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Vortrag - Badischer Sportbund Nord eV

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Worauf sollte man also im Hinblick auf diese sensible, entscheidungsrelevante<br />

Erstbegegnung achten? Zuallererst auf einen freundlichen, warmherzigen Empfang,<br />

der deutlich macht, dass hier Neue stets willkommen sind (Willkommens-Kultur).<br />

Eigentlich bedarf dieser Kommunikationsmodus keiner gesonderten Erwähnung, ist<br />

aber leider häufig keine Selbstverständlichkeit. Vor allem dann nicht, wenn<br />

Menschen in bestehende Gruppen integriert werden, die sich womöglich schon<br />

jahrelang kennen.<br />

Außerdem sind, wie Bandura explizit darauf hinweist, Erfolgserlebnisse<br />

ausschlaggebend für die Entscheidung, den Sport weiter zu betreiben. Diese<br />

Erfolgserlebnisse kann man als ÜL zwar nur bedingt initiieren – z.B. durch<br />

kompetentes methodisches Vorgehen – aber man kann die positive Wahrnehmung<br />

subjektiver Leistungen auch auf niedrigem Erfolgsniveau gezielt fördern.<br />

Schauen wir uns nun jene an, die wir bislang in den bisherigen Ausführungen<br />

weitestgehend unterschlagen haben, wenngleich einige Anregungen sicher auch für<br />

diese Zielgruppen hilfreich sind.<br />

Zunächst die bewegungsmotivierten Älteren mit größerer sportlicher<br />

Vorerfahrung.<br />

Das sind ehemalige oder passive Mitglieder bzw. Sportler, die ihre aktive Laufbahn<br />

beendet haben und danach einen Lebensstil gepflegt haben, bei dem aktives<br />

Sporttreiben und regelmäßiges intensives Bewegen längere Zeit keine zentrale Rolle<br />

mehr gespielt hat. Entweder weil ihnen die Zeit oder das richtige Angebot gefehlt hat<br />

bzw. letzteres ihnen nicht bekannt war. Diese Gruppe verfügt also über vielfältige<br />

Bewegungserfahrungen und Bewegungskompetenzen.<br />

In diesem sozialen Milieu ist die Strategie, Angebote zu entwickeln und diese<br />

bekannt zu machen, genau die richtige. Dass dennoch nicht alle Senioren etwas in<br />

der Angebotsstruktur der Vereine für sich finden, zeigen die Studie von Thiel, Huy &<br />

Gomolinski (2008). Deshalb ist es klug, sich an den Praxiserfahrungen jener Vereine<br />

zu orientieren, die erfolgreich neue zielgruppenbezogene Angebote unterbreiten, die<br />

dankbar angenommen werden.<br />

Die Kunst besteht somit darin, das Prinzip Altersgemäßheit zielgruppenspezifisch zu<br />

definieren und ein „herausforderndes“ Sportangebot zu gestalten. Hockergymnastik<br />

wäre bei dieser Zielgruppe völlig fehl am Platze und unterfordert die Teilnehmenden.<br />

Was hingegen das absolut richtige Angebot ist, kann so allgemein nicht festgelegt<br />

werden. Es unterliegt gewissermaßen den jeweiligen personalen und situativen<br />

Parametern. Daraus kann sich beispielsweise eine bestimmte Sportart profilieren, die<br />

durch die Modifikation von Regeln angepasst oder auf ihre ursprüngliche Form<br />

zurückgeführt wird oder ein Mix aus verschiedenen Bewegungs- und<br />

Sportelementen. Das deutsche Sportabzeichen steht hier Pate für die Idee der<br />

Vielfalt.<br />

Ein wichtiger Hinweis scheint mir im Hinblick auf diese Zielgruppe zu sein, die<br />

Kernkompetenz der Vereine zu nutzen, nämlich Mitglieder partizipieren, also<br />

teilhaben zu lassen. Nicht nur am Sport selbst, sondern auch an Entscheidungen,<br />

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