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PerIPHere ArterIelle VersCHlussKrAnKHeIt - Ärztekammer Bremen

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<strong>PerIPHere</strong> <strong>ArterIelle</strong> <strong>VersCHlussKrAnKHeIt</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 7<br />

0008_aerstejournal_beratung_Layout 1 15.08.12 14:14 Seite 1<br />

Anzeige<br />

Farbduplexsonografischer Nachweis einer Stenose<br />

der A. femoralis superficialis.<br />

Farbkodierte Duplexsonografie<br />

nimmt eine Schlüsselrolle ein<br />

Die farbkodierte Duplexsonographie (FKDS)<br />

der Gefäße hat sich zur weichenstellenden<br />

diagnostischen Methode in allen Be reichen<br />

des gefäßmedizinischen Alltags entwickelt.<br />

Für die Stufendiagnostik der pAVK nimmt sie<br />

eine Schlüsselrolle in der Therapieplanung<br />

vor invasiven Maßnahmen ein. Sowohl<br />

für arteriosklerotische als auch für nichtarteriosklerotische<br />

Gefäßerkrankungen ist<br />

sie die diagnostische bildgebende Methode<br />

der Wahl zur Abklärung der Aorta und ihrer<br />

Äste sowie der Becken- und Bein arterien.<br />

Ihre Aussagekraft ist von der Expertise des<br />

Untersuchers, des Gerätes und den individuellen<br />

Gegebenheiten des Patienten<br />

abhängig. Es können wichtige differentialdiagnostische<br />

Erkrankungen wie Vaskulitiden,<br />

musku läre Kompressionssyndrome,<br />

aneurysmatische Gefäßverschlüsse oder die<br />

seltene zys tische Adventitiadegeneration<br />

erfasst werden. Nachteilig sind eine hohe<br />

Untersucherabhängigkeit, die Störung durch<br />

Artefakte (Mediasklerose/Verkalkungen)<br />

und die aufwendige Dokumentierbarkeit.<br />

Im Falle einer guten duplex sono grafi schen<br />

Beurteilbarkeit und Indikation zur interventionellen<br />

Therapie ist eine Duplexsonografie<br />

vor einer in Interventionsbereitschaft<br />

durchgeführten Angiografie aus reichend.<br />

Ist die farbkodierte Duplex sonografie nicht<br />

Die Differentialdiagnostik der Claudicato intermittens<br />

Krankheitsbild Lokalisierung Prävalenz Beschreibung Effekt von<br />

Bewegung<br />

Claudicatio<br />

intermittens<br />

der Wade<br />

Claudicatio<br />

intermittens<br />

von Oberschenkel<br />

und Gesäß<br />

Claudicatio<br />

intermittens<br />

des Fußes<br />

Venöse<br />

Claudicatio<br />

Chronisches<br />

Kompartmentsyndrom<br />

Nebenwurzelkompression<br />

Symptomatische<br />

Baker-Zyste<br />

Hüftarthritis<br />

Wadenmuskeln<br />

Gesäß, Hüfte,<br />

Oberschenkel<br />

3–5 % der<br />

erwachsenen<br />

Population<br />

Selten<br />

Krämpfe,<br />

Schmerzen<br />

Krämpfe,<br />

Schmerzen<br />

Fußgewölbe Selten Starke Schmerzen<br />

bei Belastung<br />

Wadenmuskeln Selten Enge, schneidende<br />

Schmerzen<br />

Gesamtes Bein,<br />

am stärksten in<br />

der Wade<br />

Strahlt das Bein<br />

hinab<br />

Kniekehle,<br />

die Wade abwärts<br />

Laterale Hüfte,<br />

Oberschenkel<br />

Selten<br />

Häufig<br />

Selten<br />

Enge, schneidende<br />

Schmerzen<br />

Scharfe, einstrahlende<br />

Schmerzen<br />

Schwellung,<br />

Druckschmerz<br />

Reproduzierbarer<br />

Beginn<br />

Reproduzierbarer<br />

Beginn<br />

Reproduzierbarer<br />

Beginn<br />

Nach erheblicher<br />

Anstrengung<br />

(Jogging)<br />

Nach dem Gehen<br />

Ausgelöst durch<br />

Sitzen, Stehen oder<br />

Gehen<br />

Bei Belastung<br />

Häufig Schmerzen Nach unterschiedlich<br />

starker Belastung<br />

Effekt von<br />

Ruhe<br />

verfügbar oder sind die Befunde nicht eindeutig,<br />

sind zusätzliche bildgebende Verfahren<br />

notwendig (MRA, DSA, Angio-CT).<br />

Die intraarterielle digitale Subtraktionsangiographie<br />

(i. a. DSA) gilt unverändert<br />

als der Goldstandard hinsichtlich der Ge -<br />

nauigkeit und Übersichtlichkeit der Gefäßdarstellung,<br />

wird aber aufgrund der hohen<br />

Sensitivität und Spezifität von nicht-invasiven<br />

Verfahren wie Duplex sono grafie,<br />

Magnetresonanz-Angiografie (MRA) und<br />

ggf. CT-Angiografie als rein diagnostische<br />

Maßnahme zunehmend verdrängt.<br />

Konservative Therapie der pAVK<br />

Die Behandlungsziele bei pAVK sind im<br />

Stadium I – IV die Risikoreduktion aller vaskulärer<br />

Komplikationen, im Stadium II die<br />

Besserung der Gehleistung, Mobilität und<br />

der Lebensqualität sowie im Stadium III<br />

Effekt der<br />

Haltung<br />

Andere Merkmale<br />

Klingt schnell ab Keiner Bei Belastung atypische<br />

Beinsymptome möglich<br />

Klingt schnell ab Keiner Impotenz<br />

Normale Fußpulse bei<br />

isolierter Erkrankung<br />

der Iliakalarterien<br />

möglich<br />

Klingt schnell ab Keiner Kann auch als<br />

Taubheitsgefühl<br />

auftreten<br />

Klingt sehr<br />

langsam ab<br />

Klingt<br />

langsam ab<br />

Oft in Ruhe<br />

vorhanden<br />

In Ruhe<br />

vorhandeln<br />

Klingt nur<br />

langsam ab<br />

Linderung bei<br />

Hochlagerung<br />

Schnellere<br />

Linderung bei<br />

Hochlagerung<br />

Besserung durch<br />

Haltungswechsel<br />

Keiner<br />

Besserung durch<br />

Entlastung<br />

Vor allem bei sehr<br />

muskulösen Sportlern<br />

Anamnese mit tiefer<br />

Iliofemoraler<br />

Venenthrombose,<br />

Hinweisen auf einen<br />

venösen Verschluss/<br />

Ödem<br />

Anamnestische<br />

Rückenbeschwerden<br />

Verschlechterung im<br />

Sitzen<br />

Erleichterung in<br />

Rückenlage oder im<br />

Sitzen<br />

Nicht intermittierend<br />

Unterschiedliche<br />

Symptome<br />

Bekannte dedenerative<br />

Arthritis<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie hat diese Differentialdiagnostik in ihren „Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der pAVK“ veröffentlicht (Stand: 29. April 2009).<br />

Risikofaktorenmanagement bei pAVK<br />

in den Stadien I –IV<br />

■ Nikotinabstinenz<br />

■ Gewichtsreduktion bei Übergewicht<br />

■ Diabeteseinstellung mit HbA1c-Zielwert < 7 Prozent<br />

■ Einstellung einer arteriellen Hypertonie mit RR <<br />

140/90 mm Hg, bei Diabetikern < 130/80 mm Hg<br />

■ Senkung des LDL-Cholesterins auf Zielwert <<br />

100 mg/dl<br />

■ Thrombozytenaggregationshemmer (ASS, Clopidogrel)<br />

und IV der Extremitätenerhalt, die Schmerzreduktion und<br />

der Erhalt der Lebensqualität.<br />

Das strukturierte Gehtraining ist die wichtigste nicht-medikamentöse<br />

Therapie im Stadium II der pAVK. Täglich wird<br />

ein selbstständiges Intervall-Training über 60 Minuten mit<br />

5- bis 15-minütigen Belastungsintervallen empfohlen, wo -<br />

bei die Intensität bis zum Belastungsschmerz reichen soll.<br />

Vasoaktive Substanzen sind im Stadium der Claudicatio nur<br />

dann gezielt einzusetzen, wenn die Lebensqualität der Patienten<br />

erheblich eingeschränkt ist, die Gehstrecke unter 200<br />

m liegt und ein Gehtraining nicht oder nur eingeschränkt<br />

durchgeführt werden kann. Eine effektive Steigerung der<br />

Gehstrecke wurde in kontrollierten Studien nur für Cilostazol<br />

und Naftidrofuryl nachgewiesen. Die Stabilisation der<br />

Gehstreckenverbesserung ist für Cilostazol bei einer Therapie<br />

von sechs Monaten und für Naftidrofuryl bei einer<br />

Behandlung bis zu zwölf Monaten belegt. Behandlungsziele<br />

bei kritischer Extremitätenischämie sind die Schmerzlinderung,<br />

die Abheilung von trophischen Störungen und<br />

Ulzerationen, die Vermeidung der hohen Amputation, die<br />

Verbesserung der Extremitätenfunktion und Lebensqualität<br />

und mittelfristig ein verlängertes Überleben. Weitere Therapieansätze<br />

sind die Gabe von Analgetika, die Infektionsbehandlung<br />

und die Optimierung der kardialen und pulmonalen<br />

Funktionen. Sofern revaskularisierende Maßnahmen<br />

nicht erfolgversprechend erscheinen, können Prostanoide<br />

therapeutisch eingesetzt werden. Primäre Behandlungsoption<br />

bei kritischer Extremitätenischämie bleibt jedoch der<br />

Versuch der Revaskularisation.<br />

Literatur beim Verfasser.<br />

Dr. Wolfgang Nobel,<br />

Leiter der Angiologie,<br />

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