Parameter kontrollieren – Therapienutzen sichern - Ärztekammer ...
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6 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />
7<br />
Die GINA-Leitlinie <strong>–</strong> Grad der Asthmakontrolle<br />
Unterschieden werden lediglich drei Grade der Asthmakontrolle:<br />
1. kontrolliert, 2. teilkontrolliert und 3. unkontrolliert.<br />
Als kontrolliert gilt ein Asthma nur dann, wenn<br />
höchstens zweimal pro Woche tagsüber Symptome auftreten,<br />
höchstens zweimal pro Woche eine Bedarfsmedikation benötigt wird,<br />
die Alltagsaktivitäten durch das Asthma nicht beeinträchtigt sind,<br />
nachts keine Symptome auftreten,<br />
keine Exazerbationen auftreten und<br />
die Lungenfunktion normal ist.<br />
Infobox 1 Infobox 2<br />
Lungenfunktion und<br />
weitere <strong>Parameter</strong><br />
Aus der Studie kann der folgende praktische<br />
Hinweis abgeleitet werden: Bei Patienten<br />
über 40 Jahre mit einer Raucheranamnese<br />
(aktive Raucher/ExRaucher) mit<br />
Symptomen wie Husten sollte unbedingt<br />
eine Lungenfunktion durchgeführt werden,<br />
da diese bereits zu 50 Prozent eine eingeschränkte<br />
Lungenfunktion zeigen. Zur<br />
Identifikation dieser Patienten ist es sicher<br />
erforderlich, die Lungenfunktion <strong>–</strong> beson<br />
ders die FEV1 <strong>–</strong> zu kennen, aber <strong>–</strong> und das<br />
sind die Erkenntnisse aus den neueren<br />
Studien <strong>–</strong> greift das alleinige Abheben auf<br />
die Einsekundenkapazität be züg lich der<br />
Therapie und Prognose zu kurz.<br />
Es werden zunehmend <strong>Parameter</strong> gesucht<br />
und mit zur Bewertung hinzugezogen,<br />
wie Luftnot (MRC/siehe Infobox 2),<br />
Belastbarkeit mittels Gehstrecke (6 MWT<br />
6 minute walk test), die Lebensqualität<br />
(LebensqualitätsFragebögen z. B. CAT®,<br />
St. Georg Questionaire) und Exazerbations<br />
Für unseren Standort Klinikum Bremen-Mitte suchen wir eine/einen<br />
ASSISTENZÄRZTIN/ASSISTENZARZT<br />
für die Klinik für Gefäßchirurgie<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bewerbungsschluss ist der 16.04.2012<br />
häufigkeit, die besser differenzieren helfen,<br />
da die einzelnen Schweregradgruppen<br />
(COPDStadien) sich doch als sehr<br />
heterogen herausstellen.<br />
Christoph Neuhann,<br />
Facharzt für Lungen und<br />
Bronchialheilkunde, Bremen<br />
Wir sind Bremens größter Klinikverbund und einer der größten kommunalen Klinikkonzerne<br />
in Deutschland: Vier Krankenhäuser mit insgesamt fast 8.000 Mitarbeitern, die<br />
jährlich rund 250.000 Menschen behandeln <strong>–</strong> in fast jeder medizinischen Disziplin; von<br />
der Versorgung von Unfallopfern bis zu hochspezialisierten Operationsmethoden, von<br />
der Geburtshilfe bis zur Altersmedizin, von der Transplantation bis zur Rehabilitation.<br />
Die Klinik für Gefäßchirurgie bietet das gesamte Spektrum der konventionellen, minimalinvasiven und endovasculären Gefäßchirurgie an.<br />
An Bewerbungen von Frauen sind wir besonders interessiert. Schwerbehinderte Bewerber/-innen werden bei im Wesentlichen gleicher<br />
fachlicher und persönlicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Wir bieten<br />
° eine interessante, anspruchsvolle Tätigkeit<br />
° ein motiviertes Team<br />
° eine volle Weiterbildungsermächtigung<br />
° ein Entgelt nach dem TV-Ärzte/VKA, zusätzliche<br />
Altersversorgung (VBL)<br />
° eine betriebsnahe Kinderbetreuung<br />
KLINIKUM BREMENMITTE gGmbH<br />
Servicebereich Personal und Recht · Personalbetreuung · St.-Jürgen.-Str. 1 · 28177 Bremen<br />
Weitere Informationen erhalten Sie von Herrn PD Dr. Barbera, Chefarzt<br />
Fon (0421) 497-4747 · letterio.barbera@klinikum-bremen-mitte.de<br />
www.gesundheitnord.de<br />
MRC-Dyspnoe<br />
(Medical Research Council)<br />
0: Atemnot nur bei außergewöhnlicher<br />
Belastung<br />
1: Atemnot beim Treppensteigen,<br />
Bergaufgehen<br />
2: Atemnot bei Gehen in der Ebene<br />
3: Patient muss wegen Atemnot<br />
nach 100 m anhalten<br />
4: Atemnot beim An und Ausziehen,<br />
Patient kann wegen Kurzatmigkeit<br />
das Haus nicht verlassen<br />
Wir erwarten<br />
° ein abgeschlossenes Studium der Humanmedizin<br />
° ein ausgeprägtes Weiterbildungsinteresse <strong>–</strong> insbesondere in der<br />
Gefäßmedizin und in den modernen endovasculären Verfahren<br />
° eine verantwortungsvolle Patientenversorgung<br />
° ein hohes persönliches Engagement<br />
° Einfühlungsvermögen gegenüber Patienten/-innen<br />
° Kooperations- und Teamfähigkeit<br />
Asthma bronchiale <strong>–</strong><br />
kontrolle ist das therapieziel<br />
Asthma bronchiale ist eine Volkskrankheit mit variabler Ausprägung, an der die Patienten<br />
sehr stark leiden können. Dieser Überblick fasst die Standards in der Therapie, die<br />
aktuellen Versorgungsleitlinien sowie Empfehlungen der nationalen und internationalen<br />
Fachgesellschaften zusammen.<br />
Wurde noch vor wenigen Jahren ein starres<br />
Therapieregime abhängig vom Asthmaschweregrad<br />
empfohlen, so steht heute<br />
die Asthmakontrolle im Mittelpunkt der<br />
Therapie. Hierbei werden fünf Kriterien<br />
definiert, die bei guter Asthmakontrolle<br />
erfüllt sein sollten (siehe Abbildung 1).<br />
Therapieplan und Kontrolle<br />
Die Therapie der Grunderkrankung (z. B.<br />
Allergie), Aufklärung und Schulung gehören<br />
zur Basis eines jeden Therapieplanes.<br />
„Stop smoking“ ist unverzichtbar.<br />
Darüber hinaus sollte jeder Asthmatiker<br />
als Bedarfsmedikation einen schnellwirksamen<br />
Bronchodilatator (kurzwirksames<br />
Betamimetikum besser als Parasympatholytikum)<br />
mit sich führen. Ist hierüber eine<br />
Asthmakontrolle nicht erreicht, sollte die<br />
Basistherapie mit einem topischen Steroid<br />
(alternativ Montelukast) begonnen<br />
werden. In der nächsten Stufe wird eine<br />
Kombination aus einem topischen Steroid<br />
und langwirksamen Betamimetikum oder<br />
einem topischen Steroid und Montelukast<br />
gewählt werden. Ist hierüber weiterhin<br />
keine Kontrolle zu erreichen, dann können<br />
die drei Wirkstoffe kombiniert werden,<br />
ggf. Theophyllin oder bei einem allergischen<br />
Asthma der AntiIgEAntikörper<br />
Omalizumab eine Kontrolle ergänzt werden.<br />
Die systemischen Steroide sollten <strong>–</strong><br />
wenn möglich <strong>–</strong> nur im Rahmen von Exazerbationen<br />
eingesetzt werden (siehe<br />
Abbildung 2).<br />
Bei Überprüfung der Therapie (z. B. im<br />
Rahmen der DMPKontrolle) sollte auch<br />
immer über eine mögliche Therapiereduktion<br />
diskutiert werden (siehe Abbildung 3).<br />
Bei der Wahl der Präparate müssen die<br />
Inhalationssysteme (Devices) für jeden<br />
Patienten individuell gewählt werden.<br />
Vorteil der topischen Therapie ist eine<br />
hohe Wirkstoffdeposition im Zielorgan<br />
Lunge bei geringer systemischer Wirkung.<br />
Dem Patienten stehen zur selbstständigen<br />
Überprüfung seiner Asthmatherapie<br />
die PeakFlowSelbstmessung und der<br />
Abbildung 1<br />
<strong>Parameter</strong> der Asthmakontrolle<br />
<strong>Parameter</strong> der Asthmakontrolle<br />
(GINA Guidelines Update (GINA 2011) Guidelines Update 2011)<br />
Kriterien Gute Asthmakontrolle:<br />
alle Kriterien erfüllt<br />
Asthmasymptome<br />
am Tag<br />
Einschränkung der<br />
Aktivität<br />
Symptome nachts/<br />
Erwachen<br />
Notfall-Medikation<br />
Lungenfunktion<br />
(PEF od. FEV 1 )<br />
keine<br />
(bis zu 2 mal / Woche)<br />
Teilweise<br />
Asthmakontrolle<br />
mehr als<br />
2 / Woche<br />
keine jegliche<br />
keine jegliche<br />
keine<br />
(bis zu 2 mal / Woche)<br />
Normal<br />
Exazerbationen Keine<br />
mehr als<br />
2 mal / Woche<br />
< 80 % des Sollwertes<br />
oder des persönlichen<br />
Bestwertes<br />
(falls bekannt)<br />
Eine oder mehrere<br />
pro Jahr<br />
Unkontrolliertes<br />
Asthma<br />
Auftreten von 3 od.<br />
Auftreten mehr Kriterien von 3 od.<br />
mehr teilweise Kriterien<br />
kontrollierten<br />
teilweise<br />
Asthmas kontrollierten in einer<br />
beliebigen Asthmas in Woche einer<br />
beliebigen Woche<br />
1 in einer Woche<br />
Bateman E et al.: GINA-Therapierichtlinien.<br />
The Global Strategy for Asthma Management and Prevention (updated 2011) www.ginasthma.org.<br />
Abb. 1: Bateman E et al.: GINATherapierichtlinien.<br />
The Global Strategy for Asthma Management and Prevention (updated 2011) www.ginasthma.org.<br />
AsthmaControllTest (www.asthmacontroltest.com)<br />
zur Verfügung.<br />
Therapie der Exazerbation<br />
Wenn möglich sollte die Inhalationstherapie<br />
auf die maximale Dosis erhöht werden,<br />
ggf. auch mit Nutzung von elektrischen<br />
Verneblern. Darüber hinaus ist die Therapie<br />
der Exazerbation über systemische Steroide<br />
(im Mittel über 10 bis 14 Tage in absteigender<br />
Dosierung) möglich. Eine Antibiotikatherapie<br />
ist nur bei relevantem bakteriellen<br />
Infekt sinnvoll. Häufigster Fehler bei<br />
einer Therapie der Infekt exazerbation ist<br />
die alleinige Gabe von Antibiotika.<br />
Während und nach<br />
der Schwangerschaft<br />
Die Schwangerschaft scheint den Verlauf<br />
des Asthmas zu beeinflussen, wobei ca.<br />
ein Drittel der Patientinnen eine Verbesserung,<br />
ein Drittel eine Verschlechterung<br />
der Symptome erfahren. Im Vordergrund<br />
stehen auch hier Aufklärung und Schulung<br />
der Patientin. Häufigster Fehler ist eine<br />
Reduktion der antiasthmatischen Thera pie<br />
während der Schwangerschaft aus Angst<br />
vor möglichen Nebenwirkungen. Wichtigstes<br />
Therapieziel ist eine Ver meidung der<br />
fetalen Hypoxämie. Topische und systemische<br />
Steroide, inhalative Betamimetika<br />
sind ohne Probleme einzusetzen.<br />
Montelukast und Omalizumab sollten in<br />
der Schwangerschaft nicht neu begonnen<br />
werden. Peripartal ist die wehenhemmen<br />
de Eigenschaft der Betamimetka zu beachten,<br />
sodass hier eine Umstellung (z. B. auch<br />
auf systemische Steroide) sinnvoll sein kann.<br />
Asthma und Sport<br />
Jedem Asthmatiker wird empfohlen, Sport<br />
zu treiben. Ein nicht unerheblicher Anteil<br />
an Profisportlern betreibt seinen Sport<br />
trotz eines Asthmas. Es ist zu beachten,<br />
dass es durch eine belastungsinduzierte<br />
Hyperventilation zu einem Kältereiz in