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Ambulante Versorgung - Ärztekammer Bremen

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66. Jahrgang, Mai 2013<br />

Mitteilungsblatt der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> und der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Bremen</strong><br />

Berufsentscheidung<br />

<strong>Ambulante</strong><br />

<strong>Versorgung</strong><br />

05<br />

13


2 Inhalt BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

Bremer STANDPUNKT 3<br />

5 11 22<br />

Aufklärung<br />

Einzel- oder Gemeinschaftspraxis?<br />

Selbstständig oder<br />

angestellt? Voll- oder Teilzeit?<br />

Wer sich heute niederlassen<br />

will, kann zwischen zahlreichen<br />

Jobmodellen wählen, um Familie<br />

und Beruf ideal miteinander<br />

kombinieren zu können.<br />

TITELTHEMA<br />

4<br />

5<br />

7<br />

9<br />

11<br />

13<br />

INTERN 15<br />

16<br />

17<br />

AKTUELLES 18<br />

21<br />

22<br />

RUBRIKEN 16<br />

20<br />

21<br />

23<br />

Kompetenzen im MVZ<br />

gebündelt: Drei Nephrologen<br />

und ein Urologe arbeiten<br />

seit knapp zwei Jahren<br />

zusammen und berichten<br />

über ihre Lebens- und<br />

Arbeitssituation.<br />

Dr. Johannes Grundmann<br />

Berufsentscheidung „<strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong>“<br />

Günter Scherer<br />

Niederlassung maßgeschneidert<br />

Dr. Johannes Grundmann<br />

Wie wollen Ärztinnen und Ärzte heute arbeiten?<br />

Dr. Joachim Wewerka<br />

Selbstständiger Vertragsarzt: Lohnt sich der Weg?<br />

Dres. Karla Schmaltz, Michael Wilfling, Thomas Otterbeck, Rüdiger Große-Heitmeyer<br />

Kompetenzen im MVZ gebündelt<br />

Brigitte Bruns-Matthießen, Dres. Henning Ortlepp, Christian Stier<br />

Niederlassung ja oder nein? – Kollegen berichten aus der Praxis<br />

KV <strong>Bremen</strong>: Vertreterversammlung entlastet Vorstand<br />

Die neue Bedarfsplanung: Landesausschuss nimmt Arbeit auf<br />

Imagekampagne für Ärzteschaft startet<br />

Variable Gehaltsbestandteile bei Leitenden Krankenhausärzten<br />

Studienbeginn im Herbst: <strong>Bremen</strong> ist Teil der „Nationalen Kohorte“<br />

Unabhängige Patientenberatung 15 Jahre in <strong>Bremen</strong><br />

Namen & Nachrichten<br />

Akademie<br />

Impressum<br />

Recht<br />

Bereits 1997 bildeten<br />

<strong>Ärztekammer</strong>, Gesundheitssenator,<br />

Krankenkassen und<br />

Krankenhausgesellschaften<br />

in <strong>Bremen</strong> eine Allianz zur<br />

Gründung der Unabhängigen<br />

Patientenberatung (UPB).<br />

Das neue Patientenrechtegesetz ist in Kraft, und wir lernen den<br />

Umgang damit so allmählich kennen. Natürlich enthält es keine<br />

bahnbrechenden Neuerungen. Das meiste ist uns schon aus Berufsordnung<br />

und Rechtsprechung geläufig. Hilfreich ist hier also<br />

vor allem, dass alles noch einmal an einer Stelle im Gesetz<br />

übersichtlich zusammengefasst ist und damit die Orientierung<br />

für Patienten und deren Beratung erleichtert. So weit, so fein.<br />

Es gibt auch scheinbare Kleinigkeiten, die mal wieder unüberlegt<br />

und kostentreibend wirken, wie die Verpflichtung, Kopien<br />

der schriftlichen Aufklärungsdokumentation den Patienten mitzugeben.<br />

Dahinter darf man nicht einen gelungenen Coup der<br />

Hersteller von Druckern und Kopieren vermuten, sondern diese<br />

Vorschrift entspringt vermutlich eher dem vermeintlichen Bedürfnis<br />

nach einer Stärkung der Beweiskraft von Aufklärungsdokumentationen.<br />

Während der Arzt unverändert und auch im Interesse<br />

des Patienten auch schon vor diesem Gesetz zur Aufbewahrung<br />

sämtlicher die Behandlung betreffender Dokumentationen<br />

verpflichtet ist, entsteht nun also die Vorstellung eines<br />

neuen Patiententypus, der eigene Dokumentendossiers anlegt.<br />

Doppelte Buchführung, aber cui bono? Die komplette Dokumentation<br />

einer ärztlichen Behandlung und ihre Aufbewahrung<br />

dient - und das scheint manchem aus dem Fokus geraten zu<br />

sein - ja nicht in erster Linie der Beweisführung im Streitfall.<br />

Nein, sie dient in erster Linie dem Patienten und seinen Ärztinnen<br />

und Ärzten, damit eine Behandlung im Zusammenhang mit<br />

weiteren Behandlungen auch in zeitlichem Abstand nachvollzogen<br />

werden kann, so dass auf schon vorhandene Informationen<br />

und Kenntnisse zurückgegriffen werden kann, aus denen sich<br />

im Verlauf vielleicht wiederum neue Erkenntnisse und Konsequenzen<br />

ergeben. Eine nicht sachlich gebotene und zudem<br />

nicht kenntlich gemachte nachträgliche Veränderung der Dokumentation<br />

einschließlich der Aufklärung ist mit und ohne Patientenrechtegesetz<br />

unzulässig. Inwieweit eine Kopie in Händen<br />

des Patienten im Streitfall die Beweisführung und Auseinandersetzung<br />

erleichtert, ist vom Einzelfall abhängig und nicht garantiert.<br />

Und völlig unabhängig davon hatte und hat ein Patient<br />

Anspruch auf Einsicht in seine Unterlagen und er kann auch Kopien<br />

(z.B. für einen eigenen Dokumentationsordner) anfertigen<br />

lassen. Dieses Informationsrecht des Patienten ist schon in unserer<br />

ärztlichen Berufsordnung verankert.<br />

Die weitere politische Diskussion des Gesetzes legt eine Motivation<br />

für solche und ähnliche Vorschriften offen: Der Patient<br />

könne nun (und müsse) dem Arzt/ der Ärztin „auf Augenhöhe“<br />

begegnen. „Welch ein Illtum!“ möchte man mit Ernst Jandl laut<br />

ausrufen. Typisch für das Patienten-Arzt-Verhältnis ist seine<br />

Asymmetrie, weil der Patient ja auf Hilfe angewiesen ist. Und<br />

zwar auf Hilfe, die ihm uneigennützig und nach seinem individuellen<br />

Bedürfnis und Willen gemäß aktuellem Wissensstand<br />

gewährt wird. Vom Kranken zu erwarten, er müsse seinem<br />

Arzt/seiner Ärztin „auf Augenhöhe“ begegnen und dürfe ihm/<br />

ihr nicht vertrauen, ist inhuman. Grundlage des Patienten-Arzt-<br />

Verhältnisses ist sicheres Vertrauen, das den geschützten Rahmen<br />

bildet, in dem sich Patienten ihrem Arzt/ihrer Ärztin offenbaren<br />

und anvertrauen können. Ohne ein solches auf Vertrauen<br />

gegründetes Verhältnis ist ärztliche Behandlung zum Nutzen<br />

des Patienten nicht denkbar. Eine Absicherungsmedizin nach<br />

Standard nützt den Patienten nicht und entspricht oft auch nicht<br />

dem individuellen Patientenwillen. Das vertrauensvolle Patienten-Arzt-Verhältnis<br />

widerspricht daher auch nicht dem Recht<br />

des Patienten auf Selbstbestimmung und es ist auch keine Begünstigungsregel<br />

für Ärzte. Im Gegenteil stellt es hohe Anforderungen<br />

an den Arzt/ die Ärztin und die Ärzteschaft insgesamt.<br />

Denn dieses besondere Vertrauensverhältnis muss auch verdient<br />

werden durch korrektes, empathisches und fachlich kompetentes<br />

ärztliches Verhalten.<br />

www.aekhb.de/data/mediapool/ae_re_rg_berufsordnung.pdf<br />

Dr. Heidrun Gitter,<br />

Präsidentin der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong>


4 Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13 Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong> 5<br />

Berufsentscheidung:<br />

„<strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong>“<br />

„Junge Ärztinnen/Ärzte ticken einfach anders“ – so lautet die Überschrift eines kürzlich<br />

erschienenen Artikels in der „Ärztezeitung“. Stimmt diese Behauptung eigentlich, und<br />

welche Auswirkungen hat sie auf das Berufsleben?<br />

Niederlassung<br />

maßgeschneidert<br />

Einzel- oder Gemeinschaftspraxis? Selbstständig oder angestellt? Voll- oder Teilzeit?<br />

Wer sich heute niederlassen will, kann zwischen zahlreichen Jobmodellen wählen, um<br />

Familie und Beruf ideal miteinander kombinieren zu können.<br />

„Angehenden Ärztinnen/Ärzten geht es<br />

nicht vorrangig ums Geld, sondern um ein<br />

gutes Leben!“ Diese Feststellung trifft Phillip<br />

Munzert, Mitglied im Berufsverband<br />

der Medizinstudenten in Deutschland. Im<br />

vorliegenden Bremer Ärztejournal werden<br />

die verschiedenen Aspekte für die Berufsentscheidung<br />

„<strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong>“<br />

auch im Hinblick auf die unterschiedlichen<br />

Ärztegenerationen beleuchtet. Dabei geht<br />

es u. a. um folgende zentrale Fragen:<br />

■■<br />

Was ist die Motivation zur Niederlassung<br />

in der freiberuflichen Praxis oder<br />

im Angestelltenverhältnis eines MVZ?<br />

■■<br />

Welche Kooperationsformen stehen im<br />

Vordergrund?<br />

■■<br />

Welche Berufsziele setzen sich junge<br />

Medizinerinnen/Mediziner?<br />

■■<br />

Wie verhält es sich mit der Vereinbarung<br />

von Beruf und Privatleben?<br />

■■<br />

Waren die Arztgenerationen früherer<br />

Jahre wirtschaftlich risikofreudiger und<br />

streben die heutigen Ärztinnen/Ärzte<br />

einfach nach mehr Sicherheit?<br />

4,50 -<br />

4,00 -<br />

3,50 -<br />

3,00 -<br />

2,50 -<br />

2,00 -<br />

1,50 -<br />

1,00 -<br />

0,50 -<br />

4,21<br />

0,00 -<br />

Schul- und Betreuungsangebot<br />

für<br />

die Kinder<br />

3,90<br />

Höhe des zu<br />

erzielenden<br />

Einkommens<br />

Umfrage der <strong>Ärztekammer</strong> Hamburg, 2009<br />

berufliche<br />

Zukunft des<br />

Partners<br />

3,72 3,72 3,69<br />

berufliche<br />

Kooperation<br />

mit Kollegen<br />

Zunächst stellt Günter Scherer, stellvertretender<br />

Vorsitzender der KV, die Entwicklung<br />

und den derzeitigen Stand der ambulanten<br />

<strong>Versorgung</strong> in <strong>Bremen</strong> dar. In<br />

meinem eigenen Artikel geht es in erster<br />

Linie um die Frage: „Wie wollen Ärztinnen<br />

und Ärzte heute arbeiten?“ Außerdem<br />

berichten niedergelassene Kolleginnen/<br />

Kollegen über ihre Erfahrungen in ihrer<br />

Tätigkeit als Vertragsärztin/Vertragsarzt:<br />

Dr. Joachim Wewerkas Ausführungen betreffen<br />

die Freiberuflichkeit in seiner hausärztlichen<br />

allgemeinmedizinischen Praxis.<br />

Dres. Karla Schmaltz, Michael Wilfling,<br />

Thomas Otterbeck und Rüdiger Große-<br />

Heitmeyer berichten über ihre Erfahrungen<br />

aus Sicht angestellter Ärzte in einem<br />

MVZ. Sie stellen das MVZ <strong>Bremen</strong>-West,<br />

welches aus drei Nephrologen und einem<br />

Urologen besteht, und ihr Tätigkeitsprofil<br />

vor. Abschließend werden drei zentrale<br />

Fragenkomplexe von einer Kollegin und<br />

zwei Kollegen in Kurzinterviews beantwortet.<br />

Das ist deshalb besonders interessant,<br />

weil Dr. Christian Stier als fachärztlicher<br />

Kinder- und Jugendarzt bereits seit<br />

zehn Jahren niedergelassen ist, Dr. Brigitte<br />

Bruns-Matthießen seit zwei Jahren als<br />

hausärztliche Internistin ihren Beruf in der<br />

Praxis ausübt und Dr. Henning Ortlepp sich<br />

ab Juli 2013 mit einem Kollegen in einer<br />

hausärztlich-internistischen Gemeinschaftspraxis<br />

niederlassen wird.<br />

Ich würde mich freuen, wenn es gelänge,<br />

durch die Lektüre dieses Schwerpunktheftes<br />

niederlassungswilligen Ärztinnen/Ärzten<br />

Entscheidungshilfen für diesen wichtigen<br />

beruflichen Schritt zu geben.<br />

Anzahl der<br />

Bereitschaftsdienste<br />

Dr. Johannes Grundmann,<br />

Facharzt für Innere Medizin,<br />

<strong>Bremen</strong><br />

3,34<br />

Angebot der Freizeitmöglichkeiten<br />

Einschätzung der Wichtigkeit der Merkmale hinsichtlich einer Niederlassungsentscheidung auf einer 5-stufigen Skala. Die Familie liegt vor dem Einkommen.<br />

Der Landarzt, der sich 24 Stunden am Tag,<br />

sieben Tage die Woche, für seine Patienten<br />

aufopfert und dabei sein eigenes Privatleben<br />

vernachlässigt, entspricht einer romantischen<br />

Vorstellung, die wir heute vornehmlich<br />

in TV-Arztserien vorfinden. Mit<br />

der Wirklichkeit hat das nicht mehr viel zu<br />

tun. Längst hat sich das Arzt-Sein von diesem<br />

Arztbild getrennt. Junge Mediziner<br />

von heute empfinden ihre Arbeit durchaus<br />

als Berufung, gleichzeitig fordern sie mehr<br />

Freizeit, mehr Privatsphäre und mehr<br />

Familie für sich ein – ihr gutes Recht. Aus<br />

diversen Befragungen von Medizinstudenten<br />

wissen wir, dass diese Aspekte wichtig<br />

sind und immer wichtiger werden. Dies<br />

gilt umso mehr, wenn man die Feminisierung<br />

der Medizin berücksichtigt. Die Zahlen<br />

schwanken, aber gut 60 bis 70 Prozent<br />

der heutigen Erstsemester „Humanmedizin“<br />

sind Frauen – damit hat sich die Quote<br />

in nur ein bis zwei Generationen gedreht!<br />

Auf diese Entwicklungen muss die ambulante<br />

<strong>Versorgung</strong> Lösungen anbieten.<br />

Erfolgsmodell Einzelpraxis<br />

Denn eins ist klar: Das Erfolgsmodell von<br />

einst – die Einzelpraxis – ist nicht mehr für<br />

alle erstrebenswert. Zahlen aus <strong>Bremen</strong><br />

und Bremerhaven belegen eindeutig den<br />

Trend zu Kooperationsformen. Vor fünf Jahren<br />

waren noch 946 niedergelassene Ärzte<br />

in Einzelpraxis tätig, heute sind es 828.<br />

Fast genauso viele Kollegen, nämlich 799,<br />

haben sich Stand Januar 2013 zu einer<br />

Gemeinschaftspraxis oder vergleichbarem<br />

zusammengetan, 2009 waren es lediglich<br />

656. Binnen fünf Jahren ist die Zahl derer,<br />

die lieber in Kooperationen tätig sind, um<br />

22 Prozent gestiegen. Die beliebteste<br />

Form der Kooperation ist die sogenannte<br />

Gemeinschaftspraxis oder „Berufsausübungsgemeinschaft“<br />

(BAG). Hier bilden die<br />

Partner wirtschaftlich sowie organisatorisch<br />

eine Einheit. Sie arbeiten zwar eigenverantwortlich<br />

und medizinisch unabhängig,<br />

rechnen allerdings gemeinsam mit<br />

der KV ab, haften gemeinsam und treten<br />

gemeinsam nach außen als eine Praxis<br />

auf. Das unternehmerische Risiko einer<br />

Einzelpraxis wird hier auf mehrere Schultern<br />

verteilt. Eine besondere Form der<br />

Gemeinschaftspraxis ist das sogenannte<br />

Job-Sharing. Das ist besonders dann interessant,<br />

wenn sich zwei Partner (derselben<br />

Fachrichtung) ihren Arbeitsplatz zeitlich<br />

flexibler gestalten wollen, ihn sozusagen<br />

aufteilen. In der Regel wird ein Kollege in<br />

eine bestehende Praxis integriert. Es<br />

besteht allerdings insofern eine Beschränkung,<br />

als dass der bisherige Leistungsumfang<br />

nicht ausgeweitet werden darf. Ein<br />

Job-Sharer erhält spätestens nach zehn<br />

Jahren der Zusammenarbeit eine Vollzulassung.<br />

Mehr Flexibilität mit Praxisgemeinschaft/Praxisnetz<br />

Eine flexible Form der Zusammenarbeit ist<br />

die Praxisgemeinschaft. Es schließen sich<br />

zwei oder mehrere Vertragsärzte zusammen,<br />

um Räume, Geräte oder Personal<br />

gemeinsam zu nutzen. Das Ziel ist also<br />

nicht die gemeinsame Behandlung von<br />

Patienten, sondern die gemeinschaftliche<br />

Nutzung sächlicher und personeller Mittel,<br />

um Kosten zu sparen. Wer noch ungebundener<br />

sein will, für den sind möglicherweise<br />

Praxisnetze die richtige Wahl. Hierbei<br />

schließen sich Ärzte beziehungsweise<br />

Praxen zusammen, um in einigen ausgewählten<br />

Punkten zusammenzuarbeiten.<br />

Anstellungen voll im Trend<br />

Mittlerweile können Ärzte auch als Angestellte<br />

in der ambulanten <strong>Versorgung</strong><br />

arbeiten – ganz ohne eigenes unternehmerisches<br />

Risiko. Dies ist beispielsweise in<br />

Gemeinschaftspraxen, im Rahmen des<br />

Job-Sharings und in Medizinischen <strong>Versorgung</strong>szentren<br />

(MVZ) realisierbar. Die Möglichkeiten<br />

sind gerade in diesem Bereich<br />

vielfältig, sodass eine Beratung durch die<br />

KV wärmstens zu empfehlen ist. Der Trend<br />

geht eindeutig zur Anstellung. Im Januar<br />

2013 waren bei der KV <strong>Bremen</strong> 220 Ärzte<br />

beziehungsweise Psychotherapeuten re -<br />

gistriert, die als Angestellte im ambulanten<br />

Bereich arbeiten. Die Zahl hat sich in<br />

nur fünf Jahren fast verdreifacht (2009: 84).<br />

„Teilzeit-Selbstständigkeit“<br />

eröffnet neue Möglichkeiten<br />

Selbstständigkeit ist seit einigen Jahren<br />

auch „in Teilzeit“ möglich. Seit 2009 können<br />

Ärzte und Psychotherapeuten ihren<br />

<strong>Versorgung</strong>sauftrag auf die Hälfte einer<br />

hauptberuflichen Tätigkeit reduzieren. Auf<br />

diese Weise lässt sich das Familienleben<br />

sehr gut mit dem Beruf vereinbaren. Eine<br />

Teilzulassung eröffnet allerdings auch die<br />

Möglichkeit, gleichzeitig als Vertragsarzt<br />

und als Angestellter tätig zu sein. So können<br />

Ärzte beispielsweise halbtags in einer<br />

Klinik tätig sein und die übrige Zeit selbstständig<br />

in einer Praxis. Die unterschiedlichen<br />

Jobmodelle erlauben es also, das<br />

eigene Berufsleben als niedergelassener<br />

Arzt sehr individuell und flexibel zu gestalten.<br />

Aus vielen Beratungsgesprächen in<br />

der KV wissen wir, dass junge Ärzte und<br />

vor allem junge Ärztinnen, die durchaus<br />

eine Praxis übernehmen wollen, eine<br />

Sorge umtreibt: Was passiert, wenn der<br />

Nachwuchs da ist? Werde ich genug Zeit<br />

für meine Kinder haben? Auf diese Fragen<br />

hat die KV <strong>Bremen</strong> 2009 reagiert und<br />

bundesweit einmalig eine Elternzeit für<br />

Vertragsärzte eingeführt. Niedergelassene<br />

Ärzte und Psychotherapeuten können sich<br />

über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren<br />

von einem Kollegen vertreten lassen, um<br />

sich der Betreuung ihrer Kinder zu widmen.<br />

Mittlerweile ist diese Bremer Regelung<br />

in ein Gesetz eingeflossen und gilt<br />

bundesweit.<br />

Niederlassungen leiden<br />

an Imageproblem<br />

In den letzten Jahren hat sich einiges getan,<br />

um die Strukturen in der ambulanten<br />

<strong>Versorgung</strong> zu lockern und sie an die<br />

Bedürfnisse derer anzupassen, die hier die<br />

Arbeit machen. Und doch ist allenthalben


6 Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong><br />

7<br />

von Ärztemangel und Nachwuchsproblemen<br />

die Rede – vor allem im hausärztlichen<br />

Bereich. Vieles spricht dafür, dass<br />

sich die schlechte Presse der vergangenen<br />

Jahre über unzureichende Arbeitsbedingungen<br />

und Vergütung im ambulanten<br />

Sektor in den Köpfen von Nachwuchsärzten<br />

verfestigt hat. Es gibt ein Imageproblem.<br />

Bemerkenswert ist, dass gerade diejenigen,<br />

die bereits als Vertragsarzt oder<br />

-psychotherapeut arbeiten, diese Negativbewertungen<br />

ganz und gar nicht teilen. In<br />

einer groß angelegten Umfrage der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung von 11.000<br />

Niedergelassenen erklärten 95 Prozent<br />

der Befragten, dass ihnen die Arbeit Spaß<br />

Anzeige<br />

Können Sie sich<br />

ein Hobby wirklich<br />

noch leisten?<br />

Dr. med. Claus Goth,<br />

Facharzt für Arbeitsmedizin, Zentrumsleiter:<br />

»Nacht- und Wochenenddienste kenne ich<br />

nur aus meiner Vergangenheit. Dass sich alles<br />

nur um Krankheit dreht, ist auch vorbei. Jetzt<br />

geht es endlich um Gesundheit. Ich berate<br />

Unternehmen aus ganz verschiedenen<br />

Branchen, plane meine Termine selbst und<br />

gestalte so aktiv meine Zukunft. Und wer<br />

behauptet, man könnte als Arbeitsmediziner<br />

keine Karriere machen, sollte sich die B·A·D<br />

mal genauer ansehen. Das verstehe ich unter<br />

dem Erfolgsfaktor Mensch!«<br />

www.erfolg-hat-ein-gesicht.de<br />

mache. 92 Prozent waren insgesamt<br />

zufrieden und immerhin 57 Prozent der<br />

Befragten zeigten sich zufrieden mit dem<br />

Einkommen als Vertragsarzt – übrigens<br />

sogar 66 Prozent der Bremer Befragten.<br />

Das sind Werte, die sich vermutlich nur in<br />

sehr wenigen anderen Berufen finden lassen.<br />

Wer mit dem Gedanken spielt, in die<br />

Niederlassung zu gehen, sollte sich daher<br />

von Schlagzeilen und Parolen nicht verunsichern<br />

lassen. Dies gilt umso mehr, da die<br />

Chancen und Potenziale heute und in<br />

naher Zukunft so gut sind, wie schon lange<br />

nicht mehr. Denn ein wichtiger Trend in<br />

der ambulanten <strong>Versorgung</strong> blieb bisher<br />

noch unerwähnt: Die Überalterung der<br />

Wir bieten an unserem Standort <strong>Bremen</strong><br />

Arbeits-/Betriebsmedizinern (m/w) oder<br />

Ärzten in Weiterbildung (m/w)<br />

(Kennziffer BRÄB)<br />

Fachgebiet Arbeitsmedizin neue Perspektiven.<br />

Unser Angebot:<br />

– Flexible und planbare<br />

Arbeitszeiten<br />

– Möglichkeit der Teilzeittätigkeit<br />

– Keine Wochenend-/Nachtdienste<br />

– Leistungsbezogene Vergütung<br />

– Finanzierte Weiterbildungsmaßnahmen<br />

– Betriebliche Altersvorsorge<br />

– Innerbetriebliches Gesundheitsmanagement<br />

– Professionelle Unterstützung bei<br />

der Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf<br />

– Car-Rent-Sharing-Modell<br />

Ihre Aufgaben:<br />

– Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen<br />

– Betriebsbegehungen und<br />

Beratung zu vielfältigen<br />

arbeitsmedizinischen Themen<br />

– Arbeitsmedizinische<br />

Begutachtung<br />

– Gestaltung und Durchführung<br />

eines betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements<br />

– Schulungen zu verschiedenen<br />

Themen der Prävention<br />

– Reisemedizinische Beratung<br />

– Arbeiten in einem interdisziplinären<br />

Team<br />

Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen unter Angabe der o. g. Kennziffer,<br />

gerne auch per E-Mail. Für Ihre Fragen stehen wir gerne<br />

telefonisch zur Verfügung.<br />

B·A·D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH<br />

Human Resources<br />

Thomas Gies, Tel. 0228/40072-335<br />

Herbert-Rabius-Straße 1, 53225 Bonn<br />

bewerbung@bad-gmbh.de, www.bad-gmbh.de/karriere<br />

Ärzteschaft. Der „durchschnittliche“ Vertragsarzt<br />

in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven ist<br />

heute fast 54,5 Jahre alt. Eine Blutauffrischung<br />

würde nicht schaden.<br />

Günter Scherer,<br />

Stellvertretender Vorsitzender,<br />

KV <strong>Bremen</strong><br />

Die B·A·D GmbH betreut mit mehr<br />

als 2.800 Experten europaweit<br />

250.000 Betriebe mit 4 Millionen<br />

Beschäftigten in den verschiedenen<br />

Bereichen der Gesundheitsvorsorge<br />

und der Arbeitssicherheit.<br />

Allein in Deutschland betreiben wir<br />

200 Gesundheitszentren. Damit<br />

gehören wir mit unseren Tochtergesellschaften<br />

zu den größten europäischen<br />

Anbietern von Präventionsdienstleistungen.<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

sind dabei unser wertvollstes Kapital,<br />

denn ohne sie wären wir nicht<br />

so erfolgreich!<br />

Gehören Sie bald<br />

auch zu uns?<br />

Wie wollen Ärztinnen und<br />

Ärzte heute arbeiten?<br />

Die Überalterung der Ärzteschaft und Nachfolgeprobleme unterschiedlichster Natur<br />

führen in Deutschland zu einem mittel- und langfristigen Ärztemangel. Dieser betrifft<br />

sowohl den ambulanten als auch den stationären Bereich.<br />

Im ambulanten Bereich werden bis 2020<br />

etwa 52.000 niedergelassene Ärzte in<br />

Pension gehen, davon allein 24.000 Hausärzte.<br />

Wenn man die Abgänge und voraussichtlichen<br />

Zugänge bis 2020 gegenüberstellt,<br />

wird es bei den Hausärzten<br />

einen Verlust von knapp 7.000 geben. Die<br />

Mangelversorgung betrifft nicht nur die<br />

Flächenstaaten, sondern Großstädte und<br />

deren Umland ebenso. Um dieser Entwicklung<br />

entgegenzuwirken, kommt es<br />

zu originellen Einfällen: So werben im<br />

Süden Hamburgs Landkreis und Ärzte<br />

gemeinsam um Nachwuchsmediziner für<br />

ihre Region. Ist dieser sogenannte „Stadtlandarzt“<br />

ein neues Berufsmodell für die<br />

Ärzteschaft? Die U-Bahn-Plakate in Hamburg<br />

werben mit folgendem Slogan:<br />

„praxis auf dem land? wohnen in der<br />

stadt? das beste aus beiden welten:<br />

www.stadtlandpraxis.de“ (siehe Abbildung<br />

und Kasten rechts). Auch in den Kliniken<br />

fehlen die Ärzte: Bundesweit werden<br />

Zahlen von 6.000 (Schätzung der Deutschen<br />

Krankenhausgesellschaft aus dem<br />

Jahr 2010) bis 12.000 (Marburger Bund)<br />

genannt.<br />

Offensichtlich spielt bei der Stellensuche<br />

die Größe der Klinik eine Rolle. So befragte<br />

der Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (VKD) 2012 seine<br />

Mitglieder, ob die Stellenbesetzung im<br />

ärztlichen Bereich „sehr schwierig“ oder<br />

„schwierig“ sei oder „keine Probleme“<br />

aufwerfe. Während die Hälfte der Manager<br />

von Allgemeinkrankenhäusern mit<br />

weniger als 250 Betten die Stellenbesetzung<br />

als „sehr schwierig“ bezeichneten,<br />

sagten dies bei Kliniken mit mehr als 800<br />

Betten lediglich 14 Prozent.<br />

Lebensplanung beeinflusst<br />

Niederlassungsentscheidung<br />

Zunehmend weniger Ärzte wollen in der<br />

Patientenversorgung arbeiten. Eine Umfrage<br />

des Hartmannbundes unter Medizinstudenten<br />

ergab, dass die Präferenzen<br />

klar sind: 83 Prozent der knapp 4.400<br />

befragten angehenden Mediziner planen<br />

eine Familie beziehungsweise haben<br />

bereits ein Kind. Danach erklären sich<br />

mehr Ärzte für die <strong>Versorgung</strong> bereit,<br />

wenn sie Beruf und Familie vereinbaren<br />

können. Auf die Frage nach der Zukunft<br />

als Arzt oder Ärztin, sahen sich 49 Prozent<br />

als Angestellte in einer Klinik, 27 Prozent<br />

als Niedergelassene, 22 Prozent als<br />

Angestellte in einer Praxis/einem MVZ<br />

und zwei Prozent im öffentlichen Gesundheitsdienst.<br />

27 Prozent der Studierenden<br />

planen schon heute ihre Niederlassung,<br />

davon nur zehn Prozent in einer Einzelpraxis.<br />

Lediglich neun Prozent wollen<br />

eine Einzelpraxis auf dem Land übernehmen.<br />

Viele können sich vorstellen, auf<br />

dem Land zu arbeiten, wenn diese Arbeitszeit<br />

auf einige Jahre befristet ist. Nach<br />

einer Studie der Universität Leipzig sind<br />

folgende Kriterien für oder gegen die<br />

Niederlassungsentscheidung maßgebend:<br />

Das Wichtigste ist ein gutes Schul- und<br />

Betreuungsangebot für die Kinder. An<br />

zweiter Stelle steht die Höhe des zu<br />

erzielenden Einkommens. Danach rangieren<br />

die beruflichen Perspektiven des<br />

Clevere Werbeideen<br />

für die Arztsuche<br />

Partners, die berufliche Kooperation mit<br />

Kollegen, die Anzahl der Bereitschaftsdienste<br />

und das Angebot an Freizeitmöglichkeiten.<br />

Arbeitszeiten und Arbeitsverteilung<br />

Laut Ärztemonitor 2012, eine im Auftrag<br />

der KBV und des NAV-Virchow-Bundes<br />

durchgeführte Befragung von 11.000 repräsentativ<br />

ausgewählten niedergelassenen<br />

Ärzten und Psychotherapeuten<br />

(m/w), beurteilen 98 Prozent der Teilnehmer<br />

ihre Arbeit als nützlich und sinnvoll.<br />

93 Prozent macht die Arbeit Spaß<br />

und 90 Prozent sind mit ihrer Tätigkeit<br />

zufrieden. Immerhin 82 Prozent würden<br />

ihren Beruf wieder ergreifen. Allerdings<br />

geben insgesamt 57 Prozent der Ärzte<br />

an, nicht ausreichend Zeit für die Behandlung<br />

ihrer Patienten zu haben. Was die<br />

Im Rahmen der Initiative „stadtlandpraxis“ wirbt der Landkreis Harburg an<br />

31 Standorten in fünf norddeutschen Regionen mit einer Plakatkampagne für<br />

sich. Mit den Aussagen: „praxis auf dem land? wohnen in der stadt? das beste<br />

aus beiden welten“ – soll dem Ärztemangel auf dem Land entgegengewirkt<br />

werden. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, Ärzten und solchen, die es<br />

werden wollen, die Vorteile des ländlichen Kreises Harburg durch die Nähe zur<br />

Metropole Hamburg näherzubringen. Außerdem gibt es bereits für Studenten<br />

zahlreiche Fördermöglichkeiten wie Verbundweiterbildungen oder Komplettausbildungen.<br />

Niederlassungswilligen Ärzten aus der Region Harburg bietet<br />

die Initiative zudem eine langfristige Beratung und steht auch nach einer<br />

Praxisgründung oder -übernahme unterstützend an ihrer Seite. Kurz gesagt:<br />

„hier weiß man, warum man arzt werden wollte“.


8 Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong><br />

9<br />

Alter<br />

Entwicklung des Durchschnittalters der Ärtze; Basis: unter 69-jährige Ärzte<br />

(Bundesärztekammer, Bundesarztregister der KBV)<br />

Selbstständiger Vertragsarzt:<br />

Lohnt sich der Weg?<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

50,4 50,7<br />

49,5 49,8 50,1<br />

48,5 49,0<br />

47,6<br />

46,6<br />

40,2 40,4 40,6 40,7<br />

39,7 39,9<br />

38,1 38,7 39,2<br />

51,4 51,6<br />

51,9<br />

50,9 51,1<br />

40,9 40,9 41,0 41,1 41,1<br />

41,1<br />

52,2<br />

Was beinhaltet diese Entscheidung und wie sieht die berufliche Realität eines „ärztlichen<br />

Unternehmers“ aus? Aus nunmehr über 25 Jahren selbstständiger Berufstätigkeit in<br />

unserer allgemeinärztlichen Gemeinschaftspraxis in <strong>Bremen</strong> Schwachhausen werde ich<br />

versuchen, Antworten zu geben.<br />

35<br />

30<br />

1993 1995 1997 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Arbeitszeiten betrifft, so werden pro Tag<br />

durchschnittlich 53 Patienten vom Hausarzt,<br />

41 Patienten vom Facharzt und sieben<br />

Patienten vom Psychotherapeuten<br />

versorgt. Die wöchentliche Arbeitszeit wird<br />

folgendermaßen angegeben: Hausarzt<br />

57,6 Stunden, Facharzt 55,3 und Psychotherapeut<br />

42,4 Stunden.<br />

Neue Kooperationsformen<br />

Hinsichtlich der Arbeitsverteilung verbringt<br />

ein Vertragsarzt durchschnittlich<br />

14 Prozent seiner Arbeitszeit mit Verwaltungsaufgaben,<br />

was zu viel ist und zu<br />

Unzufriedenheit führt. Bereits seit Jahren<br />

fordert die Ärzteschaft einen Bürokratieabbau.<br />

Auch der KBV ist der Zusammenhang<br />

zwischen Arbeitsunzufriedenheit<br />

und Verwaltungsaufwand bewusst. Um<br />

den Abbau der Bürokratie voranzutreiben,<br />

hat sie u. a. das Online-Forum „Mehr<br />

Zeit für Patienten“ als interaktives Portal<br />

eingerichtet (www.buerokratieabbau.kvsafenet.de).<br />

Für einen Großteil der jungen<br />

Ärzte stellen die neuen Kooperationsformen<br />

das Arbeitsmodell der Zukunft<br />

dar. Die Einzelpraxis ist passé, auch wenn<br />

laut Ärztemonitor 2012 momentan noch<br />

53 Prozent in einer solchen arbeiten.<br />

Etwa jeder dritte Arzt und Psychotherapeut<br />

ist in einer Gemeinschaftspraxis,<br />

jeder zehnte in einer Praxisgemeinschaft<br />

und nur vier Prozent sind in einem MVZ<br />

tätig. Bei einer Befragung vom Deutschen<br />

Ärzteverlag (DÄV) und der Apobank,<br />

welche sich an Niedergelassene<br />

Vertragsärzte<br />

und Kliniker richtete, stellte die Einzelpraxis<br />

nur noch in 21 Prozent der Fälle die<br />

optimale <strong>Versorgung</strong>sform dar. 12,7 Prozent<br />

wären am liebsten in einem MVZ<br />

tätig, wobei es wenig ausschlaggebend<br />

ist, ob sich das MVZ unter ärztlicher Leitung<br />

oder in Klinikträgerschaft befindet.<br />

Bereits 41,4 Prozent der heute Niedergelassenen<br />

geben an, dass sie am liebsten<br />

in einer Kooperation (Praxisnetze, Berufsausübungsgemeinschaft<br />

(BAG) oder überörtliche<br />

Kooperation) arbeiten würden.<br />

Gesundheitspolitisch wird der Ausbau<br />

solcher Kooperationsmodelle gefordert.<br />

Dabei gehen die Überlegungen sogar so<br />

weit, Ärztenetze im Sozialgesetzbuch V<br />

mit dem Status „Leistungserbringer“ zu<br />

verankern. Dadurch könnten diese z. B.<br />

MVZ betreiben, Ärzte anstellen oder frei<br />

werdende Arztsitze erwerben.<br />

Forderungen für die Zukunft<br />

Das Berufsbild des Arztes hat sich in<br />

Deutschland in den letzten Jahren ge nauso<br />

stark gewandelt wie die demografischen<br />

Verhältnisse. Um den Arztberuf wieder<br />

attraktiver zu gestalten, müssen die Rahmenbedingungen<br />

für niederlassungswillige<br />

Ärzte verbessert werden. Zudem<br />

sollte es das Ziel sein, auch die ärztliche<br />

<strong>Versorgung</strong> in schwierigen Gegenden zu<br />

sichern und Anreize sowie Arbeitsbedingungen<br />

zu schaffen, damit ein solches<br />

Tätigkeitsfeld auch für junge Arztfamilien<br />

attraktiv wird. Ein wesentlicher Faktor ist<br />

dabei der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeitmodellen,<br />

planbaren Arbeitszeiten und<br />

einer guten Organisation des ärztlichen<br />

Bereitschaftsdienstes. Die Aufgaben für<br />

die Zukunft sind die inhaltliche Ausgestaltung<br />

und Weiterentwicklung neuer<br />

Kooperationsformen, wie z. B. <strong>Versorgung</strong>szentren,<br />

Praxisgemeinschaften, Gemeinschaftspraxen,<br />

Partnerschaften, Praxisnetze<br />

und sonstige Kooperationsformen.<br />

Die Förderung von Kooperation und Vernetzung<br />

war auch eine der Forderungen<br />

auf dem letztjährigen Deutschen Ärztetag<br />

in Nürnberg. Diese „Work-Life-Balance“,<br />

also das Nebeneinander von beruflicher<br />

und privater Zufriedenheit zu erreichen,<br />

ist das Ziel.<br />

Literatur beim Verfasser.<br />

Krankenhausärzte<br />

Dr. Johannes Grundmann,<br />

Facharzt für Innere Medizin,<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Jahr<br />

Schriftliche Erlaubnis zur Eröffung der Arztpraxis aus dem Jahr 1921.<br />

Am 5. April 1921 wurde meinem Großvater<br />

Dr. Hugo Röhrscheidt vom Polizeipräsidium<br />

<strong>Bremen</strong> die schriftliche Erlaubnis<br />

erteilt, in der damaligen Kronprinzenstraße,<br />

der heutigen Richard-Dehmel-<br />

Straße, eine Arztpraxis zu eröffnen. Das<br />

Viertel um das heutige Focke-Museum<br />

war damals ländlich, die heutige Schwachhauser<br />

Heerstraße endete als gepflasterte<br />

Straße an der Friedhofstraße. Nach<br />

seinem Schlaganfalltod übernahm seine<br />

Tochter, meine Mutter, Dr. Gertrud Wewerka<br />

1956 die Praxis und übergab sie 1986 an<br />

mich, ihren Sohn. Nach aufwändiger<br />

Umbauerweiterung und apparativer Modernisierung<br />

führte ich diese Praxis<br />

zunächst allein, ab 1993 mit meiner Frau,<br />

Dr. Susanne Wewerka, als Allgemeinfacharztpraxis<br />

weiter. Heute sind 92 Jahre<br />

seit Gründung vergangen und wir schauen<br />

auf eine lange und erfolgreiche Praxis-<br />

Historie zurück. Die Beweggründe, sich<br />

nach hierarchisch geprägter Facharztausbildung<br />

in „freier Praxis niederzulassen“,<br />

waren für mich ebenso vielfältig wie verlockend<br />

– denn diese Tätigkeit war mir<br />

seit frühen Kindertagen vertraut: tägliche<br />

Sprechstunden, (nächtliche) Hausbesuche,<br />

auch zu Geburten, Notfälle, Unfälle<br />

und kleine Chirurgie, Impfungen,<br />

Krankheitsprävention durch Beratungen,<br />

Labor, Schlichtungen bei Streitigkeiten,<br />

Vorgaben zu gesunder Lebensführung<br />

und Erziehungsempfehlungen sowie Diagnostik<br />

und Therapie einer großen Palette<br />

zu klärender Krankheitsbeschwerden durch<br />

hausärztliche Perimetriekompetenz. Ärztliche<br />

Fürsorge, Diskretion, erarbeitetes<br />

Vertrauen, Verant wortung und gegenseitiger<br />

Respekt kennzeichneten dabei die<br />

miterlebten und prägenden Interaktionen.<br />

Gewachsene fachliche Kooperationen,<br />

langjährige ganze Familienverbände,<br />

umfassende hausärztliche Be treuung, die<br />

oft über den medizinischen Bereich hinaus<br />

in viele Lebensbereiche von Patienten<br />

hineinwirkte, war die erlebte tägliche,<br />

vielseitige, anstrengende aber selbstbestimmte<br />

Arbeitsrealität in einer solchen<br />

Hausarztpraxis. Noch heute finden<br />

sich auch bei uns in dritter Generation<br />

nicht wenige Patientenfamilien aus mehreren<br />

Generationen Praxiszugehörigkeit<br />

in Behandlung, die mit moderner Praxisausstattung<br />

auf hohem fachlichen Niveau<br />

trotz unzureichender Rahmenbedingungen<br />

stattfindet. Nach einem kurzen KV-<br />

Einführungsseminar (1985) zu Formalia<br />

der Vertragsarztniederlassung, ergab sich<br />

für mich in der Niederlassungsplanung<br />

im Frühjahr 1986 ein stattliches Mosaik<br />

zu klärender Fragen, ohne, dass man auf<br />

die Antworten in irgendeiner Art durch<br />

Studium und/oder Facharztausbildung<br />

vorbereitet war. Die für die Einarbeitung<br />

in die oben genannten Themen zur Verfügung<br />

stehende Planungs- und Umbauzeit<br />

von zwei Monaten konnte so intensiv<br />

genutzt werden, dass aus diesen Erfahrungskenntnissen<br />

ein Seminar und Script<br />

„Niederlassung in ärztlicher Praxis“ entstand,<br />

welches als Wochenendseminar<br />

für junge Kollegen bundesweit über 20<br />

Mal erfolgreich durchgeführt wurde.Für<br />

die Entscheidung zur eigenen (Hausarzt-)<br />

Praxis stehen die Signale auf „go“! Aber zu<br />

wenig junge Ärzte sind bereit, in die freie<br />

(Hausarzt-)Praxis zu gehen. Dies hat verschiedene<br />

Gründe, wie verändertes Rollenverständnis,<br />

bedingt kalkulierbare,<br />

volatile Rahmenbedingungen, „gesundheitspolitisches<br />

Gestaltungsmikado“, „Work-<br />

Life-Balance“, Bildungs-, Freizeit- und Kulturanspruch,<br />

Veränderung bei Genderdominanzen<br />

(Anteil weiblicher Studienabsolventen<br />

derzeit 64 Prozent!), reduzierte<br />

Risikobereitschaft und anderes mehr. Daher<br />

sieht ein großer Teil der fachärztlichen<br />

Berufsstarter die eigene Zukunft derzeit<br />

eher im Angestelltenstatus in einem Krankenhaus<br />

oder MVZ. Vice versa gibt es aber<br />

eine wachsende Zahl altersbedingt abgabewilliger<br />

Kollegen. Der Anbietermarkt für<br />

niederlassungswillige Hausärzte ist groß.<br />

Die junge Generation jedoch, die heute<br />

bewusst ihr Glück und ihre berufliche<br />

Zukunft in der eigenen Praxis sieht, wird<br />

im Verlauf der selbstständigen Berufstätigkeit<br />

mit häufigen Veränderungen (Variatio<br />

delectat!) leben lernen müssen. Denn<br />

als frisch niedergelassener Arzt sind Sie<br />

gefordert, sämtliche fachlichen und wirtschaftlichen<br />

Entscheidungen im Vorweg zu<br />

bedenken und mittelfristig zu begleiten,


10 Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong><br />

11<br />

Drei Niederlassungsvoraussetzungen<br />

In der Zeit der Planung müssen auch die notwendigen Formalia zur Niederlassung erfüllt werden:<br />

1. Eintrag ins<br />

Arztregister<br />

2. Eintrag in die<br />

Warteliste<br />

3. Bewerbung um ausgeschriebene<br />

Arztsitze und Qualifikationen<br />

Kompetenzen im MVZ gebündelt<br />

Wir arbeiten seit Juli 2011 mit vier Ärzten in einem Medizinischen <strong>Versorgung</strong>szentrum<br />

(MVZ) – drei Nephrologen und ein Urologe. Ein Erfahrungsbericht nach knapp zwei Jahren.<br />

■■<br />

Antragsformular Arzt<br />

■■<br />

Geburtsurkunde<br />

■■<br />

Urkunde über Approbation<br />

als Arzt<br />

■■<br />

Urkunde über die Facharztanerkennung<br />

/Qualifikation<br />

■■<br />

Urkunde über abgeschlossene<br />

Weiterbildungen<br />

■■<br />

Zeugnis über ärztliche Tätigkeit<br />

und bestandene Prüfungen<br />

■■<br />

ggfs. Heiratsurkunde bzw.<br />

Auszug aus dem Familienstammbuch<br />

Auch nach erfolgter Zulassung<br />

ist das Arztregister ein wichtiger<br />

Bestandteil der vertragsärztlichen<br />

Tätigkeit. Für Änderungen<br />

von Sprechzeiten,<br />

Veröffentlichung der Privatanschrift,<br />

für Angaben über<br />

die Beschäftigung von Assistenten,<br />

Vertretungen, u. v. m.<br />

bestehen verschiedene Mitteiungspflichten.<br />

Empfehlenswert ist es heute,<br />

sich beim Arztregister in die<br />

Warteliste für eine Zulassung<br />

in dem jeweiligen Fachgebiet<br />

eintragen zu lassen.<br />

Voraussetzung dafür ist eine<br />

erfolgte Eintragung in ein<br />

Arztregister. Mit dem Wartelisten-Eintrag<br />

dokumentiert<br />

der Arzt sein nachhaltiges<br />

Interesse an einer Niederlassung.<br />

Die Eintragung in die Warteliste<br />

ist deshalb wichtig,<br />

weil das Datum der Eintragung<br />

in die Warteliste für<br />

die Auswahl zwischen mehreren<br />

Bewerbern bei der<br />

Durchführung des Auswahlverfahrens<br />

zur Nachbesetzung<br />

eines Vertragsarztsitzes<br />

ausschlaggebend sein kann.<br />

Seit dem 01.01.2013 gilt folgendes Verfahren: Der abgebende<br />

Arzt beantragt beim Zulassungsausschuss die<br />

Durchführung des Nachbesetzungsverfahrens. Wenn der<br />

Zulassungsausschuss dem Antrag stattgibt, wird der Sitz<br />

unter Bekanntgabe einer Bewerbungsfrist zur Nachfolge<br />

ausgeschrieben. Dann können sich Interessenten darauf<br />

bewerben. Eine solche Bewerbung erfordert einen Zulassungsantrag,<br />

der fristgerecht bei der Geschäftsstelle des<br />

Zulassungsausschusses eingehen muss. Dem Zulassungsantrag<br />

müssen beizufügen werden:<br />

■■<br />

Ein Lebenslauf<br />

■■<br />

Ein polizeiliches Führungszeugnis<br />

■■<br />

Bescheinigungen der KVen, in deren Bereich der Arzt<br />

bisher niedergelassen oder zur vertragsärztlichen <strong>Versorgung</strong><br />

zugelassen war, aus denen sich Ort und Dauer<br />

der bisherigen Niederlassung oder Zulassung und der<br />

Grund einer etwaigen Beendigung ergeben,<br />

■■<br />

Eine Erklärung über im Zeitpunkt der Antragstellung<br />

bestehenden Dienst- oder Beschäftigungsverhältnisse<br />

unter Angabe des frühestmöglichen Endes des Beschäftigungsverhältnisses<br />

■■<br />

Eine Erklärung des Arztes, ob er drogen- und alkoholabhängig<br />

ist oder innerhalb der letzten fünf Jahre gewesen<br />

ist, oder er sich innerhalb der letzten fünf Jahre einer<br />

Entziehungskur unterzogen hat und dass gesetzliche<br />

Hinderungsgründe der Ausübung des ärztlichen Berufs<br />

nicht entgegenstehen.<br />

Vor dem Zusammenschluss im MVZ waren zwei Kollegen 15<br />

beziehungsweise 29 Jahre lang in einer nephrologischen Gemeinschaftspraxis<br />

niedergelassen. Der dritte Nephrologe kommt<br />

direkt aus einer Kliniktätigkeit. Kennzeichen eines Medizinischen<br />

<strong>Versorgung</strong>szentrums ist, dass sich fachübergreifend<br />

mindestens zwei verschiedene Fachrichtungen zusammenschließen.<br />

In unserem Fall haben wir, passend zu unserem<br />

Fachgebiet, einen Urologen aus unserer Nachbarschaft für<br />

unser Medizinisches <strong>Versorgung</strong>szentrum gewinnen können.<br />

Als dessen Nachfolger arbeitet z. Z. Dr. Rüdiger Große-Heitmeyer<br />

mit uns zusammen, ein Kollege, dessen Lebenssituation<br />

noch einmal ganz anders ist, da er eigentlich sein Berufsleben<br />

in einer großen, erfolgreich geführten Praxis in der Nähe von<br />

<strong>Bremen</strong> schon abgeschlossen hatte, und den die neue Aufgabe<br />

dann noch einmal gereizt hat. Kennzeichen eines Medizinischen<br />

<strong>Versorgung</strong>szentrums ist auch, dass es Verwaltungsstrukturen<br />

gibt, die den Ärzten viele Organisations- und Arbeitsabläufe<br />

abnehmen. Das kann bei einem ärztlich geleiteten MVZ<br />

ein Kollege sein, der sich besonders mit Administration, mit<br />

Qualitätsmanagement, Finanzen etc. auskennt. Das kann, wie<br />

in unserem Fall, ein gemeinnütziger Träger sein, hier das Kuratorium<br />

für Dialyse und Transplantation (KfH).<br />

Die Idee dabei ist auch, dass durch bessere Ressourcenausnutzung<br />

Kosten gespart werden und dass von einer guten interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit Ärzte und Patienten profitieren.<br />

Wir haben dafür unsere Kassenarztsitze an das Medizinische<br />

<strong>Versorgung</strong>szentrum abgetreten und uns von unserem MVZ<br />

anstellen lassen. Abrechnung und Organisation laufen nach<br />

außen weiter wie in einer kassenärztlichen Praxis.<br />

Vier Kollegen – vier Lebenssituationen:<br />

Was finden wir gut, was nicht?<br />

Die Geschäftsstelle prüft die Antragsunterlagen lediglich<br />

auf ihre Vollständigkeit. Sind mehrere Bewerber vorhanden,<br />

entscheidet der Zulassungsausschuss nach Durchführung<br />

eines Auswahlverfahrens. Die insoweit maßgeblichen<br />

Kriterien ergeben sich aus dem Gesetz (§ 103 Abs. 4<br />

SGB V). Auswahlkriterien sind u. a. die berufliche Eignung<br />

das Approbationsalter, die Dauer der ärztlichen Tätigkeit<br />

sowie die Dauer der Eintragung in die Warteliste. Der<br />

Zulassungsausschuss entscheidet dann zum festgelegten<br />

Sitzungstermin über Zulassungsart, -zeitpunkt und -umfang.<br />

Dr. Thomas Otterbeck, Dr. Karla Schmaltz,<br />

Dr. Michael Wilfling und Dr. Rüdiger<br />

Große-Heitmeyer (v.li.).<br />

auch wenn sich Gebührenordnungsgestalter<br />

– trotz ausgewiesener Kompetenz – in<br />

ihrer „ EBM-Kreativität“ kaum um allgemeingültige<br />

BWL-Praxiskriterien kümmern.<br />

Um das „Unternehmen“ Arztpraxis nach<br />

erfolgter Übernahme durch Sie aber auf<br />

Kurs zu halten, sind adjustierbare Kenntnisse<br />

in Betriebsorganisation, laufende<br />

Fortbildung in den Medizinkern fächern<br />

und M-Technik, BWL, Steuern, Flexibilität<br />

und (Personal)-management erforderlich.<br />

Kommunikationsbereitschaft, seriöses, fachlich<br />

überzeugendes, freundliches Auftreten<br />

und die Fähigkeit zu professioneller<br />

Empathie sind weitere wertvolle Eigenschaften,<br />

die den Praxiserfolg auch in<br />

wechselvollen Zeiten garantieren. Hier<br />

sind auch alle medizinischen Fakultäten zu<br />

ergänzenden Ausbildungscurricula aufgerufen.<br />

Der altersbedingte Exodus, gerade<br />

im hausärztlichen Bereich, ermöglicht<br />

dem engagierten Niederlassungswilligen<br />

jedoch in einem der schönsten und noch<br />

weitestgehend selbstbestimmbaren Berufsfelder<br />

– bei preiswertem Finanzierungsangebot<br />

– gute bis sehr gute Zu kunftsaussichten.<br />

Ich wünsche Ihnen hierzu den Mut<br />

und viel Erfolg!<br />

Dr. Joachim Wewerka,<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin,<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Dr. Karla Schmaltz, Fachärztin für Innere Medizin/Nephrologie<br />

Es kommt mir zum Ende meiner beruflichen Tätigkeit sehr entgegen,<br />

dass ich bedarfsgerechte Arbeitszeitmodelle in Anspruch<br />

nehmen kann. So arbeite ich z. Z. nur noch an drei Tagen in der<br />

Woche, um mich schon mal etwas an den Ruhestand zu gewöhnen.<br />

Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen, Wiedereingliederung<br />

nach Krankheit – die Arbeitszeiten sind flexibel zu regeln.<br />

Das finanzielle Risiko ist nicht mehr gegeben. Zwar müssen<br />

auch wir unser Geld „ganz normal“ kassenärztlich verdienen,<br />

aber wir beziehen ein Gehalt und gehen keine existenziellen<br />

Verpflichtungen mehr ein. Was mir nicht so gut gefällt: Als Praxisinhaber<br />

waren wir für alles verantwortlich und über alles<br />

informiert. Im MVZ läuft jetzt manches an uns vorbei. Und nicht<br />

alles gefällt uns so, wie wir das selber entschieden hätten.


12 Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong> BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong> 13<br />

Dr. Michael Wilfling, Facharzt für Innere Medizin/Nephrologie<br />

Die Aufgabe der Gemeinschaftspraxis war nicht mein Wunsch,<br />

wurde aber zum Erreichen des gemeinsamen Organisationsziels<br />

i. R. einer Umstrukturierung notwendig. Erleichtert wurde mir<br />

der Eintritt in das MVZ auch durch langjährig vertraute Partner.<br />

Überraschend positiv spürbar war gleich die Reduktion der Verantwortung<br />

für Betrieb einschließlich Personal und Finanzen,<br />

ein Gefühl von sicherer Basis in unruhigen Zeiten. Weitere Vor-<br />

teile sind für mich die fachübergreifende Umstrukturierung mit<br />

Erweiterung meines medizinischen Arbeitsfeldes, eine Reduktion<br />

der Verwaltungstätigkeit und Flexibilisierung der Arbeitszeiten,<br />

was besonders der Familie mit meinen noch kleinen<br />

Kindern zugute kommt. Den Nachteil erheblich eingeschränkter<br />

unternehmerischer Möglichkeiten und Chancen muss ich dafür<br />

allerdings in Kauf nehmen.<br />

Niederlassung ja oder nein?<br />

Kollegen berichten aus der Praxis<br />

Die Erfahrung Anderer kann bei einer Entscheidungsfindung ein ausschlaggebendes<br />

Kriterium sein. Brigitte Bruns-Matthießen, Dr. Henning Ortlepp und Dr. Christian Stier<br />

berichten von ihrer Niederlassungsentscheidung.<br />

Dr. Rüdiger Große-Heitmeyer, Facharzt für Urologie<br />

Nach 20-jähriger Tätigkeit als Urologe in einer belegärztlichen<br />

überörtlichen Gemeinschaftspraxis, konnte ich mich mit der<br />

Übernahme der urologischen Abteilung unseres MVZ – frei vom<br />

unternehmerischen Risiko mit all den Vor- und Nachteilen – auf<br />

die ärztliche und medizinische Aufgabe konzentrieren – auch<br />

fachübergreifend. Ich finde es spannend, noch einmal selbständig<br />

eine Fachpraxis in einem schwierigen Umfeld aufbauen und<br />

mitgestalten zu können. Die Arbeitsbelastung ist gut zu leisten<br />

und in vielen Dingen entspannter als in der eigenen Niederlassung.<br />

Da ich jetzt bereits über 60 Jahre alt bin, kam mir diese<br />

Möglichkeit der urologisch ambulanten Tätigkeit sehr entgegen,<br />

auch unter dem Aspekt einer adäquaten Vergütungsregelung.<br />

Wir haben uns vor zwei Jahren entschlossen, unsere Praxis in ein<br />

MVZ umzuwandeln. Zusammengefasst sehen wir Vorteile vor<br />

allem in der sehr flexiblen Arbeitszeitgestaltung und darin, sich<br />

finanziell nicht auf Jahre festlegen zu müssen. Man wird von<br />

Verwaltungsaufgaben entlastet und die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

ermöglicht einen raschen Patientendurchlauf und<br />

einen nicht abreißenden Gesprächsfaden. Nachteile sind, dass<br />

man das Ganze der Praxis etwas aus dem Blick verliert und<br />

weniger mitgestaltet.<br />

Warum haben Sie sich für die Niederlassung entschieden?<br />

Welche berufliche Tätigkeit haben Sie davor ausgeübt?<br />

Brigitte Bruns-Matthießen: Ich bin seit dem 1. Januar<br />

2011 als hausärztliche Internistin in der Bremer Neustadt niedergelassen.<br />

Zuvor war ich als Abteilungsleitung in der Verwaltung<br />

angestellt. Diese Tätigkeit hatte ich mir sechs Jahre zuvor<br />

aus familiären Gründen gewünscht, sie war sehr interessant<br />

und ich hatte bei guten Arbeitsbedingungen auch keine konkreten<br />

Pläne zu einem erneuten Wechsel. Dieser hat sich zufällig<br />

ergeben, sodass meine Entscheidung zur Niederlassung<br />

innerhalb von zirka zwei Wochen gefallen ist. Eine Nachbarin<br />

und Freundin fragte mich, ob ich mir eine Gemeinschaftspraxis<br />

mit ihr vorstellen könne. Ihre ursprünglichen Pläne hatten sich<br />

zerschlagen. Es passte einfach alles, wir stimmten in unseren<br />

Vorstellungen, was Arbeitszeit und Organisation anging, überein,<br />

auch gefällt mir der Stadtteil, in dem die Praxis liegt, sehr<br />

gut. Ich musste mich unter großem Zeitdruck zügig entscheiden<br />

und habe zugesagt.<br />

Dr. Thomas Otterbeck, Facharzt für Innere Medizin/Nephrologie<br />

Als „Klinikaussteiger“ bot mir die Tätigkeit im MVZ eine attraktive<br />

Alternative zur kostenintensiven Niederlassung als Nephrologe.<br />

Neben dem Wegfall der „Einstiegsinvestition“, besteht<br />

zumindest keine unmittelbare Sorge um die zunehmenden und<br />

kaum kalkulierbaren Risiken für die Erlössituation einer Praxis.<br />

In Hinblick auf eine andere angestellte Tätigkeit im niedergelassenen<br />

Bereich bietet die Beschäftigung bei einem institutionalisierten<br />

großen Mitspieler im Gesundheitswesen möglicherweise<br />

mehr Sicherheit. Als Nachteil gegenüber einer selbst ständigen<br />

Tätigkeit empfinde ich, trotz insgesamt zufriedenstellender Mit-<br />

gestaltungsmöglichkeiten im KfH-MVZ, eine geringere, aber vor<br />

allem indirektere Möglichkeit, unser MVZ betreffende Entscheidungen<br />

mitzugestalten und zu beeinflussen. Vor allem aber<br />

schnelle Problemlösungen empfinde ich als deutlich eingeschränkt.<br />

Aufgrund der Kooperation des MVZ-Trägers mit der<br />

benachbarten Klinik ergab sich die attraktive Chance, sowohl im<br />

ambulanten als auch im stationären Bereich, nephrologisch tätig<br />

zu sein. Gleichzeitig macht mir die fachübergreifende, bei uns<br />

im MVZ sehr direkte Zusammenarbeit im kollegialen Team viel<br />

Freude.<br />

Dr. Henning Ortlepp: Bisher bin ich angestellter Arzt im<br />

Krankenhaus gewesen, zunächst in Weiterbildung, zuletzt als<br />

angestellter Facharzt, allerdings noch mit dem Ziel eine weitere<br />

Weiterbildung abzuschließen. Initialer Auslöser zur Niederlassung<br />

war die Idee der Mühle des Klinikbetriebes zu entfliehen.<br />

Es stellte sich bei mir ein immer weiter steigender Frust aufgrund<br />

der Arbeitsbedingungen im Krankenhaus ein. Ständige<br />

Wochenend- sowie Nacht- und Spätdienste wurden immer<br />

mehr zur Belastung, insbesondere seitdem die Kinder da sind.<br />

Somit entwickelte sich die Idee in die hausärztliche Niederlassung<br />

zu gehen, um diesen Umständen zu entfliehen. Es war<br />

auch sehr schnell der Entschluss gefasst, das mit einem Kollegen<br />

als gemeinsames Projekt mit dem Ziel einer Gemeinschaftspraxis<br />

umzusetzen.<br />

Dr. Christian Stier: Als niedergelassener Arzt bin ich viel<br />

näher am Patienten und besonders an der Familie – nicht nur<br />

situativ wie in der Klinik. Ich begleite die mir anvertrauten Kinder<br />

von Geburt an in ihrem Sozialraum (Krippe, Kindergarten,<br />

Schule, Hort, Jugendamt, Gesundheitsamt), in ihrer Kultur und<br />

mit ihren Begleitumständen (z. B. Trennung der Eltern, Migrationshintergrund<br />

etc.). Dies ist auch das Schöne und die Motivation<br />

in meinem Berufserleben als niedergelassener Arzt. Die<br />

Entscheidung fiel mir relativ leicht, da ein Praxissitz „Kinderheilkunde<br />

und Jugendmedizin“ vor zehn Jahren frei wurde, mit<br />

zusätzlichem Schwerpunkt „Neuropädiatrie“. Damals waren hohe<br />

Abschlagszahlungen die Regel und mehrere Kollegen/innen<br />

bewarben sich gleichzeitig. Vorher war ich drei Jahre an der Klinik<br />

für Kinder und Jugendliche am LDW tätig, mit dem Schwerpunkt<br />

„Neuropädiatrie“. Davor habe ich neun Jahre an zwei Universitätskliniken<br />

(Köln, Marburg) eine breite fachärztliche Ausbildung<br />

erfahren können, mit z. T. Spezialkenntnissen (Kindernephrologie<br />

und Kinderneurologie).<br />

Vernissage am 2. Mai<br />

Welche Vor- und Nachteile sehen Sie hinsichtlich der Vereinbarung von<br />

Beruf und Familie und Ihrer persönlichen Lebensqualität?<br />

18 Blaumeier-Positionen in der KV <strong>Bremen</strong><br />

Mit einer Vernissage am 2. Mai 2013, um 15.00 Uhr, eröffnet die KV <strong>Bremen</strong> eine<br />

Ausstellung des Bremer Blaumeier-Ateliers. Der Titel „Mein Thema: 18 Positionen des<br />

Blaumeier-Ateliers“ hält genau das, was er verspricht: 18 Künstler zeigen, wie sie<br />

die Welt sehen. Die Werke sind noch bis zum 24. August 2013 in den Räumen der<br />

KV <strong>Bremen</strong> zu bewundern.<br />

Brigitte Bruns-Matthießen: Als Chefin, die man als<br />

selbstständig Niedergelassene ja ist, kann man seine Arbeitszeiten<br />

und seine Aufgabenverteilung innerhalb eines bestimmten<br />

Rahmens frei wählen, sodass sich Beruf und Familie prinzipiell<br />

gut vereinbaren lassen. In ruhigen Zeiten gibt es nichts<br />

auszusetzen. In unruhigen Zeiten, wenn der Server abstürzt,<br />

das Telefon ausfällt, eine Mitarbeiterin schwanger wird, die<br />

Kollegin erkrankt und/oder ähnliche Szenarien auftreten, empfinde<br />

ich die Selbstständigkeit als immensen Druck, dem man<br />

sich nicht entziehen kann. Ich bin froh, dass er sich in unserem<br />

Fall auf vier Schultern verteilt. Die Selbstständigkeit in einer<br />

Einzelpraxis wäre für mich aus ganz unterschiedlichen Gründen<br />

undenkbar.


14 Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

INTERN<br />

15<br />

Dr. Henning Ortlepp: Ich erhoffe mir von der Niederlassung<br />

eine Verbesserung der Planbarkeit. In der Klinik war ein<br />

sehr belastender Umstand, dass der Dienstplan aufgrund von<br />

Krankheits- oder anderen Ausfällen nie verlässlich war. Man<br />

musste immer damit rechnen, irgendwo einspringen zu müssen<br />

und irgendwelche Lücken zu stopfen. In der eigenen Praxis<br />

wird es sicherlich eine Menge Arbeit zu bewältigen geben und<br />

die wöchentliche Gesamtarbeitszeit wird mit Sicherheit nicht<br />

niedriger sein als Arbeitszeit im Krankenhaus. Aber ich erhoffe<br />

mir eine bessere Vorhersehbarkeit und die Möglichkeit, die<br />

anfallende Arbeit mir selbst besser einteilen zu können. Als<br />

Selbstständiger kann ich meine Praxis nach meinen Wünschen<br />

strukturieren und damit hoffentlich befriedigendere Lösungen<br />

für mich finden. In diesem Fall allerdings in Absprache mit dem<br />

anderen Partner der Gemeinschaftspraxis. Diese eigene Strukturierbarkeit<br />

sehe ich als Vorteil der Niederlassung. Dadurch<br />

ergibt sich auch eine bessere und flexiblere Planbarkeit insbesondere<br />

um auch Zeiten für die Familie zu haben. Auch die<br />

angestrebte Gemeinschaftspraxisform kann da aus meiner<br />

Sicht Vorteile bieten, da die Aufgabenverteilung auf zwei oder<br />

mehr Köpfe eine bessere Arbeitsverteilung ermöglichen kann,<br />

bis hin zur gegenseitigen Urlaubsvertretung oder der vielleicht<br />

möglichen Gestaltung einer vier Tage Woche für beide Partner.<br />

Nachteile der Niederlassung sehe ich in dem Umstand, das im<br />

Falle von Krankheit eines Partners sich natürlich kurzfristig<br />

auch hier eine deutliche Mehrbelastung ergeben kann, die<br />

durch den anderen dann alleine kompensiert werden muss.<br />

KV <strong>Bremen</strong>: Vertreterversammlung<br />

entlastet Vorstand<br />

Die Vertreterversammlung (VV) der KV <strong>Bremen</strong> hat in ihrer Sitzung vom 12. März 2013<br />

mit großer Mehrheit eine Aufstockung der Weiterbildungsassistenten in der<br />

Allgemeinmedizin beschlossen.<br />

Dr. Christian Stier: An der Klinik waren Arbeitswochen<br />

von 60 Stunden und mehr die Regel. Die Arbeit fiel häufig auch<br />

abends und an den Wochenenden (Hintergrund) an. Privatleben<br />

war damals kein Thema. Insofern habe ich persönlich sehr<br />

von der Niederlassung profitiert, da nur zirka einmal im Monat<br />

ein Notdienst für vier Stunden gewährleistet werden muss. Feiertage<br />

sind i. d. R. frei, das kannte ich vorher zwölf Jahre lang<br />

nicht. Weiterhin habe ich 2011 zusammen mit fünf Kollegen/<br />

innen aktuell eine interdisziplinäre Zweigpraxis „KiM“ (Kinderund<br />

Jugendärzte im Medicum) aufmachen können, in Kooperation<br />

mit dem Berufsverband, vor allem Herrn Dr. Stefan Trapp<br />

Was sollten Kolleginnen/Kollegen vor der Niederlassung beachten?<br />

Welche konkreten Tipps können Sie geben?<br />

und der KV (besonderer Dank an Herrn Scherer); Selektivvertrag<br />

mit allen Bremer Krankenkassen. Damit konnten wir uns<br />

einen Traum realisieren, um chronisch kranke und/oder behinderte<br />

Kinder und Jugendliche mit deren besonderen Problemen,<br />

interdisziplinär betreuen zu können. Vor allem lerne ich<br />

auch viel von meinen Kollegen/innen. Eigeninitiative und mehr<br />

individueller Freiraum ist bei Fortbildungen gefragt, auch bei<br />

unserer eigenen Veranstaltung „Aus der Praxis für die Praxis“<br />

im Bereich der Neuropädiatrie für (niedergelassene) Kollegen/<br />

innen und für die Kollegen/innen im öffentlichen Gesundheitsdienst.<br />

Mehr Weiterbildungsassistenten<br />

in<br />

der Allgemeinmedizin<br />

Die Anzahl der Förderstellen in der Allgemeinmedizin<br />

im Land <strong>Bremen</strong> wird von derzeit 18 auf 28 aufgestockt.<br />

Die Aufstockung um zehn Stellen wird aus dem Honorar<br />

nach Honorartrennung finanziert, während 18 Stellen<br />

nach wie vor aus dem Verwaltungshaushalt der KV<br />

<strong>Bremen</strong> gefördert werden. Für diesen Kompromiss<br />

stimmten elf VV-Mitglieder, drei votierten dagegen. In<br />

der Diskussion wurde deutlich, dass auch andere Fachgruppen<br />

einen Förderbedarf sehen, insofern forderte<br />

eine Mehrheit, dass die Subventionierung von Weiterbildungsassistenten<br />

von der jeweiligen Fachgruppe zu<br />

tragen ist.<br />

KV-Mitgliederbefragung:<br />

Arbeitsgruppe erarbeitet<br />

Maßnahmenpaket<br />

Eine Arbeitsgruppe aus VV-Mitgliedern, „Basis-Ärzten“<br />

und dem KV-Vorstand soll konkrete Handlungsoptionen<br />

aus den Ergebnissen der Mitgliederbefragung vom<br />

November 2012 ableiten. Darauf verständigten sich die<br />

Mitglieder der Vertreterversammlung in ihrer Sitzung<br />

am 12. März. Eine Analyse zur Umfrage sowie ein Datenteil<br />

mit allen Ergebnissen werden in der April-Ausgabe<br />

des Landesrundschreibens veröffentlicht.<br />

Brigitte Bruns-Matthießen: Viele gute Tipps habe ich<br />

nicht, denn die Entscheidung hängt im Einzelfall von vielen Faktoren<br />

ab. Neben Gesprächen mit Kollegen und Freunden ist es<br />

sicher hilfreich im Vorfeld Beratungsangebote, z. B. der KV, Ärzte-<br />

Dr. Henning Ortlepp: Für eine Niederlassung sollte man<br />

sich einen sehr großzügigen Zeitrahmen setzen. Die Verhandlungen<br />

und Informationsprozesse, die daran beteiligt sind, dauern<br />

länger, als mir am Anfang klar war. Man sollte versuchen,<br />

möglichst viele Informationen zu sammeln und mit möglichst<br />

vielen Leuten darüber vorher sprechen, insbesondere Menschen,<br />

die bereits Erfahrungen mit der Niederlassung haben. So<br />

lässt sich doch der eine oder andere Stolperstein umgehen. Kolleginnen<br />

und Kollegen, die vorher in der Klinik gearbeitet<br />

kammer und Apo-Bank, wahrzunehmen. Für mich persönlich<br />

war eine gute Absicherung, z. B. für den eigenen Krankheitsfall,<br />

sehr wichtig.<br />

haben, würde ich den gleichen Rat geben, der mir von einem<br />

Hausarzt gegeben wurde und den ich gerade befolge: Man<br />

sollte sich unbedingt vor der eigenen Niederlassung eine Zeit<br />

lang anstellen lassen, um das ambulante Arbeiten kennenzulernen,<br />

Erfahrungen in der Praxis zu machen und um die<br />

Arbeitsform kennenzulernen. Ich hoffe, dass man sich damit<br />

den Einstieg in die eigene Selbstständigkeit deutlich erleichtern<br />

kann.<br />

Dr. Christian Stier: Aus meiner Sicht wird die betriebswirtschaftliche<br />

Seite zu wenig beachtet – und da hätte ich mir<br />

auch, wie z. T. in anderen Bundesländern realisiert, eine Unterstützung<br />

seitens der KV gewünscht. Damit wird man alleingelassen,<br />

nicht nur in der Einzelpraxis. Weiterhin übernehmen wir<br />

Niedergelassene Personalverantwortung und müssen Führungskompetenzen<br />

sowie die Effizienz von Behandlungsabläufen<br />

lernen. Das sind Inhalte, die weder im Studium noch in der<br />

Klinik erlernt werden. Am meisten habe ich von Freunden profitiert,<br />

die bereits niedergelassen waren. Diese konnten mir am<br />

besten die Strukturen und Zahlen der Praxis interpretieren. Viel<br />

Freude bereitet mir die Ausbildung in der Praxis, seien es Ärztinnen,<br />

Studenten, Praktikanten oder MFA. Zusammenfassend<br />

bereue ich den Schritt in die Niederlassung nicht und kann<br />

meine eigenen Interessen und Vorstellungen von Medizin und<br />

<strong>Versorgung</strong> kranker oder von drohender Behinderung betroffener<br />

Kinder und Jugendlicher individueller und familienorientierter<br />

als in der Klinik umsetzen.<br />

VV-Vorsitzender plädiert<br />

für mehr Kollegialität in<br />

der Ü-Schein-Frage<br />

Für ein kollegiales Miteinander und Festhalten am eingespielten<br />

Überweisungsverfahren macht sich der Vorsitzende<br />

der Vertreterversammlung, Dr. Thomas Liebsch,<br />

stark. „Überweisungen haben einen großen Wert für<br />

Fach- und Hausärzte“, stellte Liebsch in der Sitzung am<br />

12. März fest. Nach Wegfall der Praxisgebühr werden<br />

Ü-Scheine in einigen Praxen abgelehnt. Dies ist jedoch<br />

ein Verstoß gegen die Berufsordnung.<br />

KV-Vorstand wird<br />

für das Haushaltsjahr 2011<br />

entlastet<br />

Nichts zu beanstanden: So lautet das Fazit des Rechnungsprüfers<br />

für das Haushaltsjahr 2011, woraufhin die<br />

Vertreterversammlung in der Sitzung am 12. März den<br />

KV-Vorstand einstimmig entlastet hat. Der Jahresgewinn<br />

von rund 690.000 Euro ergibt sich vor allem aus dem<br />

Verkauf von Wertpapieren (410.000 Euro) und einer<br />

Rückzahlung von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.<br />

Die Verwaltungskostenumlage in der KV <strong>Bremen</strong><br />

liegt seit Jahren mit 2,03 Prozent verglichen mit anderen<br />

KVen auf sehr niedrigem Niveau.


16 INTERN<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

17<br />

Anzeige<br />

Die neue Bedarfsplanung:<br />

Landesausschuss nimmt Arbeit auf<br />

Zum 1. Juli 2013 soll bundesweit das neue Regelwerk zur Bedarfsplanung umgesetzt<br />

sein: In <strong>Bremen</strong> hat der zuständige Landesausschuss Ärzte/Krankenkassen Ende Februar<br />

seine Arbeit unter neuem Recht aufgenommen. Unabhängiger Vorsitzender ist der<br />

Bremer Gesundheitsökonom Prof. Dr. Norbert Schmacke.<br />

Im Landesausschuss haben Vertreter der KV <strong>Bremen</strong> und der<br />

regionalen Krankenkassenverbände Stimmrecht. Darüber hinaus<br />

können Vertreter der Landesregierung und von Patientenverbänden<br />

an den Sitzungen teilnehmen.<br />

Wichtigste Aufgabe des Landesausschusses ist die Umsetzung<br />

der Bedarfsplanungsrichtlinie, wie sie der Gemeinsame Bundesausschuss<br />

Ende vergangenen Jahres beschlossen hat. Die<br />

bisherige Bedarfs planung sah für alle Arztgruppen einheitliche<br />

Planungsbereiche vor, nämlich Kreise und kreisfreie Städte.<br />

Dagegen unterscheidet die neue Bedarfsplanung zwischen vier<br />

<strong>Versorgung</strong>sebenen, in denen verschiedene Arztgruppen jeweils<br />

unterschiedlich großen Planungsbereichen zugeordnet<br />

werden. Dies führt zu spürbaren Veränderungen, allerdings vor<br />

allem im ländlichen Raum. Die Planungsbereiche in <strong>Bremen</strong><br />

und Bremerhaven bleiben von der neuen Bedarfsplanung weitgehend<br />

unberührt. Von der Möglichkeit, regional abzuweichen<br />

und kleinere Planungsräume zu definieren, will die KV <strong>Bremen</strong><br />

keinen Gebrauch machen und sich im Landesausschuss entsprechend<br />

positionieren. „Ich sehe keinen Anlass, in die Freiheit<br />

von Ärzten deshalb einzugreifen, weil die in der Stadt allenthalben<br />

herrschende Überversorgung in einzelnen Stadtgebieten<br />

unterschiedlich ausgeprägt ist“, begründet KV-Vorstand Dr. Jörg<br />

Hermann. „Vor allem eine Einmischung der Politik (die mit einer<br />

Senatsanfrage der Bürgerschaft schon begonnen hat) in die Aufgaben<br />

der ge meinsamen Selbstverwaltung, sollte die Ärzteschaft<br />

in Habtachtstellung bringen. Ein National Health Service<br />

ist für mich kein Vorbild.“<br />

Christoph Fox,<br />

KV <strong>Bremen</strong><br />

Imagekampagne für<br />

Ärzteschaft startet<br />

Mit einem TV-Spot kurz vor der „tagesschau“ beginnt am 26.<br />

April eine Kampagne, die zum Ziel hat, die Attraktivität des<br />

Berufsbilds der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten<br />

zu erhöhen. Fünf Jahre lang wird mittels TV- und Kinowerbung,<br />

Anzeigen, City-Plakaten und Flyern mit dem Slogan „Wir arbeiten<br />

für Ihr Leben gern“ geworben. „Wir wollen mit der Kampgne<br />

das Bild der ärztlichen Arbeit in der Öffentlichkeit positiv formen“,<br />

erklärt Dr. Jörg Hermann, Vorsitzender der KV <strong>Bremen</strong>.<br />

Das scheint zunächst ein Selbstläufer zu sein – immerhin gehört<br />

der Arztberuf zu den beliebtesten und anerkanntesten in<br />

Deutschland. Die Patienten vertrauen ihren Ärzten. Doch Politik<br />

und Krankenkassen zeichnen über die Medien gern das Bild des<br />

korrupten und faulen Mediziners. Dieses Zerrbild stößt bei vielen<br />

auf Entsetzen. Das haben erst jüngst mehrere Befragungen<br />

der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gezeigt. „Stellt uns<br />

ein mal so dar, wie wir wirklich sind“, lautete eine Forderung.<br />

Daneben soll mit der Kampagne noch etwas anderes erreicht<br />

werden. Dr. Jörg Hermann: „Wir müssen dem potenziellen Ärztenachwuchs<br />

zeigen, dass es attraktiv ist, sich niederzulassen.“<br />

Das Engagement der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten,<br />

ihr Einsatz für die Patienten, ihr Herzblut, die Überstunden,<br />

die Liebe zum Beruf – all das wird gezeigt werden. Genauso<br />

werden aber auch die Bedingungen thematisiert, die die ärztliche<br />

Tätigkeit behindern, zum Beispiel das Übermaß an Bürokratie.<br />

Es geht also nicht um eine Fiktion nach dem Motto „der<br />

fröhliche Landarzt“, sondern um ehrliche Aussagen. Die Botschaft<br />

kumuliert in dem Kampagnen-Slogan: „Wir arbeiten für<br />

Ihr Leben gern“.<br />

Folgerichtig stehen im Mittelpunkt der TV-Spots und der Plakataktionen<br />

„echte“ Ärzte und Psychotherapeuten. Mit ihren<br />

Gesichtern stehen sie für die Botschaften ein. Die riesigen City-<br />

Plakate werden in mehr als 110 deutschen Städten zu sehen<br />

sein, in Bremerhaven und <strong>Bremen</strong> auf insgesamt 120 Flächen.<br />

Diese Medienpräsenz hat ihren Preis. Etwa drei Millionen Euro<br />

aus dem KBV-Haushalt wird die Kampagne pro Jahr kosten. Dass<br />

sich dieser Einsatz lohnen könnte, zeigen erste Reaktionen von<br />

70 Ärzten und Psychotherapeuten, die für die Spots und die<br />

Plakatwerbung „gecastet“ wurden. Alle waren begeistert. Niemand<br />

hat die Kampagne abgelehnt.<br />

Echte Bremer<br />

haben ein Bankgeheimnis:<br />

das<br />

Private Banking<br />

der Sparkasse<br />

<strong>Bremen</strong>.<br />

Private Exzellenz. Seit 1825.<br />

Dr. Sebastian von Berg<br />

Facharzt für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie. Seit April<br />

2013 in der Nachfolge von<br />

Dr. Rainer Medlin als niedergelassener<br />

Arzt in der<br />

neurologisch-psychiatrischen<br />

Gemeinschaftspraxis mit PD Dr. Matthias<br />

Spranger in <strong>Bremen</strong> tätig. Werdegang:<br />

Studium an der Georg-August-Universität<br />

in Göttingen. Facharztausbildung im Klinikum<br />

<strong>Bremen</strong>-Ost, zuletzt dort tätig als<br />

Oberarzt im Bereich Abhängigkeitserkrankungen<br />

und in der Allgemeinpsychiatrie.<br />

Dr. Sven Kienke<br />

Facharzt für Neurochirurgie.<br />

Werdegang: Studium an der<br />

MH Hannover. Danach zwei<br />

Jahre Tätigkeit in Missionskrankenhäusern<br />

in Kenia, Facharztausbildung<br />

in der Neurochirurgie<br />

der Universität Kiel. Seit 2006<br />

Facharzt, danach Oberarzt in Kiel. Von 2008 –<br />

2012 Oberarzt der Neurochirurgie des Diakoniekrankenhauses<br />

Rotenburg/Wümme.<br />

Schwerpunkte: Wirbelsäulenchirurgie, dynamische<br />

Stabilisierungen an der Wirbelsäule,<br />

Schmerzpumpenimplantation, Hirntumoren.<br />

Andreas Mühlig-Hofmann<br />

Facharzt für Kinder- und<br />

Jugendmedizin. Seit Januar<br />

2013 niedergelassener Kinderarzt<br />

in der Gemeinschaftspraxis<br />

mit Dr. Joachim Schlage<br />

in <strong>Bremen</strong> Blumenthal. Werdegang:<br />

Studium an der Universität Rostock,<br />

pädiatrische Weiterbildung an der<br />

Universitäts-Kinderklinik in Rostock sowie<br />

in Köln und seit 2006 an der Professor-<br />

Hess-Kinderklinik. Dort Arbeit in den Bereichen<br />

Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin<br />

und Schlaflabor.<br />

Termine zur Kampagne<br />

■■<br />

Start der Kampagne am 26. April<br />

um 19.59 Uhr vor der Tagesschau<br />

■■<br />

Weitere TV-Spots im April/Mai auf ARD und ZDF<br />

■■<br />

Kampagnenzeitung/Beilage im<br />

Deutschen Ärzteblatt am 26. April<br />

■■<br />

City-Plakatgroßflächen im April und Mai<br />

■■<br />

Infopakete für alle Praxen im Mai<br />

Exzellentes Private Banking beginnt mit einem Anruf:<br />

0421 179-1825<br />

g


18 Aktuelles<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

19<br />

Anzeige<br />

Variable Gehaltsbestandteile bei<br />

Leitenden Krankenhausärzten<br />

Die Vergütung der leitenden Krankenhausärzte (Chefärzte und Oberärzte) ist zuletzt<br />

zunehmend in die Diskussion geraten. Hinterfragt wurde die Vereinbarkeit bestimmter<br />

variabler Vergütungsformen mit der Berufsordnung und dem Berufsethos. Ein Beitrag<br />

zu den ersten Ergebnissen einer Bestandsaufnahme aus dem Dezember 2012.<br />

Die Berufsordnung sieht vor, dass in einem Arbeits- oder<br />

Dienstverhältnis keine Vergütung für eine ärztliche Tätigkeit<br />

vereinbart werden darf, die die ärztliche Unabhängigkeit der<br />

medizinischen Entscheidung beeinträchtigt (§ 23 Abs. 2 Berufsordnung).<br />

In der Kritik stehen Verträge, sofern sie Anreize zur<br />

Fallzahlerhöhung („überproportionale Mengendynamik jenseits<br />

von Demographie und Morbiditätsentwicklung“) und/<br />

oder Erbringung wirtschaftlich attraktiver Fallpauschalen setzen<br />

(„cash cows“ zu Lasten „poor dogs“). Übersteigen diese<br />

variablen Vergütungsbestandteile eine bestimmte Höhe des<br />

ärztlichen Einkommens, so ist die Gefahr nicht auszuschließen,<br />

dass ärztliche Entscheidungen nicht allein nach medizinischen<br />

Kriterien getroffen werden. Bonusvereinbarungen, die an Leistungskennzahlen<br />

orientiert sind, können so zu einer Belastung<br />

für das Arzt-Patienten-Verhältnis werden; sie können sich aber<br />

auch zu einer Belastung für die Ärzte selbst entwickeln und ihre<br />

Arbeitsmotivation und –zufriedenheit beeinträchtigen.<br />

In dieser Situation hat die <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> im November<br />

2012 die Leitenden Ärzte aller Krankenhäuser im Land <strong>Bremen</strong><br />

angeschrieben und um anonymisierte Angaben zu den flexiblen/variablen<br />

Vergütungsbestandteilen gebeten, die ihnen<br />

nach ihrem Arbeits-/Dienstvertrag zusätzlich zum festen Vergütungsbestandteil<br />

(Jahresgehalt) gezahlt werden. Von 171<br />

Anfragen wurden 102 beantwortet (Rücklaufquote 58 Prozent).<br />

In der Tabelle ist eine Auswahl wesentlicher Umfrageergebnisse<br />

zusammengestellt.<br />

Welche variablen Vergütungsbestanteile<br />

enthält Ihr Vertrag?<br />

Beteiligungsvergütung und Bonusvereinbarung 13<br />

Liquidationsrecht, Beteiligungsvergütung und<br />

Bonusvereinbarung<br />

Liquidationsrecht und Bonusvereinbarung 5<br />

Liquidationsrecht und Beteiligungsvergütung 2<br />

Liquidationsrecht 3<br />

Beteiligungsvergütung 13<br />

Bonusvereinbarung 12<br />

Keine Zusatzbestandteile 21<br />

6<br />

Regelungen entsprechend der sogenannten „Altverträge“ (Jahresgehalt<br />

plus Erlöse aus der Liquidationsberechtigung abzüglich<br />

Nutzungsentgelt/Vorteilsausgleich) waren das Modell für<br />

die Vertragsabschlüsse bis vor 10–15 Jahren. Der Systemwechsel<br />

der Krankenhausfinanzierung mit Einführung der Fallkostenpauschalen<br />

(DRG´s) 2004 hat in <strong>Bremen</strong> – wie in Deutschland<br />

insgesamt – zur Zunahme von Verträgen mit variablen Vergütungsanteilen<br />

geführt, deren Höhe von Zielerreichungsgrößen<br />

abhängig ist. Die Beteiligungen beziehen sich auf das wirtschaftliche<br />

Gesamtergebnis des Krankenhauses/der Abteilung<br />

oder auf Einnahmen aus wahlärztlichen Leistungen. Bonusregelungen<br />

betreffen leistungsorientierte Vereinbarungen oder<br />

Vorgaben z. B. über Fallzahlen und/oder Case Mix oder die Einhaltung<br />

von Budget- und Leistungsvorgaben, z.B. Sach- und<br />

Personalkosten der Abteilung. Bemessungsgrundlage können<br />

aber auch qualitative Kriterien sein, wie die Einführung neuer<br />

Behandlungsmethoden, Maßnahmen und Ergebnisse der Qualitätssicherung,<br />

Patientenzufriedenheit, Sicherung der Weiterbildung.<br />

Erreicht der Arzt die Ziele, so erhält er den festgeschriebenen<br />

Bonus. Die Vereinbarung einer Malus-Regelung<br />

wurde bisher nicht bekannt.<br />

Die überwiegende Zahl der Bonusvereinbarungen im Land <strong>Bremen</strong><br />

orientiert sich an quantitativen (z. B. Fallzahlen/Case Mix)<br />

und qualitativen (z. B. Qualitätssicherung) Kriterien als Berechnungsgrundlage.<br />

Während über die alleinige Vereinbarung<br />

quantitativer Kriterien von fünf Leitenden Ärzten berichtet<br />

wurde, gab es keine Rückmeldung über die isolierte Berücksichtigung<br />

qualitativer Kriterien. Bemerkenswert ist die Gemengelage<br />

in Häusern, in denen der Chefarzt „Altvertragler“ und<br />

der Leitende Oberarzt mit einer Bonusvereinbarung tätig sind.<br />

Der Anteil der Erlöse durch variable Bestandteile an der Gesamtvergütung<br />

schwankt: Bei 25 Ärzten lagen die variablen Anteile<br />

unter 20 Prozent, bei 21 Ärzten zwischen 20–50 Prozent, bei<br />

2 Ärzten über 50 Prozent. Nicht alle Teilnehmer haben diese<br />

Frage beantwortet; ebenfalls nicht mitgerechnet wurden diejenigen<br />

Ärzte, denen ein Liquidationsrecht ohne weitere variable<br />

Anteile eingeräumt ist. Acht Teilnehmer mit vertraglich geregelten<br />

Bonus- oder Beteiligungsvereinbarungen gaben an, dass<br />

sie sich durch die Boni/Beteiligungen in ihrer medizinisch-ärztlichen<br />

Unabhängigkeit gefährdet fühlen.<br />

Zeitgleich zu der Umfrage der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> hatte die<br />

Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN das Thema in die Bremer Politik<br />

getragen und eine kleine Anfrage an den Senat zum Thema<br />

Bonus-Vereinbarungen in Krankenhäusern gerichtet. In der Antwort<br />

(Drucksache 18/767) wird darauf verwiesen, dass es in<br />

zwei Krankenhäusern Verträge mit einer direkten Koppelung<br />

von Leistungsmenge und Vergütung gebe. Die Geschäftsführung<br />

der Gesundheit Nord hat außerdem darauf hingewiesen,<br />

dass die Zielvereinbarungen der Chefärzte in der Vergangenheit<br />

auch auf den sogenannten Casemix Bezug genommen hätten,<br />

dass ab 2013 aber auf diese Kennzahl in den Verträgen mit<br />

Klinikleitungen verzichtet werde. Die Nachfrage der <strong>Ärztekammer</strong><br />

<strong>Bremen</strong>, an welchen Vorgaben sich die Zielvereinbarungen<br />

künftig orientieren, blieb leider ohne Antwort. Erfreulich ist,<br />

dass die Geschäftsführung des St. Joseph-Stifts gegenüber der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> betont hat, gänzlich auf Bonusvereinbarungen<br />

und Beteiligungsvergütungen zu verzichten.<br />

Auch der Bundesgesetzgeber ist in der Zwischenzeit aktiv<br />

geworden. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft wird verpflichtet,<br />

in ihren Beratungs- und Formulierungshilfen für Verträge<br />

der Krankenhäuser mit leitenden Ärzten im Einvernehmen<br />

mit der Bundesärztekammer bis spätestens 30. April 2013<br />

Empfehlungen abzugeben, die sicherstellen, dass Zielvereinbarungen<br />

ausgeschlossen sind, die auf finanzielle Anreize bei einzelnen<br />

Leistungen abstellen.<br />

Diese Aktivitäten sind erfreuliche erste Schritte; gleichwohl ist<br />

die Diskussion damit nicht zu Ende. Denn die grundsätzliche<br />

Frage lautet: „Wie viel Ökonomie verträgt unser Gesundheitssystem?“.<br />

Diese Frage aber ist nach wie vor offen. Wir werden<br />

das Spannungsfeld zwischen Ethik und Ökonomie, in dem sich<br />

Ärzte heute bewegen, im November-Heft des Bremer Ärztejournals<br />

weiter ausloten. Ein Arzt schrieb uns ergänzend zum<br />

Fragebogen: „Diese Vorgehensweise (sic. Bonuszahlungen) aus<br />

dem industriellen Bereich ohne Modifikation in die Krankenfürsorge<br />

zu übertragen, ist ein „Systemfehler“. Mir erscheint es am<br />

sinnvollsten, diesen „Systemfehler“ mit allen Beteiligten (Politik,<br />

Verwaltung, leitende Mitarbeiter, Ärzte in Weiterbildung,<br />

Patientenvertreter, Pflege, Krankenkassen etc) öffentlich zu<br />

diskutieren…. Ich möchte Sie darum bitten, die öffentliche Diskussion<br />

zu diesem Thema zu beginnen“. Diesem Wunsch kommen<br />

wir gerne nach!<br />

Prof. Dr. Herbert Rasche,<br />

Vorsitzender der Ethikkommission<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong><br />

PD Dr. jur. Heike Delbanco,<br />

Hauptgeschäftsführerin<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Die Bedürfnisse unserer Patienten stehen für uns im Mittelpunkt.<br />

Unser Krankenhaus umfasst vier Zentren:<br />

•• Zentrum für Hand- und Rekonstruktive Chirurgie<br />

•• Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie, Kinder- und<br />

Allgemeine Orthopädie<br />

•• Zentrum für Schulterchirurgie, Arthroskopische Chirurgie<br />

und Sporttraumatologie<br />

•• Wirbelsäulenzentrum<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind leistungsstark,<br />

flexibel und motiviert.<br />

Für unsere Klinik für Anästhesio logie und Schmerztherapie<br />

suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen<br />

Fachärztin / Facharzt<br />

Anästhesiologie<br />

und in Weiterbildung eine/einen<br />

Assistenzärztin / Assistenzarzt<br />

Anästhesiologie<br />

In unserer Klinik werden im Rahmen der stationären <strong>Versorgung</strong><br />

jährlich 4.500 Anästhesien in vier modern ausgestatteten<br />

OP-Sälen durchgeführt. Eine angeschlossene Anästhesiepraxis<br />

unterstützt uns in der Durchführung von 2.500 Narkosen<br />

in drei weiteren Sälen. Das Leistungsspektrum umfasst alle<br />

etablierten Verfahren der Allgemein- und Regionalanästhesie,<br />

dabei entspricht die technisch-apparative Ausstattung den<br />

aktuellen Qualitätsstandards.<br />

Eine angeschlossene IMC mit zehn Betten untersteht der Klinik<br />

für Anästhesiologie und Schmerztherapie. Ein Akutschmerzdienst<br />

mit täglichen Visiten ist etabliert. Es besteht eine Weiterbildungsbefugnis<br />

für ein Jahr.<br />

Als Bewerber Assistenzärztin /Assistenzarzt sind Sie idealerweise<br />

schon mit den Grundlagen im Fachgebiet Anästhesiologie<br />

vertraut und möchten Ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in allen<br />

Verfahren der Allgemein- und Regionalanästhesie vertiefen.<br />

Ihr Einsatzgebiet umfasst auch die IMC und den Akutschmerzdienst.<br />

Wir wünschen uns engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die ihre persönlichen und fachlichen Kompetenzen gerne in<br />

unsere Abteilung einbringen, eine Alternative zu der fortschreitenden<br />

Arbeitsteilung in der Anästhesie in großen Kliniken<br />

suchen und die Freude an qualifizierter perioperativer Medizin<br />

haben.<br />

Fachärztinnen/Fachärzte nehmen am Rufdienst teil.<br />

Wir bieten Ihnen eine abwechslungsreiche Tätigkeit in einem<br />

kleinen Team mit flacher Hierarchie und kurzen Kommunikationswegen,<br />

ein strukturiertes Weiterbildungscurriculum, eine<br />

geregelte Arbeitszeit und flexible Arbeitszeitmodelle. Bei der<br />

Wohnungssuche sind wir gerne behilflich. Zur Überbrückung<br />

können wir Ihnen ein Appartement zur Verfügung stellen.<br />

Gerne informiert Sie Frau Dr. Loeschcke, Chefärztin im Kollegialsystem,<br />

vorab über weitere Einzelheiten unter 0421.8778-311.<br />

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung an:<br />

Roland-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

Chefärztin Frau Dr. med. G. Loeschcke<br />

Niedersachsendamm 72/74, 28201 <strong>Bremen</strong><br />

mail geschaeftsleitung@roland-klinik.de


20 Akademie<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

Aktuelles 21<br />

Studienbeginn im Herbst: <strong>Bremen</strong><br />

ist Teil der „Nationalen Kohorte“<br />

Fit für den Facharzt<br />

Chirurgie<br />

Fast track Rehabilitation in der post-operativen<br />

Medizin oder fit vor und nach der Operation<br />

Referent: PD Dr. Tido Junghans<br />

Termin: 7. Mai 2013, 18.00 – 19.30 Uhr<br />

Innere Medizin<br />

Diagnostisches Vorgehen beim Pleuraerguss –<br />

was der Internist wissen sollte<br />

Referent: Prof. Dr. Dieter Ukena, <strong>Bremen</strong><br />

Termin: 14. Mai 2013, 19.00 – 20.30 Uhr<br />

Radiologie<br />

Diagnostik der radiologischen „Stiefkinder“:<br />

Milz und Nebenniere<br />

Referent: Dr. Andreas Sternberg<br />

Termin: 21. Mai 2013, 18.00 – 19.30 Uhr<br />

Die Veranstaltungen sind kostenfrei. (2 PKT)<br />

Patienten aus Bulgarien und Rumänien in Deutschland<br />

– eine Herausforderung für das Gesundheitswesen<br />

Wenn im Wartezimmer Menschen erscheinen, die aus Bulgarien<br />

oder Rumänien stammen, kommt es häufig zu Komplikationen.<br />

Ihre europäische Krankenversicherung, soweit<br />

sie vorhanden ist, kennt man hierzulande nicht. Der Bremer<br />

Rat für Integration und die <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> laden zu<br />

einer Informationsveranstaltung ein.<br />

Termin: 8. Mai 2013, 16.00 – 18.30 Uhr<br />

Die Veranstaltung ist kostenfrei. (3 PKT)<br />

Männlichkeiten und Sucht:<br />

Männerspezifische Aspekte in der Suchtarbeit<br />

Kooperationsveranstaltung mit dem Senator für Gesundheit.<br />

Alkohol- und Drogenabhängigkeit sind Erkrankungen, die<br />

gehäuft bei Männern auftreten. Entstehung und Aufrechterhaltung<br />

der Substanzabhängigkeit haben geschlechtsbezogene<br />

Ursachen. Der Workshop bietet männlichen Beratern<br />

und Therapeuten die Möglichkeit der Reflektion der eigenen<br />

Geschlechtsidentität. Weiterhin erörtert der Referent Dr. Arnulf<br />

Vosshagen praktische Vorgehensweisen für die genderbezogene<br />

Arbeit mit Männergruppen im Suchtbereich.<br />

Termin: 30. Mai 2013, 13.30 – 18.00 Uhr<br />

Kosten: 20,- Euro (5 PKT)<br />

Herausfordernde Gespräche mit Patienten<br />

und Angehörigen meistern.<br />

Sind Sie onkologisch tätig und möchten in schwierigen Gesprächssituationen<br />

sicherer werden? Zusammen mit der Bremer<br />

Krebsgesellschaft bieten wir Ihnen das Kompass Kommunikationstraining<br />

an, das durch die Universität Heidelberg<br />

entwickelt und erprobt ist. Mit Schauspielerpatienten üben<br />

Sie in der Kleingruppe, um die Theorie zu vertiefen. Die positiven<br />

Rückmeldungen bisheriger Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

bestätigen das Konzept.<br />

Termin: 16. – 18. Mai 2013, Donnerstag 17.30 Uhr<br />

bis Samstag 14.00 Uhr, Vertiefungstag 29.03.2014<br />

Veranstaltungsort: <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Kosten: 180,- Euro (23 PKT)<br />

Bremer Curriculum für Spezielle Psychotraumatherapie<br />

Täterarbeit im ambulanten Setting<br />

Termin: 23. Mai 2013, 18.00 – 21.30 Uhr<br />

Kosten: 55,- Euro (4 PKT)<br />

EMDR-Einführungsseminar<br />

Termin: 27. – 29. September und 16. November 2013<br />

Kosten: 710,- Euro (33 PKT)<br />

What brought you here?<br />

Medizinisches Englisch im ärztlichen Alltag<br />

In diesem Seminar werden Auszüge aus den Bereichen Anam -<br />

nese, Befunderhebung und Diagnostik beleuchtet mit dem<br />

Ziel, das sprachliche Handeln in der Arzt-Patient Interaktion<br />

zu verbessern. Dabei werden besonders Untersuchungen,<br />

Tests, Ergebnisse und Therapien Ihres Fachgebiets sprachlich<br />

fokussiert.<br />

Termin: 7. Juni 2013, 15.00 – 20.00 Uhr<br />

Kosten: 75,- Euro (6 PKT)<br />

Moderatorentraining<br />

Wenn ich dann nicht weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis.<br />

Aber wie kommt die Qualität in den Zirkel?<br />

Lernen Sie Techniken der Moderation, Umgang mit Flip-Chart<br />

und Moderatorenwand und profitieren Sie von zufriedenen<br />

Teilnehmern und dokumentierten Ergebnissen.<br />

Termin: 7. – 8. Juni 2013, Freitag 17.00 – 21.00 Uhr,<br />

Samstag 9.00 – 18.00 Uhr,<br />

Kosten: 230,- Euro (17 PKT )<br />

Der Bericht an den Gutachter in der TP oder AP<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

traumatherapeutischer Fragestellungen<br />

Kooperationsveranstaltung mit dem Arbeitskreis Psychotraumatologie<br />

<strong>Bremen</strong> e.V.<br />

Termin: 8. Juni 2013, 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Kosten: 120,- Euro / 110,- Euro für Mitglieder des AKP (8 PKT)<br />

Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />

In Kooperation mit BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit<br />

und den <strong>Ärztekammer</strong> Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Schleswig-Holstein<br />

Termin: 23. – 27. September, 25. – 29. November 2013,<br />

13. – 17. Januar, 17. – 21. März, 12. – 16. Mai 2014<br />

Kosten: 835,- Euro je Kurswoche (je 40 PKT)<br />

Ort: Hamburg<br />

Die Veranstaltungen finden, sofern nicht anders angegeben,<br />

im Fortbildungszentrum der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong><br />

am Klinikum <strong>Bremen</strong>-Mitte statt. Bei allen Veranstaltungen<br />

ist eine vorherige schriftliche Anmeldung notwendig.<br />

Nähere Informationen und Anmeldeunterlagen erhalten<br />

Sie bei der Akademie für Fort- und Weiterbildung,<br />

Tel.: 0421/3404-261/262; E-Mail: fb@aekhb.de<br />

(Friederike Backhaus, Yvonne Länger)<br />

Nach zwei erfolgreichen Testreihen geht die „Nationale Kohorte“, Deutschlands größte<br />

Gesundheitsstudie mit 200.000 Teilnehmern, in die letzte Vorbereitungsphase vor dem<br />

bundesweiten Start im Herbst 2013.<br />

Das Bremer Leibnitz-Institut für Präventionsforschung<br />

und Epidemiologie-BIPS ist<br />

eines von 18 beteiligten Forschungseinrichtungen.<br />

Erkrankungen wie Herz-, Kreislauf-<br />

und Gefäßerkrankungen, Diabetes<br />

mellitus, Krebs, neurologische Erkrankungen,<br />

Atemwegserkrankungen, Allergien<br />

und Infektionskrankheiten sind weit verbreitet.<br />

Deshalb sollen deutschlandweit<br />

200.000 Teilnehmer im Alter von 20 bis<br />

69 Jahren an 18 Forschungsinstituten<br />

während einer Laufzeit von mindestens<br />

zehn Jahren im Rahmen der „Nationalen<br />

Kohorte“ untersucht werden. Man möchte<br />

herausfinden, warum manche Menschen<br />

häufiger erkranken als andere. Die Ergebnisse<br />

aus der bundesweiten Studie bilden<br />

eine Grundlage für die Weiterentwicklung<br />

der medizinischen <strong>Versorgung</strong> und können<br />

helfen, die Prävention, Früherkennung<br />

und Ursachenbekämpfung von wichtigen<br />

Volkskrankheiten in Deutschland zu<br />

verbessern. So werden voraussichtlich ab<br />

September 2013 die ersten 500 Einladungen<br />

zur Teilnahme an der Studie in <strong>Bremen</strong><br />

und Umgebung verschickt werden.<br />

Insgesamt sollen hier im Studienzeitraum<br />

10.000 Menschen untersucht werden.<br />

Um die Repräsentativität der Ergebnisse<br />

zu gewährleisten werden die Teilnehmer<br />

über die Einwohnermeldeämter nach dem<br />

Zufallsprinzip ausgewählt. Die Teilnahme<br />

Impressum<br />

Bremer Ärztejournal<br />

Offizielles Mitteilungsorgan der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> und<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Bremen</strong>;<br />

ISSN 1432-2978<br />

www.bremer-aerztejournal.de<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong>,<br />

Schwachhauser Heerstraße 30,<br />

28209 <strong>Bremen</strong>, www.aekhb.de<br />

Kassenärztliche Vereinigung <strong>Bremen</strong>,<br />

Schwachhauser Heerstraße 26/28,<br />

28209 <strong>Bremen</strong>, www.kvhb.de<br />

an der Studie ist freiwillig. Professor Wolfgang<br />

Ahrens, Leiter der Abteilung Epidemiologie<br />

und Methodenforschung am<br />

Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung<br />

und Epidemiologie BIPS, hofft<br />

aber, dass sich möglichst viele Bremer<br />

und Bremerinnen freiwillig zur Untersuchung<br />

anmelden.<br />

Im Studienzentrum sollen u.a. Größe,<br />

Gewicht und Handgreifkraft der Teilnehmer<br />

gemessen, der Blutdruck bestimmt<br />

und ein medizinisches Interview durchgeführt<br />

werden. Des Weiteren erfolgt eine<br />

Blut-, Urin- und Stuhluntersuchung, ein<br />

Ruhe- und Belastungs-EKG, eine Untersuchung<br />

zur Beurteilung des Gefäßsystems,<br />

ein Geruchstest und eine Messung der<br />

körperlichen Aktivität sowie eine zahnmedizinische<br />

Untersuchung. Auf Wunsch<br />

werden die Untersuchungsergebnisse den<br />

Teilnehmern mitgeteilt. Nachdem in den<br />

ersten beiden Vorstudien die Untersuchungsabläufe<br />

erfolgreich getestet wurden,<br />

geht es ab Herbst 2013 zunächst in<br />

eine Einleitungsphase („run-in“), an die<br />

sich nahtlos im Jahr 2014 die Hauptphase<br />

anschließt.<br />

Was bedeutet das für die Bremer Ärzte?<br />

Die Studie hat das Ziel, den Gesundheitszustand<br />

einer großen Gruppe meist ge sunder<br />

Menschen (eine so genannte Kohorte)<br />

zu beobachten, bevor diese bereits erkrankt<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Franz-Josef Blömer, Günter Scherer<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Brigitte Bruns-Matthießen, PD Dr. jur. Heike<br />

Delbanco, Christoph Fox, Dr. Rüdiger Große-Heitmeyer,<br />

Dr. Johannes Grundmann, Dr. Thomas Otterbeck,<br />

Dr. Henning Ortlepp, Prof. Dr. Herbert Rasche,<br />

Günter Scherer, Dr. med. Dr. jur. Natasha I. Schlothauer,<br />

Dr. Karla Schmaltz, Dr. Christian Stier,<br />

Dr. Joachim Wewerka, Dr. Michael Wilfling<br />

Redaktion:<br />

Andrea Klingen (Ltg.), Birka Ließ<br />

Bildnachweis:<br />

Fotolia: © Amir Kaljikovic, © Robert Kneschke,<br />

© Daniel Ernst<br />

sind. Anhand der Erfahrungen aus der<br />

zweiten Vorlauf-etappe mit bisher 200<br />

Teilnehmern aus <strong>Bremen</strong> und Umgebung<br />

ist festzustellen, dass ungefähr die Hälfte<br />

der Teilnehmer auffällige Labor-, Blutdruck-<br />

und/oder EKG-Befunde hat, ohne<br />

davon Kenntnis gehabt zu haben. In diesem<br />

Fall erhalten die Studienteilnehmer<br />

den Hinweis, dass ihnen eine Kontrolle<br />

durch den Haus- bzw. Facharzt empfohlen<br />

wird. Diese Kontrolle umfasst im Wesentlichen<br />

Laborwerte wie Cholesterin und<br />

HbA1C. Noch nicht abschließend geklärt<br />

ist, wie auf einen zufällig entdeckten<br />

Tumor vom Studienarzt zu reagieren ist.<br />

Soweit eine Behandlung möglich ist, werden<br />

die Teilnehmer aber auch darüber<br />

informiert werden.<br />

„Wir möchten die Ärzte in <strong>Bremen</strong> herzlich<br />

bitten, uns durch Aufmunterung ihrer<br />

Patienten zur Teilnahme an der deutschlandweiten<br />

Studie zu unterstützen“, appelliert<br />

Prof. Wolfgang Ahrens. „Durch<br />

Kenntnisse über die Gesundheit der Gesamtbevölkerung<br />

kann die Gesundheit<br />

oder Therapie des Einzelnen verbessert<br />

werden.“<br />

Dr. med. Dr. jur. Natasha I. Schlothauer,<br />

Leibniz-Institut für Präventionsforschung<br />

und Epidemiologie,<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Verlag:<br />

Peter Schoppe Verlag,<br />

Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig<br />

Tel. 0531/23748-99, Fax 0531/23748-10<br />

Verantwortlich für die Anzeigen:<br />

Matzke & Heinzig GmbH,<br />

Claudia Renner,<br />

Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig,<br />

Tel. 0531/23748-0<br />

www.bremer-aerztejournal.de<br />

Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. I/13,<br />

gültig ab 1. Januar 2013.<br />

Druck: Druckerei Schäfer


22 Aktuelles<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

recht 23<br />

Unabhängige Patientenberatung<br />

15 Jahre in <strong>Bremen</strong>...<br />

Kein Umsatzsteuerprivileg<br />

für rein ästhetische Eingriffe<br />

Autor dieser Rubrik ist der Bremer<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Claus Pfisterer. Er zeichnet<br />

verantwortlich für den Inhalt.<br />

Kontakt:<br />

pfisterer@castringius.de<br />

...Grund genug, um mit Weggefährten, Freunden und Förderern<br />

der UPB zu feiern. Dr. Heidrun Gitter, die Vorsitzende des Trägervereins,<br />

wies in ihrer Begrüßungsansprache darauf hin,<br />

dass die Allianz, die sich 1997 zusammengefunden hatte, um<br />

eine Unabhängige Patientenberatung für <strong>Bremen</strong> zu gründen,<br />

bemerkenswert war: <strong>Ärztekammer</strong>, Gesundheitssenator, Krankenkassen<br />

und Krankenhausgesellschaft gründeten den Trägerverein<br />

und vereinbarten eine paritätische Finanzierung.<br />

Später kamen die Seestadt Bremerhaven und die Psychotherapeutenkammer<br />

hinzu. Dr. Gitter betonte, dass zum ärztlichen<br />

Berufsbild der Respekt vor der Selbstbestimmung des Patienten<br />

gehört, aber auch der Respekt vor kritischen Rückmeldungen<br />

und Beschwerden. Denn um sich professionell zu verbessern,<br />

muss man aus Fehlern und schlechten Verläufen lernen.<br />

Das ermöglicht die UPB, indem sie Rückmeldungen und Informationen<br />

an die Beteiligten im Gesundheitswesen gibt.<br />

Schließlich machte Dr. Gitter deutlich, dass die UPB für die Ärztinnen<br />

und Ärzte, aber auch andere im Gesundheitswesen<br />

Tätige eine große Unterstützung ist. Denn die Beraterinnen<br />

führen Gespräche und geben Informationen, die Patienten helfen,<br />

mit für sie schwierigen aber unabänderlichen Situationen<br />

klarzukommen. Anette Drewes-Kirchhoff, die Leiterin der UPB,<br />

berichtete Heiteres und Ernstes aus der täglichen Beratungsarbeit.<br />

Während manche Themen seit 15 Jahren konstant nachgefragt<br />

sind, werden andere durch aktuelle politische Entscheidungen<br />

ausgelöst. Unabhängig von einzelnen Themenstellungen<br />

machen die Zahlen deutlich, dass das Beratungsbedürfnis der<br />

Patientinnen und Patienten über die Jahre zugenommen hat.<br />

Damit die UPB auch zukünftig fundiert beraten kann, ist sie<br />

auch auf Spenden angewiesen. Wenn Sie die Arbeit der UPB<br />

unterstützen wollen, würden wir uns über eine Spende freuen.<br />

Das Spendenkonto lautet: Sparkasse <strong>Bremen</strong> BLZ 29050101,<br />

Konto 1614189.<br />

Mit Urteil vom 21. März 2013 (Aktenzeichen<br />

C-91/12) hat der Europäische Gerichtshof<br />

entschieden, dass ästhetische Eingriffe<br />

nicht per se über des „Heilbe hand lungsprivileg“<br />

von der Umsatzsteuer befreit<br />

sind. Die Steuerbefreiung nach europäischem<br />

Recht (Art. 132 Abs.1 Buchst. b<br />

und c der Richtlinie 2006/112/EG des<br />

Rates vom 28. November 2006 über das<br />

gemeinsame Mehrwertsteuersystem) greift<br />

nur, wenn diese Leistungen dazu dienen,<br />

Krankheiten oder Gesundheitsstörungen<br />

zu diagnostizieren, zu behandeln oder zu<br />

heilen und die Gesundheit zu schützen,<br />

aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen.<br />

Das ist bei ausschließlich kosmetisch<br />

motivierten Eingriffen nicht der Fall.<br />

Diese sind darum umsatzsteuerpflichtig.<br />

Ist ein ästhetischer Eingriff dagegen medizinisch<br />

indiziert, weil durch seine Durchführung<br />

eine körperliche oder seelische<br />

Erkrankung des Patienten behandelt wird,<br />

so greift das Heilbehandlungsprivileg.<br />

Die ärztliche Leistung ist dann nicht<br />

umsatzsteuerpflichtig. Unerheblich ist in<br />

diesem Zusammenhang nach Auffassung<br />

der EuGH-Richter die subjektive Vorstellung<br />

des Patienten über das Vorliegen<br />

einer Krankheit. Ein solcher „Krankheitswert“<br />

der zu behebenden ästhetischen<br />

Beeinträchtigung – also deren Auswirkung<br />

auf die körperliche oder seelische<br />

Gesundheit des Patienten – muss objektivierbar<br />

(und ggf. im Rahmen der steuerlichen<br />

Prüfung auch nachvollziehbar)<br />

sein. Denn der Arzt trägt im Streit mit der<br />

Steuerbehörde die objektive Beweislast<br />

dafür, dass das Hauptziel seiner Leistung<br />

der Schutz oder die Wiederherstellung<br />

der Gesundheit seines Patienten ist. Ein<br />

Indiz dafür kann die regelhafte Übernahme<br />

der Kosten für entsprechende<br />

Behandlungen durch Krankenversicherungen<br />

sein. Ist die Krankenversicherung<br />

nicht zur Kostenübernahme verpflichtet,<br />

so ist die Behandlung deshalb dennoch<br />

nicht zwingend steuerpflichtig. Dann ist<br />

das medizinisch-therapeutische Ziel vielmehr<br />

für den konkreten Einzelfall durch<br />

den Arzt nachzuweisen.<br />

Weitere Voraussetzung einer Umsatzsteuerbefreiung<br />

ist es, dass der Eingriff<br />

durch eine Person ausgeführt wird, die<br />

zur Ausübung eines Heilberufs zugelassen<br />

ist oder dass eine solche Person „den<br />

Zweck des Eingriffs bestimmt“, also eine<br />

Indikation auf der Grundlage einer diagnostizierten<br />

Erkrankung stellt, die den<br />

Eingriff auch medizinisch rechtfertigt.<br />

Dieselbe Frage hat im vergangenen Jahr<br />

auch den Bundesfinanzhof beschäftigt,<br />

der das dort anhängige Verfahren (Aktenzeichen<br />

V S 30/12) durch Beschluss vom<br />

12. Dezember 2012 bis zur Entscheidung<br />

des EuGH ausgesetzt hatte. Dieser Aussetzungsbeschluss<br />

hatte aber formale<br />

Gründe: Objektiv bestätigt der EuGH nämlich<br />

die auch in Deutschland bei Finanzverwaltungen<br />

und Gerichten herrschende<br />

Meinung zur Umsatzsteuerpflicht kosmetisch<br />

motivierter, nicht zugleich medizinisch<br />

indizierter Eingriffe auf der Grundlage<br />

des Umsatzsteuergesetzes.<br />

„Leben begleiten bis zuletzt“<br />

So umschreibt das ambulante Kinderhospiz<br />

Jona der bremischen Stiftung Friedehorst<br />

seinen Auftrag. Die ehrenamtlichen<br />

Begleiterinnen des Kinderhospizes unterstützen<br />

Eltern der schwerkranken Kinder<br />

in ihrem Alltag, schenken den Geschwisterkindern<br />

die notwendige Zeit und Aufmerksamkeit<br />

und ermöglichen so dem<br />

schwer erkrankten Kind, in seiner Lebenszeit<br />

möglichst viel Zuwendung zu erfahren.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass wir die wichtige<br />

Arbeit von Jona mit unserer Spende<br />

unterstützen können“. Mit diesen Worten<br />

überreichte der Vizepräsident Dr. Johannes<br />

Grundmann einen Scheck über 1.500<br />

Euro an Jona. Die gespendeten Mittel<br />

stammen von Bremer Ärztinnen und Ärzten,<br />

die im vergangenen Jahr auf ihre<br />

Aufwandsentschädigung als Weiterbildungsprüfer<br />

verzichtet haben. „Bei ihnen<br />

möchte ich mich ganz herzlich bedanken.<br />

Dieses ehrenamtliche Engagement macht<br />

es uns möglich, die Arbeit des ambulanten<br />

Hospizdienst zu unterstützen“, so der<br />

Vizepräsident. „Ich hoffe, dass wir mit<br />

dieser Spende das Leben einiger kranker<br />

Kinder und ihrer Familien ein wenig<br />

erleichtern können“.<br />

Nähere Informationen zu der Arbeit von<br />

Jona finden Sie auf www.friedehorst.de/<br />

jona.<br />

Der Vizepräsident der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong>,<br />

Dr. Johannes Grundmann (re.), überreichte<br />

Jutta Phipps und Dr. Christian Frühwald, eine<br />

Spende über 1.500 €.<br />

Anlässlich des 15 Jährigen Bestehens des UPB trafen sich zahlreiche Gäste in der Richard-Wagner-Straße 1A zum Gedankenaustausch.


Postvertriebsstück H 42085, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt.<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong>, Schwachhauser Heerstraße 30, 28209 <strong>Bremen</strong><br />

Stellenmarkt<br />

Praxisräume<br />

Chirurgie-Orthopädie-Unfallchirurgie<br />

Einstieg in große Gemeinschaftspraxis mit voller oder halber<br />

Zulassung. <strong>Ambulante</strong> und stationäre Operationen.<br />

Voraussetzung zum D-Arzt-Verfahren erforderlich.<br />

Chiffre 130501<br />

Kinderärztin sucht<br />

Kollegen/in<br />

für regelmäßige Mitarbeit an<br />

1–2 halben Tagen pro Woche<br />

u. evtl. auch für Urlaubszeiten.<br />

Nettes Team.<br />

Tel. 0421 / 505824<br />

Gesundheitsökonomin<br />

(BA)<br />

mit kaufmännischer Erfahrung<br />

im Praxiswesen sucht nach<br />

herausfordernder Tätigkeit in<br />

einer Praxis, Praxisgemeinschaft<br />

oder einem MVZ.<br />

Tel. 0152 / 08991136<br />

Hausarzt<br />

Für eine gut gehende hausärztliche Gemeinschaftspraxis im Bremer<br />

Westen suche ich in 2013 für den ausscheidenden Seniorpartner einen<br />

Allgemeinmediziner/Internisten (m/w) als Kollegen, der mit mir die<br />

Praxis weiter ausbauen möchte. Ein KV-Sitz kann übernomen werden.<br />

Chiffre 130502<br />

Für wenig Geld hausärztliche-internistische Praxis<br />

in <strong>Bremen</strong> in guter Lage abzugeben in 2013.<br />

Tel. 0421/3466495<br />

<strong>Bremen</strong> – Vahr<br />

65 qm Praxis-/Bürofläche (3 Räume) zur Untervermietung in sehr<br />

großzügiger moderner Arztpraxis. Gut geeignet für medizinische/<br />

pflegerische/gutachterliche Tätigkeit. Sehr gute Ausstattung und<br />

Anbindung ÖPNV/Parkplätze möglich.<br />

Chiffre 130504<br />

Gyn-Praxis abzugeben<br />

Ideal für 2. Eigner, Op.<br />

Ärztehaus, 4 d Sono, modernst<br />

eingerichtet, hohe Scheinzahl<br />

(2 x Schnitt), extrem<br />

hoher Gewinn.<br />

Chiffre 130503<br />

Allgemeinarztpraxis<br />

HB-Mitte<br />

umsatzstark, tolles Team,<br />

attraktiver Patientenstamm,<br />

sehr günstig abzugeben.<br />

Chiffre 130504<br />

Allgemeinmedizinische<br />

Praxis sucht Arzt / Ärztin<br />

zur Anstellung in Teilzeit<br />

(20 – 23 Stunden / Woche)<br />

ab 1. Juli 2013.<br />

Chiffre 130505<br />

Sonstiges<br />

Herrenhaus/ Ostsee<br />

Urlaub / Wohnen / Relaxen usw., Teilverkauf, teilsaniert,<br />

nur rd. 2 Stunden von HB, idyll. großes Grundstück.<br />

hhs-t@web.de, Tel. 0421 / 513395<br />

Fortbildung<br />

„Ach, Sie schon wieder... – oder: schön, Sie zu sehen!“<br />

Kommunikationstraining und Stressbewältigung<br />

für nicht med. Beschäftigte. Ort: <strong>Bremen</strong>/Bremerhaven,<br />

Kosten: ab € 195,-/ Person, Zeit: 4 x 3,5 Std. jeweils<br />

Mittw. 14:30 – 18:00 Uhr im Juni, August, Dez./Januar,<br />

Trainerinnen: Dr. Anneli Röhr, Dr. Kirsten Gieseler.<br />

Anmeldung / Info: unter:<br />

www.anneli-roehr.de, Tel. 0471/5040122<br />

Quartalsendwoche KomMed<br />

22.–27. Juni: 3 Seminare 54 CME.<br />

www.kommed-coaching.de<br />

Zuschriften auf Chiffre- Anzeigen bitte an:<br />

Matzke & Heinzig GmbH, Chiffre-Nr.:<br />

Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig,<br />

Tel. 0531/23748-56, Fax 0531/23748-10<br />

Kleinanzeigenschluss<br />

Heft 6/12: 16. Mai 2013<br />

Anzeigenformular als Faxvorlage unter<br />

www.bremer-aerztejournal.de

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