Klick! - BILDUNGaktuell
Klick! - BILDUNGaktuell
Klick! - BILDUNGaktuell
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
oder des Rückzugs. Verloren geht dabei der<br />
Wunsch bzw. die Bitte des Lehrers nach einer<br />
Verhaltensänderung und gleichzeitig die Möglichkeit,<br />
diesem Anliegen nachzukommen.<br />
Um dieser Falle zu entgehen, eine weitere<br />
Empfehlung: „Sagen Sie konkret, was Sie<br />
empfinden, was Sie wirklich wollen und warum<br />
es wichtig für Sie ist!“<br />
Eine bessere – weil transparentere – Formulierung<br />
wäre: „Ich weiß nicht mehr, was ich noch<br />
tun kann, um dich zur<br />
Mitarbeit zu bewegen.<br />
Das ärgert mich<br />
und ich befürchte,<br />
dass du durchfallen<br />
wirst, wenn du so<br />
weitermachst.“<br />
Eine andere altbekannteKommunikationsregel:<br />
„Versenden Sie Ich-Botschaften und<br />
vermeiden Sie Du-Botschaften“. Ich-Botschaften<br />
schaffen ein offenes Kommunikationsklima<br />
und Schlüsse können<br />
eigenverantwortlich<br />
gezogen werden,<br />
Eine wertschätzende, respektvolle<br />
und authentische Haltung<br />
gegenüber Ihren Kommunikationspartnern<br />
beeinflusst<br />
jede Ihrer Beziehungen und<br />
Gespräche positiv.<br />
und zwar ohne Belehrung. Dem wollen wir<br />
uns anschließen, denn gerade im Ausbildungskontext<br />
haben Lehrende eher schnell Du-Botschaften,<br />
wie z.B. „Du bist manchmal schwer<br />
von Begriff“ oder „Ihr hört mir nie zu“, parat.<br />
Sie verleiten dazu, mit eigenen (oft negativen)<br />
Befindlichkeiten hinterm Berg zu halten und<br />
dem Empfänger der Nachricht die Verantwortung<br />
für diese Gefühle zuzuschieben. Die dazu<br />
passenden Ich-Botschaften könnten sein: „Mir<br />
fällt momentan nicht ein,<br />
wie ich es dir noch anders<br />
erklären kann“ bzw.<br />
„Ich bekomme eure Aufmerksamkeit<br />
nicht.“ Wobei<br />
die eigene emotionale<br />
Beteiligung – „… und<br />
davon bin ich genervt“ –<br />
nicht außer Acht gelassen<br />
werden darf. Achten Sie auch auf so genannte<br />
Pseudo-Ich-Botschaften (eigentlich versteckte<br />
Du-Botschaften), wie „Ich habe das Gefühl,<br />
dass du dich nicht genug konzentrierst“. Diese<br />
verändern die Wirkung zwar etwas, aber nur<br />
wenig, wie folgender Dialog verdeutlicht. Leh-<br />
Sagen Sie konkret, was Sie<br />
empfinden, was Sie wirklich<br />
wollen und warum es<br />
wichtig für Sie ist.<br />
rerin: „Ich habe das Gefühl, dass du einfach<br />
nur nicht lernen willst!“ Schülerin fluchend:<br />
„Und ich hab´ das Gefühl, dass Sie einfach nur<br />
unfähig sind, es gescheit zu erklären!“<br />
Allein durch ihre Aufgabe, die Schülerinnen<br />
und Schüler zu beurteilen, geben Lehrende<br />
immer Feedback, sei es durch Noten oder<br />
verbale Bewertungen. Natürlich gelten alle<br />
oben genannten „Regeln“ auch für diese Form<br />
der Kommunikation. Gegenseitiges Aussprechen<br />
lassen, positive Formulierung kritischer<br />
Hinterfragen Sie Reaktionen,<br />
um festzustellen wie Ihre<br />
Botschaft angekommen ist und<br />
ob sie so Ihrem ursprünglichem<br />
Sinn entspricht.<br />
Kommentare, sowie aktives Zuhören gehören<br />
überdies zur Grundlage zielführenden Feedbacks.<br />
Mit Formulierungen wie „man“ und<br />
„es“ wird Distanz im Gespräch geschaffen,<br />
während „ich“, „du“ oder „wir“-Aussagen ein<br />
offenes und authentisches Kommunikationsklima<br />
begünstigen.<br />
Nach all diesen Empfehlungen auf der verbalen<br />
Ebene der Kommunikation abschließend<br />
Eine Frage der Haltung <br />
Mag. Sabine Kasper und Mag. Verena<br />
Grimm haben in Wien das Institut für psychosoziale<br />
Kompetenz & Ressourcenstärkung,<br />
Human in Progress, gegründet.<br />
ein Hinweis auf jenen frühen Anteil, der bereits<br />
auf uns einwirkt, bevor wir auch nur das<br />
erste Wort unseres Lebens zu sprechen gelernt<br />
haben – die nonverbale Kommunikation.<br />
Körpersprache und -signale beeinflussen unseren<br />
Umgang miteinander und unsere Kommunikation<br />
auf oft unbewussten Ebenen und<br />
steuern dadurch Aktionen und Reaktionen.<br />
Wenn Sie nicht gerade Schauspielschülerinnen<br />
und -schüler unterrichten, vertrauen Sie<br />
darauf, dass Körpersprache Ihnen unmittelbarere<br />
und echtere Botschaften übermittelt als<br />
das gesprochene Wort.<br />
Behalten Sie auf jeden Fall als „wahrlich goldene<br />
Regel der Kommunikation“ in Erinnerung,<br />
dass eine wertschätzende, respektvolle und<br />
authentische Haltung gegenüber Ihren Kommunikationspartnern,<br />
jede Ihrer Beziehungen<br />
und jedes Gespräch positiv beeinflussen wird.<br />
<br />
<strong>Klick</strong>! office@humaninprogress.at<br />
Seite 20