Im Rückwärtsgang in die schwarze Pädagogik - Aktion Humane ...
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hört aber ebenso zu den Grundbeständen e<strong>in</strong>es Beziehungsaufbaues zum K<strong>in</strong>d wie<br />
zu der Schaffung geeigneter Lernumwelten von K<strong>in</strong>dern. Vergeblich haben wir während<br />
e<strong>in</strong>er öffentlichen Lesung des Autors versucht, mit ihm <strong>in</strong> Kontakt zu treten, um<br />
möglicherweise e<strong>in</strong> Gespräch über kontroverse Themen zu führen; alle<strong>in</strong> hier zeigte<br />
sich, dass <strong>die</strong> bei den K<strong>in</strong>dern so sehr angeprangerte Kontaktvermeidung möglicherweise<br />
e<strong>in</strong>e persönliche Parallele zum Vortragenden be<strong>in</strong>haltet, da er zwar gleich<br />
e<strong>in</strong>em Propheten se<strong>in</strong>e Theorien verkündete und mit deutlicher Zufriedenheit ob des<br />
erschallenden Applauses abschloss, im Anschluss daran jedoch ohne jegliche Möglichkeit<br />
des Austauschs vom Podium schritt, um den Verkauf des Werkes durch persönliche<br />
Signatur zu fördern. Dies machte allerd<strong>in</strong>gs eher den E<strong>in</strong>druck, als könne an<br />
<strong>die</strong>ser Stelle auch e<strong>in</strong>e manifeste Angst vor Kontakt und Ause<strong>in</strong>andersetzung <strong>in</strong> der<br />
Beziehung sichtbar werden.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel aus e<strong>in</strong>em Potsdamer Edelk<strong>in</strong>dergarten, an dem er berechtigterweise<br />
<strong>die</strong> projektive 5 Verwechslung der Luxusbedürfnisse der Erwachsenen mit denen der<br />
K<strong>in</strong>der kritisiert, <strong>die</strong>nt jedoch am Ende dazu, <strong>die</strong> realen Bedürfnisse von K<strong>in</strong>dern<br />
gleich mit zu diskreditieren. Überhaupt sche<strong>in</strong>en ihm vitale Bedürfnisse wie <strong>die</strong> nach<br />
Lebendigkeit, Aggression, nach Beziehung, Macht und Lust bei K<strong>in</strong>dern zutiefst suspekt<br />
und daher von strenger Hand zu bändigen. Dazu müssen K<strong>in</strong>der <strong>die</strong> natürliche<br />
Autorität des Erwachsenen respektieren lernen. Dies geschieht am besten durch<br />
ständiges Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Verräterische Begriffe wie „E<strong>in</strong>schleifen von Grundfunktionen“<br />
erlauben E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Menschenbild e<strong>in</strong>es Moritz Schreber 6 , <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />
nichts weiter ist als e<strong>in</strong> zu formender Apparat, dem durch Drill – analog zu den Erfolgen<br />
im Leistungssport (Steffi Graf ist ihm hier e<strong>in</strong> leuchtendes Vorbild) – das rechte<br />
Verhalten anzutra<strong>in</strong>ieren ist. Welche Rolle Liebe, Akzeptanz, Beziehung und Identifikation,<br />
kurz Partnerschaftlichkeit, beim Erlernen von Normen und Verb<strong>in</strong>dlichkeiten <strong>in</strong><br />
der Familie spielen, ist W<strong>in</strong>terhoff offenbar selber gänzlich entgangen. Der Stellenwert<br />
personaler B<strong>in</strong>dung, <strong>die</strong> uns Menschen gegebene archaische S<strong>in</strong>nhaftigkeit 7<br />
von Gegenseitigkeit, wird an jeder Stelle des Buches ignoriert, verleugnet oder diffamiert.<br />
Erziehungsvorschläge: Aus Beziehungslosigkeit Beziehung erzw<strong>in</strong>gen<br />
E<strong>in</strong> fest geformtes Weltbild von richtig und falsch weist uns den Weg. Unsere „gesunde<br />
Intuition“ sagt uns, was richtig und falsch, gut und böse, artig und „frech“ ist:<br />
„K<strong>in</strong>der haben nicht mehr das Glück, <strong>in</strong>tuitiv ... durch <strong>die</strong> K<strong>in</strong>dheit geleitet worden zu<br />
se<strong>in</strong>.“ Welche Intuition ist da wohl geme<strong>in</strong>t? Welche Erwachsenen heute können sich<br />
wohl glücklich preisen ob der Intuition, <strong>die</strong> <strong>die</strong> eigenen Eltern, Lehrer und Erzieher<br />
haben walten lassen? Meldet sich da beim nach eigenem Bekunden tiefenpsychologisch<br />
ausgerichteten Autor womöglich das eigene Täter<strong>in</strong>trojekt 8 ?<br />
Wenig erfahren wir darüber, wie denn nun <strong>die</strong>ser von ihm als bedrohlich erkannten<br />
Entwicklung E<strong>in</strong>halt zu gebieten ist. Hier dürfen wir voller Erwartung und Vorfreude<br />
auf das im Vorfeld schon vielfach angepriesene, voraussichtlich im Frühjahr 2009<br />
ersche<strong>in</strong>ende Zweitwerk des Autors se<strong>in</strong>, welches sicherlich <strong>in</strong> großer Hoffnung<br />
steht, e<strong>in</strong>e annähernd hohe Auflagenstärke und damit zum<strong>in</strong>dest für den Autor zukunftssichernde<br />
Perspektive zu eröffnen. E<strong>in</strong>en Ausblick hierauf geben <strong>die</strong> Vorschläge<br />
im aktuellen Werk, wo empfohlen wird, durch „E<strong>in</strong>schleifen“, häufiges Wiederholen<br />
der erwünschten Verhaltensweisen, damit sich <strong>die</strong> Synapsen wunschgemäß verschalten,<br />
vor allem aber offensichtlich durch Auflaufenlassen des K<strong>in</strong>des, durch<br />
Nicht-Reagieren bei unerwünschtem Verhalten, durch Isolieren des K<strong>in</strong>des, e<strong>in</strong>en