BDKJ Mainz und Wahlen - Bistum Mainz
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UWe >> Unser Weg<br />
Das <strong>BDKJ</strong>-Journal im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />
02 I April, Mai, Juni 2013 I 59. Jahrgang G 12 896 I www.bdkj-mainz.de<br />
Impressionen:<br />
72-St<strong>und</strong>en-Aktion<br />
<strong>BDKJ</strong> <strong>Mainz</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Wahlen</strong><br />
Wie Politik Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
erreichen kann<br />
>> Seiten 04 – 20
02<br />
EDITORIAL<br />
EDITORIAL<br />
Simone Brandmüller<br />
Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
>> Die Wahl zum 18. Deutschen B<strong>und</strong>estag<br />
findet am 22. September 2013 gleichzeitig<br />
mit der Landtagswahl in Hessen<br />
2013 statt. Es gibt dieses Jahr also noch<br />
eine gute Chance, an „gelebter Demokratie“<br />
in Deutschland teilzunehmen.<br />
Der Schwerpunkt „<strong>BDKJ</strong> <strong>Mainz</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Wahlen</strong>“ gibt einen Überblick über die<br />
Geschichte des Wahlrechts, stellt die<br />
B<strong>und</strong>estagswahlprogramme im jugendpolitischen<br />
Vergleich dar <strong>und</strong> zeigt auf,<br />
an welchen Stellen die Jugendverbands-<br />
arbeit politisch aktiv agieren kann.<br />
Im Gr<strong>und</strong>lagenartikel „Wer die Wahl<br />
hat …“ (Seite 4) veranschaulicht Andreas<br />
Belz (Referent für politische Bildung im<br />
<strong>BDKJ</strong> <strong>Mainz</strong>) den Werdegang des Wahlrechts<br />
ab dem Jahre 1848.<br />
<strong>BDKJ</strong>-B<strong>und</strong>esvorsitzende Lisi Maier<br />
weist im Artikel „Keine <strong>Wahlen</strong> ohne<br />
Qualen?“ (Seite 10) auf die Bedeutung<br />
des Wahlrechts hin.<br />
Der Hessische Jugendring stellt seine<br />
neun jugendpolitischen Forderungen zur<br />
Landtagswahl vor (Seite 12) .<br />
Die Leiterin der b<strong>und</strong>esweiten U18-<br />
Koordinierungsstelle Milena Feingold<br />
erläutert im Interview (Seite 14) die<br />
Hintergründe <strong>und</strong> Ziele der Jugendwahl.<br />
Markus W. Konrad (<strong>BDKJ</strong>-Diözesanjugendseelsorger)<br />
beschreibt in seinem<br />
Artikel „Keine Wahl in der Kirche?“<br />
(Seite 16) die Bedeutung von <strong>Wahlen</strong> in<br />
der katholischen Kirche.<br />
Bleibt zu wünschen, dass jede/r Wahlberechtigte<br />
im Herbst aktiv die Chance<br />
ergreift <strong>und</strong> über die Zukunft unserer<br />
Gesellschaft persönlich mitbestimmt. II<br />
02.2013 I UWe<br />
UWe I 02.2013<br />
16 04<br />
22<br />
25<br />
29<br />
BRENNPUNKT<br />
INHALT<br />
04 Historisches Wer die Wahl hat …<br />
08 B<strong>und</strong>estagswahlprogramme Partei, wie hältst Du es mit der Jugend?<br />
10 Wahlrecht Keine <strong>Wahlen</strong> ohne Qualen?<br />
11 Jugendpolitische Strategie U28 – Die Zukunft lacht<br />
12 Jugendpolitische Forderungen PJH – Politische Jugend Hessen?<br />
14 Interview Milena Feingold (Leiterin der U18-Koordinierungsstelle)<br />
16 Bedeutung von <strong>Wahlen</strong> Keine Wahl in der Kirche?<br />
17 Wahlalterabsenkung Mitwirkung? Mit Wirkung?<br />
18 Innerverbandliche Demokratie Den Kurs mitbestimmen <strong>und</strong> wählen<br />
19 Kommentar Innerverbandliche Demokratie: Wir haben die Wahl …<br />
20 Politische Interessenvertretung Lokalpolitik aktiv mitgestalten<br />
<strong>BDKJ</strong><br />
21 Personalien Vier neue Gesichter im BJA<br />
22 72-St<strong>und</strong>en-Aktion Impressionen aus dem <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />
24 Szenische Lesung Krumme Pfote, Milchgesicht <strong>und</strong> ein grünes Weizenkorn<br />
DEKANATE<br />
25 Dekanatsversammlung <strong>BDKJ</strong> Bingen mit neuem Vorstand<br />
25 Osterferienspiele Eine Reise in die Römerzeit<br />
26 Wiedereröffnung Wolke 7 erstrahlt in neuem Glanz<br />
VERBÄNDE<br />
27 KLJB – Diözesanvollversammlung „Nur kurz die Welt retten“<br />
27 Malteser Jugend – Fortbildungstag Elektronische Schnitzeljagd<br />
28 DJK – Jahresempfang Die Kunst des „Zusammen-Sport-Treibens“<br />
29 DJK – Kletterfreizeit Ohne die kleine Schraube geht es nicht<br />
30 KjG – Engagiertes Handeln (KjG)eben – Zeichen setzen<br />
INTERN<br />
31 Termine Veranstaltungen <strong>und</strong> Ankündigungen<br />
03
04 BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT<br />
Wer die Wahl hat …<br />
DER LANGE WEG ZU EINER ERRUNGENSCHAFT, DIE FÜR MANCHE KEINEN WERT MEHR DARSTELLT<br />
Wir schreiben das Jahr 2013, in Deutschland wird mal wieder ein neuer B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong> in Hessen<br />
dazu noch ein neuer Landtag gewählt. Wer die Wahl hat, hat die Qual, so ein altes Sprichwort.<br />
Übersetzt ins 21. Jahrh<strong>und</strong>ert heißt das in diesem Zusammenhang für viele heute auch: Geht<br />
Ihr mal schön wählen – für mich ist das nichts – das tue ich mir nicht an!<br />
Text Andreas Belz / Referent für Politische Bildung des <strong>BDKJ</strong> <strong>Mainz</strong> Foto Khalid Aziz / jugendfotos.de<br />
>> Wählen gehen zu können – oder auch<br />
nicht wählen gehen zu können, ist für uns<br />
heute eine Selbstverständlichkeit. Das<br />
war, auch auf dem Gebiet des heutigen<br />
Deutschlands, nicht immer so <strong>und</strong> ist<br />
auch heute in manchen Teilen der Welt<br />
noch immer nicht so. Wir aber sind mit<br />
dieser Selbstverständlichkeit aufgewachsen,<br />
für uns ist das der Normalzustand.<br />
Angesiedelt irgendwo zwischen demokratischem<br />
Bürgerstolz, Gewohnheit <strong>und</strong><br />
lästiger Bürgerpflicht. Was wir wissen,<br />
aber dennoch oft vergessen: Dieses Recht<br />
musste von den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern<br />
früherer Generationen hart erkämpft werden.<br />
Es war ein langer Weg – bestehend<br />
aus vielen kleinen Schritten – ein kurzer<br />
Blick zurück lohnt sich …<br />
Wahlrecht als tragende Säule der Demokratie<br />
Das Wahlrecht ist eine der tragenden<br />
Säulen der Demokratie <strong>und</strong> soll sicherstellen,<br />
dass die Volkssouveränität gewahrt<br />
bleibt. Das Wahlrecht gehört heute<br />
zu den politischen Gr<strong>und</strong>rechten. Die Ge-<br />
schichte des Wahlrechts lässt sich bis in<br />
die Antike verfolgen. Besonders spannend<br />
ist für uns dabei aber sicher ein Blick auf<br />
die „jüngeren“ Entwicklungen auf dem<br />
Boden bzw. im Kulturkreis des heutigen<br />
Deutschlands.<br />
Wir schauen zurück das Jahr 1848. Die<br />
Abdankung des französischen Königs im<br />
Februar <strong>und</strong> die Gründung der französischen<br />
Republik wirken in Deutschland heftig<br />
nach. Immer stärker wird der Ruf nach<br />
einer Nationalversammlung. Schließlich<br />
bereitet ein Ausschuss des B<strong>und</strong>estages<br />
02.2013 I UWe<br />
des Deutschen B<strong>und</strong>es die Einberufung einer<br />
Versammlung von Volksvertretern vor.<br />
Dieses so genannte Vorparlament tagt<br />
vom 31. März bis zum 3. April. Es besteht<br />
aus 574 Mitgliedern, die zum größten Teil<br />
als Abgeordnete in Landtagen oder von<br />
Stadtverordneten gewählt, zu einem Teil<br />
jedoch nur aufgr<strong>und</strong> ihrer Prominenz berufen<br />
worden waren. Seine wesentliche<br />
Leistung wird darin bestehen, die Wahl einer<br />
Nationalversammlung vorzubereiten.<br />
Frauen haben 1848 noch kein Wahlrecht<br />
Im Mai finden die <strong>Wahlen</strong> zur „Deutschen<br />
Verfassungsgebenden Nationalversammlung“<br />
statt. Für je 50.000 Männer wird ein<br />
Abgeordneter gewählt. Das Wahlrecht ist<br />
an die „Selbständigkeit“ geknüpft. Dieses<br />
Kriterium wird in den unterschiedlichen<br />
deutschen Staaten allerdings sehr unterschiedlich<br />
interpretiert. Schätzungen zu-<br />
folge besitzen etwa 85% der Männer das<br />
aktive <strong>und</strong> passive Wahlrecht. Frauen<br />
haben kein Wahlrecht <strong>und</strong> Arbeiter sind<br />
nicht in allen Staaten als Wähler zugelassen.<br />
UWe I 02.2013<br />
Dennoch: Die „Deutsche Verfassungs-<br />
gebende Nationalversammlung“ von 1848<br />
ist das erste demokratisch gewählte<br />
Parlament für Deutschland. Seine<br />
wichtigsten Ziele sind die Erarbeitung<br />
einer freiheitlichen Verfassung, welche<br />
die Gr<strong>und</strong>rechte für alle Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürger verbrieft, sowie die Einsetzung<br />
einer nationalen Regierungsgewalt. Im<br />
Dezember 1848 wird ein Gr<strong>und</strong>rechte-<br />
Katalog für alle Deutschen beschlossen.<br />
Er enthält unter anderem die Gleichheit<br />
vor dem Gesetz, das Recht auf freie Meinungsäußerung,<br />
Presse- <strong>und</strong> Versammlungsfreiheit<br />
sowie das Recht auf Freiheit<br />
der Person.<br />
Ende März 1849 wird dann eine<br />
Deutsche Reichsverfassung verabschiedet.<br />
Sie sieht einen Reichstag bestehend<br />
aus Volkshaus <strong>und</strong> Staatenhaus vor.<br />
Die Mitglieder des Volkshauses sollen<br />
nach dem Prinzip der Mehrheitswahl in<br />
gleicher, geheimer <strong>und</strong> direkter Abstimmung<br />
gewählt werden. Wahlberechtigt<br />
sind alle männlichen Deutschen mit<br />
einem Alter von mindestens 25 Jahren,<br />
Deutscher Reichstag Das Herz der Demokratie<br />
die im Besitz der bürgerlichen Ehren-<br />
rechte sind.<br />
Schon wenig später scheitert die Versammlung<br />
in der Paulskirche in Frankfurt.<br />
Der zum Erbkaiser gewählte preußische<br />
König Friedrich Wilhelm IV. schlägt die<br />
Krone aus <strong>und</strong> hebt anschließend die Mandate<br />
der preußischen Abgeordneten auf.<br />
Das nach Stuttgart geflüchtete Rumpfparlament<br />
wird von württembergischem Militär<br />
gewaltsam aufgelöst.<br />
Dreiklassenwahlrecht per Verordnung<br />
05<br />
Der 30. Mai 1849 bringt Preußen dann per<br />
Verordnung das Dreiklassenwahlrecht für<br />
das Abgeordnetenhaus, das bis 1918 in<br />
Kraft bleibt. Das aktive Wahlrecht steht<br />
allen Männern nach Vollendung des 24.<br />
Lebensjahres zu; Fürsorgeempfänger sind<br />
davon ausgenommen. Die Abgeordneten<br />
werden indirekt, also über Wahlmänner,<br />
gewählt. Dazu werden die Wähler je<br />
nach ihren Steuerzahlungen in drei Klassen<br />
eingeteilt. Der ersten Klasse gehören<br />
Bürger mit besonders hohem Steuerauf- >>
06<br />
BRENNPUNKT<br />
„Das Wahlrecht ist eine der<br />
tragenden Säulen der Demokratie<br />
<strong>und</strong> soll sicherstellen, dass die<br />
Volkssouveränität gewahrt bleibt.“<br />
>> kommen, in der Regel Großgr<strong>und</strong>-<br />
besitzer <strong>und</strong> Adelige, der zweiten Klasse<br />
Bürger mit mittlerem Steueraufkommen,<br />
meist Kaufleute, <strong>und</strong> alle „übrigen“<br />
gehören der dritten Klasse an, immerhin<br />
sind das ca. 83 Prozent der Wähler. Jede<br />
Klasse bestimmt ein Drittel der Wahl-<br />
männer in öffentlicher <strong>und</strong> mündlicher<br />
Wahl. Die Wahlmänner wiederum wählen<br />
die Abgeordneten gemeinsam <strong>und</strong> wiederum<br />
öffentlich. Dank dieses Systems hat die<br />
Stimme eines Wählers der ersten Klasse<br />
ungefähr das 17,5 fache Gewicht der Stimme<br />
eines Wählers der dritten Klasse.<br />
Deutsches Reich wird 1871 ausgerufen<br />
Nach dem Sieg über die französische<br />
Armee 1871 wird das Deutsche Reich<br />
ausgerufen <strong>und</strong> der preußische König<br />
zum deutschen Kaiser proklamiert. Die<br />
Verfassung des Norddeutschen B<strong>und</strong>es<br />
wird ohne substantielle Änderungen<br />
auf das neue Reich übertragen. Damit<br />
gilt auch hier ein allgemeines, gleiches,<br />
geheimes <strong>und</strong> direktes Wahlrecht nach<br />
dem Mehrheitswahlsystem.<br />
Fast alle deutschen Männer über 25<br />
Jahre besitzen nun das aktive <strong>und</strong> das<br />
passive Wahlrecht. Die Tücke liegt dabei<br />
wie so oft im Detail: Davon ausgehend,<br />
dass 1871 noch 34% der deutschen Gesamtbevölkerung<br />
jünger als 15 Jahre alt<br />
sind (zum Vergleich: 1933 24%, B<strong>und</strong>esrepublik<br />
1980 18%) ist damit faktisch ein<br />
Großteil der Bevölkerung ausgeschlossen,<br />
denn auch Frauen bleiben weiterhin ausgeschlossen.<br />
Die Niederlage Deutschlands im ersten<br />
Weltkrieg ist Ende 1918 unübersehbar. Im<br />
November 1918 übergibt der amtierende<br />
Reichskanzler Prinz Max von Baden die<br />
Regierungsgeschäfte an den Vorsitzenden<br />
der SPD, Friedrich Ebert. Gleichzeitig<br />
dankt der Kaiser ab. Ebert bildet daraufhin<br />
einen Rat der Volksbeauftragten, der<br />
paritätisch mit je drei Mitgliedern von<br />
SPD <strong>und</strong> USPD besetzt ist. Ende November<br />
1918 beschließt der Rat der Volksbeauftragten,<br />
eine verfassungsgebende<br />
Nationalversammlung wählen zu lassen.<br />
Am 20. Dezember bestätigt eine Mehrheit<br />
auf der Reichskonferenz der Arbeiter- <strong>und</strong><br />
Soldatenräte diesen Beschluss. Alle Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürger über 20 Jahren erhalten<br />
das aktive <strong>und</strong> passive Wahlrecht,<br />
erstmals auch Frauen. Am 19. Januar 1919<br />
finden dann allgemeine, gleiche, geheime<br />
<strong>und</strong> direkte <strong>Wahlen</strong> zur Nationalversammlung<br />
statt.<br />
Dreistufiges Verhältniswahlsystem<br />
Die von der Nationalversammlung beschlossene<br />
Reichsverfassung ersetzt das<br />
bis dahin gültige Mehrheitswahlrecht. Das<br />
jetzt eingeführte Verhältniswahlsystem<br />
ist dreistufig aufgebaut. Für jeweils 60.000<br />
Stimmen, die in einem der 35 Wahlkreise<br />
gewonnen werden, erhält eine Partei einen<br />
Parlamentssitz. Die Reststimmen werden<br />
nun im Wahlkreisverband – bestehend<br />
aus mehreren Wahlkreisen – gesammelt.<br />
Für jeweils 60.000 Reststimmen im Wahlkreisverband<br />
erhält eine Partei einen<br />
weiteren Parlamentssitz. Die danach<br />
verbleibenden Reststimmen werden auf<br />
Reichsebene erneut gesammelt <strong>und</strong> nach<br />
demselben Schlüssel in Sitze umgesetzt.<br />
In der letzten Verteilungsstufe werden allerdings<br />
nur die Parteien berücksichtigt,<br />
die im gesamten Reichsgebiet angetreten<br />
sind <strong>und</strong> bereits in den ersten beiden Stufen<br />
mindestens ein Mandat erzielt haben.<br />
Am 30. Januar 1933 ernennt Reichspräsident<br />
Hindenburg Adolf Hitler zum<br />
Reichskanzler. Erstmals sind damit die<br />
Nationalsozialisten an der Reichsregierung<br />
beteiligt. Bereits am 1. Februar<br />
werden der Reichstag aufgelöst <strong>und</strong> Neuwahlen<br />
für den 5. März angesetzt. Dieser<br />
neu gewählte Reichstag entmachtet sich<br />
durch die Verabschiedung des von den<br />
Nationalsozialisten vorgelegten sogenannten<br />
Ermächtigungsgesetzes selbst<br />
<strong>und</strong> erlaubt damit Reichskanzler Hitler<br />
<strong>und</strong> der Reichsregierung, für eine Dauer<br />
von vier Jahren Gesetze, darunter auch<br />
verfassungsändernde, ohne Beteiligung<br />
des Reichstages oder Reichsrates zu erlassen.<br />
Bei der Abstimmung werden die<br />
Abgeordneten der KPD schon nicht mehr<br />
zugelassen. Gegen die Stimmen der SPD<br />
stimmt der Reichstag diesem Gesetz am<br />
23. März 1933 zu. Damit hat der Reichstag<br />
politisch keine Bedeutung mehr.<br />
Die Entwicklung nach dem Ende des<br />
2. Weltkrieges ist dann erst einmal eine<br />
zweistaatliche. 1947 initiiert die SED einen<br />
„Volkskongress für Einheit <strong>und</strong> gerechten<br />
Frieden“, der scheinbar eine Verfassung<br />
für ganz Deutschland ausarbeiten soll.<br />
Im März 1948 wählt der zweite Volks-<br />
kongress als ständiges Organ den Deut-<br />
02.2013 I UWe<br />
Foto Hessischer Landtag / Kanzlei<br />
schen Volksrat. 25% seiner Mitglieder<br />
stammen dabei aus den Westzonen. Die<br />
von ihm erarbeitete Verfassung wird am<br />
19. März 1949 einstimmig verabschiedet.<br />
Am 15. <strong>und</strong> 16. Mai 1949 finden die <strong>Wahlen</strong><br />
zum dritten Deutschen Volkskongress<br />
in der sowjetischen Besatzungszone statt,<br />
allerdings nach Einheitslisten. Am 7. Oktober<br />
1949 ratifiziert der 2. Deutsche Volksrat<br />
die Verfassung der DDR <strong>und</strong> erklärte<br />
sich zur provisorischen Volkskammer. Die<br />
Deutsche Demokratische Republik ist gegründet.<br />
Erarbeitung eines Gr<strong>und</strong>gesetzes<br />
Der Neubeginn in Westdeutschland wird<br />
wesentlich durch die West-Alliierten bestimmt.<br />
Gewählt von den Landtagen von<br />
11 westdeutschen Ländern tritt am<br />
1. September 1948 der Parlamentarische<br />
Rat zu seiner konstituierenden Sitzung in<br />
Bonn zusammen. Seine Aufgabe ist es,<br />
ein Gr<strong>und</strong>gesetz zu erarbeiten, welches<br />
schließlich auch am 8. Mai 1949 mit einer<br />
Mehrheit von 53 zu 12 Stimmen beschlossen<br />
wird. Nach Genehmigung des Gr<strong>und</strong>gesetzes<br />
durch die Militärgouverneure<br />
<strong>und</strong> der Zustimmung durch die Mehrheit<br />
UWe I 02.2013<br />
der Landtage, wird dieses neue Gr<strong>und</strong>gesetz<br />
dann am 23. Mai 1949 verkündet: Dies<br />
ist die Geburtsst<strong>und</strong>e der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland. Im Gr<strong>und</strong>gesetz wird das<br />
allgemeine, freie, gleiche, geheime <strong>und</strong><br />
unmittelbare Wahlrecht verankert. Das<br />
aktive Wahlrecht (also das Recht zu wählen)<br />
haben damit nun Wahlberechtigte ab dem<br />
21. Lebensjahr, das passive (das Recht,<br />
gewählt zu werden) ab dem 25. Lebensjahr.<br />
Einigung auf ein B<strong>und</strong>eswahlgesetz<br />
Auf eine verfassungsrechtliche Fest-<br />
legung des Wahlsystems kann sich der parlamentarische<br />
Rat nicht verständigen. Man<br />
einigt sich schließlich auf ein B<strong>und</strong>eswahlgesetz,<br />
das nur für die erste B<strong>und</strong>estagswahl<br />
am 14. August 1949 Bestand haben<br />
soll. Das bei dieser Wahl verwendete System<br />
entspricht im Wesentlichen dem Heutigen.<br />
Allerdings hat damals jeder Wähler<br />
bzw. jede Wählerin nur eine Stimme.<br />
Mit dieser wählt er bzw. sie sowohl einen<br />
Kandidaten bzw. eine Kandidatin aus seinem<br />
bzw. ihrem Wahlkreis als auch die<br />
Landesliste einer Partei. Wie viele Sitze<br />
einer Partei über eine Landesliste zuste-<br />
BRENNPUNKT<br />
Hessischer Landtag Kinder informieren sich über Politik vor Ort im Hessischen Landtag<br />
hen, errechnet sich dabei aus der Anzahl<br />
ihrer Stimmen in den Wahlkreisen des<br />
betreffenden Landes.<br />
Umstellung auf personalisierte Verhältniswahl<br />
07<br />
Zur zweiten B<strong>und</strong>estagswahl wird das<br />
Wahlverfahren dann auf unser heutiges<br />
System der personalisierten Verhältniswahl<br />
mit Erst- <strong>und</strong> Zweitstimme umgestellt.<br />
Zudem muss eine Partei die in den<br />
B<strong>und</strong>estag einziehen will, die 5-Prozent-<br />
Hürde b<strong>und</strong>esweit überspringen. Seit der<br />
B<strong>und</strong>estagswahl 1972 dürfen nun auch<br />
die 18- bis 21-Jährigen wählen. Allerdings<br />
erhalten sie zunächst nur das aktive<br />
Wahlrecht. Dies wird im Allgemeinen<br />
damit begründet, dass die juristische Voll-<br />
jährigkeit zu dieser Zeit erst mit 21 Jahren<br />
errecht ist <strong>und</strong> das passive Wahlrecht an<br />
ebendiese gekoppelt sei. 1975 wird dann<br />
die Volljährigkeit auf 18 Jahre gesenkt.<br />
Die B<strong>und</strong>estagswahl 1976 ist damit die<br />
erste, bei der 18-Jährige das aktive <strong>und</strong><br />
das passive Wahlrecht besitzen. II
08 BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT 09<br />
Partei, wie hältst Du es mit der Jugend?<br />
BUNDESTAGSWAHLPROGRAMME IM JUGENDPOLITISCHEN VERGLEICH<br />
Parteiprogramme werden zum überwiegenden Teil von Menschen beschlossen, die ihre Jugend<br />
<strong>und</strong> Kindheit schon weit hinter sich gelassen haben. Umso interessanter ist daher, was<br />
Parteien zu den Themenfeldern fordern, die Kinder <strong>und</strong> Jugendliche direkt betreffen.<br />
Daher haben wir die Programme derjenigen Parteien verglichen, die Mandate im B<strong>und</strong>estag<br />
oder in mindestens drei Landtagen erringen konnten. Konkret sind das CDU/CSU, SPD, FDP,<br />
Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen sowie die Piratenpartei.<br />
Text Michael Ziegler / <strong>BDKJ</strong> Diözesanvorstand<br />
>> Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses Ende Mai hatten alle<br />
Parteien mit Ausnahme der CDU ein Wahlprogramm veröffentlicht.<br />
Das Programm der „Linken“ lag erst als Entwurf des<br />
B<strong>und</strong>esvorstands vor <strong>und</strong> wird bei einem Parteitag Mitte Juni<br />
beraten. Die Programme der anderen Parteien wurden bereits<br />
von einem Parteitag verabschiedet <strong>und</strong> sind somit verbindlich.<br />
Das Programm der CDU/CSU soll am 24. Juni veröffentlicht werden<br />
– als einziges Parteiprogramm, das nicht von einem Parteitag<br />
sondern nur von Parteiinternen Gremien beschlossen wird.<br />
Als Vorabprogramm haben CDU/CSU die sogenannte Wilhelms-<br />
havener Erklärung herausgegeben, die zwar nicht den Umfang<br />
eines Wahlprogramms hat, aber dennoch Ziele für die nächste<br />
Legislaturperiode formuliert.<br />
(SCHUL-)BILDUNG<br />
Die Bildungspolitik ist sicher einer der Bereiche, in denen die Politik<br />
stärksten Einfluss auf Kinder <strong>und</strong> Jugendliche nimmt. Auch wenn<br />
Bildungspolitik primär in Länderhoheit liegt, gibt es in den B<strong>und</strong>es-<br />
tagsprogrammen umfangreiche Bereiche zur Bildungspolitik.<br />
So möchten CDU/CSU eine „Bildungsrepublik Deutschland“,<br />
die das F<strong>und</strong>ament für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands<br />
legt. Durch Bildung soll es möglich sein, alle Menschen in den<br />
Arbeitsmarkt zu integrieren. In Schulen werden kleinere Klassen<br />
angestrebt.<br />
Die SPD kritisiert, dass Schulerfolge <strong>und</strong> Bildungschancen<br />
in Deutschland stark vom Einkommen der Eltern abhängen <strong>und</strong><br />
sieht in Bildung „den Schlüssel zu einem selbstbestimmten <strong>und</strong><br />
freien Leben“ <strong>und</strong> betrachtet Bildung als Gr<strong>und</strong>recht. Um mehr<br />
in Bildung investieren zu können, möchte die SPD daher auch<br />
Steuern erhöhen. Im Bereich der Schulbildung wird stark auf<br />
Ganztagsschule <strong>und</strong> längeres gemeinsames Lernen gesetzt.<br />
Die FDP betrachtet Bildung als Bürgerrecht unabhängig vom<br />
sozialen Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> setzt auf lebenslanges Lernen als Voraussetzung<br />
für ein selbstbestimmtes Leben. Die FDP bekennt sich<br />
zum Bildungsförderalismus, möchte aber eine bessere Vergleichbarkeit<br />
zwischen den B<strong>und</strong>esländern. Schulen sollen stärker<br />
selbstverwaltet, eigenverantwortlich <strong>und</strong> mit eigenem Budget<br />
ausgestattet werden, um so die passenden Bildungsangebote für<br />
die Situation vor Ort machen zu können.<br />
Die „Linke“ bezeichnet Bildung als Menschenrecht <strong>und</strong> sieht<br />
darin ebenfalls die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben.<br />
Dazu sollen Kinder von Anfang an ganztägig <strong>und</strong> gemeinsam mit<br />
anderen lernen. Das mehrgliedrige Schulsystem soll abgeschafft<br />
<strong>und</strong> Bildung als öffentliche Aufgabe mit öffentlichen Mitteln, die<br />
erhöht werden sollen, finanziert werden. Privatisierung von Bildung<br />
sowie deren Ausrichtung auf „wirtschaftliche Verwertbarkeit“<br />
wird abgelehnt.<br />
„Teilhaben an guter Bildung“ lautet das Motto bei den<br />
„Grünen“. In ihrem Programm fordert die Partei freien Zugang<br />
zu Bildung <strong>und</strong> will mit durch Steuererhöhungen eingenommene<br />
Mittel „Kitas <strong>und</strong> Schulen zu begeisternden Lern- <strong>und</strong> Lebens-<br />
orten“ machen. Bildung soll bereits im Elternhaus beginnen<br />
<strong>und</strong> lebenslang dauern. Im Bereich der Schulbildung setzen die<br />
„Grünen“ auf Ganztagsschulen <strong>und</strong> längeres gemeinsames Lernen.<br />
Die Piratenpartei setzt sich für eine Steigerung der Bildungsausgaben<br />
ein <strong>und</strong> fordert freien Zugang zu allen steuerfinanzierten<br />
Bildungseinrichtungen. Im Schulunterricht sollen die Klassen<br />
kleiner <strong>und</strong> pädagogische Konzepte für individuelle Lernwege<br />
überarbeitet werden; Schulen sollen sich stärker selbstverwalten<br />
können <strong>und</strong> Unterschiede in den Bildungssystemen der<br />
B<strong>und</strong>esländer sollen abgebaut werden.<br />
JUGENDPOLITIK UND JUGEND(VERBANDS)ARBEIT<br />
Die „Wilhelmshavener Erklärung“ von CDU/CSU enthält keine<br />
Aussagen zu Jugendarbeit.<br />
Die SPD hat der Jugendpolitik ein ganzes Kapitel gewidmet<br />
<strong>und</strong> fordert darin unter anderem eine solide finanzielle Ausstattung<br />
der Kommunen, durch die unter anderem die Jugendarbeit<br />
gestärkt werden soll. Jugendverbandsarbeit wird explizit<br />
erwähnt <strong>und</strong> ihre Bedeutung für die Zivilgesellschaft betont.<br />
Die FDP bekennt sich zu einer eigenständigen Jugendpolitik,<br />
die nicht auf Gebote oder Verbote setzt sondern Vertrauen in<br />
02.2013 I UWe<br />
junge Menschen setzt. Jugendverbände werden als wichtige<br />
Akteure beschrieben, die dazu beitragen jungen Menschen die<br />
Chance an gesellschaftlicher Teilhabe zu eröffnen. Partizipations-<br />
möglichkeiten von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen sollen verbessert<br />
werden.<br />
Die „Linke“ fordert eine Politik, die die Rechte <strong>und</strong> den gesellschaftlichen<br />
Teilhabeanspruch von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
ernst nimmt. Weiterhin sollen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche gebührenfreien<br />
Zugang zu öffentlichen, kulturellen Einrichtungen erhalten<br />
<strong>und</strong> die Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe besser finanziert werden.<br />
Die „Grünen“ räumen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen eigenständige<br />
Rechte ein <strong>und</strong> möchten ihre Beteiligungsmöglichkeiten<br />
stärken. Selbstorganisierte Jugendarbeit jungen Menschen<br />
mehr Teilhabe ermöglichen. Daher sollen die „strukturellen <strong>und</strong><br />
finanziellen Rahmenbedienungen“ der Jugend(verbands)arbeit<br />
gesichert werden.<br />
Das Programm der Piratenpartei enthält keine expliziten<br />
Positionen zu Jugendpolitik oder Jugend(verbands)arbeit<br />
WAHLALTER<br />
SPD, „Grüne“, „Linke“ fordern das Wahlalter auf 16 Jahre zu<br />
senken. Das Programm von FDP <strong>und</strong> Piratenpartei enthält dazu<br />
keine Festlegung.<br />
MOBILITÄT<br />
Die SPD will mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene bringen<br />
<strong>und</strong> dadurch Staus vermeiden. Die Bahn soll pünktlicher<br />
<strong>und</strong> zuverlässiger werden. Der öffentliche Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) soll reibungslos funktionieren <strong>und</strong> die bessere Teilhabe<br />
von Menschen mit eingeschränkter Mobilität ermöglichen. Fahrradwege<br />
möchte die SPD ausbauen.<br />
Die FDP sieht in Mobilität „ein Stück individuelle Lebensqualität<br />
<strong>und</strong> persönliche Freiheit“ <strong>und</strong> unterstützt daher verschiedene<br />
Verkehrsmittel. So lehnt sie generelle Tempolimits auf Autobahnen<br />
ab <strong>und</strong> setzt sich für begleitetes Fahren ab 16 Jahren<br />
ein. Der ÖPNV soll unterstützt werden, aber unternehmerischer<br />
agieren <strong>und</strong> sich wettbewerblicher ausrichten. Die Bahn soll<br />
nach Forderung der FDP mehr Konkurrenz durch Fernbuslinien<br />
erhalten dürfen.<br />
„Mobilität ist Bewegungsfreiheit“ heißt es bei der „Linken“.<br />
In diesem Sinne soll der öffentliche Verkehr barrierefrei <strong>und</strong><br />
günstiger werden. Der Schienenverkehr soll vollständig in öffentlicher<br />
Hand liegen <strong>und</strong> die Privatisierung der Bahn wird von der<br />
Linkspartei abgelehnt. Der Nahverkehr soll perspektivisch entgeldfrei<br />
werden. Auf dem Land soll es außerdem mehr flexible<br />
Verkehrsangebote geben. Auf Autobahnen fordert die „Linke“<br />
ein Tempolimit von 120 St<strong>und</strong>enkilometer.<br />
Die „Grünen“ fordern „Nachhaltige Mobilität für alle“ <strong>und</strong><br />
setzen sich für eine Priorität des öffentlichen Verkehrs, des<br />
Radfahrens <strong>und</strong> Zufußgehens ein. Alle Menschen, egal ob in der<br />
Stadt oder im Land, sollen zu bezahlbaren Preisen an Mobili-<br />
UWe I 02.2013<br />
tät teilhaben. Beim ÖPNV sollen entgeldfreie Konzepte erprobt<br />
werden. Für neue Autos soll der CO 2 -Ausstoß schrittweise <strong>und</strong><br />
verpflichtend deutlich gesenkt werden. Auf Autobahnen soll es<br />
nach dem Programm der „Grünen“ eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 120, auf Landstraßen von 80 St<strong>und</strong>enkilometern geben. In<br />
Ortschaften soll es deutlich mehr „Tempo 30“-Bereiche geben.<br />
Auch die Piratenpartei tritt für einen entgeldfreien ÖPNV<br />
ein <strong>und</strong> möchte den Nahverkehr auch außerhalb von Ballungsgebieten<br />
attraktiver machen. Mobilität soll insgesamt verbrauchsärmer<br />
werden <strong>und</strong> der Verkehr durch politische Maßnahmen<br />
reduziert werden.<br />
INTERNET<br />
CDU/CSU planen, den Breitbandausbau voranzubringen, insbesondere<br />
in ländlichen Gebieten.<br />
Ähnliches findet sich auch im Programm der SPD. Darüber<br />
hinaus sieht sie im Zugang zum Internet ein „demokratisches<br />
Bürgerrecht“ <strong>und</strong> möchte Netzneutralität gesetzlich festschreiben<br />
<strong>und</strong> die rechtlichen Hürden für gemeinsam genutztes WLAN<br />
senken. Staatliche Informationen sollen als „Open-Data“ maschinenlesbar<br />
veröffentlicht werden.<br />
Die FDP lehnt „Netzsperren“ <strong>und</strong> die Vorratsdatenspeicherung<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich ab <strong>und</strong> plädiert stattdessen für „Gr<strong>und</strong>rechte<br />
in der digitalen Welt“. So soll der Schutz privater Daten verbessert,<br />
Netzneutralität sichergestellt <strong>und</strong> ein schneller Internetzugang<br />
flächendeckend als Gr<strong>und</strong>versorgung verfügbar werden.<br />
Für Betreiber öffentlicher WLANs möchte die FDP mehr Rechtssicherheit<br />
schaffen. Öffentliche Daten, die keines besonderen<br />
Schutzes bedürfen, sollen nach dem „Open-Data“-Prinzip zur<br />
Nutzung <strong>und</strong> Weiterverarbeitung veröffentlicht werden.<br />
Die Linkspartei fordert einen Computer mit Internetzugang<br />
für alle Schüler/-innen <strong>und</strong> mehr digitale Gemeingüter. Auch hier<br />
steht Breitbandausbau im Programm, allerdings ohne Privatisierungen.<br />
Leekingplattformen <strong>und</strong> Whistleblower sollen im Sinne<br />
einer kritischen Öffentlichkeit geschützt werden. Netzneutralität<br />
soll nach Forderung der „Linken“ sichergestellt <strong>und</strong> „Open-<br />
Data“ verstärkt genutzt werden. Zensur, Netzsperren <strong>und</strong> Überwachung<br />
lehnt die Linkspartei ab.<br />
Ähnliche Forderungen haben auch die „Grünen“: Breitbandanschlüsse<br />
für alle, mehr Beteiligungsmöglichkeiten, Zugang für<br />
alle, Netzneutralität. Eltern schlagen die „Grünen“ vor, ihre Kinder<br />
durch freiwillig installierte Filterprogramme vor potentiell<br />
jugendgefährdenden Inhalten zu schützen. Gemeinsame Nutz-<br />
ung von WLAN-Netzes soll einfacher möglich werden.<br />
Zu Internet-Themen enthält das Programm der Piratenpartei<br />
reichlich Forderungen. Neben den Forderungen der anderen<br />
Parteien, die auch im Piratenprogramm stehen, wird gefordert<br />
das Recht auf freie Meinungsäußerung in digitalen Netzwerken<br />
sowie den Schutz der Privatsphäre ins Gr<strong>und</strong>gesetz aufzunehmen.<br />
Staatliche Überwachungssoftware wollen die „Piraten“<br />
verbieten. Außerdem soll ein anonymer bzw. pseudonymer Zugang<br />
zu Internetdiensten gesetzlich garantiert werden . II
10<br />
BRENNPUNKT<br />
Keine <strong>Wahlen</strong> ohne Qualen?<br />
ODER: SCHÄTZEN WIR UNSER WAHLRECHT NOCH AUSREICHEND WERT?<br />
Im Nachgang der letzten B<strong>und</strong>estagswahlen 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 72% wurden Stimmen von Parlamentarier/innen laut, die<br />
eine Wahlpflicht in Deutschland einfordern wollten. In einigen europäischen Staaten existiert eine solche Wahlpflicht. Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />
dieser Staaten, die nicht zur Wahlurne gehen, dürfen beispielsweise nicht ausreisen oder müssen mit Bußgeld rechnen. Mit unserem Gr<strong>und</strong>gesetz<br />
ist dies jedoch nicht zu vereinbaren. Es beschreibt, dass wir als Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger neben allgemeiner, unmittelbarer, geheimer <strong>und</strong><br />
gleicher auch in freier Wahl entscheiden dürfen, welche Personen <strong>und</strong> Parteien legitimiert werden sollten die politische Gestaltungsmacht für die<br />
kommende Legislaturperiode nutzen zu können. In Deutschland gibt es aus gutem Gr<strong>und</strong> ein Wahlrecht, welches jeder <strong>und</strong> jedem Wahl-<br />
berechtigten ermöglicht, selbst frei zu entscheiden, ob er oder sie von diesem Recht Gebrauch macht oder nicht. Dem höchsten Recht in einer<br />
Demokratie – dem Wahlrecht.<br />
Text Lisi Maier / B<strong>und</strong>esvorsitzende des <strong>BDKJ</strong> Foto Florian Dreyer / jugendfotos.de<br />
>> Viele Jahrh<strong>und</strong>erte lang haben Menschen für ihr Wahlrecht<br />
gekämpft, weil sie nicht standesgemäß waren, weil sie Frauen waren<br />
oder in Diktaturen lebten. Nach langen mühseligen Kämpfen,<br />
gab es erstmals am 19. Januar 1919 in Deutschland Reichstagswahlen,<br />
an denen auch Frauen teilnehmen konnten. 14 Jahre<br />
später wurde die Demokratie in Deutschland jedoch von der<br />
Diktatur der Nationalsozialisten abgelöst <strong>und</strong> demokratische<br />
<strong>Wahlen</strong> waren nicht mehr möglich. Nach dem Ende des Zweiten<br />
Weltkriegs fanden in der B<strong>und</strong>esrepublik wieder demokratische<br />
Parlamentswahlen statt, in der DDR jedoch standen die <strong>Wahlen</strong><br />
zur Volkskammer unter dem Vormachtsanspruch der SED – echte<br />
demokratische <strong>Wahlen</strong> sehen anders aus!<br />
Seit der Vereinigung 1990 entscheiden wieder alle Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürger in Deutschland über die Zukunft ihres Landes.<br />
Wirklich alle? Als katholische Jugendverbände in Deutschland<br />
setzen wir uns seit einigen Jahren für ein Wahlalter ab 14 ein,<br />
um auch jungen Menschen in breiterem Maße zu ermöglichen<br />
sich in der Demokratie zu beteiligen.<br />
Keine Demokratie ohne <strong>Wahlen</strong><br />
Wer nicht wählen kann oder darf hat an der wichtigsten Entscheidung<br />
in dieser Staatsform keinen Anteil. Umso wichtiger<br />
ist es, dass diejenigen die wählen gehen dürfen, dieses Recht<br />
auch als solches erkennen <strong>und</strong> nutzen. <strong>Wahlen</strong> <strong>und</strong> Demokratie<br />
hängen eng zusammen. Mehr noch: Ohne regelmäßige <strong>Wahlen</strong><br />
gibt es keine Demokratie. Wir Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger entscheiden<br />
welche Abgeordneten uns im B<strong>und</strong>estag vertreten <strong>und</strong><br />
Deutschland für die nächsten vier Jahre regieren sollen. Mit der<br />
Stimmabgabe können wir ganz konkret die Zukunft mitgestalten.<br />
Doch unsere Einflussnahme ist umfassender <strong>und</strong> langfristiger<br />
als der kurze Wahlakt suggerieren könnte. Allein weil es regel-<br />
mäßige <strong>Wahlen</strong> gibt, müssen Politikerinnen <strong>und</strong> Politiker sowie<br />
Parteien – wenn sie wieder gewählt werden wollen – die öffentliche<br />
Meinung <strong>und</strong> unsere Erwartungen als Wählerinnen <strong>und</strong><br />
Wähler bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. Durch die<br />
Wahl bestimmen wir nicht nur über die Verteilung der politischen<br />
Macht, wir legitimieren sie auch. Die Regierung bleibt uns<br />
gegenüber verantwortlich. Deshalb ist es auch so wichtig, seine<br />
Stimme abzugeben. Damit Demokratie lebendig bleiben <strong>und</strong><br />
funktionieren kann, bedarf sie dieses Mindestmaßes an Beteiligung,<br />
sonst gerät sie in Legitimationsnöte.<br />
Wer nicht wählt, verschenkt die Chance, selbst über die Zukunft<br />
unserer Gesellschaft mitzubestimmen. Sich seiner Stimme<br />
aus Protest zu enthalten, ist nicht effektiv, denn auch wer<br />
nicht wählt, übt Einfluss aus. Die Höhe der Wahlbeteiligung<br />
hat Auswirkungen auf das Wahlergebnis: Nicht-Wählen unterstützt<br />
letztlich immer die Wahlgewinner, oder ermöglichen eine<br />
Stärkung von extremen politischen Orientierungen. Deshalb:<br />
Nicht andere für einen entscheiden lassen, sondern selbst zur<br />
Wahl gehen! II<br />
Mitbestimmung Selbst zur Wahl gehen <strong>und</strong> entscheiden<br />
02.2013 I UWe<br />
U28 –<br />
Die Zukunft lacht<br />
JUGENDPOLITISCHE STRATEGIE FÜR DEN <strong>BDKJ</strong> UND SEINE MITGLIEDSVERBÄNDE<br />
Wir wollen nicht, dass Politikerinnen <strong>und</strong> Politiker die Welt durch die rosarote Brille sehen. Wir<br />
wollen, dass sie die Welt durch die Jugendbrille sehen! Dieses Handlungsprinzip hat die <strong>BDKJ</strong> Hauptversammlung<br />
2012 mit dem Beschluss „U28 – Die Zukunft lacht: jugendpolitische Strategie für<br />
den <strong>BDKJ</strong> <strong>und</strong> seine Mitgliedsverbände“ für ihre jugendpolitische Interessenvertretung vereinbart.<br />
Text Yvonne Everhartz / Referentin für Jugenpolitik an der <strong>BDKJ</strong> B<strong>und</strong>esstelle Illustration Simone Brandmüller / PR-Referentin<br />
>> Ein Großteil der Entscheidungen, die heute im B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong><br />
in den Länderparlamenten gefällt werden, betreffen Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche weitaus stärker als die älteren Generationen, die<br />
darüber abstimmen. Wir möchten, dass Entscheidungsträger/<br />
innen sich diese Tatsache stärker zu Herzen nehmen <strong>und</strong> in ihrem<br />
Handeln berücksichtigen. Unser Ziel ist, dass sie sich bei<br />
jeder anstehenden Entscheidung fragen, welche Konsequenzen<br />
ihr Handeln für junge Menschen – aktuell <strong>und</strong> in Zukunft – hat.<br />
Doch Kinder <strong>und</strong> Jugendliche sind nicht nur Zukunft, sondern<br />
auch Gegenwart. Der Bau einer Umgehungsstraße zu Lasten von<br />
Jugendverbandsförderung ist nicht nur eine finanzielle Verschuldung,<br />
die von jüngeren Generationen beglichen werden muss<br />
<strong>und</strong> Verschwendung natürlicher Ressourcen anstelle eines nachhaltigen<br />
Umgangs mit diesen, sie ist auch eine kurzfristige Wirtschaftsinvestition<br />
statt langfristiger Jugendarbeit. Wir fordern<br />
mit U28 die jüngere Generation in den Blick zu nehmen <strong>und</strong> so<br />
Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen ein gutes Leben heute <strong>und</strong> in Zukunft<br />
zu ermöglichen.<br />
Wir möchten, dass alle Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen in Deutschland<br />
unabhängig von Identitätszuschreibungen wie zum Beispiel<br />
Geschlecht, sozialer Herkunft, Wohnort oder Behinderung gleich<br />
gute Lebenschancen haben. Wir wollen, dass sie bereits heute<br />
gleichberechtigt an unserer Gesellschaft teilhaben können. Das<br />
ist nicht möglich, wenn Entscheidungen zu ihren Lasten getroffen<br />
werden. Die U28-Strategie fügt sich darüber hinaus auch gut<br />
in die Bestrebungen des B<strong>und</strong>esministeriums für Familien, Senioren,<br />
Frauen <strong>und</strong> Jugend ein, eine Eigenständige Jugendpolitik<br />
zu etablieren.<br />
Entscheidungen ressortübergreifend <strong>und</strong> vernetzt treffen<br />
Eine Eigenständige Jugendpolitik muss sich im Sinne einer lachenden<br />
Zukunft für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche in Deutschland<br />
gerade auch als Querschnittspolitik verstehen. Entscheidungen<br />
müssen ressortübergreifend <strong>und</strong> vernetzt gedacht <strong>und</strong> getroffen<br />
werden. Nur dann hat Jugendpolitik das Potential eigenständig<br />
<strong>und</strong> erfolgreich zu sein.<br />
Mit dem Beschluss „Gerechte Generationenpolitik – zukunfts-<br />
fähig <strong>und</strong> solidarisch“ hat die <strong>BDKJ</strong> Hauptversammlung 2013<br />
UWe I 02.2013<br />
BRENNPUNKT<br />
eine wichtige inhaltliche Gr<strong>und</strong>lage geschaffen, um im Sinne<br />
von „U28 – Die Zukunft lacht“ Politik aus Sicht der jungen<br />
Generation mitzugestalten. Themen wie die Zukunft der sozialen<br />
Sicherungssysteme in Deutschland, der Umgang mit Staatsverschuldung<br />
<strong>und</strong> der Wandel von Arbeitsformen <strong>und</strong> Arbeitsmarkt<br />
sind wichtige Diskussionspunkte, gerade auch im aktuellen B<strong>und</strong>estagswahlkampf.<br />
Als junge Christinnen <strong>und</strong> Christen müssen<br />
wir uns hierzu auch aus unserem solidarischen Wertebewusstsein<br />
heraus zu Wort melden.<br />
Bei der Arbeit an dem Beschluss hat sich gezeigt, dass die<br />
Strategie „U28 – Die Zukunft lacht“ eine gute <strong>und</strong> nachhaltige<br />
Gr<strong>und</strong>lage zur Politikgestaltung bietet: Die Interessen heutiger<br />
<strong>und</strong> zukünftiger Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher müssen in allen<br />
politischen Entscheidungsprozessen Berücksichtigung finden.<br />
Auch <strong>und</strong> gerade in Politikfeldern, die auf den ersten Blick nichts<br />
mit der Lebenswelt junger Menschen zu tun haben, wie zum Beispiel<br />
das Thema Rente. Sich als junger Mensch mit dem Thema<br />
Altervorsorge zu beschäftigen, erscheint zunächst sehr unattraktiv.<br />
Darüber hinaus werden Jugendliche auch nicht als die<br />
Expertinnen <strong>und</strong> Experten zu diesem Thema angesehen. Dass<br />
sie trotzdem ihren berechtigten Standpunkt einbringen können<br />
<strong>und</strong> dass es sich auch für junge Menschen lohnt, sich damit auseinander<br />
zu setzen, haben die Diskussionen auf der diesjährigen<br />
Hauptversammlung gezeigt.<br />
Verschiedene Politikfelder jugendgerecht gestalten<br />
Im Laufe des Jahres werden wir innerhalb des <strong>BDKJ</strong> in verschiedenen<br />
Veranstaltungen mit der Strategie „U28 – Die Zukunft<br />
lacht“ arbeiten <strong>und</strong> so verschiedene Politikfelder jugendgerecht<br />
gestalten. Um dann nach der B<strong>und</strong>estagswahl Politikerinnen <strong>und</strong><br />
Politiker dazu zu motivieren, ihr jeweiliges Fachthema mit Perspektive<br />
auf junge Menschen zu reflektieren <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
neu zu denken. II<br />
INFORMATIONEN<br />
www.bdkj.de<br />
11
02.2013 I UWe<br />
! ! ! ! !<br />
13<br />
! ! ! !<br />
! ! ! ! !<br />
NEUN AUSGEWÄHLTE FORDERUNGEN DES HESSISCHEN JUGENDRINGS<br />
! ! ! !<br />
! ! ! ! !<br />
>> Mindestförderung für Jugendverbandsarbeit in Hessen!<br />
! ! ! !<br />
>> Ferienschutz für Hessen: Prüfungsfreie Schulferien für Studierende!<br />
TOOLBOX<br />
! ! ! !<br />
LANDTAGSWAHL<br />
!<br />
DES HJR<br />
! ! ! !<br />
>> Schule muss auch Freiräume lassen: Freiraum für Freizeit ab 16 Uhr!<br />
! ! ! ! !<br />
!<br />
>> Umfassende Rückkehr zu G9!<br />
! ! !<br />
! ! ! ! !<br />
! ! ! !<br />
! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />
>> Förderung für Modellprojekte zur Integration in der Jugendarbeit!<br />
! ! ! !<br />
!<br />
>> Demokratische<br />
!<br />
Kultur fördern – Rassismus bekämpfen!<br />
! ! !<br />
! ! ! !<br />
!<br />
>> Solide <strong>und</strong><br />
!<br />
bedingungslose materielle Absicherung von<br />
!<br />
Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen!<br />
! !<br />
! ! ! !<br />
! ! ! ! !<br />
12 BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT<br />
PJH –<br />
Politische Jugend Hessen?<br />
DER HESSISCHE JUGENDRING STELLT JUGENDPOLITISCHE FORDERUNGEN ZUR LANDTAGSWAHL<br />
Wir befinden uns mitten in einem Wahljahr – der Hessische Landtag <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>estag werden im September neu<br />
gewählt. Stellt das für die Jugendverbände <strong>und</strong> ihre Jugendgruppen nichts Besonderes dar, denn ihre Arbeit ist in der<br />
Breite eher pädagogisch <strong>und</strong> verbandsspezifisch geprägt? Spielt bei den meisten Verbänden Politik keine große Rolle –<br />
das Verbandsleben ist von anderen Dingen beeinflusst? Oder sind die Verbände alle politisch? Sind sie wichtige politische<br />
Akteure im Wahljahr?<br />
Text Klaus Bechthold / Jugendpolitischer Referent des Hessischen Jugendrings<br />
>> Die Wahl des Hessischen Landtags stellt die politischen Weichen<br />
neu. Der neue Landtag wird zahlreiche Dinge entscheiden<br />
müssen, von denen Kinder, Jugendliche <strong>und</strong> ihre Verbände betroffen<br />
sind. Werden die Kinderrechte in die Hessische Verfassung<br />
aufgenommen? Bleibt das Wahlrechtsalter bei 18 Jahren<br />
oder sinkt es auf 16 Jahre? Wie viel Geld investiert das Land<br />
in ehrenamtliche Jugendverbandsarbeit? Und natürlich wird im<br />
Landtag auch künftig über Hessens Schulen diskutiert <strong>und</strong> entschieden.<br />
Die Zukunft von G8 <strong>und</strong> G9 <strong>und</strong> die Entwicklung der<br />
Ganztagsschulen stehen auf der Tagesordnung. Auch Kinder- <strong>und</strong><br />
Jugendarmut <strong>und</strong> die Bekämpfung rechtsextremistischer (Jugend-)Organisationen<br />
sind Themen, von denen vor allem junge<br />
Menschen betroffen sind. Sollten sie daher nicht auch automatisch<br />
zu Themen der Jugendverbände werden?<br />
Chancen <strong>und</strong> Verpflichtungen für die Jugendverbände<br />
In den verschiedenen Jugendverbänden <strong>und</strong> Vereinen sind Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche mit unterschiedlichen Interessen engagiert.<br />
Sie verbringen dort ihre Freizeit, entscheiden mit, gestalten<br />
die Angebote, die Aktivitäten, den Verband. Dadurch sind die<br />
Jugendverbände die größte demokratische Struktur, in der<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche gestaltend aktiv sind. Keine andere<br />
Organisation bildet die Interessen von jungen Menschen so<br />
demokratisch ab, wie dies die Jugendverbände tun – nicht die<br />
Schule, nicht die Familie, nicht die Politik. Daraus ergeben sich<br />
für die Jugendverbände Chancen <strong>und</strong> Verpflichtungen.<br />
Chancen, weil die Verbände mit Selbstbewusstsein laut sagen<br />
können, welche Forderungen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche haben. Jugendverbände<br />
sind demokratisch strukturiert <strong>und</strong> daher haben<br />
Vorstände <strong>und</strong> Jugendleiter/innen auch den Auftrag der Mitglieder,<br />
deren Interessen in die Öffentlichkeit zu tragen. Verpflichtungen,<br />
weil es neben den Jugendverbänden keine anderen<br />
demokratischen Sprachrohre für die Interessen von Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen gibt. Was die Jugendverbände nicht formulieren<br />
<strong>und</strong> in die Öffentlichkeit tragen, bleibt vermutlich ungehört.<br />
So ist eben auch der DPSG-Vorstand Gießen Sprachrohr<br />
von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen. Die KjG-Gruppenleiter/<br />
innen an der Bergstraße sind Sprachrohr. Die J-GCL in Darmstadt<br />
<strong>und</strong> die Kolpingjugend in Offenbach auch. Sie alle haben das<br />
Recht <strong>und</strong> den Auftrag die bei ihnen aktiven Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
zu vertreten.<br />
Hessischer Jugendring als Sprachrohr<br />
Der Hessische Jugendring als Arbeitsgemeinschaft der hessischen<br />
Jugendverbände nimmt ebenfalls diesen Auftrag wahr.<br />
Als Sprachrohr von vielen tausend Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
stehen wir in der Verpflichtung, uns gegenüber Parteien, Abgeordneten<br />
<strong>und</strong> Ministerien zu Wort zu melden. Wir wollen benennen,<br />
was wir von der Politik erwarten <strong>und</strong> was für Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche die wichtigen politischen Themen sind. Daher hat<br />
der Hessische Jugendring zum Wahljahr in 14 Kapiteln Jugendpolitische<br />
Forderungen zusammengestellt <strong>und</strong> an die Parteien<br />
im Hessischen Landtag verschickt. In unseren Forderungen<br />
nehmen wir gr<strong>und</strong>sätzlich zwei Perspektiven ein: Wir benennen,<br />
was Kinder <strong>und</strong> Jugendliche brauchen, um eine schöne<br />
Kindheit <strong>und</strong> Jugend zu erleben, die gute Gr<strong>und</strong>lagen für ihr<br />
weiteres Leben als selbstbewusste, demokratische <strong>und</strong> engagierte<br />
Menschen legt. Und wir machen klar, was die Jugendverbände<br />
brauchen, um hierzu einen möglichst großen Beitrag<br />
zu leisten. Nebenstehend neun ausgwählte Forderungen des<br />
Hessischen Jugendrings.<br />
Neben diesen Forderungen gibt es zahlreiche weitere wichtige<br />
Themen für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche. Der Hessische Jugendring<br />
hat sie zusammengestellt <strong>und</strong> bringt sie gedruckt <strong>und</strong><br />
online in die Öffentlichkeit. Vorstände, Jugendleiter/innen <strong>und</strong><br />
hauptamtliche Mitarbeitende in den Jugendverbänden haben<br />
damit eine Gr<strong>und</strong>lage, um im Verband <strong>und</strong> nach außen gerichtet<br />
die Interessen von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen zu diskutieren. Und<br />
das sollten sie tun – denn sie haben als Politische Jugend in<br />
Hessen dieses Recht. II<br />
INFORMATIONEN<br />
www.hessischer-jugendring.de/ltw<br />
>> Absenkung des Wahlalters für Kommunal-,Landtags-, B<strong>und</strong>estags- <strong>und</strong> Europawahlen!<br />
In einer repräsentativen Demokratie ist die Teilnahme an den <strong>Wahlen</strong> die offensichtlichste Form der<br />
politischen Mitbestimmung. Das Wahlrecht ist ein Gr<strong>und</strong>recht aller Bürger/innen <strong>und</strong> darf Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen nicht vorenthalten bleiben. Wir fordern daher die Absenkung des Wahlalters<br />
auf mindestens 16 Jahre. Diese Forderung umfasst auch die Teilnahme an Bürgerentscheiden <strong>und</strong><br />
Volksabstimmungen.<br />
Die Arbeit der Jugendverbände ist wertvoll <strong>und</strong> braucht eine zuverlässige finanzielle Förderung.<br />
Es schadet der Arbeit der Verbände, wenn sie sich nicht auf eine solide Mindestförderung verlassen<br />
können <strong>und</strong> Erhöhungen der Förderung dem Bedarf hinterherhinken.<br />
Wir fordern einen Ferienschutz für Studierende. Um die zahlreichen Freizeitenangebote der<br />
Jugendverbände weiterhin gewährleisten zu können, müssen Studierenden die dafür notwendigen<br />
Freiräume eingeräumt werden. Wir fordern die Vereinbarkeit von Studium <strong>und</strong> ehrenamtlichem Engagement<br />
in der Jugendarbeit ein: Es müssen dringend die nötigen Bedingungen geschaffen werden,<br />
die es Studierenden erlauben, ohne Nachteile für ihre Hochschulleistungen als Betreuer/-innen an<br />
Ferienfreizeiten von Jugendverbänden teilzunehmen.<br />
Schüler/-innen von ganztätig arbeitenden Schulen haben ein Recht auf genügend Freiräume für ihre<br />
individuelle Freizeitgestaltung. Ganztagsbildung darf daher nicht den „ganzen“ Tag in Anspruch<br />
nehmen. Vielmehr muss auch diese Schulform auf die Zeit bis 16 Uhr beschränkt sein, wobei die<br />
Hausaufgaben, Lernen <strong>und</strong> Nachhilfe bereits inbegriffen sein müssen.<br />
Durch eine generelle Rückkehr zur sechsjährigen Mittelstufe am Gymnasium würden Lernende<br />
entlastet <strong>und</strong> insgesamt mehr Schüler/-innen das Abitur erreichen. Sie fänden vor allem wieder<br />
mehr Raum, ihren außerschulischen Interessen nachzugehen, sich in Jugendverbänden <strong>und</strong> Vereinen<br />
ehrenamtlich zu engagieren oder deren wertvolle Bildungs- <strong>und</strong> Freizeitangebote wahrzunehmen.<br />
Eine Flexibilisierung zugunsten leistungsstarker Schüler/-innen ist durch die optionale Verkürzung<br />
der Oberstufe bereits gegeben.<br />
>> Die Aufnahme von Kinderrechten in die hessische Landesverfassung!<br />
Wir fordern, Kinderrechte in die hessische Landesverfassung explizit aufzunehmen. Mit diesem<br />
Schritt würde Hessen seiner Verantwortung für das Wohl von Kindern auch jenseits politischer<br />
Absichts-erklärungen gerecht.<br />
Jugendverbände können die Integration von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
fördern. Dabei brauchen die Verbände aber Unterstützung. Innovative Projekte, die die Partizipation<br />
<strong>und</strong> das ehrenamtliche Engagement von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> in<br />
Jugendverbänden fördern, sollten daher unterstützt werden. Erfolgreiche Modellprojekte müssen<br />
auch nach Projektlaufzeit finanziell weiter gefördert werden, um die Nachhaltigkeit ihrer Erfolge<br />
sicherzustellen.<br />
Gegen Rassismus, Diskriminierung <strong>und</strong> Hass hilft Bildung <strong>und</strong> demokratische Erziehung. In den Jugendverbänden<br />
wird beides gelebt. Bisher wird die antirassistische Arbeit von zivilgesellschaftlichen<br />
Akteuren in Hessen nicht gezielt gefördert. Hier kann mehr getan werden, um Jugendliche gegen<br />
Vorurteile <strong>und</strong> antidemokratische Ideologien stark zu machen. Das Land Hessen muss ein eigenes<br />
Programm zur Präventionsarbeit aufbauen <strong>und</strong> finanzieren, mit dem Ziel der Stärkung demokratischer<br />
Kultur <strong>und</strong> zur Verhinderung antidemokratischer Einstellungen.<br />
Wir fordern eigenständige, angemessene <strong>und</strong> armutsfeste Bedarfssätze für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
im SGB II <strong>und</strong> SGB XII sowie die Abschaffung von Sanktionen, die das Existenzminimum junger<br />
Menschen angreifen, <strong>und</strong> die Bereitstellung von genügend bezahlbarem Wohnraum, der für Kinder,<br />
Jugendliche sowie junge Erwachsene geeignet ist. Für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche ohne legalen Aufenthaltsstatus<br />
fordern wir einen uneingeschränkten Zugang zur medizinischen Gr<strong>und</strong>versorgung.<br />
UWe I 02.2013<br />
Im September werden durch die Landtagswahlen<br />
die Weichen neu gestellt<br />
– auch die jugendpolitischen. Im Wahljahr<br />
sind viele Politikerinnen <strong>und</strong> Politiker<br />
besonders offen für den Austausch <strong>und</strong><br />
suchen das Gespräch mit Bürger/innen<br />
<strong>und</strong> Vereinen. Das sollten auch Jugendverbände<br />
<strong>und</strong> Jugendringe nutzen.<br />
Damit es den vielen Ehrenamtlichen <strong>und</strong><br />
Hauptamtlichen in den Jugendverbänden<br />
möglichst leicht fällt, das Gespräch mit<br />
der Politik zu suchen, hat der Hessische<br />
Jugendring zur Landtagswahl 2013<br />
Methoden zusammengestellt, die<br />
dabei helfen können. Mit der Toolbox<br />
„Landtagswahl“ wollen wir Euch dabei<br />
unterstützen, in Eurem Landkreis, in Eurer<br />
Gemeinde, in Eurer Stadt die Interessen<br />
von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen im Landtagswahljahr<br />
zu vertreten.<br />
Kleiner Aufwand – große Wirkung<br />
Die 3 ausgewählten Methoden können<br />
dabei helfen, diesen Austausch auf die<br />
Beine zu stellen.<br />
Dabei haben wir Methoden gewählt,<br />
die mit wenig, mittlerem oder hohem<br />
Aufwand zu bewerkstelligen sind.<br />
>> Jugendpolitik-Check (wenig Aufwand)<br />
>> Gruppenraum-Gespräch (mittlerer Aufwand)<br />
>> Parcours (hoher Aufwand)<br />
Die Toolbox „Landtagswahl“ gibt es<br />
als Download oder zu bestellen beim<br />
Hessischen Jugendring.<br />
Geschäftsstelle Hessischer Jugendring<br />
Schiersteiner Str. 31-33<br />
65187 Wiesbaden<br />
Tel 0611 . 990 83 - 0<br />
Fax 0611 . 990 83 - 60<br />
info@hessischer-jugendring.de
14 BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT<br />
INTERVIEW<br />
„ Wir wollen an erster Stelle<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
für Politik interessieren“<br />
WÄHLEN OHNE ALTERSGRENZE – BEI DER U18-WAHL SIND ALLE GEFRAGT, DIE SONST NICHT WÄHLEN DÜRFEN<br />
U18 ist die Wahl für alle Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen. Am 13. September, also neun Tage vor der<br />
„echten“ B<strong>und</strong>estagswahl dürfen alle unter 18 ihre Stimme abgeben.<br />
Die b<strong>und</strong>esweite Koordinierung der U18-Wahl übernimmt das Deutsche Kinderhilfswerk.<br />
Milena Feingold, die dort die U18-Koordinierungsstelle leitet, erklärt im UWe-Interview die<br />
Hintergründe <strong>und</strong> Ziele der Jugendwahl.<br />
Interview Michael Ziegler / <strong>BDKJ</strong> Diözesanvorstand Foto privat<br />
U18-Koordinierungsstelle Milena Feingold<br />
>> U18 – eine Wahl für alle, die sonst<br />
wählen dürfen – wie ist denn die Idee<br />
dafür entstanden?<br />
Milena Feingold: U18 nahm 1996 in<br />
Berlin bei der damaligen Abgeordnetenauswahl<br />
seinen Anfang. Damals noch ganz<br />
klein, in nur einem einzigen „Wahllokal“,<br />
also einer Kinder- <strong>und</strong> Jugendeinrichtung.<br />
Die Idee kam so gut an, dass sie bei den<br />
folgenden <strong>Wahlen</strong>, egal ob <strong>Wahlen</strong> zum<br />
Berliner Abgeordnetenhaus, B<strong>und</strong>estagswahlen<br />
oder Landtagswahlen in anderen<br />
Ländern, immer wiederholt wurde <strong>und</strong><br />
jedes Mal nahmen mehr Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
daran teil. Bei der letzten U18-<br />
B<strong>und</strong>estagswahl 2009 waren es dann r<strong>und</strong><br />
130.000 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche aus fast<br />
allen B<strong>und</strong>esländern, die sich an der U18-<br />
Wahl beteiligten. Eine echt gigantische<br />
Zahl!<br />
Was ist für dieses Jahr geplant? Geht<br />
die Erfolgsgeschichte weiter?<br />
Milena Feingold: Ja, natürlich. Dieses<br />
Mal wird es erstmals in jedem B<strong>und</strong>esland<br />
eine sogenannte Koordinierungsstelle geben.<br />
Das sind Organisationen aus der Jugendarbeit,<br />
die für die Durchführung der<br />
Wahl in ihrer Region zuständig sind, die<br />
lokal vernetzen, Ansprechpartner für die<br />
Wahllokale sind aber auch Akquise von<br />
Einrichtungen der Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
betreiben, die an der Wahl mit einem<br />
eigenen Wahllokal teilnehmen möchten.<br />
So erhoffen wir uns, in wirklich allen Teilen<br />
Deutschlands Jugendliche für das U18-<br />
Projekt zu begeistern.<br />
Was sind denn die Ziele von U18? Tritt U18<br />
etwa für bestimmte politische Positionen<br />
wie etwa eine Absenkung des Wahlalters<br />
ein?<br />
Milena Feingold: Zunächst mal hat U18<br />
keine spezifischen politischen Ziele, sondern<br />
wir wollen an erster Stelle Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche für Politik interessieren<br />
<strong>und</strong> begeistern <strong>und</strong> wollen Politik auch<br />
für junge Menschen verständlich machen.<br />
Wir wissen „Ja, Politik ist oft kompliziert“,<br />
aber wir sind davon überzeugt, dass<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche doch schon verstehen<br />
können, um was es geht.<br />
Wie funktioniert das verständlich<br />
machen? Gibt es etwa Jugendwahl-<br />
programme aller Parteien?<br />
Milena Feingold: Ja, auch. Zum einen<br />
fordern wir U18-Wahllokale auf, im Vorfeld<br />
der Wahl Veranstaltungen durchzuführen,<br />
bei denen junge Menschen spielerisch an<br />
Politik heran geführt werden, also politische<br />
Bildung für junge Menschen. Da gibt<br />
es verschiedene Formate, etwa auch Veranstaltungen,<br />
an denen Politikerinnen <strong>und</strong><br />
Politiker selbst teilnehmen <strong>und</strong> erklären<br />
02.2013 I UWe<br />
können, wofür sie stehen. Aber auch<br />
deutlich einfachere Konzepte. Auf u18.<br />
org haben wir dazu einige Ideen zusammengestellt.<br />
Das läuft aber dezentral in<br />
den Wahllokalen.<br />
Wir als B<strong>und</strong>eskoordinierungsstelle<br />
stellen aber auch Materialien bereit. So<br />
erstellen wir eine Synopse aus den Wahlprogrammen<br />
der Parteien, die bei der<br />
letzten U18-B<strong>und</strong>estagswahl über 5 Prozent<br />
kamen. Wir reduzieren also die Forderungen<br />
der Programme auf Stichpunkte<br />
<strong>und</strong> stellen diese in jugendgerechter<br />
Sprache dar. Zum anderen haben wir 18<br />
Fragen von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen gesammelt,<br />
die wir an diese sieben Parteien<br />
geschickt haben. Deren Antworten übersetzen<br />
wir dann auch so, dass sie junge<br />
Menschen verstehen. So versuchen wir<br />
die Politik der Parteien leichter greifbar<br />
zu machen.<br />
Sieben Parteien? Welche Parteien haben<br />
es denn bei der letzten U18-B<strong>und</strong>estagswahl<br />
über die 5-Prozent-Hürde<br />
geschafft?<br />
Milena Feingold: Neben den fünf Parteien,<br />
die auch wirklich im B<strong>und</strong>estag<br />
sitzen – CDU/CSU, SPD, FDP, Linke <strong>und</strong><br />
Grüne – bekamen noch die Piraten <strong>und</strong><br />
die Tierschutzpartei mehr als 5 Prozent.<br />
Die Ergebnisse der Parteien unterscheiden<br />
sich aber schon von denen der echten<br />
B<strong>und</strong>estagswahl. So waren etwa SPD,<br />
Grüne <strong>und</strong> CDU/CSU mit jeweils r<strong>und</strong> 20<br />
Prozent die stärksten Parteien bei der<br />
U18-Wahl 2009.<br />
Wie aufwendig ist es an der U18-Wahl teilzunehmen<br />
<strong>und</strong> was muss man tun, wenn<br />
man ein Wahllokal eröffnen möchte?<br />
Milena Feingold: Das ist gar nicht aufwendig.<br />
Im Gr<strong>und</strong>e muss sich eine Gruppe,<br />
UWe I 02.2013<br />
die ein Wahllokal eröffnen möchte, nur<br />
auf www.u18.org zu registrieren. Dann<br />
braucht man nur Stimmzettel, die man<br />
sich auf der U18-Homepage herunterladen<br />
kann, eine Wahlkabine <strong>und</strong> eine Wahlurne.<br />
Also alles, was notwendig ist, um eine<br />
geheime Wahl durchzuführen. Das ist das<br />
Minimalprogramm. Wünschenswert ist es,<br />
wenn in den Wahllokalen noch Materialien<br />
zur Meinungsbildung wie etwa unsere<br />
Synopse oder die Programme der Parteien<br />
ausliegen.<br />
Und darüber hinaus geht natürlich noch<br />
viel mehr. So können die Wahllokale <strong>und</strong><br />
die Wahlurne kreativ gestaltet werden. Wir<br />
prämieren etwa die schönste Wahlurne.<br />
Dafür müssen die Wahllokale nur ein Foto<br />
ihrer Urne machen, wir stellen die Fotos<br />
auf unsere Webseite <strong>und</strong> dann wird der<br />
Sieger per online Voting gekürt.<br />
Außerdem freuen wir uns, wenn Wahllokale<br />
bereits im Vorfeld Bildungsveranstaltungen<br />
organisieren, Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche über Politik informieren <strong>und</strong><br />
mit Politikerinnen <strong>und</strong> Politikern in Kontakt<br />
bringen. Diese Veranstaltungen müssen<br />
übrigens auch nicht erst kurz vor den<br />
<strong>Wahlen</strong> stattfinden. Jetzt im Frühsommer<br />
ist da eigentlich die beste Zeit dafür.<br />
Wie geht es dann nach der Wahl weiter?<br />
Wann gibt es die Ergebnisse?<br />
Milena Feingold: Nach der Wahl zählen<br />
die Wahllokale, die bei ihnen abgegebenen<br />
Stimmen aus, melden die Ergebnisse online<br />
an uns <strong>und</strong> wir präsentieren sie dann<br />
schließlich am Wahlabend in einer Online-<br />
Wahlsendung auf u18.org. Es gibt ein Redaktionsteam<br />
aus Jugendlichen, es gibt<br />
Umfragen, Interviews <strong>und</strong> schließlich die<br />
Ergebnisse. Also genau wie bei der richtigen<br />
Wahl neun Tage später.<br />
Vielen Dank für das Interview. II<br />
„Politik ist oft kompliziert,<br />
INFORMATIONEN<br />
UND KONTAKTE<br />
>> Alle Infos r<strong>und</strong> um U18<br />
gibt es auf der Website<br />
www.u18.org<br />
>> Die regionale Koordinierung<br />
in Hessen übernimmt der<br />
Hessische Jugendring<br />
hessen@u18.org<br />
www.hessischer-jugendring.de<br />
>> In Rheinland-Pfalz ist das<br />
„junetko – Jugendnetzwerk Konz“<br />
Ansprechpartner für alle<br />
regionalen Fragen<br />
rheinland-pfalz@u18.org<br />
www.junetko.de<br />
aber wir sind davon überzeugt,<br />
dass Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
verstehen können, um was es geht.“<br />
15
16<br />
BRENNPUNKT<br />
Keine Wahl in der Kirche?<br />
ÜBER DIE BEDEUTUNG VON WAHLEN IN DER KATHOLISCHEN KIRCHE<br />
13. März 2013: Die Welt schaut gebannt auf einen Schornstein, der über dem wohl schönsten Wahllokal der Welt eigens angebracht wurde, um der<br />
Außenwelt mittels Rauchzeichen K<strong>und</strong>e von einer Wahl zu geben, die mindestens mit einer 2/3 Mehrheit gewonnen werden muss. Und so geschah<br />
es auch am späten Abend jenes Tages: weißer Rauch. Die älteste Wahlmonarchie der Welt hatte sich ein neues Oberhaupt erwählt: Franziskus.<br />
Text Markus W. Konrad / <strong>BDKJ</strong>-Diözesanpräses Foto Antoine Taveneaux / wikimedia commons<br />
>> Die Papstwahl wird von der Kirche nicht als rein weltliches,<br />
demokratisches Geschehen gedeutet, sondern auch als probates<br />
Mittel gesehen, um dem göttlichen Willen auf die Spur zu kommen.<br />
Um diese Doppelbedeutung bewusst zu machen, erfolgt die<br />
Wahl eines Papstes nach festen Ritualen mit Gebeten <strong>und</strong> Besinnung<br />
vor der großartigen Kulisse des Jüngsten Gerichts von<br />
Michelangelo. Jeder Wähler versichert, den zu wählen, den er<br />
vor seinem Gewissen als den besten Kandidaten empfindet. Unser<br />
„<strong>Mainz</strong>er Wahlmann“, wenn man das einmal so salopp formulieren<br />
kann, Kardinal Lehmann, hat beschrieben, wie sehr<br />
die Szenerie als Ehrfurcht einflößend empf<strong>und</strong>en wird; die<br />
Wahl, die getroffen wird, hat Tragweite.<br />
Rückblende: Auch in der Apostelgeschichte wird von einer<br />
Wahl berichtet. Sie steht im Zusammenhang mit der „Nachwahl“<br />
eines Jüngers in den Zwölferkreis der Apostel. Nach dem Tod des<br />
Judas Iskarioth erwählen die verbliebenen elf Apostel einen aus<br />
dem Kreis der Augen- <strong>und</strong> Ohrenzeugen, um ihn ins Apostelkollegium<br />
aufzunehmen.<br />
Zunächst werden zwei Kandidaten vorgestellt, die zur Auswahl<br />
stehen. Nach dem Gebet „Herr, du kennst die Herzen aller;<br />
zeige, wen du von beiden erwählt hast, diesen Dienst <strong>und</strong> dieses<br />
Apostelamt zu übernehmen“ (Apg 1,24-25a) fällt die Wahl auf<br />
Matthias, der seither dem Kreis der Apostel zugerechnet wird.<br />
Inwiefern es eine Wahl in unserem Sinne war oder ein Losver-<br />
fahren, das zur Anwendung kam, lässt sich nicht mehr rekonstruieren.<br />
Jedoch lässt sich mit Gewissheit sagen, dass es einen<br />
Vorgang der Kandidatenauswahl gab. Die Wahl wird durch das<br />
vorhergehende Gebet eng mit dem Willen Gottes verknüpft.<br />
Sixtinische Kapelle Das wahrscheinlich schönste Wahllokal der Welt<br />
Auch in den späteren Jahrh<strong>und</strong>erten kennt die Kirche Wahlvorgänge<br />
wie etwa die Wahl von Bischöfen durch die Gläubigen.<br />
Im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong> wird, verbrieft durch das entsprechende Kon-<br />
kordat, der Bischof bis auf den heutigen Tag durch das Domkapitel<br />
gewählt, <strong>und</strong> zwar aus einer Dreierliste, die nach „Würdi-<br />
gung der Kandidatenvorschläge“ aus dem <strong>Bistum</strong> von Rom<br />
zusammengestellt wird. In Bayern dagegen wird ein Bischofs-<br />
stuhl direkt vom Vatikan besetzt. Hier hat das jeweilige <strong>Bistum</strong><br />
nur im Vorfeld die Möglichkeit, geeignete Kandidaten zu benen-<br />
nen; unter „Würdigung dieser Vorschläge“ wird dann „die Wahl“<br />
in Rom getroffen.<br />
Auch im Leben der Pfarrgemeinde vor Ort gibt es als Ausdruck<br />
der Mitbestimmung eine Wahl: die Wahl der Pfarrgemeinderäte.<br />
Mit ihr soll die Mitsorge aller Gläubigen für die Pastoral vor Ort<br />
in einer angemessenen <strong>und</strong> deutlichen Form zum Ausdruck<br />
gebracht werden. Die Pfarrgemeinderatswahl ist eine direkte<br />
<strong>und</strong> für alle spürbare Konsequenz des II. Vatikanischen Konzils.<br />
Das Recht zu wählen hat jeder „ortsansässige Katholik“ ab dem<br />
vollendeten 16. Lebensjahr. Gewählt werden kann man ab dem<br />
vollendeten 18. Lebensjahr. Der Pfarrgemeinderat wählt wieder-<br />
um jene, die Sorge tragen für die Vermögensverwaltung in den<br />
Pfarreien, den sogenannten Verwaltungsrat.<br />
Es lässt sich also durchaus festhalten, dass das Thema <strong>Wahlen</strong><br />
der Kirche nicht so fremd ist, wie es auf den ersten Blick<br />
erscheinen könnte, wobei die Wahl hier neben der persönlichen<br />
Willensbildung auch die Bedeutung hat, dem nachzuspüren, was<br />
Gott sich von seiner Kirche in einer bestimmten geschichtlichen<br />
Situation erhofft <strong>und</strong> erwartet. II<br />
02.2013 I UWe<br />
Mitwirkung?<br />
Mit Wirkung?<br />
EIN PLÄDOYER FÜR DIE ABSENKUNG DES WAHLALTERS AUF 16 JAHRE<br />
Wenn aktuell immer wieder über das angebliche Desinteresse von jungen Menschenan politischen Prozessen<br />
gesprochen wird, wird gerne übersehen, dass es einen einfachen Weg gäbe, um politisches Interesse zu<br />
erzeugen: Durch eine Absenkung des Wahlalters erhalten junge Menschen einen direkten Anlass, sich für die<br />
Politik in B<strong>und</strong>, Land <strong>und</strong> Kommunen zu interessieren, weil sie dann auch tatsächlich mit entscheiden dürfen.<br />
Eine Absenkung des Wahlalters, zumindest auf 16 Jahre, wäre daher ein Schritt in die richtige Richtung.<br />
Text Jan Schlemmermeyer / Landesjugendring Rheinland-Pfalz e.V. Illustration Simone Brandmüller / PR-Referentin<br />
>> Das aktive Wahlrecht ab 16 Jahren ist in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland noch relativ jung. 1996 führte es Niedersachsen<br />
als erstes B<strong>und</strong>esland auf Kommunalebene ein. Bis heute<br />
zogen sechs weitere Länder nach. Auch in Brandenburg, Bremen,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-<br />
Anhalt <strong>und</strong> Schleswig-Holstein können Staatsbürger/innen ab ihrem<br />
16. Geburtstag ihre Stimme bei Kommunalwahlen abgeben.<br />
Auf Landesebene ist das bisher nur in Brandenburg <strong>und</strong> Bremen<br />
möglich. In Hessen gab es seit 1998 kurzzeitig das Wahlrecht ab<br />
16. Die Änderung wurde jedoch 1999 durch die Regierung unter<br />
Roland Koch wieder rückgängig gemacht. In Rheinland-Pfalz gibt<br />
es eine Initiative für die Ausweitung des Wahlrechts, doch auch<br />
hier sperrt sich bisher die CDU gegen die dafür notwendige Verfassungsänderung.<br />
In keinem der Länder besitzen 16-Jährige das<br />
passive Wahlrecht. Das heißt, dass sie zwar wählen dürfen, aber<br />
nicht gewählt werden können, etwa als Gemeinderatsmitglied.<br />
Junge Menschen stärker für Politik interessieren<br />
Das Hauptargument für ein Wahlrecht ab 16 Jahren ist, junge<br />
Menschen dadurch stärker für Politik zu interessieren <strong>und</strong> so früh<br />
wie möglich an demokratischen Prozessen zu beteiligen. Nur gelebte<br />
Demokratie ist echte Demokratie. Mit 16 beginnen viele<br />
junge Menschen schon eine Ausbildung, bezahlen bei entsprechendem<br />
Verdienst Steuern, sind straf- <strong>und</strong> religionsmündig –<br />
das Recht zu wählen wird ihnen jedoch vorenthalten. Warum<br />
eigentlich? CDU <strong>und</strong> FDP gehören vor allem auf B<strong>und</strong>esebene<br />
bisher zu den stärksten Gegnern eines Wahlrechts ab 16 Jahre.<br />
Jugendliche seien in diesem Alter noch nicht in der Lage, die<br />
komplexen Zusammenhänge der politischen Arbeit zu verstehen,<br />
könnten die Rechtsfolgen ihrer Handlungen nicht abschätzen <strong>und</strong><br />
seien anfälliger für den Einfluss von „Extremisten“ – so lauten<br />
die einschlägigen Argumente. Allen drei Gegenargumenten<br />
könnte man jedoch durch gezielte Informationen an Schulen<br />
sowie Jugendeinrichtungen <strong>und</strong> gezielte Wahlkampagnen entgegenwirken.<br />
Und die wird es erfahrungsgemäß nicht geben,<br />
solange die 16- bis 18-Jährigen keine relevante Zielgruppe darstellen,<br />
um die sich von Seiten der Parteien bemüht werden<br />
UWe I 02.2013<br />
muss. Zudem könnte das Argument der Anfälligkeit für populistische<br />
Parolen oder die Unfähigkeit komplexe Zusammenhänge<br />
zu verstehen auch auf viele ältere Menschen angewendet<br />
werden, Ihnen will aber bisher (glücklicherweise) niemand das<br />
Wahlrecht entziehen.<br />
Darüber hinaus gibt es bisher gar keinen Nachweis, dass<br />
16-Jährige gr<strong>und</strong>sätzlich schlechter informiert sind als 18-Jährige.<br />
Zudem ist der Anteil der 16- <strong>und</strong> 17-Jährigen Neuwähler<br />
ohnehin nicht so hoch, dass politische Umstürze befürchtet<br />
werden müssen – selbst wenn alle Neuwähler ein <strong>und</strong> dieselbe<br />
Partei wählen würden. Denn ihr Anteil liegt je nach Region<br />
nur zwischen 1,5 <strong>und</strong> 3,5 Prozent aller Wahlberechtigten. In den<br />
bisherigen <strong>Wahlen</strong> zeigte sich diese Altersgruppe dementsprechend<br />
auch weder desinteressiert noch übermotiviert. Das sehen<br />
inzwischen auch Bündnis90/Die Grünen, Die Linke <strong>und</strong> Teile<br />
der SPD so. Daher setzen sie sich für eine Herabsetzung des<br />
Wahlalters bei allen Europa-, B<strong>und</strong>es-, Landtags- <strong>und</strong> Kommunalwahlen<br />
ein. In den B<strong>und</strong>esländern kommt jedoch nur langsam<br />
Bewegung in die Änderung des Wahlrechts. Auf B<strong>und</strong>esebene<br />
gibt es momentan gar keine ernsthaften Bemühungen, das Wahlalter<br />
herabzusenken.<br />
Recht auf demokratische Teilhabe stärken<br />
BRENNPUNKT<br />
Dabei sind die Vorteile offensichtlich: Wenn junge Menschen früher<br />
mitentscheiden dürften, wären politische Verantwortungsträger<br />
gezwungen, sich stärker an ihren Interessen zu orientieren. Oder,<br />
wie Abraham Lincoln es einmal formuliert hat: „Kein Mensch ist<br />
gut genug, einen anderen Menschen ohne dessen Zustimmung zu<br />
regieren.“ Mit der Senkung des Wahlalters auf allen politischen<br />
Ebenen wäre es so möglich, junge Menschen stärker für Politik<br />
zu begeistern, ihr Recht auf demokratische Teilhabe zu stärken<br />
<strong>und</strong> – nicht zuletzt – so in Zeiten des demographischen Wandels<br />
auch der Jugendpolitik insgesamt wieder einen höheren Stellenwert<br />
in der politischen Debatte einzuräumen. Insofern ist die<br />
Weigerung mancher Parteien, an einer Absenkung des Wahlalters<br />
mitzuwirken, nicht nur demokratisch bedenklich, sondern<br />
auch ein jugendpolitischer Offenbarungseid. II<br />
17
18<br />
BRENNPUNKT<br />
Den Kurs mitbestimmen <strong>und</strong> wählen<br />
WIE INNERVERBANDLICHE DEMOKRATIE IM <strong>BDKJ</strong> FUNKTIONIERT<br />
Der <strong>BDKJ</strong> ist demokratisch organisiert. Die Spielregeln für die innerverbandliche Demokratie<br />
werden von Satzungen <strong>und</strong> Geschäftsordnungen festgelegt. Dieser Beitrag zeigt, welche<br />
Möglichkeiten zum Mitreden, Mitbestimmen <strong>und</strong> Wählen die <strong>BDKJ</strong>-Satzung bietet.<br />
Text Florian Tausch / <strong>BDKJ</strong> Diözesan-Satzungsausschuss Foto Simone Brandmüller / PR-Referentin<br />
>> Der <strong>BDKJ</strong> bekennt sich dazu, dass<br />
verbandliche Jugendarbeit von demokratischen<br />
Strukturen, Mitbestimmung<br />
<strong>und</strong> Mitwirkungsmöglichkeiten auf allen<br />
Ebenen lebt. Aufgabe der Satzung ist es,<br />
diese Prinzipien in verbindliche Regeln<br />
zu fassen. Deshalb bestimmt die Satzung<br />
zum Beispiel, in welchen Strukturen der<br />
Verband arbeitet, wer was zu sagen hat,<br />
wie entschieden wird <strong>und</strong> wie Personen<br />
für Leitungsämter ausgewählt werden.<br />
Demokratischer Aufbau<br />
So wie seine Mitgliedsverbände ist auch der<br />
<strong>BDKJ</strong> von unten nach oben demokratisch<br />
aufgebaut. Die unterste Ebene sind die<br />
Dekanatsverbände, in denen Vertreter/<br />
innen der Mitgliedsverbände (<strong>und</strong> eventuell<br />
Jugendorganisationen) die Dekanats-<br />
versammlungen bilden <strong>und</strong> die Dekanatsvorstände<br />
wählen. Die nächste Ebene ist<br />
der Diözesanverband, der sich einerseits<br />
aus den diözesanen Mitgliedsverbänden<br />
<strong>und</strong> andererseits aus den Dekanatsverbänden<br />
zusammensetzt. In gleicher Weise<br />
wird der <strong>BDKJ</strong>-B<strong>und</strong>esverband von den<br />
b<strong>und</strong>esweiten Mitgliedsverbänden <strong>und</strong><br />
den Diözesanverbänden gebildet.<br />
Im Diözesanverband ist die Diözesanversammlung<br />
(DV) die Entscheidungszentrale.<br />
Mitglieder der DV sind die Delegierten<br />
der Dekanatsverbände <strong>und</strong> der<br />
Mitgliedsverbände sowie die Mitglieder<br />
des Diözesanvorstandes. Drei für die innerverbandliche<br />
Demokratie zentrale<br />
Aufgaben der Diözesanversammlung (DV)<br />
sollen näher betrachtet werden.<br />
1. Berichtsdiskussion:<br />
sich informieren <strong>und</strong> mitreden<br />
Der Diözesanvorstand leitet den <strong>BDKJ</strong><br />
<strong>Mainz</strong> <strong>und</strong> vertritt die Jugendverbände<br />
in Politik, Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft. Er<br />
berichtet jährlich über seine Arbeit <strong>und</strong><br />
weist auf Fragen hin, die in den verschiedenen<br />
Arbeitsfeldern anstehen. Auf der<br />
DV können die Delegierten nachfragen,<br />
sich über die Arbeit des <strong>BDKJ</strong> informieren<br />
<strong>und</strong> Rückmeldungen dazu geben. Und sie<br />
können mitreden <strong>und</strong> ihre Meinung dazu<br />
einbringen, was der <strong>BDKJ</strong> im kommenden<br />
Jahr tun soll.<br />
2. Antragsdiskussion:<br />
Ziele, Vorhaben <strong>und</strong> Positionen beschließen<br />
Der Diözesanvorstand hört auf der DV<br />
aufmerksam zu <strong>und</strong> nimmt die im Laufe<br />
der Versammlung geäußerten Wünsche<br />
<strong>und</strong> Anregungen mit. Doch der Königsweg<br />
dazu, den künftigen Kurs des <strong>BDKJ</strong> zu beeinflussen,<br />
sind Anträge. Mit ihnen können<br />
Mitgliedsverbände <strong>und</strong> Dekanate ihre<br />
Anliegen auf die Tagesordnung der DV<br />
bringen. Ob der <strong>BDKJ</strong> eine bestimmte<br />
Veranstaltung oder Aktion durchführen,<br />
einen Schwerpunkt auf ein besonderes<br />
Thema legen oder eine bestimmte Position<br />
vertreten soll – all dies kann mit einem<br />
Antrag eingebracht werden, über den die<br />
DV diskutiert <strong>und</strong> abstimmt. So werden<br />
demokratisch Ziele, Vorhaben <strong>und</strong> Positionen<br />
für den<br />
<strong>BDKJ</strong> <strong>Mainz</strong> beschlossen.Anträge<br />
können übrigens<br />
auch noch<br />
während der DV<br />
gestellt werden<br />
– gut, um etwa<br />
ein Thema aus<br />
der Berichtsdiskussionausführlicher<br />
zu beraten<br />
<strong>und</strong> dann einen<br />
verbindlichen<br />
Beschluss zu fassen.<br />
3. <strong>Wahlen</strong>:<br />
Leitungsämter besetzen<br />
Am greifbarsten wird innerverbandliche<br />
Demokratie wohl bei den <strong>Wahlen</strong> des<br />
Diözesanvorstandes. Hier entscheiden<br />
die Delegierten darüber, wem sie die<br />
Leitung des <strong>BDKJ</strong> in die Hände legen wollen.<br />
Sie wählen aus, wen sie von Persönlichkeit,<br />
Fähigkeiten, Erfahrungen <strong>und</strong> Vorstellungen<br />
her am geeignetsten für das<br />
Amt halten. Dazu können sie die Kandidat/innen<br />
auf der DV kennenlernen <strong>und</strong><br />
befragen <strong>und</strong> in einer Personaldebatte<br />
hinter verschlossenen Türen ihre Ein-<br />
drücke austauschen. Nicht nur durch<br />
das Wählen können die Delegierten<br />
zur lebendigen Demokratie beitragen,<br />
sondern auch dadurch, geeignete<br />
Kandidat/innen vorzuschlagen oder gar<br />
sich selbst zur Wahl zu stellen.<br />
Sicher ist: die Satzung <strong>und</strong> die<br />
Geschäftsordnung bieten viele Möglich-<br />
keiten zur Mitbestimmung – sie müssen<br />
nur von den Delegierten aktiv genutzt<br />
werden, damit die innerverbandliche<br />
Demokratie kein Lippenbekenntnis ist,<br />
sondern gelebte Praxis. II<br />
<strong>BDKJ</strong>-Diözesanversammlung Eine gute Möglichkeit der Mitbestimmung<br />
02.2013 I UWe<br />
>> Aus vielen Jahren Jugendverbandsarbeit<br />
weiß ich eines ganz sicher: Der <strong>BDKJ</strong>, in<br />
meinem Fall zuallererst die J-GCL, haben<br />
mich nicht nur in Bezug auf Spiritualität<br />
geprägt, sondern in mir auch ein Gefühl<br />
für demokratische Prozesse <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
gr<strong>und</strong>gelegt. Sicher, ich war nicht<br />
mit jeder Diskussion, die geführt wurde,<br />
einverstanden <strong>und</strong> ganz sicher gab es<br />
auch die eine oder andere Debatte, die<br />
mir eher sinnlos als zielführend vorkam.<br />
Aber dennoch habe ich es zu schätzen gelernt,<br />
dass man die Ausrichtung des eigenen<br />
Verbandes durch Anträge<br />
<strong>und</strong> Abstimmungen mitbestimmen kann.<br />
Als Mitglied des <strong>BDKJ</strong>-Dekanatsvorstands<br />
habe ich dann jedoch gemerkt,<br />
wie anstrengend es bisweilen sein kann,<br />
demokratische Strukturen aufrechtzuerhalten<br />
<strong>und</strong> einzufordern. Vor jeder<br />
Dekanatsversammlung habe ich<br />
die Verbandsgruppen, deren Ansprechpartner<br />
ich war, angeschrieben: „Bitte<br />
denkt an die Versammlung … Ihr habt<br />
euch noch nicht angemeldet … Es wäre<br />
wirklich gut, wenn ihr einrichten könntet,<br />
dass …“! Da haben wir die Möglichkeit<br />
mitzubestimmen <strong>und</strong> nehmen sie einfach<br />
nicht wahr! Das habe ich auch oft beim<br />
UWe I 02.2013<br />
BRENNPUNKT<br />
KOMMENTAR<br />
Innerverbandliche Demokratie:<br />
Wir haben die Wahl …<br />
Text Ina May / <strong>BDKJ</strong> Diözesanvorstand <strong>Mainz</strong> Foto <strong>BDKJ</strong> <strong>Mainz</strong><br />
<strong>BDKJ</strong>-Diözesanvorstand <strong>Mainz</strong> Ina May<br />
Eines steht fest: Der <strong>BDKJ</strong> <strong>und</strong> seine Mitgliedsverbände<br />
sind demokratisch organisiert. Und sie fordern auch für die<br />
Kirche mehr Demokratie. Aber sollten wir uns nicht gerade<br />
deshalb einmal kurz Zeit nehmen, um darüber nachzudenken,<br />
was wir aus den schon vorhandenen demokratischen<br />
Strukturen eigentlich machen? Nehmen wir sie denn auch<br />
wahr oder fordern wir sie nur gerne ein, die Demokratie?<br />
Thema <strong>Wahlen</strong> erlebt. Man sitzt als Wahlausschuss<br />
vor den Delegierten <strong>und</strong> wartet,<br />
ob nicht doch jemand mal eine Personaldebatte<br />
beantragt … – könnte ja ganz<br />
sinnvoll sein, wenn man schon mal sieben<br />
Kandidaten für vier Vorstandsposten hat!<br />
Aber andererseits: Wieso sollte jemand<br />
auf die Idee kommen, eine Personaldebatte<br />
zu beantragen, wenn schon bei der<br />
Personalbefragung lediglich eine(!) Frage<br />
gestellt wurde?! Jaja, mit der innerverbandlichen<br />
Demokratie ist das so eine<br />
Sache … am Ende wollen doch immer alle<br />
schnell nach Hause!<br />
Jetzt könnte man natürlich meinen,<br />
wer als Vorstand eines Mitgliedverbandes<br />
oder eines Dekanatsvorstandes solch<br />
ermüdende Erfahrung gemacht hat, der<br />
bringt sich dafür umso aktiver auf der<br />
nächsthöheren Ebene in die Entscheidungsfindung<br />
des Verbandes ein, aber<br />
weit gefehlt: Wie häufig lassen Delegierte<br />
auch auf der Diözesanebene ihre Stimme<br />
verfallen? Die Gründe hierfür mögen<br />
sicher verständlich sein. Man kennt auf<br />
dieser Ebene niemanden, da will man<br />
lieber nicht alleine kommen. Aber von<br />
den Vorstandskolleginnen <strong>und</strong> -kollegen<br />
hat eben keiner Zeit. Klar, so eine Diöze-<br />
19<br />
sanversammlung dauert ja auch ein ganzes<br />
Wochenende <strong>und</strong> man hat schließlich<br />
auch noch andere Freizeitbeschäftigungen<br />
als den <strong>BDKJ</strong>. Aber könnte man es nicht<br />
wenigstens einrichten, ein paar St<strong>und</strong>en<br />
vertreten zu sein? Sich vorher mit den<br />
Anträgen befasst zu haben <strong>und</strong> aktiv an<br />
der Antragsdebatte teilzunehmen?<br />
Gerade in diesem Jahr können wir auf<br />
der DV aktiv die Zukunft im <strong>BDKJ</strong> <strong>Mainz</strong><br />
mitgestalten, denn wir können neben<br />
vielen Ausschüssen <strong>und</strong> mehreren ehrenamtlichen<br />
Vorstandsposten auch zwei<br />
hauptamtliche Stellen des Diözesanvorstandes<br />
neu besetzen. Und wir sollten<br />
uns bewusst machen, was dies bedeutet!<br />
Wir entscheiden, wer uns nach außen<br />
vertritt. Also nutzen wir die Chance, uns<br />
in der KdDV <strong>und</strong> der KdMgV ein Bild der<br />
Kandidatinnen <strong>und</strong> des Kandidaten zu machen,<br />
mit ihnen auf der DV ins Gespräch<br />
zu kommen oder, wie die DPSG, sie direkt<br />
zu einem Gespräch einzuladen.<br />
Und sollte man all dies zeitlich nicht<br />
schaffen, dann gibt es immer noch<br />
die Motivationsschreiben <strong>und</strong> auf der DV<br />
hoffentlich eine Person, die eine Personal-<br />
debatte beantragt! In diesem Sinne: Bis<br />
zur DV im Juni! II
20 BRENNPUNKT<br />
Lokalpolitik<br />
aktiv mitgestalten<br />
<strong>BDKJ</strong>-DARMSTADT SETZT NEUE MASSSTÄBE IN DER POLITISCHEN INTERESSENVERTRETUNG<br />
Es ist seit jeher Aufgabe des <strong>BDKJ</strong>, die Wünsche, Bedürfnisse <strong>und</strong> Interessen seiner Mitglieder in der Politik zu<br />
vertreten. Dies ist jedoch vor allem auf Dekanatsebene eine große Herausforderung: Für den Umgang mit individuellen<br />
Situationen vor Ort gibt es kein Patentrezept <strong>und</strong> komplizierte Strukturen, Prozesse <strong>und</strong> der politische<br />
Paragraphendschungel schrecken ab. Dass sich auch ohne großen Zeitaufwand <strong>und</strong> detailliertes Fachwissen viel<br />
erreichen lässt, zeigt der <strong>BDKJ</strong> Darmstadt im „Jugendpolitischen Gespräch“.<br />
Text Christian Novak / <strong>BDKJ</strong>-Darmstadt Foto <strong>BDKJ</strong>-Darmstadt<br />
>> Die Lokalpolitik ist in vielerlei Hinsicht ein wichtiger<br />
Kooperationspartner kirchlicher Jugendarbeit. Nicht nur bei<br />
Bezuschussung oder Entscheidungen zur Verhinderung von<br />
Kindeswohlgefährdung spielen Stadt <strong>und</strong> Landkreis eine<br />
zentrale Rolle – auch die Projektfindung für die 72-St<strong>und</strong>en-<br />
Aktion funktioniert oft nur mit lokaler öffentlicher Unterstützung<br />
<strong>und</strong> politische Veränderungen beeinflussen meist direkt<br />
die Arbeit der Dekanate. Da liegt es nahe politische Entscheidungsprozesse<br />
im besten Sinne kirchlicher Jugendarbeit aktiv<br />
mitzugestalten.<br />
Im Fall von Darmstadt kommt ein umfassender politischer<br />
Reformprozess hinzu. Die geplante Haushaltskonsolidierung der<br />
neuen Grünen Stadtregierung macht sich auch im sozialen <strong>und</strong><br />
kulturellen Bereich deutlich bemerkbar: Kompetenzen, Aufgaben<br />
<strong>und</strong> Budgets in der Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit werden neu<br />
verteilt.<br />
Einladung zum „Jugendpolitischen Gespräch“<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> lud der <strong>BDKJ</strong>-Darmstadt die jugendpolitischen<br />
Sprecher/innen der Darmstädter Parteien im Herbst 2012<br />
erstmals zum „Jugendpolitischen Gespräch“. Bei Snacks <strong>und</strong><br />
Getränken ab 18 Uhr ging es darum, den Politiker/innen auf<br />
authentische <strong>und</strong> spielerische Weise die Arbeit des <strong>BDKJ</strong> näherzubringen,<br />
aktuelle Veränderungen in der eigenen Stadt zu<br />
diskutieren <strong>und</strong> die politische Perspektive auf Ideen <strong>und</strong> Veränderungen<br />
zu verstehen.<br />
Die Gäste staunten dann auch nicht schlecht, was ehrenamtliches<br />
Engagement von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen in Darmstadt<br />
bewegt <strong>und</strong> wie vielseitig kirchliche Jugendarbeit ist.<br />
Prompt wird der <strong>BDKJ</strong> von den Politiker/innen als potenzieller<br />
Kooperationspartner für das städtische Ferienspielangebot<br />
in Betracht gezogen. Gerade im politischen Dialog ist es eben<br />
nicht nur wichtig gute Jugendarbeit zu machen sondern auch<br />
von ihr zu erzählen. Der Dekanatsvorstand nutzte im Gegenzug<br />
die Möglichkeit, sich über aktuelle politische Entscheidungen<br />
zu informieren <strong>und</strong> lässt sich zu neuen Projektideen von den<br />
Profis beraten. Schnell waren sich beide Seiten einig: Schon<br />
der einfache Austausch ist eine wertvolle Bereicherung für alle<br />
Beteiligten. Bei einer gemeinsamen R<strong>und</strong>e Riesen-Bamboleo<br />
wurde schließlich beschlossen das „Jugendpolitische Gespräch“<br />
von nun an halbjährlich stattfinden zu lassen.<br />
Kompetenter Ansprechpartner für Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
Am Ende des Abends nahmen die Gäste ein neues, vielseitiges<br />
<strong>und</strong> positives Bild des <strong>BDKJ</strong> mit, denken über Kooperationsmöglichkeiten<br />
nach <strong>und</strong> kennen einen neuen <strong>und</strong> kompetenten<br />
Ansprechpartner der Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit in ihrer Stadt.<br />
Es braucht kein f<strong>und</strong>iertes Fachwissen <strong>und</strong> nur wenig Zeitaufwand<br />
politische Interessenvertretung kirchlicher Jugendarbeit<br />
vor Ort erfolgreich zu gestalten. Was zählt, sind das ehrliche<br />
Interesse am Dialog <strong>und</strong> der Mut zur vielleicht unkonventionellen<br />
Initiative – denn es ist immer sinnvoller politische Entscheidungen<br />
aktiv mitzugestalten, statt später ungefragt mit deren<br />
Folgen leben zu müssen. II<br />
Jugendpolitisches Gespräch Politiker beim Kinderspieletest<br />
02.2013 I UWe<br />
Personalien<br />
Jonas Richter BFD PrÖf<br />
Sophia Plum Dekanatsjugendref.<br />
UWe I 02.2013<br />
>> Seit dem 01. April unterstütze ich,<br />
Jonas Richter, als B<strong>und</strong>esfreiwilligendienstleistender<br />
das Referat Presse- <strong>und</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit. Nach abgeschlossenem<br />
Abitur am Theresianum <strong>Mainz</strong><br />
leistete ich zunächst ein Freiwilliges Soziales<br />
Jahr (FSJ) in einer naheliegenden<br />
Gr<strong>und</strong>schule in Gonsenheim ab. Dort<br />
durfte ich 12 Monate lang umfangreiche<br />
Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern<br />
sammeln <strong>und</strong> die Leistungen der Fachstelle<br />
Freiwilligendienste in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Als früheres J-GCL Mitglied <strong>und</strong><br />
späterer „FSJler“ hatte ich deshalb<br />
schon öfter Kontakt mit dem <strong>BDKJ</strong>.<br />
Um die Zeit bis zum geplanten<br />
Studium der Sozialpädagogik sinnvoll<br />
zu nutzen, beschloss ich also das<br />
<strong>BDKJ</strong>/BJA bei seiner Arbeit zu unter-<br />
stützen <strong>und</strong> mir wurde über die<br />
Fachstelle Freiwilligendienste meine<br />
jetzige BFD-Stelle hier im Referat<br />
Presse- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit vermittelt.<br />
Ich freue mich schon auf die<br />
spannende Arbeit. II<br />
>> Mitten in der Stadt arbeite ich nun als<br />
Jugendreferentin für das Dekanat <strong>Mainz</strong><br />
Stadt. Ich, Sophia Plum, habe Pädagogik<br />
an der Uni <strong>Mainz</strong> studiert <strong>und</strong> dann<br />
zwei Jahre im Kolpinghaus <strong>Mainz</strong> eine<br />
Wohngruppe geleitet.<br />
Ehrenamtlich habe ich bereits viele<br />
Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen gemacht. In meiner<br />
Freizeit mache ich Yoga, zelte oft <strong>und</strong><br />
reise gern, zum Beispiel nach Brasilien<br />
zum Weltjugendtag.<br />
Jetzt freue ich mich darauf die vielen<br />
aktiven Leute, ehrenamtlich tätige<br />
Jugendliche <strong>und</strong> Gruppenleiter/innen<br />
im Dekanat kennenzulernen, sie bei<br />
ihrer Arbeit zu unterstützen <strong>und</strong> sie<br />
untereinander zu vernetzen um den<br />
Herausforderungen der Zeit gewachsen<br />
zu sein.<br />
Es ist mir ein Anliegen jungen Menschen<br />
positive Erfahrungen mit Kirche<br />
zu ermöglichen <strong>und</strong> sie für kirchliche<br />
Jugendarbeit zu begeistern. II<br />
Karla Jäger BFD DJK Sportjugend<br />
Tim Bernhöft DPSG<br />
<strong>BDKJ</strong><br />
21<br />
>> Mein Name ist Karla Jäger <strong>und</strong> ich<br />
freue mich, dass ich seit April 2013 im<br />
Rahmen des B<strong>und</strong>esfreiwilligendienstes<br />
(BFD) mit Stefan Wink <strong>und</strong> Antonia<br />
Burkhard in der Geschäftsstelle der<br />
DJK arbeiten darf.<br />
Ich bin 19 Jahre alt, lebe in <strong>Mainz</strong><br />
<strong>und</strong> habe 2013 mein Abitur am Gutenberg-Gymnasium<br />
absolviert. In meiner<br />
Freizeit reite ich täglich mit meinem<br />
Pferd in <strong>Mainz</strong> Laubenheim <strong>und</strong> spiele<br />
in einem klassischen Orchester meiner<br />
(ehemaligen) Schule Querflöte.<br />
Durch die Segelfreizeit 2010 <strong>und</strong> das<br />
Kanu-<strong>und</strong> Kletterwochenende 2012 kam<br />
ich erstmals mit der DJK <strong>Mainz</strong> in Kontakt.<br />
Das Angebot, einen B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst<br />
bei der DJK anzutreten war für<br />
mich, besonders in Hinblick auf das<br />
B<strong>und</strong>esportfest 2014, eine gute Möglich-<br />
keit meine Zeit zwischen Schule <strong>und</strong><br />
Studium sinnvoll zu überbrücken, viele<br />
neue Menschen kennen zu lernen <strong>und</strong><br />
für ein Jahr lang neue Erfahrungen zu<br />
sammeln. Ich bin sehr gespannt auf<br />
meine Arbeit bei der DJK! II<br />
>> Sich vorstellen fand ich, an sich, schon<br />
immer schwierig. Was müsst Ihr wissen?<br />
Was wollt Ihr wissen? Was will ich euch<br />
erzählen?<br />
Naja, ich beschränke mich hier einfach<br />
auf die redaktionell erforderliche<br />
Kürze <strong>und</strong> hoffe, dass wir die Lücken<br />
dann im persönlichen Gespräch auffüllen<br />
werden, denn darum dreht sich<br />
mein Job – Kommunikation. Ich heiße<br />
Tim Bernhöft, bin Diplomsoziologe,<br />
31 Jahre alt <strong>und</strong> habe meine Wurzeln,<br />
familiär, wie auch jugendarbeiterisch in<br />
Frankfurt am Main. Angefangen als kleiner<br />
Pfadfinder war ich über die Jahre in<br />
verschiedensten Funktionen <strong>und</strong> Ebenen<br />
ehrenamtlich in der katholischen Jugendarbeit<br />
in der Diözese Limburg aktiv<br />
<strong>und</strong> bin nun seit 1. Oktober im Diözesanbüro<br />
der DPSG tätig.<br />
Jugendarbeit ist ein spannendes <strong>und</strong><br />
vielfältiges Betätigungsfeld <strong>und</strong> in<br />
diesem Sinne freue ich mich auf die<br />
Zusammenarbeit mit euch! II
Firmways Fränkisch-Crumbach Vom Himmel geschickt Foto KoKreis Dieburg-Erbach<br />
Haus St. Martin Ingelheim Ministerpräsidentin Malu Dreyer besucht die DPSG Ingelheim am Projektort Foto Simone Brandmüller<br />
22 <strong>BDKJ</strong><br />
<strong>BDKJ</strong> 23<br />
Bolivien – Tiquipaya Wasi Verschönerung der Gartenanlage im Straßenkinderprojekt Foto Jonas Wysny<br />
Hildegardis Schule Bingen II Bau eines Insektenhotels für den Schulhof Foto Katharina Seckler<br />
Wormser Dom Projektskizzen der 72-St<strong>und</strong>en-Aktion Foto Sebastian Besier<br />
B<strong>und</strong>esweite Auftaktveranstaltung Weihbischof Neymeyr spricht das Aktionsgebet Foto Simone Brandmüller<br />
02.2013 I UWe<br />
UWe I 02.2013<br />
Impressionen:<br />
72-St<strong>und</strong>en-Aktion<br />
Jugend Christkönig Linden Anlegen von Hochbeeten für ein Seniorenheim Foto Vanessa Forkert<br />
Jugend Londorf Karl Kardinal Lehmann zu Besuch in Gießen-Londorf Foto KoKreis Gießen<br />
DPSG Stamm Gralsritter Urberach Auch nachts wurde für das Projekt „Chill & Grill“ fleißig gearbeitet Foto Roland Franz
KRUMME PFOTE, MILCHGESICHT<br />
UND EIN GRÜNES WEIZENKORN<br />
Ein Stück Zeitgeschichte Boliviens erlebt durch eine Hand voll Straßenkinder<br />
Der in Bolivien lebende Schweizer Schriftsteller Stefan Gurtner<br />
wird von September bis November 2013 wieder auf Tournee in<br />
Deutschland, Österreich <strong>und</strong> in der Schweiz sein. Er tritt mit<br />
einigen Schauspielern aus seiner Theatergruppe „Ojo Morado“<br />
auf, die aus dem von ihm vor knapp 25 Jahren gegründeten<br />
Straßenkinderprojekt hervorgegangen ist. Zusammen mit<br />
Sabine Jorkowski liest Stefan Gurtner spannende Szenen aus<br />
seinen Büchern, in denen er die Geschichte Boliviens eng mit<br />
der Armut der Bevölkerung <strong>und</strong> seinem Kernthema, der Straßenkinderproblematik,<br />
verknüpft. Durch Bildpräsentationen auf<br />
der Leinwand <strong>und</strong> im Pantomime-Theaterspiel vor oder inmitten<br />
des Publikums werden seine Texte lebendig: Der Straßenköter<br />
„Krumme Pfote“ trifft auf einige Straßenkinder <strong>und</strong> erlebt mit<br />
ihnen Unfassbares. Milchgesicht, mit der Geschichte der Eroberung<br />
der Inka durch die Spanier konfrontiert, weiß plötzlich<br />
nicht mehr, auf wessen Seite er denn nun stehen soll <strong>und</strong> ein<br />
grünes Weizenkorn bringt das Leben einer kleinen Maus auf der<br />
Suche nach Essbarem <strong>und</strong> seiner großen Schwester aus dem Lot.<br />
Die Kinder- <strong>und</strong> Wohngemeinschaft Tres Soles in Cochabamba/<br />
Bolivien arbeitet mit sozial benachteiligten Kindern <strong>und</strong> Jugend-<br />
lichen wie Waisenkindern, Straßenkindern, Kindern aus zerrütteten<br />
Familien <strong>und</strong> behinderten Kindern, kurz gesagt mit Kindern,<br />
die nicht die geringste Chance haben, ihrem Umfeld zu<br />
entkommen <strong>und</strong> folglich ohne Lebensperspektive sind. Das<br />
Projekt wurde 1987 von dem Schweizer Stefan Gurtner gegründet,<br />
nachdem er als Freiwilliger ein Jahr lang zuvor die Not der<br />
Straßenkinder kennengelernt hatte. Schnüffeldrogen, Gewalt<br />
<strong>und</strong> Alkohol bestimmen ihren Alltag – <strong>und</strong> das bereits im Gr<strong>und</strong>schulalter.<br />
Die Bitten der Kinder an ihn zu bleiben, gaben letztendlich<br />
den Ausschlag für seine Entscheidung. Sein Anliegen<br />
ist es, diesen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen durch alternative<br />
Erziehungsmethoden wie Kunst, Musik, allem voran das Pädagogische<br />
Theater zu fördern, um den vielfach durch Missbrauch<br />
traumatisierten Kindern in einer behüteten <strong>und</strong> liebevollen Umgebung<br />
ihr Selbstvertrauen zurückzugeben. „Die Theaterarbeit<br />
ist so reich an psychologischen <strong>und</strong> erzieherischen Inhalten wie<br />
kein anderes Erziehungssystem“, sagt Stefan Gurtner fasziniert.<br />
Mit den sozialkritischen Stücken, die sie gemeinsam schreiben<br />
<strong>und</strong> aufführen, machen die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen die Öffentlichkeit<br />
auf ihre problematische Situation aufmerksam. Sie erfahren<br />
allerdings nicht nur Zuspruch, sondern auch Widerstand.<br />
Zu den wichtigsten Erziehungsinhalten, neben dem Ziel gewalt-,<br />
drogen- <strong>und</strong> alkoholfrei zu leben, gehören Bewusstseinsbildung,<br />
kritisches Denkvermögen <strong>und</strong> Selbstorganisation. Durch konfliktorientierte<br />
Erziehung werden die Kinder befähigt, ihre Probleme<br />
selbst anzugehen <strong>und</strong> zu lösen. Tres Soles ist ein größtenteils<br />
selbstverwaltetes Projekt.<br />
SZENISCHE THEATERLESUNG<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
Mittwoch, 11.09.2013, 19:00 Uhr<br />
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.<br />
INFORMATIONEN<br />
www.tres-soles.de<br />
info@erzaehlerin-jorkowski.de<br />
Foto: Peter Simon / SDFV Freiwilliger<br />
BINGEN<br />
<strong>BDKJ</strong> mit neuem<br />
Vorstand<br />
DEKANATSVERSAMMLUNG TAGTE IN BINGEN<br />
Text & Foto Merwe Hunzelmann / Dekanatsjugendreferentin<br />
<strong>BDKJ</strong>-Dekanatsvorstand Pater Rochus Wiedemann, Antonia Weßling, Matthias<br />
Abstein, Daniel Baumann <strong>und</strong> Alexander Berg (v.l.n.r.)<br />
>> Die <strong>BDKJ</strong>-Dekanatsversammlung hat mit Daniel Baumann <strong>und</strong><br />
Matthias Abstein zwei neue Personen in den Dekanatsvorstand<br />
gewählt. Ebenfalls einstimmig wurden Antonia Weßling, Nadine<br />
Wacker <strong>und</strong> Alexander Berg in ihrem Amt bestätigt. Pater Rochus<br />
Wiedemann ist noch für ein Jahr gewählt <strong>und</strong> komplettiert als<br />
Dekanatsjugendseelsorger die sechs Köpfe des Leitungsteams.<br />
23 Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter aus den verschiedenen Verbandsgruppen<br />
des <strong>BDKJ</strong> (B<strong>und</strong> der deutschen katholischen Jugend)<br />
im Dekanat Bingen waren am 18.03.1013 anwesend um mit<br />
ihrer Stimme Weichen für die Zukunft zu stellen <strong>und</strong> über die<br />
Jugendarbeit im Dekanat zu beraten.<br />
Neben den <strong>Wahlen</strong> verabschiedeten die Delegierten eine<br />
neue Geschäftsordnung. Die Berichte des Vorstands, der<br />
Dekanatsjugendreferentin <strong>und</strong> der anwesenden Verbands-<br />
gruppen bildeten wichtige Tagesordnungspunkte bevor die<br />
Jahresplanung 2013 im Mittelpunkt stand. Die Gruppen<br />
präsentierten ihre geplanten Aktionen <strong>und</strong> wurden über die<br />
Angebote der KJZ Bingen im kommenden Jahr informiert.<br />
Neben den Präventionsschulungen zum Thema „Kindeswohl“<br />
wird vor allem die 72-St<strong>und</strong>en-Aktion vom 13. – 16. Juni 2013<br />
im Fokus stehen. Zur größten deutschen Sozialaktion haben sich<br />
bereits acht Gruppen aus dem Dekanat angemeldet.<br />
Inhaltlich befasste sich die Versammlung mit der Kampagne<br />
„Ansichtssache?!“. Die Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen<br />
bekamen die Möglichkeit an den Kardinal zu schreiben, was sie<br />
an Kirche schätzen, was sie stört <strong>und</strong> was sie sich von Kirche<br />
wünschen.<br />
Die <strong>BDKJ</strong> Dekanatsversammlung ist das höchste beschluss-<br />
fassende Organ des <strong>BDKJ</strong> Dekanatsverbandes <strong>und</strong> findet ein-<br />
mal im Jahr statt. II<br />
UWe I 02.2013<br />
DARMSTADT<br />
Eine Reise<br />
in die Römerzeit<br />
OSTERFERIENSPIELE DES <strong>BDKJ</strong>-DARMSTADT<br />
Text & Foto Sabine Gebhardt / Dekanatsvorstand Darmstadt<br />
DEKANATE 25<br />
>> Vom 02. – 05.04.2013 fanden in der Gemeinde St. Georg<br />
Eberstadt die Ferienspiele „Reise in die Römerzeit“ des <strong>BDKJ</strong><br />
Darmstadt statt.<br />
Die Tage starteten jeweils mit einer kurzen Römergeschichte<br />
um die 14 Kinder auf das Thema einzustimmen. Die Kinder<br />
lauschten fasziniert den Geschichten über römische Soldaten,<br />
die Kleidung der Römer <strong>und</strong> Ausgrabungen in der heutigen Zeit.<br />
Neben den vielen Bastelaktionen, fand auch ein Tag in der<br />
Saalburg bei Bad Homburg statt um die Lebensweise der Römer<br />
hautnah erleben zu können. „Der Mahlstein ist aber ganz schön<br />
schwer“, staunte ein kleiner Römerforscher beim Versuch mit<br />
einem Mahlstein Mehl zu mahlen. Die Kinder hatten nämlich in<br />
einem kleinen Römerlager die Möglichkeit Römer bei ihrem Tagesablauf<br />
zu erleben <strong>und</strong> beim Brotbacken zu helfen.<br />
Als Archäologen durften die Kinder sich an der Eberstädter<br />
Sanddüne ausprobieren. Dort hatte ein Betreuer im Vorfeld Tonscherben<br />
<strong>und</strong> Goldstücke vergraben, die es mit Sieb <strong>und</strong> Pinsel<br />
zu finden galt.<br />
Am letzten Tag stand dann die große Römerolympiade auf<br />
dem Programm, bei der unsere Nachwuchsrömer ihre Kräfte <strong>und</strong><br />
ihr Römerwissen unter Beweis stellen konnten.<br />
Dann ging es ans Abschied nehmen. „Die Ferienspiele hätten<br />
ruhig noch länger dauern können“, verabschiedete sich ein Teilnehmer.<br />
„Wir haben unsere Adressen getauscht“, erzählte ein<br />
weiterer Teilnehmer, der sich freute einen neuen Fre<strong>und</strong> bei den<br />
Ferienspielen gef<strong>und</strong>en zu haben.<br />
„Ich bin bestimmt nächstes Jahr wieder dabei“, versprach ein<br />
Mädchen den Teamern, die das Programm der Ferienspiele vorbereitet<br />
<strong>und</strong> die Kinder betreut haben. II<br />
Osterferienspiele Begeisterte Römerforscher/innen
26 DEKANATE<br />
VERBÄNDE<br />
OFFENBACH-LAND<br />
Wolke 7<br />
erstrahlt in neuem Glanz<br />
WIEDERERÖFFNUNG DES OFFENEN JUGENDTREFFS<br />
Text Matthias Hassemer / Gemeindereferent Foto Pfarrgemeinde Sankt Martin, Dietzenbach<br />
>> Die katholische Pfarrgemeinde Sankt<br />
Martin Dietzenbach freut sich nach einem<br />
guten <strong>und</strong> oft auch anstrengendem halben<br />
Jahr der Renovierung den Jugendtreff<br />
„Jugendcafé Wolke 7“ wieder öffnen zu<br />
können. Dank zahlreicher Spenden <strong>und</strong><br />
tatkräftiger Unterstützung von vielen<br />
Jungendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen erstrahlt<br />
die Wolke in neuem Glanz. Bunte Lichter,<br />
moderne Möbel, eine neue Küche <strong>und</strong><br />
eine r<strong>und</strong>um neue Ausstattung mit Medien<br />
bieten den Jugendlichen jede Menge Mög-<br />
lichkeiten ihre Freizeit in der Wolke zu<br />
gestalten. Nahezu 1.000 St<strong>und</strong>en Eigen-<br />
leistung, d.h. ehrenamtliche Arbeit<br />
wurden von den Jugendlichen geleistet.<br />
Bei der Gestaltung <strong>und</strong> der Ausstattung<br />
konnten die Jugendlichen ihre Ideen <strong>und</strong><br />
Wünsche einbringen <strong>und</strong> umsetzen.<br />
Die Türen stehen allen Jugendlichen<br />
offen, die sich gerne frei von vorgegebenem<br />
Programm oder Konsumzwang<br />
treffen möchten. Billard, Tischkicker,<br />
Spielekonsolen, Carrom <strong>und</strong> vieles mehr<br />
laden dazu ein, nach freien Stücken zu<br />
entscheiden, worauf man gerade Lust<br />
hat. Sicherlich wird es auch den einen<br />
<strong>und</strong> anderen Programmpunkt geben; das<br />
Pub-Quiz, Spieleabende, Turniere oder<br />
auch Filmabende. Die Räume bieten die<br />
Möglichkeit eigene Ideen <strong>und</strong> Projekte<br />
umzusetzen.<br />
Neben dem Angebot des Jugendtreffs<br />
ab 16 Jahren gibt es jetzt einmal<br />
Wolke 7 Der Jugendtreff ist frisch renoviert <strong>und</strong> freut sich auf Gäste<br />
im Monat einen Jugendtreff für Jugend-<br />
liche ab 14 Jahren. II<br />
WOLKE 7<br />
Jugendcafé Wolke 7<br />
Am Steinberg 88-90<br />
63128 Dietzenbach<br />
INFORMATIONEN<br />
www.facebook.com/Wolke7dtzb<br />
02.2013 I UWe<br />
KLJB<br />
„ Nur mal kurz<br />
die Welt retten“<br />
DIÖZESANVOLLVERSAMMLUNG DER KLJB MAINZ<br />
Text Anja Krieg / KLJB Foto KLJB <strong>Mainz</strong><br />
KLJB Diözesanleitung Rüdiger Torner (Geistlicher Leiter), Daniela Hottenbacher,<br />
Anja Krieg, Julian Bitsch, Susanne Betz (hintere Reihe)<br />
Mirko Bitsch, Mira Torner (vordere Reihe)<br />
>> Vom 15. – 17. März fand die Diözesanvollversammlung der<br />
KLJB in <strong>Mainz</strong> unter dem Motto „Nur mal kurz die Welt retten“<br />
statt. Neben einer ausführlichen, kritischen <strong>und</strong> gelungenen<br />
Berichtsdebatte am Samstag Morgen <strong>und</strong> der Vorstellung des<br />
Fairnaschmich-Führers beschäftigten sich die Delegierten am<br />
Nachmittag in einem Planspiel mit der Realität in den Ortsgruppen<br />
<strong>und</strong> den unterschiedlichen Problemen, Anfragen <strong>und</strong> Anforderungen,<br />
die an die Ehrenamtlichen von „außen“ <strong>und</strong> „innen“<br />
herangetragen werden (beispielsweise durch andere Gremien,<br />
aber eben auch durch Veränderungen im Bildungssektor).<br />
Im Anschluss an einen gemeinsamen Gottesdienst feierten<br />
die KLJBlerinnen <strong>und</strong> KLJBler den 20. Geburtstag des<br />
KLJB-KinderKinos <strong>und</strong> verabschiedeten Kai Hüsemann, der nach<br />
vier Jahren im Amt nicht mehr für das Amt des Geistlichen<br />
Leiters kandidierte.<br />
Ebenfalls aus zeitlichen Gründen schied Victoria Nauth<br />
aus der Diözesanleitung aus, die aktuell zwei Auslandssemester<br />
in Italien verbringt. Neu in die Diözesanleitung<br />
gewählt wurden Rüdiger Torner (als Geistlicher Leiter), Daniela<br />
Hottenbacher (als Schnüffelnase), Susanne Betz <strong>und</strong> Julian<br />
Bitsch.<br />
Somit startet die KLJB <strong>Mainz</strong> auch 2013 wieder mit<br />
einer voll besetzen Diözesanleitung in das neue KLJB-Jahr. II<br />
UWe I 02.2013<br />
MALTESER JUGEND<br />
Elektronische<br />
Schnitzeljagd<br />
SPANNENDE THEMEN BEIM FORTBILDUNGSTAG<br />
Text Nina Geske / Malteser Jugend Foto Malteser Hilfsdienst<br />
>> Äußerst interessant <strong>und</strong> thematisch breitgefächert ist es beim<br />
Fortbildungstag der Malteser Jugend Anfang März in Oestrich-<br />
Winkel zugegangen. „Richtig funken“, „Methoden für abwechslungsreiche<br />
Gruppenst<strong>und</strong>en“ <strong>und</strong> „Schutz vor sexueller Gewalt“<br />
lauteten die Themen, aus denen die insgesamt 40 Teilnehmer<br />
aus der Region Hessen, Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> Saarland auswählen<br />
konnten – darunter auch vier Malteser aus dem <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong>.<br />
Die Jugendreferentinnen der fünf beteiligten Diözesen (Fulda,<br />
Limburg, <strong>Mainz</strong>, Speyer <strong>und</strong> Trier) hatten für Gruppenleiter, Assis-<br />
tenten <strong>und</strong> Interessierte aus der Malteser Jugend ein spannendes<br />
Programm auf die Beine gestellt. Je nach Interessensschwerpunkten<br />
fanden sich Gruppen zusammen, um einen Tag lang tief<br />
in ein neues Thema einzutauchen oder ein alt-bekanntes Thema<br />
mit neuem Blickwinkel anzugehen.<br />
„Die regelmäßigen Fortbildungen geben uns neue Anregungen<br />
für die Gruppenarbeit <strong>und</strong> erweitern den eigenen Horizont.<br />
Der gegenseitige Austausch mit anderen Gruppenleitern aus der<br />
Region verstärkt diese Effekte <strong>und</strong> fördert den Zusammenhalt“,<br />
erklärt Benedikt Schwarz, Gruppenleiter aus <strong>Mainz</strong>.<br />
Ein Highlight war diesmal der Funk-Workshop mit Norbert<br />
Häger. Der Malteser Regionalreferent Katastrophenschutz stand<br />
zur Verfügung, um das Wichtigste in Theorie <strong>und</strong> Praxis zu vermitteln.<br />
Bei einer abschließenden elektronischen Schnitzeljagd<br />
konnten die Teilnehmer das Gelernte direkt umsetzen.<br />
Mit großem Interesse verfolgten die Aktiven aus der Malteser<br />
Jugend auch die anderen beiden Themen, in denen verschiedene<br />
Anregungen für die Gestaltung von Gruppenst<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Wissenswertes zur Prävention von sexueller Gewalt gegeben<br />
wurden. II<br />
27<br />
Fortbildungstag Die Anregungen wurden sofort ausprobiert
28 VERBÄNDE<br />
VERBÄNDE<br />
DJK<br />
Die Kunst des „Zusammen-Sport-Treibens“<br />
DJK FEIERT JAHRESEMPFANG IN MAINZER COFACE-ARENA<br />
Text & Foto Sven Labenz / DJK <strong>Mainz</strong><br />
>> Unter dem Motto „Inklusion im Sport<br />
(Verein)“ feierte der DJK-Diözesanverband<br />
<strong>Mainz</strong> am 14.04. seinen Jahresempfang<br />
mit über 100 Gästen in der<br />
Coface Arena <strong>Mainz</strong>. Die VIP-Loge von<br />
Lotto Rheinland-Pfalz in der B<strong>und</strong>esliga-<br />
Spielstätte des 1. FSV <strong>Mainz</strong> 05 bildete<br />
dabei einen würdevollen Rahmen für die<br />
Veranstaltung der DJK-Sportler, die im<br />
Rahmen des Jahresempfangs auch den<br />
offiziellen Kick-Off für das 17. DJK-<br />
B<strong>und</strong>essportfest, das 2014 in <strong>Mainz</strong> stattfinden<br />
wird, gaben.<br />
Zu den Ehrengästen der <strong>Mainz</strong>er zählten<br />
u.a. Volker Monnerjahn, Präsident<br />
des DJK-Sportverbandes, Michael Ebling,<br />
Oberbürgermeister der Landeshaupt-<br />
stadt, Karin Augustin, Präsidentin des<br />
Landessportb<strong>und</strong>es Rheinland-Pfalz <strong>und</strong><br />
Felicitas Merker, Bronzemedaillen-Gewin-<br />
nerin bei der Hallen-Europameisterschaft<br />
der Gehörlosen. An einer Podiumsdis-<br />
kussion zum Thema „Inklusion im Sport<br />
(verein)“ nahmen Dr. Guido Kluth (B<strong>und</strong>es-<br />
trainer Leichtathletik für Gehörlose),<br />
Karl-Heinz Thommes (Präsident Special<br />
Olympics RLP), Sebastian Magenheim<br />
(Rollstuhlbasketball-Nationalspieler),<br />
Karl-Peter Bruch (Präsident des Behin-<br />
DJK Jahresempfang Sportliche Betätigunsmöglichkeiten für die Pause<br />
dertensportverbandes Rheinland-Pfalz)<br />
<strong>und</strong> Ralf Winkler (1. Vorsitzender DJK<br />
Nieder-Olm) teil. Umrahmt wurde die<br />
Veranstaltung für Vertreter aus Kirche,<br />
Verein <strong>und</strong> Sport von einem Gottesdienst,<br />
geleitet durch Hans-Gernd Schütt, geist-<br />
licher B<strong>und</strong>esbeirat, sowie einer Stadion-<br />
führung durch die moderne Heimspiel-<br />
stätte der <strong>Mainz</strong>er B<strong>und</strong>esliga-Kicker.<br />
Impulsreferat zum Thema Inklusion<br />
„Die Kunst des Zusammenlebens von sehr<br />
verschiedenen Menschen, oder auch die<br />
Kunst des Zusammen-Sport-Treibens“ –<br />
mit diesem Zitat von Rainer Schmidt eröffnete<br />
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin<br />
des Deutschen Olympischen<br />
Sportb<strong>und</strong>es (DOSB), ihr Impulsreferat<br />
zum Thema Inklusion. „100 Jahre deutscher<br />
Gehörlosensport, das sind 100 Jahre<br />
Leistung <strong>und</strong> Gemeinschaft. Aber das<br />
sind auch 100 Jahre Kampf um Anerkennung<br />
<strong>und</strong> Gleichstellung“, rief Doll-Tepper<br />
den interessierten Zuhörern aus den DJK-<br />
Sportvereinen im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong> zu. Zwar<br />
seien die Verbände insgesamt auf einem<br />
guten Weg, doch die Bestrebung nach<br />
gleichberechtigtem Sport müssten fort-<br />
gesetzt werden. So wird beispielsweise<br />
in der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
von gemeinsamen <strong>und</strong> behinderungsspezifischen<br />
Aktivitäten gesprochen, die ein<br />
geeignetes Angebot an Training <strong>und</strong> qualifiziertes<br />
Personal beinhalten. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> werden innerhalb des DOSB<br />
über verschiedene Qualifizierungsstufen<br />
für Übungsleiter nachgedacht, um dieser<br />
Konvention gerecht zu werden. „Nicht<br />
nur in Deutschland, sondern in vielen<br />
Ländern der Welt, wird also das Thema<br />
der gleichberechtigten Teilhabe in allen<br />
gesellschaftlichen Bereichen, also auch in<br />
der Schule oder im Sport, erörtert. Dabei<br />
geht es immer um die Frage, wie es<br />
gelingen kann, ein respektvolles Miteinander<br />
zu gestalten“, so die Vizepräsidentin<br />
des DOSB weiter. Abschließend forderte<br />
Doll-Tepper eine stärkere Vernetzung der<br />
Dachverbände sowie die Intensivierung<br />
der Zusammenarbeit auf allen Ebenen.<br />
Oberbürgermeister gibt Startschuss<br />
Michael Ebling, einer von drei Schirmherren<br />
für das 17. DJK-B<strong>und</strong>essportfest,<br />
gab gemeinsam mit den Gastgebern<br />
den Countdown für die größte wiederkehrende<br />
Sportveranstaltung innerhalb<br />
der DJK: Vom 06. – 09. Juni 2014 findet<br />
das Event für über 6.000 Sportler unter<br />
dem Motto „geMAINZam beGEISTern“ in<br />
der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt<br />
statt. An r<strong>und</strong> 30 Wettkampfstätten<br />
suchen die DJK`ler in 19 Sportarten die<br />
Deutschen DJK-Meister, getreu dem Leitsatz,<br />
Sport um der Menschen Willen.<br />
Der Trailer, der mit großer Unterstützung<br />
der Stadt <strong>Mainz</strong> sowie des <strong>Bistum</strong>s<br />
<strong>Mainz</strong> erstellt wurde, ist ab sofort auf der<br />
Videoplattform „vimeo“ unter dem<br />
Schlagwort „DJK-B<strong>und</strong>essportfest“ zu bestaunen.<br />
II<br />
INFORMATIONEN<br />
www.djk-b<strong>und</strong>essportfest.de<br />
02.2013 I UWe<br />
DJK<br />
Ohne die kleine Schraube geht es nicht!<br />
ABENTEUER- UND KLETTERFREIZEIT IM VOGELSBERG<br />
Text & Foto Daniel Marschollek / DJK <strong>Mainz</strong><br />
>> In der Geschichte „Die kleine Schraube“<br />
geht es um eine Schraube, die nicht<br />
mehr an ihrem Platz bleiben möchte <strong>und</strong><br />
ihre verantwortungsvolle Aufgabe, die<br />
zwei großen Stahlplatten eines Schiffes<br />
zusammenzuhalten, loswerden will – ohne<br />
diese Schraube würde das Schiff untergehen.<br />
Doch die ganzen anderen Schrauben<br />
an diesem Schiff machten ihr ihre wichtige<br />
Rolle klar.<br />
Auf jeden einzelnen kommt es an<br />
Diese Erfahrung machten auch die diesjährigen<br />
Teilnehmer/innen der Abenteuer-<br />
<strong>und</strong> Kletterfreizeit im Vogelsberg. Denn<br />
ohne jemanden, der beim Klettern sichert,<br />
kann man einen Baum nicht besteigen.<br />
Die 23 Teilnehmer/innen machten die<br />
wichtige Erfahrung, dass es auf den einzelnen<br />
mit seinen Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />
in der Gemeinschaft ankommt, um als<br />
Team zu funktionieren. Jeder einzelne<br />
ist wichtig an seinem Platz. Sei es die<br />
UWe I 02.2013<br />
Person, die den Kletterer sichert oder<br />
der die anderen anfeuert <strong>und</strong> motiviert.<br />
Sei es die Person, die bei der Expedition<br />
die Karte <strong>und</strong> den Kompass liest oder die<br />
Person, die sich um die Verpflegung kümmert.<br />
So war es am ersten Tag wichtig,<br />
dass sich die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen gut<br />
kennenlernten <strong>und</strong> die eigenen Stärken<br />
<strong>und</strong> Schwächen <strong>und</strong> die der anderen einschätzen<br />
konnten. Der zweite Tag stand<br />
im Zeichen einer Expedition des Vogelsbergs<br />
<strong>und</strong> den Gewölben unter der Stadt<br />
Herbstein. Am dritten Tag ging es hoch<br />
hinaus bei verschiedensten Kletteraktionen<br />
am Baum <strong>und</strong> auf den Kisten. Das sich<br />
der Frühling nicht blicken lassen wollte,<br />
machte der Gruppe nichts aus <strong>und</strong> sie<br />
trotzte diesem Umstand mit einer Grillparty<br />
bei Schnee <strong>und</strong> Eis.<br />
Coaching Bridge als Herausforderung<br />
Das Highlight der Freizeit war für viele<br />
die Coaching Bridge. Hier ging es für die<br />
Coaching Bridge Das Vertrauen der Teilnehmer/innen wurde in luftiger Höhe auf die Probe gestellt<br />
29<br />
23 Teilnehmer/innen in luftige Höhe.<br />
Über den Aufstieg an einem Baum ging<br />
es auf eine Brücke, die zu einem anderen<br />
Baum führte. Das war eine wacklige<br />
Angelegenheit <strong>und</strong> wurde zusätzlich noch<br />
durch fehlende Bretter an der Brücke erschwert.<br />
Um wieder festen Boden unter<br />
den Füßen zu bekommen, musste man<br />
sich rückwärts von der Brücke fallen lassen.<br />
Natürlich wurde man gesichert <strong>und</strong><br />
konnte nicht tief fallen. Doch es kostete<br />
sehr viel Überwindung <strong>und</strong> Vertrauen,<br />
sich einfach aus 12 Metern Höhe nach hinten<br />
fallen zu lassen. II<br />
INFORMATIONEN<br />
www.djk-mainz.de
30 VERBÄNDE<br />
KJG<br />
[KjG]eben – Zeichen setzen<br />
ERMUTIGUNG ZU ENGAGIERTEM HANDELN IN DER GESELLSCHAFT<br />
Text Simon Reifenberg / KjG Foto Masif<strong>und</strong>e Bildungsförderung e.V.<br />
>> Ende 2012 beschloss der Diözesanausschuss,<br />
in Anlehnung an eines der entwicklungspolitischen<br />
Ziele der Vereinten<br />
Nationen von 1970 (zufällig auch das<br />
Gründungsjahr der KjG), jährlich 0,7%<br />
des Jahreseinkommens an ein Projekt<br />
in der Entwicklungshilfe zu spenden. Es fiel<br />
die Entscheidung, dass dieses Jahr die<br />
Spende an Masif<strong>und</strong>e geht; ein Projekt,<br />
welches benachteiligte Kinder in südafri-<br />
kanischen Townships durch umfassende<br />
<strong>und</strong> nachhaltige Bildungsprogramme för-<br />
dert – diese jungen Menschen werden<br />
zum sprichwörtlichen Stein, der ins Rollen<br />
gebracht wird, Steine, die andere an-<br />
stoßen <strong>und</strong> mitreißen.<br />
Ebenso wie die jungen Menschen in<br />
Südafrika bei Masif<strong>und</strong>e zu Multiplikatoren<br />
heranwachsen <strong>und</strong> als reflektierte<br />
Führungspersönlichkeiten die Verhältnisse<br />
in ihrem direkten Umfeld verbessern<br />
können, will die KjG Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
zu engagiertem Handeln in der<br />
Gesellschaft ermutigen.<br />
Steine anstoßen – Zeichen setzen<br />
Uns ist bewusst, dass unsere Spende nur<br />
ein Tropfen auf dem heißen Stein darstellt.<br />
Dennoch ist es ein Schritt in die richtige<br />
Richtung; eine Spende, die Raum schafft<br />
für mehr. Die Wahl der Spendensumme<br />
ist keine Willkür, wir wollen darauf Auf-<br />
merksam machen, dass das Ziel der Vereinten<br />
Nationen bis jetzt von den wenigsten<br />
Industriestaaten eingehalten wurde.<br />
In unserem Verband machen wir uns<br />
stark für Demokratie, Solidarität <strong>und</strong> Gerechtigkeit,<br />
auch in Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft.<br />
Wir machen uns stark, wollen aber auch<br />
andere stark machen, ein Bewusstsein<br />
schaffen für Orte <strong>und</strong> Augenblicke, wo<br />
Demokratie, Solidarität <strong>und</strong> Gerechtigkeit<br />
nicht selbstverständlich sind, wie zum<br />
Beispiel in den südafrikanischen Townships.<br />
Dort bietet der Masif<strong>und</strong>e Bildungsförderung<br />
e.V. lebenspraktisches Wissen<br />
Bildungsprojekte in Südafrika Das „Learn4Life“-Programm des Masif<strong>und</strong>e Bildungsförderung e.V.<br />
im „Learn4Life!“-Programm, langfristige<br />
<strong>und</strong> ganzheitliche Förderung in den schulischen<br />
Programmen <strong>und</strong> im Lavel‘ ilanga<br />
Bildungszentrum eine sichere Anlaufstelle<br />
<strong>und</strong> Bildungsstätte.<br />
Interessant für vor allem junge Erwachsene:<br />
Neben der Möglichkeit, Geld<br />
zu spenden, kann man auch die Arbeit<br />
vor Ort z.B. mit dem weltwärts-Freiwilligenprogramm<br />
des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />
Entwicklung oder individuellen Praktika<br />
unterstützen. Auch in Deutschland kann<br />
man die Arbeit in verschiedenen Regionalgruppen<br />
mitgestalten, die Regionalgruppe<br />
<strong>Mainz</strong> trifft sich auf dem Campus<br />
der Johannes Gutenberg-Universität. II<br />
SPENDENKONTO<br />
Masif<strong>und</strong>e Bildungsförderung e.V.<br />
Spendenkonto 1605856<br />
BLZ 509 500 68<br />
Sparkasse Bensheim<br />
INFORMATIONEN<br />
www.masif<strong>und</strong>e.de<br />
02.2013 I UWe<br />
Termine<br />
UWe I 02.2013<br />
REFERAT RELIGIÖSE BILDUNG<br />
Jugendvesper<br />
Ostkrypta, <strong>Mainz</strong>er Dom<br />
07.07.2013 + 01.09.2013<br />
Nightfever<br />
Augustinerkirche<br />
13.07.2013<br />
Weltjugendtag (WJT)<br />
Rio de Janeiro, Brasilien<br />
12.07. – 01.08.2013<br />
REFERAT FREIWILLIGENDIENSTE IM <strong>BDKJ</strong> & BJA MAINZ<br />
Infotag Auslandsdienste<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
31.08.2013<br />
REFERAT MINISTRANTENPASTORAL<br />
Schulung MiniPrayer – Religiöse Impulse für Gruppenst<strong>und</strong>en<br />
Pfarrzentrum St. Nikolaus, Ingelheim<br />
04.09.2013<br />
Schulung „Hilfe, soll die Neuen vorbereiten“<br />
Pfarrgemeindehaus St. Stephanus, Frankfurt<br />
21.09.2013<br />
Miniteamwochenende<br />
Kloster Jakobsberg, Ockenheim<br />
27.09. – 29.09.2013<br />
REFERAT JUGEND UND SCHULE<br />
Reflexionstage<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
10.09. – 13.09.2013<br />
17.09. – 20.09.2013<br />
Ilbenstadt<br />
24.09. – 27.09.2013<br />
Jugendzeltkirche „Werde WELTfairÄNDERER“<br />
Dekanat Erbach<br />
01.09. – 06.09.2013<br />
J-GCL – Jugendverbände d. Gemeinschaft Christlichen Lebens<br />
RK II (Regionalkoferenz II)<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
13.09. – 15.09.2013<br />
ÜBST (Überstufentreffen)<br />
Dekanat Erbach<br />
27.09. – 29.09.2013<br />
KLJB – Katholische Landjugendbewegung<br />
20 Jahre KLJB KinderKino<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
14.09.2013<br />
GRUWOM (Gruppenleiter/innen-Wochenend-Modul)<br />
Bruder Klaus Haus, Zornheim<br />
25.10. – 27.10.2013<br />
DJK – Sportverband<br />
Multiplikatoren-Segeltörn Alexander von Humboldt II<br />
Kiel – Aarhuus<br />
30.06. – 05.07.2013<br />
Segeltörns im Ijssel- <strong>und</strong> Wattenmeer<br />
je eine Woche für Familien / für junge Erwachsene /<br />
für Jugendliche<br />
26.07. – 02.08.2013 / 02.08. – 09.08.2013 /<br />
09.08. – 16.08.2013<br />
Klausur B<strong>und</strong>essportfest<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
24.08. – 25.08.2013<br />
DJK-Übungsleiterausbildung C-Lizenz (Teil 1)<br />
Sportschule Seibersbach<br />
13.09. – 15.09.2013<br />
DJK-Vereinsmanagerausbildung B-Lizenz (30 LE)<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
27.09. – 29.09.2013<br />
DPSG – Dt. Pfadfinderschaft St. Georg<br />
rover.DE – B<strong>und</strong>esunternehmen<br />
Nürnberg<br />
30.07. – 04.08.2013<br />
Außerordentliche Diözesanversammlung<br />
<strong>Mainz</strong><br />
24.08.2013<br />
Tagesaktion Jungpfadfinderstufe<br />
<strong>Mainz</strong><br />
07.09.2013<br />
Rückbegegnung Israel<br />
<strong>Mainz</strong><br />
26.09. – 03.10.2013<br />
Kolpingjugend<br />
Regionalkonferenz KJ Region Mitte<br />
Offenbach<br />
11.09.2013<br />
Kolping-Scotland-Yard der Region Mitte<br />
Frankfurt<br />
21.09.2013<br />
B<strong>und</strong>eskonferenz der Kolpingjugend<br />
Köln<br />
27.09. – 29.09.2013<br />
Kolpingjugend-Erlebniswoche<br />
Ort noch nicht bekannt<br />
03.10. – 06.10.2013<br />
KSJ – Katholische Studierende Jugend<br />
Diko (Diözesankonferenz)<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
30.08. – 01.09.2013<br />
INTERN<br />
31
„Wer nicht wählt, verschenkt die Chance, selbst über<br />
die Zukunft unserer Gesellschaft mitzubestimmen.<br />
Sich seiner Stimme aus Protest zu enthalten, ist nicht<br />
effektiv, denn auch wer nicht wählt, übt Einfluss aus.“<br />
(Lisi Maier / B<strong>und</strong>esvorsitzende des <strong>BDKJ</strong>)<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
B<strong>und</strong> der Deutschen<br />
Katholischen Jugend (<strong>BDKJ</strong>)<br />
<strong>und</strong> Bischöfliches<br />
Jugendamt (BJA) <strong>Mainz</strong><br />
Am Fort Gonsenheim 54<br />
55122 <strong>Mainz</strong><br />
fon 0 61 31 . 25 36 11<br />
fax 0 61 31 . 25 36 65<br />
bdkj-bja-oeffentlichkeitsarbeit<br />
@bistum-mainz.de<br />
www.bdkj-mainz.de<br />
Redaktion<br />
Simone Brandmüller (V.i.S.d.P.),<br />
Ina May, Michael Ziegler<br />
Konzeption & Gestaltung<br />
Simone Brandmüller<br />
Satz & Layout<br />
Simone Brandmüller<br />
Titelbild<br />
Sebastian Wieschowski /<br />
jugendfotos.de<br />
Korrektorat<br />
Bianka Mohr<br />
Druck<br />
ADIS GmbH, Heidesheim<br />
Auflage<br />
1.500<br />
Erscheinungsweise<br />
vierteljährlich<br />
Redaktionsschluss 03.2013<br />
15.08.2013