PerIPHere ArterIelle VersCHlussKrAnKHeIt - Ärztekammer Bremen
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16 Aktuelles<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13 BREMER ÄRZTEJOURNAL 12| 12 – 01| 13<br />
Intern intern 17<br />
<strong>Bremen</strong> verliert<br />
Windhundrennen ums Kodiergeld<br />
Vertragsärzte und Psychotherapeuten aus <strong>Bremen</strong> kodieren schlechter als ihre<br />
Kollegen in anderen Bundesländern. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Bewertungsausschusses.<br />
Jetzt fehlt eine Million Euro.<br />
Als 2010 die Ambulanten Kodierrichtlinien<br />
de facto abgeschafft wurden, war<br />
die Erleichterung in der Ärzteschaft groß.<br />
Auch in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven hatte<br />
es viel Widerstand insbesondere einiger<br />
Hausärzte gegeben. Das Aus für Kodierrichtlinien<br />
bedeutete allerdings nicht das<br />
Ende fürs Kodieren nach ICD-10. Denn<br />
diese Pflicht bestand und besteht weiterhin<br />
fort – seit mittlerweile zwölf Jahren.<br />
Doch die Bedeutung ist jetzt eine andere.<br />
Das wird nun in den regionalen Honorarverhandlungen<br />
mit den Krankenkassen<br />
für das Jahr 2013 deutlich. Denn Krankheitslast<br />
(Morbidität) bedeutet bares Geld für<br />
die Bundesländer. Je älter und kränker die<br />
Bevölkerung ist, desto höher ist der Be -<br />
handlungsaufwand und desto mehr Geld<br />
fließt aus dem Gesundheitsfonds in das<br />
System. Es war im Übrigen die Ärzteschaft,<br />
die stets die Anbindung der Ho no rar ent -<br />
wicklung an die Morbidität einge for dert<br />
hatte, um die ungeliebte Orientie r ung an<br />
der Grundlohnsumme loszuwerden. Nun<br />
Drei Beispiele mit großer Wirkung<br />
Verdachtsdiagnosen<br />
Verdachtsdiagnosen fließen in die<br />
Morbi ditätsberechnung nicht mit ein.<br />
Eine Verdachtsdiagnose sollte so schnell<br />
wie möglich verworfen oder gesichert<br />
werden (G).<br />
.9-Diagnosen<br />
Krankheitsdiagnosen, die nicht näher<br />
bezeichnet sind, werden in der Regel mit<br />
„.9“ kodiert – und sollten vorsichtig und<br />
mit Bedacht eingesetzt werden. Auch<br />
hier gilt: Je spezifischer die Diagnose,<br />
desto größer die Auswirkungen bei der<br />
späteren Auswertung der Morbiditätsentwicklung.<br />
Zustand nach<br />
Solange die Behandlungsdiagnose noch<br />
akut ist oder es einen spezifischen<br />
ICD-Kode für die verbleibende Krankheitssituation<br />
gibt, sollte die Diagnose<br />
mit dem Zusatz „G“ verwendet werden.<br />
Kodierhilfen im Landesrundschreiben der KV <strong>Bremen</strong><br />
Seit Ende 2011 veröffentlicht die KV <strong>Bremen</strong> im Landesrundschreiben Kodierhilfen zu<br />
ausgewählten Krankheitsbildern.<br />
Die bisherigen und geplanten Ausgaben:<br />
Dezember 2011 Diabetes Mellitus Typ 1 und 2<br />
Januar 2012 Koronare Herzkrankheiten<br />
März 2012 Asthma/COPD<br />
April 2012 Entzündliche-rheumatische Erkrankungen<br />
Juni 2012 Hauterkrankungen<br />
Juli 2012<br />
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen<br />
September 2012 Erkrankungen der Verdauungsorgane (Oberbauch)<br />
Oktober 2012 Hypertonie<br />
Dezember 2012 Erkrankungen der Schilddrüse/Nebenschilddrüse (geplant)<br />
Januar 2013 Neubildungen Teil 1 (geplant)<br />
März 2013 Neubildungen Teil 2 (geplant)<br />
April 2013 Psychische- und Verhaltensstörungen Teil 1 (geplant)<br />
Juni 2013 Psychische- und Verhaltensstörungen Teil 2 (geplant)<br />
Die Kodierhilfen sind im Internet unter www.kvhb.de/kodierhilfe abrufbar.<br />
ist das geschafft – mit negativen Folgen<br />
für <strong>Bremen</strong> und Bremer haven.<br />
Denn der einzige Weg, Morbidität zu er -<br />
mitteln, führt über den ICD-10. Und an dieser<br />
Stelle beißt sich die Katze in den<br />
Schwanz. Denn in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven<br />
wird den Zahlen zufolge nicht ordentlich<br />
kodiert. So wurde ermittelt, dass die<br />
Morbidität im Land <strong>Bremen</strong> in den Jahren<br />
2009 zu 2010 nur um 0,6 Prozent gestiegen<br />
ist. Im Bundesschnitt liegt die Quote<br />
bei circa 1,0 Prozent. Dass die Menschen<br />
in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven gesünder<br />
sind, als ihre Nachbarn aus Niedersachsen,<br />
oder dass die Krankheitslast der Großstadt-Bremer<br />
verglichen mit den Menschen<br />
in Hamburg signifikant ab weicht, ist kaum<br />
plausibel. Insofern bleibt als einziges<br />
Erklärmuster nur ein ge wisses „Undercoding“,<br />
wobei die minimale Differenz in<br />
der Nachkommastelle große Auswirkungen<br />
hat. 0,4 Prozent bedeuten gemessen<br />
an der bremischen morbiditätsbedingten<br />
Gesamt vergütung – die Summe für die<br />
budgetierten Leistungen, die die Krankenkassen<br />
in eine KV-Region überweisen –<br />
ein Minus von einer Million Euro, die 2013<br />
nicht nach <strong>Bremen</strong> fließen könnte. Denn<br />
die „Morbiquote“ ist Grundlage für die regionalen<br />
Verhandlungen zwischen KV und<br />
Kassen. Und es ist nicht sehr wahrscheinlich,<br />
dass die Krankenkassen ihre reich<br />
gefüllten Schatztruhen öffnen. Zu mal die<br />
Krankenkassen nach einem sehr vergleichbaren<br />
System Geld aus dem Ge sund heitsfonds<br />
bekommen. Hier spielen die ärztlichen<br />
Diagnosen eine entscheidende Bedeu -<br />
tung. Kurzum: Über Diagnose schlüssel werden<br />
Geldflüsse im Gesundheits system in<br />
nennenswerter Höhe gesteuert. In Deutschland<br />
ist längst ein Windhundrennen um<br />
das Kodiergeld im Gange und <strong>Bremen</strong> ist<br />
zurzeit weit abgehängt. Es ist kein Zufall,<br />
dass ausgerechnet die Bundesländer im<br />
Osten der Republik, die freiwillig an den<br />
Ambulanten Kodierrichtlinien festgehalten<br />
bzw. vergleichbare Maßnahmen eingeleitet<br />
haben, momentan das Rennen<br />
anführen.<br />
Christoph Fox,<br />
KV <strong>Bremen</strong><br />
Haushalt 2013 beschlossen<br />
Im Mittelpunkt der Delegiertenversammlung am 26. November 2012 standen<br />
die Finanzen des Versorgungswerks und der Haushalt der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />
Der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses<br />
des Versorgungswerks, Dr. Karsten<br />
Erichsen, berichtete über den Verlauf<br />
des Geschäftsjahres 2011, das insgesamt<br />
mit einem guten Ergebnis schloss, obwohl<br />
der Rechnungszins von 4 Prozent knapp verfehlt<br />
wurde. Die Dele gierten stellten den<br />
Jahresabschluss 2011 des Versorgungswerks<br />
fest und entlasteten einstimmig den Verwaltungs-<br />
und den Aufsichtsausschuss.<br />
Nach einer umfassenden Abwägung aller<br />
Gründe, die gegenwärtig für oder gegen<br />
eine Anhebung der Renten und der An -<br />
wartschaften sprechen, entschieden sich<br />
die Delegierten für den wirtschaftlich vernünftigen<br />
Weg. Sie beschlossen, die vorhandene<br />
Gewinnrückstellung nicht auszuschütten<br />
und auf eine Anhebung der<br />
Renten und der Anwartschaften zu verzichten.<br />
Nähere Informationen erhalten<br />
die Mitglieder des Versorgungswerks in<br />
einem persönlichen Schreiben.<br />
Die Delegiertenversammlung wählte außerdem<br />
zwei neue Mitglieder des Aufsichtsausschusses:<br />
Dr. Martin Rothe und Dr. Horst<br />
Ellbrecht.<br />
Haushalt einstimmig beschlossen<br />
Neben den Finanzangelegenheiten des Versorgungswerks<br />
steht im November traditionell<br />
der Haushaltsvoranschlag der <strong>Ärztekammer</strong><br />
<strong>Bremen</strong> auf der Tagesordnung.<br />
Umlagebeitrag zur BUH-Versorgung erneut gesenkt<br />
§ 42 Abs. 1 der Satzung des Versorgungswerks<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> verpflichtet<br />
alle Kassenärzte im Lande <strong>Bremen</strong>,<br />
auch soweit sie nicht Mitglieder des Ver -<br />
sorgungs werks sind, aus sozialen Gründen<br />
die Be rufsunfähigkeits- und Hinterblie ben<br />
enver sorgung (BUH-Versorgung) eines<br />
abgegrenzten Personenkreises sicherzustellen.<br />
Nach § 40 und § 41 der Satzung<br />
werden Personen versorgt, die bei Gründung<br />
des Versorgungswerks am 1. Januar<br />
1967 bereits eine Rente der KV-Versorgung<br />
bezogen haben, oder die bereits<br />
das 65. Lebensjahr vollendet hatten und<br />
später berufsunfähig wurden sowie deren<br />
Der Haushaltsvoranschlag beläuft sich im<br />
Jahr 2013 auf 2,214 Mio. Euro (2012: 2,06<br />
Mio. Euro). Die gestiegenen Aufwendungen<br />
resultieren aus gestiegenen Umlagezahlungen<br />
für Institutionen, die u. a. von<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong> finanziert werden<br />
(Bundesärztekammer, norddeutsche<br />
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen,<br />
Unabhängige Patienten beratung) und den<br />
Aufwendungen für die Entlastung der<br />
Präsidentin, die allerdings durch eine entsprechende<br />
Rücklage ge deckt sind. Für<br />
Personalkosten sind 1,216 Mio. Euro eingeplant,<br />
die Aufwendungen für Sachkosten<br />
wurden mit 555.000 Euro kalkuliert.<br />
Für Vorstandsentschädigungen, die Finanzierung<br />
des Entlastungsassistenten und<br />
Reisekosten der ehrenamtlich tätigen<br />
Ärztinnen und Ärzte sind 216.000 Euro<br />
eingeplant. Die Bundesärzte kammer wird<br />
147.000 Euro erhalten. 80.000 Euro wird<br />
die Kammer für Abschreibungen aufwenden.<br />
Auf der Grundlage des Haushaltsplans<br />
2013 beschloss die Delegiertenversammlung<br />
einstimmig, den Hebesatz für<br />
den Kammerbeitrag bei 0,52 Prozent zu<br />
belassen. Damit konnte der Hebesatz im<br />
elften Jahr in Folge konstant gehalten<br />
werden. Weitere Informationen zum Haus -<br />
haltsplan erhalten Sie bei Dr. Heike Delbanco,<br />
Telefon: 0421/3404-234, E-Mail:<br />
heike.delbanco@aekh.de.<br />
Hinterbliebene. Der Verwaltungsausschuss<br />
des Versorgungswerks, dem gemäß § 42<br />
Abs. 2 der Satzung die Festlegung des Um -<br />
lagebeitrags obliegt, hat am 29. August<br />
2012 folgenden Beschluss gefasst:<br />
Die Mittel für die Versorgung des in den<br />
§§ 40 und 41 der Satzung des Versorgungswerks<br />
genannten Personenkreises werden<br />
ab dem ersten Quartal 2013 in der<br />
Weise aufgebracht, dass jeder Kassenarzt<br />
im Land <strong>Bremen</strong> mit einem Beitrag von<br />
0,20 Promille (anstatt bisher 0,25) seines<br />
von der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
(KV) bezogenen Quartalsumsatzes unter<br />
Be rücksichtigung eines Freibetrags von<br />
Delegierte für 115. Deutschen<br />
Ärztetag gewählt<br />
Als Delegierte bzw. Ersatzdelegierte für<br />
den 115. Deutschen Ärztetag in Nürnberg<br />
wählte die Delegiertenversammlung Dr.<br />
Heidrun Gitter, Dr. Johannes Grundmann,<br />
Dr. Alfred Haug, Bettina Rakowitz, Jörn<br />
Sannemann und Dr. Klaus-Dieter Wurche.<br />
Delegiertenversammlungen 2013<br />
Die Delegiertenversammlung der Ärzte -<br />
kammer <strong>Bremen</strong> wird im Jahr 2013 zu<br />
folgenden Terminen tagen:<br />
11. März 2013,<br />
24. Juni 2013,<br />
23. September 2013,<br />
25. November 2013<br />
Ort: Kassenärztlichen Vereinigung<br />
<strong>Bremen</strong>, Schwachhauser Heerstraße<br />
24 – 28, Vortragsraum<br />
Zeit: 20.00 Uhr<br />
Alle Ärztinnen und Ärzte sind zu den<br />
Versammlungen herzlich eingeladen.<br />
Aus organisatorischen Gründen bitten<br />
wir Sie um eine kurze Nachricht an<br />
Angelika Reuke, Telefon: 0421/3404-<br />
230, E-Mail: angelika.reuke@aekhb.de.<br />
PD Dr. Heike Delbanco,<br />
Hauptgeschäftsführerin der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Bremen</strong><br />
€ 5.000 pro Quartal bis zu einer Bemessungsgrenze<br />
von € 22.000 pro Quartal be -<br />
lastet wird.<br />
Der Umlagebeitrag beläuft sich danach bis<br />
auf weiteres auf maximal € 3,40 pro Quartal.<br />
Mit den Umlagebeiträgen wird ausschließlich<br />
der oben genannte Empfängerkreis<br />
von z. Z. noch zwei Personen ver sorgt.<br />
Eigene Ansprüche erwachsen daraus nicht.<br />
Der Verwaltungsausschuss