"Berufsvorbereitung - Brücken bauen", direkt-Heft Nr. 19
"Berufsvorbereitung - Brücken bauen", direkt-Heft Nr. 19
"Berufsvorbereitung - Brücken bauen", direkt-Heft Nr. 19
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6<br />
IM ÜBERBLICK<br />
<strong>Berufsvorbereitung</strong>: Welche Angebote gibt es?<br />
Für Jugendliche und junge Erwachsene, die nach dem Ende der Schulzeit nicht sofort eine Ausbildung<br />
oder Arbeit beginnen können, werden von verschiedenen Seiten Angebote zur Vorbereitung einer Berufsausbildung<br />
und zur Erleichterung des Einstiegs gemacht:<br />
• Die Bundesagentur für Arbeit fördert berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) bei Trägern<br />
und Einrichtungen<br />
• Schulen bieten in den einzelnen Bundesländern berufsvorbereitenden Unterricht an<br />
• Betriebe und Bildungsträger bieten Berufsausbildungsvorbereitung nach dem Berufsbildungsgesetz<br />
(BBiG) für lernbeeinträchtigte oder sozial benachteiligte Jugendliche<br />
• Der Bund fördert durch ein Sonderprogramm Praktikumsplätze zur Einstiegsqualifizierung (EQJ)<br />
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit (BvB)<br />
Die Förderung berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit erfolgt auf Grundlage des Sozialgesetzbuches<br />
(SGB) III. Zu ihrer Durchführung wurde aufgrund aktueller Entwicklungen und Anforderungen ein neues Fachkonzept vom 12.01.2004<br />
eingeführt (siehe dazu S. 10-13 in diesem <strong>Heft</strong>).<br />
Zielgruppen<br />
Jugendliche und junge Erwachsene ohne berufliche Erstausbildung,<br />
die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet und ihre allgemeine<br />
Schulpflicht erfüllt haben, insbesondere<br />
• Noch nicht berufsreife Jugendliche<br />
• Junge Menschen mit Lernbeeinträchtigung<br />
• Junge Menschen mit Behinderung<br />
• Un- und Angelernte<br />
• Sozial Benachteiligte<br />
• Junge Menschen mit Migrationshintergrund<br />
• Jugendliche, denen die Aufnahme einer Ausbildung nicht gelungen<br />
ist und Ausbildungsabrecher/-innen, deren Ausbildungs-<br />
und Arbeitsmarktchancen durch die weitere Förderung<br />
ihrer beruflichen Handlungsfähigkeit erhöht werden sollen<br />
Angebot/Inhalte<br />
• Auf die individuellen Voraussetzungen abgestimmte Qualifizierungsangebote<br />
• Passgenaue, kooperative, binnendifferenzierte und betriebsnahe<br />
Angebote<br />
• Qualifizierungsvereinbarung als Bestandteil der Eingliederungsvereinbarung<br />
• Inhaltliche Gliederung in Qualifizierungsebenen sowie Förderund<br />
Qualifizierungssequenzen, d.h. zeitlich eingrenzbare Qualifizierungseinheiten<br />
und Förderangebote. Enthalten berufsübergreifende<br />
Grundqualifikationen oder Teile der Berufsausbildung,<br />
können nach Bedarf kombiniert werden<br />
• Vermittlung von Qualifizierungsbausteinen zur Erschließung<br />
und Reaktivierung betrieblicher Qualifizierungsangebote<br />
• Förderung und Entwicklung von Schlüsselkompetenzen<br />
• Eignungsanalyse als Grundlage für individuelle Qualifizierungsplanung<br />
• Kontinuierliche Bildungsbegleitung, verantwortlich für Qualifizierungsplanung,<br />
soll Qualifizierungsziel sicherstellen<br />
• Sozialpädagogische Begleitung<br />
• Flexible Ein- und Ausstiege sowie zeitnahe Übergänge in andere<br />
Angebote<br />
• Unterstützung von Eigenbemühungen<br />
• Stellenakquise zur Erschließung regionaler und überregionaler<br />
Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
• Vermittlung in Ausbildung und Arbeit<br />
• Förderung kooperativer Angebote regionaler Träger<br />
• Kooperation und Vernetzung von weiteren Akteuren<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>19</strong> / Oktober 2004<br />
Ziele<br />
• Verbesserung der beruflichen Handlungsfähigkeit der Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen<br />
• Erhöhung der Eingliederungschancen in Ausbildung und Beruf<br />
• Erhöhung des Qualifikationsniveaus von Jugendlichen<br />
• Vermeidung oder schnelle Beendigung von Ausbildungs- und<br />
Arbeitslosigkeit<br />
• Eröffnung und Reaktivierung betrieblicher Qualifizierungsangebote<br />
• Erhöhung des Angebots an Ausbildungs- und Arbeitsstellen<br />
• Steigerung der Kundenzufriedenheit<br />
Angebotsstruktur/Qualifizierungsebenen<br />
• Eignungsanalyse – Ziel: realistische Einschätzung von Berufswunsch<br />
und persönlichen Stärken; Basis für Qualifizierungsplan;<br />
Dauer: in der Regel zwei Wochen<br />
• Grundstufe – Herausbildung von Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
für die Aufnahme einer Ausbildung oder Arbeit; Kernelement<br />
„Berufsorientierung/Berufswahl“; richtet sich an alle Jugendlichen,<br />
die einer entsprechenden Förderung bedürfen; Dauer:<br />
max. sechs Monate einschließlich der Eignungsanalyse<br />
• Förderstufe – Individuelle Verbesserung beruflicher Grundfertigkeiten;<br />
Kernelement „berufliche Grundfertigkeiten“; richtet<br />
sich an Jugendliche, die das Ziel der Grundstufe nicht erreicht<br />
haben; Dauer: max. drei Monate; max. fünf Monate für<br />
behinderte Menschen<br />
• Übergangsqualifizierung – Förderung von beruflicher Handlungsfähigkeit;<br />
Kernelement „berufs- und betriebsorientierte<br />
Qualifizierung“; richtet sich an Jugendliche, denen die Aufnahme<br />
einer Ausbildung noch nicht gelungen ist und Ausbildungsabbrecher/-innen;<br />
Dauer: richtet sich nach dem individuellen<br />
Qualifizierungsbedarf; Gesamtmaßnahmedauer darf<br />
nicht überschritten werden<br />
<strong>direkt</strong>: Fördern und Qualifizieren