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PerIPHere ArterIelle VersCHlussKrAnKHeIt - Ärztekammer Bremen

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65./66. Jahrgang, Dez. 2012/Jan. 2013<br />

Mitteilungsblatt der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> und der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Bremen</strong><br />

Periphere arterielle<br />

Verschlusskrankheit<br />

Moderne Gefäßmedizin<br />

ist interdisziplinär<br />

12/12<br />

01/13


8 14<br />

D ie fünf heilberuflichen Bremer Körperschaften<br />

2 InHAlt<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13<br />

BreMer stAnDPunKt 3<br />

<strong>Ärztekammer</strong>, Zahnärztekammer, Psychotherapeutenkammer,<br />

Kassenzahnärztliche Vereinigung und Kassenärztliche Vereinigung<br />

laden Sie ganz herzlich ein zum gemeinsamen Neujahrsempfang am<br />

Mittwoch, den 16. Januar 2013, um 16.00 Uhr<br />

in die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Bremen</strong>,<br />

Schwachhauser Heerstraße 26 – 28, 28209 <strong>Bremen</strong>.<br />

Wir würden uns freuen, Sie zu diesem Anlass, der vielfältige Möglichkeiten<br />

des Gedankenaustausches bietet, begrüßen zu können.<br />

19 Betreuungsgeld<br />

Dr. Heidrun Gitter<br />

PräsiDentin Der ärztekammer <strong>Bremen</strong><br />

einL a D ung<br />

Dr. Jörg Hermann<br />

VorstanDsVorsitzenDer Der kV <strong>Bremen</strong><br />

zum n euJ a H rsemP fang<br />

Dr. Wolfgang menke<br />

PräsiDent Der zaHnärztekammer <strong>Bremen</strong><br />

Dr. Dirk mittermeier<br />

VorsitzenDer Der kzV im LanDe <strong>Bremen</strong><br />

karl Heinz schrömgens<br />

PräsiDent Der PsycHotHeraPeutenkammer <strong>Bremen</strong><br />

KVHB1117_Einladung2012.indd 2 17.11.2011 12:53:57 Uhr<br />

Die s3-leitlinie empfiehlt zur<br />

Behandlung der pAVK eine<br />

endovaskuläre therapie,<br />

wenn sie die gleiche symptomatische<br />

Verbesserung<br />

erzielt wie ein gefäßchirurgischer<br />

eingriff. Häufig<br />

werden beide Methoden<br />

miteinander kombiniert.<br />

tIteltHeMA<br />

Mit rund 1.200 Besuchern<br />

war der 4. Bremer tag der<br />

ambulanten Medizin am<br />

3. november ein voller erfolg.<br />

70 nieder gelassene Ärzte<br />

und Psychotherapeuten<br />

zeigten in Vorträgen und<br />

Gesprächen die leistungsstärke<br />

des ambulanten sektors.<br />

4<br />

5<br />

8<br />

11<br />

AKtuelles 14<br />

16<br />

Intern 17<br />

19<br />

ruBrIKen 3<br />

18<br />

19<br />

20<br />

Am Mittwoch, 16. Januar 2013,<br />

um 16 uhr laden die fünf heilberuflichen<br />

Bremer Körperschaften<br />

zu ihrem neujahrsempfang<br />

ein. er findet im<br />

Atrium der KV <strong>Bremen</strong> statt<br />

und bietet vielfältige Möglichkeiten<br />

zu einem anregenden<br />

Gedankenaustausch.<br />

PD Dr. Stefan Pfleiderer<br />

pAVK: Aktuelle Diagnostik und Therapie<br />

Dr. Wolfgang Nobel<br />

pAVK: Nicht-invasive Diagnostik und konservative Therapie<br />

PD Dr. Stefan Pfleiderer<br />

pAVK: Endovaskuläre Therapie<br />

Dr. Burkhard Paetz<br />

pAVK: Offene chirurgische Therapie<br />

1.200 Patienten in „<strong>Bremen</strong>s größter Praxis“<br />

KV <strong>Bremen</strong>: <strong>Bremen</strong> verliert Windhundrennen ums Kodiergeld<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong>: Haushalt 2013 beschlossen<br />

KV <strong>Bremen</strong>: Vernissage am 16. Januar 2013<br />

Standpunkt<br />

Akademie<br />

Impressum<br />

Anzeigenbörse<br />

Vor kurzem konnte man im Fernsehen einen Bericht über pflegebedürftige<br />

alte Menschen aus Deutschland sehen, die in grenznahen<br />

Pflegeheimen osteuropäischer Nachbarstaaten untergebracht<br />

worden waren. Den Angehörigen waren die Pflegekosten<br />

in Deutschland über den Kopf gewachsen, eine andere Möglichkeit<br />

der Betreuung sahen sie nicht. Ohne Zweifel war die körperliche<br />

Pflege gut und die Zuwendung so gut als möglich. Aber<br />

die Umgebung war den Pflegebedürftigen fremd, die Sprache<br />

der Pflegepersonen konnten sie nicht verstehen, keine Zwiesprache,<br />

keine Fürsprache, kein Zuspruch ohne Sprache.<br />

Erbittert wurde und wird über das Betreuungsgeld gestritten,<br />

das an Familien gezahlt werden soll, die ihre Kinder zu Hause<br />

erziehen und nicht in eine „Krippe“ oder „Kita“ geben. Es müsse<br />

ein jeder das Recht haben, seine Kinder selbst zu betreuen. Das<br />

ist richtig, aber muss man dafür bezahlt werden, dass man<br />

seine Kinder nicht in die Krippe gibt? Ganz zu schweigen von der<br />

Frage, ob es nicht aufrechter wäre, das Geld in die Förderung<br />

von Kindern zu lenken, deren Eltern ihnen diese Unterstützung<br />

nicht aus eigener Kraft geben können?<br />

Beide Situationen, am Anfang beziehungsweise am Ende des<br />

Lebens, sind beispielhaft für die umfassende Ökonomisierung<br />

unseres Alltags. Wir denken in Kostenfaktoren: Wir lassen zu,<br />

dass schon die bloße Tatsache, dass wir uns um unsere Kinder<br />

oder um unsere alten Eltern kümmern, bezahlt werden muss,<br />

weil diese Mühe ohne Zweifel auch Verzicht für uns bedeutet.<br />

Wir machen private Entbehrungen öffentlich, völlig unabhängig<br />

davon, ob wir wirklich Not leiden oder nicht. Der vermeintliche<br />

Nachteil, der entstehen soll, weil wir uns um unsere Nächsten<br />

kümmern und deshalb weniger Geld verdienen, ist per se schon<br />

etwas, wofür uns „der Staat“ – die Allgemeinheit – finanziell<br />

entschädigen soll. Im Falle der Kinderbetreuung ist diese Forderung<br />

interessanterweise sogar die Politik einer Partei, die das<br />

Wort „christlich“ im Namen führt.<br />

Da ist es nicht verwunderlich, wenn Ökonomen auch bei Ärztinnen<br />

und Ärzten weniger altruistisches Handeln vermuten, als<br />

vielmehr ein vornehmlich vom eigenen Nutzen bestimmtes<br />

Tun. Selbstverständlich ist es nicht verwerflich, auch nicht für<br />

Ärzte, an das eigene Wohl zu denken. Dabei darf aber das Wohl<br />

der anderen nicht aus dem Blick geraten, sonst gilt irgendwann<br />

nur noch das Recht der Stärkeren und eine Gesellschaft gerät<br />

aus den Fugen. Insofern ist auch altruistisches Handeln eigennützig.<br />

Ärztliches Handeln orientiert sich am individuellen Bedarf<br />

und Bedürfnis des Kranken, der sich dem Arzt/der Ärztin<br />

anvertraut. Das erwartet der Patient und darauf muss er sich<br />

verlassen können. Aus diesem besonderen Vertrauensverhältnis<br />

und seiner Bestätigung durch das ärztliche Tun schöpfen Ärztinnen<br />

und Ärzte die besondere Befriedigung ihres Berufes.<br />

In Klinik und Praxis wird „Zählbares“ ökonomisch gefördert,<br />

Leistungssteigerungen werden durch „Zielvereinbarungen“ bezweckt,<br />

auch die Vergütung in Kliniken für Psychiatrie und Psychosomatik<br />

wird – gegen den Rat der Experten aus diesen Fachgebieten<br />

– zielstrebig auf Fallpauschalen umgestellt. Diese führen,<br />

das wissen wir längst aus dem somatischen Bereich, zu einer<br />

stringenten Durchorganisation mit Verkürzung der Ver weildauer<br />

und Standardisierung von Abläufen. Die individuelle Zuwendung<br />

zum Kranken wird auch hier und ausgerechnet in Gebieten, wo<br />

sie zur Heilung und Linderung unverzichtbar ist, wegrationalisiert<br />

werden.<br />

Ärztinnen und Ärzte müssen im Interesse aller Patienten mit<br />

be grenzten Ressourcen sorgfältig umgehen, damit diese für möglichst<br />

viele Patienten eingesetzt werden können. Das allein ist<br />

die Berechtigung von Ökonomie in der Medizin. Auf mehr sollten<br />

wir Ärztinnen und Ärzte uns nicht einlassen. Es gilt, sich der<br />

Übernahme der Ärztlichen Profession durch die Diktatur der<br />

Ökonomie zu widersetzen. Ein Beispiel hat die Kollegin Johna<br />

aus Hessen auf der Hauptversammlung des Marburger Bundes<br />

am 2. November 2012 formuliert: Wenn kein Arzt mehr Zielvereinbarungen<br />

unterschreibt, dann wird es solche Verträge auch<br />

nicht geben. Hier können wir den Befürwortern des Primats der<br />

Ökonomie durchaus zeigen, dass wir das Instrumentarium des<br />

Marktes anwenden können. Man könnte auch sagen: Wer Leistungserbringer<br />

sucht, sollte vergeblich suchen, nur wer nach<br />

Ärztinnen und Ärzten fragt, sollte Erfolg haben!<br />

Dr. Heidrun Gitter,<br />

Präsidentin der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong>


4<br />

<strong>PerIPHere</strong> <strong>ArterIelle</strong> <strong>VersCHlussKrAnKHeIt</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 <strong>PerIPHere</strong> <strong>ArterIelle</strong> <strong>VersCHlussKrAnKHeIt</strong> 5<br />

pAVK:<br />

Aktuelle Diagnostik und therapie<br />

pAVK:<br />

nicht-invasive Diagnostik und<br />

konservative therapie<br />

Drei bis zehn Prozent der Bevölkerung leiden an einer Claudicatio intermittens,<br />

dem typischen Symptom der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK).<br />

In Deutschland betrifft diese Erkrankung ungefähr 4,5 Millionen Menschen.<br />

Nach der Anamnese folgt bei klinischem Verdacht auf die periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />

die Erhebung des Pulsstatus der betroffenen Extremität. In fortgeschrittenen<br />

Stadien kann die Ratschow-Lagerungsprobe durchgeführt werden.<br />

Die Fünfjahresmortalität beträgt bei asymptomatischen<br />

Patienten 19 Prozent und<br />

nimmt bei symptomatischen Patienten<br />

bis auf 27 Prozent zu. Im Vergleich zur<br />

ko ronaren Herzkrankheit liegt die Einjahres<br />

mortalität der pAVK mit 2,4 Prozent<br />

ge genüber 1,8 Prozent deutlich höher.<br />

Entscheidend für den Krankheitsverlauf<br />

ist die Reduktion der Hauptrisikofaktoren<br />

wie Nikotinabusus, arterielle Hypertonie,<br />

Hyper choleste rinämie und<br />

Diabetes melli tus. Diabetiker<br />

zum Beispiel<br />

leiden doppelt so häufig<br />

unter einer pAVK wie stoffwechselgesunde<br />

Patienten. Mit jedem An -<br />

stieg des HbA1c um einen Prozentpunkt,<br />

steigt das pAVK-Risiko um 26 Prozent. Die<br />

Zehnjahresmortalität eines Diabetikers<br />

ohne pAVK liegt bei 17 Prozent, während<br />

sie bei gleichzeitigem Vorliegen einer<br />

pAVK auf 50 Prozent ansteigt. Diese Zahlen<br />

unter streichen die hohe Bedeutung<br />

der pAVK in Bezug auf die Morbidität und<br />

die Le benserwartung dieser Patienten<br />

eindrucks voll.<br />

Diagnostik und Indikation<br />

Zur Diagnostik der pAVK kommen neben<br />

der körperlichen Untersuchung die Erhebung<br />

des Knöchel-Arm-Index und die Lauf bandergometrie<br />

zur Anwendung. An bildgebenden<br />

Verfahren stehen die farbkodierte<br />

Duplexsonografie, die CT-Angiografie, die<br />

MR-Angiografie und die invasive digitale<br />

Subtraktionsangiografie zur Verfügung. Die<br />

Indikation zur invasiven Therapie wird nach<br />

Ausreizen der konservativen Optionen im<br />

iliakalen und femoropoplitealen Gebiet<br />

ab dem Stadium II b, bei hohem Leidensdruck<br />

auch im Stadium II a nach Fontaine,<br />

und infrapopliteal bei kritischer Extremi -<br />

tä tenischämie, d. h. im Stadium III und<br />

IV nach Fontaine, gestellt. Die Art der<br />

Therapie richtet sich nach der<br />

Lokalisation, Ausprägung<br />

und Morphologie der<br />

Gefäßläsionen (Ein teilung entsprechend<br />

TASC A bis D) und nicht zuletzt nach den<br />

Wünschen des einzelnen Patienten. Hierbei<br />

werden TASC A- und B-Läsionen vorzugs<br />

weise endovasku lär und TASC C- sowie<br />

D-Läsionen vorwiegend gefäß chirurgisch<br />

behandelt. Im Zuge der technischen Verbesserungen<br />

von Ballonkathetern und<br />

Stents sowie der Neuentwicklung von endovaskulären<br />

Thrombektomie- und Rekanalisationssystemen,<br />

gewinnt die endovaskuläre<br />

Therapie von bestimmten TASC C- und<br />

TASC D-Läsionen zunehmend an Be deu -<br />

tung. Dies gilt vor allem für Patienten, bei<br />

denen wegen fehlenden Ausstroms am<br />

Unterschenkel die Versorgung mit einem<br />

Bypass wenig sinnvoll erscheint und mittels<br />

endovaskulärer Therapie eine Verbesserung<br />

des Zustroms zum Unterschenkel<br />

er reicht werden kann. Langstreckige Komplettverschlüsse<br />

z. B. der A. femoralis<br />

su per ficialis und des P1-Segmentes der<br />

A. poplitea sind hingegen weiterhin eine<br />

Domäne der Bypasschirurgie.<br />

Eine interdisziplinäre<br />

Herausforderung<br />

Diese Ausführungen unterstreichen, dass<br />

moderne Gefäßmedizin interdisziplinär be -<br />

trieben werden muss. Die Diagnostik und<br />

Therapie von Patienten mit pAVK sollte<br />

des halb in enger Kooperation der hauptsächlich<br />

beteiligten Fachdisziplinen Angiologie,<br />

Gefäßchirurgie und Interventionelle<br />

Radiologie, idealerweise unter dem Dach<br />

eines Gefäßzentrums, stattfinden. In den<br />

folgenden Beiträgen wird die Diagnostik<br />

und Behandlung der pAVK aus der Sicht<br />

dieser Subspezialitäten dargestellt.<br />

PD Dr. Stefan Pfleiderer,<br />

Chefarzt des Institutes für Diagnostische und<br />

Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie<br />

und Nuklearmedizin<br />

Gefäßzentrum des Klinikums Bremerhaven-<br />

Reinkenheide, Bremerhaven<br />

Klinische Zeichen der pAVK<br />

■ Pulslosigkeit der betroffenen Extremität<br />

■ krampfartiger Schmerz bei Belastung in den Muskelgruppen, die einem<br />

Strombahnhindernis nachgeschaltet sind (Claudicatio intermittens)<br />

■ Kühle, blasse Extremität<br />

■ Ruheschmerzen in der Extremitätenmuskulatur<br />

■ akrale Gangrän<br />

Der typische Claudicatioschmerz ist ein<br />

re produzierbarer belastungsabhängiger<br />

Muskel schmerz, der sich in Ruhe nach we -<br />

nigen Minuten rasch bessert. In Abhängigkeit<br />

von der Lokalisation der Gefäßläsion<br />

kann er sowohl in der Glutealregion als auch<br />

in der Oberschenkel-, Waden- und Fuß -<br />

mus kulatur auftreten. Bei der kritischen<br />

Extremitätenischämie liegen Ruheschmerzen<br />

und/oder bereits trophische Haut- und<br />

Gewebeläsionen vor. Unter Beintieflage<br />

kommt es häufig zu einer Linderung der<br />

Schmerzsymptomatik.<br />

Basisdiagnostik der pAVK<br />

Während die Claudicatio-Beschwerden in<br />

der Wade leicht erkannt werden, sind be -<br />

lastungsabhängige Schmerzen in der Fuß -<br />

sohle oder in der Gesäßregion bei Verschlüssen<br />

der Unterschenkelarterien oder<br />

der Beckenarterien in der Routinediagnostik<br />

nicht selten schwierig zuzuordnen<br />

und veranlassen aufwendige Untersuchungen.<br />

Technische Basisdiagnostik der<br />

pAVK ist die Bestimmung des Ankle-Brachial-Index<br />

(ABI). Zur Verwendung kommen<br />

unidirektionale Taschendopplergeräte und<br />

bidirektionale continuous-wave-Dopplerverfahren.<br />

Dabei wird der systolische Verschlussdruck<br />

bei Verwendung einer Blutdruckmanschette<br />

zunächst über der A.<br />

dorsalis pedis und der A. tibialis posterior<br />

bestimmt und ein Quotient zum Verschlussdruck<br />

über der A. brachialis gebildet. Ein<br />

Klassifikation der pAVK nach den Fontaine-Stadien und Rutherford-Kategorien<br />

Fontaine<br />

Rutherford<br />

Stadium Klinisches Bild Grad Kategorie Klinisches Bild<br />

I asymptomatisch 0 0 asymptomatisch<br />

Quotient < 0,9 gilt als beweisend für das<br />

Vorliegen einer pAVK. Der ABI kann vom<br />

Hausarzt oder von ärztlichem Assistenzpersonal<br />

bestimmt werden. Darüber hinaus<br />

ist der ABI ein wertvoller Marker für<br />

das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung<br />

und korreliert bei Werten < 0,9 in -<br />

vers mit dem Risiko, an einem kardiovaskulären<br />

Ereignis zu versterben. Die kritische<br />

Extremitätenischämie ist durch einen ABI<br />

von < 0,5 gekennzeichnet und gilt als ent -<br />

scheidender Prognosefaktor für das Ab -<br />

hei len einer peripheren Läsion. Im Interesse<br />

eines Extremitätenerhaltes muss bei<br />

Vorliegen einer kritischen Extremitäten ischämie<br />

nach Revaskularisationsstrategien<br />

ge fahndet werden. Zur Objektivierung der<br />

klinischen Symptome und der Gehstrecke<br />

sowie zur Behandlungs kontrolle sind Be -<br />

lastungsuntersuchungen indiziert, wie zum<br />

Beispiel die Laufbandergometrie unter<br />

standar disierten Bedingun gen. Des Weiteren<br />

kommt die Oszillografie, die Zehendruckmessung,<br />

die transcutane Sauerstoffmessung<br />

und auch die Kapillarmikroskopie in<br />

der nicht-invasiven Gefäßdiagnostik in<br />

Abhängigkeit von der Fragestellung zum<br />

Einsatz.<br />

II a Gehstrecke > 200 m I 1 leichte Claudicato intermittens<br />

II b Gehstrecke < 200 m I 2 mäßige Claudicato intermittens<br />

I 3 schwere Claudicato intermittens<br />

III ischämischer Ruheschmerz II 4 ischämischer Ruheschmerz<br />

IV Ulkus, Gangrän III 5 kleinflächige Nekrose<br />

III 6 großflächige Nekrose


6<br />

<strong>PerIPHere</strong> <strong>ArterIelle</strong> <strong>VersCHlussKrAnKHeIt</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 7<br />

0008_aerstejournal_beratung_Layout 1 15.08.12 14:14 Seite 1<br />

Anzeige<br />

Farbduplexsonografischer Nachweis einer Stenose<br />

der A. femoralis superficialis.<br />

Farbkodierte Duplexsonografie<br />

nimmt eine Schlüsselrolle ein<br />

Die farbkodierte Duplexsonographie (FKDS)<br />

der Gefäße hat sich zur weichenstellenden<br />

diagnostischen Methode in allen Be reichen<br />

des gefäßmedizinischen Alltags entwickelt.<br />

Für die Stufendiagnostik der pAVK nimmt sie<br />

eine Schlüsselrolle in der Therapieplanung<br />

vor invasiven Maßnahmen ein. Sowohl<br />

für arteriosklerotische als auch für nichtarteriosklerotische<br />

Gefäßerkrankungen ist<br />

sie die diagnostische bildgebende Methode<br />

der Wahl zur Abklärung der Aorta und ihrer<br />

Äste sowie der Becken- und Bein arterien.<br />

Ihre Aussagekraft ist von der Expertise des<br />

Untersuchers, des Gerätes und den individuellen<br />

Gegebenheiten des Patienten<br />

abhängig. Es können wichtige differentialdiagnostische<br />

Erkrankungen wie Vaskulitiden,<br />

musku läre Kompressionssyndrome,<br />

aneurysmatische Gefäßverschlüsse oder die<br />

seltene zys tische Adventitiadegeneration<br />

erfasst werden. Nachteilig sind eine hohe<br />

Untersucherabhängigkeit, die Störung durch<br />

Artefakte (Mediasklerose/Verkalkungen)<br />

und die aufwendige Dokumentierbarkeit.<br />

Im Falle einer guten duplex sono grafi schen<br />

Beurteilbarkeit und Indikation zur interventionellen<br />

Therapie ist eine Duplexsonografie<br />

vor einer in Interventionsbereitschaft<br />

durchgeführten Angiografie aus reichend.<br />

Ist die farbkodierte Duplex sonografie nicht<br />

Die Differentialdiagnostik der Claudicato intermittens<br />

Krankheitsbild Lokalisierung Prävalenz Beschreibung Effekt von<br />

Bewegung<br />

Claudicatio<br />

intermittens<br />

der Wade<br />

Claudicatio<br />

intermittens<br />

von Oberschenkel<br />

und Gesäß<br />

Claudicatio<br />

intermittens<br />

des Fußes<br />

Venöse<br />

Claudicatio<br />

Chronisches<br />

Kompartmentsyndrom<br />

Nebenwurzelkompression<br />

Symptomatische<br />

Baker-Zyste<br />

Hüftarthritis<br />

Wadenmuskeln<br />

Gesäß, Hüfte,<br />

Oberschenkel<br />

3–5 % der<br />

erwachsenen<br />

Population<br />

Selten<br />

Krämpfe,<br />

Schmerzen<br />

Krämpfe,<br />

Schmerzen<br />

Fußgewölbe Selten Starke Schmerzen<br />

bei Belastung<br />

Wadenmuskeln Selten Enge, schneidende<br />

Schmerzen<br />

Gesamtes Bein,<br />

am stärksten in<br />

der Wade<br />

Strahlt das Bein<br />

hinab<br />

Kniekehle,<br />

die Wade abwärts<br />

Laterale Hüfte,<br />

Oberschenkel<br />

Selten<br />

Häufig<br />

Selten<br />

Enge, schneidende<br />

Schmerzen<br />

Scharfe, einstrahlende<br />

Schmerzen<br />

Schwellung,<br />

Druckschmerz<br />

Reproduzierbarer<br />

Beginn<br />

Reproduzierbarer<br />

Beginn<br />

Reproduzierbarer<br />

Beginn<br />

Nach erheblicher<br />

Anstrengung<br />

(Jogging)<br />

Nach dem Gehen<br />

Ausgelöst durch<br />

Sitzen, Stehen oder<br />

Gehen<br />

Bei Belastung<br />

Häufig Schmerzen Nach unterschiedlich<br />

starker Belastung<br />

Effekt von<br />

Ruhe<br />

verfügbar oder sind die Befunde nicht eindeutig,<br />

sind zusätzliche bildgebende Verfahren<br />

notwendig (MRA, DSA, Angio-CT).<br />

Die intraarterielle digitale Subtraktionsangiographie<br />

(i. a. DSA) gilt unverändert<br />

als der Goldstandard hinsichtlich der Ge -<br />

nauigkeit und Übersichtlichkeit der Gefäßdarstellung,<br />

wird aber aufgrund der hohen<br />

Sensitivität und Spezifität von nicht-invasiven<br />

Verfahren wie Duplex sono grafie,<br />

Magnetresonanz-Angiografie (MRA) und<br />

ggf. CT-Angiografie als rein diagnostische<br />

Maßnahme zunehmend verdrängt.<br />

Konservative Therapie der pAVK<br />

Die Behandlungsziele bei pAVK sind im<br />

Stadium I – IV die Risikoreduktion aller vaskulärer<br />

Komplikationen, im Stadium II die<br />

Besserung der Gehleistung, Mobilität und<br />

der Lebensqualität sowie im Stadium III<br />

Effekt der<br />

Haltung<br />

Andere Merkmale<br />

Klingt schnell ab Keiner Bei Belastung atypische<br />

Beinsymptome möglich<br />

Klingt schnell ab Keiner Impotenz<br />

Normale Fußpulse bei<br />

isolierter Erkrankung<br />

der Iliakalarterien<br />

möglich<br />

Klingt schnell ab Keiner Kann auch als<br />

Taubheitsgefühl<br />

auftreten<br />

Klingt sehr<br />

langsam ab<br />

Klingt<br />

langsam ab<br />

Oft in Ruhe<br />

vorhanden<br />

In Ruhe<br />

vorhandeln<br />

Klingt nur<br />

langsam ab<br />

Linderung bei<br />

Hochlagerung<br />

Schnellere<br />

Linderung bei<br />

Hochlagerung<br />

Besserung durch<br />

Haltungswechsel<br />

Keiner<br />

Besserung durch<br />

Entlastung<br />

Vor allem bei sehr<br />

muskulösen Sportlern<br />

Anamnese mit tiefer<br />

Iliofemoraler<br />

Venenthrombose,<br />

Hinweisen auf einen<br />

venösen Verschluss/<br />

Ödem<br />

Anamnestische<br />

Rückenbeschwerden<br />

Verschlechterung im<br />

Sitzen<br />

Erleichterung in<br />

Rückenlage oder im<br />

Sitzen<br />

Nicht intermittierend<br />

Unterschiedliche<br />

Symptome<br />

Bekannte dedenerative<br />

Arthritis<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie hat diese Differentialdiagnostik in ihren „Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der pAVK“ veröffentlicht (Stand: 29. April 2009).<br />

Risikofaktorenmanagement bei pAVK<br />

in den Stadien I –IV<br />

■ Nikotinabstinenz<br />

■ Gewichtsreduktion bei Übergewicht<br />

■ Diabeteseinstellung mit HbA1c-Zielwert < 7 Prozent<br />

■ Einstellung einer arteriellen Hypertonie mit RR <<br />

140/90 mm Hg, bei Diabetikern < 130/80 mm Hg<br />

■ Senkung des LDL-Cholesterins auf Zielwert <<br />

100 mg/dl<br />

■ Thrombozytenaggregationshemmer (ASS, Clopidogrel)<br />

und IV der Extremitätenerhalt, die Schmerzreduktion und<br />

der Erhalt der Lebensqualität.<br />

Das strukturierte Gehtraining ist die wichtigste nicht-medikamentöse<br />

Therapie im Stadium II der pAVK. Täglich wird<br />

ein selbstständiges Intervall-Training über 60 Minuten mit<br />

5- bis 15-minütigen Belastungsintervallen empfohlen, wo -<br />

bei die Intensität bis zum Belastungsschmerz reichen soll.<br />

Vasoaktive Substanzen sind im Stadium der Claudicatio nur<br />

dann gezielt einzusetzen, wenn die Lebensqualität der Patienten<br />

erheblich eingeschränkt ist, die Gehstrecke unter 200<br />

m liegt und ein Gehtraining nicht oder nur eingeschränkt<br />

durchgeführt werden kann. Eine effektive Steigerung der<br />

Gehstrecke wurde in kontrollierten Studien nur für Cilostazol<br />

und Naftidrofuryl nachgewiesen. Die Stabilisation der<br />

Gehstreckenverbesserung ist für Cilostazol bei einer Therapie<br />

von sechs Monaten und für Naftidrofuryl bei einer<br />

Behandlung bis zu zwölf Monaten belegt. Behandlungsziele<br />

bei kritischer Extremitätenischämie sind die Schmerzlinderung,<br />

die Abheilung von trophischen Störungen und<br />

Ulzerationen, die Vermeidung der hohen Amputation, die<br />

Verbesserung der Extremitätenfunktion und Lebensqualität<br />

und mittelfristig ein verlängertes Überleben. Weitere Therapieansätze<br />

sind die Gabe von Analgetika, die Infektionsbehandlung<br />

und die Optimierung der kardialen und pulmonalen<br />

Funktionen. Sofern revaskularisierende Maßnahmen<br />

nicht erfolgversprechend erscheinen, können Prostanoide<br />

therapeutisch eingesetzt werden. Primäre Behandlungsoption<br />

bei kritischer Extremitätenischämie bleibt jedoch der<br />

Versuch der Revaskularisation.<br />

Literatur beim Verfasser.<br />

Dr. Wolfgang Nobel,<br />

Leiter der Angiologie,<br />

Klinikum <strong>Bremen</strong>-Nord, <strong>Bremen</strong><br />

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Stark. Fair. Hanseatisch.<br />

**Laut Finanztest; Ausgabe 8/2012; LBS <strong>Bremen</strong> hat beim<br />

bundesweiten Praxistest zur Modernisierung unter<br />

22 Bausparkassen mit der Note 1,8 abgeschlossen.


8<br />

<strong>PerIPHere</strong> <strong>ArterIelle</strong> <strong>VersCHlussKrAnKHeIt</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 <strong>PerIPHere</strong> <strong>ArterIelle</strong> <strong>VersCHlussKrAnKHeIt</strong> 9<br />

pAVK:<br />

endovaskuläre therapie<br />

Die offen chirurgische Therapie mittels Gefäßoperation und die endovaskuläre Therapie<br />

mittels perkutaner Kathetermethoden konkurrieren in der heutigen Zeit weniger, als<br />

dass sie sich gegenseitig ergänzen.<br />

Besonders deutlich wird dies durch die<br />

wachsende Häufigkeit von Kombinationseingriffen.<br />

Hier kann zum Beispiel die<br />

Stenti mplantation im Bereich einer 5 cm<br />

langen Stenose der A. iliaca com. in Kombination<br />

mit der Anlage eines femoropoplitealen<br />

Bypasses auf das P3-Segment zur<br />

Behandlung eines Kom plettverschlusses<br />

der A. femoralis superficialis und des P1-<br />

Segmentes der A. poplitea bei gleichzeitig<br />

vorliegender hämodynamisch rele -<br />

van ter Stenose der Beckenarterie in der -<br />

selben operativen Prozedur durchgeführt<br />

werden.<br />

Endovaskuläre Behandlung vor<br />

gefäßchirurgischem Eingriff<br />

Gemäß der S3-Leitlinie zur pAVK soll einer<br />

endovaskulären Behandlung der Vorzug<br />

gegeben werden, wenn kurzfristig und<br />

langfristig die gleiche symptomatische<br />

Verbesserung erzielt werden kann wie<br />

mit einem gefäßchirurgischen Eingriff. Es<br />

muss darauf geachtet werden, dass die für<br />

nachfolgende gefäßchirurgische Anastomosen<br />

prädestinierten Gefäßabschnitte<br />

wie zum Beispiel die Femoralisgabel oder<br />

das P3-Segment der A. poplitea bei noch<br />

bestehendem peripheren Ausstrom am<br />

Unterschenkel oder am Fuß nicht durch<br />

Stents blockiert werden. Für die endovaskuläre<br />

Therapie stehen heute eine Vielzahl<br />

von Ballons zur perkutanen transarteriellen<br />

Angioplastie (PTA), von Stents zur<br />

Implantation oder auch von Thrombektomiesystemen<br />

zur Revaskularisation akuter<br />

Gefäßverschlüsse oder chronisch to -<br />

taler Okklusionen (CTO) zur Verfügung.<br />

Die Auswahl des geeigneten Systems<br />

richtet sich hierbei vor allem nach dem<br />

jeweiligen Patienten, der Lokalisation<br />

und Länge des betroffenen Gefäßabschnittes,<br />

der Art der Läsion und dem<br />

Grad der Verkalkung.<br />

Endovaskuläre Therapie akuter<br />

arterieller Verschlüsse<br />

Zur endovaskulären Behandlung akuter<br />

Arterienverschlüsse der Becken-Bein-Arterien<br />

bestehen mit der lokalen Fibrinolyse<br />

die meisten Erfahrungen. Hierbei stehen verschiedene<br />

Medikamente wie die Streptokinase,<br />

Urokinase und rekombinanter Ge webe<br />

plasminaktivator (r-TPA) zur Verfügung.<br />

Gleichzeitig muss eine Vollheparinisierung<br />

durchgeführt werden. Die wichtigsten ab -<br />

soluten Kontraindikationen gegen die lo -<br />

kale Fibrinolyse sind ein cerebrova sku läres<br />

Ereignis oder eine gastrointestinale Blutung<br />

innerhalb der letzten zwei Monate,<br />

ein Schädel-Hirntrauma oder ein neurochirurgischer<br />

Eingriff während der letzten<br />

drei Monate, ein chirugischer Eingriff<br />

während der letzten zehn Tage, ein intrakranieller<br />

Tumor, eine Punktion nicht<br />

komprimierbarer Gefäße und ein nicht<br />

eingestellter arterieller Hypertonus mit<br />

systolischen Werten oberhalb von 180<br />

mm Hg und diastolischen Werten oberhalb<br />

von 110 mm Hg.<br />

Vorgehensweise<br />

Zunächst wird der Verschluss mit einem<br />

hydrophilen Führungsdraht passiert, um<br />

einen Lysekatheter mit mehreren Seitlöchern<br />

in die distale Verschlussstrecke einzubringen.<br />

In unserem Hause wird an -<br />

schließend die low-dose Lyse mit 0,5 mg<br />

r-TPA pro Stunde nach Applikation eines<br />

Bolus von 2,5 mg r-TPA durchgeführt. Die<br />

besten Ergebnisse werden er zielt, wenn<br />

die zu Grunde liegende Läsion direkt im<br />

Anschluss an eine erfolgreiche Lyse endovaskulär<br />

behandelt wird, um einen Wiederverschluss<br />

zu vermeiden. Systemische<br />

Blutungen und insbesondere intrakranielle<br />

Blutungen sind eine ge fürchtete Komplikation<br />

der lokalen Fibrinolyse. Die Häufigkeit<br />

hämorrhagischer Schlaganfälle<br />

wird in großen Studien mit bis zu 1.400<br />

Patienten zwischen 1,2 und 2,3 Prozent<br />

angegeben. Bei Misserfolg der lokalen<br />

Fibrinolyse muss frühzeitig eine offene<br />

Thrombektomie angestrebt werden, um<br />

eine irreversible Schädigung der betroffenen<br />

Extremität zu vermeiden.<br />

Läsionen der infrarenalen Aorta<br />

und der Beckenarterien<br />

Zur endovaskulären Therapie aortaler Lä -<br />

sio nen ist ein retrograder Zugang notwendig,<br />

während interventionelle Eingriffe<br />

an den Iliakalarterien häufig über<br />

einen ante gra den Zugang und eine von<br />

kontralateral ein gebrachte Cross-over-<br />

Schleu se besser gelingen. Nach Passage<br />

der Läsion mit einem hydrophilen Führungsdraht<br />

wird die PTA bzw. Stentimplantation<br />

vorgenommen. Bei aortalen<br />

und Beckenarterienläsionen des Typs<br />

TASC A und B, das heißt bei Stenosen der<br />

infrarenalen Aorta bis 3 cm, einseitigen<br />

Verschlüssen der A. iliaca com., Ein- oder<br />

Mehrfachstenosen der Iliakalarterien und<br />

bei einseitigen Verschlüssen der A. iliaca<br />

ext. (jeweils unter Aussparung der A.<br />

femoralis com.) sollte einer endovaskulären<br />

Behandlung der Vorzug gegeben<br />

werden. In diesen Fällen erfolgt die<br />

Behandlung mittels PTA oder primärer<br />

Implantation eines Stents. Hier ist nach<br />

heutiger Datenlage mit einer kumulativen<br />

primären Offenheitsrate von 90, 85,<br />

80 und 68 Prozent nach drei, fünf, sieben<br />

und zehn Jahren zu rechnen. Bei einer<br />

Rezidivstenose kann eine erneute Stentimplantation<br />

durchgeführt werden. Die<br />

kumulativen sekundären Offenheitsraten<br />

beliefen sich für die oben genannten Zeitspannen<br />

auf 93, 90, 88 und 78 Prozent.<br />

Bei Misserfolg oder zunehmender Ausdehnung<br />

der Läsion besteht bei operationsfähigen<br />

Patienten jederzeit die Möglichkeit<br />

eine gefäßchirurgische Versorgung<br />

mit einem Bypass vorzunehmen.<br />

Läsionen des femoropoplitealen<br />

Stromgebietes<br />

Auch hier wird der Zugang nach der Lokalisation<br />

der Gefäßläsion gewählt. Vor zugsweise<br />

kommt die antegrade Punktion der<br />

A. femoralis superficialis zum Einsatz. Bei<br />

sehr proximal gelegenen Stenosen wird<br />

die Läsion über einen kontralateralen<br />

Cross-over-Zugang erreicht. Bei TASC A-<br />

und B-Läsionen – multiple Stenosen/Verschlüsse<br />

bis 5 cm Länge, singuläre Ste-<br />

1 a 1 b<br />

Abb.1 a – b: Kritische Extremitätenischämie<br />

bei einem 63-jährigen<br />

Patienten mit insulinpflichtigem<br />

Diabetes mellitus Typ II.<br />

(a) Multisegmentaler Verschluss<br />

aller Unterschenkelarterien links.<br />

(b) Nach PTA mit einem medikamentenbeschichteten<br />

Ballon<br />

zeigt die Kontrollangiografie<br />

eine frei durchgängige A. tibialis<br />

posterior und A. fibularis bei<br />

wegen des fehlenden peripheren<br />

Ausstroms nicht behandelter<br />

A. tibialis posterior.<br />

2 a 2 b 2 c<br />

Abb. 2 a – c: (a) Stentfraktur<br />

(kleine Pfeilspitze) bei Z.n.<br />

Stentimplantation der A. iliaca<br />

externa vor drei Jahren bei<br />

einem 45-jährigen Patienten<br />

mit pAVK Stadium IIb und<br />

Nikotinabusus (20 pack-years)<br />

mit (b) hochgradiger Stenose<br />

(große Pfeilspitze) im Bereich<br />

der Stentfraktur. (c) Keine<br />

Reststenose bei frei durchgängigen<br />

Beckenarterien nach<br />

erneuter Implantation eines<br />

Stents an dieser Stelle.


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<strong>PerIPHere</strong> <strong>ArterIelle</strong> <strong>VersCHlussKrAnKHeIt</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 <strong>PerIPHere</strong> <strong>ArterIelle</strong> <strong>VersCHlussKrAnKHeIt</strong> 11<br />

pAVK:<br />

Offene chirurgische therapie<br />

nose/Verschluss bis 15 cm Länge ohne<br />

infragenikuläre Ausdehnung, stark verkalkter<br />

Verschluss bis 5 cm Länge – ist<br />

eine endovaskuläre Therapie anzustreben.<br />

Die in der Literatur angegebenen sekundären<br />

Offenheitsraten belaufen sich für<br />

die primäre Stentimplantation auf bis zu<br />

90 Prozent, 87 Prozent und 86 Prozent<br />

nach ein, drei bzw. fünf Jahren Nachbeo b-<br />

achtung und liegen damit etwas niedriger<br />

als in der Beckenetage.<br />

Infrapopliteale Läsionen<br />

Eine besondere Herausforderung stellt die<br />

Behandlung infrapoplitealer Gefäßläsionen<br />

dar, die als Dreigefäßerkrankung häufig<br />

alle Unterschenkelarterien betrifft (siehe<br />

Abbildung 1). Eine absolute Indikation<br />

zur invasiven Behandlung besteht bei kritischer<br />

Extremitätenischämie (CLI). Die CLI<br />

zeigt eine schlechte Prognose und weist<br />

eine 1-Jahresmortalitätsrate von 20 bis<br />

25 Prozent und eine Amputationsrate von<br />

20 Prozent auf. Technische Fortschritte<br />

und die Entwicklung neuer Instrumente<br />

haben in letzter Zeit dazu ge führt, dass<br />

die endovaskuläre Therapie der CLI in den<br />

Vordergrund rückt. Die Wertigkeit der<br />

zunehmend verwendeten medikamen -<br />

tenfreisetzenden Ballons – am häufigsten<br />

wird hierbei Paclitaxel eingesetzt – die<br />

die Intimaproliferation und somit die Ge -<br />

fahr der Restenose minieren sollen, muss<br />

noch in größeren, randomisierten Studien<br />

evaluiert werden. Erste Studien zeigten<br />

eine geringere Rate an Restenosen, während<br />

die Revaskularisation der Zielläsion<br />

über einen längeren Zeitraum erhalten<br />

bleibt.<br />

Endovaskuläre Therapie<br />

chronischer Totalverschlüsse<br />

Eine besondere Situation liegt bei der endovaskulären<br />

Therapie chronischer Totalverschlüsse<br />

vor, die definitionsgemäß länger<br />

als drei Monate bestehen, da hier die primäre<br />

Drahtpassage der Läsion erheblich<br />

er schwert sein kann. Gelingt die Drahtpassage<br />

auf Anhieb, so wird wie bei der<br />

Behandlung einer hochgradigen Stenose<br />

ver fahren. In schweren Fällen müssen<br />

alter native Verfahren, wie z. B. die subintimale<br />

Drahtpassage eingesetzt werden.<br />

Hierzu stehen speziell verstärkte Katheter<br />

und hydrophile Drähte mit verstärkten<br />

Spitzen zur Verfügung. Schwierigkeiten<br />

können beim Reentry des wahren Lumens<br />

am distalen Ende des Verschlusses auftreten.<br />

Eine weitere Dissektion des Gefäßes<br />

über den Verschluss nach distal sollte<br />

vermieden werden. In solchen Fällen haben<br />

sich kathetermontierte Punktionssysteme<br />

bewährt, die erlauben, den Draht von subintimal<br />

ins wahre Lumen vorzuschieben.<br />

Nach erfolgter Passage der Läsion wird<br />

aufgrund der hier entstandenen subintimalen,<br />

intravasalen „Wundfläche“ die pri märe<br />

Stentimplantation bevorzugt, um die<br />

Wahrscheinlichkeit eines thrombotischen<br />

Wiederverschlusses zu minimieren.<br />

PTA vs. primäre Stentimplantation<br />

Aktuell wird kontrovers diskutiert, ob<br />

eine PTA an der unteren Extremität ausreichend<br />

ist oder eine primäre Stentimplantation<br />

angestrebt werden sollte. Frühere<br />

Metaanalysen demonstrierten, dass<br />

zwischen primärer Stentimplantation und<br />

PTA an den Becken- und Beinarterien keine<br />

signifikanten Unterschiede bestehen. In<br />

aktuellen Studien zeigt die primäre Stentimplantation<br />

zunehmend bessere Ergebnisse,<br />

da modernste, immer dünnere, aber<br />

dennoch widerstandsfähige Materialien für<br />

Gefäßstützen mit unveränderter oder gar<br />

besserer Radialkraft zur Verfügung stehen.<br />

Auch Stentfrakturen (siehe Abbildung 2),<br />

die vorzugs weise in den proxima len und<br />

distalen, gelenknahen Bewegungssegmenten<br />

der A. femoralis super ficialis aber<br />

auch in anderen Arealen auftraten, werden<br />

bei modernen Stents seltener beobachtet.<br />

Neuere Studien kon nten zeigen,<br />

dass durch eine Stentimplan tation leichte<br />

Vorteile gegenüber einer alleinigen PTA<br />

erreicht werden können.<br />

Forschungsergebnisse<br />

werden erwartet<br />

Der primär technische Erfolg für die endovaskulären<br />

Interventionen liegt bei deutlich<br />

über 95 Prozent. Problematisch sind<br />

jedoch noch immer die Restenoseneigung<br />

und der Wiederverschluss im Langzeitverlauf<br />

nach endovaskulärer Therapie.<br />

Diese Effekte sind zum einen auf einen<br />

Progress der Erkrankung, aber auch auf<br />

eine unerwünschte, postinterventionell auftretende<br />

Intimahyperplasie im Bereich der<br />

behandelten Läsion zurückzuführen. Zurzeit<br />

gibt es mehrere Ansätze, um diese Effekte<br />

zu minimieren oder ganz zu verhindern.<br />

Als Beispiele seien der medikamen ten -<br />

freisetzende Ballon, der medikamentenfreisetzende<br />

Stent, der bioabsor bierbare<br />

Stent und die endovaskuläre Brachytherapie<br />

genannt. Ob eine dieser Optionen in<br />

Zukunft eine tragfähige Rolle im Management<br />

der pAVK spielen wird, ist Gegenstand<br />

der aktuellen Forschung. Die Ergebnisse<br />

neuer, randomisierter Studien, die<br />

für fast jede dieser Innovationen in Planung<br />

sind oder bereits stattfinden, müssen<br />

abgewartet werden, bevor eine endgültige<br />

Empfehlung ausgesprochen werden<br />

kann.<br />

PD Dr. Stefan Pfleiderer,<br />

Chefarzt des Institutes für Diagnostische und<br />

Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie<br />

und Nuklearmedizin<br />

Gefäßzentrum des Klinikums Bremerhaven-<br />

Reinkenheide, Bremerhaven<br />

Ein Gefäßchirurg ohne endovaskuläre Kompetenz hat heute keine Perspektive.<br />

Offen chirurgische Operationen werden durch endovaskuläre Eingriffe verdrängt.<br />

Endovaskuläre Chirurgie ist inhaltlich identisch<br />

mit interventioneller Radiologie. In va -<br />

siv tätig sind Radiologen, Gefäßchirurgen<br />

und Angiologen, mancherorts auch Kardiologen.<br />

Für den Patienten ist ein gutes Er gebnis<br />

entscheidend. Dafür braucht der Therapeut<br />

Expertise, egal aus welchem Fachge -<br />

biet er kommt. Die Deutsche Gesellschaft<br />

für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG)<br />

hat in den letzten Jahren über 400 Gefäßchirurgen<br />

als „Endovaskuläre Chirurgen“<br />

und über 200 als „Endovaskuläre Spezialisten“<br />

zertifiziert. Offen chirurgische Maßnahmen<br />

sind indiziert, wenn endovaskuläre<br />

Maßnahmen nicht möglich sind oder<br />

keinen vergleichbaren Erfolg versprechen.<br />

Der erfahrene Gefäßchirurg wird die endovaskuläre<br />

Therapie bevorzugen, wenn sie<br />

ein ähnliches Ergebnis verspricht, wie die<br />

offene OP.<br />

Aortoiliakale Läsionen<br />

Stenosen der Beckenarterien sind eine<br />

Domäne der endovaskulären Katheterverfahren<br />

geworden. Selbst bei kompletten Verschlüssen<br />

werden hohe Erfolgsraten er zielt,<br />

sodass auch Eingriffe im Fontaine-Stadium<br />

II erlaubt sind. Deshalb sind offene<br />

chirurgische Maßnahmen wie die Becken-<br />

TEA oder ein aortofemoraler Bypass nur noch<br />

selten indiziert.<br />

Femorale Läsionen in Leistenhöhe<br />

Stenosen und Verschlüsse in Höhe der Femoralisgabel<br />

sollten primär offen chirurgisch<br />

behandelt werden (Konsensusempfehlung).<br />

Wegen der guten Langzeitergebnisse ist auch<br />

ein Eingriff im Fontaine-Stadium IIb vertretbar,<br />

wenn die Lebensqualität stark eingeschränkt<br />

ist oder die Voraussetzungen für<br />

ein strukturiertes Gehtraining dadurch verbessert<br />

werden. Der Eingriff erfolgt als<br />

Ausschälplastik (Thrombendarteriektomie<br />

= TEA) und wird im inguinalen Bereich als<br />

Leisten-TEA oder Femoralis-TEA bezeichnet.<br />

Der obliterierende arteriosklerotische Zylinder<br />

wird mit einem Metallspatel in der<br />

mittleren Schicht der Arterie (Media) ausgeschält.<br />

Meistens wird die Arteriotomie<br />

mit einem Kunststoff- oder Perikard-Flicken<br />

verschlossen (Patchplastik). Wir bevorzugen<br />

die autologe plastische Rekon struktion ohne<br />

Fremdmaterial (siehe Abbildung 1). Die Leisten-TEA<br />

ist ein wenig belastender Eingriff,<br />

der bei schlanken Personen in örtlicher<br />

Betäubung (LA) durchgeführt werden kann.<br />

Profundaplastik Die Ausschälung der A.<br />

femoralis communis bis in die tiefe Oberschenkelarterie<br />

(A. femoralis profunda)<br />

hinein, bezeichnet man als Profundaplastik,<br />

wenn die A. femoralis superficialis<br />

(AFS) verschlossen ist. Bei verschlossener<br />

AFS und Abgangsstenose der A. femoralis<br />

profunda ist die Profundaplastik eine gute<br />

und ausreichende Maßnahme zur Revaskularisierung<br />

des Ober- und Unterschenkels<br />

im Fontaine-Stadium IIb. Das zur A.<br />

poplitea führende Kollateralnetz wird<br />

besser perfundiert und die Gehstrecke<br />

erweitert. Die Profundaplastik hat bessere<br />

Langzeitergebnisse als die PTA (Stent)<br />

der AFS oder der femoropoliteale Bypass.<br />

Hybrid-Eingriff Die Kombination von<br />

endovaskulären und offen chirurgischen<br />

Abb. 1 a – d: Leisten-TEA ohne Fremdmaterial (Femoralisgabel-Transposition).<br />

Verfahren bei Mehretagenläsionen nennt<br />

man Hybrid-Operation. Die Leistenregion<br />

ist dafür als Ausgangsregion besonders<br />

geeignet. Nach Freilegung der Leistenarterie<br />

zur Femoralis-TEA kann in gleicher Sitzung<br />

eine zusätzliche proximale Läsion mit<br />

einem Stent in der Beckenarterie behandelt<br />

werden und/oder eine distale Stenose<br />

der AFS durch PTA. Der Patient profitiert<br />

von der Zusammenführung der Maßnahmen<br />

auf eine Behandlung.<br />

Femorale Läsionen<br />

unterhalb der Leiste<br />

Offen chirurgische Eingriffe unterhalb der<br />

Femoralisgabel sind nach S3-Leitlinie nur<br />

zum Extremitätenerhalt indiziert, also bei<br />

kritischer Ischämie (Stadium III oder IV<br />

nach Fontaine). Laut TASC-Konsensus kommt<br />

der femoropopliteale Bypass bei Verschlüssen<br />

der A. femoralis superficialis (AFS) über<br />

15 cm Länge in Frage. Kürzere Läsionen werden<br />

bevorzugt endovaskulär angegangen.<br />

Kollateralnetz am Oberschenkel Der<br />

chronische Verschluss der AFS ist häufig,<br />

zeigt oft keine Symptome und muss deshalb<br />

nicht invasiv behandelt werden. Das<br />

liegt an der guten Kollateralisierung über<br />

die A. femoralis profunda. Jeder dritte Mann


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<strong>PerIPHere</strong> <strong>ArterIelle</strong> <strong>VersCHlussKrAnKHeIt</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 <strong>PerIPHere</strong> <strong>ArterIelle</strong> <strong>VersCHlussKrAnKHeIt</strong> 13<br />

über 70 Jahre hat einen langstreckigen Verschluss<br />

der AFS. Der Umgehungskreislauf<br />

speist das „Empfängersegment“ der A.<br />

poplitea oberhalb des Kniegelenkes (Pars<br />

1 = P1-Segment der A. poplitea) und wirkt<br />

wie ein natürlicher P1-Bypass. Deshalb<br />

verursacht der isolierte chronische Ver -<br />

schluss der AFS nie eine kritische Ischämie,<br />

solange Zustrom und Abstrom intakt sind.<br />

P1-Bypass Für den nicht gelenküberschreitenden<br />

femoropoplitealen Bypass mit<br />

distaler Anastomose oberhalb des Kniegelenkes<br />

(P1 der Poplitea) kann Kunststoff<br />

ge wählt werden, um das körpereigene<br />

Venenmaterial für eine spätere Revaskularisierung<br />

unterhalb des Knies oder an<br />

den Koronarien zu erhalten.<br />

Interventionen im Stadium II Isolierte<br />

Läsionen der AFS sollten konservativ be -<br />

handelt werden. Endovaskuläre und offen<br />

chirurgische Maßnahmen an der AFS können<br />

die Ausbildung des natürlichen Umgehungskreislaufes<br />

hemmen und werden<br />

deshalb von einigen Therapeuten als „Kollateralen-Killer“<br />

kritisch bewertet. Wenn im<br />

Fontaine-Stadium II invasive Maßnahmen<br />

ergriffen werden, muss der Patient über<br />

die Alternative der konservativen Behandlung<br />

aufgeklärt werden.<br />

Popliteale Läsionen<br />

Die Kniekehlenarterie ist bei Stenosierung<br />

oder Verschluss ein besonderer Engpass.<br />

Anatomisch bedingt sind die Möglichkeiten<br />

für die Ausbildung eines Umgehungsnetzes<br />

viel schlechter als bei der AFS. Die<br />

PTA kommt bei kurzstreckigen arteriosklerotischen<br />

Läsionen in Frage. Die Implantation<br />

von Stents in dem gelenküberschreitenden<br />

Bewegungssegment der Arterie<br />

hat schlechte Ergebnisse und ist mit einem<br />

hohen Verschlussrisiko behaftet. Deshalb<br />

ist bei isoliertem Verschluss der A. poplitea<br />

die Umgehungsoperation mit einem kurzen<br />

Venenbypass zu bevorzugen. Häufiger<br />

ist die gesamte femoropopliteale Etage<br />

erkrankt, sodass ein längerer Bypass evtl.<br />

in Kombination mit endovaskulären Maßnahmen<br />

erforderlich ist.<br />

Abb. 2 a – e: Femorokruraler Bypass (Jump-Graft) mit<br />

Kunststoff von der Leiste (a) bis zur Poplitea Pars 1<br />

(b). Vom Prothesenbypass zweigt ein Venenbypass<br />

ab (c), der kniegelenksüberschreitend (d) den Unterschenkel<br />

perfundiert mit distaler Anastomose an der<br />

A. tib. post. (e).<br />

P3-Bypass Der typische femoropopliteale<br />

P3-Bypass beginnt in Höhe der Femoralisbifurkation<br />

und endet unterhalb des<br />

Kniegelenkes in der Pars 3 der A. poplitea.<br />

Bypassmaterial Die körpereigene Vene<br />

hat bei Überschreitung des Kniegelenkes<br />

bes sere Ergebnisse als ein Kunststoff-Bypass.<br />

Das bevorzugte Venenmaterial ist<br />

die ipsilaterale V. saphena magna, wenn<br />

sie nicht zu dünn ist, bei einer Varizenoperation<br />

ge zogen oder für einen koronaren<br />

Bypass entnommen wurde. Für einen<br />

Prothesenbypass werden die Kunststoffe<br />

Dacron (PET), Teflon (PTFE) oder Polyurethan<br />

(PU) verwendet. Die Ausschälplastik<br />

(TEA) hat unterhalb des Kniegelenkes<br />

keinen Stellenwert.<br />

Offenheitsrate Der P3-Bypass hat eine<br />

5-Jahres-Offenheitsrate von 60 Prozent bei<br />

Verwendung von Vene und von 40 Prozent<br />

bei Implantation von Kunststoff. Die Beinerhaltungsrate<br />

liegt jeweils 20 Prozent<br />

höher. Nach Beseitigung einer kritischen<br />

Ischämie (z. B. Abheilung von Ulzera) durch<br />

den Bypass, kann die Extremität manchmal<br />

auch erhalten werden, wenn sich der<br />

Bypass verschließt. Häufigste Ursache für<br />

einen Bypassverschluss ist der ungenügende<br />

Abstrom in die Peripherie durch Arteriosklerose<br />

der Unterschenkelarterien.<br />

Krurale und pedale Läsionen<br />

Die Ergebnisse einer arteriellen Revaskularisierung<br />

sind um so schlechter je weiter<br />

peri pher sie durchgeführt werden. Das liegt<br />

an dem dünnen Kaliber der Unterschenkelarterien<br />

und dem daraus resultierenden<br />

hohen Abflusswiderstand. Für die kruropedale<br />

Etage gibt es keine evidenzbasierten<br />

Kriterien, wann endovaskulär und wann<br />

offen chirurgisch therapiert werden sollte.<br />

Die TASC-Empfehlungen gelten nur für den<br />

femoropoplitealen Abschnitt. Deshalb ist<br />

die interdisziplinäre Abstimmung zur Therapiefindung<br />

besonders wichtig. Die endovaskuläre<br />

Therapie am Unterschenkel hat<br />

durch den technischen Fortschritt mit langen<br />

schmalkalibrigen Stents an Bedeutung<br />

gewonnen. Bei morphologisch geeigneter<br />

Läsion wird deshalb auch der Gefäß chir -<br />

urg das endovaskuläre Katheterverfahren<br />

bevorzugen.<br />

Zugangsprobleme für endovaskuläre<br />

Therapie PTAs und Stents sind nur möglich,<br />

wenn der Führungsdraht den Zielort<br />

erreicht. Von der Leiste an den Unterschenkel<br />

gelangt man nur, wenn die<br />

femo ropopliteale Etage offen ist. Das<br />

sind aus gefäßchirurgischer Sicht die<br />

„guten“ und einfachen Patienten. Bei<br />

Komplettverschluss der femoropoplitealen<br />

Etage bleibt nur die Bypasschirurgie.<br />

Zielsetzung Beinerhalt Für die Behandlungsindikation<br />

und die Art der Revaskularisierung<br />

gibt es keinen Unterschied zwischen<br />

AVK-Patienten und Diabetikern.<br />

Krurale und pedale Bypassrekonstruktionen<br />

sollten nur bei kritischer Ischämie vorgenommen<br />

werden, also im Stadium III<br />

oder IV nach Fontaine. Die Letalität dieser<br />

multimorbiden Patienten beträgt 50 Prozent<br />

nach fünf Jahren. Ziel der Operation ist<br />

es, für die verbleibende Lebenszeit Schmerzfreiheit<br />

und das Abheilen der Ulzera zu<br />

erreichen. Insbesondere gilt es, eine Ma -<br />

joramputation zu vermeiden. Der Patient<br />

soll mit offenem Bypass und erhaltenem<br />

Bein sterben.<br />

Venenbypass reversed Bei dem klassischen,<br />

seit 65 Jahren bewährten, femorodistalen<br />

Venenbypass wird die V. saphena<br />

für ihre arterielle Bypassfunktion umgedreht.<br />

Das distale Ende kommt nach oben,<br />

das proximale nach unten („reversed“). So<br />

können die Venenklappen den Blutstrom<br />

nicht behindern.<br />

Venenbypass in-situ Bei diesem Verfahren<br />

wird die V. saphena magna in ihrem<br />

anatomischen Umfeld (in situ) belassen,<br />

nicht heraus präpariert und nicht umgedreht.<br />

Vorteil: Das kaliberstärkere Ende dient für<br />

Ausschreibung<br />

die proximale Anastomose in der Leiste, das<br />

dünnere Ende kommt an die kaliberschwächere<br />

Unterschenkelarterie. Nachteil: Die<br />

Venenklappen stehen dem Blutstrom entgegen<br />

und müssen deshalb mit einem Valvulotom<br />

abgeschnitten werden.<br />

Distal-Origin-Bypass Beim Komplettverschluss<br />

der femoropoplitealen Etage hat<br />

der Bypass seinen Ursprung (Origin) in der<br />

Leiste und beginnt an der Femoralisbifurkation.<br />

Wenn der proximale Anteil der AFS<br />

noch offen ist, oder durch eine endovaskuläre<br />

Maßnahme rekanalisiert werden kann,<br />

sollte die proximale Anastomose so weit<br />

wie möglich nach körperfern („distal Origin“)<br />

verlegt werden, um die Bypasslänge<br />

kurz zu halten. Je kürzer ein Bypass ist,<br />

desto geringer ist sein Flusswiderstand und<br />

damit auch die Verschlussrate.<br />

Composite-Graft Zusammengesetzte<br />

Bypassrekonstruktionen kombinieren Kunststoff<br />

und Vene als Bypassmaterial. Der aufwendige<br />

Eingriff ist indiziert, wenn das<br />

vorhandene körpereigene Venenmaterial<br />

nicht ausreicht, um ein offenes Segment<br />

am Unterschenkel oder Fuß zu erreichen<br />

(siehe Abbildung 2). Bei derart langstreckigen<br />

Verschlüssen am Ober- und Unterschenkel<br />

ist eine endovaskuläre Therapie<br />

bisher nicht möglich.<br />

Postoperative Medikation<br />

Standard ist 100 mg ASS täglich. Marcumar<br />

ist nur bei langen Bypassrekonstruktionen<br />

(krural und pedal) indiziert, wenn das<br />

Risiko der Bypassthrombosierung durch den<br />

hohen Flusswiderstand im Vordergrund<br />

steht. Für Clopidogrel gibt es nach offenen<br />

chirurgischen Operationen keine evidenzbasierten<br />

Indikationen.<br />

Dr. Burkhard Paetz,<br />

Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie,<br />

Leiter des Gefäßzentrums <strong>Bremen</strong>,<br />

Rotes Kreuz Krankenhaus, <strong>Bremen</strong><br />

Vertragsarztsitze<br />

und Vertragspsychotherapeutensitze<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Bremen</strong> schreibt gemäß §103 (4) SGB V zur Übernahme<br />

durch einen Nachfolger aus:<br />

Ärzte<br />

Psychotherapeuten<br />

Für den Planungsbereich <strong>Bremen</strong>-Stadt: Für den Planungsbereich <strong>Bremen</strong>-Stadt:<br />

■ einen nervenärztlichen Vertragsarztsitz ■ einen Vertragspsychotherapeutensitz<br />

■ einen hälftigen urologischen<br />

eines ausschließlich psychothapeutisch<br />

Vertragsarztsitz (Teilausschreibung)<br />

tätigen Arztes<br />

■ einen hälftigen gynäkologischen Vertragsarztsitz<br />

(Teilausschreibung)<br />

■ einen gynäkologischen Vertragsarztsitz<br />

■ einen hälftigen fachärztlich internistischen<br />

Vertragsarztsitz (Teilausschreibung)<br />

Vorabinformationen können bei der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Bremen</strong> erfragt werden bei:<br />

Manfred Schober Telefon: 0421-3404-332 Martina Plieth Telefon: 0421-3404-336<br />

Bewerbungen um die Vertrags sitze sind schriftlich innerhalb von vier Wochen nach<br />

Veröffentlichung an die Kassen ärztliche Ver einigung <strong>Bremen</strong>, Schwachhauser Heerstraße 26/28,<br />

28209 <strong>Bremen</strong>, zu richten.


14 AKtuelles<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13<br />

AKtuelles 15<br />

1.200 Patienten in<br />

„<strong>Bremen</strong>s größter Praxis“<br />

Zum 4. Bremer Tag der ambulanten Medizin am 3. November<br />

2012 strömten 1.200 Menschen ins Gebäude der KV <strong>Bremen</strong>.<br />

70 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten demonstrierten<br />

in Vorträgen, in vielen Gesprächen und durch praktische<br />

Vorführungen, wie leistungsstark der ambulante Sektor ist.<br />

Die KV <strong>Bremen</strong> bedankt sich herzlich bei den vielen engagierten<br />

Ausstellern und Aktiven.<br />

Auch 2013 wird es einen Tag der ambulanten Medizin geben.<br />

Der Termin steht bereits fest: Samstag, 2. November.<br />

Wer mitwirken möchte, kann sich unter dieser Telefonnummer<br />

informieren: 0421/3404-146.


16 Aktuelles<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13<br />

Intern intern 17<br />

<strong>Bremen</strong> verliert<br />

Windhundrennen ums Kodiergeld<br />

Vertragsärzte und Psychotherapeuten aus <strong>Bremen</strong> kodieren schlechter als ihre<br />

Kollegen in anderen Bundesländern. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Bewertungsausschusses.<br />

Jetzt fehlt eine Million Euro.<br />

Als 2010 die Ambulanten Kodierrichtlinien<br />

de facto abgeschafft wurden, war<br />

die Erleichterung in der Ärzteschaft groß.<br />

Auch in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven hatte<br />

es viel Widerstand insbesondere einiger<br />

Hausärzte gegeben. Das Aus für Kodierrichtlinien<br />

bedeutete allerdings nicht das<br />

Ende fürs Kodieren nach ICD-10. Denn<br />

diese Pflicht bestand und besteht weiterhin<br />

fort – seit mittlerweile zwölf Jahren.<br />

Doch die Bedeutung ist jetzt eine andere.<br />

Das wird nun in den regionalen Honorarverhandlungen<br />

mit den Krankenkassen<br />

für das Jahr 2013 deutlich. Denn Krankheitslast<br />

(Morbidität) bedeutet bares Geld für<br />

die Bundesländer. Je älter und kränker die<br />

Bevölkerung ist, desto höher ist der Be -<br />

handlungsaufwand und desto mehr Geld<br />

fließt aus dem Gesundheitsfonds in das<br />

System. Es war im Übrigen die Ärzteschaft,<br />

die stets die Anbindung der Ho no rar ent -<br />

wicklung an die Morbidität einge for dert<br />

hatte, um die ungeliebte Orientie r ung an<br />

der Grundlohnsumme loszuwerden. Nun<br />

Drei Beispiele mit großer Wirkung<br />

Verdachtsdiagnosen<br />

Verdachtsdiagnosen fließen in die<br />

Morbi ditätsberechnung nicht mit ein.<br />

Eine Verdachtsdiagnose sollte so schnell<br />

wie möglich verworfen oder gesichert<br />

werden (G).<br />

.9-Diagnosen<br />

Krankheitsdiagnosen, die nicht näher<br />

bezeichnet sind, werden in der Regel mit<br />

„.9“ kodiert – und sollten vorsichtig und<br />

mit Bedacht eingesetzt werden. Auch<br />

hier gilt: Je spezifischer die Diagnose,<br />

desto größer die Auswirkungen bei der<br />

späteren Auswertung der Morbiditätsentwicklung.<br />

Zustand nach<br />

Solange die Behandlungsdiagnose noch<br />

akut ist oder es einen spezifischen<br />

ICD-Kode für die verbleibende Krankheitssituation<br />

gibt, sollte die Diagnose<br />

mit dem Zusatz „G“ verwendet werden.<br />

Kodierhilfen im Landesrundschreiben der KV <strong>Bremen</strong><br />

Seit Ende 2011 veröffentlicht die KV <strong>Bremen</strong> im Landesrundschreiben Kodierhilfen zu<br />

ausgewählten Krankheitsbildern.<br />

Die bisherigen und geplanten Ausgaben:<br />

Dezember 2011 Diabetes Mellitus Typ 1 und 2<br />

Januar 2012 Koronare Herzkrankheiten<br />

März 2012 Asthma/COPD<br />

April 2012 Entzündliche-rheumatische Erkrankungen<br />

Juni 2012 Hauterkrankungen<br />

Juli 2012<br />

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen<br />

September 2012 Erkrankungen der Verdauungsorgane (Oberbauch)<br />

Oktober 2012 Hypertonie<br />

Dezember 2012 Erkrankungen der Schilddrüse/Nebenschilddrüse (geplant)<br />

Januar 2013 Neubildungen Teil 1 (geplant)<br />

März 2013 Neubildungen Teil 2 (geplant)<br />

April 2013 Psychische- und Verhaltensstörungen Teil 1 (geplant)<br />

Juni 2013 Psychische- und Verhaltensstörungen Teil 2 (geplant)<br />

Die Kodierhilfen sind im Internet unter www.kvhb.de/kodierhilfe abrufbar.<br />

ist das geschafft – mit negativen Folgen<br />

für <strong>Bremen</strong> und Bremer haven.<br />

Denn der einzige Weg, Morbidität zu er -<br />

mitteln, führt über den ICD-10. Und an dieser<br />

Stelle beißt sich die Katze in den<br />

Schwanz. Denn in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven<br />

wird den Zahlen zufolge nicht ordentlich<br />

kodiert. So wurde ermittelt, dass die<br />

Morbidität im Land <strong>Bremen</strong> in den Jahren<br />

2009 zu 2010 nur um 0,6 Prozent gestiegen<br />

ist. Im Bundesschnitt liegt die Quote<br />

bei circa 1,0 Prozent. Dass die Menschen<br />

in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven gesünder<br />

sind, als ihre Nachbarn aus Niedersachsen,<br />

oder dass die Krankheitslast der Großstadt-Bremer<br />

verglichen mit den Menschen<br />

in Hamburg signifikant ab weicht, ist kaum<br />

plausibel. Insofern bleibt als einziges<br />

Erklärmuster nur ein ge wisses „Undercoding“,<br />

wobei die minimale Differenz in<br />

der Nachkommastelle große Auswirkungen<br />

hat. 0,4 Prozent bedeuten gemessen<br />

an der bremischen morbiditätsbedingten<br />

Gesamt vergütung – die Summe für die<br />

budgetierten Leistungen, die die Krankenkassen<br />

in eine KV-Region überweisen –<br />

ein Minus von einer Million Euro, die 2013<br />

nicht nach <strong>Bremen</strong> fließen könnte. Denn<br />

die „Morbiquote“ ist Grundlage für die regionalen<br />

Verhandlungen zwischen KV und<br />

Kassen. Und es ist nicht sehr wahrscheinlich,<br />

dass die Krankenkassen ihre reich<br />

gefüllten Schatztruhen öffnen. Zu mal die<br />

Krankenkassen nach einem sehr vergleichbaren<br />

System Geld aus dem Ge sund heitsfonds<br />

bekommen. Hier spielen die ärztlichen<br />

Diagnosen eine entscheidende Bedeu -<br />

tung. Kurzum: Über Diagnose schlüssel werden<br />

Geldflüsse im Gesundheits system in<br />

nennenswerter Höhe gesteuert. In Deutschland<br />

ist längst ein Windhundrennen um<br />

das Kodiergeld im Gange und <strong>Bremen</strong> ist<br />

zurzeit weit abgehängt. Es ist kein Zufall,<br />

dass ausgerechnet die Bundesländer im<br />

Osten der Republik, die freiwillig an den<br />

Ambulanten Kodierrichtlinien festgehalten<br />

bzw. vergleichbare Maßnahmen eingeleitet<br />

haben, momentan das Rennen<br />

anführen.<br />

Christoph Fox,<br />

KV <strong>Bremen</strong><br />

Haushalt 2013 beschlossen<br />

Im Mittelpunkt der Delegiertenversammlung am 26. November 2012 standen<br />

die Finanzen des Versorgungswerks und der Haushalt der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />

Der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses<br />

des Versorgungswerks, Dr. Karsten<br />

Erichsen, berichtete über den Verlauf<br />

des Geschäftsjahres 2011, das insgesamt<br />

mit einem guten Ergebnis schloss, obwohl<br />

der Rechnungszins von 4 Prozent knapp verfehlt<br />

wurde. Die Dele gierten stellten den<br />

Jahresabschluss 2011 des Versorgungswerks<br />

fest und entlasteten einstimmig den Verwaltungs-<br />

und den Aufsichtsausschuss.<br />

Nach einer umfassenden Abwägung aller<br />

Gründe, die gegenwärtig für oder gegen<br />

eine Anhebung der Renten und der An -<br />

wartschaften sprechen, entschieden sich<br />

die Delegierten für den wirtschaftlich vernünftigen<br />

Weg. Sie beschlossen, die vorhandene<br />

Gewinnrückstellung nicht auszuschütten<br />

und auf eine Anhebung der<br />

Renten und der Anwartschaften zu verzichten.<br />

Nähere Informationen erhalten<br />

die Mitglieder des Versorgungswerks in<br />

einem persönlichen Schreiben.<br />

Die Delegiertenversammlung wählte außerdem<br />

zwei neue Mitglieder des Aufsichtsausschusses:<br />

Dr. Martin Rothe und Dr. Horst<br />

Ellbrecht.<br />

Haushalt einstimmig beschlossen<br />

Neben den Finanzangelegenheiten des Versorgungswerks<br />

steht im November traditionell<br />

der Haushaltsvoranschlag der <strong>Ärztekammer</strong><br />

<strong>Bremen</strong> auf der Tagesordnung.<br />

Umlagebeitrag zur BUH-Versorgung erneut gesenkt<br />

§ 42 Abs. 1 der Satzung des Versorgungswerks<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> verpflichtet<br />

alle Kassenärzte im Lande <strong>Bremen</strong>,<br />

auch soweit sie nicht Mitglieder des Ver -<br />

sorgungs werks sind, aus sozialen Gründen<br />

die Be rufsunfähigkeits- und Hinterblie ben<br />

enver sorgung (BUH-Versorgung) eines<br />

abgegrenzten Personenkreises sicherzustellen.<br />

Nach § 40 und § 41 der Satzung<br />

werden Personen versorgt, die bei Gründung<br />

des Versorgungswerks am 1. Januar<br />

1967 bereits eine Rente der KV-Versorgung<br />

bezogen haben, oder die bereits<br />

das 65. Lebensjahr vollendet hatten und<br />

später berufsunfähig wurden sowie deren<br />

Der Haushaltsvoranschlag beläuft sich im<br />

Jahr 2013 auf 2,214 Mio. Euro (2012: 2,06<br />

Mio. Euro). Die gestiegenen Aufwendungen<br />

resultieren aus gestiegenen Umlagezahlungen<br />

für Institutionen, die u. a. von<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> finanziert werden<br />

(Bundesärztekammer, norddeutsche<br />

Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen,<br />

Unabhängige Patienten beratung) und den<br />

Aufwendungen für die Entlastung der<br />

Präsidentin, die allerdings durch eine entsprechende<br />

Rücklage ge deckt sind. Für<br />

Personalkosten sind 1,216 Mio. Euro eingeplant,<br />

die Aufwendungen für Sachkosten<br />

wurden mit 555.000 Euro kalkuliert.<br />

Für Vorstandsentschädigungen, die Finanzierung<br />

des Entlastungsassistenten und<br />

Reisekosten der ehrenamtlich tätigen<br />

Ärztinnen und Ärzte sind 216.000 Euro<br />

eingeplant. Die Bundesärzte kammer wird<br />

147.000 Euro erhalten. 80.000 Euro wird<br />

die Kammer für Abschreibungen aufwenden.<br />

Auf der Grundlage des Haushaltsplans<br />

2013 beschloss die Delegiertenversammlung<br />

einstimmig, den Hebesatz für<br />

den Kammerbeitrag bei 0,52 Prozent zu<br />

belassen. Damit konnte der Hebesatz im<br />

elften Jahr in Folge konstant gehalten<br />

werden. Weitere Informationen zum Haus -<br />

haltsplan erhalten Sie bei Dr. Heike Delbanco,<br />

Telefon: 0421/3404-234, E-Mail:<br />

heike.delbanco@aekh.de.<br />

Hinterbliebene. Der Verwaltungsausschuss<br />

des Versorgungswerks, dem gemäß § 42<br />

Abs. 2 der Satzung die Festlegung des Um -<br />

lagebeitrags obliegt, hat am 29. August<br />

2012 folgenden Beschluss gefasst:<br />

Die Mittel für die Versorgung des in den<br />

§§ 40 und 41 der Satzung des Versorgungswerks<br />

genannten Personenkreises werden<br />

ab dem ersten Quartal 2013 in der<br />

Weise aufgebracht, dass jeder Kassenarzt<br />

im Land <strong>Bremen</strong> mit einem Beitrag von<br />

0,20 Promille (anstatt bisher 0,25) seines<br />

von der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

(KV) bezogenen Quartalsumsatzes unter<br />

Be rücksichtigung eines Freibetrags von<br />

Delegierte für 115. Deutschen<br />

Ärztetag gewählt<br />

Als Delegierte bzw. Ersatzdelegierte für<br />

den 115. Deutschen Ärztetag in Nürnberg<br />

wählte die Delegiertenversammlung Dr.<br />

Heidrun Gitter, Dr. Johannes Grundmann,<br />

Dr. Alfred Haug, Bettina Rakowitz, Jörn<br />

Sannemann und Dr. Klaus-Dieter Wurche.<br />

Delegiertenversammlungen 2013<br />

Die Delegiertenversammlung der Ärzte -<br />

kammer <strong>Bremen</strong> wird im Jahr 2013 zu<br />

folgenden Terminen tagen:<br />

11. März 2013,<br />

24. Juni 2013,<br />

23. September 2013,<br />

25. November 2013<br />

Ort: Kassenärztlichen Vereinigung<br />

<strong>Bremen</strong>, Schwachhauser Heerstraße<br />

24 – 28, Vortragsraum<br />

Zeit: 20.00 Uhr<br />

Alle Ärztinnen und Ärzte sind zu den<br />

Versammlungen herzlich eingeladen.<br />

Aus organisatorischen Gründen bitten<br />

wir Sie um eine kurze Nachricht an<br />

Angelika Reuke, Telefon: 0421/3404-<br />

230, E-Mail: angelika.reuke@aekhb.de.<br />

PD Dr. Heike Delbanco,<br />

Hauptgeschäftsführerin der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong><br />

€ 5.000 pro Quartal bis zu einer Bemessungsgrenze<br />

von € 22.000 pro Quartal be -<br />

lastet wird.<br />

Der Umlagebeitrag beläuft sich danach bis<br />

auf weiteres auf maximal € 3,40 pro Quartal.<br />

Mit den Umlagebeiträgen wird ausschließlich<br />

der oben genannte Empfängerkreis<br />

von z. Z. noch zwei Personen ver sorgt.<br />

Eigene Ansprüche erwachsen daraus nicht.<br />

Der Verwaltungsausschuss


18 AKADeMIe<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13<br />

Intern 19<br />

KV <strong>Bremen</strong>:<br />

Vernissage am 16. Januar 2013<br />

Fit für den Facharzt<br />

Chirurgie<br />

Kostaufbau nach abdominalchirurgischen Eingriffen – wie<br />

viel Fast-Track ist sinnvoll?<br />

Referent: Prof. Dr. T. Carus<br />

termin: 4. Dezember 2012, 18.00 – 19.30 uhr<br />

nächster termin: 8. Januar 2013, 18.00 – 19.30 uhr<br />

Innere Medizin<br />

Thema: Nephrotisches Syndrom<br />

Referent: Dr. K. Wolters<br />

termin: 11. Dezember 2012, 19.00 – 20.30 uhr<br />

nächster termin: 8. Januar 2013, 19.00 – 20.30 uhr<br />

Radiologie<br />

Vaskuläre Erkrankungen des Abdomens –<br />

Diagnostik und Interventionelle Therapie<br />

Referenten: S. Bircks, H. Popp<br />

termin: 18. Dezember 2012, 18.00 – 19.30 uhr<br />

Verdauungstrakt – Fehlbildungen und<br />

erworbene Erkrankungen<br />

Referent: K. Jablonka<br />

termin: 15. Januar 2013, 18.00 – 19.30 uhr<br />

Die Veranstaltungen sind kostenfrei (2 PKt)<br />

Wie sorge ich vor?<br />

Wichtige juristische Aspekte zu Generalvollmacht, Testa -<br />

ment, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht<br />

Die Referenten W. M. Nentwig (Rechtsanwalt und Notar) und<br />

Dr. Daniel Combé (Fachanwalt für Medizinrecht) diskutieren<br />

Fehler bei der Unterlassung oder Errichtung wichtiger Urkunden.<br />

Verständlich und praxisnah, unterlegt mit konkreten Beispielen<br />

aus der Praxis, erläutern die Referenten bekannte<br />

Praxisformulare kritisch und unterbreiten konkrete Vorschläge.<br />

Es besteht Gelegenheit zu individuellen, allgemeininteressierenden<br />

Fragen.<br />

termin: 16. Januar 2013, 18.00 – 20.00 uhr<br />

Die Veranstaltung ist kostenfrei (2 PKt)<br />

Curriculum Transfusionsmedizin<br />

Mit Verabschiedung der Richtlinie zur Blutgruppenbestimmung<br />

und Bluttransfusion (Hämotherapie) wurde verpflichtend festgelegt,<br />

dass jedes Krankenhaus einen Transfusionsverant -<br />

wortlichen benennen und in jeder Abteilung, die Blut kom -<br />

ponenten und Plasmaderivate anwendet, ein Transfusionsbeauftragter<br />

bestellt werden muss.<br />

termin: 8. – 9. Februar 2013, jeweils 9.00 – 18.00 uhr<br />

Kosten: 235,- euro (16 PKt)<br />

Bremer Curriculum für Spezielle Psychotraumatherapie<br />

Traumaspezifische Diagnostik<br />

termin: termin: 21. Februar 2013, 17.00 – 20.00 uhr<br />

Kosten: 55,- euro (3 PKt)<br />

Juristische Grundkenntnisse in der Traumabehandlung<br />

termin: termin: 7. März 2013, 17.00 – 20.30 uhr<br />

Kosten: 45,- euro (4 PKt)<br />

Betriebsmedizinische und sicherheitstechnische<br />

Aspekte in der Arztpraxis<br />

Sie möchten Ihrer gesetzlichen Verpflichtung zu Unfallverhütung<br />

und Arbeitsschutz in Ihrer Praxis selbst nachkommen?<br />

Dann können Sie sich dem sogenannten Unternehmermodell<br />

anschließen. Sie nehmen alle fünf Jahre an einer standardisierten<br />

Schulung teil und setzen die entsprechenden<br />

Vorgaben selbst um. Die arbeitsmedizinische Untersuchung<br />

bleibt aber Angelegenheit eines Betriebsarztes. Das Seminar<br />

wird vom Zentrum für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />

durchgeführt.<br />

termin: 12. April 2013, 14.00 – 19.00 uhr<br />

Kosten: 195,- euro (7 PKt)<br />

Moderatorentraining<br />

„Wenn ich dann nicht weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis.“<br />

Aber wie kommt die Qualität in den Zirkel? Lernen Sie<br />

Techniken der Moderation, Umgang mit Flip-Chart und Moderatorenwand<br />

und profitieren Sie von zufriedenen Teilnehmern<br />

und dokumentierten Ergebnissen.<br />

termin: 7. – 8. Juni 2013, Freitag 17.00 – 21.00 uhr,<br />

samstag 9.00 – 18.00 uhr<br />

Kosten: 230,- euro (17 PKt )<br />

Krankenhaushygiene<br />

Strukturierte curriculare Fortbildung<br />

der Bundesärzte kammer<br />

In Kooperation mit den <strong>Ärztekammer</strong>n Hamburg und Schleswig-<br />

Holstein. Das Curriculum stellt eine befristete Übergangslösung<br />

dar, um den durch die Novellierung des Infektionsschutzgesetzes<br />

zusätzlichen Bedarf an Krankenhaushygienikern fristgerecht<br />

decken zu können.<br />

Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossene Weiterbildung<br />

zum Facharzt mit Patientenbezug oder eine abgeschlossene<br />

Weiterbildung zum Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen<br />

sowie Teilnahme an Modul 1 „Hygienebeauftragte(r)<br />

Arzt/Ärztin“.<br />

termine: 8. – 12. April, 12. – 16. August,<br />

28. Oktober bis 1. november 2013, 13. – 17. Januar,<br />

5. – 9. Mai 2014 (5 Module, insges. 160 std.)<br />

Veranstaltungsort: Akademie für ärztliche Fortbildung,<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Hamburg<br />

Kosten: 695,- euro (160 PKt)<br />

Anmeldung: www.aerztekammer-hamburg.de<br />

Die Veranstaltungen finden, sofern nicht anders angegeben,<br />

im Fortbildungszentrum der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong><br />

am Klinikum <strong>Bremen</strong>-Mitte statt. Bei allen Veranstaltungen<br />

ist eine vorherige schriftliche Anmeldung notwendig.<br />

nähere Informationen und Anmeldeunterlagen erhalten<br />

sie bei der Akademie für Fort- und Weiterbildung,<br />

tel.: 0421/3404-261/262; e-Mail: fb@aekhb.de<br />

(Friederike Backhaus, Yvonne länger)<br />

Mit einer Vernissage am Mittwoch, 16. Januar 2013,<br />

um 15.00 Uhr, eröffnet die KV <strong>Bremen</strong> eine Ausstellung<br />

von Larissa Scheermann. Unter dem Titel „Jenseits der<br />

Worte“ können Tusche-, Kohle- und Eddingzeichnungen<br />

sowie grafische Arbeiten der Künstlerin be wundert werden.<br />

Die Werke sind bis zum 20. April 2013 in den Räumen der<br />

KV <strong>Bremen</strong> ausgestellt. Weitere Informationen erhalten Sie<br />

unter www.kvhb.de/kunstausstellung.<br />

einladung<br />

neujahrsempfang der Heilberufe<br />

IMPressuM<br />

Bremer Ärztejournal<br />

Offizielles Mitteilungsorgan der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> und<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Bremen</strong>;<br />

ISSN 1432-2978<br />

www.bremer-aerztejournal.de<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong>,<br />

Schwachhauser Heerstraße 30,<br />

28209 <strong>Bremen</strong>, www.aekhb.de<br />

Kassenärztliche Vereinigung <strong>Bremen</strong>,<br />

Schwachhauser Heerstraße 26/28,<br />

28209 <strong>Bremen</strong>, www.kvhb.de<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Franz-Josef Blömer, Günter Scherer<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

PD Dr. Heike Delbanco,<br />

Christoph Fox,<br />

Dr. Heidrun Gitter,<br />

Dr. Wolfgang Nobel,<br />

Dr. Burkhard Paetz,<br />

PD Dr. Stefan Pfleiderer,<br />

Marion Saris<br />

redaktion:<br />

Andrea Klingen (Ltg.), Birka Ließ, Ulf Meyer,<br />

Friedemann Wiede, Julia Thomaneck<br />

Bildnachweis:<br />

Fotolia: © pixologic, © Sebastian Kaulitzki<br />

Die fünf heilberuflichen Bremer Körperschaften <strong>Ärztekammer</strong>,<br />

Zahnärztekammer, Psychotherapeutenkammer, Kassenzahn ärzt -<br />

liche Vereinigung und Kassenärztliche Vereinigung laden Sie<br />

ein zum gemeinsamen Neujahrsempfang am Mittwoch, den<br />

16. Januar 2013, um 16.00 Uhr im Atrium der KV <strong>Bremen</strong> in der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Bremen</strong>.<br />

Verlag:<br />

Peter Schoppe Verlag,<br />

Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig<br />

Tel. 0531/23748-99, Fax 0531/23748-10<br />

Verantwortlich für die Anzeigen:<br />

Matzke & Heinzig GmbH,<br />

Claudia Renner,<br />

Mandelnstraße 6,<br />

38100 Braunschweig,<br />

Tel. 0531/23748-0<br />

www.bremer-aerztejournal.de<br />

Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. I/12,<br />

gültig ab 1. Januar 2012.<br />

Druck: Druckerei Schäfer


Postvertriebsstück H 42085, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt.<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong>, Schwachhauser Heerstraße 30, 28209 <strong>Bremen</strong><br />

Stellenmarkt<br />

Hausarztpraxis<br />

in <strong>Bremen</strong> sucht<br />

regelmäßige Vertretung<br />

bzw. Urlaubsvertretung.<br />

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Kinder- und<br />

Jugendarztpraxis<br />

in Bremer Umgebung sucht<br />

ärztliche Mitarbeit, stunden-/<br />

tageweise und als Urlaubsvertretung,<br />

flexible Arbeitszeiten<br />

möglich.<br />

Tel. 0172/4225318<br />

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Hausärztlich-internistische Praxis<br />

in Ärztehaus aus Krankheitsgründen sofort abzugeben,<br />

komplett renoviert, auch als Doppelpraxis geeignet.<br />

Tel. 0421/3491709<br />

Belegarzt mit eigenem Team sucht<br />

langfristige OP-Möglichkeit (Raum HH/HB) für Privatpatienten<br />

für 1–2 Tage/Woche mit anschließender teil- u. stationärer<br />

Aufenthaltsmöglichkeit (§ 30)<br />

Chiffre 121203<br />

Praxisabgabe<br />

zum Ende 2013<br />

hausärztl. Allgemeinpraxis<br />

zentral in Bremer Innenstadt,<br />

günstig bei guter Ausstattung,<br />

mit sehr gutem Patientenstamm.<br />

Chiffre 121204<br />

Große Allgemeinpraxis (2700 Scheine)<br />

in <strong>Bremen</strong> citynah kostenlos abzugeben.<br />

Chiffre 121206<br />

Fortbildung<br />

Facharzt gesucht<br />

Welcher Augenarzt oder Hautarzt oder anderer Facharzt kann<br />

sich räumliche und organisatorische Zusammenarbeit mit einem<br />

privaten MVZ vorstellen?<br />

Tel. 0421/323323, Fax. 0421/3379282<br />

info@mvzbremen-mitte.de<br />

www.westerland-seminar.de<br />

www.dgfan.de<br />

Allgemeinarztpraxis <strong>Bremen</strong>-Mitte<br />

sucht Kollegin/Kollegen. Anstellung möglich, KV-Sitz vorhanden.<br />

Chiffre 121205<br />

Akupunktur-Grundkurse<br />

in Rostock-Warnemünde<br />

FA Orthopädie &<br />

Unfallchirurgie<br />

Suche Einstieg/Übernahme<br />

in operative o. kons. Orthop/<br />

U-Chir o. Chir Praxis/KV-Sitz.<br />

Chiffre 121207<br />

Kursbeginn - Komplex A<br />

11. - 13. Januar 2013<br />

Komplex B<br />

1. - 3. März 2013<br />

Lust auf Fort- und Weiterbildung?<br />

Geschäftsstelle: Mühlgasse 18b · D-07356 Bad Lobenstein<br />

Tel.: +49 3 66 51/5 5075 · Fax: +49 3 66 51/5 5074 · dgfan@t-online.de<br />

FÄ/FA Allgemeinmedizin/Innere/Onkologie<br />

für internistisch-onkologische Hausarztpraxis Nähe <strong>Bremen</strong>/Oldenburg<br />

gesucht, Umatzstark, breites Spektrum (Palliativ-/Rettungsmedizin),<br />

zur Kooperation/als Praxispartnerin, TZ möglich.<br />

Tel. 0173/6448230<br />

Bieten Weiterbildungsstelle für Nephrologie<br />

in Bremer Praxis.<br />

Kontakt unter janhoe@yahoo.de<br />

Zuschriften auf Chiffre- Anzeigen bitte an:<br />

Matzke & Heinzig GmbH, Chiffre-Nr.:<br />

Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig,<br />

Tel. 0531/23748-56, Fax 0531/23748-10<br />

Kleinanzeigenschluss Heft 2/13: 17. Januar 2013<br />

Anzeigenformular als Faxvorlage unter<br />

www.bremer-aerztejournal.de

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