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Ich bin katholisch! - Bistum Mainz

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TR<br />

UWe >> Unser Weg<br />

Das BDKJ-Journal im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />

RIENLIEDE<br />

ENZYKLIKA<br />

SAKRAMENTE<br />

04 I Oktober, November, Dezember 2013 I 59. Jahrgang G 12 896 I www.bdkj-mainz.de<br />

VATIKANISCHES KONZIL<br />

NGERTUCH<br />

ZEUGUNG<br />

KIRCHENJAHR<br />

KIRCHENTAGE<br />

ANSICHTSSACHE?! AM<br />

G<br />

TAIZE<br />

THEOLOGIE HEILIG<br />

FRIEDENSGEBET<br />

OSTERNACH<br />

NAMENSTAG WEIHNACHTEN<br />

DON BOSCO<br />

AUFERSTEHUN<br />

<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>katholisch</strong>!<br />

Ein Balanceakt zwischen<br />

Einheit und Vielfalt<br />

>> Seiten 04 – 21<br />

BERUFUNG:<br />

Priester<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />

GEMEINSCHAFT<br />

WELTKIRCHE<br />

UNTERWEGS<br />

PAPST FRANZISKUS<br />

Kathol<br />

ITAS<br />

MAINZ<br />

CH<br />

KAMING<br />

HEILIGE<br />

EUCH


02<br />

EDITORIAL<br />

INHALT<br />

03<br />

EDITORIAL<br />

BRENNPUNKT<br />

Simone Brandmüller<br />

Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

>> Der Begriff „Katholisch sein“ in einer<br />

virtuellen Suchmaschine eingegeben ergibt<br />

als ersten Treffer: „Katholisch Sein –<br />

Die besten Bücher bei Amazon.de, Kostenlose<br />

Lieferung ab € 20“. Mit dem<br />

nötigen Kleingeld und der Muße zum<br />

Lesen kann damit also ein Anfang gemacht<br />

werden.<br />

Der Schwerpunkt „<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>katholisch</strong>!“<br />

zeigt lebhafte und vielfältige Möglichkeiten<br />

auf, wie das „Katholisch sein“<br />

in der Jugendverbandsarbeit erfolgreich<br />

praktiziert und gelebt wird.<br />

Im Leitartikel „Die Weite des Katholischen“<br />

(Seite 4) veranschaulicht Diözesanjugendseelsorger<br />

Mathias Berger den<br />

Balanceakt zwischen Einheit und Vielfalt<br />

des Katholischen. Er gibt interessante<br />

Einblicke in eine weitläufige und zum<br />

Teil verwirrend „bunte“ Welt.<br />

Der Artikel „Katholisch als Beruf“<br />

(Seite 08) illustriert den abwechslungsreichen<br />

Berufsalltag einer Religionslehrerin,<br />

einer Dekanatsjugendreferentin<br />

und eines Paters.<br />

„Sieben Dinge, die man als Katholik<br />

tun sollte“ (Seite 15) gibt wertvolle Tipps,<br />

wie das <strong>katholisch</strong>e Leben gut gelingen<br />

kann.<br />

Im Interview „Wichtig ist die Sicherung<br />

der Rahmenbedingungen für das Ehrenamt“<br />

(Seite 24) stellen sich nach 100<br />

Tagen im Amt die neuen BDJK-Diözesanvorsitzenden<br />

Constanze Coridaß und<br />

Mathias Berger vor.<br />

Allen Leser/innen wünsche ich viel<br />

Freude beim Lesen und frohe Weihnachten.<br />

Vielleicht gibt es an den Feiertagen<br />

genug Muße das „Katholisch sein“<br />

für sich selbst neu oder wieder zu entdecken.<br />

II<br />

04<br />

28<br />

37<br />

41<br />

04 Balanceakt Die Weite des Katholischen<br />

08 Portraits Katholisch als Beruf<br />

10 Interview „Kirche kannte ich nur aus den Medien“<br />

11 Sendung der Kirche Theologie der Verbände<br />

12 Weltjugendtag 2013 Eine unvergessliche Reise<br />

14 Aus nächster Nähe „Papa Francesco“<br />

15 Anleitung zum Katholischsein 7 Dinge, die man als Katholik tun sollte<br />

16 Interview Katholisches Leben junger Menschen<br />

20 Katholisch Sein Katholisch. Politisch. Aktiv.<br />

BDKJ<br />

22 Diözesanversammlung „Ansichtssache?!“<br />

24 Interview Neue BDKJ-Diözesanvorsitzenden nach 100 Tagen im Amt<br />

28 Leben hautnah Sinnsuche im Tattoostudio<br />

29 Auslandsfreiwilligendienst Mein Jahr als Freiwillige in Portugal<br />

30 Priester im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong> „Er weiß, für wen er lebt“<br />

31 Jugendhaus Don Bosco Top 3 Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“<br />

31 Coaching Junge Menschen auf dem Weg<br />

32 Personalien Acht neue Gesichter im BJA<br />

34 Mini-Team-Wochenende Frischer Wind<br />

34 Tag der Dekanatsvorstände Dein Schlüssel zum Jugendhaus<br />

DEKANATE<br />

35 KJZ Bergstraße 72-Stunden-Akteure beim Bürgerempfang<br />

36 KJZ Gießen Verabschiedung von Sandra Sacher<br />

36 BDKJ-Dekanatsversammlung Unitas neu im BDKJ-Gießen<br />

37 Zeitzeugin Die Kinder sind unsere Zukunft<br />

38 Kinderzirkus Datterino Kugel, Seil und Diabolo<br />

38 KJZ Offenbach-Land Neue Räumlichkeiten<br />

VERBÄNDE<br />

39 Malteser Jugend Drei neue Jugendgruppenleiter/innen<br />

40 KLJB 20 Jahre KLJB-KinderKino<br />

41 DJK Bundessportfest – Gemainzam begeistern<br />

INTERN<br />

43 Termine Veranstaltungen und Ankündigungen<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


04 BRENNPUNKT<br />

BRENNPUNKT 05<br />

Foto Roland Franz<br />

3 4<br />

Foto Simone Brandmüller<br />

6<br />

Foto KoKreis Bingen<br />

1<br />

Foto Rachel Schmitt<br />

Foto Katharina Seckler<br />

2 5 7 8<br />

Foto Simone Brandmüller<br />

Foto Jonas Richter<br />

Foto Alexander Matschak<br />

Die Weite des Katholischen<br />

1 Marienkirche Danzig Marienstatue 2 Bolivien Basisgemeinde in Lateinamerika 3 Taizégebet Kircheninnenraum in Taizé 4 Friedenslicht 2012 Übergabe des Friedenslichtes<br />

an Kurt Beck durch die Pfadfinder/innen 5 72-Stunden-Aktion Ein Feuchtbiotop entsteht in Gernsheim 6 Open-Air-Gottesdienst Abschluß der 72-Stunden-Aktion in Bingen<br />

7 BDKJ-Diözesanversammlung Studienteil zur Kampagne „Ansichtssache?!“ 8 Missa Chrismatis Karl Kardinal Lehmann zelebriert im <strong>Mainz</strong>er Dom<br />

EIN BALANCEAKT ZWISCHEN EINHEIT UND VIELFALT<br />

Katholisch zu sein ist eine echte Herausforderung. Nicht nur, weil es innerhalb der Lehre und<br />

Praxis der <strong>katholisch</strong>en Kirche manches gibt, was nicht wenigen als eng oder uniform erscheint.<br />

Sondern auch, weil das Katholische zugleich geradezu unübersichtlich vielfältig, weitläufig und<br />

verwirrend „bunt“ auf dieser Welt vorkommt.<br />

Text Mathias Berger / Diözesanjugendseelsorger<br />

>> Die Katholische Kirche stellt sich als<br />

weltumspannend angelegte Glaubensgemeinschaft<br />

(siehe Infokästen) seit Jahrhunderten<br />

der ihr dadurch aufgegebenen Herausforderung,<br />

im Geiste Jesu Christi Einheit<br />

und Vielfalt in Balance zu bringen.<br />

Und das klappt mal besser, mal schlechter.<br />

Verwirrende Vielfalt: Gottesdienst, Recht,<br />

Orden und Verbände<br />

Davon, was das ver<strong>bin</strong>dend Katholische ist,<br />

wird noch zu reden sein. Zunächst fällt auf:<br />

Fotos siehe Bildnachweise<br />

dergeschlagen. Das Katholischsein hat<br />

sich über Jahrhunderte hinweg hineinbuchstabiert<br />

in die unterschiedlichen<br />

Kulturen, Traditionen, Philosophien und<br />

Denkweisen.<br />

An offensichtlichsten ist das wohl bei der<br />

Feier des Gottesdienstes. Wenn wir heute<br />

einen afrikanischen, einen asiatischen<br />

und einen europäischen <strong>katholisch</strong>en Gottesdienst<br />

vergleichen kann es uns schon<br />

befremden, welche Vielfalt da zutage<br />

tritt. Nicht nur die Lieder sind prägnant<br />

der jeweiligen Kultur entwachsen, auch<br />

Wie der <strong>katholisch</strong>e Glaube jeweils konkret<br />

gelebt, gefeiert und durchdacht wird ist<br />

sehr abhängig davon, auf welchem Kontinent<br />

wir uns gerade befinden, welche<br />

uralten (vielleicht schon vorchristlichen)<br />

Traditionen und Bräuche dort lebendig<br />

sind und wie die Auseinandersetzung mit<br />

der Moderne stattgefunden hat, v.a. in der<br />

sog. „Westlichen Welt“ mit ihrer Entwicklung<br />

der empirischen Wissenschaften und<br />

der Epoche der Aufklärung. All das und<br />

vieles mehr hat sich in der Ausformung<br />

des Katholischen weltweit vielfältig niedie<br />

Gebärden und Gewänder(farben), die<br />

liturgischen Gebete und Riten sind<br />

überraschend stark von der jeweiligen<br />

Kultur geprägt. Diese Vielfalt innerhalb<br />

des Gottesdienstes der <strong>katholisch</strong>en<br />

Kirche ist überaus faszinierend. Gerade<br />

auch in den sogenannten <strong>katholisch</strong>en<br />

Ostkirchen gibt es einen immensen<br />

liturgischen Reichtum, den die wenigsten<br />

„Westkatholiken“ kennen. Jüngst haben<br />

einigermaßen unbemerkt eine nicht ganz<br />

unbeträchtliche Anzahl von anglikanischen<br />

Gemeinden, Priestern und<br />

Bischöfen, die zur <strong>katholisch</strong>en Kirche<br />

übergetreten sind, weitgehende Sonderrechte<br />

von Rom erhalten, die ihnen ermöglichen,<br />

ihre anglikanischen Traditionen<br />

weiter zu pflegen. Aber auch etwa<br />

in einer lateinamerikanischen Basisgemeinde<br />

wird Gottesdienst anders gefeiert<br />

als in unseren Breitengraden. Dass<br />

dabei das ver<strong>bin</strong>dend Katholische nicht<br />

verloren geht ist dem Umstand zu verdanken,<br />

dass die Kirche eine klare Vorstellung<br />

hat, was da gefeiert wird, das eröffnet<br />

viel Spielraum für das wie.<br />

Die Vielfalt reicht über die Feier des Gottesdienstes<br />

hinaus: Spannend ist, dass<br />

es innerhalb der <strong>katholisch</strong>en Kirche<br />

seit langem zwei große voneinander verschiedene<br />

und gleichberechtigte Rechtstraditionen<br />

gibt, die das konkrete kirchliche<br />

Leben regeln. Das Kirchenrecht der<br />

„Westkirche“ (CIC von 1983) sieht zum<br />

Beispiel den Zölibat für Priester und Bischöfe<br />

vor, während das Recht der <strong>katholisch</strong>en<br />

„Ostkirche“ (CCEO von 1990) nur<br />

von den Bischöfen die zölibatäre Lebensform<br />

fordert und die Gemeindepriester<br />

in der Regel verheiratet sind. Die liturgischen<br />

Eigentraditionen sind im CCEO<br />

übrigens als ausdrückliche Rechte der<br />

Ostkirchen formuliert. Wie gesagt: wir<br />

bewegen uns dabei innerhalb der einen<br />

<strong>katholisch</strong>en Kirche.<br />

Schaut man einmal auf die Orden und<br />

geistlichen Gemeinschaften kann man<br />

auch hier eine unüberschaubare Verschiedenheit<br />

an Schwerpunkten, Profilen und<br />

Spiritualitäten ausmachen. Zwar gab es<br />

zwischen den Ordensgemeinschaften auch<br />

immer wieder große Spannungen und >><br />

WAS HEISST<br />

KATHOLISCH?<br />

>> Der Begriff „<strong>katholisch</strong>“ ist griechischen<br />

Ursprungs: καθολικός (katholikós) und<br />

bedeutet „das Ganze betreffend, allgemein<br />

gültig“, aus κατά (katá) „gemäß“ und<br />

ὅλος (hólos) „ganz, vollständig“. Die<br />

Kirche weiß sich von ihrem Ursprung her<br />

dazu berufen, weltumspannende Kirche aus<br />

allen Menschen zu sein und das Trennende<br />

zwischen den Völkern, Rassen und Nationen<br />

im Glauben an ,,den einen Herrn Christus“<br />

(so beim Apostel Paulus), der das „Haupt<br />

der Kirche ist“ (ebd.) zu überwinden. Erst<br />

ab dem Moment, wo sich große Teile von der<br />

so verstandenen <strong>katholisch</strong>-universalen<br />

Kirche trennten (Trennung von der Ostkirche<br />

1054, die Kirchen der Reformation im 16.<br />

Jahrhundert, die Altkatholiken im 19.<br />

Jahrhundert), wurde „<strong>katholisch</strong>“ (auch) zur<br />

Konfessionsbezeichnung. Mit <strong>katholisch</strong>er<br />

Kirche meint man seit dem oft zuerst die<br />

römisch-<strong>katholisch</strong>e Kirche (= die Lateinische<br />

Kirche und die mit Rom verbundene<br />

Ostkirchen oder Unierten).<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


06<br />

BRENNPUNKT<br />

BRENNPUNKT 07<br />

„Es ist das Zeichen des echt Katholischen,<br />

sich in der je gegebenen<br />

Unterschiedlichkeit gegenseitig<br />

zu respektieren und zu schätzen.“<br />

>> Rivalitäten im Laufe der Geschichte,<br />

aber die Kirche hat es langfristig offensichtlich<br />

gut verstanden, einen Rahmen<br />

abzustecken, innerhalb dessen sich scheinbar<br />

widersprüchliche Ausprägungen des<br />

Katholischen einigermaßen miteinander<br />

„vertragen“ und im besten Fall bereichern.<br />

Und nicht zuletzt ist unsere <strong>katholisch</strong>e<br />

(Jugend)verbandslandschaft ein<br />

sprechendes Beispiel für die Vielfalt die<br />

möglich und nötig ist, damit Kirche für<br />

möglichst viele Menschen Lebensraum<br />

und Heimat sein kann. Kirche wird sich<br />

heute mehr denn je bewusst, dass sie nur<br />

in dieser Vielfalt ihrer Sendung, <strong>katholisch</strong>,<br />

also Kirche für alle Menschen zu sein,<br />

gerecht werden kann. Aber was ist das<br />

Gemeinsame?<br />

Der Bischof von Rom, die Einheit<br />

und die Vielfalt<br />

Schon früh wurde es als wichtig erachtet,<br />

Strukturen zu schaffen, die bei aller Vielfalt<br />

die Einheit sicherten. Es gehört zur besonderen<br />

Geschichte der <strong>katholisch</strong>en Kirche,<br />

dass der Bischof von Rom – der Papst –<br />

innerhalb der <strong>katholisch</strong>en Ortskirchen<br />

(mit je einem Bischof an der Spitze) als<br />

Hüter und Repräsentant der Einheit betrachtet<br />

wurde. Diese Aufgabe wird als<br />

Auftrag von Christus her legitimiert verstanden,<br />

in dem sich die Päpste als Nachfolger<br />

Petri verstanden und bis heute<br />

verstehen: „Du bist Petrus, und auf<br />

diesen Felsen will ich meine Kirche<br />

bauen“ (Mt 16,8). Auch der Begriff<br />

„Pontifex“ – „Brückenbauer“ zeigt die<br />

Aufgabe der Päpste an, die Einheit zu<br />

wahren. Immer wieder wurde die Einbe-<br />

rufung von Konzilien (Zusammenkünfte<br />

der Bischöfe unter Vorsitz des Papstes)<br />

notwendig, um gemeinsam für alle ver<strong>bin</strong>dliche<br />

Lehraussagen zu treffen. Neigte<br />

man seit dem späten Mittelalter dazu, dem<br />

Papst und der römischen Kurie fast unumschränkte<br />

Entscheidungsmacht in immer<br />

umfassenderen Umfang zuzuschreiben,<br />

so hat sich dies im 20. Jahrhundert – und<br />

spätestens seit dem Zweiten Vatikanischen<br />

Konzil – grundlegend geändert.<br />

Die <strong>katholisch</strong>en Ortskirchen haben<br />

wesentlich mehr Gestaltungsräume und<br />

die Vielfalt des Katholischen wurde ausdrücklich<br />

als Reichtum gewertet. Die<br />

Ortskirchen wurden aufgewertet durch<br />

ihre theologische Würdigung als echte<br />

Teilkirchen, in denen die Kirche Jesu<br />

Christi „voll präsent“ ist. Missionstheologisch<br />

wurde die sogenannte Inkulturation<br />

herausgearbeitet als Weg, den (einen)<br />

Glauben im Kontext der (vielen) Kulturen<br />

durchzubuchstabieren und zu leben.<br />

Mit Papst Franziskus hat sich etwas signifikant<br />

verändert. Er sieht sich offensichtlich<br />

nicht so sehr als Mahner der Einheit<br />

sondern als Ermutiger, den Glauben je und<br />

je neu in der Liebe zu verwirklichen. Evangelisation<br />

bedeutet für ihn das konkrete<br />

und authentische Lebenszeugnis vor Ort.<br />

Natürlich ist auch er ein Papst der das,<br />

was <strong>katholisch</strong>e Christen weltweit ver<strong>bin</strong>det<br />

bewahren und vertiefen will: den<br />

Glauben an den dreifaltig einen Gott in<br />

der Gemeinschaft der Kirche, die sich als<br />

pilgerndes Volk Gott versteht. Aber dabei<br />

ermutigt er die Ortskirchen, ihre eigene<br />

Prägung überzeugend und echt zu leben<br />

und vermutlich wird es zukünftig noch die<br />

ein oder andere teilkirchliche „Lösung“<br />

für drängende Herausforderungen (Priestermangel)<br />

geben, die gesamtkirchlich<br />

(noch) nicht zu lösen sind. Künftig wird die<br />

Vielfalt der Wege sicher noch zunehmen.<br />

Im gerade veröffentlichten Lehrschreiben<br />

„Evangelii Gaudium“ hat Franziskus dazu<br />

ein Programm aufgestellt.<br />

Was uns eint? Der Glaube!<br />

Weltjugendtag in Rio de Janeiro Papst Franziskus bei der Abschlussveranstaltung<br />

Der Rahmen ist weitgehend abgesteckt<br />

durch das biblische Zeugnis vom Leben,<br />

Sterben und Auferstehen Jesu Christi,<br />

durch das Glaubensbekenntnis, durch die<br />

Aussagen der Konzilien, die diesen Glauben<br />

in die jeweilige Zeit hinein erschließen<br />

und in Lehrsätzen formulieren (zuletzt<br />

durch das, was das Zweite Vatikanische<br />

Konzil sozusagen als Grundgesetz der Kirche<br />

ver<strong>bin</strong>dlich festgelegt hat), durch die<br />

durch das Konzil neugeregelte Ordnung<br />

für der Feier der Sakramente, durch die<br />

Festlegungen bezüglich des kirchlichen<br />

Dienstamtes, das sich als Diakonen-,<br />

Priester- und Bischofsamt entfaltet.<br />

Vieles andere ist zwar auch Teil des<br />

<strong>katholisch</strong>en „Kosmos“, gehört aber nicht<br />

zum Kern des Glaubens. Das Zweite<br />

Vatikanische Konzil hat dem ausdrücklich<br />

Rechnung getragen in seiner Rede von der<br />

„Hierarchie der Wahrheiten“. Es wollte in<br />

Erinnerung rufen, dass es eine gestufte<br />

Ver<strong>bin</strong>dlichkeit bei den Glaubensaussagen<br />

und Traditionen gibt: Jesus Christus ist<br />

die Mitte und der Maßstab für das gesamte<br />

kirchliche Leben. Alles muss in Ver<strong>bin</strong>dung<br />

zu dieser Mitte stehen und ist umso<br />

ver<strong>bin</strong>dlicher je näher es in Beziehung zur<br />

Mitte steht. „Drumherum“ sozusagen gibt<br />

es also einen weiten Spielraum an unterschiedlichen<br />

Akzentuierungen und Ausprägungen<br />

des Katholischen.<br />

So ist es z.B. nicht „<strong>katholisch</strong>er“, alle<br />

Wallfahrtsorte zu kennen und bereist zu<br />

haben als dieser Art von religiöser Betätigung<br />

eher skeptisch gegenüber zustehen.<br />

Oder es ist kein Zeichen „besseren“ Katholischseins,<br />

gerne zu Meditieren oder ein<br />

Taizégebet vorbereiten zu können; es ist<br />

genauso „gut <strong>katholisch</strong>“, ohne viele Worte,<br />

bei der 72-Stunden-Aktion dem Glauben<br />

„zupackend“ Ausdruck zu verleihen. Man<br />

kann seinen Glauben eher aktiv (im<br />

Verband oder z.B. in einer Jugendsozialstation)<br />

leben oder eher innerlich<br />

z.B. in einem kontemplativen Orden<br />

oder bei der Jugend 2000. Zum Glauben<br />

gehört immer auch das andere: zum<br />

Beispiel hier das aktive und soziale und<br />

dort das innerliche Moment. Ja, man kann<br />

<strong>katholisch</strong> sein und dem Zölibat, mancher<br />

kirchlicher Morallehre, einem konkreten<br />

Bischof oder einer bestimmten<br />

Frömmigkeitspraxis kritisch gegenüber<br />

stehen. Es gehört dazu, die Glaubensgemeinschaft<br />

untereinander (z.B. bei einem<br />

Weltjugendtag) zu feiern, aber genauso<br />

gehört dazu, um den richtigen Weg der<br />

Kirche argumentativ zu streiten wie auf<br />

einem Konzil oder einer BDKJ- Diözesanversammlung.<br />

Und vieles mehr …<br />

Katholisch: Mit gutem Recht unterschiedlich<br />

Katholisch ist nicht beliebig, aber auch nicht<br />

uniform. <strong>Ich</strong> meine, es ist geradezu das<br />

Zeichen des echt Katholischen, sich in der<br />

je gegebenen Unterschiedlichkeit gegenseitig<br />

zu respektieren und zu schätzen.<br />

Wenn einzelne oder Gruppierungen innerhalb<br />

der Kirche einander das Katholischsein<br />

absprechen und einander diffamieren<br />

widerspricht dies dem Geist Jesu. Ein komplementäres<br />

Mit- und Zueinander (das zur<br />

kirchlichen Redewendung gewordene<br />

„Et et“ – „sowohl als auch“) war schon<br />

immer produktiver als die Abgrenzung.<br />

Hier gilt es sicher – ähnlich wie bei den Lebenswelten<br />

– die sog. Ekelgrenzen innerhalb<br />

der Kirche mehr und mehr zu überwinden<br />

und zumindest miteinander ins<br />

Gespräch zu kommen: Leben und leben<br />

lassen, sich respektieren und sich beflügeln<br />

lassen von der Glaubenspraxis,vom<br />

Charisma und von der Profilbildung<br />

anderer … Darum geht es in der großen<br />

weiten Weltkirche und auch hier bei uns:<br />

in unseren Verbänden, Gremien, Pfarreien,<br />

Gemeinschaften und Gruppen. Wir<br />

brauchen einander, um gemeinsam mit<br />

allen und für alle <strong>katholisch</strong>e Kirche<br />

nach dem Maßstab Jesu sein zu können.<br />

Drunter geht es um Gottes Willen nicht. II<br />

KATHOLISCHE KIRCHE<br />

IN ZAHLEN<br />

>> Die <strong>katholisch</strong>e Kirche ist die größte<br />

Kirche innerhalb des Christentums.<br />

>> Sie umfasst 23 Teilkirchen eigenen<br />

Rechts mit eigenem Ritus, darunter die<br />

nach Mitgliederzahl größte lateinische<br />

Kirche und die <strong>katholisch</strong>en Ostkirchen.<br />

>> Die Katholikenzahl stieg von 2010 auf<br />

2011 um 1,5 Prozent von 1,196 Milliarden<br />

auf 1,214 Milliarden. Die Weltbevölkerung<br />

wuchs im gleichen Zeitraum um 1,23<br />

Prozent. Damit liegt der Anteil der Katholiken<br />

an der Weltbevölkerung wie bislang<br />

bei 17,5 Prozent. Besonders groß war der<br />

Zuwachs an Katholiken mit 4,3 Prozent<br />

2011 in Afrika.<br />

>> Aus dem Statistischen Jahrbuch der<br />

Kirche geht weiter hervor, dass mittlerweile<br />

fast die Hälfte (48,8 Prozent) aller<br />

Katholiken in Amerika lebt. In Europa leben<br />

23,5 Prozent, in Afrika 16 Prozent, in Asien<br />

10,9 Prozent und 0,8 Prozent in Ozeanien.<br />

>> Asien erweist sich als religiös besonders<br />

fruchtbares Gebiet mit wachsenden<br />

Gläubigen- und Priesterzahlen.<br />

Foto Dirk Lankowski / BDKJ Paderborn<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


08 BRENNPUNKT<br />

BRENNPUNKT 09<br />

Katholisch als Beruf<br />

DREI MENSCHEN ERZÄHLEN VON IHREM VIELFÄLTIGEN BERUFSALLTAG ALS KATHOLIKEN<br />

Texte Ina May / BDKJ-Diözesanvorstand, Tine Tausch / Dekanatsjugendreferentin, Pater Rochus Wiedemann / Missionsbenediktiner Fotos BDKJ <strong>Mainz</strong><br />

>> Eine Religionslehrerin<br />

packt aus<br />

Wie ich zum Beruf der (Religions-)Lehrerin<br />

kam, kann<br />

ich so ganz genau gar nicht<br />

sagen. Irgendwann in meiner<br />

Oberstufenzeit stand<br />

dies für mich einfach fest<br />

und das, obwohl ich mich<br />

jahrelang gegen Ergebnisse<br />

im Berufsinformationszentrum<br />

oder gegen Tipps von<br />

Berufsberatern, ich solle<br />

Ina May BDKJ-Diözesanvorstand<br />

Lehrerin werden, gewehrt<br />

hatte.<br />

Dass es dann die Fächer Deutsch und <strong>katholisch</strong>e Religion wurden,<br />

ist für mich im Rückblick die logische Konsequenz meiner<br />

Interessen und, es soll hier schließlich vor allem um das RELIlehrersein<br />

gehen, meines Glaubens. Nach meinem Studium in<br />

Marburg zog es mich zurück ins schöne Darmstadt, wo ich mein<br />

Referendariat, man könnte sagen, ertrug. Seit letztem Schuljahr<br />

unterrichte ich nun an der Prälat-Diehl-Schule in Groß-Gerau,<br />

die zumindest einigen KSJlern vielleicht (noch) etwas sagt. In<br />

meiner Fachschaft <strong>bin</strong> ich mit einigem Abstand die Jüngste und<br />

von drei Frauen auch die einzige, die mit dem vollen Stundendeputat<br />

unterrichtet. Glücklicherweise arbeiten wir grundsätzlich<br />

gemeinsam mit der Fachschaft evangelische Religion zusammen,<br />

was uns auf insgesamt neun Kolleginnen und Kollegen<br />

anwachsen lässt.<br />

Nach meiner kritischen Selbsteinschätzung hebe ich mich<br />

doch deutlich von den Religionslehrerinnen meiner Schulzeit ab:<br />

Man sieht mich nicht mit Eine-Welt-Laden-Jutetaschen voller Bibeln<br />

durchs Schulgebäude rennen, ich spiele (leider) nicht Gitarre<br />

und ich trage (zum Glück) keine bodenlangen Glockenröcke.<br />

Und doch ist es etwas Besonderes, das Fach Religion zu unterrichten.<br />

So entwickeln sich zum Beispiel im Lehrerzimmer sehr<br />

häufig spannende Gespräche, in denen es meistens um aktuelle<br />

Kirchenpolitik, wie z B. luxuriöse Bischofsbadewannen oder den<br />

neuen Papst geht. Es erstaunt mich immer noch, dass diese Gespräche<br />

fast immer sehr sachlich sind und meine Gesprächspartner<br />

mir dabei einen Einblick in ihren eigenen Glauben schenken.<br />

Eine sehr wichtige und schwierige Rolle der Relilehrerin<br />

musste ich sowohl an meiner Referendariatsschule als auch im<br />

letzten Schuljahr an meiner jetzigen Schule ausfüllen: In den<br />

etwas mehr als drei Jahren, die ich nun unterrichte, sind bereits<br />

zwei Lehrer und zwei Schüler verstorben, alle sehr plötzlich,<br />

durch Unfälle, eine unbekannte Krankheit und durch Selbstmord.<br />

<strong>Ich</strong> musste erfahren, dass wir als Relilehrer in diesen Momenten<br />

eine ganz besondere Verantwortung haben, obwohl wir nicht in<br />

besonderer Weise für die Trauerbegleitung ausgebildet werden.<br />

Der Ruf nach uns war trotzdem sofort da, sowohl im Kollegium<br />

als auch in der Schülerschaft. Eine Kondolenzstätte schaffen,<br />

eine Trauerfeier organisieren und neben dem normalen Unterricht<br />

unendliche Stunden eine Anlaufstelle für trauernde Schüler<br />

und Kollegen zu sein, das gehörte in diesen Wochen zu meiner<br />

Aufgabe und jeder geht davon aus, dass man dies, eben aus der<br />

Kraft seines Glaubens heraus, auch kann. Das ist nicht einfach,<br />

gerade weil man ja auch selbst trauert um Kollegen oder um<br />

Schüler, deren Platz auf einmal so auffällig leer ist. Trotzdem<br />

habe ich erlebt, dass es für mich möglich war, mit diesen traurigen<br />

Nachrichten umzugehen, ganz anders als manche Kollegin,<br />

die Mathe und Physik unterrichtet und selbst nicht den Glauben<br />

als Kraftquelle für sich annehmen möchte.<br />

Alles in allem ist mein Schulalltag sehr abwechslungsreich:<br />

An den Unterstufenschüler/innen erfreue ich mich, weil sie noch<br />

so viel Wissen über das <strong>katholisch</strong>e Brauchtum mitbringen und<br />

sich so sehr dafür begeistern können. In der Mittelstufe hoffe<br />

ich, eine Anlaufstelle in Zeiten von Pubertät und Sinnsuche sein<br />

zu können und wenn es nur die Antwort auf die vermeintlich<br />

einfache Frage „Frau May, woher weiß ich eigentlich, ob ich verliebt<br />

<strong>bin</strong>?“ Die Oberstufe macht mir persönlich am meisten Spaß:<br />

Wenn wir beginnen, theologisch zu arbeiten, Gottesbeweise<br />

auseinanderzunehmen oder die Theodizee-Frage zu erörtern. II<br />

>> „Wie kann man nur bei<br />

der Kirche arbeiten?“<br />

Den Satz höre ich öfters,<br />

wenn ich erzähle, was ich<br />

beruflich mache, und bei<br />

all den negativen Schlagzeilen<br />

über Missbrauchsfälle<br />

oder millionenteure<br />

Bauprojekte umso mehr.<br />

Wie komme ich also dazu?<br />

Meine Erfahrungen als<br />

Ehrenamtliche im BDKJ<br />

waren ausschlaggebend<br />

Tine Tausch Dekanatsjugendreferentin dafür, dass ich mich nach<br />

dem Studium für die Stelle<br />

als Dekanatsjugendreferentin entschied. <strong>Ich</strong> hatte erfahren, wie<br />

wichtig es ist, Ehrenamtliche zu unterstützen, und wollte dazu<br />

beitragen, jungen Menschen Räume zu eröffnen, die sie eigenverantwortlich<br />

gestalten können und in denen sie sich entwickeln<br />

können – gerade auch in der Kirche.<br />

Ein personales Angebot schaffen<br />

In den vier Jahren seither wurde mir mehr und mehr klar, was<br />

das Entscheidende an meinem Beruf ist: mich selbst als Person<br />

anzubieten und einzubringen. Das bedeutet, da zu sein,<br />

ansprechbar zu sein, aber auch rauszugehen, auf Leute zuzugehen<br />

– und mich dabei offen auf die Gedanken, Fragen, Zweifel<br />

und Hoffnungen derer, denen ich begegne, einzulassen.<br />

Oft erlebe ich, dass, was als kurze Unterhaltung per Chat, am<br />

Telefon oder am Rande einer Veranstaltung gedacht ist, unversehens<br />

viel mehr wird: Lange und intensive Gespräche über<br />

Gott und die Welt, vor allem aber über persönliche Lebens- und<br />

auch Glaubensthemen. Gerade solche Begegnungen sind es, die<br />

mich spüren lassen, dass meine Arbeit sinnvoll ist und die mich<br />

für meinen Beruf motivieren.<br />

Menschen und Beziehungen stehen deshalb im Mittelpunkt<br />

meiner pädagogischen Arbeit und für mich auch im Mittelpunkt<br />

von Kirche. Kirche ist Gemeinschaft, und „<strong>katholisch</strong> als Beruf“ bedeutet<br />

für mich, Kirche mit zu gestalten, ihr ein Gesicht zu geben<br />

und zu zeigen, dass Kirche mehr ist als Gottesdienst und Gebet.<br />

Katholisch als Beruf ist was für Theologen, oder?<br />

Mit dem personalen Angebot als Grundlage verstehe ich meine<br />

Arbeit auch als einen Beitrag zum pastoralen Handeln der Kirche,<br />

wenngleich ich keine theologische Ausbildung habe. Diese<br />

Sicht wird jedoch nicht von allen geteilt. In der Begegnung und<br />

Zusammenarbeit mit anderen, die auch „<strong>katholisch</strong> als Beruf<br />

ausüben“, erfahre ich zwar häufig Wertschätzung oder zumindest<br />

Respekt für meine Arbeit. Mitunter spüre ich aber, dass ich<br />

als Pädagogin von manchen als jemand angesehen werde, die<br />

ein bisschen Kinder und Jugendliche bespaßt und weiter nichts<br />

zum Dienst der Kirche beizutragen hat. Neben der Profession<br />

spielen dabei sicher auch Alter und Geschlecht eine Rolle. Eine<br />

junge Frau unter 30 wird in mancher kirchlichen Runde erst mal<br />

selbst noch als Jugendliche angesehen statt als Gesprächspartnerin<br />

ernstgenommen, die eine professionelle pädagogische<br />

Perspektive einzubringen hat.<br />

<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> jedenfalls froh, dass Menschen unterschiedlicher<br />

Professionen von Beruf <strong>katholisch</strong> sind. <strong>Ich</strong> finde, dass die<br />

Kirche von einer Vielfalt unterschiedlicher beruflicher Hintergründe<br />

ihrer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />

noch mehr profitieren und ihren Dienst an den Menschen besser<br />

erfüllen könnte.<br />

II<br />

Pater Rochus Missionsbenediktiner<br />

>> „Ordensgewand oder<br />

Fastnachtskostüm?“<br />

Wenn ich im Habit, im<br />

benediktinischen Ordensgewand,<br />

in der Öffentlichkeit<br />

unterwegs <strong>bin</strong>, dann<br />

falle ich wohl auf. Vielleicht<br />

stellt sich da mancher<br />

heimlich die Frage „Ja ist<br />

denn heut‘ schon Fastnacht?“<br />

oder hält mich<br />

dem Islam zugehörig. Das<br />

Ordensgewand zeigt mich<br />

als Mitglied der <strong>katholisch</strong>en<br />

Kirche und provoziert heute manchmal. Denn so selbstverständlich<br />

wie in meiner Kindheit und Jugendzeit gehören<br />

Ordensleute heute (fast) nicht mehr zum Straßenbild. Wenn eine<br />

Begegnung mit Ordensleuten also seltener ist, dann sind die<br />

Aufgaben, die Lebensweise und die Motivation von Ordensleben<br />

verständlicherweise weniger bekannt. Wenn Schüler und Jugendliche<br />

zu uns auf den Jakobsberg ins Jugendhaus St. Georg kommen,<br />

für dessen Leitung ich verantwortlich <strong>bin</strong>, kann schon mal<br />

die Frage auftauchen: „Sind Sie wirklich ein ‚echter‘ Mönch?“<br />

Das Ordensgewand, das heute öfter exotisch anmutet, war aber<br />

nicht der Grund für meine Lebensentscheidung, in einen Orden<br />

einzutreten. Vielmehr überlegte ich mir, ob ich mir ‚<strong>katholisch</strong><br />

als Beruf‘ für mein eigenes Leben vorstellen kann. Zwar musste<br />

ich die Entscheidung irgendwann einmal treffen, aber durch Begegnungen<br />

mit Ordensleuten im Familienkreis und während meiner<br />

Schulzeit ist sie allmählich gereift. Schon ziemlich früh war<br />

für mich ein ‚geistlicher Beruf‘ als Ziel vorstellbar. Durch viele<br />

Gespräche mit Priestern, Ordensleuten und Menschen meines<br />

Vertrauens <strong>bin</strong> ich zum Eintritt in den Orden der Missionsbenediktiner<br />

von St. Ottilien ermutigt worden (manchmal auch mit<br />

der direkten Nachfrage, ob ich denn nicht Priester oder Ordensmann<br />

werden will).<br />

Leben in Gemeinschaft ist mir im Lauf des Erwachsenwerdens<br />

wichtig geworden und heute noch wichtig – deshalb<br />

eine Ordensgemeinschaft. <strong>Ich</strong> lebe als Missionsbenediktiner im<br />

Kloster Jakobsberg zusammen mit acht anderen Mönchen und<br />

drei philippinischen Benediktinerinnen. Mein zweites Anliegen<br />

von Verwurzelung und Beheimatung sehe ich bei den Benediktinern<br />

im Versprechen der stabilitas – der Beständigkeit – verwirklicht.<br />

Dass zum Glaube auch Verkündigung und Zeugnis gehören,<br />

war mir vor meinem Klostereintritt zwar schon bewusst, doch<br />

erst danach verstand ich, dass Christsein und Katholisch-sein<br />

vom Kern und vom Wesen her missionarisch sein heißt – wie das<br />

Zweite Vatikanische Konzil betonte. Auch wenn ich nicht in einem<br />

fremden Land auf einem anderen Kontinent ‚bete und arbeite‘,<br />

habe ich doch eine Mission, <strong>bin</strong> ich in und mit einer Mission –<br />

einer Sendung – unterwegs.<br />

Kloster als Gemeinschaft in der Gemeinschaft Kirche<br />

Meinen Beruf als Ordensmann und Priester verdanke ich also<br />

einer ‚Beruf-ung‘ von Gott her. Gott vertraut mir eine Sendung<br />

für und in die <strong>katholisch</strong>e Kirche an. <strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> nicht allein unterwegs,<br />

sondern zusammen mit der ‚pilgernden Kirche‘. Im Bild<br />

vom ‚Volk Gottes‘, (das als ‚pilgernde Kirche‘ unterwegs ist,)<br />

ist für mich ausgedrückt, dass ich zwar das Ziel unserer Lebensreise<br />

erahne, aber immer zusammen mit den Menschen, (mitten<br />

unter ihnen,) unterwegs <strong>bin</strong> und den Weg suche. So <strong>bin</strong> ich seit fast<br />

acht Jahren mit den jungen Erwachsenen im BDKJ-Vorstand des<br />

Dekanats Bingen und als Dekanatsjugendseelsorger unterwegs.<br />

<strong>Ich</strong> bereite Gottesdienste mit ihnen vor und feiere sie und bringe<br />

mich in den anderen Aufgaben wie etwa der 72-Stunden-Aktion<br />

ein. Zusammen mit anderen gestalte ich auch Angebote für<br />

‚Junge Erwachsene im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong>‘ (vor allem) hier auf dem<br />

Jakobsberg.<br />

II<br />

INFORMATIONEN<br />

http://priester-im-bistum-mainz.de<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


10<br />

BRENNPUNKT<br />

BRENNPUNKT 11<br />

INTERVIEW<br />

„ Kirche kannte ich bisher nur von<br />

Besichtigungen und aus den Medien“<br />

DANIELA SCHMIDT BERICHTET ÜBER IHRE ANNÄHERUNG AN DIE KATHOLISCHE KIRCHE<br />

Interview Mathias Berger / Diözesanjugendseelsorger Foto Rachel Schmitt / BFD<br />

Anteil der Verbände<br />

an der Sendung der Kirche<br />

EIN BLICK IN DIE WERKSTATT DER BDKJ-ARBEITSGRUPPE ZUR „THEOLOGIE DER VERBÄNDE“<br />

Daniela Schmidt Referat Freiwilligendienste<br />

>> Seit September bist du als Praktikantin<br />

im Referat Freiwilligendienste im BJA<br />

und BDKJ <strong>Mainz</strong>. Was hast Du bisher gemacht<br />

und wie kam es zur Bewerbung?<br />

Daniela Schmidt: Bevor ich Soziale Arbeit<br />

studiert habe, habe ich BWL in der<br />

Fachrichtung Wohnungs- und Immobilienmanagement<br />

studiert. <strong>Ich</strong> merkte schnell,<br />

dass mir der nüchterne Umgang mit den<br />

Kunden und die Fokussierung auf Gewinnmaximierung<br />

nicht liegen. So <strong>bin</strong> ich über<br />

Umwege zur Sozialen Arbeit gekommen,<br />

in deren Rahmen ich mein Praktisches Studiensemester<br />

hier absolviere. Zum BDKJ<br />

<strong>bin</strong> ich durch eine Bekannte gekommen,<br />

die den BDKJ durch ihre frühere Mitarbeit<br />

in der kirchlichen Jugendarbeit kannte.<br />

<strong>Ich</strong> war sehr positiv überrascht davon,<br />

wie wohl ich mich vom ersten Moment<br />

an gefühlt habe. Die offene Atmosphäre<br />

hier im Haus und vor allen Dingen das Bewerbungsgespräch<br />

mit Tobias Küsters und<br />

Martin Jobst haben mir sehr gut gefallen.<br />

Du hast mir einmal erzählt, du hättest<br />

bisher eigentlich keine Berührungspunkte<br />

zur <strong>katholisch</strong>en Kirche gehabt.<br />

Wie bist Du aufgewachsen. Welches<br />

Bild von Kirche hattest Du?<br />

Daniela Schmidt: Aufgewachsen <strong>bin</strong> ich<br />

in Ostthüringen, daher ist es nichts Ungewöhnliches,<br />

dass ich bisher keine Berührungspunkte<br />

mit der <strong>katholisch</strong>e Kirche<br />

hatte. Meine Eltern sind zwar beide evangelisch<br />

getauft, dennoch haben Religion und<br />

Kirche bei uns Zuhause keine Rolle gespielt.<br />

Kirche kannte ich nur von Besichtigungen<br />

und aus den Medien. Für mich<br />

wirkte sie wie eine starre, veraltete Institution,<br />

zu der ein paar ältere Leute sonntags<br />

in den Gottesdienst gehen. Vor allem<br />

die <strong>katholisch</strong>e Kirche hat auf mich sehr<br />

dogmatisch und weltfremd gewirkt. Daher<br />

habe ich den Glauben, den ich in den letzten<br />

Jahren entwickelte habe, bisher sehr<br />

stark von der Institution Kirche getrennt.<br />

Du warst ganz zu Beginn deines Praktikums<br />

in dem Gottesdienst, in dem Constanze<br />

Coridaß und ich in unsere Ämter<br />

eingeführt wurden. Wie war das für<br />

dich? Wie hast Du dich gefühlt?<br />

Daniela Schmidt: Den Einführungsgottesdienst<br />

fand ich sehr schön. Einige Teile<br />

der Liturgie sind mir immer noch fremd, da<br />

ich mich erst mit Beginn meines Praxissemesters<br />

mit der <strong>katholisch</strong>en Kirche und<br />

deren Riten auseinandersetze. Besonders<br />

nachhaltig beeindruckt hat mich die mit<br />

dem Einführungsgottesdienst verbundene<br />

Wertschätzung. Die Begrüßung beschränkte<br />

sich nicht nur auf ein Händeschütteln<br />

durch Weihbischof Neymeyr. Durch die<br />

Feier der Heiligen Messe mit allen Mitarbeiter/innen<br />

kam der Begrüßung ein<br />

besonderer Stellenwert zu. Auch, dass<br />

zugleich Andreas Mager (Kpl. KJG) und<br />

Clemens Kipfstuhl (Pfr. DPSG) begrüßt<br />

worden sind und die Messe mitzelebriert<br />

haben, zeigt für mich die gegenseitige<br />

Verbundenheit und die Begegnung auf<br />

Augenhöhe hier im BDKJ/BJA. Weiterhin<br />

hat mir die musikalische Begleitung sehr<br />

gut gefallen.<br />

Welche – vielleicht unerwarteten oder<br />

berührenden – Erfahrungen hast Du bei<br />

deiner Arbeit im Referatsbüro oder jetzt<br />

vor kurzem auf der FSJ-Bildungswoche<br />

bisher im BJA gemacht?<br />

Daniela Schmidt: <strong>Ich</strong> hatte viele persönliche<br />

Begegnungen hier im Haus und in<br />

den Außenstellen. Alle Kolleg/innen hatten<br />

ein offenes Ohr für meine Fragen und<br />

Anliegen, auch für kritische Auseinandersetzungen<br />

mit der <strong>katholisch</strong>en Kirche.<br />

Erstaunt hat mich die hohe Identifizierung<br />

mit der Kirche, eben nicht nur als<br />

Arbeitgeber. In vielen Punkten habe ich<br />

die Ver<strong>bin</strong>dung von Glauben und der<br />

Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen erfahren. Die Vielfalt<br />

der Gottesdienste hat mich überrascht,<br />

von den Gottesdiensten dienstags hier in<br />

der Kapelle, dem Begrüßungsgottesdienst<br />

vom FSJ, über die Heilige Messe mit dem<br />

Weihbischof hin zu den spirituellen Impulsen<br />

auf der Bildungswoche und dem FSJ-<br />

Teamwochenende. Persönlich haben mich<br />

die Segnung durch Dich und der Impuls<br />

auf dem Teamwochenende sehr berührt.<br />

Auch die Offenheit für andere Konfessionen,<br />

Religionen und Nicht-Gläubige gefällt<br />

mir sehr, sowie die Freiwilligkeit der<br />

Angebote.<br />

Hat sich dein Bild von <strong>katholisch</strong>er Kirche<br />

verändert? Wenn ja, wie?<br />

Daniela Schmidt: Katholische Kirche<br />

ist für mich in der Zeit hier zugänglicher<br />

und lebendiger geworden. <strong>Ich</strong> habe Kirche<br />

als Ort der Gemeinschaft erlebt, in die<br />

man sich selbst einbringen und aktiv mitgestalten<br />

kann und in der vor allen Dingen<br />

junge Menschen eine eigene Identität und<br />

Persönlichkeit entwickeln können. Meine<br />

Skepsis hat sich verringert, was ich auch<br />

in meinem Privatleben bemerke. Dennoch<br />

gibt es noch viele offene Fragen, weshalb<br />

ich mich entschlossen habe in zukünftigen<br />

Gesprächen mit Kaplan Andreas Mager in<br />

eine intensivere Auseinandersetzung mit<br />

der Katholischen Kirche zu gehen.<br />

Mathias Berger: Daniela, ich danke Dir<br />

herzlich für das Gespräch und wünsche Dir<br />

alles Gute, hier im Referat, bei deinem<br />

Studium an der Katholischen Hochschule<br />

und auf deinem Glaubensweg.<br />

II<br />

Die BDKJ-Hauptversammlung 2012 hat beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die eine „Theologie<br />

der Verbände“ erarbeiten soll. Wir werfen mal einen aktuellen Blick in diese Werkstatt.<br />

Text Simon Rapp / BDKJ-Bundespräses<br />

BDKJ-Bundespräses Simon Rapp<br />

Foto Udo Geisler<br />

>> Das Zweite Vatikanische Konzil hat in seinen wesentlichen<br />

Dokumenten nicht Strukturen und Sozialformen von Kirche<br />

in den Blick genommen, sondern von der „Sendung der Kirche in<br />

der Welt von heute“ gesprochen.<br />

Die Sendung der Kirche ist, Gottes Wirken in dieser Welt, seine<br />

Botschaft und seine Menschenfreundlichkeit sichtbar zu machen<br />

und vorzuleben. Eine „Theologie der Verbände“ soll also herausarbeiten,<br />

welchen Anteil die Verbände an der Sendung der Kirche<br />

haben und wie sie diesen in einer bestimmten Sozialform und<br />

Struktur umsetzt.<br />

Junge Menschen finden in den Jugendverbänden Strukturen<br />

und Prinzipien vor, die ihrer Lebenswelt entsprechen und ihnen<br />

helfen können, ihre Sendung in die Welt von heute zu leben:<br />

Die Leitung – auch die geistliche– wird demokratisch gewählt.<br />

Die Themen der jugendlichen Mitglieder stehen im Mittelpunkt<br />

der inhaltlichen Arbeit. Die Engagementmöglichkeiten in den<br />

Jugendverbänden sind für junge Menschen vielfältig und attraktiv,<br />

sie sind freiwillig, selbstorganisiert und meist ehrenamtlich.<br />

In den Jugendverbänden begleiten sich die jungen Menschen<br />

gegenseitig in ihren Lebens- und Glaubensfragen. Sie lernen<br />

gemeinsam über ihren Glauben und bezeugen ihn in Wort und in<br />

Tat in ihrer direkten Umgebung.<br />

Diese Prinzipien sind allen Jugendverbänden in ihrer Unterschiedlichkeit<br />

gemeinsam. Sie machen Jugendverbände zu einem<br />

attraktiven Lebens- und Glaubensort für junge Menschen, an dem<br />

die Sendung der Kirche in der Welt von heute verwirklicht wird.<br />

Die Grundvollzüge der Sendung der Kirche<br />

Die Theologie hat in ihrem Nachdenken über die Sendung der<br />

Kirche vier wesentliche Grundvollzüge herausgearbeitet, aus<br />

denen heraus sie wirkt. Jugendverbände verwirklichen diese auf<br />

ihre Weise: Diakonie, der Dienst am Nächsten, gehört zum gemeinsamen<br />

Lernprogramm der <strong>katholisch</strong>en Jugendverbände. Sei es<br />

das pfadfinderische „Jeden Tag eine gute Tat“ oder die „72-<br />

Stunden-Aktion“ – immer wieder wird deutlich, dass sich die Mitglieder<br />

der Jugendverbände für die Nöte und Sorgen der Menschen<br />

interessieren und tatkräftig aus ihrem Glauben heraus handeln.<br />

Liturgie, die Feier unseres Glaubens, hat sich in den Jugendverbänden<br />

vielfältig herausgebildet. Für fast alle verbandlichen<br />

Aktionen werden liturgische Elemente vorgesehen. Oft bereiten<br />

die Teilnehmenden sie selber vor, setzen sich mit ihrem Glauben<br />

auseinander und finden ihre angemessene Feierform mit fast<br />

hunderprozentiger Teilnahme und Mitfeier.<br />

Martyrie, das Bekenntnis des Glaubens, wird durch die persönliche<br />

Mitgliedschaft, aber auch durch Verbandssymbole öffentlich.<br />

Auch durch die Teilnahme und Mitgestaltung von bestimmten<br />

Veranstaltungsformen zeigen die Mitglieder ihr Bekenntnis und<br />

tragen es in die Welt von heute.<br />

Koinonie, die Vergemeinschaftung durch den Verband, ist<br />

auch eine Vergemeinschaftung durch den Glauben an Gott. Die<br />

Strukturen sind dafür wichtig, aber die Vergemeinschaftung<br />

ist nicht nur formell, sondern hier wird lebendige Glaubensgemeinschaft<br />

gebildet: Die Einzelnen tragen sich gegenseitig im<br />

Glauben und im Leben.<br />

Es wird …<br />

Verbände haben in ihrer spezifischen Form Anteil an der<br />

Sendung der Kirche in der Welt von heute. Die Theologie der<br />

Verbände wird dies in den kommenden Monaten herausarbeiten<br />

und innerhalb und außerhalb des BDKJ und seiner Mitgliedsverbände<br />

diskutieren. Bis zur Hauptversammlung 2015 hat die<br />

Arbeitsgruppe Zeit dazu – und das Interesse von innen und von<br />

außen ist groß. Es ist noch viel zu tun – und es wird!<br />

II<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


12<br />

BRENNPUNKT<br />

Beeindruckendes Brasilien Vor der Vigilfeier an der Copacabana; Christusstatue auf dem wCorcovado in Rio de Janeiro; Wasserfälle in Iguaçu<br />

Eine unvergessliche Reise<br />

DER WELTJUGENDTAG 2013 IN RIO DE JANEIRO, BRASILIEN<br />

Im Sommer durfte ich zusammen mit weiteren 49 jungen Leuten den Weltjugendtag in Rio de Janeiro live erleben. Zwölf Stunden Flug vergingen<br />

schneller als erwartet und gerade in Sao Paolo gelandet, saßen wir im nächsten Flieger nach Foz do Iguaçu. Dort holte uns ein Bus ab, im Hostel<br />

haben wir nur unser Gepäck abgeladen und sind direkt weiter nach Argentinien gedüst. Dort haben wir uns die größten Wasserfälle der Welt<br />

angeschaut. Am nächsten Tag durften wir die Wasserfälle auch noch von der brasilianischen Seite aus bestaunen. Es war einfach gigantisch! Das<br />

Wasser, das unaufhörlich in die Tiefe rauscht. <strong>Ich</strong> habe meine Kamera gezückt und konnte sie gar nicht mehr aus der Hand legen.<br />

Text & Foto Isabelle Rauschenbach / Teilnehmerin der WJT-Fahrt des <strong>Bistum</strong>s <strong>Mainz</strong><br />

>> Nach jeder Biegung gab es etwas Neues zu entdecken, sei es<br />

ein Schmetterling oder noch mehr Wasser. In der Gegend der<br />

Wasserfälle befindet sich auch das Wasserkraftwerk Itaipu Binacional.<br />

Das Wasserwerk produziert für mehr als zweidrittel<br />

Brasiliens die Energie. Der Stausee hinter der riesigen Staumauer<br />

ist mehr als doppelt so groß wie der Bodensee. So viel Staunen<br />

und Angucken macht natürlich hungrig. Der Hunger lässt sich wunderbar<br />

in einer Churrascaria stillen, dem Himmel auf Erden für alle,<br />

die gerne Fleisch essen. Kellner mit gut bestückten, verschiedenen<br />

Fleischspießen kommen an den Platz und schneiden auf<br />

Wunsch ein saftiges Stück Fleisch direkt auf den Teller. Beilagen<br />

konnte man sich selbst an einem Buffet holen.<br />

Zwischenstopp bei einer Jesuitenreduktion<br />

Nach der nächtlichen Fahrt zu unserer nächsten Station, der<br />

Jesuitenreduktion in Sao Miguel das Missoes, hielten wir in einer<br />

Gemeinde. Wir waren für ein Mittagessen hier und wurden herzlich<br />

mit Musik und ganz vielen Umarmungen empfangen, was uns<br />

„steife Deutsche“ etwas überforderte. Am Ziel unserer Fahrt<br />

war es sehr beeindruckend an einem so geschichtsträchtigen Ort<br />

zu stehen und zu erahnen, was früher hier einmal passiert ist.<br />

Nach unserem kurzen Aufenthalt bei der Jesuitenreduktion ging<br />

es schon in die Diözese Montenegro zu den Tagen der Begegnung.<br />

Wir wurden für fast eine Woche auf Gastfamilien in verschie-<br />

denen Gemeinden aufgeteilt. Wir wurden schon ungeduldig<br />

erwartet und ebenfalls mit offenen Armen aufgenommen. Das<br />

Besondere an dieser Gegend ist, dass vor ungefähr 200 Jahren<br />

Deutsche aus dem Hunsrück in diese Gegend Brasiliens ausgewandert<br />

waren. Gerade die Älteren sprachen noch ein Art<br />

Hunsrücker Platt, so dass wir uns gut verständigen konnten.<br />

Wir haben uns in Gottesdiensten der Gemeinde vorgestellt und<br />

haben die Gemeinde und die schöne Umgebung kennen gelernt,<br />

indem wir mit unseren Gastfamilien unterwegs waren,<br />

bei Leuten zum Essen eingeladen waren oder Kommunionhelfer<br />

bei ihrem Dienst begleiteten. Es war ein wunderbares Gefühl<br />

so warmherzig empfangen zu werden. Es waren wundervolle<br />

Tage. Wir haben uns richtig wohl gefühlt und die Trauer<br />

war groß, als die Zeit gekommen war, uns zu verabschieden.<br />

Etwas Trost gab die Hoffnung, dass wir uns in Rio noch einmal<br />

wiedersehen würden.<br />

Flug nach Rio de Janeiro<br />

Nach den wunderschönen Tagen der Begegnung freuten wir<br />

uns auf unser eigentliches Ziel – Rio de Janeiro. In aller Frühe<br />

startete unser Flug von Porto Alegre nach Rio. <strong>Ich</strong> hatte<br />

Glück und saß am Fenster. Ein Landeanflug auf Rio ist absolut<br />

sehenswert. Die Stadt hört einfach nicht auf. Der erste Eindruck<br />

war dann eher gedämpft. Im Gegensatz zu den Tagen der<br />

Begegnung war es in Rio schwül heiß. Schäbige kleine Läden<br />

und alte Kneipen prägten das Bild der Straßen. An unserem<br />

Katecheseort waren wir müde von der kurzen Nacht und erfuhren,<br />

dass wir erneut in Gastfamilien untergebracht sein würden.<br />

Am nächsten Tag machte ein Teil unserer Gruppe einen Ausflug<br />

zum Zuckerhut. Der Weg dahin war schon aufregend. Der<br />

Zug ins Zentrum war überfüllt mit Menschen aus der ganzen<br />

Welt. <strong>Ich</strong> hab die Chance genutzt und gleich etwas mit zwei<br />

Kolumbianern getauscht. Es war ein richtig tolles Gefühl, so weit<br />

weg von Zuhause vor etwas zu stehen, was man sonst nur im<br />

Fernsehen oder in Reisezeitschriften sieht. So etwas habe ich<br />

noch nie zuvor erlebt. Nach kurzer Wartezeit konnten wir dann<br />

mit der Seilbahn hinauf fahren. Von oben hat man bei gutem<br />

Wetter eine richtig tolle Aussicht über die Stadt. Zwar nieselte<br />

es und es war windig, trotzdem konnten wir von oben die<br />

Copacabana sehen. Diese war dann auch unser nächstes Ziel, da<br />

dort am Abend der offizielle Eröffnungsgottesdienst stattfand.<br />

Wir genossen die unglaubliche Atmosphäre der Musik, dem<br />

Fahnenmeer und den vielen Menschen, die auf der Copacabana<br />

zusammen Gottesdienst feierten.<br />

Katechesen als Tagesprogramm<br />

An den nächsten drei Tagen hat es sehr viel geregnet und wir<br />

hatten oft nasse Füße, aber wir haben versucht, das Beste<br />

daraus zu machen. An den Vormittagen stand stets eine Katechese<br />

mit anschließendem Gottesdienst auf unserem Tagesprogramm.<br />

Die Katechesen wurden jeweils von einem deutschsprachigen<br />

Bischof gehalten. Anschließend sind wir immer ins<br />

Zentrum gefahren. Die Christusstatue war nicht zu sehen, weil<br />

sie von Wolken verdeckt war. Einmal blitze sie kurz durch die<br />

Wolkendecke und sie war viel kleiner als ich erwartet hatte.<br />

Ab nachmittags war dann Programm auf der Copacabana, z.B.<br />

das Papst-Willkommen oder der Kreuzweg und jedes Mal waren<br />

dort so unglaublich viele Menschen. Meistens konnte man nur<br />

über die großen Bildschirme einen Blick auf das Geschehen erhaschen.<br />

Das Gefühl, dort zu stehen, lässt sich mit Worten nicht<br />

beschreiben.<br />

Normalerweise pilgert man vormittags zu dem Ort der Vigil,<br />

doch durch den Dauerregen war das Feld so aufgeweicht, dass<br />

die Vigil an die Copacabana verlegt wurde. Es war schon ein<br />

organisatorisches Wunder, eine Veranstaltung für über drei<br />

Millionen Menschen innerhalb von zwei Tagen zu verlegen. Die<br />

Copacabana wurde immer voller und das Vorprogramm war<br />

einfach fantastisch: Ein Festival des Glaubens.<br />

Bewegende Vigilfeier mit Papst Franziskus<br />

Die Vigil selbst war auch sehr bewegend. Franziskus hat mit<br />

ergreifenden Worten zu allen Pilger/innen gesprochen. Er hat<br />

uns dazu aufgefordert, das Motto „Geht und macht zu Jüngern<br />

alle Völker der Erde“ auch zu Hause zu beherzigen. Generell<br />

wirkte Franziskus sehr sympathisch. In seinem Papamobil<br />

ist er jedes Mal die ganze Copacabana hochgefahren und hat sich<br />

Zeit genommen für die Menschen, die an der Absperrung standen.<br />

Er ist auch ausgestiegen, hat Leuten die Hände geschüttelt<br />

und Kinder gesegnet, die ihm hingehalten wurden.<br />

Mein persönlicher Abschluss von Rio war der Besuch der Christusstatue.<br />

Zu dritt haben wir uns spontan entschieden unser<br />

Glück zu versuchen und ja, wir haben es geschafft hoch zu kommen,<br />

sogar mit der roten Bergbahn. Wenn man dann vor der<br />

Christusstatue steht ist er auch endlich so groß wie man ihn erwartet<br />

hat. Es ist Wahnsinn dort oben zu stehen, noch höher, als<br />

auf dem Zuckerhut. Ganz Rio liegt einem zu Füßen: Die Fußball-<br />

Stadien, die Stadtteile, die Favelas, die Strände …<br />

Zeit zum Entspannen auf der Ilha Grande<br />

Dann hieß es auch schon wieder Sachen packen und auf zur Ilha<br />

Grande. Zwei Tage Ruhe und Entspannung sind uns allen sehr<br />

recht. Ein Bus bringt uns zum Schiff. Schon die Bootsfahrt war<br />

sehr entspannend. Es lief karibische Musik und wir haben uns<br />

den Wind um die Nase wehen lassen. Ruckzuck waren die Zimmer<br />

vom Hostel bezogen, wir umgezogen und auf dem Weg zum<br />

Strand. Einfach paradiesisch: super weicher Sand, Palmen, eine<br />

leichte Brandung und Sonnenschein. Ja so lässt es sich leben.<br />

Es waren unvergessliche drei Wochen meines Lebens, die ich<br />

diesen Sommer mit so vielen tollen Menschen teilen durfte.<br />

Brasilien, ich komme wieder. Irgendwann.<br />

II<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


14<br />

BRENNPUNKT<br />

BRENNPUNKT 15<br />

„ Papa Francesco“<br />

DER HEILIGE VATER AUS NÄCHSTER NÄHE<br />

Wer im Oktober diesen Jahres sich als Pilger auf den Weg nach Rom gemacht hat, der war erstaunt oder sogar überwältigt über die<br />

Pilgerscharen, die an einem frühen Mittwochmorgen ab sieben Uhr auf den Petersplatz zuströmten. So viele Tickets für die Generalaudienzen<br />

haben wir noch nie ausgegeben, vermeldete die freundliche Dame der Pilgerstelle der Deutschen Bischofskonferenz in der Via<br />

del Banco di S. Spirito, nicht ohne einen sichtbaren Anflug von Stolz im Lächeln.<br />

Text Markus W. Konrad / Pfarrer Foto privat<br />

Im Gespräch Markus W. Konrad und Papst Franziskus<br />

>> Das Ziel jedes Einzelnen in der unüberschaubaren Menschenmasse<br />

ist es, einmal – möglichst aus der Nähe – Papst Franziskus<br />

hautnah und live zu erleben.<br />

Und dieses Erlebnis entfaltete offenbar eine eindrucksvolle<br />

Nachwirkung. Obwohl sich Papst Franziskus selbst nur der<br />

italienischen Sprache bedient, erreicht zumindest der Eindruck<br />

seiner Worte und viel mehr der Eindruck seiner Gesten<br />

die Herzen. Die gleichen riesigen Pilgermassen ziehen sich dann<br />

mittwochs gegen Mittag beschwingt und geradezu beseelt wieder<br />

zurück Richtung „Centro Storico“, nicht ohne dass sie von Papst<br />

Franziskus landestypisch mit dem Wunsch „Buon Pranzo!“<br />

(Gutes Mittagessen!) verabschiedet wurden.<br />

Ein Bild der Lebendigkeit<br />

Von der vermeintlichen Ohnmachtsstarre, die der Kirche oft<br />

genug unterstellt wird, ist nichts zu spüren, vielmehr prägen<br />

Lebendigkeit und Jugendlichkeit das Bild. Ein Bild, wie es offensichtlich<br />

auch dem Papst selbst gefällt, der während der Rundfahrt<br />

auf dem Petersplatz immer wieder seinen Fahrer bittet,<br />

den Jeep anzuhalten, um die zwei Stufen herunterzusteigen und<br />

den Menschen auf Tuchfühlung nahe zu kommen. Für die Sicherheitsleute<br />

eine sichtlich anzumerkende Herausforderung und<br />

Anstrengung, für „Francesco“ so etwas wie ein Lebenselixier,<br />

zumindest wirkt er, als würde er diese Begegnungen geradezu<br />

genießen – ganz Südamerikaner eben, und für die begeisternde<br />

Menge das Bild eines Papstes, der ganz „bei ihnen ist“.<br />

Und doch, das eindrucksvolle Bild hat irgendwie bei genauerer<br />

Betrachtung auch etwas, was mich irritiert und nachdenklich<br />

macht. Man merkt unserem Hl. Vater auch die Mühe an, die<br />

diese Begegnungen kosten. Am Ende der Audienz, wenn er sich<br />

noch die Zeit nimmt, den Kranken, Alten und den Menschen mit<br />

Behinderung zu begegnen, wirken seine Schritte schwerfälliger<br />

und in seinen Mundwinkeln wird die Anstrengung nun auch deutlicher<br />

sichtbar. So zumindest hat es meine Mutter, die das Glück<br />

dieser Begegnung hatte, in ihrem auch bereits fortgeschrittenen<br />

Alter treffsicher diagnostiziert.<br />

In mir steigt eine Bangigkeit empor, ob Franziskus die Zeit vergönnt<br />

ist, seine Projekte und Ideen, die er in seinen unkonventionellen<br />

Gesten andeutet, dem ganzen „System“ aufzuprägen.<br />

Bei „unserem ersten Treffen“ am 16. September hat Papst<br />

Franziskus vor dem Klerus seiner Diözese Rom, ein eindrucksvolles<br />

Bild seiner Idee von Kirche gezeichnet. Er wünsche sich<br />

kreative Seelsorger, die mutig sind, neue Wege der Verkündigung<br />

zu suchen und zu gehen, die auch bereit sind, sich dem<br />

Widerspruch auszusetzen. Das hat mich angesprochen. Eine Kirche,<br />

die auch mal „verunfallt“, sei ihm lieber als eine Kirche die<br />

krank und gelähmt danieder liegt, weil sie vor lauter Orthodoxie<br />

und Selbstbespiegelung den Weg zu den Menschen verliert, so<br />

habe ich seine Bilder verstanden. Und er erinnert sich an eine<br />

Mutter, die sich schützend und liebevoll vor den eigenen Sohn<br />

stellt, der drogenkrank ist. „Wir müssen lernen, auch Menschen<br />

zu begleiten, die andere Lebenswege einschlagen als wir es als<br />

Kirche richtig und zielführend einschätzen“. Seelsorger seien<br />

Träger der göttlichen Wahrheit, um die sie die Menschen nicht<br />

betrügen dürfen, aber gleichzeitig seien sie auch gerufen, den<br />

Menschen nahe zu sein und jene zu begleiten, die diese Wahrheit<br />

noch nicht oder nicht leben können oder wollen. Das sei aus<br />

seiner Sicht ja gerade das Anstrengende und Herausfordernde,<br />

aber doch auch das Spannende der Seelsorge.<br />

Beten für den Papst<br />

Am Ende dieser inspirierenden Begegnung nimmt sich „Francesco“<br />

auch hier die Zeit für „das Bad in der Menge“. Auch ich<br />

kann seine Hand ergreifen, mich kurz als neuer Pfarrer von<br />

Gernsheim vorstellen, ihm berichten, dass ich in der „Titelpfarrei“<br />

unseres Kardinals für einige Wochen des Lernens und<br />

Reflektierens „untergekommen <strong>bin</strong>“. Papst Franziskus grüßt<br />

unseren Kardinal, wünscht mir alles Gute, wendet sich schon<br />

dem Nächsten zu, als er plötzlich nochmals einen Schritt rückwärts<br />

auf mich zu tut und meine Hand ergreift: „Junger Mann,<br />

sie müssen für mich beten, ich brauche das hier – wirklich!“<br />

<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> immer noch ergriffen. „Ja, das tue ich und werde auch<br />

andere dazu einladen!“<br />

II<br />

7 Dinge, die man als Katholik tun sollte<br />

ANLEITUNG ZUM KATHOLISCH SEIN IM ALLTAG<br />

Text Martin und Matthias Göbel / KjG<br />

Illustration Rachel Schmitt / BFD<br />

Lasse in einer Schlange alle vor,<br />

die hinter dir stehen!<br />

>> Hast du es wirklich immer so eilig? Ist es<br />

immer so wichtig, sofort an der Reihe zu sein?<br />

Ein bisschen Entschleunigung würde dir sicher<br />

gut tun. Einfach mal bewusst mehr Zeit für die<br />

Dinge nehmen. Am besten übt es sich an der<br />

Supermarktkasse oder der Bushaltestelle,<br />

bevor dann die großen Aufgaben warten,<br />

wie die Parkplatzsuche oder der Kaffeestand<br />

auf dem Weg zur Arbeit …<br />

Frage: „Wie geht’s dir?“<br />

Antwort: „Beschissen und selbst?“<br />

>> Lügen ist eine Sünde. Wie oft lügst du im Alltag<br />

einfach aus Gewohnheit? Wie oft geht es dir schlecht<br />

und du sagst dennoch, dass es dir gut geht? Trau dich<br />

doch mal ehrlich im sogenannten Smalltalk zu sein.<br />

Erfahrung zeigt, dass die Belohnung tiefere Gespräche<br />

und sehr oft irritierte Gesprächspartner sind.<br />

Gehe am Sonntag in die Kirche<br />

und tue sonst nichts.<br />

11<br />

NOVEMBER<br />

>> Klingt nach einem langweiligen,<br />

vielleicht sogar verschenkten Tag?<br />

Möglicherweise ist da was dran, möglicherweise<br />

aber auch nicht! Es muss ja auch nicht<br />

jeden Sonntag sein, aber warum nicht mal<br />

an einem ausprobieren? Von Zeitdruck und<br />

Terminstress befreit wird der Tag bestimmt<br />

nicht verschenkt sein.<br />

Das Kind beim<br />

Namen nennen.<br />

>> „Sankt Martin“ oder „Sonne-<br />

Mond-und-Sterne-Fest“?<br />

Eigentlich ja auch egal,<br />

Hauptsache die Laternen<br />

leuchten und die Kinderaugen<br />

strahlen … Wirklich?<br />

Manche Namen haben aber ihre<br />

eigene Geschichte und ihre<br />

eigene Bedeutung.<br />

Warum informierst du dich<br />

nicht mal über die Bedeutung<br />

eines christlichen Festes oder<br />

welchen Tagesheiligen wir<br />

heute haben und warum?<br />

Lies doch mal<br />

ein gutes Buch,<br />

die Bibel!<br />

>> Die Bibel? Die<br />

Ganze? Um Gottes<br />

Willen! – Ja, der<br />

hat auch damit zu<br />

tun. Aber auch du<br />

selbst und sehr viele<br />

Dinge rund um<br />

Kirche und Glauben<br />

auch!<br />

Zieh ein T-Shirt an<br />

mit der Aufschrift<br />

„<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>katholisch</strong>“<br />

und trage es mit Stolz.<br />

>> Wie sollen die Menschen sonst<br />

wissen, dass du gerne mit ihnen<br />

über das Thema Glauben und<br />

Religion sprechen willst?<br />

Wie oft bekennst du deinen<br />

Glauben? Und wie oft bekennst<br />

du ihn öffentlich? Versuch doch<br />

einfach mal, in der Öffentlichkeit<br />

zum Christentum und<br />

deinem Katholischsein zu stehen.<br />

„Guten Tag, ich <strong>bin</strong> <strong>katholisch</strong>,<br />

kann ich Ihnen helfen?“<br />

>> Der Dienst an den Menschen ist eine Christenpflicht.<br />

Wir sollten andere Menschen so oft wie<br />

möglich an unsere Dienstbarkeit erinnern.<br />

Sprich wildfremde Leute an und biete ihnen deine<br />

Hilfe an. Steh dazu, dass du Katholik bist und<br />

sage es ihnen. Gerne jeden Tag im Advent.<br />

Ein ganz persönlicher Adventskalender. Hinter<br />

jeder Tür ist ein anderer Mensch.<br />

Die ganze Bibel ist<br />

natürlich ein großer<br />

Brocken, aber<br />

es gibt zahlreiche<br />

Lesepläne, die für<br />

jeden Tag einen<br />

kleinen Abschnitt<br />

vorgeben und so<br />

im Lauf der Zeit<br />

durch das Buch der<br />

Bücher führen.<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


16<br />

BRENNPUNKT<br />

BRENNPUNKT<br />

17<br />

„ Wie kannst Du noch<br />

<strong>katholisch</strong> sein?“<br />

INTERVIEW<br />

DREI JUNGE MENSCHEN IM GESPRÄCH ÜBER KIRCHE, GOTT UND GLAUBE<br />

Wie leben junge Menschen heute ihren Glauben? Welchen Stellenwert hat für sie die kirchliche<br />

Lehre? Und wie sehen sie die Kirchenskandale der letzten Jahre? Um diesen und weiteren Fragen<br />

nachzugehen, haben wir drei junge Menschen zum Gespräch eingeladen. Annika Hau, Johannes<br />

Blüm und Maike Hornung haben sich der Diskussion gestellt und sprechen darüber, was für sie<br />

persönlich „<strong>katholisch</strong> sein“ bedeutet.<br />

Interview & Fotos Michael Ziegler / BDKJ-Diözesanvorstand<br />

>> Hallo ihr drei, was sind denn drei Dinge,<br />

die für Euch ganz persönlich „<strong>katholisch</strong><br />

sein“ ausmachen?<br />

Johannes Blüm: Für mich heißt das,<br />

auf der einen Seite die Einheit der <strong>katholisch</strong>en<br />

Kirche zu sehen und auf der anderen<br />

Seite dennoch zu versuchen, alle anzusprechen.<br />

Und schließlich noch Gutes zu tun.<br />

Maike Hornung: Für mich bedeutet<br />

„<strong>katholisch</strong> sein“ zunächst mal etwas anderes<br />

als die <strong>katholisch</strong>e Kirche. Wichtige<br />

Punkte sind für mich, Gemeinschaft erfahren,<br />

zusammen etwas tun und ebenfalls<br />

Gutes zu tun. Gerade letzteres kenne<br />

ich in keinem anderen Rahmen so wie<br />

in der Kirche.<br />

Annika Hau: Auch ich trenne zwischen<br />

meinem <strong>katholisch</strong> sein und der Institution<br />

<strong>katholisch</strong>en Kirche mit ihren Hierarchien<br />

und Vertretern. Katholisch sein<br />

heißt für mich „die Welt umfassen“. Dass<br />

so etwas wie das Vater Unser und die<br />

Zeichen auf der ganzen Welt gleich sind,<br />

finde ich etwas ganz Besonderes und eine<br />

starke Ver<strong>bin</strong>dung zwischen allen <strong>katholisch</strong>en<br />

Menschen, die eine einzigartige<br />

Gemeinschaft erzeugt.<br />

Johannes: Interessant, dass wir direkt<br />

zwischen Kirche und „<strong>katholisch</strong> sein“ unterschieden<br />

haben, für mich lässt sich das<br />

so nicht trennen.<br />

Was gehört für Euch zu Eurem<br />

ganz persönlichen <strong>katholisch</strong>en<br />

Leben? Ist so etwas wie der klassische<br />

Sonntagsgottesdienst noch<br />

wichtig?<br />

Johannes: <strong>Ich</strong> gehe meistens<br />

mehr als einmal die Woche in einen<br />

Gottesdienst. Fast immer am Wochenende<br />

in meiner Heimatgemeinde<br />

in Ebersheim und unter<br />

der Woche, wenn es zum Beispiel<br />

noch einen Studierendengottesdienst<br />

oder ähnliches gibt.<br />

Und darüber hinaus ist mir ganz<br />

wichtig, mich mit anderen über<br />

Gott und den Glauben auszutauschen.<br />

Annika: Mir persönlich ist es<br />

nicht mehr so wichtig, jeden Sonntag in<br />

einen Gottesdienst zu gehen. <strong>Ich</strong> habe<br />

eher so ein Gefühl, jetzt ist es mal wieder<br />

an der Zeit. Dann gehe ich aber auch<br />

gerne in einen Gottesdienst, bei dem ich<br />

Gemeinschaft erleben kann, etwa irgendwo<br />

im Umfeld des BDKJ. Im klassischen<br />

Sonntagsgottesdienst bekomme ich oft<br />

nicht das, was ich suche und komme dann<br />

oft eher ernüchtert raus.<br />

Maike: Also ich gehe auch nicht so regelmäßig<br />

in einen Gottesdienst. Aber fast<br />

immer, wenn ich in einen Gottesdienst<br />

Maike Hornung<br />

gehe, mache ich die Erfahrung, dass ich<br />

dort ankomme und ein Stück Heimat<br />

finde. Darum gehe ich eigentlich gerne in<br />

einen Gottesdienst.<br />

Wie seht Ihr denn den Unterschied zwischen<br />

den Konfessionen? Macht <strong>katholisch</strong><br />

und evangelisch in Eurem Alltagsleben<br />

noch einen Unterschied oder<br />

fühlt Ihr Euch einfach als Christen?<br />

Annika: Da mein Vater evangelisch ist,<br />

habe ich schon Unterschiede in der Liturgie<br />

bemerkt. Wir waren einmal an Weih-<br />

nachten in einem evangelischen Gottesdienst<br />

und da habe ich gemerkt, dass das<br />

nicht so meine Heimat ist.<br />

Maike: In meinem Alltagsleben merke<br />

ich keinen Unterschied und würde mich<br />

auch zuerst als Christin definieren. Aber<br />

bei den Gottesdiensten merke ich, wie<br />

Annika auch, Unterschiede. In einem<br />

evangelischen Gottesdienst fehlt mir was,<br />

ich finde das einfach nicht so feierlich.<br />

Bei uns Katholiken, weiß ich schon direkt,<br />

was als nächstes kommt und das mag ich.<br />

Annika: Was den Alltag außerhalb von<br />

Gottesdiensten angeht, stimme ich Dir zu.<br />

Bei solchen Grundwerten wie dem vorhin<br />

angesprochene „Gutes tun“ sehe ich<br />

keine Unterschiede und halte mich im Alltag<br />

auch nicht bei Dogmen oder Abendmahlsfragen<br />

auf, sondern fühle mich in<br />

erster Linie als Christin.<br />

Johannes: <strong>Ich</strong> beantworte die Frage<br />

ganz klar mit „<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>katholisch</strong>“. <strong>Ich</strong><br />

habe <strong>katholisch</strong>e Gottesdienste mit ihrer<br />

Liturgie schon in vielen Ländern wie Nicaragua,<br />

Kenia oder Australien erlebt und<br />

die waren überall gleich. Selbst wenn ich<br />

die Sprache nicht verstanden habe, habe<br />

ich mich durch die Gesten und Symbole zuhause<br />

gefühlt. Insgesamt sollten wir aber<br />

schon versuchen, dass wir als Katholiken<br />

und Protestanten wieder zusammenkommen<br />

und zu einer Kirche werden.<br />

Da muss ich nochmal nachhaken: Durch<br />

die bekannte Liturgie ist also die Identifikation<br />

mit der <strong>katholisch</strong>en Kirche bei<br />

Euch natürlich größer als mit der evangelischen<br />

Kirche, die theologischen Unterschiede<br />

spielen für Euch aber keine<br />

Rolle?<br />

Maike: Für mich als Laie ist das ganz<br />

genauso. Die theologischen Fragen, wo<br />

es Unterschiede gibt, sind von meinem<br />

Alltagsleben und meinem Christsein sehr<br />

weit weg. Mir sind dann eher solche Unterschiede<br />

bewusst, wie, dass es bei uns<br />

zum Beispiel Heilige gibt und bei den Protestanten<br />

nicht.<br />

Wenn die <strong>katholisch</strong>e Kirche in den<br />

letzten Jahren in den Medien war, dann<br />

oft mit großen Skandalen, wie den Missbrauchsfällen,<br />

letztes Jahr kreuz.net<br />

und jetzt vor kurzem der Geschichte<br />

rund um Tebartz-van Elst. Betrifft Euch<br />

so etwas persönlich und lässt Euch an<br />

der Kirche zweifeln oder seht Ihr darin<br />

vor allem einen medialen Hype?<br />

Johannes: Mich ärgert es total, dass<br />

sowas überhaupt in der Kirche passieren<br />

kann! Es gibt so viele gute Leute, die vor<br />

Ort tolle Arbeit leisten: Priester, Hauptamtliche<br />

aber auch die ganzen Ehrenamtlichen<br />

… und dann sind es ein paar<br />

einzelne, die durch ihre Fehler den Ruf >><br />

KURZVORSTELLUNG<br />

DER PERSONEN<br />

>> Johannes Blüm ist 23 Jahre alt,<br />

studiert Katholische Theologie mit dem<br />

Ziel in einigen Jahren als Pastoralreferent<br />

in unserem <strong>Bistum</strong> zu arbeiten.<br />

Er kommt aus <strong>Mainz</strong>-Ebersheim,<br />

wo er als Ministrant und im Pfarrgemeinderat<br />

aktiv ist. Daneben engagiert<br />

er sich im Dekanatsvorstand des BDKJ<br />

<strong>Mainz</strong>-Stadt.<br />

>> Maike Hornung ist 24 Jahre alt,<br />

studiert Lehramt für Mathematik und<br />

Geschichte und ist seit ihrer Jugend in<br />

Groß-Zimmern Mitglied der KjG. Bei der<br />

KjG war sie Mitglied des Diözesanausschusses<br />

und in der Aus- und Weiterbildung<br />

von Gruppenleiter/innen aktiv.<br />

>> Annika Hau ist 26 Jahre alt, stammt<br />

ursprünglich aus Biebergemünd im<br />

<strong>Bistum</strong> Fulda, wo sie auf Pfarrei-,<br />

Regional- und Diözesanebene in der KjG<br />

aktiv war. Seit 2008 lebt die angehende<br />

Theologin in <strong>Mainz</strong> und ist auch hier im<br />

KjG Diözesanverband aktiv.<br />

„Fast immer, wenn ich in<br />

einen Gottesdienst gehe,<br />

mache ich die Erfahrung,<br />

dass ich dort ankomme<br />

und ein Stück Heimat finde.“<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


18<br />

BRENNPUNKT<br />

BRENNPUNKT<br />

19<br />

>> der Kirche und die Arbeit von all den<br />

anderen kaputt machen.<br />

Maike: Das betrifft mich schon. Denn im<br />

Alltag kommt immer mal wieder das Gespräch<br />

auf Glaube und Religion und dann<br />

stehe ich natürlich auch dazu, dass ich<br />

<strong>katholisch</strong> <strong>bin</strong>. Wegen solchen Skandalen<br />

muss ich mich dann aber mit Fragen wie<br />

„Wie kannst Du da noch <strong>katholisch</strong> sein?“<br />

auseinandersetzen. Da wird mir deutlich,<br />

dass es sehr stark durch die großen Skandale<br />

beeinflusst wird, wie Außenstehende<br />

die Kirche sehen. Und dann macht es mich<br />

wütend, weil die Skandale von einigen<br />

wenigen Menschen in der Kirche all die<br />

vielen Menschen überlagern, die ganz unskandalös<br />

versuchen, Jesu nachzufolgen.<br />

Annika: Diese Fälle und auch Geschichten<br />

über Erzieherinnen, die wiederverheiratet<br />

sind und entlassen werden,<br />

lassen die Kirche, gerade als Arbeitgeber,<br />

auf mich oft in einem schlechten Licht<br />

wirken. Denn die Kirche lässt da oft<br />

Menschen vor Ort nicht die guten Dinge<br />

tun, die sie gerne auch für die Kirche tun<br />

möchten.<br />

Maike: Das sehe ich auch so. Wenn<br />

ich solche Fälle höre, dann gibt es schon<br />

Momente, da fange ich zwar nicht an, an<br />

meinem Glauben zu zweifeln, wohl aber<br />

an meiner Kirche. Aber ich denke mir<br />

auch, wenn ich will, dass sich die Kirche<br />

in meinem Sinne entwickelt, wie ich es<br />

mir wünsche, dann wird das nicht wahrscheinlicher,<br />

wenn ich sage, ich trete aus,<br />

Annika Hau<br />

sondern nur wenn ich dabei bleibe<br />

und tue, was mir möglich ist.<br />

In den Medien sind auch das<br />

Verhältnis von Kirche und Staat<br />

oder die Kirchensteuer immer<br />

wieder ein Thema. Wie seht Ihr<br />

das?<br />

Johannes: <strong>Ich</strong> fange mal mit<br />

der Kirchensteuer an. Die finde<br />

ich so gerecht, weil die Menschen,<br />

die viel verdienen auch<br />

viel zahlen und die Menschen,<br />

die wenig verdienen, wenig<br />

zahlen. Außerdem ist es auch<br />

so, dass die Kirchen den Staat dafür<br />

bezahlen, dass er die Kirchensteuer einzieht.<br />

Daher würde ich daran nichts ändern.<br />

Mein Ideal wäre aber eine Kirche, in<br />

der alle der Kirche das spenden, was sie<br />

möchten und nicht gezwungen sind, einen<br />

gewissen Prozentsatz zu zahlen. Aber<br />

realistisch wäre das wohl nicht.<br />

Annika: <strong>Ich</strong> denke schon, dass die <strong>katholisch</strong>e<br />

und die evangelische Kirche hier<br />

einige Privilegien gegenüber anderen Religionsgemeinschaften<br />

haben und frage<br />

mich auch, ob sich diese Privilegien aufrechterhalten<br />

lassen, wenn die Katholiken<br />

und Protestanten irgendwann nicht mehr<br />

die Mehrheit in Deutschland sind, sondern<br />

das Gros der Leute keiner der Kirchen angehört.<br />

Aber an sich ist das für mich kein<br />

großes Thema.<br />

Oft bringen sich die Kirchen auch<br />

direkt in die Politik ein und formulieren<br />

zu bestimmten Gesetzesvorhaben wie<br />

etwa der Anerkennung homosexueller<br />

Partnerschaften oder der Präimplantationsdiagnostik<br />

ihre eigenen Forderungen.<br />

Unterstützt Ihr diese Lobbyarbeit<br />

der Kirche oder findet Ihr, die Kirchen<br />

sollten sich aus der Tagespolitik lieber<br />

heraushalten?<br />

Johannes: Dass sich ein einzelner<br />

Christ politisch betätigt, finde ich gut.<br />

Wenn sich die Kirche als Institution äußert,<br />

finde ich das in vielen Fragen<br />

schwieriger. Denn dafür müsste sie meiner<br />

Meinung nach in diesen Fragen auch<br />

den Rückhalt der großen Mehrheit der<br />

Katholiken haben und diese Positionen<br />

vorher irgendwie erfragen. In den Fragen,<br />

die Du angesprochen hast, argumentiert<br />

die Kirche aus ihrer Lehre heraus. Da kann<br />

ich im Gegensatz zu anderen Fragen immerhin<br />

nachvollziehen, woher die Positionen<br />

kommen.<br />

Maike: Schwierige Frage … Zunächst<br />

funktioniert für mich „Christ sein“ nicht,<br />

ohne politisch zu sein, da wir Verantwortung<br />

für die Gesellschaft tragen. Daher<br />

finde ich es an sich auch gut und richtig,<br />

wenn sich die Kirche zu manchen Gesetzen<br />

äußert. Auf der anderen Seite ist es<br />

so, dass es dafür schon schön wäre, wenn<br />

die Kirche dabei auch die Meinung der<br />

Gläubigen vertritt.<br />

„Das mit dem Fragebogen finde<br />

ich auch sehr gut. Da es scheinbar<br />

wirklich das erste Mal ist,<br />

dass alle gehört werden.“<br />

Und wie ist es für Euch, wenn sich der<br />

Papst zu verschiedenen Themen äußert?<br />

Welche Ver<strong>bin</strong>dlichkeit haben die<br />

päpstlichen Äußerungen für Euch ganz<br />

persönlich?<br />

Johannes: Zunächst ist die päpstliche<br />

Lehre für mich nicht die Lehre einer einzelnen<br />

Person, sondern die der Kirche. Ein<br />

Papst entwickelt auch keine Position ganz<br />

alleine, sondern er diskutiert das vorher<br />

mit Kardinälen, Bischöfen und sollte auch<br />

„einfache“ Gläubige befragen. Ebenso<br />

befragt er die Bibel. Diese päpstlichen<br />

Lehrmeinungen nehme ich schon ernst<br />

und finde es auch gut, wenn sie wie im<br />

YOUCAT in jugendgemäßer Sprache präsentiert<br />

werden. Letztlich entscheide ich<br />

aber für mich, welchen dieser Lehrmeinungen<br />

und Positionen ich zustimme. Das<br />

kann ich bei vielen, aber natürlich auch<br />

nicht bei allen Punkten. Bei Papst Franziskus<br />

finde ich es nun besonders toll, dass<br />

er nicht nur Kardinäle und Bischöfe fragt,<br />

sondern mit dem Fragebogen zum Familienbild<br />

auch flächendeckend alle Gläubigen<br />

weltweit mit einbezieht und wissen<br />

will, wie die Situation vor Ort ist.<br />

Maike: Gerade das mit dem Fragebogen<br />

finde ich auch sehr gut. Da es scheinbar<br />

wohl wirklich das erste Mal ist, dass<br />

alle gehört werden. Ganz allgemein finde<br />

ich es auf der einen Seite gut, dass es einen<br />

Papst gibt, der für die ganze Kirche<br />

sprechen und Position beziehen kann und<br />

damit auch gehört wird. Schwierig wird<br />

es für mich auf der anderen Seite aber,<br />

wenn ich diesen Positionen nicht zustimmen<br />

kann. Dann lebe ich schon in einem<br />

gewissen Konflikt. Daher finde ich es gut,<br />

wenn jetzt auch mal die Meinungen der<br />

Gläubigen gehört werden und <strong>bin</strong> sehr gespannt<br />

auf das Ergebnis und wie das weltweit<br />

aussieht, da ich selbst nur einen sehr<br />

kleinen Ausschnitt der einen Milliarde Katholiken<br />

kenne – und <strong>bin</strong> auch gespannt,<br />

welche Konsequenzen die Kirche daraus<br />

ziehen wird.<br />

Annika: Mit der päpstlichen Lehre<br />

finde ich das keine ganz einfache Sache.<br />

Denn wenn ich mein Leben so leben würde,<br />

wie es die päpstliche und kirchliche<br />

Lehre vorsieht, dann wäre mein Leben<br />

schon ein anderes. <strong>Ich</strong> teile zwar viele<br />

Grundpositionen der Kirche, finde aber<br />

oft die Schwerpunkte, die sie setzt und<br />

wie sie ihre Lehre vermittelt schwierig.<br />

Wenn ich an meine Zeit in Afrika denke,<br />

finde ich es etwa total erschreckend,<br />

wenn ein Papst wie damals Benedikt XVI.<br />

dorthin reist und als erstes mal wieder<br />

verkündet „Kondome sind böse und verboten“.<br />

Durch solch eine Äußerung sterben<br />

dort Menschen! Uns hier in Deutschland<br />

fällt es sehr leicht, kirchliche Positionen,<br />

die uns nicht gefallen, zu ignorieren, aber<br />

gerade in Afrika hat eine solche Äußerung<br />

direkte Folgen für die Menschen. Darum<br />

erwarte ich von der Kirche, dass sie ihre<br />

Lehre mit der nötigen Sensibilität verkündet<br />

und etwa statt über ein Verbot<br />

von Kondomen darüber spricht, dass<br />

man sich für einen Partner entscheiden<br />

und eine feste und auf Dauer angelegte<br />

Beziehung führen soll. Denn<br />

das ist es, was ich auch gut finde<br />

und dann kann ich da auch wieder<br />

mit. So ist es bei vielen Dingen. Die<br />

Kirche äußert sich sehr plakativ,<br />

vernachlässigt aber, die Werte, die<br />

hinter all den Geboten und Verboten<br />

stehen, zu vermitteln.<br />

Maike: Ganz genau! Das finde<br />

ich auch wichtig, schließlich sind<br />

nicht alle Katholiken weltweit in<br />

der privilegierten Situation wie<br />

wir, zu jeder kirchlichen Position<br />

alle Hintergründe und Interpretationen<br />

nachlesen zu können.<br />

Nun meine letzte Frage: Habt<br />

Ihr einen konkreten Wunsch an die Kirche?<br />

Annika: <strong>Ich</strong> wünsche mir, dass die Kirche<br />

immer aus dem Glauben heraus für<br />

die Menschen handelt und dabei die Menschen,<br />

so wie sie sind, ernst nimmt.<br />

Johannes: <strong>Ich</strong> wünsche mir einen<br />

größeren Dialog, also die Fortsetzung des<br />

Weges, den Papst Franziskus jetzt eingeschlagen<br />

hat.<br />

Maike: <strong>Ich</strong> wünsche mir mehr Taten<br />

und weniger Worte von der Kirche. Also,<br />

dass wir uns nicht in theologischen Diskussionen<br />

verlieren.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

II<br />

Johannes Blüm<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


UNIVERSAL<br />

ERNEUERUNG<br />

BETEN FIRMUNG<br />

BISCHOF<br />

HOCHZEIT<br />

MARIENLIEDER<br />

ENZYKLIKA<br />

BROT SAKRAMENTE<br />

ZWEITES VATIKANISCHES KONZIL<br />

HUNGERTUCH<br />

WELTKIRCHE<br />

ÜBERZEUGUNG<br />

KIRCHENJAHR<br />

KRANKENSALBUNG<br />

KNIEBANK<br />

WASSER<br />

TRADITION<br />

KIRCHENTAGE<br />

CHRISTUS<br />

VIELFALT<br />

ROM<br />

VERANTWORTUNG<br />

MAINZ<br />

WEIN<br />

BRAUCHTUM<br />

LEBEN<br />

KAMINGESPRÄCH<br />

HEIMAT<br />

KOMMUNION<br />

JAKOBSWEG<br />

HOCHAMT<br />

STERNSINGER<br />

GOTT<br />

SENSUS FIDEI<br />

JESUS<br />

TAUFE<br />

KIRCHE<br />

FROHE BOTSCHAFT<br />

GLOCKEN<br />

PROZESSION<br />

KIRCHLICHE HILFSWERKE<br />

DIALOG<br />

ANBETUNG<br />

GEISTLICHE GEMEINSCHAFTEN<br />

ALTAR<br />

WEGGEMEINSCHAFT<br />

SINN GEBEN<br />

EINSATZ<br />

PRIESTER<br />

72-STUNDEN-AKTION<br />

BDKJ<br />

GLAUBENSBEKENNTNIS<br />

BEHEIMATUNG<br />

BEERDIGUNG<br />

GESPRÄCHE<br />

ANSICHTSSACHE?! AMEN<br />

THEOLOGIE HEILIG<br />

FRIEDENSGEBET<br />

OSTERNACHT<br />

NAMENSTAG WEIHNACHTEN<br />

GLAUBEN<br />

TAIZE<br />

DON BOSCO<br />

AUFERSTEHUNG<br />

NÄCHSTENLIEBE<br />

GEMEINSCHAFT<br />

UNTERWEGS<br />

PAPST FRANZISKUS<br />

DOM<br />

CARITAS<br />

MÖNCH<br />

KARDINAL<br />

VATIKAN<br />

Katholisch. Po litisch. Aktiv.<br />

HEILIGE<br />

NONNE<br />

EUCHARISTIE<br />

KIRCHTURM<br />

RELIQUIEN<br />

GOTTESLOB<br />

MINISTRANTEN<br />

AUSTAUSCH<br />

KREUZ<br />

FRONLEICHNAM<br />

WEIHRAUCH<br />

EINHEIT<br />

WELTJUGENDTAG<br />

BEICHTE GEMEINSCHAFT<br />

ENGAGEMENT<br />

AUSTAUSCH<br />

VIELFALT<br />

WEIHWASSER<br />

RELIGIONSUNTERRICHT<br />

MESSDIENER<br />

JUGENDVERBÄNDE


22 BDKJ<br />

BDKJ 23<br />

„Ansichtssache?!“ Vielfältige Positionen zur Kirche zum Greifen nah<br />

„Mit ‚Ansichtssache?!‘ ist es uns gelungen,<br />

die Positionen der Kinder, Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />

zu bündeln und so ein starkes Signal an<br />

die Kirche zu senden.“<br />

„Ansichtssache?!“<br />

DIÖZESANVERSAMMLUNG VERABSCHIEDET IHRE ANSICHT ZUR KIRCHE VON HEUTE<br />

Seit ihrem Start mit der DV 2012 hat die Kampagne „Ansichtssache!?“ weit über tausend Jugendlichen und Jungen Erwachsenen ein Forum<br />

gegeben, eigene Gedanken, Positionen und Veränderungswünsche zu Kirche zu formulieren und damit eine eigene starke Stimme zu entwickeln.<br />

Kein Wunder also, dass die Kampagne auf ihrer Zielgeraden in diesem Jahr gleich zwei Diözesanversammlungen maßgeblich geprägt hat.<br />

Text Christina Hach / BDKJ-Vorstand Foto BDKJ <strong>Mainz</strong><br />

>> Nachdem die letzten Monate gefüllt<br />

waren mit guten Gesprächen, spannenden<br />

Diskussionen und vielfältigen Aktionen<br />

rund um die Kampagne, galt es die Ansichten,<br />

Impulse, Hoffnungen und Wünsche<br />

der jungen Menschen zu bündeln, um sie<br />

zur Sprache und zu Gehör zu bringen. Auf<br />

der Diözesanversammlung 2013, die vom<br />

28. bis zum 30. Juni im Jugendhaus Don<br />

Bosco in <strong>Mainz</strong> stattfand, stand nach der<br />

Berichtsdiskussion am Freitagabend und<br />

am Samstagmorgen, der Samstagmittag<br />

ganz im Zeichen des Studienteils zur Kampagne<br />

„Ansichtssache!?“.<br />

Akt I – DV im Juni<br />

Eingeladen zur Diskussion wurden die rund<br />

sechzig Delegierten dabei von einem Meer<br />

aus über 700 bunten Luftballons, das alle<br />

Gedanken der jungen Menschen zu „ihrer“<br />

Kirche im Atrium des Jugendhauses Don<br />

Bosco schweben ließ. Entstanden aus dem<br />

Nachdenken und den Gesprächen über<br />

Kirche, hatten Kinder, Jugendliche und<br />

Junge Erwachsene im <strong>Bistum</strong> diese in den<br />

Wochen zuvor auf Plakaten formuliert und<br />

dargestellt. Geleitet wurden sie dabei<br />

von den Punkten „Was wir an der Kirche<br />

schätzen“, „Was uns an der Kirche stört“<br />

und „Unsere drei Wünsche für die Kirche“.<br />

Die Versammlungsteilnehmer konnten<br />

zunächst durch dieses bunte Meer an<br />

Gedanken stöbern und sie auf sich wirken<br />

lassen. Schließlich galt es in drei Runden,<br />

den ein oder anderen Impuls zu je einem<br />

der drei Leitaspekte, an dem man hängen<br />

geblieben war, zu pflücken, um ihn in eine<br />

der angebotenen Diskussionsgruppen hineinzutragen.<br />

Gegliedert nach den drei<br />

Großbereichen „Kirche als Institution“,<br />

„Kirche als Ort“ und „Kirche als Gemeinschaft<br />

der Gläubigen“ konnte sich jede/r<br />

Teilnehmer/in eine passende Anlaufstelle<br />

suchen, um noch tiefer in den Dialog<br />

einzusteigen. Sophia Plum (KJZ-Referentin<br />

<strong>Mainz</strong> Stadt), Sascha Zink (Referat Jugend<br />

und Schule) und Dirk Tänzler (BDKJ-<br />

Bundesvorsitzender) zeigten sich als kompetente<br />

Moderatoren dafür zuständig, die<br />

einzelnen Debatten in den Kleingruppen<br />

zu leiten und die verschiedenen Aspekte<br />

zu sammeln.<br />

Nach Abschluss der drei Diskussionsrunden,<br />

waren so nicht nur unzählige Positionen<br />

aufgegriffen und besprochen worden.<br />

Der Versammlung war damit auch die<br />

Grundlage gegeben, im Folgenden noch<br />

tiefer zu den wesentlichen Ansichten aller,<br />

die sich in den Prozess der Kampagne<br />

eingebracht hatten, vorzudringen. In kleinen<br />

Beratungsgruppen zu den verschiedenen<br />

Großbereichen diskutierten die Vertreter/innen<br />

der Jugendlichen und Jungen<br />

Erwachsenen erneut über die gebündelten<br />

Ergebnisse der vorausgegangenen<br />

Gespräche und strukturieren die Aspekte<br />

und Gedanken. Den Resultaten ihrer Studien<br />

verliehen die jeweiligen Gruppen in<br />

Form von Aussagen und Thesen Ausdruck.<br />

Bei einem Zusammenkommen aller Delegierten<br />

im Plenum konnten die Ergebnisse<br />

des Studienteils so präsentiert und<br />

im Hinblick auf das Vorhaben ein Papier<br />

mit konkreten Positionen, Ideen und<br />

Forderungen daraus zu entwickeln, zusammengetragen<br />

werden. Ein erster Entwurf<br />

des Positionspapiers nahm Form an.<br />

Weil der Prozess und der daraus resultierende<br />

Beitrag dem Verband ein großes<br />

Anliegen war und der Sonntag dieser DV<br />

ganz im Zeichen der Wahlen (s. Info-Kasten)<br />

stand, wurden die abschließenden Beratungen<br />

sowie die Verabschiedung des vorliegenden<br />

Antrags jedoch auf eine weitere,<br />

außerordentliche DV verlagert.<br />

Akt II – außerordentliche DV im September<br />

Passend zur Wichtigkeit dieses besonderen<br />

Vorhabens traf sich die Versammlung<br />

daher am Sonntag, den 8. September zur<br />

außerordentlichen Diözesanversammlung<br />

an einem außergewöhnlichen Ort: dem<br />

Priesterseminar in <strong>Mainz</strong>. Engagiert berieten<br />

die Delegierten den Text und seine<br />

Positionen noch einmal bis ins Kleinste,<br />

um ihrem Beitrag zum kirchenpolitischen<br />

Dialog den letzten Schliff zu geben. Wie<br />

zufrieden schließlich alle mit dem Ergebnis<br />

ihrer Arbeit waren, zeigte sich an am<br />

Ende der Sitzung in einem tollen Abschluss:<br />

der Antrag zum Positionspapier des BDKJ<br />

wurde einstimmig verabschiedet.<br />

Das Positionspapier<br />

Im beschlossenen Papier betont der BDKJ<br />

seine Verbundenheit zur Kirche, in der<br />

alle Menschen durch das gemeinsame<br />

Priestertum aufgerufen sind, im Geiste<br />

des Evangeliums zu leben und zu handeln.<br />

„Kirche ist für uns der Ort, den wir mitgestalten<br />

und ein Ort, an dem wir uns aus<br />

unserem Glauben heraus engagieren“,<br />

fasst BDKJ-Präses Pfarrer Mathias Berger<br />

das Selbstverständnis der Jugend im <strong>Bistum</strong><br />

zusammen.<br />

Der Verband fordert demgemäß aber<br />

auch ein Kirchenverständnis, nach dem<br />

Kirche als auch von jungen Menschen geprägter<br />

und gestalteter Ort beschrieben<br />

wird. Dies setze einen Dialog auf Augenhöhe<br />

innerhalb der gesamten Kirche voraus.<br />

Kirche müsse sich hinterfragen lassen<br />

und nachvollziehbare Antworten geben.<br />

Wesentliche Grundwerte dieses Verständnisses<br />

seien Respekt, Toleranz und Gleichberechtigung,<br />

für die Wort und Beispiel<br />

Christi stehen. Um all diesen Ansprüchen<br />

gerecht zu werden, fordert der BDKJ<br />

weiterhin eine ideelle, personelle und<br />

organisatorische Unterstützung der Jugendverbandsarbeit.<br />

Im Dialog<br />

„Mit der Kampagne ist es uns gelungen,<br />

die Positionen der Kinder, Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />

zu bündeln, um so ein starkes Signal an<br />

die Kirche zu senden,“ beschreibt die<br />

Diözesanvorsitzende Constanze Coridaß<br />

den Anspruch des BDKJ <strong>Mainz</strong>. Die<br />

Kampagne hat geholfen junge Menschen<br />

sprachfähig zu machen, um Sachverhalte<br />

und Aussagen rund um Kirche kritisch<br />

hinterfragen zu können. Dadurch hat der<br />

Verband mit seinen Mitgliedern Zukunftsperspektiven<br />

für die Kirche von morgen<br />

entwickelt. Mit dem vorliegenden Positionspapier<br />

legt der BDKJ <strong>Mainz</strong> der <strong>Bistum</strong>sleitung<br />

und den kirchlichen Räten,<br />

aber auch den Gremien in den Pfarreien<br />

seinen Beitrag daher nun zum Gespräch<br />

über Gegenwart und Zukunft der Kirche<br />

vor. Denn auch wenn die Kampagne selbst<br />

ihrem Abschluss entgegen sieht, gilt es<br />

in der kommenden Zeit die gebündelten<br />

Ansichten der Jugend im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />

als Beitrag zum Gespräch in die Kirche<br />

überall immer wieder einzubringen. II<br />

WAHLEN & VERABSCHIEDUNGEN<br />

>> BDKJ Vorstand<br />

Im Rahmen der DV im Juni verabschiedete<br />

die Versammlung Anna Sauer nach einem<br />

Jahr aus dem ehrenamtlichen Diözesanvorstand<br />

Aber auch bei den Hauptamtlichen<br />

standen Veränderungen an: Bianka Mohr trat<br />

nach acht Jahren als Diözesanvorsitzende<br />

und Markus Konrad nach zehn Jahren als<br />

Diözesanpräses von ihren Ämtern zurück.<br />

Beiden verlieh der BDKJ im Rahmen einer<br />

Feierstunde das silberne Ehrenkreuz für ihr<br />

Engagement. Der BDKJ-Bundesvorstand verlieh<br />

Bianka zudem das Goldene Ehrenkreuz<br />

des BDKJ und dankte ihr so für ihre Arbeit<br />

auf Bundesebene.<br />

Am Sonntag wurden Christina Hach, Johannes<br />

Witting und Michael Ziegler von den<br />

Delegierten für eine weitere Amtszeit als<br />

ehrenamtliche Vorstandsmitglieder bestätigt.<br />

Ina May, die im vergangenen Jahr für<br />

drei Jahre gewählt wurde, ergänzt das Team<br />

weiterhin. Eine weitere weibliche Amtsträgerschaft<br />

bleibt leider unbesetzt. Als<br />

hauptamtliche Diözesanvorsitzende wählte<br />

die Versammlung Constanze Coridaß, die sich<br />

knapp gegen Eva Kandlinger durchsetzte.<br />

Mathias Berger ergänzt von nun an als neuer<br />

Diözesanpräses das Team der Hauptamtlichen,<br />

in dem Eric Niekisch weiter das Amt<br />

als Diözesanvorsitzender wahrnimmt.<br />

>> Ausschüsse und Kuratorium<br />

• Neu im Kuratorium Stiftung Jugendraum:<br />

Andreas Jäger (KjG).<br />

• In den Satzungsausschuss wurden Julia<br />

Schal und André Rohen neu gewählt.<br />

Florian Tausch wurde im Amt bestätigt,<br />

Sebastian Franzreb ist noch für ein Jahr<br />

gewählt.<br />

• In den Wahlausschuss wurden Alexander<br />

Berg, Caroline Stahlhofen, Stephanie<br />

Langer und Martin Göbel gewählt.<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


24 BDKJ<br />

BDKJ 25<br />

INTERVIEW<br />

„ Wichtig ist die Sicherung der Rahmenbedingungen<br />

für das Ehrenamt“<br />

CONSTANZE CORIDASS UND MATHIAS BERGER ERZÄHLEN NACH EINHUNDERT TAGEN IM NEUEN AMT<br />

Auf der BDKJ-Diözesanversammlung 2013 wählten die Delegierten Constanze Coridaß und Pfarrer<br />

Mathias Berger in den hauptamtlichen BDKJ-Diözesanvorstand. In Personalunion sind die Beiden<br />

ebenso im Leitungsteam des Bischöflichen Jugendamtes im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong>.<br />

Interview & Fotos Simone Brandmüller / PR-Referentin<br />

„Es braucht Freiräume, die<br />

Kinder und Jugendliche selbstorganisiert<br />

und selbstbestimmt<br />

gestalten können.“<br />

>> Welche Erfahrungen bringt Ihr in Eure<br />

Arbeit als BDKJ-Diözesanvorstand/BJA-<br />

Leitung ein?<br />

Constanze Coridaß: <strong>Ich</strong> glaube all unsere<br />

Erfahrungen die wir in das Team des<br />

BDKJ-Vorstandes und in die BJA-Leitung<br />

mitbringen ergänzen sich super. So unterstützen<br />

wir uns gegenseitig sehr gut<br />

in der Phase der Einarbeitung. <strong>Ich</strong> kann<br />

so vieles aus meinem Politikstudium für<br />

das Lehramt mit einbringen gerade auch<br />

wenn es um die politische Interessensvertretung<br />

geht, und die Erfahrungen als Project<br />

Managerin in der Werbeagentur sind<br />

super hilfreich bei der Strukturierung der<br />

Arbeit und der Themen die in unserer Arbeit<br />

so wahnsinnig vielfältig und umfangreich,<br />

aber vor allem spannend sind. Mit<br />

Sicherheit sind aber meine Erfahrungen,<br />

die ich in der J-GCL und auch im BDKJ-<br />

Vorstand ehrenamtlich machen durften,<br />

dass was mich anspornt, mir Sicherheit<br />

gibt und erdet in der täglichen Arbeit.<br />

Mathias Berger: <strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> gerne Priester<br />

und habe gerne mit Menschen zu tun. <strong>Ich</strong><br />

bringe meine seelsorglichen Erfahrungen<br />

mit, halte es für wichtig, dass Zeit bleibt<br />

für das persönliche Gespräch auch wenn<br />

das gerade noch zu kurz kommt. <strong>Ich</strong> habe<br />

Erfahrungen in der Jugendarbeit der Pfarreien<br />

und durch meine Zeit als KjG-Geist<br />

kenne ich Verbandsleben von innen. <strong>Ich</strong><br />

interessiere mich für die Ideen und Fragen<br />

junger Menschen und kann dabei auch<br />

ganz gut damit umgehen, dass sie vieles<br />

besser können und wissen als ich. Bei<br />

meinem Geschichtsstudium und auch in<br />

der Theologie hat mich interessiert, große<br />

Bögen zu überblicken, Strömungen zu<br />

identifizieren und die große Einordnung hin<br />

zu bekommen. <strong>Ich</strong> denke und frage eher<br />

grundsätzlich, in großen Zusammenhängen.<br />

Bei der konkreten Umsetzung fehlt<br />

mir oft die Idee, wie genau etwas und in<br />

welchen Schritten zu erreichen ist. Da<br />

<strong>bin</strong> ich auf andere mit deren Erfahrungen<br />

zum Beispiel im Projektmanagement angewiesen.<br />

Im Team und ergänzen wir uns<br />

dahingehend sowohl in der BJA-Leitung<br />

als auch im BDKJ-Vorstand sehr gut. Und<br />

vielleicht das noch: mein Studium der<br />

Musik fürs Gymnasiale Lehramt war eine<br />

Zeit, in der ich mir eine gute Arbeitsdisziplin<br />

und Ausdauer angeeignet habe,<br />

die ich jetzt schlichtweg brauche.<br />

Was sind Eure Arbeitsschwerpunkte?<br />

Mathias Berger: Zurzeit versuche mich<br />

in vieles einzuarbeiten und Übersicht zu<br />

gewinnen. Ganz konkret werden meine<br />

Schwerpunkte erst für 2014: im Blick auf<br />

den BDKJ die Motivation und Stärkung der<br />

„mittleren Ebene“ (Dekanate), die inhalt-<br />

liche Anknüpfung an die Kampagne „Ansichtssache?!“,<br />

die Romwallfahrt der Minis,<br />

die Weiterentwicklung des WELTfair-<br />

ÄNDERER-Formates und die Beteiligung an<br />

der Ökumenischen Versammlung. Gemeinsamer<br />

Schwerpunkt der BJA-Leitung ist<br />

der Organisationsentwicklungsprozess mit<br />

dem Ziel, unsere Abteilung den veränderten<br />

Rahmenbedingungen anzupassen.<br />

Constanze Coridaß: Der Organisationsentwicklungsprozess<br />

wird mit Sicherheit<br />

viel Zeit und Raum in den nächsten eineinhalb<br />

Jahren einnehmen. Meine Schwerpunkte<br />

liegen in den Bereichen Prävention<br />

und Kindeswohl, Öffentlichkeitsarbeit, in<br />

der Mitarbeit in den Gremien des <strong>Bistum</strong>s<br />

und der politische Interessensvertretung<br />

in Hessen.<br />

Gibt es Aufgaben und Projekte, die Euch<br />

besonders am Herzen liegen?<br />

Mathias Berger: Mir liegt die spirituelle<br />

Begleitung am Herzen. Die Botschaft<br />

Jesu ist unsere Grundlage und Inspirationsquelle.<br />

Und: wir sind in seinem Namen und<br />

in seinem Auftrag als Kirche miteinander<br />

unterwegs. Das muss immer wieder auch<br />

eigens Thema sein, damit es sich nicht<br />

in der Vielzahl der Aufgaben, Themen<br />

und Projekte verliert …<br />

Constanze Coridaß: … das schätze ich<br />

sehr in unserer Zusammenarbeit. In jede<br />

Sitzung starten wir mit einem Impuls und/<br />

oder Gebet. <strong>Ich</strong> glaube, dass hast du<br />

„himmeln“ genannt bei all dem, was uns<br />

auch immer wieder erdet. <strong>Ich</strong> glaube,<br />

das macht unsere Arbeit mit aus und auf<br />

dieser Basis kann man dann alle Aufgaben<br />

angehen. Ein Projekt, das mir sehr am<br />

Herzen liegt, ist vor allem die Darstellung<br />

und Kommunikation unserer Arbeit nach<br />

innen und nach außen. <strong>Ich</strong> finde, dass wir<br />

so viel tolle Angebote machen und qualifizierte<br />

Arbeit leisten, ehren- und hauptamtlich.<br />

Das müssen wir noch ein ganzes<br />

Stück selbstbewusster und deutlicher<br />

benennen und zeigen. Hier ist mir wichtig,<br />

alle existenten Kommunikationskanäle und<br />

Möglichkeiten der Interessensvertretung<br />

zu beleuchten, die Strategien zu überprüfen<br />

und wenn nötig in Teilen neu zu<br />

definieren und zu strukturieren.<br />

Was möchtet Ihr für das BJA bzw. den<br />

BDKJ erreichen?<br />

Mathias Berger: Es braucht Freiräume,<br />

die Kinder- und Jugendliche selbstorganisiert<br />

und selbstbestimmt gestalten können.<br />

Kirchliche Jugend(verbands)arbeit<br />

kann solche Lebensräume ermöglichen.<br />

Unsere Aufgabe ist es, dafür innerkirchlich<br />

und im gesellschaftlichen Diskurs einzutreten.<br />

Wir müssen die Angebotsvielfalt<br />

erweitern auf Zielgruppen hin, die wir bislang<br />

gar nicht erreichen. Es braucht dabei<br />

vielfältigen Kooperationen, gute Vernetzung<br />

mit anderen Trägern, um Kinder und<br />

Jugendliche kreativ mit der Frohen Botschaft<br />

Jesu Christi mit all ihren lebensfördernden<br />

Implikationen in Berührung<br />

zu bringen. Und: ich halte es für wichtig,<br />

dass Jugendliche auch sagen können, was<br />

ihnen an Kirche aufstößt und dass sie<br />

dabei als prophetische Stimmen im Ganzen<br />

der Kirche gehört werden.<br />

Constanze Coridaß: Das würde ich alles<br />

unterschreiben und ich glaube, dass wir<br />

mit „Anssichtssache?!“ kirchenpolitisch<br />

auch schon einen Anstoß geben konnten.<br />

Hier müssen wir dran bleiben. Wichtig ist<br />

mir darüber hinaus gerade auch in Bezug<br />

auf den von Mathias angesprochenen gesellschaftlichen<br />

Diskurs die Sicherung der<br />

Rahmenbedingungen für das Ehrenamt …<br />

vielleicht muss man mittlerweile schon<br />

„Wiederherstellung“ sagen. Wenn die<br />

Schule und das Studium immer mehr Raum<br />

einnehmen gehen uns die Ehrenamtlichen<br />

verloren, nicht weil sie vermeintlich kein<br />

Interesse mehr an unseren Themen und<br />

Strukturen haben, sondern weil ihnen die<br />

Zeit fehlt. Kindern und Jugendlichen entgeht<br />

die Möglichkeit außerhalb des durch<br />

Studium und Schule strukturierten >><br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


26 BDKJ<br />

BDKJ<br />

27<br />

„Kinder und Jugendliche können<br />

in der Jugend(verbands)arbeit<br />

so viel erleben und lernen.“<br />

KURZVORSTELLUNG<br />

CONSTANZE CORIDAß<br />

>> Geboren am 11.11.1983<br />

in <strong>Mainz</strong><br />

>> Studium der Politikwissenschaft,<br />

Englisch und Pädagogik<br />

(Staatsexamen)<br />

>> 2011 – 2013<br />

Project Managerin<br />

Bartenbach Marketing Services<br />

>> 2003 – 2007<br />

Regionalleiterin<br />

J-GCL Region West<br />

>> 2008 – 2012<br />

ehrenamtlicher<br />

BDKJ-Diözesanvorstand<br />

>> Seit 2013<br />

BDKJ-Diözesanvorsitzende<br />

und Leiterin des Bischöflichen<br />

Jugendamtes (BJA)<br />

>> Alltags ihre eigenen Prioritäten zu setzen,<br />

frei zu entscheiden, wo und wieviel<br />

sie sich einbringen wollen und können.<br />

Kinder und Jugendliche können in der Jugend(verbands)arbeit<br />

so viel erleben und<br />

lernen, was für sie selbst und die Gesellschaft<br />

unsagbar wichtig ist. Neben der Forderung<br />

nach mehr Freiraum, die Mathias<br />

schon betont hat, ist die Sicherung der<br />

hauptamtlichen Strukturen unabdingbar.<br />

Fasst die ersten 100 Tage im neuen Amt<br />

in fünf Worten zusammen …<br />

Constanze Coridaß: Vielseitigkeit –<br />

Herausforderung – Teamarbeit – Herzlichkeit<br />

– Spaß.<br />

Mathias Berger: … da stimme ich zu<br />

und ergänze gerne: komplex – intensiv –<br />

unterstützt – kollegial – faszinierend.<br />

Constanze, die Unterschiede beim<br />

Arbeiten in der freien Wirtschaft<br />

und in einer Non-Profit-Organisation<br />

sind …<br />

Constanze Coridaß: … in den<br />

Abläufen gar nicht so groß, wie man<br />

vielleicht meinen könnte. In der freien<br />

Wirtschaft und bei uns kommt es<br />

darauf an seine Arbeit gut zu strukturieren,<br />

den Überblick zu behalten und<br />

sich immer wieder in neue Aufgaben<br />

und Projekte einzuarbeiten.<br />

<strong>Ich</strong> schätze aber gerade im BDKJ/<br />

BJA, dass hier auf einen regelmäßigen<br />

Austausch, die Zusammenarbeit im<br />

Team und auch immer wieder die Reflexion<br />

der eigenen Arbeit großen Wert gelegt<br />

wird. Und ich habe schon auch das<br />

Gefühl, dass hier für die Umsetzung von<br />

tollen und spontanen Ideen wie zum Beispiel<br />

der Adventsmarkt, aber auch für das<br />

Persönliche und Zwischenmenschliche, ob<br />

durch Gottesdienst, Impuls oder Gespräche<br />

doch vielleicht einmal ein bisschen<br />

mehr Zeit bleibt …<br />

Wie erlebst Du den Wechsel von der<br />

ehrenamtlichen zur hauptamtlichen Mitarbeit<br />

im BDKJ?<br />

Constanze Coridaß: Zwischenmenschlich<br />

bisher aus meiner Sicht problemlos. <strong>Ich</strong><br />

habe das Gefühl, dass alle um die Situation<br />

wissen und deshalb der Umgang miteinander<br />

sehr partnerschaftlich ist und mir<br />

der Rollenwechsel in dieser Hinsicht sehr<br />

leicht gefallen ist. Ein deutlicher Unterschied<br />

durch das Hauptamt ist aber ganz<br />

eindeutig der größere Ein- und Überblick<br />

und natürlich auch eine Veränderung in<br />

den Aufgaben und Zuständigkeiten. Hier<br />

Constanze Coridaß<br />

<strong>bin</strong> ich immer noch dabei, mich Stück für<br />

Stück einzuarbeiten. Das braucht Zeit,<br />

fällt aber bei der ganzen Unterstützung<br />

durch die Haupt- und Ehrenamtlichen<br />

nicht schwer.<br />

Mathias, Du hast Dich mit 30 Jahren<br />

dazu entschlossen Priester zu werden …<br />

wie kam es dazu?<br />

Mathias Berger: <strong>Ich</strong> wollte irgendwann<br />

eine Entscheidung fällen, die ganz<br />

bewusst nicht alles Mögliche offenlässt,<br />

sondern – mit einem gewissen Quäntchen<br />

Verrücktheit – alles auf eine Karte setzt.<br />

Eine längere seelische Krise Mitte Zwanzig<br />

hatte da einiges in Bewegung gesetzt und<br />

mich neu fragen lassen, was ich eigentlich<br />

will – und was Gott mit mir vorhat.<br />

Bei mehreren Klosteraufenthalten bei den<br />

Zisterziensern wurde ich mir nochmals<br />

klarer und suchte dann das Gespräch zuerst<br />

mit dem Abt, dann mit dem damaligen<br />

Regens des Priesterseminars. Wichtig<br />

für diese Entscheidung auch meine Zeit<br />

in Darmstadt, da war ich so zwischen<br />

25 und 29 Jahre alt und studierte damals<br />

nach einer Ausbildung zum Instrumentalpädagogen<br />

noch auf Lehramt in Frankfurt.<br />

<strong>Ich</strong> hatte guten Draht zu den damaligen<br />

Kaplänen von St. Ludwig. Einer von ihnen<br />

hat ohne jede Vorwarnung gesagt: „Du<br />

würdest einen guten Priester abgeben. <strong>Ich</strong><br />

ruf gleich mal beim Bischof an.“ <strong>Ich</strong> habe<br />

gelacht, aber es hat in mir gearbeitet.<br />

Da habe ich mal klammheimlich mit dem<br />

Theologiestudium begonnen …<br />

Wie unterscheidet sich die Arbeit in einer<br />

Kirchengemeinde von der Arbeit als<br />

Leitungsmitglied im BJA, bzw. als BDKJ-<br />

Diözesanpräses?<br />

Mathias Berger: Manches ist ähnlich:<br />

Im letzten Jahr haben wir im PGR Ziele bis<br />

2015 erarbeitet, haben eine Ist-Stand-<br />

Erhebung gemacht, geschaut, wo Stärken<br />

und Schwächen sind und konkrete Ziele<br />

gesteckt, Zuständigkeiten festgelegt … das<br />

ist schon sehr ähnlich zu dem, wie im BJA/<br />

BDKJ gearbeitet wird. Und verschieden?<br />

In der Pfarrei hatte ich täglich mit Kindern<br />

und Jugendlichen zu tun, jetzt deutlich<br />

weniger. <strong>Ich</strong> habe auch weniger Gottesdienste.<br />

<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> froh, wenn ich zu Dekanatsjugendgottesdiensten<br />

eingeladen werde.<br />

<strong>Ich</strong> habe auch einige Gottesdienste mit<br />

den Schüler/innen des Ketteler-Kollegs<br />

und der Elisabeth von Thüringen-Schule.<br />

<strong>Ich</strong> brauche und genieße die Kontakte zur<br />

Basis, feiere einfach gerne Gottesdienst.<br />

Was treibt euch an?<br />

Mathias Berger: Mein Glaube,<br />

meine Verbundenheit mit der Kirche<br />

und ihrer Sendung, mein Ehrgeiz,<br />

etwas zu bewegen und die<br />

Freude, wenn das gelingt. Die Lust<br />

daran, im Team zu arbeiten und<br />

sich zu ergänzen. Manchmal auch<br />

ein ganz unromantisches Pflichtbewusstsein.<br />

Constanze Coridaß: Zum einen<br />

die Vielseitigkeit der Aufgaben<br />

und Herausforderungen.<br />

Vor allem aber die tägliche<br />

Begegnung mit so vielen engagierten<br />

Menschen, ob ehrenamtlich<br />

oder hauptamtlich die<br />

hinter den Profilen, Projekten<br />

und Angeboten stehen. Das<br />

Gefühl an dem was ich selbst<br />

als Kind/Jugendliche so sehr<br />

schätzen gelernt habe und<br />

in keinem Fall missen wollen<br />

würde weiter teilhaben und mitgestalten<br />

zu können und hoffentlich auch<br />

ein Stück dazubeitragen zu können, dass<br />

diese Erfahrungen auch weiterhin ganz<br />

vielen Kindern und Jugendlichen ermöglicht<br />

werden.<br />

Wie sieht ein perfekter freier Tag für<br />

euch aus?<br />

Mathias Berger: Wecker aus, Frühstück<br />

auf der Couch, Zeitung. Wohnung wieder<br />

wohnlich machen … dann alternativ Sport,<br />

Ausflug, Shoppen, Billard, Wellnessbad<br />

oder (im Sommer) Freibad. Abends Kino<br />

oder Theater, immer wieder auch mal<br />

die Vesper bei den Benediktinern auf dem<br />

Jakobsberg, gemütlich Essen gehen oder<br />

Fernsehabend mit Freunden. Manchmal<br />

ist es auch einfach ein Tag in den eigenen<br />

vier Wänden mit Lust am Lesen, beim<br />

Fernsehen und in der eigenen Badewanne<br />

– ein ganz normales, schlichtes Baumarktmodell<br />

übrigens.<br />

Constanze Coridaß: In jedem Fall<br />

startet er mit einem tollen Frühstück<br />

… am liebsten in einem schönen Café,<br />

dafür nehme ich mir sonst wenig Zeit<br />

und ein Spaziergang durch Frankfurt oder<br />

am Main entlang muss auch sein.<br />

Enden würde der Tag bei einem guten<br />

gemeinsam gekochten Essen mit Freunden<br />

und wenn es ein Sonntag ist, gerne<br />

auch mit dem Tatort.<br />

Vielen Dank für das Interview.<br />

II<br />

KURZVORSTELLUNG<br />

MATHIAS BERGER<br />

>> Geboren am 14.01.1971<br />

in Bensheim<br />

>> Studium der Instrumentalpädagogik,<br />

Schulmusik,<br />

Geschichte (Staatsexamen)<br />

und Theologie (Diplom)<br />

>> 2006 Diakonenweihe<br />

>> 2007 Priesterweihe;<br />

bisherige Einsatzorte:<br />

Mz-Bretzenheim,<br />

Heppenheim und Mz-Finthen<br />

>> 2010 – 2013<br />

Geistlicher Leiter der KjG<br />

>> 2012 Pfarrexamen<br />

Mathias Berger<br />

>> Seit 2013<br />

Diözesanjugendseelsorger<br />

und BDKJ-Präses<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


28 BDKJ<br />

BDKJ 29<br />

Leben hautnah<br />

SINNSUCHE IM TATTOOSTUDIO<br />

Das Thema „Leben hautnah – Sinnsuche im Tattoostudio“ lockte Teilnehmer/innen des<br />

Angebots „Junge Erwachsene im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong>“ in das Tattoostudio Bojan in <strong>Mainz</strong>. Mit<br />

gemischten Gefühlen begaben wir uns an diesen – für die meisten von uns ungewöhnlichen –<br />

Ort auf die Suche nach dem Sinn unseres Lebens. Nach kürzester Zeit wurde uns klar, dass<br />

die Suche nach einem passenden Tattoo sehr viel mit dem eigenen Leben zu tun hat.<br />

Mein Jahr als Freiwillige in Portugal<br />

AUSLANDSFREIWILLIGENDIENST IM KINDERGARTEN CENTRO SOCIAL DE PALMELA (CSP)<br />

Letztes Jahr im September habe ich mich zu meinem bisher größten Abenteuer aufgemacht. <strong>Ich</strong> hatte mich dazu entschieden, einen Europäischen<br />

Freiwilligen-Dienst beim Centro Social de Palmela, einem kleinen Ort ca. 40 km südlich von Lissabon, Portugal, abzuleisten. Der BDKJ, als Entsende-<br />

Organisation, hat mich gut vorbereitet und doch war die Aufregung besonders in den Tagen vor der Abreise sehr groß …<br />

Text Susi Manstein / Auslandsfreiwillige<br />

Foto Joana Valente<br />

Text Christiane Woeller Foto Christiane Woeller; Simone Brandmüller / PR-Referentin<br />

>> Bojan erklärte uns, dass er es zu vermeiden versucht, reine<br />

Modetattoos zu stechen, denn ihm geht es eher um die<br />

Individualität der Tattoos, darum, dass die Kunden Motive<br />

finden, die mit ihnen und ihrem Leben eng verwoben sind.<br />

Er selber sieht seinen Körper als Material, in das er sein<br />

Leben als Erinnerung an besondere Momente sticht. Wie als<br />

eine Art Tagebuch nutzt er seinen Körper als Spiegel für die<br />

eigenen Lebensereignisse. Deshalb hat er selber auch eine<br />

Körperseite mit positiven und eine mit negativen Tattoomotiven,<br />

denn sie erinnern ihn an die guten und schlechten Momente im<br />

Leben, an intensive Geschichten, an unterschiedliche Lebensabschnitte,<br />

an die eigenen Stärken und Schwächen.<br />

Nach einem Einblick in die alltäglichen Arbeitsabläufe und<br />

Arbeitsschritte ging es uns selber an die Haut. Die Kernfrage<br />

war die nach einem eigenen Lebensmotto – was ist in meinem<br />

Leben für mich so bedeutsam, was geht so tief, dass ich es mir<br />

für ein ganzes Leben unter die Haut stechen lassen möchte?<br />

Einblicke ins Tattoostudio Schwarze Farbe; selbst modifizierte Tätowiermaschine; Tätowiernadeln; Motive an der Wand (v.l.n.r.)<br />

Welche Menschen, welche Erlebnisse, welche Erinnerungen sind<br />

mir in meinem Leben so wichtig, dass sie mich als Lebensmotiv<br />

ein Leben lang unter und auf der Haut begleiten dürfen? Wir<br />

gingen auf die Suche nach unseren je eigenen Lebensmotiven<br />

und versuchten diese dann auch zeichnerisch oder schriftlich als<br />

Entwürfe auf Papier zu gestalten und umzusetzen.<br />

Natürlich fragten wir uns als junge Christinnen und Christen<br />

auch, ob wir uns religiöse Motive stechen lassen würden. Den<br />

meisten von uns schien es eher schwierig den Glauben auf der<br />

Haut tragen zu können, denn irgendwie hat Glaube und Religion<br />

doch mit den tiefsten Tiefenschichten unseres Menschseins<br />

zu tun, mit Schichten unseres Lebens, die Nadeln eher nicht<br />

erreichen können. Doch sicherlich gilt es, sich auch mit dieser<br />

Frage weiterhin zu beschäftigen, denn auch Liebe und Trauer<br />

erreichen diese Tiefenschichten des Menschseins und sie sind<br />

oft genug der Anlass für ganz persönliche und individuelle Tattoos.<br />

II<br />

>> Tausend Fragen schwirrten in meinem<br />

Kopf umher. Was, wenn ich die Sprache<br />

nicht lerne? Was, wenn ich mit meinen<br />

Mitbewohnern nicht klar komme? Was,<br />

wenn mir die Arbeit im Kindergarten nicht<br />

so liegt, wie ich es mir vorgestellt hatte?<br />

Aber sobald ich in Portugal angekommen<br />

war, meine Mitbewohner kennengelernt<br />

und mich ein bisschen eingelebt hatte,<br />

habe ich festgestellt, dass ich mir viel zu<br />

viele Gedanken gemacht hatte. <strong>Ich</strong> hatte<br />

insgesamt ein fantastisches Jahr mit vielen<br />

neuen Erfahrungen und vor allem neuen<br />

Freunden aus ganz Europa.<br />

Meine Arbeit<br />

<strong>Ich</strong> habe in diesem Jahr im Kindergarten<br />

des CSP gearbeitet. Mit zwei Kolleginnen<br />

habe ich von morgens bis nachmittags<br />

25 Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren<br />

betreut. Wir haben gemeinsam mit<br />

den Kindern gegessen und ihnen dabei<br />

geholfen, viele Arbeiten und Basteleien<br />

gemacht, um die Kinder so gut wie möglich<br />

zu fördern und zu fordern.<br />

Anfangs hatte ich aufgrund der<br />

Sprache natürlich Schwierigkeiten, mich<br />

dort zurechtzufinden und in den täglichen<br />

Ablauf hineinzufinden. Aber mit der hilfreichen<br />

Unterstützung meiner beiden Kolleginnen<br />

konnte ich sowohl relativ schnell<br />

portugiesisch erlernen als auch meinen<br />

Platz innerhalb des Kollegiums finden.<br />

Meine Arbeit hat mir sehr gut gefallen,<br />

ich hatte viel Spaß mit den Kindern,<br />

konnte mich im kreativen Bereich „austoben“,<br />

ganz viel malen und basteln. Im<br />

Laufe des Jahres habe ich auch viel in<br />

Bezug auf Kinder-Betreuung, Geduld und<br />

Erziehung gelernt.<br />

Mein persönliches Projekt<br />

Anfang des Jahres 2013 habe ich die Initiative<br />

ergriffen, mein eigenes Projekt auf<br />

die Beine zu stellen.<br />

<strong>Ich</strong> habe fünf deutsche Kindergeschichten<br />

auf portugiesisch übersetzt und diese<br />

anschließend im Wochentakt den Kindern<br />

vorgelesen. Passend zu den Geschichten<br />

habe ich mir entsprechende Basteleien<br />

und Malereien ausgedacht.<br />

Mir wurde ein Tag in der Woche zur<br />

Verfügung gestellt, den ich für mein Projekt<br />

nutzen konnte, ich hatte also genug<br />

Zeit, die Geschichten in Ruhe vorzulesen<br />

und danach mit den Kindern gemeinsam<br />

zu arbeiten.<br />

Nachdem der Hauptteil des Projekts<br />

vorüber war, habe ich für jedes Kind<br />

ein eigenes Buch gebunden, mit allen<br />

Foto: Joana Valente<br />

Geschichten und den jeweiligen Arbeiten.<br />

Die fertigen Bücher waren dann mein<br />

Abschiedsgeschenk, ein kleines Stück<br />

deutsche Kultur und eine Erinnerung an<br />

mich, für jeden einzelnen.<br />

Wie habe ich gewohnt?<br />

<strong>Ich</strong> habe gemeinsam mit vier weiteren<br />

Freiwilligen in einem Haus gewohnt.<br />

Mit dabei waren eine Spanierin, eine<br />

Russin, ein Franzose und ein Serbe,<br />

die allesamt auch bei dem Centro Social<br />

de Palmela mitgearbeitet haben.<br />

Nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten,<br />

haben wir uns schnell<br />

aneinander gewöhnt und sind mehr und<br />

mehr zu einer kleinen Familie zusammengewachsen.<br />

Wie das bei einer Familie so ist,<br />

hatten wir natürlich auch den ein oder<br />

anderen Konflikt, aber zu 90% der Zeit<br />

hatten wir einfach nur gute Gespräche,<br />

gemeinsame Aktivitäten, Reisen und ganz<br />

viel Spaß!<br />

II<br />

INFORMATIONEN<br />

http://www.cspalmela.org/<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


„<br />

30 BDKJ<br />

BDKJ 31<br />

Er weiß, für wen er lebt“<br />

PRIESTER DES MAINZER BISTUMS ERZÄHLEN VON IHREM BERUF UND IHRER BERUFUNG<br />

Text Mathias Berger / Diözesanjugendseelsorger, Mitglied der Initiativgruppe<br />

Fotos sensum<br />

BERUFUNG:<br />

Priester<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />

Top 3 Sonderpreis<br />

„Nachhaltiges Bauen“<br />

AUSZEICHNUNG FÜR DAS JUGENDHAUS DON BOSCO<br />

Text Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen / DGNB e.V.<br />

Foto Taufik Kenan<br />

Coachingtagebuch Platz für Notizen und Erfahrungen<br />

Von jung bis alt Pfarrer Winter aus Großwinternheim (links) und Pfarrer Nagel aus <strong>Mainz</strong> (rechts) bei ihrer Arbeit<br />

„Auch wenn es in der<br />

heutigen Zeit nicht<br />

ganz einfach ist: <strong>Ich</strong><br />

<strong>bin</strong> gerne Priester.“<br />

>> Aus dem Priesterrat des <strong>Bistum</strong>s <strong>Mainz</strong> heraus, in dem der<br />

Diözesanjugendseelsorger kraft Amtes einen festen Sitz hat,<br />

ist eine Image-Initiative entstanden. Priester im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />

wollen selber dazu beitragen, dass in Sachen Priesterberuf/<br />

Priesterberufung in der Öffentlichkeit nicht nur Negativschlagzeilen<br />

und Pauschalurteile zur Geltung kommen. Die Initiative<br />

lässt Priester zu Wort kommen und zeigt sie bei ihrer Arbeit. Sie<br />

sind Priester aus Leidenschaft für Gott und die Menschen. Sie<br />

erzählen, wie sie dem Evangelium Gesicht und Stimme geben<br />

wollen – gemeinsam mit allen Getauften und in enger Zusammenarbeit<br />

mit den anderen Berufsgruppen innerhalb der Kirche.<br />

Sie geben Zeugnis von individueller Vielfalt und gemeinsamer<br />

Mitte, Jesus Christus. Der Bischof von <strong>Mainz</strong>, Kardinal Lehmann,<br />

ist der Überzeugung: Priester gibt es nur, weil es Jesus Christus<br />

gibt. Deshalb ist Christus der Dreh- und Angelpunkt für diesen<br />

Beruf und diese Lebensform.<br />

Er weiß, für wen er lebt<br />

aber auch die unterschiedlichsten Einsatzfelder und seelsorglichen<br />

Aufgaben werden gezeigt. Und das Beste dabei: Gemeinsam<br />

und einander ergänzend zeigen die Priester das bunte Spektrum<br />

ihres Berufes. Alle haben sie eine gemeinsame Leidenschaft:<br />

für Gott und die Menschen ihre Berufung als Priester zu leben.<br />

Unterwegs zum Zeugnis für die Liebe Gottes<br />

Zum Beispiel: Thomas Winter, Pfarrer von Schwabenheim,<br />

schreibt auf der Homepage: „Auch wenn es in der heutigen Zeit<br />

nicht ganz einfach ist: <strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> gerne Priester. Vielleicht ist in<br />

unserer Gesellschaft der Eindruck entstanden, die Kirche sei nur<br />

mehr eine Veranstaltung für Kirchenleute, ein Interessenverein,<br />

der emsig seinen Besitz verwaltet und dessen größte Sorge es<br />

ist, sich selbst zu erhalten. Dennoch gibt es, da <strong>bin</strong> ich mir sehr<br />

sicher, bei vielen Menschen einen großen Hunger nach geistlicher<br />

Nahrung … ich will nicht verschweigen, was mich im Leben<br />

trägt und was mich hoffen lässt. <strong>Ich</strong> will Zeugnis geben von der<br />

Liebe Gottes, und das nicht nur vor denen, die ohnehin schon in<br />

der Kirche sitzen, sondern vor allen Menschen … “<br />

Und Pfarrer Nagel aus <strong>Mainz</strong> schreibt auf der Website der<br />

Initiative zur Frage, was ihn dazu gebracht hat, Priester zu<br />

werden: „<strong>Ich</strong> wollte eigentlich Landwirtschaft studieren und<br />

ging für ein sechsmonatiges Praktikum in ein Kloster nach<br />

Oberbayern. Eigentlich wollte ich auswandern. Träume eines<br />

Heranwachsenden. Dann hat „er“ mich berührt. <strong>Ich</strong> habe Studienplatz<br />

und Zimmer aufgegeben. Dann <strong>bin</strong> ich ins Priesterseminar<br />

gegangen. Das war vor 35 Jahren. Trotz mancher Schwierigkeiten<br />

kann ich sagen: Es ist eine Freude, im Auftrag des Herrn für<br />

die Menschen unterwegs zu sein.“<br />

II<br />

>> Das Jugendhaus in <strong>Mainz</strong> ist als Tagungs- und Verwaltungsbau<br />

für den Austausch zwischen den <strong>katholisch</strong>en Jugendverbänden<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong> konzipiert. Ausgangspunkt des Entwurfs ist<br />

eine bestehende Kapelle als Zentrum und baulicher Mittelpunkt<br />

der Anlage. Gemeinsam mit einem Bettenhaus bildet das<br />

Verwaltungs- und Tagungsgebäude ein überzeugendes Ensemble,<br />

das sich im heterogenen Umfeld gut behauptet. Das Fassadenmaterial<br />

Holz und die Außenplanung mit zonierten Landschaftsstreifen<br />

harmonieren mit dem Grün der Umgebung.<br />

Materialwahl, Konstruktion und Energieversorgung folgen der<br />

pastoralen Richtlinie zur Nachhaltigkeit, deren Leitmotiv „die Bewahrung<br />

der Schöpfung“ ist. Der Primär-Werkstoff Holz ist das<br />

dominante Thema außen und innen. Die Verwendung dieses nachwachsenden<br />

Rohstoffes, geringer Ressourcenverbrauch bei der<br />

Technik und die Nutzung regenerativer Energien (u.a. Heizung<br />

über Holzpelletkessel, Thermospeicher für Wärmerückgewinnung)<br />

weisen einen bewussten Umgang mit Ressourcen mit beachtlicher<br />

Effizienz nach. Es wurde ein angemessenes Bau- und<br />

Energiekonzept entwickelt, das Nachhaltigkeit bei der Errichtung,<br />

im Unterhalt und im Betrieb erwarten lässt. Die Zukunftsfähigkeit<br />

des Gebäudes wird sichergestellt über eine Tragkonstruktion,<br />

die durch flexible Anpassung und Grundrissaufteilung<br />

unterschiedliche Raumkonzeptionen ermöglicht. Die Sitzungsund<br />

Seminarräume im Erdgeschoss können gemeinsam und in<br />

Teilen genutzt werden. Das entspricht den unterschiedlichen,<br />

sich häufig wandelnden Anforderungen der Jugendverbände. Im<br />

Erdgeschoss und in den beiden Obergeschossen wird ein innovatives<br />

Konzept mit unterschiedlichen Orten der Begegnung<br />

umgesetzt, das Austausch und Kommunikation zwischen den<br />

verschiedenen Verbänden der Jugendarbeit und unter den<br />

Hauptamtlichen vorbildlich ermöglicht.<br />

Das Bischöfliche Jugendamt begegnet beispielhaft den vielfältigen<br />

Anforderungen an ein Verwaltungs- und Tagungsgebäude.<br />

Nachhaltiges Planen, Bauen und Bewirtschaften wird umgesetzt.<br />

Es handelt sich um ein in gestalterischer und funktionaler<br />

Hinsicht voll überzeugendes Gesamtkonzept. Die Jury nominierte<br />

das BJA für den Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ 2013. II<br />

Junge Menschen<br />

auf dem Weg<br />

YOUNG WOMENS & MENS COACHING<br />

Text & Foto Katharina Seckler / Referat Qualifizierung Ehrenamt<br />

>> „Manchmal zeigt sich der Weg erst, wenn man anfängt ihn<br />

zu gehen“ (Paulo Coelho). Das Ziel des Weges heißt in diesem<br />

Fall, seine ehrenamtliche Leitungs- oder Vorstandsarbeit zu<br />

reflektieren und eventuell neu zu gestalten. Zufriedenheit<br />

und Selbstbewusstsein im Amt lautet die Devise. Beim Young<br />

Women´s & Men’s Coaching sollen junge Leitungsfrauen und<br />

-männer aus Verbänden und Dekanaten ihre Stärken und Kompetenzen<br />

kennen lernen und sich persönlich weiterentwickeln.<br />

Konkret sind bei diesem Projekt Diözesan- und BDKJ Dekanatsvorsitzende<br />

angesprochen. Das Projekt, das vom Referat „Qualifizierung<br />

Ehrenamt“ koordiniert wird, blickt schon auf eine elf<br />

Jahre erfolgreiche Geschichte zurück: 2002 startete der BDKJ-<br />

<strong>Mainz</strong> mit einem Coaching-Projekt für ehrenamtliche junge Frauen<br />

in Leitungsämtern, 2008 startete die erste Runde für junge<br />

Männer. Nun hat die erste gemeinsame Runde junger Frauen und<br />

Männer begonnen.<br />

Auftakt zu dieser neuen Runde war die Startveranstaltung<br />

Ende Oktober. Fünf junge Frauen und zwei junge Männer wollen<br />

das Angebot in Anspruch nehmen und innerhalb eines Jahres<br />

in mehreren Einzelcoachings ihre Kompetenzen und Fähigkeiten<br />

ausbauen. Neben den individuellen Treffen gibt es auch Veranstaltungen<br />

mit der gesamten Gruppe, die dem Austausch der<br />

Teilnehmer untereinander dienen sollen. Bei den gemeinsamen<br />

Treffen werden darüber hinaus auch Themen angesprochen, die<br />

für alle relevant sind wie Selbst- und Zeitmanagement oder Rhetorik.<br />

Die Teilnehmer/innen werden von professionellen Coaches<br />

bei diesem Prozess begleitet: Kerstin Pulm, Sascha Zink und<br />

Lorenz van Rickelen.<br />

Ausgerüstet wurden die Sieben nun mit Coachingtagebüchern,<br />

in denen sie ihre Erfahrungen und Fortschritte notieren<br />

können. <strong>Ich</strong> wünsche den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der<br />

Coachingrunde 2013/2014 ein spannendes Jahr, in dem sie viel<br />

über sich herausfinden und sich besser kennen lernen können! II<br />

Der Priesterrat möchte mit dieser Öffentlichkeitsinitiative unter<br />

dem Leitwort „Er weiß, für wen er lebt“ in den kommenden Monaten<br />

ein buntes Mosaikbild entstehen lassen: individuelle Persönlichkeiten,<br />

ganz verschiedene Typen, spannende Berufungswege,<br />

INFORMATIONEN<br />

http://priester-im-bistum-mainz.de<br />

INFORMATIONEN<br />

http://tinyurl.com/coaching13<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


32<br />

BDKJ<br />

BDKJ<br />

33<br />

Personalien<br />

Jonas Weiß Praktikant BJA<br />

>> Mein Name ist Jonas Weiß und ich<br />

habe das Glück seit August 2013 bis<br />

März 2014 ein Studentisches Praktikum<br />

im Referat Jugend und Schule bei<br />

Sascha Zink absolvieren zu dürfen.<br />

<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> 25 Jahre alt, komme aus der<br />

wunderschönen Pfalz und studiere zurzeit<br />

Soziale Arbeit an der Katholischen<br />

Hochschule in <strong>Mainz</strong>. <strong>Ich</strong> habe bereits<br />

eine Ausbildung zum Sozialassistenten<br />

sowie zum Erzieher im <strong>Bistum</strong> Speyer<br />

abgeschlossen und freue mich, neue<br />

Aufgabenfelder kennen zu lernen. Im<br />

Rahmen meines Bachelor Studienganges<br />

arbeite ich 8 Monate lang beim BJA im<br />

Referat Jugend und Schule.<br />

In meiner Freizeit gehe ich gerne<br />

Klettern, Fußball spielen und Golfen.<br />

Wenn es der Winter hergibt findet man<br />

mich auch häufig beim Snowboard fahren<br />

in den Alpen.<br />

<strong>Ich</strong> freue mich auf spannende acht<br />

Monate mit neuen Menschen und neuen<br />

Arbeitsfeldern. <strong>Ich</strong> hoffe, viele Erfahrungen<br />

beim BJA zu sammeln und eine<br />

schöne Zeit zu haben.<br />

II<br />

Florian Günther BFD BJA<br />

>> Mein Name ist Florian Günther und<br />

ich <strong>bin</strong> 23 Jahre alt. <strong>Ich</strong> habe Ende 2011<br />

meine Ausbildung zum Bürokaufmann<br />

erfolgreich abgeschlossen und anschließend<br />

in meinem Berufszweig keine<br />

passende Stelle gefunden. Nachdem ich<br />

ein halbes Jahr als Aushilfe in einem<br />

Supermarkt gejobbt habe, fing ich ein BFD<br />

in einem <strong>Mainz</strong>er Altenheim an. Dort<br />

hatte ich aber eher das Gefühl, einfach<br />

eine günstige Arbeitskraft zu sein.<br />

Anschließend fing ich das nächste BFD<br />

hier im BDKJ an, welches sich „Gott sei<br />

Dank“ vom ersten BFD unterscheidet.<br />

Also: wer einen passenden Voll/Teilzeit<br />

Job im „Bereich“ Büro im Rhein-Main-<br />

Gebiet für mich hat, kann sich gerne bei<br />

mir im Jugendhaus melden. Lebenslauf<br />

und Bewerbung schicke ich auf Wunsch<br />

gerne zu. Durch meine vielseitige Ausbildung<br />

im Südwestrundfunk in <strong>Mainz</strong><br />

besitze ich schon einige Vorkenntnisse.<br />

Trotz allem freue ich mich auf neue<br />

Erfahrungen auf meiner neuen Stelle und<br />

<strong>bin</strong> dankbar, bereits viele gesammelt zu<br />

haben.<br />

II<br />

Barbara Friedrich KSJ-Ref.<br />

>> Hallo! <strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> Barbara Friedrich und<br />

seit 01.10.2013 Bildungsreferentin für die<br />

KSJ (Katholische Studierenden Jugend.)<br />

Bis Ende September habe ich Pädagogik<br />

und Kulturanthropologie studiert und<br />

darf mich seit dem, übersetzt aus dem<br />

Lateinischen, Meisterin der Künste nennen.<br />

Die hohe Kunst des KSJ-Referentinnen-Daseins<br />

zu erlernen ist nun meine<br />

Aufgabe. Dabei freue ich mich besonders<br />

auf die inhaltliche Arbeit mit den Ehrenamtlichen,<br />

aber auch auf spannende<br />

Begegnungen und lehrreiche Auseinandersetzungen<br />

mit der technischen Welt.<br />

<strong>Ich</strong> selbst war ehrenamtlich für die<br />

KjG in meiner Heimatgemeinde tätig<br />

und habe so Erfahrung in der Jugendarbeit<br />

und im spirituellen Bereich gesammelt.<br />

Mein liebstes Hobby ist das Singen.<br />

Außerdem lese ich gerne, versuche mich<br />

im Schreiben und treffe gerne Freunde.<br />

<strong>Ich</strong> mag den direkten Kontakt zu Menschen,<br />

sei es im Zwiegespräch oder in<br />

der Gruppe. In diesem Sinne, freue ich<br />

mich auf einen Besuch von Euch in meinem<br />

Büro im Jugendhaus Don Bosco! II<br />

Andreas Mager KjG-Geist<br />

>> Hallo! Mein Name ist Andreas Mager<br />

und seit September 2013 <strong>bin</strong> ich der<br />

neue geistliche Leiter der KjG im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Mainz</strong>.<br />

<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> 33 Jahre alt und komme ursprünglich<br />

aus Bensheim an der Bergstraße.<br />

<strong>Ich</strong> war dort schon früh in der<br />

Jugendarbeit aktiv und <strong>bin</strong> schließlich<br />

auch bei der KjG gelandet. Sowohl<br />

von der Arbeit als auch von der guten<br />

Stimmung innerhalb der KjG war ich<br />

sehr schnell begeistert!<br />

Es ist für mich besonders wichtig,<br />

dass die Kirche nicht im Dienst an den<br />

Menschen nachlässt, besonders was die<br />

Jugendlichen angeht.<br />

Egal welcher Konfession oder welchen<br />

Glaubens, die Katholische junge Gemeinde<br />

(KjG) macht sich stark für<br />

Kinder und Jungendliche innerhalb der<br />

Kirche und außerhalb, ob auf politischer<br />

Ebene oder direkt vor Ort. Das<br />

finde ich super und das möchte ich<br />

mit meinem Engagement als geistlicher<br />

Leiter der KjG unterstützen! II<br />

Rachel Schmitt BFD BJA<br />

>> Seit dem 1. November 2013 darf ich,<br />

Rachel Schmitt, als Bundesfreiwilligendienstleistende<br />

Simone Brandmüller im<br />

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

unterstützen.<br />

Nach dem Abitur habe ich zunächst<br />

eine Ausbildung zur Buchhändlerin absolviert<br />

und mich dann entschlossen,<br />

noch ein Studium zu beginnen.<br />

Jenes habe ich in diesem Sommer mit<br />

dem Bachelor of Arts im Bereich Kommunikationsdesign<br />

abgeschlossen. <strong>Ich</strong><br />

halte mich gerne in der Natur auf, wenn<br />

es Zeit und Wetter erlauben auch auf<br />

dem Pferderücken. Zudem betreibe ich<br />

seit geraumer Zeit Tanzsport.<br />

Im vor mir liegenden Jahr hoffe ich,<br />

viele Erfahrungen zu sammeln, die mich<br />

sowohl in beruflicher als auch in persönlicher<br />

Weise bereichern werden.<br />

<strong>Ich</strong> freue mich, in einer kollegialen<br />

und freundlichen Atmosphäre in der<br />

<strong>katholisch</strong>en Jugendarbeit tätig zu sein,<br />

und auf die Zusammenarbeit mit euch! II<br />

Marcel Budzynski BFD BJA<br />

>> Hallo, mein Name ist Marcel Budzynski,<br />

seit dem 1. September helfe ich<br />

Sascha Zink im Referat Jugend und<br />

Schule des BJA <strong>Mainz</strong> als BFD’ler.<br />

<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> unter der Woche in meiner<br />

Freizeit drei bis vier mal in der Kletterhalle<br />

in Mombach und freue mich schon<br />

auf sonnigeres Wetter, damit ich an den<br />

Fels kann.<br />

Mit dem BDKJ kam ich das erste Mal<br />

während meiner Zeit als Landesvorstandsmitglied<br />

der Landesschüler/innenvertretung<br />

Rheinland-Pfalz in Kontakt.<br />

Für den Bundesfreiwilligendienst im<br />

Bischöflichen Jugendamt (BJA) entschied<br />

ich mich zum einen, damit ich mein<br />

Fachabitur anerkannt bekomme und<br />

zum anderen, um weiterhin mit Kindern<br />

und Jugendlichen zusammenarbeiten zu<br />

können.<br />

II<br />

Clemens Kipfstuhl DPSG-Kurat<br />

>> Als neuer Diözesankurat der Pfadfinder<br />

grüße ich Euch ganz herzlich. Mein Name<br />

ist Clemens Kipfstuhl, ich <strong>bin</strong> 36 Jahre<br />

alt und komme aus <strong>Mainz</strong>. Als Sohn eines<br />

Relilehrers und einer Gemeindereferentin<br />

<strong>bin</strong> ich recht <strong>katholisch</strong> erzogen<br />

worden und war in meiner Jugendzeit<br />

Messdiener, in der Jugendband und den<br />

Sommerzeltlagern der Gemeinde aktiv.<br />

Nach dem Abitur 1996 am Willigis<br />

habe ich dann meinen Zivildienst in Chile/<br />

Südamerika verbracht, wo ich 18 Monate<br />

in einer Missionsstation gelebt habe und<br />

wo auch der Wunsch entstanden ist,<br />

Priester zu werden.<br />

Während meiner Zeit im Priesterseminar<br />

war ich 6 Jahre lang Kurat auf dem<br />

Lerchenberg. Nach einer weiteren Auslandserfahrung<br />

in der Karibik im gefährlichsten<br />

Slum der Hauptstadt der Dominikanischen<br />

Republik, meinen beiden Kaplansstellen<br />

in Langen und Lorsch freue<br />

ich mich nun aufs diözesane Kuratsein.<br />

„Gut Pfad also!“<br />

II<br />

Jonas Ansorge Dek.jug.ref.<br />

>> Mein Name ist Jonas Ansorge. Seit<br />

dem 01. Oktober <strong>bin</strong> ich in der KJZ in<br />

Heppenheim neu angestellt als Dekanatsjugendreferent.<br />

Letztes Jahr habe ich<br />

mein Studium der Kultur- und Medienbildung<br />

mit dem „Bachelor of Arts“ erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Mein „Freiwilliges Soziales Jahr“ im<br />

Kinderhort bestärkte mich damals in der<br />

Entscheidung, ein pädagogisches Studium<br />

zu wählen.<br />

Geboren und aufgewachsen <strong>bin</strong> ich in<br />

Heppenheim an der Bergstraße und hatte<br />

auch immer das Ziel, nach meinem Studium<br />

in Ludwigsburg in meine Heimat<br />

zurückzukehren.<br />

Auf die Stelle bei der KJZ <strong>bin</strong> ich<br />

durch meine Tätigkeit in der ehrenamtlichen<br />

Jugendarbeit gestoßen, die ich<br />

seit meinem 18. Lebensjahr ausübe.<br />

Als neuer Dekanatsjugendreferent<br />

freue ich mich nun auf meine bevorstehende<br />

Arbeit und hoffe, die kirchliche<br />

Jugendarbeit unterstützen zu können. II<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


34<br />

BDKJ<br />

DEKANATE<br />

35<br />

Dein Schlüssel<br />

zum Jugendhaus<br />

TAG DER DEKANATSVORSTÄNDE<br />

Text Katharina Seckler / Referat Qualifizierung Ehrenamt<br />

Foto Rachel Schmitt / BFD<br />

Im Grünen Gruppenbild vom Wochenende<br />

Frischer Wind<br />

MINI-TEAM-WOCHENENDE<br />

Text Christine Hassemer / Mini-Team Foto Charles-André Lother<br />

>> Am 27. September 2013 war es wieder soweit: Das traditionelle<br />

Wochenende des Miniteams auf dem Jakobsberg stand<br />

vor der Tür. Es galt wieder, das vergangene Jahr mit seinen Ereignissen<br />

wie dem Diözesan-Minifußballturnier in Rüsselsheim<br />

und den Schulungen sowie das weitere Tagesgeschäft genau zu<br />

betrachten, um daraus schließlich Ideen und Anregungen für die<br />

kommende Zeit zu sammeln. So viel sei an dieser Stelle schon<br />

einmal verraten: Wir haben es geschafft, den sechs Radspeichen<br />

unseres Logos symbolisch zentrale Inhalte zuzuordnen, auf denen<br />

unsere Arbeit beruht. Diese sind: Gemeinschaft, Weitsicht,<br />

Vielfalt, Wert(e)voll, Berufen zum Dienst und Spiritualität. In der<br />

nächsten Zeit wollen wir diese Inhalte mit Leben füllen, in unserem<br />

Engagement für die vielen Minis im <strong>Bistum</strong>.<br />

Doch selbstverständlich gehört zu unserem Wochenende<br />

nicht nur zukunftsträchtige Kopfarbeit, sondern auch die Gemeinschaft,<br />

die wir mit vielen Spielen sowohl drinnen als auch<br />

draußen bis tief in die Nacht gepflegt haben. Auch gutes Essen<br />

durfte nicht fehlen. Die Tafel war vor allem am Samstag mit einem<br />

reichhaltigen und vielfältigen Raclette-Buffet gedeckt. War<br />

es Zufall, dass wir genau an diesem Abend unseren persönlichen<br />

Gottesdienst mit Mathias Berger gefeiert haben? Da hat sich unser<br />

Haus- und Hofseelsorger doch genau den richtigen Tag für einen<br />

Besuch ausgesucht. Doch der Diözesanjugendseelsorger war<br />

nicht unser einziger Gast. Wie im letzten Jahr sorgte auch dieses<br />

Jahr ein Gartenschläfer für viel Wirbel, der es sich in unseren<br />

Gemächern gemütlich gemacht hatte.<br />

Der frische Wind macht sich auch personell im Mini-Team<br />

bemerkbar. Denn wir haben Zuwachs bekommen, den wir mit<br />

unserer neuen Strukturierung und bei der Umsetzung unserer<br />

vielfältigen neuen Ideen auch gebrauchen können. An dieser<br />

Stelle herzlich Willkommen im Team: Laura, Kevin und Rebekka.<br />

II<br />

INFORMATIONEN<br />

www.ministranten-mainz.de<br />

>> „Wir wissen eigentlich gar nicht, wer alles im Jugendhaus sitzt<br />

und was die Referenten genau machen … “ – In den Gesprächen,<br />

die mit den Dekanatsvorständen bei einer Befragung 2012/2013<br />

geführt wurden, wurde von vielen Seiten der Wunsch geäußert,<br />

dies zu ändern. Die Idee eines „Tages der Dekanatsvorstände“<br />

im Jugendhaus Don Bosco, bei dem sich vor allem die Fachreferate<br />

vorstellen können, war geboren.<br />

Am Samstag, den 01. Februar 2014 um 10 Uhr öffnet das<br />

Jugendhaus Don Bosco deswegen seine Pforten. Zu Beginn wird<br />

in einer KdDV über Möglichkeiten der Werbung neuer Mitglieder<br />

beraten. Anschließend werden zwei Workshops angeboten: Für<br />

neue Dekanatsvorstände gibt es eine Einführung in Strukturen,<br />

Abkürzungen und Organisation; für alle anderen einen Input zum<br />

Thema Selbst- und Zeitmanagement. Anschließend geht es kreuz<br />

und quer durch das Jugendhaus. Hier stellen sich die Fachreferenten<br />

vor und machen ihre Arbeit greifbar. Auch die Verbände<br />

und Gremien verdeutlichen ihre Arbeit. Zudem gibt es natürlich<br />

Platz für genügend Austausch und Überraschungen.<br />

Der Tag richtet sich in erster Linie an die Vorstände der<br />

Dekanate, aber auch jeder andere, der das Jugendhaus besser<br />

kennen lernen möchte, ist natürlich willkommen. Anmeldungen<br />

und Informationen gibt es auf www.bdkj-bja-mainz.de.<br />

Neben dem Wunsch eines „Tages für die Dekanatsvorstände“,<br />

der bei der Befragung in den Dekanaten geäußert wurde, wurde<br />

zudem eine weitere Anregung der Vorstände bereits umgesetzt:<br />

der ehemalige analoge Ordner „Update“ für ehrenamtliche Vorstände<br />

hat seine digitale Form gefunden: nach einem Login steht<br />

allen Ehren- und Hauptamtlichen des BDKJ <strong>Mainz</strong> ein Online-<br />

Wiki zur Verfügung. Hier findet sich Wissenswertes über den<br />

BDKJ <strong>Mainz</strong>, das BJA, die Prinzipien (<strong>katholisch</strong>er) Jugendarbeit,<br />

Vorlagen, Impulsideen … . Ein Wiki lebt natürlich davon, dass es<br />

von vielen mitgestaltet und weiterentwickelt wird. Dies steht<br />

jedem registrierten Mitglied offen.<br />

II<br />

INFORMATIONEN<br />

http://wiki.bdkj-mainz.de<br />

Einblick Die Türen im Jugendhaus werden geöffnet<br />

72-Stunden-Akteure<br />

beim Bürgerempfang<br />

DANK UND ANERKENNUNG VON MINISTERPRÄSIDENT VOLKER BOUFFIER<br />

BERGSTRASSE<br />

Text & Foto Petra Wünker / Dekanatsjugendreferentin<br />

>> Im Rahmen eines Bürgerempfangs sprach Ministerpräsident<br />

Volker Bouffier rund 200 ausgewählten Ehrenamtlichen<br />

aus den Landkreisen Bergstraße, Odenwald und Groß-Gerau<br />

seinen Dank aus. Mitten unter ihnen Vertreter/innen aus der<br />

<strong>katholisch</strong>en Jugendarbeit von der Bergstraße, die für ihren<br />

Einsatz bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ gewürdigt wurden.<br />

Landrat Matthias Wilkes hatte sich im Vorfeld des Empfangs dafür<br />

eingesetzt, dass aus dem Kreis Bergstraße die Leiter der an<br />

der Sozialaktion beteiligten Aktionsgruppen sowie die Mitglieder<br />

des Koordinierungskreises stellvertretend für alle Beteiligten<br />

der Aktion eine Einladung zu dem Empfang bekommen.<br />

Ohne Ehrenamt funktioniert es nicht im Gemeinwesen<br />

In seiner Rede brachte Bouffier zum Ausdruck, dass ohne<br />

ehrenamtliches Engagement viele Bereiche des Gemeinwesens<br />

nicht funktionieren würden. „Jede freiwllige ehrenamtliche<br />

Tätigkeit, welchen Umfang sie auch immer hat, trägt dazu bei,<br />

unsere Gesellschaft ein Stück menschlicher und liebenswerter<br />

zu machen. Dafür danke ich Ihnen. Aber vor allem danke<br />

ich Ihnen auch im Namen der Menschen, für die Sie etwas<br />

tun“, so der Ministerpräsident.<br />

Bürgerempfang Volker Bouffier mit Vertretern der DPSG-Stämme aus Einhausen, Lampertheim, Lorsch und Viernheim<br />

Nach dem Buffet und einer Darbietung der Trampolin-Show-<br />

Artisten „Flying Bananas“ mischte sich Bouffier unter die Anwesenden.<br />

Gespräche ergaben sich mit den Jungen Erwachsenen<br />

aus den <strong>katholisch</strong>en Jugendverbänden an der Bergstraße, die von<br />

ihrer Arbeit berichteten. Sie machten dem Regierungschef<br />

deutlich, dass Unterstützung seitens der Kommune, des Kreises<br />

und des Landes immer wieder nötig sei, um weiterhin qualitativ<br />

gute Angebote für Kinder und Jugendliche anzubieten.<br />

Spontane Hilfe für die Pfadfinder<br />

Auf spontane Hilfe vom Ministerpräsidenten kann die DPSG<br />

Lampertheim hoffen. Als Bouffier hörte, dass die Gruppe bereits<br />

am ersten Tag ihr diesjähriges Sommerzeltlager wieder beenden<br />

musste, da ein heftiges Unwetter einen Großteil der Zelte schwer<br />

beschädigt hatte, versprach er, die Pfadfinder zu unterstützen.<br />

Neben Vertretern des BDKJ waren Gruppenleiter der KjG aus<br />

Bensheim, Krumbach, Lorsch und Viernheim, Messdiener aus<br />

Gorxheimertal und Lorsch, Vertreter der KAB aus Biblis sowie<br />

Pfadfinder aus Einhausen, Lampertheim, Lorsch und Viernheim<br />

nach Michelstadt gekommen, um beim Empfang dabei zu sein. II<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


36<br />

DEKANATE<br />

DEKANATE<br />

37<br />

GIESSEN<br />

Unitas neu im<br />

BDKJ Gießen<br />

BDKJ-DEKANATSVERSAMMLUNG WÄHLT BDKJ-VORSTAND<br />

GIESSEN<br />

Die Kinder sind unsere Zukunft<br />

ZEITZEUGIN HENRIETTE KRETZ BERICHTET WIE SIE DEN HOLOCAUST ÜBERLEBTE<br />

Text & Foto Jupp Graf / Freier Journalist<br />

Verabschiedung Sandra Sacher<br />

GIESSEN<br />

Abschied in Gießen<br />

SANDRA SACHER VERLÄSST NACH SECHS JAHREN DIE KJZ<br />

Text Markus Horn / Dekanatsjugendseelsorger<br />

Foto KJZ Gießen<br />

>> Am 5. Oktober verabschiedete sich der BDKJ-Gießen und das<br />

<strong>katholisch</strong>e Dekanat Gießen von der langjährigen Dekanatsjugendreferentin<br />

Sandra Sacher, die zum 1. November eine neue<br />

Stelle angetreten hat.<br />

In der St. Albertus Kirche in Gießen dankte Dekan Ulrich Neff<br />

in einem feierlichen Gottesdienst Sandra Sacher für ihr Engagement<br />

und ihren Dienst für die verbandliche und außerverbandliche<br />

Jugendarbeit im Dekanat Gießen. In seiner Ansprache hob<br />

er die Verdienste von Sandra Sacher für die Jugendarbeit im<br />

Dekanat hervor. Die 72-Stunden-Aktionen 2009 und 2013, die<br />

oberhessische Sternsingeraussendung, das Dekanatswikingerschachturnier<br />

und die Friedenslichtaussendung auf dem Gießener<br />

Weihnachtsmarkt sind nur eine Auswahl der Highlights aus<br />

dieser Zeit. Darüber hinaus unterstrich Neff ihr Engagement für<br />

Themen wie die jugendpolitische Interessensvertretung, die<br />

Prävention vor sexueller Gewalt und die Bewusstseinsbildung<br />

gegen Rechtes Gedankengut. Sandra Sacher engagierte sich in<br />

den Jugendringen und den Jugendhilfeausschüssen von Stadt<br />

und Landkreis Gießen.<br />

Kaplan Patrick Fleckenstein und Dekan Ulrich Neff zelebrierten<br />

die heilige Messe, die in Zusammenarbeit mit dem BDKJ-<br />

Vorstand vorbereitet und gestaltet wurde. Musikalische Akzente<br />

setzte die Pohlheimer Band Laudemus & Friends unter der Leitung<br />

von Gemeindereferentin Stephanie Stiewe-Berk. Am Ende<br />

des Gottesdienstes überreichten die Gäste und Gemeindemitglieder<br />

Sandra Sacher einzeln rote Rosen, die sie mit persönlichen<br />

Wünschen und Dankesworten ver<strong>bin</strong>den konnten. Sehr<br />

ergriffen und mit einem riesigen Strauß Rosen konnte Sandra<br />

Sacher anschließend rund 50 Gäste in der benachbarten Katholischen<br />

Jugendzentrale begrüßen und sich im persönlichen Austausch<br />

verabschieden.<br />

Der BDKJ und das Dekanat Gießen wünschen Sandra Sacher<br />

Gottes Segen auf ihrem weiteren Weg!<br />

II<br />

Text Markus Horn / Dekanatsjugendseelsorger<br />

Foto KJZ Gießen<br />

>> Erster Höhepunkt war die formale Aufnahme der Studentenver<strong>bin</strong>dung<br />

Unitas Gießen als offiziellen Mitgliedsverband in den<br />

BDKJ-Gießen. Berichte von BDKJ-Vorstand, der Dekanatsjugendreferentin<br />

und den Mitgliedsverbänden, die Wahl des Dekanatsjugendseelsorgers<br />

und von zwei Vorstandsmitgliedern sowie die<br />

Verabschiedung der Dekanatsjugendreferentin standen auf dem<br />

weiteren Programm einer spannenden BDKJ-Versammlung im<br />

Dekanat Gießen.<br />

Am 4. November trafen sich die Delegierten der Verbände<br />

des Dekanates Gießen in der Rotunde der St. Albertus Gemeinde<br />

in Gießen zur alljährlichen BDKJ-Dekanatsversammlung. Die<br />

Vertreterinnen und Vertreter der KLJB Londorf und der drei<br />

DPSG-Stämme aus Gießen, Buseck und Langgöns bekommen<br />

„Zuwachs“ von zwei Gruppen der Unitas Gießen, einer Studierenden<br />

Ver<strong>bin</strong>dung, die auch auf Bundesebene Mitglied im BDKJ ist.<br />

Der Kontakt war durch die letzte 72-Stunden-Aktion im Sommer<br />

2013 entstanden. Als Gäste konnten die neue Dekanatsreferentin<br />

Anke Schwalbenhofer, die Grüße von Dekan Neff überbrachte,<br />

die neue Diözesanvorsitzende Constanze Coridaß und Michael<br />

Ziegler vom Diözesanvorstand aus <strong>Mainz</strong> begrüßt werden.<br />

Überaus spannend wurde es dann, als es um die Wahlen zum<br />

BDKJ-Vorstand ging. Zunächst lehnte die Versammlung knapp<br />

einen Antrag auf Erweiterung des Vorstandes ab. Im darauf<br />

folgenden ersten Wahlgang wurde Markus Horn als Dekanatsjugendseelsorger<br />

im Amt bestätigt. Nach langen Personaldebatten<br />

wurden Vanessa Forkert und Sebastian Seibert, beide aus<br />

Großen Linden, neu in den BDKJ-Vorstand gewählt, die Amtszeit<br />

von Barbara Greb läuft noch ein Jahr. Ein Dank ging an die ausscheidenden<br />

Mitglieder für ihre Vorstandstätigkeit in den vergangenen<br />

Jahren.<br />

Den Schlusspunkt der Versammlung bildete ein Rückblick auf<br />

die Zeit der Dekanatsjugendreferentin Sandra Sacher in einer<br />

beeindruckenden Bildershow. Sandra Sacher hat die KJZ-Gießen<br />

zum 31. Oktober verlassen und eine neue Stelle angetreten.<br />

Für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg wünscht der BDKJ-<br />

Gießen ihr alles Gute und Gottes Segen.<br />

II<br />

Gießen Der neue Vorstand<br />

Zeitzeugenbericht Henriette Kretz<br />

>> „Wir sind doch keine Verbrecher. Meine Eltern sind keine<br />

Verbrecher. Warum tut man das?“ fragte Henriette Kretz, als<br />

sie und ihre Eltern vor über 70 Jahren von deutschen Soldaten<br />

aus ihrem Haus verjagt und auf der Straße zusammengetrieben<br />

wurden. „So wie die Soldaten mit uns umgingen, geht man mit<br />

Verbrechern um.“ ergänzte sie. Trotz ihrer acht Jahre konnte sie<br />

das beurteilen, weil sie lesen und schreiben konnte. Ihre Eltern<br />

hatten ihr das beigebracht. Zur Schule durfte sie nicht, weil die<br />

Machthaber, den Juden dies verboten hatten. Auch durfte ihr<br />

Vater, der Arzt war, keine Arier behandeln und musste wie alle<br />

Juden eine Arm<strong>bin</strong>de mit dem Judenstern tragen. „Wir waren<br />

ausgegrenzt, wir waren separiert.“ sagte Kretz dazu.<br />

Über zwei Stunden lang erzählte die 79-jährige Henriette<br />

Kretz mit ruhiger Stimme im Katholischen Pfarrzentrum St. Albertus<br />

ihre Geschichte, die Geschichte eines polnischen Mädchens,<br />

das durch die Hilfe mutiger Menschen vor dem Holocaust<br />

gerettet wurde. Am 26. Oktober 1934 wurde sie in Stanisawow<br />

(damals Polen, heute Ukraine) geboren. Ihre Eltern, der Vater<br />

Arzt und die Mutter Anwältin, waren Juden. Sie wurden vor ihren<br />

Augen von Deutschen erschossen. Kretz überlebte in einem<br />

Waisenheim, beschützt von Schwester Celina, den Krieg und die<br />

Nazi-Herrschaft.<br />

Bessere Zukunft für die Jugend<br />

„Die Kinder und die Jugend sind unsere Zukunft“, sagte sie. Für<br />

diese tue sie das. Die Jugend solle eine bessere Zukunft haben,<br />

keinen Krieg, keine Diktatur. Eine Regierung (die deutsche, Red.)<br />

habe zwei Völker, die Roma und die Juden umbringen wollen.<br />

Sie habe eine Tötungsindustrie geschaffen und in fünf Jahren<br />

sechs Millionen Juden umgebracht. Sie erzähle die Geschichte<br />

eines Kindes, die für eineinhalb Millionen Kinder stehe. Nur wenige<br />

seien davongekommen. In ihrem Waisenheim habe Schwester<br />

Celina elf jüdische und drei Romakinder retten können.<br />

Paradies auf dem Dachboden<br />

Kretz berichtete auch von Massenerschießungen. Sie sagte, als<br />

erste habe man alte Leute und die Kinder umgebracht. Sie sei<br />

in einem Hohlraum zwischen Schrank und Wand mehrere Monate<br />

versteckt gewesen. Später sei sie von einer ukrainischen<br />

Familie im dunklen Kohlenkeller auf mit Stroh bedecktem Boden<br />

versteckt worden. Sie sei damals etwa achteinhalb Jahre alt gewesen.<br />

Als die danach auf den Dachboden konnte, habe sie sich<br />

wie im Paradies gefühlt und sei sehr dankbar gewesen.<br />

Kinder seien ihr wichtig, sagte Kretz und führte aus: „Tiere<br />

lieben ihre Kinder. Was tun wir (Menschen)? Wir töten unsere<br />

Kinder.“ Als Beispiele führte sie die Kinderarbeit mit ihren Unfällen<br />

in den armen Ländern an sowie die durch Gas getöteten<br />

Kinder in Syrien. Als Motivation für ihren „Kampf“ für die Kinder<br />

sagte sie: „Wenn man gar nichts tut, ändert sich nichts. Wenn<br />

man etwas tut, kann man wenigstens etwas erreichen.“<br />

Dekan Ulrich Neff dankte Henriette Kretz für ihren anschaulichen<br />

Vortrag und erläuterte, dass Kretz im Rahmen des „Maximilian-Kolbe-Werkes“<br />

Schulen und Gemeinden besuche, um<br />

gegen das Vergessen anzuarbeiten und aufzuklären. Ihr nächster<br />

Weg führe sie zu den Oberstufenschülern des Liebig-Gymnasiums<br />

in Gießen. Dekan Neff sagte, wir brauchen die Zeitzeugen,<br />

die immer weniger werden.<br />

II<br />

„Wenn man gar<br />

nichts tut, ändert<br />

sich nichts.<br />

Wenn man etwas<br />

tut, kann man<br />

etwas erreichen.“<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


VERBÄNDE<br />

39<br />

OFFENBACH-LAND<br />

Alles neu<br />

macht der Oktober<br />

NEUE RÄUME FÜR DIE KJZ OFFENBACH-LAND<br />

Text & Foto Iris Reiß / Dekanatsjugendreferentin<br />

Kinderzirkus Teamarbeit in der Balance ist gefragt<br />

DARMSTADT<br />

Kugel, Seil und Diabolo<br />

FERIENSPIELE DES KINDERZIRKUS DATTERINO<br />

Text & Foto Judith Keß / BDKJ Darmstadt<br />

>> In den Herbstferien ging es wieder rund in der Heimstättensiedlung.<br />

Die Räume der Pfarrei Hl. Kreuz verwandelten sich für<br />

eine Woche in eine Zirkusmanege für kleine und große Nachwuchsartisten.<br />

31 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren<br />

trainierten in verschiedenen Gruppen unter der Anleitung der<br />

Zirkuspädagogen Karin Kinz und Chriss Breuning.<br />

Am Anfang der Woche lernten die Kinder alle angebotenen<br />

Disziplinen kurz kennen und entschieden sich dann für eine<br />

Gruppe. Die Kinder übten sich in Kugellauf, Seiltanz, Jonglage<br />

und Akrobatik. Dabei wuchst so manches Kind über sich hinaus:<br />

trippelnd auf der Kugel, balancierend auf dem Seil, bei Knotentricks<br />

mit dem Diabolo oder als sichernde Bank unten in der<br />

Pyramide. Alle Kinder hatten sichtlich Spaß und große Freude,<br />

an den Herausforderungen der Zirkusdisziplinen.<br />

Für die Abschlussaufführung am Freitag wurden Eltern,<br />

Geschwister, Freunde und alle Interessierten eingeladen. Die<br />

Zuschauerränge der kleinen Manege waren zum Platzen gefüllt<br />

und die Nachwuchsartisten ganz schön aufgeregt hinter der<br />

Bühne. Die Kinder hatten mit Unterstützung der Zirkuspädagogen<br />

und Betreuer ein tolles Programm auf die Beine gestellt. Devil<br />

Sticks und Diabolos flogen durch die Luft, Seiltänzerinnen balancierten<br />

über dem Boden, die Kugelläuferinnen steigen durch<br />

Reifen und hüpften mit dem Seil. Auch die Akrobaten versetzten<br />

die Gäste mit ihren Pyramiden und Clownsrollen in Staunen. Die<br />

Kinder wurden mit tosendem Applaus für ihr Können belohnt.<br />

Alle Kinder, die Lust auf mehr Zirkus haben, aber auch alle<br />

„Zirkus-Neulinge“ können sich schon auf die Osterferien freuen.<br />

Dann gastiert der Kinderzirkus Datterino mit den Zirkusferienspielen<br />

in Darmstadt-Kranichstein.<br />

II<br />

INFORMATIONEN<br />

www.kinderzirkus-datterino.de<br />

>> Überraschend kam es auch für uns: Die KJZ Offenbach-Land<br />

ist zum 1.10.2013 in neue Räume umgezogen. Die Nachricht erreichte<br />

uns direkt nach den Sommerferien: die Räumlichkeiten<br />

werden für andere Zwecke benötigt. Ein neues Zuhause wurde<br />

uns im Pfarrzentrum Klein-Welzheim angeboten. Dann hieß es<br />

Kisten packen, viel ausmisten, organisieren, planen und delegieren.<br />

Schon am 30.9. rollten die Umzugslastwagen an. Und hier<br />

findet man uns nun: In der Goethestrasse 29 im 1. Stock, gleich<br />

hinter der Kirche.<br />

Viel Zeit für Wehmut ist nicht geblieben. Aber auch wenn<br />

wir sicher immer gerne an „unsere“ KJZ und die Feste im Garten<br />

unterm Kirschbaum zurückdenken werden, fühlen wir uns<br />

auch hier schon heimisch in dem Haus, in dem fast immer Leben<br />

herrscht und freuen uns auf eure Besuche in unseren neuen Räumen,<br />

in denen wir alle herzlich willkommen heißen.<br />

Und weil der Oktober bei uns eben alles neu gemacht hat,<br />

haben wir ab Mitte November auch wieder einen neuen (fast<br />

BDKJ-grünen) Bus für euch!<br />

II<br />

NEUE ADRESSE<br />

KJZ Offenbach-Land<br />

Goethestrasse 29<br />

63500 Seligenstadt<br />

fon 06182 . 23631<br />

Umzug Die neuen Räumlichkeiten der KJZ Offenbach-Land<br />

MALTESER JUGEND<br />

Drei neue Jugendgruppenleiter/<br />

innen für die Malteser<br />

ZWEITEILIGE AUSBILDUNG ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN<br />

Text Nina Geske / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Malteser<br />

>> Fünfzehn Jungen und Mädchen aus Hessen, Rheinland-Pfalz<br />

und dem Saarland haben erfolgreich den letzten Teil ihrer Malteser<br />

Ausbildung zum Jugendgruppenleiter absolviert. Darunter<br />

sind mit Kai Messerschmidt (Altenstadt), Hanna Jakob (Lörzweiler)<br />

und Erik Radesinski (Abtsteinach) auch drei Teilnehmer aus<br />

dem <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong>. Sie alle können künftig aktiv in der Jugendarbeit<br />

der Malteser mitarbeiten und für ihre Gruppen gemeinsame<br />

Wochenenden gestalten, Gruppenstunden anbieten, die Kinder<br />

auf Zeltlagern betreuen oder sich in die Pfarreiarbeit ihrer Gemeinde<br />

einbringen.<br />

In dem einwöchigen Seminar „Gruppe leiten II“ im Oktober<br />

in Kleinsassen (Hessen) lernten die jungen Leute alles, was sie<br />

für ihre zukünftige Arbeit mit Kindern brauchen. Dazu zählen<br />

sowohl rechtliche Grundlagen wie das Jugendschutzgesetz oder<br />

die Aufsichtspflicht, aber auch Themen wie der Umgang mit<br />

Konflikten in einer Gruppe oder die Rolle des Jugendgruppenleiters<br />

in einem Team. Zuvor hatten sie im Kurs „Gruppe leiten I“<br />

das Planen einer Gruppenstunde gelernt.<br />

Viele hilfreiche Anregungen<br />

Foto Malteser Hilfsdienst<br />

Und tolle Ideen für Spiel und Spaß in den Gruppenstunden gab es<br />

auch diesmal. „<strong>Ich</strong> fand ganz besonders den Spieleabend toll, an<br />

dem uns die Teamer viele Spielideen für unsere Gruppenstunden<br />

vorgestellt haben. Vor allem das gemeinsame ausprobieren hat<br />

Spaß gemacht“, sagt Hanna Jakob aus Lörzweiler.<br />

Von der Theorie in die Praxis Die zukünftigen Jugendgruppenleiter/innen mit den Kindern des Kindergartens Fantasia in Hamerz<br />

Und dann ging es auch schon in die Praxis. Jeweils zu zweit besuchten<br />

die Kursteilnehmer die Kindergruppen im Kindergarten<br />

Fantasia in Harmerz und im Kinderhaus St. Luise in Fulda. Dort<br />

spielten und bastelten sie gemeinsam mit den Kindern zum Thema<br />

„Herbst“. Zuvor hatten sie im Team Ideen gesammelt und<br />

vorbereitet.<br />

„Es war super, dass wir das, was wir im Seminar gelernt<br />

hatten, auch gleich ausprobieren konnten. <strong>Ich</strong> freue mich schon<br />

auf die erste Gruppenstunde, die ich nun selbstständig vorbereiten<br />

und durchführen darf“, erklärt Hanna Jakob. Besonders<br />

habe ihr auch die Teamarbeit gefallen. „Da gab es viel Hilfe,<br />

Unterstützung aber auch richtig gute Tipps und Tricks.“<br />

Regelmäßige Ausbildung<br />

Die Malteser bilden regelmäßig in ihren „Gruppe leiten“-Kursen<br />

junge Menschen für eine Tätigkeit als Jugendgruppenleiter/<br />

innen bei den Maltesern aus. Der Kurs besteht aus zwei Modulen.<br />

Zwischen den Kursen absolvieren die Jugendlichen eine Praxisphase.<br />

Mit dem Abschluss des Kurses können sie als Jugendgruppenleiter/innen<br />

ehrenamtlich in der Jugendarbeit der<br />

Malteser arbeiten und auch die Juleica beantragen. Damit erhalten<br />

sie einen bundesweit einheitlichen Ausweis für ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter/innen in der Jugendarbeit. Sie dient zur<br />

Legitimation und als Qualifikationsnachweis der Inhaber und<br />

Inhaberinnen.<br />

II<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


40 VERBÄNDE<br />

VERBÄNDE<br />

41<br />

KLJB<br />

20 Jahre KLJB-KinderKino<br />

MEDIENPÄDAGOGISCHES ANGEBOT DER KLJB FEIERT JUBILÄUM<br />

Text Anja Krieg / Referentin KLJB-KinderKino<br />

Foto KLJB <strong>Mainz</strong><br />

>> Die KLJB <strong>Mainz</strong> startete 1993 ein Projekt,<br />

das Kindern auf dem Land ein medienpädagogisches<br />

Angebot in Laufnähe machen<br />

sollte: Das KinderKino. Es folgten turbulente<br />

Jahre: Es kamen neue Vorführorte<br />

hinzu, andere wurden mangels Nachfrage<br />

wieder aus dem „Tourenprogramm“ gestrichen,<br />

Sponsoren „sprangen ab“, neue<br />

Finanzierungsmöglichkeiten taten sich auf.<br />

Die Referentinnen wechselten, genau wie<br />

die Besucherinnen und Besucher.<br />

Ein Nachmittag im Zeichen des Films<br />

Gleich blieb das Konzept: Zunächst wird<br />

die erste Hälfte eines tollen Kinderfilms<br />

gezeigt, in der Filmpause etwas Passendes<br />

gespielt, danach geht es weiter mit der<br />

zweiten Hälfte des Films. Im Anschluss<br />

haben die Kinder die Möglichkeit, die<br />

Stellen, die für sie besonders bedeutsam<br />

waren mit den anderen zu besprechen.<br />

Abgerundet wird der KinderKino-Nachmittag<br />

dann durch eine auf den Film ab-<br />

gestimmte Mitmach- oder Bastelaktion.<br />

Dieses Angebot gibt es bis zu siebenmal<br />

im Jahr in rund 20 rheinhessischen Orten,<br />

gut 1.400 Eintrittsstempel werden jährlich<br />

verteilt. Inzwischen wurden über 100 Filme<br />

in 143 Reihen gezeigt.<br />

20 Jahre KinderKino<br />

Grund genug zu Feiern! Am 20. September<br />

feierten wir diesen runden Geburtstag<br />

im Jugendhaus Don Bosco in <strong>Mainz</strong>, der<br />

„KinderKino-Zentrale“. An diesem Nachmittag<br />

gab es eine ganz besondere Filmvorführung:<br />

Der Film startete nicht direkt<br />

nach der Begrüßung, vielmehr wurden<br />

die ersten zehn Minuten als Geschichte<br />

vorgelesen.<br />

Außerdem durften diesmal ausnahmsweise<br />

auch die Erwachsenen KinderKino-<br />

Luft schnuppern und nicht nur gemeinsam<br />

mit den Kindern den Film „Soul Boy“ ansehen,<br />

sondern auch „Jambo“ (ein kenianisches<br />

Willkommens- und Glückwunsch-<br />

Jubiläumsfest Basteln von Kalaha-Spielen und Daumenkinos (links), Filmvorführung (rechts)<br />

lied) singen lernen und am Filmgespräch<br />

teilnehmen. Natürlich gab es danach auch<br />

Mitmachangebote für Groß und Klein:<br />

Da war ein Parcours mit Torwand aufgebaut,<br />

in dem die Aerodynamik eines Lumpenballs<br />

getestet werden konnte, ein<br />

Reifentreiben-Wettrennen und eine Obstsalat-Schnibbel-Station.<br />

Außerdem wurden<br />

Bohnen-/Kalaha-Spielbretter und Daumenkinos<br />

gebastelt. Beim anschließenden<br />

Geburtstagsessen gab es kulinarische<br />

Köstlichkeiten, die angelehnt an kenianische<br />

Spezialitäten zubereitet worden<br />

waren. Mirko und Julian Bitsch (Diözesanleitung),<br />

Manfred Kerz (Geschäftsführer<br />

des DGS e.V.), Jürgen Seeger (Vorsitzender<br />

KdFF e.V.) und Eric Niekisch (BDKJ-Vorsitzender)<br />

hatten Geburtstagsgrüße im<br />

Gepäck. Alle lobten das Projekt und<br />

wünschten ein langes weiteres Bestehen.<br />

Nach dem Abschlussimpuls, den Rüdiger<br />

Torner, der Geistliche Leiter der KLJB<br />

vorbereitet hatte, klang der Tag gemütlich<br />

bei fairen Cocktails aus. II<br />

DJK<br />

Gemainzam begeistern<br />

17. DJK-BUNDESSPORTFEST VOM 6. – 9. JUNI 2014<br />

Text Jutta Bouschen / Pressesprecherin DJK-Sportverband<br />

>> Ein Hauch von Olympia weht zu Pfingsten<br />

2014 durch <strong>Mainz</strong>. Unter dem Motto<br />

„GEMAINZAM BEGEISTERN“ veranstaltet<br />

der DJK-Sportverband in der Landeshauptstadt<br />

sein 17. DJK-Bundessportfest. Rund<br />

6.000 Sportlerinnen und Sportler kämpfen<br />

vom 6. bis 9. Juni in 20 Sportarten um die<br />

Deutschen DJK-Meisterschaften. Nur alle<br />

vier Jahre findet das Megaevent des <strong>katholisch</strong>en<br />

Sportverbandes statt. Nicht nur<br />

der Rhythmus, das fröhliche Flair erinnert<br />

an die Olympischen Spiele.<br />

Namhafte Schirmherren<br />

Die Schirmherrschaft haben die Olympiazweite<br />

im Siebenkampf, Lilli Schwarzkopf<br />

(DJK Andernach), der <strong>Mainz</strong>er Oberbürgermeister<br />

Michael Ebling sowie der <strong>Mainz</strong>er<br />

Bischof Karl Kardinal Lehmann übernommen.<br />

Er feiert auch gemeinsam mit der<br />

großen DJK-Familie die Pfingstmesse am<br />

8. Juni im Dom.<br />

Nach dem Pilotprojekt beim DJK-Bundessportfest<br />

2010 in Krefeld werden die inklusiven<br />

Wettkämpfe in <strong>Mainz</strong> erstmals<br />

breiten Raum einnehmen. Aktive mit und<br />

ohne Behinderung können in vielen Sportarten<br />

gemeinsam um die Medaillen kämpf-<br />

Foto DJK-Sportverband<br />

en, so zum Beispiel im Tischtennis oder<br />

im Judo. Daneben gibt es Begegnungswettkämpfe<br />

außerhalb der Wertung. Geplant<br />

sind u.a. Rollstuhlbasketball für<br />

Menschen mit und ohne Körperbehinderung<br />

sowie ein Unified Fußballturnier für<br />

Menschen mit und ohne geistige Behinderung.<br />

Eine inklusive Spaß- und Spielmeile<br />

am 7. Juni lädt auch die <strong>Mainz</strong>er Bevölkerung<br />

ein, sich, in Anlehnung an die Pfingstbotschaft,<br />

GEMAINZAM zu BEGEISTERN.<br />

Inklusive Ausrichtung<br />

Bundessportfest 2014 in <strong>Mainz</strong> Spannende Wettkämfe mit 6.000 Sportler/innen an 30 Sportstätten<br />

„Bei der inklusiven Ausrichtung geht es<br />

darum, dass Menschen ohne Behinderungen<br />

ihre Berührungsängste abbauen,<br />

sich gegenseitig vertraut machen und<br />

wertschätzen. Menschen mit und ohne Behinderung<br />

können trotz vieler Unterschiede<br />

gemeinsam Spaß haben und Sport treiben“,<br />

erklärt DJK-Bundesjugendreferent<br />

Pascal Priesack.<br />

Möglich machen die inklusiven Wettkämpfe<br />

der Deutsche Behindertensportverband,<br />

Special Olympics Deutschland<br />

sowie der Deutsche Gehörlosensportverband,<br />

ohne deren kompetente Unterstützung<br />

eine solche Veranstaltung nicht zu<br />

stemmen wäre. Und auch der Hauptsponsor<br />

des 17. DJK-Bundessportfestes, Lotto<br />

Rheinland-Pfalz, war von dieser Idee begeistert:<br />

„Was die DJK-Verantwortlichen<br />

für den Sport, aber insbesondere auch zum<br />

Thema Inklusion leisten, ist herausragend<br />

und beispielhaft. Wir unterstützen das Bundesportfest<br />

in <strong>Mainz</strong> aus voller Überzeugung<br />

und wir wünschen allen Beteiligten<br />

tolle Tage“, so Magnus Schneider, Vorsitzender<br />

der Lotto-Stiftung.<br />

Die Leistungen der Athleten bewegen<br />

sich durchaus auf nationalem Niveau, so<br />

zum Beispiel im Tischtennis, wo mit der DJK<br />

Kolbermoor (1. Liga), der DJK Offenburg<br />

und dem Lokalmatador DJK Blau Weiß<br />

Münster (beide 2. Liga) gleich drei Bundesligisten<br />

um die Medaillen spielen. Die Handballer<br />

der DJK Rimpar, spielen seit dieser<br />

Saison in der 2. Bundesliga. In der Leichtathletik<br />

sorgt vor allem der starke Nachwuchs<br />

der DJK-Talentschmieden für Spannung.<br />

Vier Tage Sport, Spaß und Begegnung<br />

sind also für die Pfingsttage 2014 in <strong>Mainz</strong><br />

angesagt. Bis es allerdings soweit ist, hat<br />

das Team um den DJK-DV Geschäftsführer<br />

Stefan Wink noch alle Hände voll zu tun.<br />

Rund 30 Sportstätten müssen betreut<br />

werden, 6.000 Menschen brauchen eine<br />

Unterkunft und Verpflegung, wollen Medaillen<br />

gewinnen und in der wettkampffreien<br />

Zeit die Stadt erkunden.<br />

II<br />

INFORMATIONEN<br />

www.djk-bundessportfest.de<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


INTERN<br />

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Termine<br />

REFERAT QUALIFIZIERUNG EHRENAMT<br />

Dein Schlüssel zum BJA<br />

Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />

01.02.2014, 10:00 – 16:00 Uhr<br />

REFERAT RELIGIÖSE BILDUNG<br />

Speed-Dating am Valentinstag<br />

für junge Erwachsene – weil mir mein Glaube wichtig ist!<br />

<strong>Mainz</strong>, weitere Infos: www.jungunderwachsen.de<br />

14.02.2014<br />

Nightfever<br />

Augustinerkirche, <strong>Mainz</strong><br />

15.02.2014, 18:00 – 23:30 Uhr<br />

Jugendsingwoche im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />

Haus St. Gottfried, Ilbenstadt<br />

02.01. – 06.01.2014<br />

Empfang der Sternsinger bei Ministerpräsidentin Malu Dreyer<br />

Rheinland-Pfälzische Staatskanzlei, <strong>Mainz</strong><br />

09.01.2014, 15:00 – 16:00 Uhr<br />

Empfang der Sternsinger bei Ministerpräsident Volker Bouffier<br />

Hessische Staatskanzlei, Wiesbaden<br />

15.01.2014, 10:00 – 11:30 Uhr<br />

Abschlusskonzert der Jugendsingwoche<br />

Kirche St. Stephan, Dreieich-Sprendlingen<br />

18.01.2014, 17:00 Uhr<br />

Jugendvesper im <strong>Mainz</strong>er Dom<br />

19.01.2014, 18:00 – 19:00 Uhr<br />

Spielbar – Junge geistliche Musik auf Tour<br />

Atrium des Jugendhauses Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />

01.02.2014, 18:00 – 21:00 Uhr<br />

Spielbar – Junge geistliche Musik auf Tour<br />

Gemeindezentrum St. Michael,<br />

Rheinstraße 4, Lörzweiler<br />

16.02.2014, 18:000 – 21:00 Uhr<br />

Jahreskonferenz des Kindermissionswerks<br />

„Die Sternsinger“<br />

Erbacher Hof, <strong>Mainz</strong><br />

24.02. – 25.02.2014<br />

Jugendvesper im <strong>Mainz</strong>er Dom<br />

09.03.2014, 18:00 – 19:00 Uhr<br />

Spielbar. Junge geistliche Musik auf Tour<br />

Gemeindezentrum St. Marien, Steinweg 25,<br />

63500 Seligenstadt<br />

20.03.2014, 18:00 – 21:00 Uhr<br />

J-GCL – Jugendverbände d. Gemeinschaft Christlichen Lebens<br />

RK I (Regionalkonferenz)<br />

Kloster Jakobsberg, Ockenheim<br />

14.03. – 16.03.2014<br />

Basics II (Gruppenleiter/innenausbildung)<br />

Kloster Jakobsberg, Ockenheim<br />

28.03. – 30.03.2014<br />

PSG – Pfadfinderinnenschaft St. Georg<br />

Diözesanversammlung<br />

Bruder-Klaus-Haus, Zornheim<br />

18.01. – 19.01.2014<br />

REFERAT MINISTRANTENPASTORAL<br />

Miniteamtreffen<br />

Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />

19.01.2014, 13:30 – 17:30 Uhr<br />

Miniteamtreffen<br />

Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />

07.02.2014, 19:30 – 22:30 Uhr<br />

Gruppenleiterschulung „Auf dem Weg zum Gruppenleiter“<br />

KJZ Rüsselsheim<br />

08.02.2014, 10:00 – 18:00 Uhr<br />

Miniteamtreffen<br />

Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />

21.03.2014, 18:00 – 22:00 Uhr<br />

Gruppenleitertag Romwallfahrt<br />

Jugendhaus Don Bosco und Elisabeth-von-Thüringen-Schule,<br />

<strong>Mainz</strong><br />

22.03.2014, 09:00 - 17:00 Uhr<br />

REFERAT JUGEND UND SCHULE<br />

Reflexionstage<br />

Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />

14.01. – 17.01.2014 / 21.01. – 24.01.2014<br />

28.01. – 31.01.2014 / 25.03. – 28.03.2014<br />

Jugendhaus Maria Einsiedel, Gernsheim<br />

04.02. – 07.02.2014 / 11.03. – 14.03.2014<br />

18.03. – 21.03.2014<br />

Wir sind Klasse<br />

Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />

20.01. – 21.01.2014 / 24.03. – 25.03.2014<br />

DJK – Sportverband<br />

Tischtennislehrgang (DJK TTC Ober-Roden)<br />

Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />

17.01. – 19.01.2014<br />

VM-B-Lizenz-Fortbildung „Die Marke DJK“<br />

Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />

21.02. – 23.02.2014<br />

VM-B-Lizenz Block „Internet, Soziale Netzwerke, Twitter & Co“<br />

Hü<strong>bin</strong>gen<br />

28.03. – 30.03.2014<br />

DPSG – Dt. Pfadfinderschaft St. Georg<br />

Stufenkonferenzen<br />

Jugendhaus Maria Einsiedel, Gernsheim<br />

24.01. – 26.01.2014<br />

On-Scoutmission – Zugänge zum Glauben (Kuratenausbildung)<br />

Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />

07.02. – 09.02.2014<br />

Diözesanversammlung<br />

Jugendhaus Maria Einsiedel, Gernsheim<br />

08.03. – 09.03.2014<br />

Gruppenleiterausbildung Lebensweltentag<br />

Jugendhaus Maria Einsiedel, Gernsheim<br />

28.03. – 29.03.2014<br />

Prävention sexualisierte Gewalt<br />

Jugendhaus Maria Einsiedel, Gernsheim<br />

29.03. – 30.03.2014<br />

04.2013 I UWe<br />

UWe I 04.2013


„Die <strong>katholisch</strong>e Jugendverbandsarbeit ist ein<br />

sprechendes Beispiel für die Vielfalt, die möglich<br />

und nötig ist, damit Kirche für möglichst viele<br />

Menschen Lebensraum und Heimat sein kann.“<br />

(Mathias Berger / Diözesanjugendseelsorger)<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Bund der Deutschen<br />

Katholischen Jugend (BDKJ)<br />

und Bischöfliches<br />

Jugendamt (BJA) <strong>Mainz</strong><br />

Am Fort Gonsenheim 54<br />

55122 <strong>Mainz</strong><br />

fon 0 61 31 . 25 36 11<br />

fax 0 61 31 . 25 36 65<br />

bdkj-bja-oeffentlichkeitsarbeit<br />

@bistum-mainz.de<br />

www.bdkj-mainz.de<br />

Redaktion<br />

Simone Brandmüller (V.i.S.d.P.),<br />

Mathias Berger, Constanze Coridaß,<br />

Michael Ziegler<br />

Konzeption & Gestaltung<br />

Simone Brandmüller<br />

Satz & Layout<br />

Simone Brandmüller, Rachel Schmitt<br />

Titelbild<br />

Simone Brandmüller<br />

Korrektorat<br />

Mathias Berger, Constanze Coridaß<br />

Druck<br />

ADIS GmbH, Heidesheim<br />

Auflage<br />

1.500<br />

Erscheinungsweise<br />

vierteljährlich<br />

Redaktionsschluss 01.2014<br />

15.02.2014

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