parallelen<br />
zu der Finanzierung unseres Gesundheitssystems drängen<br />
sich auf.<br />
Das zunehmende finanzielle Korsett der gesetzlichen Kranken<br />
versorgung hat in den vergangenen Jahren zu einer steigenden<br />
Zahl an IGeLAngeboten geführt. 2006 setze sich der Deutsche<br />
Ärztetag mit den Grundsätzen und der Form des „IGeLns“ auseinander,<br />
weil diese Leistungen so verbreitet waren, dass es nicht<br />
mehr um das „Ob“, sondern nur noch um das „Wie“ ging. Das<br />
neue Patientenrechtegesetz bringt nun erneut Fahrt in die Diskussion<br />
um das IGeLn.<br />
Vor 20 Jahren konnte der Patient, der in die Praxis kam, davon<br />
ausgehen, dass das, was zur Behandlung erforderlich war und<br />
auch die Vorsorgeuntersuchung von der Krankenkasse bezahlt<br />
wurden. Warum reicht das heute nicht mehr aus? Wie sinnvoll<br />
sind zusätzliche Untersuchungsangebote? Wie häufig muss man<br />
sich den Augendruck messen lassen und warum ist das nicht<br />
eine Leistung der GKV? Was ist eine PremiumNachsorge nach<br />
einer OP oder eine „AllinclusiveVorsorge“ und wie notwendig<br />
ist sie? Ist „mein Doktor“ mir böse, wenn ich die angebotene<br />
Leistung nicht mache? Für die Patienten, die den Sinn der Untersuchung,<br />
das Ausmaß der zusätzlichen Sicherheit nicht abschätzen<br />
können, kann so etwas mit Angst besetzt sein und die Ausgabe<br />
notwendig erscheinen. Und so zahlen sie beim Gynäkologen<br />
oder Urologen, beim Augenarzt, beim Orthopäden und,<br />
wenn es schlecht kommt, auch noch beim Hausarzt.<br />
Von den Kassenärzten wird dies häufig anders gesehen. Die konservativen<br />
Augenärzte reklamieren, dass sie ohne die Einnahme<br />
durch die Augendruckmessung mit ihren Budgets eine Praxis<br />
nicht führen könnten. Die Urologen und Gynäkologen erklären,<br />
dass die Qualität und Sicherheit ihrer Untersuchungen dadurch<br />
verbessert würden und man einem mündigen Patienten nichts<br />
vorenthalten könne. Die Orthopäden ver<strong>sichern</strong>, dass Magnetfeldtherapie<br />
und Injektionen in Gelenke mit bestimmten Medikamenten<br />
ihre Therapie abrunden würden. Und der Hausarzt verabreicht<br />
gerne die vom Patienten gewünschte Medivitanspritze.<br />
Aber belastet der Hausarzt, der sich in die Brust wirft, nicht zu<br />
IGeLn die GKV? Indem er z. B. bei einem GesundheitsCheck zusätzliche<br />
Laborwerte macht, die darin nicht vorgesehen sind<br />
oder jedes Mal ein EKG schreibt, auch wenn das kein zusätzliches<br />
Honorar verursacht.<br />
Die Situation ist unübersichtlich und so sollte sich jeder Arzt<br />
überlegen, welche Angebote er macht und ob er Leistungspakete<br />
anbietet. Auch das „Wie“ sollte eine gute ärztliche Aufklärung,<br />
eine ausreichende Zeit des Überdenkens, eine schriftliche<br />
Einwilligung und eine Rechnung nach GOÄ beinhalten. Die Reputation<br />
von uns Ärzten steht auf dem Spiel und die Tatsache,<br />
dass sich das Patientenrechtegesetz mit IGeL befasst, spricht<br />
seine eigene Sprache. Ob „IGeL“ das richtige Dosieraerosol für<br />
das Gesundheitssystem ist, stelle ich in Frage.<br />
Dr. Thomas Liebsch,<br />
Vorsitzender der Vertreterversammlung<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen