Ich bin katholisch! - Bistum Mainz
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TR<br />
UWe >> Unser Weg<br />
Das BDKJ-Journal im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />
RIENLIEDE<br />
ENZYKLIKA<br />
SAKRAMENTE<br />
04 I Oktober, November, Dezember 2013 I 59. Jahrgang G 12 896 I www.bdkj-mainz.de<br />
VATIKANISCHES KONZIL<br />
NGERTUCH<br />
ZEUGUNG<br />
KIRCHENJAHR<br />
KIRCHENTAGE<br />
ANSICHTSSACHE?! AM<br />
G<br />
TAIZE<br />
THEOLOGIE HEILIG<br />
FRIEDENSGEBET<br />
OSTERNACH<br />
NAMENSTAG WEIHNACHTEN<br />
DON BOSCO<br />
AUFERSTEHUN<br />
<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>katholisch</strong>!<br />
Ein Balanceakt zwischen<br />
Einheit und Vielfalt<br />
>> Seiten 04 – 21<br />
BERUFUNG:<br />
Priester<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />
GEMEINSCHAFT<br />
WELTKIRCHE<br />
UNTERWEGS<br />
PAPST FRANZISKUS<br />
Kathol<br />
ITAS<br />
MAINZ<br />
CH<br />
KAMING<br />
HEILIGE<br />
EUCH
02<br />
EDITORIAL<br />
INHALT<br />
03<br />
EDITORIAL<br />
BRENNPUNKT<br />
Simone Brandmüller<br />
Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
>> Der Begriff „Katholisch sein“ in einer<br />
virtuellen Suchmaschine eingegeben ergibt<br />
als ersten Treffer: „Katholisch Sein –<br />
Die besten Bücher bei Amazon.de, Kostenlose<br />
Lieferung ab € 20“. Mit dem<br />
nötigen Kleingeld und der Muße zum<br />
Lesen kann damit also ein Anfang gemacht<br />
werden.<br />
Der Schwerpunkt „<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>katholisch</strong>!“<br />
zeigt lebhafte und vielfältige Möglichkeiten<br />
auf, wie das „Katholisch sein“<br />
in der Jugendverbandsarbeit erfolgreich<br />
praktiziert und gelebt wird.<br />
Im Leitartikel „Die Weite des Katholischen“<br />
(Seite 4) veranschaulicht Diözesanjugendseelsorger<br />
Mathias Berger den<br />
Balanceakt zwischen Einheit und Vielfalt<br />
des Katholischen. Er gibt interessante<br />
Einblicke in eine weitläufige und zum<br />
Teil verwirrend „bunte“ Welt.<br />
Der Artikel „Katholisch als Beruf“<br />
(Seite 08) illustriert den abwechslungsreichen<br />
Berufsalltag einer Religionslehrerin,<br />
einer Dekanatsjugendreferentin<br />
und eines Paters.<br />
„Sieben Dinge, die man als Katholik<br />
tun sollte“ (Seite 15) gibt wertvolle Tipps,<br />
wie das <strong>katholisch</strong>e Leben gut gelingen<br />
kann.<br />
Im Interview „Wichtig ist die Sicherung<br />
der Rahmenbedingungen für das Ehrenamt“<br />
(Seite 24) stellen sich nach 100<br />
Tagen im Amt die neuen BDJK-Diözesanvorsitzenden<br />
Constanze Coridaß und<br />
Mathias Berger vor.<br />
Allen Leser/innen wünsche ich viel<br />
Freude beim Lesen und frohe Weihnachten.<br />
Vielleicht gibt es an den Feiertagen<br />
genug Muße das „Katholisch sein“<br />
für sich selbst neu oder wieder zu entdecken.<br />
II<br />
04<br />
28<br />
37<br />
41<br />
04 Balanceakt Die Weite des Katholischen<br />
08 Portraits Katholisch als Beruf<br />
10 Interview „Kirche kannte ich nur aus den Medien“<br />
11 Sendung der Kirche Theologie der Verbände<br />
12 Weltjugendtag 2013 Eine unvergessliche Reise<br />
14 Aus nächster Nähe „Papa Francesco“<br />
15 Anleitung zum Katholischsein 7 Dinge, die man als Katholik tun sollte<br />
16 Interview Katholisches Leben junger Menschen<br />
20 Katholisch Sein Katholisch. Politisch. Aktiv.<br />
BDKJ<br />
22 Diözesanversammlung „Ansichtssache?!“<br />
24 Interview Neue BDKJ-Diözesanvorsitzenden nach 100 Tagen im Amt<br />
28 Leben hautnah Sinnsuche im Tattoostudio<br />
29 Auslandsfreiwilligendienst Mein Jahr als Freiwillige in Portugal<br />
30 Priester im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong> „Er weiß, für wen er lebt“<br />
31 Jugendhaus Don Bosco Top 3 Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“<br />
31 Coaching Junge Menschen auf dem Weg<br />
32 Personalien Acht neue Gesichter im BJA<br />
34 Mini-Team-Wochenende Frischer Wind<br />
34 Tag der Dekanatsvorstände Dein Schlüssel zum Jugendhaus<br />
DEKANATE<br />
35 KJZ Bergstraße 72-Stunden-Akteure beim Bürgerempfang<br />
36 KJZ Gießen Verabschiedung von Sandra Sacher<br />
36 BDKJ-Dekanatsversammlung Unitas neu im BDKJ-Gießen<br />
37 Zeitzeugin Die Kinder sind unsere Zukunft<br />
38 Kinderzirkus Datterino Kugel, Seil und Diabolo<br />
38 KJZ Offenbach-Land Neue Räumlichkeiten<br />
VERBÄNDE<br />
39 Malteser Jugend Drei neue Jugendgruppenleiter/innen<br />
40 KLJB 20 Jahre KLJB-KinderKino<br />
41 DJK Bundessportfest – Gemainzam begeistern<br />
INTERN<br />
43 Termine Veranstaltungen und Ankündigungen<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
04 BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT 05<br />
Foto Roland Franz<br />
3 4<br />
Foto Simone Brandmüller<br />
6<br />
Foto KoKreis Bingen<br />
1<br />
Foto Rachel Schmitt<br />
Foto Katharina Seckler<br />
2 5 7 8<br />
Foto Simone Brandmüller<br />
Foto Jonas Richter<br />
Foto Alexander Matschak<br />
Die Weite des Katholischen<br />
1 Marienkirche Danzig Marienstatue 2 Bolivien Basisgemeinde in Lateinamerika 3 Taizégebet Kircheninnenraum in Taizé 4 Friedenslicht 2012 Übergabe des Friedenslichtes<br />
an Kurt Beck durch die Pfadfinder/innen 5 72-Stunden-Aktion Ein Feuchtbiotop entsteht in Gernsheim 6 Open-Air-Gottesdienst Abschluß der 72-Stunden-Aktion in Bingen<br />
7 BDKJ-Diözesanversammlung Studienteil zur Kampagne „Ansichtssache?!“ 8 Missa Chrismatis Karl Kardinal Lehmann zelebriert im <strong>Mainz</strong>er Dom<br />
EIN BALANCEAKT ZWISCHEN EINHEIT UND VIELFALT<br />
Katholisch zu sein ist eine echte Herausforderung. Nicht nur, weil es innerhalb der Lehre und<br />
Praxis der <strong>katholisch</strong>en Kirche manches gibt, was nicht wenigen als eng oder uniform erscheint.<br />
Sondern auch, weil das Katholische zugleich geradezu unübersichtlich vielfältig, weitläufig und<br />
verwirrend „bunt“ auf dieser Welt vorkommt.<br />
Text Mathias Berger / Diözesanjugendseelsorger<br />
>> Die Katholische Kirche stellt sich als<br />
weltumspannend angelegte Glaubensgemeinschaft<br />
(siehe Infokästen) seit Jahrhunderten<br />
der ihr dadurch aufgegebenen Herausforderung,<br />
im Geiste Jesu Christi Einheit<br />
und Vielfalt in Balance zu bringen.<br />
Und das klappt mal besser, mal schlechter.<br />
Verwirrende Vielfalt: Gottesdienst, Recht,<br />
Orden und Verbände<br />
Davon, was das ver<strong>bin</strong>dend Katholische ist,<br />
wird noch zu reden sein. Zunächst fällt auf:<br />
Fotos siehe Bildnachweise<br />
dergeschlagen. Das Katholischsein hat<br />
sich über Jahrhunderte hinweg hineinbuchstabiert<br />
in die unterschiedlichen<br />
Kulturen, Traditionen, Philosophien und<br />
Denkweisen.<br />
An offensichtlichsten ist das wohl bei der<br />
Feier des Gottesdienstes. Wenn wir heute<br />
einen afrikanischen, einen asiatischen<br />
und einen europäischen <strong>katholisch</strong>en Gottesdienst<br />
vergleichen kann es uns schon<br />
befremden, welche Vielfalt da zutage<br />
tritt. Nicht nur die Lieder sind prägnant<br />
der jeweiligen Kultur entwachsen, auch<br />
Wie der <strong>katholisch</strong>e Glaube jeweils konkret<br />
gelebt, gefeiert und durchdacht wird ist<br />
sehr abhängig davon, auf welchem Kontinent<br />
wir uns gerade befinden, welche<br />
uralten (vielleicht schon vorchristlichen)<br />
Traditionen und Bräuche dort lebendig<br />
sind und wie die Auseinandersetzung mit<br />
der Moderne stattgefunden hat, v.a. in der<br />
sog. „Westlichen Welt“ mit ihrer Entwicklung<br />
der empirischen Wissenschaften und<br />
der Epoche der Aufklärung. All das und<br />
vieles mehr hat sich in der Ausformung<br />
des Katholischen weltweit vielfältig niedie<br />
Gebärden und Gewänder(farben), die<br />
liturgischen Gebete und Riten sind<br />
überraschend stark von der jeweiligen<br />
Kultur geprägt. Diese Vielfalt innerhalb<br />
des Gottesdienstes der <strong>katholisch</strong>en<br />
Kirche ist überaus faszinierend. Gerade<br />
auch in den sogenannten <strong>katholisch</strong>en<br />
Ostkirchen gibt es einen immensen<br />
liturgischen Reichtum, den die wenigsten<br />
„Westkatholiken“ kennen. Jüngst haben<br />
einigermaßen unbemerkt eine nicht ganz<br />
unbeträchtliche Anzahl von anglikanischen<br />
Gemeinden, Priestern und<br />
Bischöfen, die zur <strong>katholisch</strong>en Kirche<br />
übergetreten sind, weitgehende Sonderrechte<br />
von Rom erhalten, die ihnen ermöglichen,<br />
ihre anglikanischen Traditionen<br />
weiter zu pflegen. Aber auch etwa<br />
in einer lateinamerikanischen Basisgemeinde<br />
wird Gottesdienst anders gefeiert<br />
als in unseren Breitengraden. Dass<br />
dabei das ver<strong>bin</strong>dend Katholische nicht<br />
verloren geht ist dem Umstand zu verdanken,<br />
dass die Kirche eine klare Vorstellung<br />
hat, was da gefeiert wird, das eröffnet<br />
viel Spielraum für das wie.<br />
Die Vielfalt reicht über die Feier des Gottesdienstes<br />
hinaus: Spannend ist, dass<br />
es innerhalb der <strong>katholisch</strong>en Kirche<br />
seit langem zwei große voneinander verschiedene<br />
und gleichberechtigte Rechtstraditionen<br />
gibt, die das konkrete kirchliche<br />
Leben regeln. Das Kirchenrecht der<br />
„Westkirche“ (CIC von 1983) sieht zum<br />
Beispiel den Zölibat für Priester und Bischöfe<br />
vor, während das Recht der <strong>katholisch</strong>en<br />
„Ostkirche“ (CCEO von 1990) nur<br />
von den Bischöfen die zölibatäre Lebensform<br />
fordert und die Gemeindepriester<br />
in der Regel verheiratet sind. Die liturgischen<br />
Eigentraditionen sind im CCEO<br />
übrigens als ausdrückliche Rechte der<br />
Ostkirchen formuliert. Wie gesagt: wir<br />
bewegen uns dabei innerhalb der einen<br />
<strong>katholisch</strong>en Kirche.<br />
Schaut man einmal auf die Orden und<br />
geistlichen Gemeinschaften kann man<br />
auch hier eine unüberschaubare Verschiedenheit<br />
an Schwerpunkten, Profilen und<br />
Spiritualitäten ausmachen. Zwar gab es<br />
zwischen den Ordensgemeinschaften auch<br />
immer wieder große Spannungen und >><br />
WAS HEISST<br />
KATHOLISCH?<br />
>> Der Begriff „<strong>katholisch</strong>“ ist griechischen<br />
Ursprungs: καθολικός (katholikós) und<br />
bedeutet „das Ganze betreffend, allgemein<br />
gültig“, aus κατά (katá) „gemäß“ und<br />
ὅλος (hólos) „ganz, vollständig“. Die<br />
Kirche weiß sich von ihrem Ursprung her<br />
dazu berufen, weltumspannende Kirche aus<br />
allen Menschen zu sein und das Trennende<br />
zwischen den Völkern, Rassen und Nationen<br />
im Glauben an ,,den einen Herrn Christus“<br />
(so beim Apostel Paulus), der das „Haupt<br />
der Kirche ist“ (ebd.) zu überwinden. Erst<br />
ab dem Moment, wo sich große Teile von der<br />
so verstandenen <strong>katholisch</strong>-universalen<br />
Kirche trennten (Trennung von der Ostkirche<br />
1054, die Kirchen der Reformation im 16.<br />
Jahrhundert, die Altkatholiken im 19.<br />
Jahrhundert), wurde „<strong>katholisch</strong>“ (auch) zur<br />
Konfessionsbezeichnung. Mit <strong>katholisch</strong>er<br />
Kirche meint man seit dem oft zuerst die<br />
römisch-<strong>katholisch</strong>e Kirche (= die Lateinische<br />
Kirche und die mit Rom verbundene<br />
Ostkirchen oder Unierten).<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
06<br />
BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT 07<br />
„Es ist das Zeichen des echt Katholischen,<br />
sich in der je gegebenen<br />
Unterschiedlichkeit gegenseitig<br />
zu respektieren und zu schätzen.“<br />
>> Rivalitäten im Laufe der Geschichte,<br />
aber die Kirche hat es langfristig offensichtlich<br />
gut verstanden, einen Rahmen<br />
abzustecken, innerhalb dessen sich scheinbar<br />
widersprüchliche Ausprägungen des<br />
Katholischen einigermaßen miteinander<br />
„vertragen“ und im besten Fall bereichern.<br />
Und nicht zuletzt ist unsere <strong>katholisch</strong>e<br />
(Jugend)verbandslandschaft ein<br />
sprechendes Beispiel für die Vielfalt die<br />
möglich und nötig ist, damit Kirche für<br />
möglichst viele Menschen Lebensraum<br />
und Heimat sein kann. Kirche wird sich<br />
heute mehr denn je bewusst, dass sie nur<br />
in dieser Vielfalt ihrer Sendung, <strong>katholisch</strong>,<br />
also Kirche für alle Menschen zu sein,<br />
gerecht werden kann. Aber was ist das<br />
Gemeinsame?<br />
Der Bischof von Rom, die Einheit<br />
und die Vielfalt<br />
Schon früh wurde es als wichtig erachtet,<br />
Strukturen zu schaffen, die bei aller Vielfalt<br />
die Einheit sicherten. Es gehört zur besonderen<br />
Geschichte der <strong>katholisch</strong>en Kirche,<br />
dass der Bischof von Rom – der Papst –<br />
innerhalb der <strong>katholisch</strong>en Ortskirchen<br />
(mit je einem Bischof an der Spitze) als<br />
Hüter und Repräsentant der Einheit betrachtet<br />
wurde. Diese Aufgabe wird als<br />
Auftrag von Christus her legitimiert verstanden,<br />
in dem sich die Päpste als Nachfolger<br />
Petri verstanden und bis heute<br />
verstehen: „Du bist Petrus, und auf<br />
diesen Felsen will ich meine Kirche<br />
bauen“ (Mt 16,8). Auch der Begriff<br />
„Pontifex“ – „Brückenbauer“ zeigt die<br />
Aufgabe der Päpste an, die Einheit zu<br />
wahren. Immer wieder wurde die Einbe-<br />
rufung von Konzilien (Zusammenkünfte<br />
der Bischöfe unter Vorsitz des Papstes)<br />
notwendig, um gemeinsam für alle ver<strong>bin</strong>dliche<br />
Lehraussagen zu treffen. Neigte<br />
man seit dem späten Mittelalter dazu, dem<br />
Papst und der römischen Kurie fast unumschränkte<br />
Entscheidungsmacht in immer<br />
umfassenderen Umfang zuzuschreiben,<br />
so hat sich dies im 20. Jahrhundert – und<br />
spätestens seit dem Zweiten Vatikanischen<br />
Konzil – grundlegend geändert.<br />
Die <strong>katholisch</strong>en Ortskirchen haben<br />
wesentlich mehr Gestaltungsräume und<br />
die Vielfalt des Katholischen wurde ausdrücklich<br />
als Reichtum gewertet. Die<br />
Ortskirchen wurden aufgewertet durch<br />
ihre theologische Würdigung als echte<br />
Teilkirchen, in denen die Kirche Jesu<br />
Christi „voll präsent“ ist. Missionstheologisch<br />
wurde die sogenannte Inkulturation<br />
herausgearbeitet als Weg, den (einen)<br />
Glauben im Kontext der (vielen) Kulturen<br />
durchzubuchstabieren und zu leben.<br />
Mit Papst Franziskus hat sich etwas signifikant<br />
verändert. Er sieht sich offensichtlich<br />
nicht so sehr als Mahner der Einheit<br />
sondern als Ermutiger, den Glauben je und<br />
je neu in der Liebe zu verwirklichen. Evangelisation<br />
bedeutet für ihn das konkrete<br />
und authentische Lebenszeugnis vor Ort.<br />
Natürlich ist auch er ein Papst der das,<br />
was <strong>katholisch</strong>e Christen weltweit ver<strong>bin</strong>det<br />
bewahren und vertiefen will: den<br />
Glauben an den dreifaltig einen Gott in<br />
der Gemeinschaft der Kirche, die sich als<br />
pilgerndes Volk Gott versteht. Aber dabei<br />
ermutigt er die Ortskirchen, ihre eigene<br />
Prägung überzeugend und echt zu leben<br />
und vermutlich wird es zukünftig noch die<br />
ein oder andere teilkirchliche „Lösung“<br />
für drängende Herausforderungen (Priestermangel)<br />
geben, die gesamtkirchlich<br />
(noch) nicht zu lösen sind. Künftig wird die<br />
Vielfalt der Wege sicher noch zunehmen.<br />
Im gerade veröffentlichten Lehrschreiben<br />
„Evangelii Gaudium“ hat Franziskus dazu<br />
ein Programm aufgestellt.<br />
Was uns eint? Der Glaube!<br />
Weltjugendtag in Rio de Janeiro Papst Franziskus bei der Abschlussveranstaltung<br />
Der Rahmen ist weitgehend abgesteckt<br />
durch das biblische Zeugnis vom Leben,<br />
Sterben und Auferstehen Jesu Christi,<br />
durch das Glaubensbekenntnis, durch die<br />
Aussagen der Konzilien, die diesen Glauben<br />
in die jeweilige Zeit hinein erschließen<br />
und in Lehrsätzen formulieren (zuletzt<br />
durch das, was das Zweite Vatikanische<br />
Konzil sozusagen als Grundgesetz der Kirche<br />
ver<strong>bin</strong>dlich festgelegt hat), durch die<br />
durch das Konzil neugeregelte Ordnung<br />
für der Feier der Sakramente, durch die<br />
Festlegungen bezüglich des kirchlichen<br />
Dienstamtes, das sich als Diakonen-,<br />
Priester- und Bischofsamt entfaltet.<br />
Vieles andere ist zwar auch Teil des<br />
<strong>katholisch</strong>en „Kosmos“, gehört aber nicht<br />
zum Kern des Glaubens. Das Zweite<br />
Vatikanische Konzil hat dem ausdrücklich<br />
Rechnung getragen in seiner Rede von der<br />
„Hierarchie der Wahrheiten“. Es wollte in<br />
Erinnerung rufen, dass es eine gestufte<br />
Ver<strong>bin</strong>dlichkeit bei den Glaubensaussagen<br />
und Traditionen gibt: Jesus Christus ist<br />
die Mitte und der Maßstab für das gesamte<br />
kirchliche Leben. Alles muss in Ver<strong>bin</strong>dung<br />
zu dieser Mitte stehen und ist umso<br />
ver<strong>bin</strong>dlicher je näher es in Beziehung zur<br />
Mitte steht. „Drumherum“ sozusagen gibt<br />
es also einen weiten Spielraum an unterschiedlichen<br />
Akzentuierungen und Ausprägungen<br />
des Katholischen.<br />
So ist es z.B. nicht „<strong>katholisch</strong>er“, alle<br />
Wallfahrtsorte zu kennen und bereist zu<br />
haben als dieser Art von religiöser Betätigung<br />
eher skeptisch gegenüber zustehen.<br />
Oder es ist kein Zeichen „besseren“ Katholischseins,<br />
gerne zu Meditieren oder ein<br />
Taizégebet vorbereiten zu können; es ist<br />
genauso „gut <strong>katholisch</strong>“, ohne viele Worte,<br />
bei der 72-Stunden-Aktion dem Glauben<br />
„zupackend“ Ausdruck zu verleihen. Man<br />
kann seinen Glauben eher aktiv (im<br />
Verband oder z.B. in einer Jugendsozialstation)<br />
leben oder eher innerlich<br />
z.B. in einem kontemplativen Orden<br />
oder bei der Jugend 2000. Zum Glauben<br />
gehört immer auch das andere: zum<br />
Beispiel hier das aktive und soziale und<br />
dort das innerliche Moment. Ja, man kann<br />
<strong>katholisch</strong> sein und dem Zölibat, mancher<br />
kirchlicher Morallehre, einem konkreten<br />
Bischof oder einer bestimmten<br />
Frömmigkeitspraxis kritisch gegenüber<br />
stehen. Es gehört dazu, die Glaubensgemeinschaft<br />
untereinander (z.B. bei einem<br />
Weltjugendtag) zu feiern, aber genauso<br />
gehört dazu, um den richtigen Weg der<br />
Kirche argumentativ zu streiten wie auf<br />
einem Konzil oder einer BDKJ- Diözesanversammlung.<br />
Und vieles mehr …<br />
Katholisch: Mit gutem Recht unterschiedlich<br />
Katholisch ist nicht beliebig, aber auch nicht<br />
uniform. <strong>Ich</strong> meine, es ist geradezu das<br />
Zeichen des echt Katholischen, sich in der<br />
je gegebenen Unterschiedlichkeit gegenseitig<br />
zu respektieren und zu schätzen.<br />
Wenn einzelne oder Gruppierungen innerhalb<br />
der Kirche einander das Katholischsein<br />
absprechen und einander diffamieren<br />
widerspricht dies dem Geist Jesu. Ein komplementäres<br />
Mit- und Zueinander (das zur<br />
kirchlichen Redewendung gewordene<br />
„Et et“ – „sowohl als auch“) war schon<br />
immer produktiver als die Abgrenzung.<br />
Hier gilt es sicher – ähnlich wie bei den Lebenswelten<br />
– die sog. Ekelgrenzen innerhalb<br />
der Kirche mehr und mehr zu überwinden<br />
und zumindest miteinander ins<br />
Gespräch zu kommen: Leben und leben<br />
lassen, sich respektieren und sich beflügeln<br />
lassen von der Glaubenspraxis,vom<br />
Charisma und von der Profilbildung<br />
anderer … Darum geht es in der großen<br />
weiten Weltkirche und auch hier bei uns:<br />
in unseren Verbänden, Gremien, Pfarreien,<br />
Gemeinschaften und Gruppen. Wir<br />
brauchen einander, um gemeinsam mit<br />
allen und für alle <strong>katholisch</strong>e Kirche<br />
nach dem Maßstab Jesu sein zu können.<br />
Drunter geht es um Gottes Willen nicht. II<br />
KATHOLISCHE KIRCHE<br />
IN ZAHLEN<br />
>> Die <strong>katholisch</strong>e Kirche ist die größte<br />
Kirche innerhalb des Christentums.<br />
>> Sie umfasst 23 Teilkirchen eigenen<br />
Rechts mit eigenem Ritus, darunter die<br />
nach Mitgliederzahl größte lateinische<br />
Kirche und die <strong>katholisch</strong>en Ostkirchen.<br />
>> Die Katholikenzahl stieg von 2010 auf<br />
2011 um 1,5 Prozent von 1,196 Milliarden<br />
auf 1,214 Milliarden. Die Weltbevölkerung<br />
wuchs im gleichen Zeitraum um 1,23<br />
Prozent. Damit liegt der Anteil der Katholiken<br />
an der Weltbevölkerung wie bislang<br />
bei 17,5 Prozent. Besonders groß war der<br />
Zuwachs an Katholiken mit 4,3 Prozent<br />
2011 in Afrika.<br />
>> Aus dem Statistischen Jahrbuch der<br />
Kirche geht weiter hervor, dass mittlerweile<br />
fast die Hälfte (48,8 Prozent) aller<br />
Katholiken in Amerika lebt. In Europa leben<br />
23,5 Prozent, in Afrika 16 Prozent, in Asien<br />
10,9 Prozent und 0,8 Prozent in Ozeanien.<br />
>> Asien erweist sich als religiös besonders<br />
fruchtbares Gebiet mit wachsenden<br />
Gläubigen- und Priesterzahlen.<br />
Foto Dirk Lankowski / BDKJ Paderborn<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
08 BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT 09<br />
Katholisch als Beruf<br />
DREI MENSCHEN ERZÄHLEN VON IHREM VIELFÄLTIGEN BERUFSALLTAG ALS KATHOLIKEN<br />
Texte Ina May / BDKJ-Diözesanvorstand, Tine Tausch / Dekanatsjugendreferentin, Pater Rochus Wiedemann / Missionsbenediktiner Fotos BDKJ <strong>Mainz</strong><br />
>> Eine Religionslehrerin<br />
packt aus<br />
Wie ich zum Beruf der (Religions-)Lehrerin<br />
kam, kann<br />
ich so ganz genau gar nicht<br />
sagen. Irgendwann in meiner<br />
Oberstufenzeit stand<br />
dies für mich einfach fest<br />
und das, obwohl ich mich<br />
jahrelang gegen Ergebnisse<br />
im Berufsinformationszentrum<br />
oder gegen Tipps von<br />
Berufsberatern, ich solle<br />
Ina May BDKJ-Diözesanvorstand<br />
Lehrerin werden, gewehrt<br />
hatte.<br />
Dass es dann die Fächer Deutsch und <strong>katholisch</strong>e Religion wurden,<br />
ist für mich im Rückblick die logische Konsequenz meiner<br />
Interessen und, es soll hier schließlich vor allem um das RELIlehrersein<br />
gehen, meines Glaubens. Nach meinem Studium in<br />
Marburg zog es mich zurück ins schöne Darmstadt, wo ich mein<br />
Referendariat, man könnte sagen, ertrug. Seit letztem Schuljahr<br />
unterrichte ich nun an der Prälat-Diehl-Schule in Groß-Gerau,<br />
die zumindest einigen KSJlern vielleicht (noch) etwas sagt. In<br />
meiner Fachschaft <strong>bin</strong> ich mit einigem Abstand die Jüngste und<br />
von drei Frauen auch die einzige, die mit dem vollen Stundendeputat<br />
unterrichtet. Glücklicherweise arbeiten wir grundsätzlich<br />
gemeinsam mit der Fachschaft evangelische Religion zusammen,<br />
was uns auf insgesamt neun Kolleginnen und Kollegen<br />
anwachsen lässt.<br />
Nach meiner kritischen Selbsteinschätzung hebe ich mich<br />
doch deutlich von den Religionslehrerinnen meiner Schulzeit ab:<br />
Man sieht mich nicht mit Eine-Welt-Laden-Jutetaschen voller Bibeln<br />
durchs Schulgebäude rennen, ich spiele (leider) nicht Gitarre<br />
und ich trage (zum Glück) keine bodenlangen Glockenröcke.<br />
Und doch ist es etwas Besonderes, das Fach Religion zu unterrichten.<br />
So entwickeln sich zum Beispiel im Lehrerzimmer sehr<br />
häufig spannende Gespräche, in denen es meistens um aktuelle<br />
Kirchenpolitik, wie z B. luxuriöse Bischofsbadewannen oder den<br />
neuen Papst geht. Es erstaunt mich immer noch, dass diese Gespräche<br />
fast immer sehr sachlich sind und meine Gesprächspartner<br />
mir dabei einen Einblick in ihren eigenen Glauben schenken.<br />
Eine sehr wichtige und schwierige Rolle der Relilehrerin<br />
musste ich sowohl an meiner Referendariatsschule als auch im<br />
letzten Schuljahr an meiner jetzigen Schule ausfüllen: In den<br />
etwas mehr als drei Jahren, die ich nun unterrichte, sind bereits<br />
zwei Lehrer und zwei Schüler verstorben, alle sehr plötzlich,<br />
durch Unfälle, eine unbekannte Krankheit und durch Selbstmord.<br />
<strong>Ich</strong> musste erfahren, dass wir als Relilehrer in diesen Momenten<br />
eine ganz besondere Verantwortung haben, obwohl wir nicht in<br />
besonderer Weise für die Trauerbegleitung ausgebildet werden.<br />
Der Ruf nach uns war trotzdem sofort da, sowohl im Kollegium<br />
als auch in der Schülerschaft. Eine Kondolenzstätte schaffen,<br />
eine Trauerfeier organisieren und neben dem normalen Unterricht<br />
unendliche Stunden eine Anlaufstelle für trauernde Schüler<br />
und Kollegen zu sein, das gehörte in diesen Wochen zu meiner<br />
Aufgabe und jeder geht davon aus, dass man dies, eben aus der<br />
Kraft seines Glaubens heraus, auch kann. Das ist nicht einfach,<br />
gerade weil man ja auch selbst trauert um Kollegen oder um<br />
Schüler, deren Platz auf einmal so auffällig leer ist. Trotzdem<br />
habe ich erlebt, dass es für mich möglich war, mit diesen traurigen<br />
Nachrichten umzugehen, ganz anders als manche Kollegin,<br />
die Mathe und Physik unterrichtet und selbst nicht den Glauben<br />
als Kraftquelle für sich annehmen möchte.<br />
Alles in allem ist mein Schulalltag sehr abwechslungsreich:<br />
An den Unterstufenschüler/innen erfreue ich mich, weil sie noch<br />
so viel Wissen über das <strong>katholisch</strong>e Brauchtum mitbringen und<br />
sich so sehr dafür begeistern können. In der Mittelstufe hoffe<br />
ich, eine Anlaufstelle in Zeiten von Pubertät und Sinnsuche sein<br />
zu können und wenn es nur die Antwort auf die vermeintlich<br />
einfache Frage „Frau May, woher weiß ich eigentlich, ob ich verliebt<br />
<strong>bin</strong>?“ Die Oberstufe macht mir persönlich am meisten Spaß:<br />
Wenn wir beginnen, theologisch zu arbeiten, Gottesbeweise<br />
auseinanderzunehmen oder die Theodizee-Frage zu erörtern. II<br />
>> „Wie kann man nur bei<br />
der Kirche arbeiten?“<br />
Den Satz höre ich öfters,<br />
wenn ich erzähle, was ich<br />
beruflich mache, und bei<br />
all den negativen Schlagzeilen<br />
über Missbrauchsfälle<br />
oder millionenteure<br />
Bauprojekte umso mehr.<br />
Wie komme ich also dazu?<br />
Meine Erfahrungen als<br />
Ehrenamtliche im BDKJ<br />
waren ausschlaggebend<br />
Tine Tausch Dekanatsjugendreferentin dafür, dass ich mich nach<br />
dem Studium für die Stelle<br />
als Dekanatsjugendreferentin entschied. <strong>Ich</strong> hatte erfahren, wie<br />
wichtig es ist, Ehrenamtliche zu unterstützen, und wollte dazu<br />
beitragen, jungen Menschen Räume zu eröffnen, die sie eigenverantwortlich<br />
gestalten können und in denen sie sich entwickeln<br />
können – gerade auch in der Kirche.<br />
Ein personales Angebot schaffen<br />
In den vier Jahren seither wurde mir mehr und mehr klar, was<br />
das Entscheidende an meinem Beruf ist: mich selbst als Person<br />
anzubieten und einzubringen. Das bedeutet, da zu sein,<br />
ansprechbar zu sein, aber auch rauszugehen, auf Leute zuzugehen<br />
– und mich dabei offen auf die Gedanken, Fragen, Zweifel<br />
und Hoffnungen derer, denen ich begegne, einzulassen.<br />
Oft erlebe ich, dass, was als kurze Unterhaltung per Chat, am<br />
Telefon oder am Rande einer Veranstaltung gedacht ist, unversehens<br />
viel mehr wird: Lange und intensive Gespräche über<br />
Gott und die Welt, vor allem aber über persönliche Lebens- und<br />
auch Glaubensthemen. Gerade solche Begegnungen sind es, die<br />
mich spüren lassen, dass meine Arbeit sinnvoll ist und die mich<br />
für meinen Beruf motivieren.<br />
Menschen und Beziehungen stehen deshalb im Mittelpunkt<br />
meiner pädagogischen Arbeit und für mich auch im Mittelpunkt<br />
von Kirche. Kirche ist Gemeinschaft, und „<strong>katholisch</strong> als Beruf“ bedeutet<br />
für mich, Kirche mit zu gestalten, ihr ein Gesicht zu geben<br />
und zu zeigen, dass Kirche mehr ist als Gottesdienst und Gebet.<br />
Katholisch als Beruf ist was für Theologen, oder?<br />
Mit dem personalen Angebot als Grundlage verstehe ich meine<br />
Arbeit auch als einen Beitrag zum pastoralen Handeln der Kirche,<br />
wenngleich ich keine theologische Ausbildung habe. Diese<br />
Sicht wird jedoch nicht von allen geteilt. In der Begegnung und<br />
Zusammenarbeit mit anderen, die auch „<strong>katholisch</strong> als Beruf<br />
ausüben“, erfahre ich zwar häufig Wertschätzung oder zumindest<br />
Respekt für meine Arbeit. Mitunter spüre ich aber, dass ich<br />
als Pädagogin von manchen als jemand angesehen werde, die<br />
ein bisschen Kinder und Jugendliche bespaßt und weiter nichts<br />
zum Dienst der Kirche beizutragen hat. Neben der Profession<br />
spielen dabei sicher auch Alter und Geschlecht eine Rolle. Eine<br />
junge Frau unter 30 wird in mancher kirchlichen Runde erst mal<br />
selbst noch als Jugendliche angesehen statt als Gesprächspartnerin<br />
ernstgenommen, die eine professionelle pädagogische<br />
Perspektive einzubringen hat.<br />
<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> jedenfalls froh, dass Menschen unterschiedlicher<br />
Professionen von Beruf <strong>katholisch</strong> sind. <strong>Ich</strong> finde, dass die<br />
Kirche von einer Vielfalt unterschiedlicher beruflicher Hintergründe<br />
ihrer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />
noch mehr profitieren und ihren Dienst an den Menschen besser<br />
erfüllen könnte.<br />
II<br />
Pater Rochus Missionsbenediktiner<br />
>> „Ordensgewand oder<br />
Fastnachtskostüm?“<br />
Wenn ich im Habit, im<br />
benediktinischen Ordensgewand,<br />
in der Öffentlichkeit<br />
unterwegs <strong>bin</strong>, dann<br />
falle ich wohl auf. Vielleicht<br />
stellt sich da mancher<br />
heimlich die Frage „Ja ist<br />
denn heut‘ schon Fastnacht?“<br />
oder hält mich<br />
dem Islam zugehörig. Das<br />
Ordensgewand zeigt mich<br />
als Mitglied der <strong>katholisch</strong>en<br />
Kirche und provoziert heute manchmal. Denn so selbstverständlich<br />
wie in meiner Kindheit und Jugendzeit gehören<br />
Ordensleute heute (fast) nicht mehr zum Straßenbild. Wenn eine<br />
Begegnung mit Ordensleuten also seltener ist, dann sind die<br />
Aufgaben, die Lebensweise und die Motivation von Ordensleben<br />
verständlicherweise weniger bekannt. Wenn Schüler und Jugendliche<br />
zu uns auf den Jakobsberg ins Jugendhaus St. Georg kommen,<br />
für dessen Leitung ich verantwortlich <strong>bin</strong>, kann schon mal<br />
die Frage auftauchen: „Sind Sie wirklich ein ‚echter‘ Mönch?“<br />
Das Ordensgewand, das heute öfter exotisch anmutet, war aber<br />
nicht der Grund für meine Lebensentscheidung, in einen Orden<br />
einzutreten. Vielmehr überlegte ich mir, ob ich mir ‚<strong>katholisch</strong><br />
als Beruf‘ für mein eigenes Leben vorstellen kann. Zwar musste<br />
ich die Entscheidung irgendwann einmal treffen, aber durch Begegnungen<br />
mit Ordensleuten im Familienkreis und während meiner<br />
Schulzeit ist sie allmählich gereift. Schon ziemlich früh war<br />
für mich ein ‚geistlicher Beruf‘ als Ziel vorstellbar. Durch viele<br />
Gespräche mit Priestern, Ordensleuten und Menschen meines<br />
Vertrauens <strong>bin</strong> ich zum Eintritt in den Orden der Missionsbenediktiner<br />
von St. Ottilien ermutigt worden (manchmal auch mit<br />
der direkten Nachfrage, ob ich denn nicht Priester oder Ordensmann<br />
werden will).<br />
Leben in Gemeinschaft ist mir im Lauf des Erwachsenwerdens<br />
wichtig geworden und heute noch wichtig – deshalb<br />
eine Ordensgemeinschaft. <strong>Ich</strong> lebe als Missionsbenediktiner im<br />
Kloster Jakobsberg zusammen mit acht anderen Mönchen und<br />
drei philippinischen Benediktinerinnen. Mein zweites Anliegen<br />
von Verwurzelung und Beheimatung sehe ich bei den Benediktinern<br />
im Versprechen der stabilitas – der Beständigkeit – verwirklicht.<br />
Dass zum Glaube auch Verkündigung und Zeugnis gehören,<br />
war mir vor meinem Klostereintritt zwar schon bewusst, doch<br />
erst danach verstand ich, dass Christsein und Katholisch-sein<br />
vom Kern und vom Wesen her missionarisch sein heißt – wie das<br />
Zweite Vatikanische Konzil betonte. Auch wenn ich nicht in einem<br />
fremden Land auf einem anderen Kontinent ‚bete und arbeite‘,<br />
habe ich doch eine Mission, <strong>bin</strong> ich in und mit einer Mission –<br />
einer Sendung – unterwegs.<br />
Kloster als Gemeinschaft in der Gemeinschaft Kirche<br />
Meinen Beruf als Ordensmann und Priester verdanke ich also<br />
einer ‚Beruf-ung‘ von Gott her. Gott vertraut mir eine Sendung<br />
für und in die <strong>katholisch</strong>e Kirche an. <strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> nicht allein unterwegs,<br />
sondern zusammen mit der ‚pilgernden Kirche‘. Im Bild<br />
vom ‚Volk Gottes‘, (das als ‚pilgernde Kirche‘ unterwegs ist,)<br />
ist für mich ausgedrückt, dass ich zwar das Ziel unserer Lebensreise<br />
erahne, aber immer zusammen mit den Menschen, (mitten<br />
unter ihnen,) unterwegs <strong>bin</strong> und den Weg suche. So <strong>bin</strong> ich seit fast<br />
acht Jahren mit den jungen Erwachsenen im BDKJ-Vorstand des<br />
Dekanats Bingen und als Dekanatsjugendseelsorger unterwegs.<br />
<strong>Ich</strong> bereite Gottesdienste mit ihnen vor und feiere sie und bringe<br />
mich in den anderen Aufgaben wie etwa der 72-Stunden-Aktion<br />
ein. Zusammen mit anderen gestalte ich auch Angebote für<br />
‚Junge Erwachsene im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong>‘ (vor allem) hier auf dem<br />
Jakobsberg.<br />
II<br />
INFORMATIONEN<br />
http://priester-im-bistum-mainz.de<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
10<br />
BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT 11<br />
INTERVIEW<br />
„ Kirche kannte ich bisher nur von<br />
Besichtigungen und aus den Medien“<br />
DANIELA SCHMIDT BERICHTET ÜBER IHRE ANNÄHERUNG AN DIE KATHOLISCHE KIRCHE<br />
Interview Mathias Berger / Diözesanjugendseelsorger Foto Rachel Schmitt / BFD<br />
Anteil der Verbände<br />
an der Sendung der Kirche<br />
EIN BLICK IN DIE WERKSTATT DER BDKJ-ARBEITSGRUPPE ZUR „THEOLOGIE DER VERBÄNDE“<br />
Daniela Schmidt Referat Freiwilligendienste<br />
>> Seit September bist du als Praktikantin<br />
im Referat Freiwilligendienste im BJA<br />
und BDKJ <strong>Mainz</strong>. Was hast Du bisher gemacht<br />
und wie kam es zur Bewerbung?<br />
Daniela Schmidt: Bevor ich Soziale Arbeit<br />
studiert habe, habe ich BWL in der<br />
Fachrichtung Wohnungs- und Immobilienmanagement<br />
studiert. <strong>Ich</strong> merkte schnell,<br />
dass mir der nüchterne Umgang mit den<br />
Kunden und die Fokussierung auf Gewinnmaximierung<br />
nicht liegen. So <strong>bin</strong> ich über<br />
Umwege zur Sozialen Arbeit gekommen,<br />
in deren Rahmen ich mein Praktisches Studiensemester<br />
hier absolviere. Zum BDKJ<br />
<strong>bin</strong> ich durch eine Bekannte gekommen,<br />
die den BDKJ durch ihre frühere Mitarbeit<br />
in der kirchlichen Jugendarbeit kannte.<br />
<strong>Ich</strong> war sehr positiv überrascht davon,<br />
wie wohl ich mich vom ersten Moment<br />
an gefühlt habe. Die offene Atmosphäre<br />
hier im Haus und vor allen Dingen das Bewerbungsgespräch<br />
mit Tobias Küsters und<br />
Martin Jobst haben mir sehr gut gefallen.<br />
Du hast mir einmal erzählt, du hättest<br />
bisher eigentlich keine Berührungspunkte<br />
zur <strong>katholisch</strong>en Kirche gehabt.<br />
Wie bist Du aufgewachsen. Welches<br />
Bild von Kirche hattest Du?<br />
Daniela Schmidt: Aufgewachsen <strong>bin</strong> ich<br />
in Ostthüringen, daher ist es nichts Ungewöhnliches,<br />
dass ich bisher keine Berührungspunkte<br />
mit der <strong>katholisch</strong>e Kirche<br />
hatte. Meine Eltern sind zwar beide evangelisch<br />
getauft, dennoch haben Religion und<br />
Kirche bei uns Zuhause keine Rolle gespielt.<br />
Kirche kannte ich nur von Besichtigungen<br />
und aus den Medien. Für mich<br />
wirkte sie wie eine starre, veraltete Institution,<br />
zu der ein paar ältere Leute sonntags<br />
in den Gottesdienst gehen. Vor allem<br />
die <strong>katholisch</strong>e Kirche hat auf mich sehr<br />
dogmatisch und weltfremd gewirkt. Daher<br />
habe ich den Glauben, den ich in den letzten<br />
Jahren entwickelte habe, bisher sehr<br />
stark von der Institution Kirche getrennt.<br />
Du warst ganz zu Beginn deines Praktikums<br />
in dem Gottesdienst, in dem Constanze<br />
Coridaß und ich in unsere Ämter<br />
eingeführt wurden. Wie war das für<br />
dich? Wie hast Du dich gefühlt?<br />
Daniela Schmidt: Den Einführungsgottesdienst<br />
fand ich sehr schön. Einige Teile<br />
der Liturgie sind mir immer noch fremd, da<br />
ich mich erst mit Beginn meines Praxissemesters<br />
mit der <strong>katholisch</strong>en Kirche und<br />
deren Riten auseinandersetze. Besonders<br />
nachhaltig beeindruckt hat mich die mit<br />
dem Einführungsgottesdienst verbundene<br />
Wertschätzung. Die Begrüßung beschränkte<br />
sich nicht nur auf ein Händeschütteln<br />
durch Weihbischof Neymeyr. Durch die<br />
Feier der Heiligen Messe mit allen Mitarbeiter/innen<br />
kam der Begrüßung ein<br />
besonderer Stellenwert zu. Auch, dass<br />
zugleich Andreas Mager (Kpl. KJG) und<br />
Clemens Kipfstuhl (Pfr. DPSG) begrüßt<br />
worden sind und die Messe mitzelebriert<br />
haben, zeigt für mich die gegenseitige<br />
Verbundenheit und die Begegnung auf<br />
Augenhöhe hier im BDKJ/BJA. Weiterhin<br />
hat mir die musikalische Begleitung sehr<br />
gut gefallen.<br />
Welche – vielleicht unerwarteten oder<br />
berührenden – Erfahrungen hast Du bei<br />
deiner Arbeit im Referatsbüro oder jetzt<br />
vor kurzem auf der FSJ-Bildungswoche<br />
bisher im BJA gemacht?<br />
Daniela Schmidt: <strong>Ich</strong> hatte viele persönliche<br />
Begegnungen hier im Haus und in<br />
den Außenstellen. Alle Kolleg/innen hatten<br />
ein offenes Ohr für meine Fragen und<br />
Anliegen, auch für kritische Auseinandersetzungen<br />
mit der <strong>katholisch</strong>en Kirche.<br />
Erstaunt hat mich die hohe Identifizierung<br />
mit der Kirche, eben nicht nur als<br />
Arbeitgeber. In vielen Punkten habe ich<br />
die Ver<strong>bin</strong>dung von Glauben und der<br />
Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen erfahren. Die Vielfalt<br />
der Gottesdienste hat mich überrascht,<br />
von den Gottesdiensten dienstags hier in<br />
der Kapelle, dem Begrüßungsgottesdienst<br />
vom FSJ, über die Heilige Messe mit dem<br />
Weihbischof hin zu den spirituellen Impulsen<br />
auf der Bildungswoche und dem FSJ-<br />
Teamwochenende. Persönlich haben mich<br />
die Segnung durch Dich und der Impuls<br />
auf dem Teamwochenende sehr berührt.<br />
Auch die Offenheit für andere Konfessionen,<br />
Religionen und Nicht-Gläubige gefällt<br />
mir sehr, sowie die Freiwilligkeit der<br />
Angebote.<br />
Hat sich dein Bild von <strong>katholisch</strong>er Kirche<br />
verändert? Wenn ja, wie?<br />
Daniela Schmidt: Katholische Kirche<br />
ist für mich in der Zeit hier zugänglicher<br />
und lebendiger geworden. <strong>Ich</strong> habe Kirche<br />
als Ort der Gemeinschaft erlebt, in die<br />
man sich selbst einbringen und aktiv mitgestalten<br />
kann und in der vor allen Dingen<br />
junge Menschen eine eigene Identität und<br />
Persönlichkeit entwickeln können. Meine<br />
Skepsis hat sich verringert, was ich auch<br />
in meinem Privatleben bemerke. Dennoch<br />
gibt es noch viele offene Fragen, weshalb<br />
ich mich entschlossen habe in zukünftigen<br />
Gesprächen mit Kaplan Andreas Mager in<br />
eine intensivere Auseinandersetzung mit<br />
der Katholischen Kirche zu gehen.<br />
Mathias Berger: Daniela, ich danke Dir<br />
herzlich für das Gespräch und wünsche Dir<br />
alles Gute, hier im Referat, bei deinem<br />
Studium an der Katholischen Hochschule<br />
und auf deinem Glaubensweg.<br />
II<br />
Die BDKJ-Hauptversammlung 2012 hat beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die eine „Theologie<br />
der Verbände“ erarbeiten soll. Wir werfen mal einen aktuellen Blick in diese Werkstatt.<br />
Text Simon Rapp / BDKJ-Bundespräses<br />
BDKJ-Bundespräses Simon Rapp<br />
Foto Udo Geisler<br />
>> Das Zweite Vatikanische Konzil hat in seinen wesentlichen<br />
Dokumenten nicht Strukturen und Sozialformen von Kirche<br />
in den Blick genommen, sondern von der „Sendung der Kirche in<br />
der Welt von heute“ gesprochen.<br />
Die Sendung der Kirche ist, Gottes Wirken in dieser Welt, seine<br />
Botschaft und seine Menschenfreundlichkeit sichtbar zu machen<br />
und vorzuleben. Eine „Theologie der Verbände“ soll also herausarbeiten,<br />
welchen Anteil die Verbände an der Sendung der Kirche<br />
haben und wie sie diesen in einer bestimmten Sozialform und<br />
Struktur umsetzt.<br />
Junge Menschen finden in den Jugendverbänden Strukturen<br />
und Prinzipien vor, die ihrer Lebenswelt entsprechen und ihnen<br />
helfen können, ihre Sendung in die Welt von heute zu leben:<br />
Die Leitung – auch die geistliche– wird demokratisch gewählt.<br />
Die Themen der jugendlichen Mitglieder stehen im Mittelpunkt<br />
der inhaltlichen Arbeit. Die Engagementmöglichkeiten in den<br />
Jugendverbänden sind für junge Menschen vielfältig und attraktiv,<br />
sie sind freiwillig, selbstorganisiert und meist ehrenamtlich.<br />
In den Jugendverbänden begleiten sich die jungen Menschen<br />
gegenseitig in ihren Lebens- und Glaubensfragen. Sie lernen<br />
gemeinsam über ihren Glauben und bezeugen ihn in Wort und in<br />
Tat in ihrer direkten Umgebung.<br />
Diese Prinzipien sind allen Jugendverbänden in ihrer Unterschiedlichkeit<br />
gemeinsam. Sie machen Jugendverbände zu einem<br />
attraktiven Lebens- und Glaubensort für junge Menschen, an dem<br />
die Sendung der Kirche in der Welt von heute verwirklicht wird.<br />
Die Grundvollzüge der Sendung der Kirche<br />
Die Theologie hat in ihrem Nachdenken über die Sendung der<br />
Kirche vier wesentliche Grundvollzüge herausgearbeitet, aus<br />
denen heraus sie wirkt. Jugendverbände verwirklichen diese auf<br />
ihre Weise: Diakonie, der Dienst am Nächsten, gehört zum gemeinsamen<br />
Lernprogramm der <strong>katholisch</strong>en Jugendverbände. Sei es<br />
das pfadfinderische „Jeden Tag eine gute Tat“ oder die „72-<br />
Stunden-Aktion“ – immer wieder wird deutlich, dass sich die Mitglieder<br />
der Jugendverbände für die Nöte und Sorgen der Menschen<br />
interessieren und tatkräftig aus ihrem Glauben heraus handeln.<br />
Liturgie, die Feier unseres Glaubens, hat sich in den Jugendverbänden<br />
vielfältig herausgebildet. Für fast alle verbandlichen<br />
Aktionen werden liturgische Elemente vorgesehen. Oft bereiten<br />
die Teilnehmenden sie selber vor, setzen sich mit ihrem Glauben<br />
auseinander und finden ihre angemessene Feierform mit fast<br />
hunderprozentiger Teilnahme und Mitfeier.<br />
Martyrie, das Bekenntnis des Glaubens, wird durch die persönliche<br />
Mitgliedschaft, aber auch durch Verbandssymbole öffentlich.<br />
Auch durch die Teilnahme und Mitgestaltung von bestimmten<br />
Veranstaltungsformen zeigen die Mitglieder ihr Bekenntnis und<br />
tragen es in die Welt von heute.<br />
Koinonie, die Vergemeinschaftung durch den Verband, ist<br />
auch eine Vergemeinschaftung durch den Glauben an Gott. Die<br />
Strukturen sind dafür wichtig, aber die Vergemeinschaftung<br />
ist nicht nur formell, sondern hier wird lebendige Glaubensgemeinschaft<br />
gebildet: Die Einzelnen tragen sich gegenseitig im<br />
Glauben und im Leben.<br />
Es wird …<br />
Verbände haben in ihrer spezifischen Form Anteil an der<br />
Sendung der Kirche in der Welt von heute. Die Theologie der<br />
Verbände wird dies in den kommenden Monaten herausarbeiten<br />
und innerhalb und außerhalb des BDKJ und seiner Mitgliedsverbände<br />
diskutieren. Bis zur Hauptversammlung 2015 hat die<br />
Arbeitsgruppe Zeit dazu – und das Interesse von innen und von<br />
außen ist groß. Es ist noch viel zu tun – und es wird!<br />
II<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
12<br />
BRENNPUNKT<br />
Beeindruckendes Brasilien Vor der Vigilfeier an der Copacabana; Christusstatue auf dem wCorcovado in Rio de Janeiro; Wasserfälle in Iguaçu<br />
Eine unvergessliche Reise<br />
DER WELTJUGENDTAG 2013 IN RIO DE JANEIRO, BRASILIEN<br />
Im Sommer durfte ich zusammen mit weiteren 49 jungen Leuten den Weltjugendtag in Rio de Janeiro live erleben. Zwölf Stunden Flug vergingen<br />
schneller als erwartet und gerade in Sao Paolo gelandet, saßen wir im nächsten Flieger nach Foz do Iguaçu. Dort holte uns ein Bus ab, im Hostel<br />
haben wir nur unser Gepäck abgeladen und sind direkt weiter nach Argentinien gedüst. Dort haben wir uns die größten Wasserfälle der Welt<br />
angeschaut. Am nächsten Tag durften wir die Wasserfälle auch noch von der brasilianischen Seite aus bestaunen. Es war einfach gigantisch! Das<br />
Wasser, das unaufhörlich in die Tiefe rauscht. <strong>Ich</strong> habe meine Kamera gezückt und konnte sie gar nicht mehr aus der Hand legen.<br />
Text & Foto Isabelle Rauschenbach / Teilnehmerin der WJT-Fahrt des <strong>Bistum</strong>s <strong>Mainz</strong><br />
>> Nach jeder Biegung gab es etwas Neues zu entdecken, sei es<br />
ein Schmetterling oder noch mehr Wasser. In der Gegend der<br />
Wasserfälle befindet sich auch das Wasserkraftwerk Itaipu Binacional.<br />
Das Wasserwerk produziert für mehr als zweidrittel<br />
Brasiliens die Energie. Der Stausee hinter der riesigen Staumauer<br />
ist mehr als doppelt so groß wie der Bodensee. So viel Staunen<br />
und Angucken macht natürlich hungrig. Der Hunger lässt sich wunderbar<br />
in einer Churrascaria stillen, dem Himmel auf Erden für alle,<br />
die gerne Fleisch essen. Kellner mit gut bestückten, verschiedenen<br />
Fleischspießen kommen an den Platz und schneiden auf<br />
Wunsch ein saftiges Stück Fleisch direkt auf den Teller. Beilagen<br />
konnte man sich selbst an einem Buffet holen.<br />
Zwischenstopp bei einer Jesuitenreduktion<br />
Nach der nächtlichen Fahrt zu unserer nächsten Station, der<br />
Jesuitenreduktion in Sao Miguel das Missoes, hielten wir in einer<br />
Gemeinde. Wir waren für ein Mittagessen hier und wurden herzlich<br />
mit Musik und ganz vielen Umarmungen empfangen, was uns<br />
„steife Deutsche“ etwas überforderte. Am Ziel unserer Fahrt<br />
war es sehr beeindruckend an einem so geschichtsträchtigen Ort<br />
zu stehen und zu erahnen, was früher hier einmal passiert ist.<br />
Nach unserem kurzen Aufenthalt bei der Jesuitenreduktion ging<br />
es schon in die Diözese Montenegro zu den Tagen der Begegnung.<br />
Wir wurden für fast eine Woche auf Gastfamilien in verschie-<br />
denen Gemeinden aufgeteilt. Wir wurden schon ungeduldig<br />
erwartet und ebenfalls mit offenen Armen aufgenommen. Das<br />
Besondere an dieser Gegend ist, dass vor ungefähr 200 Jahren<br />
Deutsche aus dem Hunsrück in diese Gegend Brasiliens ausgewandert<br />
waren. Gerade die Älteren sprachen noch ein Art<br />
Hunsrücker Platt, so dass wir uns gut verständigen konnten.<br />
Wir haben uns in Gottesdiensten der Gemeinde vorgestellt und<br />
haben die Gemeinde und die schöne Umgebung kennen gelernt,<br />
indem wir mit unseren Gastfamilien unterwegs waren,<br />
bei Leuten zum Essen eingeladen waren oder Kommunionhelfer<br />
bei ihrem Dienst begleiteten. Es war ein wunderbares Gefühl<br />
so warmherzig empfangen zu werden. Es waren wundervolle<br />
Tage. Wir haben uns richtig wohl gefühlt und die Trauer<br />
war groß, als die Zeit gekommen war, uns zu verabschieden.<br />
Etwas Trost gab die Hoffnung, dass wir uns in Rio noch einmal<br />
wiedersehen würden.<br />
Flug nach Rio de Janeiro<br />
Nach den wunderschönen Tagen der Begegnung freuten wir<br />
uns auf unser eigentliches Ziel – Rio de Janeiro. In aller Frühe<br />
startete unser Flug von Porto Alegre nach Rio. <strong>Ich</strong> hatte<br />
Glück und saß am Fenster. Ein Landeanflug auf Rio ist absolut<br />
sehenswert. Die Stadt hört einfach nicht auf. Der erste Eindruck<br />
war dann eher gedämpft. Im Gegensatz zu den Tagen der<br />
Begegnung war es in Rio schwül heiß. Schäbige kleine Läden<br />
und alte Kneipen prägten das Bild der Straßen. An unserem<br />
Katecheseort waren wir müde von der kurzen Nacht und erfuhren,<br />
dass wir erneut in Gastfamilien untergebracht sein würden.<br />
Am nächsten Tag machte ein Teil unserer Gruppe einen Ausflug<br />
zum Zuckerhut. Der Weg dahin war schon aufregend. Der<br />
Zug ins Zentrum war überfüllt mit Menschen aus der ganzen<br />
Welt. <strong>Ich</strong> hab die Chance genutzt und gleich etwas mit zwei<br />
Kolumbianern getauscht. Es war ein richtig tolles Gefühl, so weit<br />
weg von Zuhause vor etwas zu stehen, was man sonst nur im<br />
Fernsehen oder in Reisezeitschriften sieht. So etwas habe ich<br />
noch nie zuvor erlebt. Nach kurzer Wartezeit konnten wir dann<br />
mit der Seilbahn hinauf fahren. Von oben hat man bei gutem<br />
Wetter eine richtig tolle Aussicht über die Stadt. Zwar nieselte<br />
es und es war windig, trotzdem konnten wir von oben die<br />
Copacabana sehen. Diese war dann auch unser nächstes Ziel, da<br />
dort am Abend der offizielle Eröffnungsgottesdienst stattfand.<br />
Wir genossen die unglaubliche Atmosphäre der Musik, dem<br />
Fahnenmeer und den vielen Menschen, die auf der Copacabana<br />
zusammen Gottesdienst feierten.<br />
Katechesen als Tagesprogramm<br />
An den nächsten drei Tagen hat es sehr viel geregnet und wir<br />
hatten oft nasse Füße, aber wir haben versucht, das Beste<br />
daraus zu machen. An den Vormittagen stand stets eine Katechese<br />
mit anschließendem Gottesdienst auf unserem Tagesprogramm.<br />
Die Katechesen wurden jeweils von einem deutschsprachigen<br />
Bischof gehalten. Anschließend sind wir immer ins<br />
Zentrum gefahren. Die Christusstatue war nicht zu sehen, weil<br />
sie von Wolken verdeckt war. Einmal blitze sie kurz durch die<br />
Wolkendecke und sie war viel kleiner als ich erwartet hatte.<br />
Ab nachmittags war dann Programm auf der Copacabana, z.B.<br />
das Papst-Willkommen oder der Kreuzweg und jedes Mal waren<br />
dort so unglaublich viele Menschen. Meistens konnte man nur<br />
über die großen Bildschirme einen Blick auf das Geschehen erhaschen.<br />
Das Gefühl, dort zu stehen, lässt sich mit Worten nicht<br />
beschreiben.<br />
Normalerweise pilgert man vormittags zu dem Ort der Vigil,<br />
doch durch den Dauerregen war das Feld so aufgeweicht, dass<br />
die Vigil an die Copacabana verlegt wurde. Es war schon ein<br />
organisatorisches Wunder, eine Veranstaltung für über drei<br />
Millionen Menschen innerhalb von zwei Tagen zu verlegen. Die<br />
Copacabana wurde immer voller und das Vorprogramm war<br />
einfach fantastisch: Ein Festival des Glaubens.<br />
Bewegende Vigilfeier mit Papst Franziskus<br />
Die Vigil selbst war auch sehr bewegend. Franziskus hat mit<br />
ergreifenden Worten zu allen Pilger/innen gesprochen. Er hat<br />
uns dazu aufgefordert, das Motto „Geht und macht zu Jüngern<br />
alle Völker der Erde“ auch zu Hause zu beherzigen. Generell<br />
wirkte Franziskus sehr sympathisch. In seinem Papamobil<br />
ist er jedes Mal die ganze Copacabana hochgefahren und hat sich<br />
Zeit genommen für die Menschen, die an der Absperrung standen.<br />
Er ist auch ausgestiegen, hat Leuten die Hände geschüttelt<br />
und Kinder gesegnet, die ihm hingehalten wurden.<br />
Mein persönlicher Abschluss von Rio war der Besuch der Christusstatue.<br />
Zu dritt haben wir uns spontan entschieden unser<br />
Glück zu versuchen und ja, wir haben es geschafft hoch zu kommen,<br />
sogar mit der roten Bergbahn. Wenn man dann vor der<br />
Christusstatue steht ist er auch endlich so groß wie man ihn erwartet<br />
hat. Es ist Wahnsinn dort oben zu stehen, noch höher, als<br />
auf dem Zuckerhut. Ganz Rio liegt einem zu Füßen: Die Fußball-<br />
Stadien, die Stadtteile, die Favelas, die Strände …<br />
Zeit zum Entspannen auf der Ilha Grande<br />
Dann hieß es auch schon wieder Sachen packen und auf zur Ilha<br />
Grande. Zwei Tage Ruhe und Entspannung sind uns allen sehr<br />
recht. Ein Bus bringt uns zum Schiff. Schon die Bootsfahrt war<br />
sehr entspannend. Es lief karibische Musik und wir haben uns<br />
den Wind um die Nase wehen lassen. Ruckzuck waren die Zimmer<br />
vom Hostel bezogen, wir umgezogen und auf dem Weg zum<br />
Strand. Einfach paradiesisch: super weicher Sand, Palmen, eine<br />
leichte Brandung und Sonnenschein. Ja so lässt es sich leben.<br />
Es waren unvergessliche drei Wochen meines Lebens, die ich<br />
diesen Sommer mit so vielen tollen Menschen teilen durfte.<br />
Brasilien, ich komme wieder. Irgendwann.<br />
II<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
14<br />
BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT 15<br />
„ Papa Francesco“<br />
DER HEILIGE VATER AUS NÄCHSTER NÄHE<br />
Wer im Oktober diesen Jahres sich als Pilger auf den Weg nach Rom gemacht hat, der war erstaunt oder sogar überwältigt über die<br />
Pilgerscharen, die an einem frühen Mittwochmorgen ab sieben Uhr auf den Petersplatz zuströmten. So viele Tickets für die Generalaudienzen<br />
haben wir noch nie ausgegeben, vermeldete die freundliche Dame der Pilgerstelle der Deutschen Bischofskonferenz in der Via<br />
del Banco di S. Spirito, nicht ohne einen sichtbaren Anflug von Stolz im Lächeln.<br />
Text Markus W. Konrad / Pfarrer Foto privat<br />
Im Gespräch Markus W. Konrad und Papst Franziskus<br />
>> Das Ziel jedes Einzelnen in der unüberschaubaren Menschenmasse<br />
ist es, einmal – möglichst aus der Nähe – Papst Franziskus<br />
hautnah und live zu erleben.<br />
Und dieses Erlebnis entfaltete offenbar eine eindrucksvolle<br />
Nachwirkung. Obwohl sich Papst Franziskus selbst nur der<br />
italienischen Sprache bedient, erreicht zumindest der Eindruck<br />
seiner Worte und viel mehr der Eindruck seiner Gesten<br />
die Herzen. Die gleichen riesigen Pilgermassen ziehen sich dann<br />
mittwochs gegen Mittag beschwingt und geradezu beseelt wieder<br />
zurück Richtung „Centro Storico“, nicht ohne dass sie von Papst<br />
Franziskus landestypisch mit dem Wunsch „Buon Pranzo!“<br />
(Gutes Mittagessen!) verabschiedet wurden.<br />
Ein Bild der Lebendigkeit<br />
Von der vermeintlichen Ohnmachtsstarre, die der Kirche oft<br />
genug unterstellt wird, ist nichts zu spüren, vielmehr prägen<br />
Lebendigkeit und Jugendlichkeit das Bild. Ein Bild, wie es offensichtlich<br />
auch dem Papst selbst gefällt, der während der Rundfahrt<br />
auf dem Petersplatz immer wieder seinen Fahrer bittet,<br />
den Jeep anzuhalten, um die zwei Stufen herunterzusteigen und<br />
den Menschen auf Tuchfühlung nahe zu kommen. Für die Sicherheitsleute<br />
eine sichtlich anzumerkende Herausforderung und<br />
Anstrengung, für „Francesco“ so etwas wie ein Lebenselixier,<br />
zumindest wirkt er, als würde er diese Begegnungen geradezu<br />
genießen – ganz Südamerikaner eben, und für die begeisternde<br />
Menge das Bild eines Papstes, der ganz „bei ihnen ist“.<br />
Und doch, das eindrucksvolle Bild hat irgendwie bei genauerer<br />
Betrachtung auch etwas, was mich irritiert und nachdenklich<br />
macht. Man merkt unserem Hl. Vater auch die Mühe an, die<br />
diese Begegnungen kosten. Am Ende der Audienz, wenn er sich<br />
noch die Zeit nimmt, den Kranken, Alten und den Menschen mit<br />
Behinderung zu begegnen, wirken seine Schritte schwerfälliger<br />
und in seinen Mundwinkeln wird die Anstrengung nun auch deutlicher<br />
sichtbar. So zumindest hat es meine Mutter, die das Glück<br />
dieser Begegnung hatte, in ihrem auch bereits fortgeschrittenen<br />
Alter treffsicher diagnostiziert.<br />
In mir steigt eine Bangigkeit empor, ob Franziskus die Zeit vergönnt<br />
ist, seine Projekte und Ideen, die er in seinen unkonventionellen<br />
Gesten andeutet, dem ganzen „System“ aufzuprägen.<br />
Bei „unserem ersten Treffen“ am 16. September hat Papst<br />
Franziskus vor dem Klerus seiner Diözese Rom, ein eindrucksvolles<br />
Bild seiner Idee von Kirche gezeichnet. Er wünsche sich<br />
kreative Seelsorger, die mutig sind, neue Wege der Verkündigung<br />
zu suchen und zu gehen, die auch bereit sind, sich dem<br />
Widerspruch auszusetzen. Das hat mich angesprochen. Eine Kirche,<br />
die auch mal „verunfallt“, sei ihm lieber als eine Kirche die<br />
krank und gelähmt danieder liegt, weil sie vor lauter Orthodoxie<br />
und Selbstbespiegelung den Weg zu den Menschen verliert, so<br />
habe ich seine Bilder verstanden. Und er erinnert sich an eine<br />
Mutter, die sich schützend und liebevoll vor den eigenen Sohn<br />
stellt, der drogenkrank ist. „Wir müssen lernen, auch Menschen<br />
zu begleiten, die andere Lebenswege einschlagen als wir es als<br />
Kirche richtig und zielführend einschätzen“. Seelsorger seien<br />
Träger der göttlichen Wahrheit, um die sie die Menschen nicht<br />
betrügen dürfen, aber gleichzeitig seien sie auch gerufen, den<br />
Menschen nahe zu sein und jene zu begleiten, die diese Wahrheit<br />
noch nicht oder nicht leben können oder wollen. Das sei aus<br />
seiner Sicht ja gerade das Anstrengende und Herausfordernde,<br />
aber doch auch das Spannende der Seelsorge.<br />
Beten für den Papst<br />
Am Ende dieser inspirierenden Begegnung nimmt sich „Francesco“<br />
auch hier die Zeit für „das Bad in der Menge“. Auch ich<br />
kann seine Hand ergreifen, mich kurz als neuer Pfarrer von<br />
Gernsheim vorstellen, ihm berichten, dass ich in der „Titelpfarrei“<br />
unseres Kardinals für einige Wochen des Lernens und<br />
Reflektierens „untergekommen <strong>bin</strong>“. Papst Franziskus grüßt<br />
unseren Kardinal, wünscht mir alles Gute, wendet sich schon<br />
dem Nächsten zu, als er plötzlich nochmals einen Schritt rückwärts<br />
auf mich zu tut und meine Hand ergreift: „Junger Mann,<br />
sie müssen für mich beten, ich brauche das hier – wirklich!“<br />
<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> immer noch ergriffen. „Ja, das tue ich und werde auch<br />
andere dazu einladen!“<br />
II<br />
7 Dinge, die man als Katholik tun sollte<br />
ANLEITUNG ZUM KATHOLISCH SEIN IM ALLTAG<br />
Text Martin und Matthias Göbel / KjG<br />
Illustration Rachel Schmitt / BFD<br />
Lasse in einer Schlange alle vor,<br />
die hinter dir stehen!<br />
>> Hast du es wirklich immer so eilig? Ist es<br />
immer so wichtig, sofort an der Reihe zu sein?<br />
Ein bisschen Entschleunigung würde dir sicher<br />
gut tun. Einfach mal bewusst mehr Zeit für die<br />
Dinge nehmen. Am besten übt es sich an der<br />
Supermarktkasse oder der Bushaltestelle,<br />
bevor dann die großen Aufgaben warten,<br />
wie die Parkplatzsuche oder der Kaffeestand<br />
auf dem Weg zur Arbeit …<br />
Frage: „Wie geht’s dir?“<br />
Antwort: „Beschissen und selbst?“<br />
>> Lügen ist eine Sünde. Wie oft lügst du im Alltag<br />
einfach aus Gewohnheit? Wie oft geht es dir schlecht<br />
und du sagst dennoch, dass es dir gut geht? Trau dich<br />
doch mal ehrlich im sogenannten Smalltalk zu sein.<br />
Erfahrung zeigt, dass die Belohnung tiefere Gespräche<br />
und sehr oft irritierte Gesprächspartner sind.<br />
Gehe am Sonntag in die Kirche<br />
und tue sonst nichts.<br />
11<br />
NOVEMBER<br />
>> Klingt nach einem langweiligen,<br />
vielleicht sogar verschenkten Tag?<br />
Möglicherweise ist da was dran, möglicherweise<br />
aber auch nicht! Es muss ja auch nicht<br />
jeden Sonntag sein, aber warum nicht mal<br />
an einem ausprobieren? Von Zeitdruck und<br />
Terminstress befreit wird der Tag bestimmt<br />
nicht verschenkt sein.<br />
Das Kind beim<br />
Namen nennen.<br />
>> „Sankt Martin“ oder „Sonne-<br />
Mond-und-Sterne-Fest“?<br />
Eigentlich ja auch egal,<br />
Hauptsache die Laternen<br />
leuchten und die Kinderaugen<br />
strahlen … Wirklich?<br />
Manche Namen haben aber ihre<br />
eigene Geschichte und ihre<br />
eigene Bedeutung.<br />
Warum informierst du dich<br />
nicht mal über die Bedeutung<br />
eines christlichen Festes oder<br />
welchen Tagesheiligen wir<br />
heute haben und warum?<br />
Lies doch mal<br />
ein gutes Buch,<br />
die Bibel!<br />
>> Die Bibel? Die<br />
Ganze? Um Gottes<br />
Willen! – Ja, der<br />
hat auch damit zu<br />
tun. Aber auch du<br />
selbst und sehr viele<br />
Dinge rund um<br />
Kirche und Glauben<br />
auch!<br />
Zieh ein T-Shirt an<br />
mit der Aufschrift<br />
„<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>katholisch</strong>“<br />
und trage es mit Stolz.<br />
>> Wie sollen die Menschen sonst<br />
wissen, dass du gerne mit ihnen<br />
über das Thema Glauben und<br />
Religion sprechen willst?<br />
Wie oft bekennst du deinen<br />
Glauben? Und wie oft bekennst<br />
du ihn öffentlich? Versuch doch<br />
einfach mal, in der Öffentlichkeit<br />
zum Christentum und<br />
deinem Katholischsein zu stehen.<br />
„Guten Tag, ich <strong>bin</strong> <strong>katholisch</strong>,<br />
kann ich Ihnen helfen?“<br />
>> Der Dienst an den Menschen ist eine Christenpflicht.<br />
Wir sollten andere Menschen so oft wie<br />
möglich an unsere Dienstbarkeit erinnern.<br />
Sprich wildfremde Leute an und biete ihnen deine<br />
Hilfe an. Steh dazu, dass du Katholik bist und<br />
sage es ihnen. Gerne jeden Tag im Advent.<br />
Ein ganz persönlicher Adventskalender. Hinter<br />
jeder Tür ist ein anderer Mensch.<br />
Die ganze Bibel ist<br />
natürlich ein großer<br />
Brocken, aber<br />
es gibt zahlreiche<br />
Lesepläne, die für<br />
jeden Tag einen<br />
kleinen Abschnitt<br />
vorgeben und so<br />
im Lauf der Zeit<br />
durch das Buch der<br />
Bücher führen.<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
16<br />
BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT<br />
17<br />
„ Wie kannst Du noch<br />
<strong>katholisch</strong> sein?“<br />
INTERVIEW<br />
DREI JUNGE MENSCHEN IM GESPRÄCH ÜBER KIRCHE, GOTT UND GLAUBE<br />
Wie leben junge Menschen heute ihren Glauben? Welchen Stellenwert hat für sie die kirchliche<br />
Lehre? Und wie sehen sie die Kirchenskandale der letzten Jahre? Um diesen und weiteren Fragen<br />
nachzugehen, haben wir drei junge Menschen zum Gespräch eingeladen. Annika Hau, Johannes<br />
Blüm und Maike Hornung haben sich der Diskussion gestellt und sprechen darüber, was für sie<br />
persönlich „<strong>katholisch</strong> sein“ bedeutet.<br />
Interview & Fotos Michael Ziegler / BDKJ-Diözesanvorstand<br />
>> Hallo ihr drei, was sind denn drei Dinge,<br />
die für Euch ganz persönlich „<strong>katholisch</strong><br />
sein“ ausmachen?<br />
Johannes Blüm: Für mich heißt das,<br />
auf der einen Seite die Einheit der <strong>katholisch</strong>en<br />
Kirche zu sehen und auf der anderen<br />
Seite dennoch zu versuchen, alle anzusprechen.<br />
Und schließlich noch Gutes zu tun.<br />
Maike Hornung: Für mich bedeutet<br />
„<strong>katholisch</strong> sein“ zunächst mal etwas anderes<br />
als die <strong>katholisch</strong>e Kirche. Wichtige<br />
Punkte sind für mich, Gemeinschaft erfahren,<br />
zusammen etwas tun und ebenfalls<br />
Gutes zu tun. Gerade letzteres kenne<br />
ich in keinem anderen Rahmen so wie<br />
in der Kirche.<br />
Annika Hau: Auch ich trenne zwischen<br />
meinem <strong>katholisch</strong> sein und der Institution<br />
<strong>katholisch</strong>en Kirche mit ihren Hierarchien<br />
und Vertretern. Katholisch sein<br />
heißt für mich „die Welt umfassen“. Dass<br />
so etwas wie das Vater Unser und die<br />
Zeichen auf der ganzen Welt gleich sind,<br />
finde ich etwas ganz Besonderes und eine<br />
starke Ver<strong>bin</strong>dung zwischen allen <strong>katholisch</strong>en<br />
Menschen, die eine einzigartige<br />
Gemeinschaft erzeugt.<br />
Johannes: Interessant, dass wir direkt<br />
zwischen Kirche und „<strong>katholisch</strong> sein“ unterschieden<br />
haben, für mich lässt sich das<br />
so nicht trennen.<br />
Was gehört für Euch zu Eurem<br />
ganz persönlichen <strong>katholisch</strong>en<br />
Leben? Ist so etwas wie der klassische<br />
Sonntagsgottesdienst noch<br />
wichtig?<br />
Johannes: <strong>Ich</strong> gehe meistens<br />
mehr als einmal die Woche in einen<br />
Gottesdienst. Fast immer am Wochenende<br />
in meiner Heimatgemeinde<br />
in Ebersheim und unter<br />
der Woche, wenn es zum Beispiel<br />
noch einen Studierendengottesdienst<br />
oder ähnliches gibt.<br />
Und darüber hinaus ist mir ganz<br />
wichtig, mich mit anderen über<br />
Gott und den Glauben auszutauschen.<br />
Annika: Mir persönlich ist es<br />
nicht mehr so wichtig, jeden Sonntag in<br />
einen Gottesdienst zu gehen. <strong>Ich</strong> habe<br />
eher so ein Gefühl, jetzt ist es mal wieder<br />
an der Zeit. Dann gehe ich aber auch<br />
gerne in einen Gottesdienst, bei dem ich<br />
Gemeinschaft erleben kann, etwa irgendwo<br />
im Umfeld des BDKJ. Im klassischen<br />
Sonntagsgottesdienst bekomme ich oft<br />
nicht das, was ich suche und komme dann<br />
oft eher ernüchtert raus.<br />
Maike: Also ich gehe auch nicht so regelmäßig<br />
in einen Gottesdienst. Aber fast<br />
immer, wenn ich in einen Gottesdienst<br />
Maike Hornung<br />
gehe, mache ich die Erfahrung, dass ich<br />
dort ankomme und ein Stück Heimat<br />
finde. Darum gehe ich eigentlich gerne in<br />
einen Gottesdienst.<br />
Wie seht Ihr denn den Unterschied zwischen<br />
den Konfessionen? Macht <strong>katholisch</strong><br />
und evangelisch in Eurem Alltagsleben<br />
noch einen Unterschied oder<br />
fühlt Ihr Euch einfach als Christen?<br />
Annika: Da mein Vater evangelisch ist,<br />
habe ich schon Unterschiede in der Liturgie<br />
bemerkt. Wir waren einmal an Weih-<br />
nachten in einem evangelischen Gottesdienst<br />
und da habe ich gemerkt, dass das<br />
nicht so meine Heimat ist.<br />
Maike: In meinem Alltagsleben merke<br />
ich keinen Unterschied und würde mich<br />
auch zuerst als Christin definieren. Aber<br />
bei den Gottesdiensten merke ich, wie<br />
Annika auch, Unterschiede. In einem<br />
evangelischen Gottesdienst fehlt mir was,<br />
ich finde das einfach nicht so feierlich.<br />
Bei uns Katholiken, weiß ich schon direkt,<br />
was als nächstes kommt und das mag ich.<br />
Annika: Was den Alltag außerhalb von<br />
Gottesdiensten angeht, stimme ich Dir zu.<br />
Bei solchen Grundwerten wie dem vorhin<br />
angesprochene „Gutes tun“ sehe ich<br />
keine Unterschiede und halte mich im Alltag<br />
auch nicht bei Dogmen oder Abendmahlsfragen<br />
auf, sondern fühle mich in<br />
erster Linie als Christin.<br />
Johannes: <strong>Ich</strong> beantworte die Frage<br />
ganz klar mit „<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>katholisch</strong>“. <strong>Ich</strong><br />
habe <strong>katholisch</strong>e Gottesdienste mit ihrer<br />
Liturgie schon in vielen Ländern wie Nicaragua,<br />
Kenia oder Australien erlebt und<br />
die waren überall gleich. Selbst wenn ich<br />
die Sprache nicht verstanden habe, habe<br />
ich mich durch die Gesten und Symbole zuhause<br />
gefühlt. Insgesamt sollten wir aber<br />
schon versuchen, dass wir als Katholiken<br />
und Protestanten wieder zusammenkommen<br />
und zu einer Kirche werden.<br />
Da muss ich nochmal nachhaken: Durch<br />
die bekannte Liturgie ist also die Identifikation<br />
mit der <strong>katholisch</strong>en Kirche bei<br />
Euch natürlich größer als mit der evangelischen<br />
Kirche, die theologischen Unterschiede<br />
spielen für Euch aber keine<br />
Rolle?<br />
Maike: Für mich als Laie ist das ganz<br />
genauso. Die theologischen Fragen, wo<br />
es Unterschiede gibt, sind von meinem<br />
Alltagsleben und meinem Christsein sehr<br />
weit weg. Mir sind dann eher solche Unterschiede<br />
bewusst, wie, dass es bei uns<br />
zum Beispiel Heilige gibt und bei den Protestanten<br />
nicht.<br />
Wenn die <strong>katholisch</strong>e Kirche in den<br />
letzten Jahren in den Medien war, dann<br />
oft mit großen Skandalen, wie den Missbrauchsfällen,<br />
letztes Jahr kreuz.net<br />
und jetzt vor kurzem der Geschichte<br />
rund um Tebartz-van Elst. Betrifft Euch<br />
so etwas persönlich und lässt Euch an<br />
der Kirche zweifeln oder seht Ihr darin<br />
vor allem einen medialen Hype?<br />
Johannes: Mich ärgert es total, dass<br />
sowas überhaupt in der Kirche passieren<br />
kann! Es gibt so viele gute Leute, die vor<br />
Ort tolle Arbeit leisten: Priester, Hauptamtliche<br />
aber auch die ganzen Ehrenamtlichen<br />
… und dann sind es ein paar<br />
einzelne, die durch ihre Fehler den Ruf >><br />
KURZVORSTELLUNG<br />
DER PERSONEN<br />
>> Johannes Blüm ist 23 Jahre alt,<br />
studiert Katholische Theologie mit dem<br />
Ziel in einigen Jahren als Pastoralreferent<br />
in unserem <strong>Bistum</strong> zu arbeiten.<br />
Er kommt aus <strong>Mainz</strong>-Ebersheim,<br />
wo er als Ministrant und im Pfarrgemeinderat<br />
aktiv ist. Daneben engagiert<br />
er sich im Dekanatsvorstand des BDKJ<br />
<strong>Mainz</strong>-Stadt.<br />
>> Maike Hornung ist 24 Jahre alt,<br />
studiert Lehramt für Mathematik und<br />
Geschichte und ist seit ihrer Jugend in<br />
Groß-Zimmern Mitglied der KjG. Bei der<br />
KjG war sie Mitglied des Diözesanausschusses<br />
und in der Aus- und Weiterbildung<br />
von Gruppenleiter/innen aktiv.<br />
>> Annika Hau ist 26 Jahre alt, stammt<br />
ursprünglich aus Biebergemünd im<br />
<strong>Bistum</strong> Fulda, wo sie auf Pfarrei-,<br />
Regional- und Diözesanebene in der KjG<br />
aktiv war. Seit 2008 lebt die angehende<br />
Theologin in <strong>Mainz</strong> und ist auch hier im<br />
KjG Diözesanverband aktiv.<br />
„Fast immer, wenn ich in<br />
einen Gottesdienst gehe,<br />
mache ich die Erfahrung,<br />
dass ich dort ankomme<br />
und ein Stück Heimat finde.“<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
18<br />
BRENNPUNKT<br />
BRENNPUNKT<br />
19<br />
>> der Kirche und die Arbeit von all den<br />
anderen kaputt machen.<br />
Maike: Das betrifft mich schon. Denn im<br />
Alltag kommt immer mal wieder das Gespräch<br />
auf Glaube und Religion und dann<br />
stehe ich natürlich auch dazu, dass ich<br />
<strong>katholisch</strong> <strong>bin</strong>. Wegen solchen Skandalen<br />
muss ich mich dann aber mit Fragen wie<br />
„Wie kannst Du da noch <strong>katholisch</strong> sein?“<br />
auseinandersetzen. Da wird mir deutlich,<br />
dass es sehr stark durch die großen Skandale<br />
beeinflusst wird, wie Außenstehende<br />
die Kirche sehen. Und dann macht es mich<br />
wütend, weil die Skandale von einigen<br />
wenigen Menschen in der Kirche all die<br />
vielen Menschen überlagern, die ganz unskandalös<br />
versuchen, Jesu nachzufolgen.<br />
Annika: Diese Fälle und auch Geschichten<br />
über Erzieherinnen, die wiederverheiratet<br />
sind und entlassen werden,<br />
lassen die Kirche, gerade als Arbeitgeber,<br />
auf mich oft in einem schlechten Licht<br />
wirken. Denn die Kirche lässt da oft<br />
Menschen vor Ort nicht die guten Dinge<br />
tun, die sie gerne auch für die Kirche tun<br />
möchten.<br />
Maike: Das sehe ich auch so. Wenn<br />
ich solche Fälle höre, dann gibt es schon<br />
Momente, da fange ich zwar nicht an, an<br />
meinem Glauben zu zweifeln, wohl aber<br />
an meiner Kirche. Aber ich denke mir<br />
auch, wenn ich will, dass sich die Kirche<br />
in meinem Sinne entwickelt, wie ich es<br />
mir wünsche, dann wird das nicht wahrscheinlicher,<br />
wenn ich sage, ich trete aus,<br />
Annika Hau<br />
sondern nur wenn ich dabei bleibe<br />
und tue, was mir möglich ist.<br />
In den Medien sind auch das<br />
Verhältnis von Kirche und Staat<br />
oder die Kirchensteuer immer<br />
wieder ein Thema. Wie seht Ihr<br />
das?<br />
Johannes: <strong>Ich</strong> fange mal mit<br />
der Kirchensteuer an. Die finde<br />
ich so gerecht, weil die Menschen,<br />
die viel verdienen auch<br />
viel zahlen und die Menschen,<br />
die wenig verdienen, wenig<br />
zahlen. Außerdem ist es auch<br />
so, dass die Kirchen den Staat dafür<br />
bezahlen, dass er die Kirchensteuer einzieht.<br />
Daher würde ich daran nichts ändern.<br />
Mein Ideal wäre aber eine Kirche, in<br />
der alle der Kirche das spenden, was sie<br />
möchten und nicht gezwungen sind, einen<br />
gewissen Prozentsatz zu zahlen. Aber<br />
realistisch wäre das wohl nicht.<br />
Annika: <strong>Ich</strong> denke schon, dass die <strong>katholisch</strong>e<br />
und die evangelische Kirche hier<br />
einige Privilegien gegenüber anderen Religionsgemeinschaften<br />
haben und frage<br />
mich auch, ob sich diese Privilegien aufrechterhalten<br />
lassen, wenn die Katholiken<br />
und Protestanten irgendwann nicht mehr<br />
die Mehrheit in Deutschland sind, sondern<br />
das Gros der Leute keiner der Kirchen angehört.<br />
Aber an sich ist das für mich kein<br />
großes Thema.<br />
Oft bringen sich die Kirchen auch<br />
direkt in die Politik ein und formulieren<br />
zu bestimmten Gesetzesvorhaben wie<br />
etwa der Anerkennung homosexueller<br />
Partnerschaften oder der Präimplantationsdiagnostik<br />
ihre eigenen Forderungen.<br />
Unterstützt Ihr diese Lobbyarbeit<br />
der Kirche oder findet Ihr, die Kirchen<br />
sollten sich aus der Tagespolitik lieber<br />
heraushalten?<br />
Johannes: Dass sich ein einzelner<br />
Christ politisch betätigt, finde ich gut.<br />
Wenn sich die Kirche als Institution äußert,<br />
finde ich das in vielen Fragen<br />
schwieriger. Denn dafür müsste sie meiner<br />
Meinung nach in diesen Fragen auch<br />
den Rückhalt der großen Mehrheit der<br />
Katholiken haben und diese Positionen<br />
vorher irgendwie erfragen. In den Fragen,<br />
die Du angesprochen hast, argumentiert<br />
die Kirche aus ihrer Lehre heraus. Da kann<br />
ich im Gegensatz zu anderen Fragen immerhin<br />
nachvollziehen, woher die Positionen<br />
kommen.<br />
Maike: Schwierige Frage … Zunächst<br />
funktioniert für mich „Christ sein“ nicht,<br />
ohne politisch zu sein, da wir Verantwortung<br />
für die Gesellschaft tragen. Daher<br />
finde ich es an sich auch gut und richtig,<br />
wenn sich die Kirche zu manchen Gesetzen<br />
äußert. Auf der anderen Seite ist es<br />
so, dass es dafür schon schön wäre, wenn<br />
die Kirche dabei auch die Meinung der<br />
Gläubigen vertritt.<br />
„Das mit dem Fragebogen finde<br />
ich auch sehr gut. Da es scheinbar<br />
wirklich das erste Mal ist,<br />
dass alle gehört werden.“<br />
Und wie ist es für Euch, wenn sich der<br />
Papst zu verschiedenen Themen äußert?<br />
Welche Ver<strong>bin</strong>dlichkeit haben die<br />
päpstlichen Äußerungen für Euch ganz<br />
persönlich?<br />
Johannes: Zunächst ist die päpstliche<br />
Lehre für mich nicht die Lehre einer einzelnen<br />
Person, sondern die der Kirche. Ein<br />
Papst entwickelt auch keine Position ganz<br />
alleine, sondern er diskutiert das vorher<br />
mit Kardinälen, Bischöfen und sollte auch<br />
„einfache“ Gläubige befragen. Ebenso<br />
befragt er die Bibel. Diese päpstlichen<br />
Lehrmeinungen nehme ich schon ernst<br />
und finde es auch gut, wenn sie wie im<br />
YOUCAT in jugendgemäßer Sprache präsentiert<br />
werden. Letztlich entscheide ich<br />
aber für mich, welchen dieser Lehrmeinungen<br />
und Positionen ich zustimme. Das<br />
kann ich bei vielen, aber natürlich auch<br />
nicht bei allen Punkten. Bei Papst Franziskus<br />
finde ich es nun besonders toll, dass<br />
er nicht nur Kardinäle und Bischöfe fragt,<br />
sondern mit dem Fragebogen zum Familienbild<br />
auch flächendeckend alle Gläubigen<br />
weltweit mit einbezieht und wissen<br />
will, wie die Situation vor Ort ist.<br />
Maike: Gerade das mit dem Fragebogen<br />
finde ich auch sehr gut. Da es scheinbar<br />
wohl wirklich das erste Mal ist, dass<br />
alle gehört werden. Ganz allgemein finde<br />
ich es auf der einen Seite gut, dass es einen<br />
Papst gibt, der für die ganze Kirche<br />
sprechen und Position beziehen kann und<br />
damit auch gehört wird. Schwierig wird<br />
es für mich auf der anderen Seite aber,<br />
wenn ich diesen Positionen nicht zustimmen<br />
kann. Dann lebe ich schon in einem<br />
gewissen Konflikt. Daher finde ich es gut,<br />
wenn jetzt auch mal die Meinungen der<br />
Gläubigen gehört werden und <strong>bin</strong> sehr gespannt<br />
auf das Ergebnis und wie das weltweit<br />
aussieht, da ich selbst nur einen sehr<br />
kleinen Ausschnitt der einen Milliarde Katholiken<br />
kenne – und <strong>bin</strong> auch gespannt,<br />
welche Konsequenzen die Kirche daraus<br />
ziehen wird.<br />
Annika: Mit der päpstlichen Lehre<br />
finde ich das keine ganz einfache Sache.<br />
Denn wenn ich mein Leben so leben würde,<br />
wie es die päpstliche und kirchliche<br />
Lehre vorsieht, dann wäre mein Leben<br />
schon ein anderes. <strong>Ich</strong> teile zwar viele<br />
Grundpositionen der Kirche, finde aber<br />
oft die Schwerpunkte, die sie setzt und<br />
wie sie ihre Lehre vermittelt schwierig.<br />
Wenn ich an meine Zeit in Afrika denke,<br />
finde ich es etwa total erschreckend,<br />
wenn ein Papst wie damals Benedikt XVI.<br />
dorthin reist und als erstes mal wieder<br />
verkündet „Kondome sind böse und verboten“.<br />
Durch solch eine Äußerung sterben<br />
dort Menschen! Uns hier in Deutschland<br />
fällt es sehr leicht, kirchliche Positionen,<br />
die uns nicht gefallen, zu ignorieren, aber<br />
gerade in Afrika hat eine solche Äußerung<br />
direkte Folgen für die Menschen. Darum<br />
erwarte ich von der Kirche, dass sie ihre<br />
Lehre mit der nötigen Sensibilität verkündet<br />
und etwa statt über ein Verbot<br />
von Kondomen darüber spricht, dass<br />
man sich für einen Partner entscheiden<br />
und eine feste und auf Dauer angelegte<br />
Beziehung führen soll. Denn<br />
das ist es, was ich auch gut finde<br />
und dann kann ich da auch wieder<br />
mit. So ist es bei vielen Dingen. Die<br />
Kirche äußert sich sehr plakativ,<br />
vernachlässigt aber, die Werte, die<br />
hinter all den Geboten und Verboten<br />
stehen, zu vermitteln.<br />
Maike: Ganz genau! Das finde<br />
ich auch wichtig, schließlich sind<br />
nicht alle Katholiken weltweit in<br />
der privilegierten Situation wie<br />
wir, zu jeder kirchlichen Position<br />
alle Hintergründe und Interpretationen<br />
nachlesen zu können.<br />
Nun meine letzte Frage: Habt<br />
Ihr einen konkreten Wunsch an die Kirche?<br />
Annika: <strong>Ich</strong> wünsche mir, dass die Kirche<br />
immer aus dem Glauben heraus für<br />
die Menschen handelt und dabei die Menschen,<br />
so wie sie sind, ernst nimmt.<br />
Johannes: <strong>Ich</strong> wünsche mir einen<br />
größeren Dialog, also die Fortsetzung des<br />
Weges, den Papst Franziskus jetzt eingeschlagen<br />
hat.<br />
Maike: <strong>Ich</strong> wünsche mir mehr Taten<br />
und weniger Worte von der Kirche. Also,<br />
dass wir uns nicht in theologischen Diskussionen<br />
verlieren.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
II<br />
Johannes Blüm<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
UNIVERSAL<br />
ERNEUERUNG<br />
BETEN FIRMUNG<br />
BISCHOF<br />
HOCHZEIT<br />
MARIENLIEDER<br />
ENZYKLIKA<br />
BROT SAKRAMENTE<br />
ZWEITES VATIKANISCHES KONZIL<br />
HUNGERTUCH<br />
WELTKIRCHE<br />
ÜBERZEUGUNG<br />
KIRCHENJAHR<br />
KRANKENSALBUNG<br />
KNIEBANK<br />
WASSER<br />
TRADITION<br />
KIRCHENTAGE<br />
CHRISTUS<br />
VIELFALT<br />
ROM<br />
VERANTWORTUNG<br />
MAINZ<br />
WEIN<br />
BRAUCHTUM<br />
LEBEN<br />
KAMINGESPRÄCH<br />
HEIMAT<br />
KOMMUNION<br />
JAKOBSWEG<br />
HOCHAMT<br />
STERNSINGER<br />
GOTT<br />
SENSUS FIDEI<br />
JESUS<br />
TAUFE<br />
KIRCHE<br />
FROHE BOTSCHAFT<br />
GLOCKEN<br />
PROZESSION<br />
KIRCHLICHE HILFSWERKE<br />
DIALOG<br />
ANBETUNG<br />
GEISTLICHE GEMEINSCHAFTEN<br />
ALTAR<br />
WEGGEMEINSCHAFT<br />
SINN GEBEN<br />
EINSATZ<br />
PRIESTER<br />
72-STUNDEN-AKTION<br />
BDKJ<br />
GLAUBENSBEKENNTNIS<br />
BEHEIMATUNG<br />
BEERDIGUNG<br />
GESPRÄCHE<br />
ANSICHTSSACHE?! AMEN<br />
THEOLOGIE HEILIG<br />
FRIEDENSGEBET<br />
OSTERNACHT<br />
NAMENSTAG WEIHNACHTEN<br />
GLAUBEN<br />
TAIZE<br />
DON BOSCO<br />
AUFERSTEHUNG<br />
NÄCHSTENLIEBE<br />
GEMEINSCHAFT<br />
UNTERWEGS<br />
PAPST FRANZISKUS<br />
DOM<br />
CARITAS<br />
MÖNCH<br />
KARDINAL<br />
VATIKAN<br />
Katholisch. Po litisch. Aktiv.<br />
HEILIGE<br />
NONNE<br />
EUCHARISTIE<br />
KIRCHTURM<br />
RELIQUIEN<br />
GOTTESLOB<br />
MINISTRANTEN<br />
AUSTAUSCH<br />
KREUZ<br />
FRONLEICHNAM<br />
WEIHRAUCH<br />
EINHEIT<br />
WELTJUGENDTAG<br />
BEICHTE GEMEINSCHAFT<br />
ENGAGEMENT<br />
AUSTAUSCH<br />
VIELFALT<br />
WEIHWASSER<br />
RELIGIONSUNTERRICHT<br />
MESSDIENER<br />
JUGENDVERBÄNDE
22 BDKJ<br />
BDKJ 23<br />
„Ansichtssache?!“ Vielfältige Positionen zur Kirche zum Greifen nah<br />
„Mit ‚Ansichtssache?!‘ ist es uns gelungen,<br />
die Positionen der Kinder, Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />
zu bündeln und so ein starkes Signal an<br />
die Kirche zu senden.“<br />
„Ansichtssache?!“<br />
DIÖZESANVERSAMMLUNG VERABSCHIEDET IHRE ANSICHT ZUR KIRCHE VON HEUTE<br />
Seit ihrem Start mit der DV 2012 hat die Kampagne „Ansichtssache!?“ weit über tausend Jugendlichen und Jungen Erwachsenen ein Forum<br />
gegeben, eigene Gedanken, Positionen und Veränderungswünsche zu Kirche zu formulieren und damit eine eigene starke Stimme zu entwickeln.<br />
Kein Wunder also, dass die Kampagne auf ihrer Zielgeraden in diesem Jahr gleich zwei Diözesanversammlungen maßgeblich geprägt hat.<br />
Text Christina Hach / BDKJ-Vorstand Foto BDKJ <strong>Mainz</strong><br />
>> Nachdem die letzten Monate gefüllt<br />
waren mit guten Gesprächen, spannenden<br />
Diskussionen und vielfältigen Aktionen<br />
rund um die Kampagne, galt es die Ansichten,<br />
Impulse, Hoffnungen und Wünsche<br />
der jungen Menschen zu bündeln, um sie<br />
zur Sprache und zu Gehör zu bringen. Auf<br />
der Diözesanversammlung 2013, die vom<br />
28. bis zum 30. Juni im Jugendhaus Don<br />
Bosco in <strong>Mainz</strong> stattfand, stand nach der<br />
Berichtsdiskussion am Freitagabend und<br />
am Samstagmorgen, der Samstagmittag<br />
ganz im Zeichen des Studienteils zur Kampagne<br />
„Ansichtssache!?“.<br />
Akt I – DV im Juni<br />
Eingeladen zur Diskussion wurden die rund<br />
sechzig Delegierten dabei von einem Meer<br />
aus über 700 bunten Luftballons, das alle<br />
Gedanken der jungen Menschen zu „ihrer“<br />
Kirche im Atrium des Jugendhauses Don<br />
Bosco schweben ließ. Entstanden aus dem<br />
Nachdenken und den Gesprächen über<br />
Kirche, hatten Kinder, Jugendliche und<br />
Junge Erwachsene im <strong>Bistum</strong> diese in den<br />
Wochen zuvor auf Plakaten formuliert und<br />
dargestellt. Geleitet wurden sie dabei<br />
von den Punkten „Was wir an der Kirche<br />
schätzen“, „Was uns an der Kirche stört“<br />
und „Unsere drei Wünsche für die Kirche“.<br />
Die Versammlungsteilnehmer konnten<br />
zunächst durch dieses bunte Meer an<br />
Gedanken stöbern und sie auf sich wirken<br />
lassen. Schließlich galt es in drei Runden,<br />
den ein oder anderen Impuls zu je einem<br />
der drei Leitaspekte, an dem man hängen<br />
geblieben war, zu pflücken, um ihn in eine<br />
der angebotenen Diskussionsgruppen hineinzutragen.<br />
Gegliedert nach den drei<br />
Großbereichen „Kirche als Institution“,<br />
„Kirche als Ort“ und „Kirche als Gemeinschaft<br />
der Gläubigen“ konnte sich jede/r<br />
Teilnehmer/in eine passende Anlaufstelle<br />
suchen, um noch tiefer in den Dialog<br />
einzusteigen. Sophia Plum (KJZ-Referentin<br />
<strong>Mainz</strong> Stadt), Sascha Zink (Referat Jugend<br />
und Schule) und Dirk Tänzler (BDKJ-<br />
Bundesvorsitzender) zeigten sich als kompetente<br />
Moderatoren dafür zuständig, die<br />
einzelnen Debatten in den Kleingruppen<br />
zu leiten und die verschiedenen Aspekte<br />
zu sammeln.<br />
Nach Abschluss der drei Diskussionsrunden,<br />
waren so nicht nur unzählige Positionen<br />
aufgegriffen und besprochen worden.<br />
Der Versammlung war damit auch die<br />
Grundlage gegeben, im Folgenden noch<br />
tiefer zu den wesentlichen Ansichten aller,<br />
die sich in den Prozess der Kampagne<br />
eingebracht hatten, vorzudringen. In kleinen<br />
Beratungsgruppen zu den verschiedenen<br />
Großbereichen diskutierten die Vertreter/innen<br />
der Jugendlichen und Jungen<br />
Erwachsenen erneut über die gebündelten<br />
Ergebnisse der vorausgegangenen<br />
Gespräche und strukturieren die Aspekte<br />
und Gedanken. Den Resultaten ihrer Studien<br />
verliehen die jeweiligen Gruppen in<br />
Form von Aussagen und Thesen Ausdruck.<br />
Bei einem Zusammenkommen aller Delegierten<br />
im Plenum konnten die Ergebnisse<br />
des Studienteils so präsentiert und<br />
im Hinblick auf das Vorhaben ein Papier<br />
mit konkreten Positionen, Ideen und<br />
Forderungen daraus zu entwickeln, zusammengetragen<br />
werden. Ein erster Entwurf<br />
des Positionspapiers nahm Form an.<br />
Weil der Prozess und der daraus resultierende<br />
Beitrag dem Verband ein großes<br />
Anliegen war und der Sonntag dieser DV<br />
ganz im Zeichen der Wahlen (s. Info-Kasten)<br />
stand, wurden die abschließenden Beratungen<br />
sowie die Verabschiedung des vorliegenden<br />
Antrags jedoch auf eine weitere,<br />
außerordentliche DV verlagert.<br />
Akt II – außerordentliche DV im September<br />
Passend zur Wichtigkeit dieses besonderen<br />
Vorhabens traf sich die Versammlung<br />
daher am Sonntag, den 8. September zur<br />
außerordentlichen Diözesanversammlung<br />
an einem außergewöhnlichen Ort: dem<br />
Priesterseminar in <strong>Mainz</strong>. Engagiert berieten<br />
die Delegierten den Text und seine<br />
Positionen noch einmal bis ins Kleinste,<br />
um ihrem Beitrag zum kirchenpolitischen<br />
Dialog den letzten Schliff zu geben. Wie<br />
zufrieden schließlich alle mit dem Ergebnis<br />
ihrer Arbeit waren, zeigte sich an am<br />
Ende der Sitzung in einem tollen Abschluss:<br />
der Antrag zum Positionspapier des BDKJ<br />
wurde einstimmig verabschiedet.<br />
Das Positionspapier<br />
Im beschlossenen Papier betont der BDKJ<br />
seine Verbundenheit zur Kirche, in der<br />
alle Menschen durch das gemeinsame<br />
Priestertum aufgerufen sind, im Geiste<br />
des Evangeliums zu leben und zu handeln.<br />
„Kirche ist für uns der Ort, den wir mitgestalten<br />
und ein Ort, an dem wir uns aus<br />
unserem Glauben heraus engagieren“,<br />
fasst BDKJ-Präses Pfarrer Mathias Berger<br />
das Selbstverständnis der Jugend im <strong>Bistum</strong><br />
zusammen.<br />
Der Verband fordert demgemäß aber<br />
auch ein Kirchenverständnis, nach dem<br />
Kirche als auch von jungen Menschen geprägter<br />
und gestalteter Ort beschrieben<br />
wird. Dies setze einen Dialog auf Augenhöhe<br />
innerhalb der gesamten Kirche voraus.<br />
Kirche müsse sich hinterfragen lassen<br />
und nachvollziehbare Antworten geben.<br />
Wesentliche Grundwerte dieses Verständnisses<br />
seien Respekt, Toleranz und Gleichberechtigung,<br />
für die Wort und Beispiel<br />
Christi stehen. Um all diesen Ansprüchen<br />
gerecht zu werden, fordert der BDKJ<br />
weiterhin eine ideelle, personelle und<br />
organisatorische Unterstützung der Jugendverbandsarbeit.<br />
Im Dialog<br />
„Mit der Kampagne ist es uns gelungen,<br />
die Positionen der Kinder, Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />
zu bündeln, um so ein starkes Signal an<br />
die Kirche zu senden,“ beschreibt die<br />
Diözesanvorsitzende Constanze Coridaß<br />
den Anspruch des BDKJ <strong>Mainz</strong>. Die<br />
Kampagne hat geholfen junge Menschen<br />
sprachfähig zu machen, um Sachverhalte<br />
und Aussagen rund um Kirche kritisch<br />
hinterfragen zu können. Dadurch hat der<br />
Verband mit seinen Mitgliedern Zukunftsperspektiven<br />
für die Kirche von morgen<br />
entwickelt. Mit dem vorliegenden Positionspapier<br />
legt der BDKJ <strong>Mainz</strong> der <strong>Bistum</strong>sleitung<br />
und den kirchlichen Räten,<br />
aber auch den Gremien in den Pfarreien<br />
seinen Beitrag daher nun zum Gespräch<br />
über Gegenwart und Zukunft der Kirche<br />
vor. Denn auch wenn die Kampagne selbst<br />
ihrem Abschluss entgegen sieht, gilt es<br />
in der kommenden Zeit die gebündelten<br />
Ansichten der Jugend im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />
als Beitrag zum Gespräch in die Kirche<br />
überall immer wieder einzubringen. II<br />
WAHLEN & VERABSCHIEDUNGEN<br />
>> BDKJ Vorstand<br />
Im Rahmen der DV im Juni verabschiedete<br />
die Versammlung Anna Sauer nach einem<br />
Jahr aus dem ehrenamtlichen Diözesanvorstand<br />
Aber auch bei den Hauptamtlichen<br />
standen Veränderungen an: Bianka Mohr trat<br />
nach acht Jahren als Diözesanvorsitzende<br />
und Markus Konrad nach zehn Jahren als<br />
Diözesanpräses von ihren Ämtern zurück.<br />
Beiden verlieh der BDKJ im Rahmen einer<br />
Feierstunde das silberne Ehrenkreuz für ihr<br />
Engagement. Der BDKJ-Bundesvorstand verlieh<br />
Bianka zudem das Goldene Ehrenkreuz<br />
des BDKJ und dankte ihr so für ihre Arbeit<br />
auf Bundesebene.<br />
Am Sonntag wurden Christina Hach, Johannes<br />
Witting und Michael Ziegler von den<br />
Delegierten für eine weitere Amtszeit als<br />
ehrenamtliche Vorstandsmitglieder bestätigt.<br />
Ina May, die im vergangenen Jahr für<br />
drei Jahre gewählt wurde, ergänzt das Team<br />
weiterhin. Eine weitere weibliche Amtsträgerschaft<br />
bleibt leider unbesetzt. Als<br />
hauptamtliche Diözesanvorsitzende wählte<br />
die Versammlung Constanze Coridaß, die sich<br />
knapp gegen Eva Kandlinger durchsetzte.<br />
Mathias Berger ergänzt von nun an als neuer<br />
Diözesanpräses das Team der Hauptamtlichen,<br />
in dem Eric Niekisch weiter das Amt<br />
als Diözesanvorsitzender wahrnimmt.<br />
>> Ausschüsse und Kuratorium<br />
• Neu im Kuratorium Stiftung Jugendraum:<br />
Andreas Jäger (KjG).<br />
• In den Satzungsausschuss wurden Julia<br />
Schal und André Rohen neu gewählt.<br />
Florian Tausch wurde im Amt bestätigt,<br />
Sebastian Franzreb ist noch für ein Jahr<br />
gewählt.<br />
• In den Wahlausschuss wurden Alexander<br />
Berg, Caroline Stahlhofen, Stephanie<br />
Langer und Martin Göbel gewählt.<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
24 BDKJ<br />
BDKJ 25<br />
INTERVIEW<br />
„ Wichtig ist die Sicherung der Rahmenbedingungen<br />
für das Ehrenamt“<br />
CONSTANZE CORIDASS UND MATHIAS BERGER ERZÄHLEN NACH EINHUNDERT TAGEN IM NEUEN AMT<br />
Auf der BDKJ-Diözesanversammlung 2013 wählten die Delegierten Constanze Coridaß und Pfarrer<br />
Mathias Berger in den hauptamtlichen BDKJ-Diözesanvorstand. In Personalunion sind die Beiden<br />
ebenso im Leitungsteam des Bischöflichen Jugendamtes im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong>.<br />
Interview & Fotos Simone Brandmüller / PR-Referentin<br />
„Es braucht Freiräume, die<br />
Kinder und Jugendliche selbstorganisiert<br />
und selbstbestimmt<br />
gestalten können.“<br />
>> Welche Erfahrungen bringt Ihr in Eure<br />
Arbeit als BDKJ-Diözesanvorstand/BJA-<br />
Leitung ein?<br />
Constanze Coridaß: <strong>Ich</strong> glaube all unsere<br />
Erfahrungen die wir in das Team des<br />
BDKJ-Vorstandes und in die BJA-Leitung<br />
mitbringen ergänzen sich super. So unterstützen<br />
wir uns gegenseitig sehr gut<br />
in der Phase der Einarbeitung. <strong>Ich</strong> kann<br />
so vieles aus meinem Politikstudium für<br />
das Lehramt mit einbringen gerade auch<br />
wenn es um die politische Interessensvertretung<br />
geht, und die Erfahrungen als Project<br />
Managerin in der Werbeagentur sind<br />
super hilfreich bei der Strukturierung der<br />
Arbeit und der Themen die in unserer Arbeit<br />
so wahnsinnig vielfältig und umfangreich,<br />
aber vor allem spannend sind. Mit<br />
Sicherheit sind aber meine Erfahrungen,<br />
die ich in der J-GCL und auch im BDKJ-<br />
Vorstand ehrenamtlich machen durften,<br />
dass was mich anspornt, mir Sicherheit<br />
gibt und erdet in der täglichen Arbeit.<br />
Mathias Berger: <strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> gerne Priester<br />
und habe gerne mit Menschen zu tun. <strong>Ich</strong><br />
bringe meine seelsorglichen Erfahrungen<br />
mit, halte es für wichtig, dass Zeit bleibt<br />
für das persönliche Gespräch auch wenn<br />
das gerade noch zu kurz kommt. <strong>Ich</strong> habe<br />
Erfahrungen in der Jugendarbeit der Pfarreien<br />
und durch meine Zeit als KjG-Geist<br />
kenne ich Verbandsleben von innen. <strong>Ich</strong><br />
interessiere mich für die Ideen und Fragen<br />
junger Menschen und kann dabei auch<br />
ganz gut damit umgehen, dass sie vieles<br />
besser können und wissen als ich. Bei<br />
meinem Geschichtsstudium und auch in<br />
der Theologie hat mich interessiert, große<br />
Bögen zu überblicken, Strömungen zu<br />
identifizieren und die große Einordnung hin<br />
zu bekommen. <strong>Ich</strong> denke und frage eher<br />
grundsätzlich, in großen Zusammenhängen.<br />
Bei der konkreten Umsetzung fehlt<br />
mir oft die Idee, wie genau etwas und in<br />
welchen Schritten zu erreichen ist. Da<br />
<strong>bin</strong> ich auf andere mit deren Erfahrungen<br />
zum Beispiel im Projektmanagement angewiesen.<br />
Im Team und ergänzen wir uns<br />
dahingehend sowohl in der BJA-Leitung<br />
als auch im BDKJ-Vorstand sehr gut. Und<br />
vielleicht das noch: mein Studium der<br />
Musik fürs Gymnasiale Lehramt war eine<br />
Zeit, in der ich mir eine gute Arbeitsdisziplin<br />
und Ausdauer angeeignet habe,<br />
die ich jetzt schlichtweg brauche.<br />
Was sind Eure Arbeitsschwerpunkte?<br />
Mathias Berger: Zurzeit versuche mich<br />
in vieles einzuarbeiten und Übersicht zu<br />
gewinnen. Ganz konkret werden meine<br />
Schwerpunkte erst für 2014: im Blick auf<br />
den BDKJ die Motivation und Stärkung der<br />
„mittleren Ebene“ (Dekanate), die inhalt-<br />
liche Anknüpfung an die Kampagne „Ansichtssache?!“,<br />
die Romwallfahrt der Minis,<br />
die Weiterentwicklung des WELTfair-<br />
ÄNDERER-Formates und die Beteiligung an<br />
der Ökumenischen Versammlung. Gemeinsamer<br />
Schwerpunkt der BJA-Leitung ist<br />
der Organisationsentwicklungsprozess mit<br />
dem Ziel, unsere Abteilung den veränderten<br />
Rahmenbedingungen anzupassen.<br />
Constanze Coridaß: Der Organisationsentwicklungsprozess<br />
wird mit Sicherheit<br />
viel Zeit und Raum in den nächsten eineinhalb<br />
Jahren einnehmen. Meine Schwerpunkte<br />
liegen in den Bereichen Prävention<br />
und Kindeswohl, Öffentlichkeitsarbeit, in<br />
der Mitarbeit in den Gremien des <strong>Bistum</strong>s<br />
und der politische Interessensvertretung<br />
in Hessen.<br />
Gibt es Aufgaben und Projekte, die Euch<br />
besonders am Herzen liegen?<br />
Mathias Berger: Mir liegt die spirituelle<br />
Begleitung am Herzen. Die Botschaft<br />
Jesu ist unsere Grundlage und Inspirationsquelle.<br />
Und: wir sind in seinem Namen und<br />
in seinem Auftrag als Kirche miteinander<br />
unterwegs. Das muss immer wieder auch<br />
eigens Thema sein, damit es sich nicht<br />
in der Vielzahl der Aufgaben, Themen<br />
und Projekte verliert …<br />
Constanze Coridaß: … das schätze ich<br />
sehr in unserer Zusammenarbeit. In jede<br />
Sitzung starten wir mit einem Impuls und/<br />
oder Gebet. <strong>Ich</strong> glaube, dass hast du<br />
„himmeln“ genannt bei all dem, was uns<br />
auch immer wieder erdet. <strong>Ich</strong> glaube,<br />
das macht unsere Arbeit mit aus und auf<br />
dieser Basis kann man dann alle Aufgaben<br />
angehen. Ein Projekt, das mir sehr am<br />
Herzen liegt, ist vor allem die Darstellung<br />
und Kommunikation unserer Arbeit nach<br />
innen und nach außen. <strong>Ich</strong> finde, dass wir<br />
so viel tolle Angebote machen und qualifizierte<br />
Arbeit leisten, ehren- und hauptamtlich.<br />
Das müssen wir noch ein ganzes<br />
Stück selbstbewusster und deutlicher<br />
benennen und zeigen. Hier ist mir wichtig,<br />
alle existenten Kommunikationskanäle und<br />
Möglichkeiten der Interessensvertretung<br />
zu beleuchten, die Strategien zu überprüfen<br />
und wenn nötig in Teilen neu zu<br />
definieren und zu strukturieren.<br />
Was möchtet Ihr für das BJA bzw. den<br />
BDKJ erreichen?<br />
Mathias Berger: Es braucht Freiräume,<br />
die Kinder- und Jugendliche selbstorganisiert<br />
und selbstbestimmt gestalten können.<br />
Kirchliche Jugend(verbands)arbeit<br />
kann solche Lebensräume ermöglichen.<br />
Unsere Aufgabe ist es, dafür innerkirchlich<br />
und im gesellschaftlichen Diskurs einzutreten.<br />
Wir müssen die Angebotsvielfalt<br />
erweitern auf Zielgruppen hin, die wir bislang<br />
gar nicht erreichen. Es braucht dabei<br />
vielfältigen Kooperationen, gute Vernetzung<br />
mit anderen Trägern, um Kinder und<br />
Jugendliche kreativ mit der Frohen Botschaft<br />
Jesu Christi mit all ihren lebensfördernden<br />
Implikationen in Berührung<br />
zu bringen. Und: ich halte es für wichtig,<br />
dass Jugendliche auch sagen können, was<br />
ihnen an Kirche aufstößt und dass sie<br />
dabei als prophetische Stimmen im Ganzen<br />
der Kirche gehört werden.<br />
Constanze Coridaß: Das würde ich alles<br />
unterschreiben und ich glaube, dass wir<br />
mit „Anssichtssache?!“ kirchenpolitisch<br />
auch schon einen Anstoß geben konnten.<br />
Hier müssen wir dran bleiben. Wichtig ist<br />
mir darüber hinaus gerade auch in Bezug<br />
auf den von Mathias angesprochenen gesellschaftlichen<br />
Diskurs die Sicherung der<br />
Rahmenbedingungen für das Ehrenamt …<br />
vielleicht muss man mittlerweile schon<br />
„Wiederherstellung“ sagen. Wenn die<br />
Schule und das Studium immer mehr Raum<br />
einnehmen gehen uns die Ehrenamtlichen<br />
verloren, nicht weil sie vermeintlich kein<br />
Interesse mehr an unseren Themen und<br />
Strukturen haben, sondern weil ihnen die<br />
Zeit fehlt. Kindern und Jugendlichen entgeht<br />
die Möglichkeit außerhalb des durch<br />
Studium und Schule strukturierten >><br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
26 BDKJ<br />
BDKJ<br />
27<br />
„Kinder und Jugendliche können<br />
in der Jugend(verbands)arbeit<br />
so viel erleben und lernen.“<br />
KURZVORSTELLUNG<br />
CONSTANZE CORIDAß<br />
>> Geboren am 11.11.1983<br />
in <strong>Mainz</strong><br />
>> Studium der Politikwissenschaft,<br />
Englisch und Pädagogik<br />
(Staatsexamen)<br />
>> 2011 – 2013<br />
Project Managerin<br />
Bartenbach Marketing Services<br />
>> 2003 – 2007<br />
Regionalleiterin<br />
J-GCL Region West<br />
>> 2008 – 2012<br />
ehrenamtlicher<br />
BDKJ-Diözesanvorstand<br />
>> Seit 2013<br />
BDKJ-Diözesanvorsitzende<br />
und Leiterin des Bischöflichen<br />
Jugendamtes (BJA)<br />
>> Alltags ihre eigenen Prioritäten zu setzen,<br />
frei zu entscheiden, wo und wieviel<br />
sie sich einbringen wollen und können.<br />
Kinder und Jugendliche können in der Jugend(verbands)arbeit<br />
so viel erleben und<br />
lernen, was für sie selbst und die Gesellschaft<br />
unsagbar wichtig ist. Neben der Forderung<br />
nach mehr Freiraum, die Mathias<br />
schon betont hat, ist die Sicherung der<br />
hauptamtlichen Strukturen unabdingbar.<br />
Fasst die ersten 100 Tage im neuen Amt<br />
in fünf Worten zusammen …<br />
Constanze Coridaß: Vielseitigkeit –<br />
Herausforderung – Teamarbeit – Herzlichkeit<br />
– Spaß.<br />
Mathias Berger: … da stimme ich zu<br />
und ergänze gerne: komplex – intensiv –<br />
unterstützt – kollegial – faszinierend.<br />
Constanze, die Unterschiede beim<br />
Arbeiten in der freien Wirtschaft<br />
und in einer Non-Profit-Organisation<br />
sind …<br />
Constanze Coridaß: … in den<br />
Abläufen gar nicht so groß, wie man<br />
vielleicht meinen könnte. In der freien<br />
Wirtschaft und bei uns kommt es<br />
darauf an seine Arbeit gut zu strukturieren,<br />
den Überblick zu behalten und<br />
sich immer wieder in neue Aufgaben<br />
und Projekte einzuarbeiten.<br />
<strong>Ich</strong> schätze aber gerade im BDKJ/<br />
BJA, dass hier auf einen regelmäßigen<br />
Austausch, die Zusammenarbeit im<br />
Team und auch immer wieder die Reflexion<br />
der eigenen Arbeit großen Wert gelegt<br />
wird. Und ich habe schon auch das<br />
Gefühl, dass hier für die Umsetzung von<br />
tollen und spontanen Ideen wie zum Beispiel<br />
der Adventsmarkt, aber auch für das<br />
Persönliche und Zwischenmenschliche, ob<br />
durch Gottesdienst, Impuls oder Gespräche<br />
doch vielleicht einmal ein bisschen<br />
mehr Zeit bleibt …<br />
Wie erlebst Du den Wechsel von der<br />
ehrenamtlichen zur hauptamtlichen Mitarbeit<br />
im BDKJ?<br />
Constanze Coridaß: Zwischenmenschlich<br />
bisher aus meiner Sicht problemlos. <strong>Ich</strong><br />
habe das Gefühl, dass alle um die Situation<br />
wissen und deshalb der Umgang miteinander<br />
sehr partnerschaftlich ist und mir<br />
der Rollenwechsel in dieser Hinsicht sehr<br />
leicht gefallen ist. Ein deutlicher Unterschied<br />
durch das Hauptamt ist aber ganz<br />
eindeutig der größere Ein- und Überblick<br />
und natürlich auch eine Veränderung in<br />
den Aufgaben und Zuständigkeiten. Hier<br />
Constanze Coridaß<br />
<strong>bin</strong> ich immer noch dabei, mich Stück für<br />
Stück einzuarbeiten. Das braucht Zeit,<br />
fällt aber bei der ganzen Unterstützung<br />
durch die Haupt- und Ehrenamtlichen<br />
nicht schwer.<br />
Mathias, Du hast Dich mit 30 Jahren<br />
dazu entschlossen Priester zu werden …<br />
wie kam es dazu?<br />
Mathias Berger: <strong>Ich</strong> wollte irgendwann<br />
eine Entscheidung fällen, die ganz<br />
bewusst nicht alles Mögliche offenlässt,<br />
sondern – mit einem gewissen Quäntchen<br />
Verrücktheit – alles auf eine Karte setzt.<br />
Eine längere seelische Krise Mitte Zwanzig<br />
hatte da einiges in Bewegung gesetzt und<br />
mich neu fragen lassen, was ich eigentlich<br />
will – und was Gott mit mir vorhat.<br />
Bei mehreren Klosteraufenthalten bei den<br />
Zisterziensern wurde ich mir nochmals<br />
klarer und suchte dann das Gespräch zuerst<br />
mit dem Abt, dann mit dem damaligen<br />
Regens des Priesterseminars. Wichtig<br />
für diese Entscheidung auch meine Zeit<br />
in Darmstadt, da war ich so zwischen<br />
25 und 29 Jahre alt und studierte damals<br />
nach einer Ausbildung zum Instrumentalpädagogen<br />
noch auf Lehramt in Frankfurt.<br />
<strong>Ich</strong> hatte guten Draht zu den damaligen<br />
Kaplänen von St. Ludwig. Einer von ihnen<br />
hat ohne jede Vorwarnung gesagt: „Du<br />
würdest einen guten Priester abgeben. <strong>Ich</strong><br />
ruf gleich mal beim Bischof an.“ <strong>Ich</strong> habe<br />
gelacht, aber es hat in mir gearbeitet.<br />
Da habe ich mal klammheimlich mit dem<br />
Theologiestudium begonnen …<br />
Wie unterscheidet sich die Arbeit in einer<br />
Kirchengemeinde von der Arbeit als<br />
Leitungsmitglied im BJA, bzw. als BDKJ-<br />
Diözesanpräses?<br />
Mathias Berger: Manches ist ähnlich:<br />
Im letzten Jahr haben wir im PGR Ziele bis<br />
2015 erarbeitet, haben eine Ist-Stand-<br />
Erhebung gemacht, geschaut, wo Stärken<br />
und Schwächen sind und konkrete Ziele<br />
gesteckt, Zuständigkeiten festgelegt … das<br />
ist schon sehr ähnlich zu dem, wie im BJA/<br />
BDKJ gearbeitet wird. Und verschieden?<br />
In der Pfarrei hatte ich täglich mit Kindern<br />
und Jugendlichen zu tun, jetzt deutlich<br />
weniger. <strong>Ich</strong> habe auch weniger Gottesdienste.<br />
<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> froh, wenn ich zu Dekanatsjugendgottesdiensten<br />
eingeladen werde.<br />
<strong>Ich</strong> habe auch einige Gottesdienste mit<br />
den Schüler/innen des Ketteler-Kollegs<br />
und der Elisabeth von Thüringen-Schule.<br />
<strong>Ich</strong> brauche und genieße die Kontakte zur<br />
Basis, feiere einfach gerne Gottesdienst.<br />
Was treibt euch an?<br />
Mathias Berger: Mein Glaube,<br />
meine Verbundenheit mit der Kirche<br />
und ihrer Sendung, mein Ehrgeiz,<br />
etwas zu bewegen und die<br />
Freude, wenn das gelingt. Die Lust<br />
daran, im Team zu arbeiten und<br />
sich zu ergänzen. Manchmal auch<br />
ein ganz unromantisches Pflichtbewusstsein.<br />
Constanze Coridaß: Zum einen<br />
die Vielseitigkeit der Aufgaben<br />
und Herausforderungen.<br />
Vor allem aber die tägliche<br />
Begegnung mit so vielen engagierten<br />
Menschen, ob ehrenamtlich<br />
oder hauptamtlich die<br />
hinter den Profilen, Projekten<br />
und Angeboten stehen. Das<br />
Gefühl an dem was ich selbst<br />
als Kind/Jugendliche so sehr<br />
schätzen gelernt habe und<br />
in keinem Fall missen wollen<br />
würde weiter teilhaben und mitgestalten<br />
zu können und hoffentlich auch<br />
ein Stück dazubeitragen zu können, dass<br />
diese Erfahrungen auch weiterhin ganz<br />
vielen Kindern und Jugendlichen ermöglicht<br />
werden.<br />
Wie sieht ein perfekter freier Tag für<br />
euch aus?<br />
Mathias Berger: Wecker aus, Frühstück<br />
auf der Couch, Zeitung. Wohnung wieder<br />
wohnlich machen … dann alternativ Sport,<br />
Ausflug, Shoppen, Billard, Wellnessbad<br />
oder (im Sommer) Freibad. Abends Kino<br />
oder Theater, immer wieder auch mal<br />
die Vesper bei den Benediktinern auf dem<br />
Jakobsberg, gemütlich Essen gehen oder<br />
Fernsehabend mit Freunden. Manchmal<br />
ist es auch einfach ein Tag in den eigenen<br />
vier Wänden mit Lust am Lesen, beim<br />
Fernsehen und in der eigenen Badewanne<br />
– ein ganz normales, schlichtes Baumarktmodell<br />
übrigens.<br />
Constanze Coridaß: In jedem Fall<br />
startet er mit einem tollen Frühstück<br />
… am liebsten in einem schönen Café,<br />
dafür nehme ich mir sonst wenig Zeit<br />
und ein Spaziergang durch Frankfurt oder<br />
am Main entlang muss auch sein.<br />
Enden würde der Tag bei einem guten<br />
gemeinsam gekochten Essen mit Freunden<br />
und wenn es ein Sonntag ist, gerne<br />
auch mit dem Tatort.<br />
Vielen Dank für das Interview.<br />
II<br />
KURZVORSTELLUNG<br />
MATHIAS BERGER<br />
>> Geboren am 14.01.1971<br />
in Bensheim<br />
>> Studium der Instrumentalpädagogik,<br />
Schulmusik,<br />
Geschichte (Staatsexamen)<br />
und Theologie (Diplom)<br />
>> 2006 Diakonenweihe<br />
>> 2007 Priesterweihe;<br />
bisherige Einsatzorte:<br />
Mz-Bretzenheim,<br />
Heppenheim und Mz-Finthen<br />
>> 2010 – 2013<br />
Geistlicher Leiter der KjG<br />
>> 2012 Pfarrexamen<br />
Mathias Berger<br />
>> Seit 2013<br />
Diözesanjugendseelsorger<br />
und BDKJ-Präses<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
28 BDKJ<br />
BDKJ 29<br />
Leben hautnah<br />
SINNSUCHE IM TATTOOSTUDIO<br />
Das Thema „Leben hautnah – Sinnsuche im Tattoostudio“ lockte Teilnehmer/innen des<br />
Angebots „Junge Erwachsene im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong>“ in das Tattoostudio Bojan in <strong>Mainz</strong>. Mit<br />
gemischten Gefühlen begaben wir uns an diesen – für die meisten von uns ungewöhnlichen –<br />
Ort auf die Suche nach dem Sinn unseres Lebens. Nach kürzester Zeit wurde uns klar, dass<br />
die Suche nach einem passenden Tattoo sehr viel mit dem eigenen Leben zu tun hat.<br />
Mein Jahr als Freiwillige in Portugal<br />
AUSLANDSFREIWILLIGENDIENST IM KINDERGARTEN CENTRO SOCIAL DE PALMELA (CSP)<br />
Letztes Jahr im September habe ich mich zu meinem bisher größten Abenteuer aufgemacht. <strong>Ich</strong> hatte mich dazu entschieden, einen Europäischen<br />
Freiwilligen-Dienst beim Centro Social de Palmela, einem kleinen Ort ca. 40 km südlich von Lissabon, Portugal, abzuleisten. Der BDKJ, als Entsende-<br />
Organisation, hat mich gut vorbereitet und doch war die Aufregung besonders in den Tagen vor der Abreise sehr groß …<br />
Text Susi Manstein / Auslandsfreiwillige<br />
Foto Joana Valente<br />
Text Christiane Woeller Foto Christiane Woeller; Simone Brandmüller / PR-Referentin<br />
>> Bojan erklärte uns, dass er es zu vermeiden versucht, reine<br />
Modetattoos zu stechen, denn ihm geht es eher um die<br />
Individualität der Tattoos, darum, dass die Kunden Motive<br />
finden, die mit ihnen und ihrem Leben eng verwoben sind.<br />
Er selber sieht seinen Körper als Material, in das er sein<br />
Leben als Erinnerung an besondere Momente sticht. Wie als<br />
eine Art Tagebuch nutzt er seinen Körper als Spiegel für die<br />
eigenen Lebensereignisse. Deshalb hat er selber auch eine<br />
Körperseite mit positiven und eine mit negativen Tattoomotiven,<br />
denn sie erinnern ihn an die guten und schlechten Momente im<br />
Leben, an intensive Geschichten, an unterschiedliche Lebensabschnitte,<br />
an die eigenen Stärken und Schwächen.<br />
Nach einem Einblick in die alltäglichen Arbeitsabläufe und<br />
Arbeitsschritte ging es uns selber an die Haut. Die Kernfrage<br />
war die nach einem eigenen Lebensmotto – was ist in meinem<br />
Leben für mich so bedeutsam, was geht so tief, dass ich es mir<br />
für ein ganzes Leben unter die Haut stechen lassen möchte?<br />
Einblicke ins Tattoostudio Schwarze Farbe; selbst modifizierte Tätowiermaschine; Tätowiernadeln; Motive an der Wand (v.l.n.r.)<br />
Welche Menschen, welche Erlebnisse, welche Erinnerungen sind<br />
mir in meinem Leben so wichtig, dass sie mich als Lebensmotiv<br />
ein Leben lang unter und auf der Haut begleiten dürfen? Wir<br />
gingen auf die Suche nach unseren je eigenen Lebensmotiven<br />
und versuchten diese dann auch zeichnerisch oder schriftlich als<br />
Entwürfe auf Papier zu gestalten und umzusetzen.<br />
Natürlich fragten wir uns als junge Christinnen und Christen<br />
auch, ob wir uns religiöse Motive stechen lassen würden. Den<br />
meisten von uns schien es eher schwierig den Glauben auf der<br />
Haut tragen zu können, denn irgendwie hat Glaube und Religion<br />
doch mit den tiefsten Tiefenschichten unseres Menschseins<br />
zu tun, mit Schichten unseres Lebens, die Nadeln eher nicht<br />
erreichen können. Doch sicherlich gilt es, sich auch mit dieser<br />
Frage weiterhin zu beschäftigen, denn auch Liebe und Trauer<br />
erreichen diese Tiefenschichten des Menschseins und sie sind<br />
oft genug der Anlass für ganz persönliche und individuelle Tattoos.<br />
II<br />
>> Tausend Fragen schwirrten in meinem<br />
Kopf umher. Was, wenn ich die Sprache<br />
nicht lerne? Was, wenn ich mit meinen<br />
Mitbewohnern nicht klar komme? Was,<br />
wenn mir die Arbeit im Kindergarten nicht<br />
so liegt, wie ich es mir vorgestellt hatte?<br />
Aber sobald ich in Portugal angekommen<br />
war, meine Mitbewohner kennengelernt<br />
und mich ein bisschen eingelebt hatte,<br />
habe ich festgestellt, dass ich mir viel zu<br />
viele Gedanken gemacht hatte. <strong>Ich</strong> hatte<br />
insgesamt ein fantastisches Jahr mit vielen<br />
neuen Erfahrungen und vor allem neuen<br />
Freunden aus ganz Europa.<br />
Meine Arbeit<br />
<strong>Ich</strong> habe in diesem Jahr im Kindergarten<br />
des CSP gearbeitet. Mit zwei Kolleginnen<br />
habe ich von morgens bis nachmittags<br />
25 Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren<br />
betreut. Wir haben gemeinsam mit<br />
den Kindern gegessen und ihnen dabei<br />
geholfen, viele Arbeiten und Basteleien<br />
gemacht, um die Kinder so gut wie möglich<br />
zu fördern und zu fordern.<br />
Anfangs hatte ich aufgrund der<br />
Sprache natürlich Schwierigkeiten, mich<br />
dort zurechtzufinden und in den täglichen<br />
Ablauf hineinzufinden. Aber mit der hilfreichen<br />
Unterstützung meiner beiden Kolleginnen<br />
konnte ich sowohl relativ schnell<br />
portugiesisch erlernen als auch meinen<br />
Platz innerhalb des Kollegiums finden.<br />
Meine Arbeit hat mir sehr gut gefallen,<br />
ich hatte viel Spaß mit den Kindern,<br />
konnte mich im kreativen Bereich „austoben“,<br />
ganz viel malen und basteln. Im<br />
Laufe des Jahres habe ich auch viel in<br />
Bezug auf Kinder-Betreuung, Geduld und<br />
Erziehung gelernt.<br />
Mein persönliches Projekt<br />
Anfang des Jahres 2013 habe ich die Initiative<br />
ergriffen, mein eigenes Projekt auf<br />
die Beine zu stellen.<br />
<strong>Ich</strong> habe fünf deutsche Kindergeschichten<br />
auf portugiesisch übersetzt und diese<br />
anschließend im Wochentakt den Kindern<br />
vorgelesen. Passend zu den Geschichten<br />
habe ich mir entsprechende Basteleien<br />
und Malereien ausgedacht.<br />
Mir wurde ein Tag in der Woche zur<br />
Verfügung gestellt, den ich für mein Projekt<br />
nutzen konnte, ich hatte also genug<br />
Zeit, die Geschichten in Ruhe vorzulesen<br />
und danach mit den Kindern gemeinsam<br />
zu arbeiten.<br />
Nachdem der Hauptteil des Projekts<br />
vorüber war, habe ich für jedes Kind<br />
ein eigenes Buch gebunden, mit allen<br />
Foto: Joana Valente<br />
Geschichten und den jeweiligen Arbeiten.<br />
Die fertigen Bücher waren dann mein<br />
Abschiedsgeschenk, ein kleines Stück<br />
deutsche Kultur und eine Erinnerung an<br />
mich, für jeden einzelnen.<br />
Wie habe ich gewohnt?<br />
<strong>Ich</strong> habe gemeinsam mit vier weiteren<br />
Freiwilligen in einem Haus gewohnt.<br />
Mit dabei waren eine Spanierin, eine<br />
Russin, ein Franzose und ein Serbe,<br />
die allesamt auch bei dem Centro Social<br />
de Palmela mitgearbeitet haben.<br />
Nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten,<br />
haben wir uns schnell<br />
aneinander gewöhnt und sind mehr und<br />
mehr zu einer kleinen Familie zusammengewachsen.<br />
Wie das bei einer Familie so ist,<br />
hatten wir natürlich auch den ein oder<br />
anderen Konflikt, aber zu 90% der Zeit<br />
hatten wir einfach nur gute Gespräche,<br />
gemeinsame Aktivitäten, Reisen und ganz<br />
viel Spaß!<br />
II<br />
INFORMATIONEN<br />
http://www.cspalmela.org/<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
„<br />
30 BDKJ<br />
BDKJ 31<br />
Er weiß, für wen er lebt“<br />
PRIESTER DES MAINZER BISTUMS ERZÄHLEN VON IHREM BERUF UND IHRER BERUFUNG<br />
Text Mathias Berger / Diözesanjugendseelsorger, Mitglied der Initiativgruppe<br />
Fotos sensum<br />
BERUFUNG:<br />
Priester<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />
Top 3 Sonderpreis<br />
„Nachhaltiges Bauen“<br />
AUSZEICHNUNG FÜR DAS JUGENDHAUS DON BOSCO<br />
Text Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen / DGNB e.V.<br />
Foto Taufik Kenan<br />
Coachingtagebuch Platz für Notizen und Erfahrungen<br />
Von jung bis alt Pfarrer Winter aus Großwinternheim (links) und Pfarrer Nagel aus <strong>Mainz</strong> (rechts) bei ihrer Arbeit<br />
„Auch wenn es in der<br />
heutigen Zeit nicht<br />
ganz einfach ist: <strong>Ich</strong><br />
<strong>bin</strong> gerne Priester.“<br />
>> Aus dem Priesterrat des <strong>Bistum</strong>s <strong>Mainz</strong> heraus, in dem der<br />
Diözesanjugendseelsorger kraft Amtes einen festen Sitz hat,<br />
ist eine Image-Initiative entstanden. Priester im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />
wollen selber dazu beitragen, dass in Sachen Priesterberuf/<br />
Priesterberufung in der Öffentlichkeit nicht nur Negativschlagzeilen<br />
und Pauschalurteile zur Geltung kommen. Die Initiative<br />
lässt Priester zu Wort kommen und zeigt sie bei ihrer Arbeit. Sie<br />
sind Priester aus Leidenschaft für Gott und die Menschen. Sie<br />
erzählen, wie sie dem Evangelium Gesicht und Stimme geben<br />
wollen – gemeinsam mit allen Getauften und in enger Zusammenarbeit<br />
mit den anderen Berufsgruppen innerhalb der Kirche.<br />
Sie geben Zeugnis von individueller Vielfalt und gemeinsamer<br />
Mitte, Jesus Christus. Der Bischof von <strong>Mainz</strong>, Kardinal Lehmann,<br />
ist der Überzeugung: Priester gibt es nur, weil es Jesus Christus<br />
gibt. Deshalb ist Christus der Dreh- und Angelpunkt für diesen<br />
Beruf und diese Lebensform.<br />
Er weiß, für wen er lebt<br />
aber auch die unterschiedlichsten Einsatzfelder und seelsorglichen<br />
Aufgaben werden gezeigt. Und das Beste dabei: Gemeinsam<br />
und einander ergänzend zeigen die Priester das bunte Spektrum<br />
ihres Berufes. Alle haben sie eine gemeinsame Leidenschaft:<br />
für Gott und die Menschen ihre Berufung als Priester zu leben.<br />
Unterwegs zum Zeugnis für die Liebe Gottes<br />
Zum Beispiel: Thomas Winter, Pfarrer von Schwabenheim,<br />
schreibt auf der Homepage: „Auch wenn es in der heutigen Zeit<br />
nicht ganz einfach ist: <strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> gerne Priester. Vielleicht ist in<br />
unserer Gesellschaft der Eindruck entstanden, die Kirche sei nur<br />
mehr eine Veranstaltung für Kirchenleute, ein Interessenverein,<br />
der emsig seinen Besitz verwaltet und dessen größte Sorge es<br />
ist, sich selbst zu erhalten. Dennoch gibt es, da <strong>bin</strong> ich mir sehr<br />
sicher, bei vielen Menschen einen großen Hunger nach geistlicher<br />
Nahrung … ich will nicht verschweigen, was mich im Leben<br />
trägt und was mich hoffen lässt. <strong>Ich</strong> will Zeugnis geben von der<br />
Liebe Gottes, und das nicht nur vor denen, die ohnehin schon in<br />
der Kirche sitzen, sondern vor allen Menschen … “<br />
Und Pfarrer Nagel aus <strong>Mainz</strong> schreibt auf der Website der<br />
Initiative zur Frage, was ihn dazu gebracht hat, Priester zu<br />
werden: „<strong>Ich</strong> wollte eigentlich Landwirtschaft studieren und<br />
ging für ein sechsmonatiges Praktikum in ein Kloster nach<br />
Oberbayern. Eigentlich wollte ich auswandern. Träume eines<br />
Heranwachsenden. Dann hat „er“ mich berührt. <strong>Ich</strong> habe Studienplatz<br />
und Zimmer aufgegeben. Dann <strong>bin</strong> ich ins Priesterseminar<br />
gegangen. Das war vor 35 Jahren. Trotz mancher Schwierigkeiten<br />
kann ich sagen: Es ist eine Freude, im Auftrag des Herrn für<br />
die Menschen unterwegs zu sein.“<br />
II<br />
>> Das Jugendhaus in <strong>Mainz</strong> ist als Tagungs- und Verwaltungsbau<br />
für den Austausch zwischen den <strong>katholisch</strong>en Jugendverbänden<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong> konzipiert. Ausgangspunkt des Entwurfs ist<br />
eine bestehende Kapelle als Zentrum und baulicher Mittelpunkt<br />
der Anlage. Gemeinsam mit einem Bettenhaus bildet das<br />
Verwaltungs- und Tagungsgebäude ein überzeugendes Ensemble,<br />
das sich im heterogenen Umfeld gut behauptet. Das Fassadenmaterial<br />
Holz und die Außenplanung mit zonierten Landschaftsstreifen<br />
harmonieren mit dem Grün der Umgebung.<br />
Materialwahl, Konstruktion und Energieversorgung folgen der<br />
pastoralen Richtlinie zur Nachhaltigkeit, deren Leitmotiv „die Bewahrung<br />
der Schöpfung“ ist. Der Primär-Werkstoff Holz ist das<br />
dominante Thema außen und innen. Die Verwendung dieses nachwachsenden<br />
Rohstoffes, geringer Ressourcenverbrauch bei der<br />
Technik und die Nutzung regenerativer Energien (u.a. Heizung<br />
über Holzpelletkessel, Thermospeicher für Wärmerückgewinnung)<br />
weisen einen bewussten Umgang mit Ressourcen mit beachtlicher<br />
Effizienz nach. Es wurde ein angemessenes Bau- und<br />
Energiekonzept entwickelt, das Nachhaltigkeit bei der Errichtung,<br />
im Unterhalt und im Betrieb erwarten lässt. Die Zukunftsfähigkeit<br />
des Gebäudes wird sichergestellt über eine Tragkonstruktion,<br />
die durch flexible Anpassung und Grundrissaufteilung<br />
unterschiedliche Raumkonzeptionen ermöglicht. Die Sitzungsund<br />
Seminarräume im Erdgeschoss können gemeinsam und in<br />
Teilen genutzt werden. Das entspricht den unterschiedlichen,<br />
sich häufig wandelnden Anforderungen der Jugendverbände. Im<br />
Erdgeschoss und in den beiden Obergeschossen wird ein innovatives<br />
Konzept mit unterschiedlichen Orten der Begegnung<br />
umgesetzt, das Austausch und Kommunikation zwischen den<br />
verschiedenen Verbänden der Jugendarbeit und unter den<br />
Hauptamtlichen vorbildlich ermöglicht.<br />
Das Bischöfliche Jugendamt begegnet beispielhaft den vielfältigen<br />
Anforderungen an ein Verwaltungs- und Tagungsgebäude.<br />
Nachhaltiges Planen, Bauen und Bewirtschaften wird umgesetzt.<br />
Es handelt sich um ein in gestalterischer und funktionaler<br />
Hinsicht voll überzeugendes Gesamtkonzept. Die Jury nominierte<br />
das BJA für den Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ 2013. II<br />
Junge Menschen<br />
auf dem Weg<br />
YOUNG WOMENS & MENS COACHING<br />
Text & Foto Katharina Seckler / Referat Qualifizierung Ehrenamt<br />
>> „Manchmal zeigt sich der Weg erst, wenn man anfängt ihn<br />
zu gehen“ (Paulo Coelho). Das Ziel des Weges heißt in diesem<br />
Fall, seine ehrenamtliche Leitungs- oder Vorstandsarbeit zu<br />
reflektieren und eventuell neu zu gestalten. Zufriedenheit<br />
und Selbstbewusstsein im Amt lautet die Devise. Beim Young<br />
Women´s & Men’s Coaching sollen junge Leitungsfrauen und<br />
-männer aus Verbänden und Dekanaten ihre Stärken und Kompetenzen<br />
kennen lernen und sich persönlich weiterentwickeln.<br />
Konkret sind bei diesem Projekt Diözesan- und BDKJ Dekanatsvorsitzende<br />
angesprochen. Das Projekt, das vom Referat „Qualifizierung<br />
Ehrenamt“ koordiniert wird, blickt schon auf eine elf<br />
Jahre erfolgreiche Geschichte zurück: 2002 startete der BDKJ-<br />
<strong>Mainz</strong> mit einem Coaching-Projekt für ehrenamtliche junge Frauen<br />
in Leitungsämtern, 2008 startete die erste Runde für junge<br />
Männer. Nun hat die erste gemeinsame Runde junger Frauen und<br />
Männer begonnen.<br />
Auftakt zu dieser neuen Runde war die Startveranstaltung<br />
Ende Oktober. Fünf junge Frauen und zwei junge Männer wollen<br />
das Angebot in Anspruch nehmen und innerhalb eines Jahres<br />
in mehreren Einzelcoachings ihre Kompetenzen und Fähigkeiten<br />
ausbauen. Neben den individuellen Treffen gibt es auch Veranstaltungen<br />
mit der gesamten Gruppe, die dem Austausch der<br />
Teilnehmer untereinander dienen sollen. Bei den gemeinsamen<br />
Treffen werden darüber hinaus auch Themen angesprochen, die<br />
für alle relevant sind wie Selbst- und Zeitmanagement oder Rhetorik.<br />
Die Teilnehmer/innen werden von professionellen Coaches<br />
bei diesem Prozess begleitet: Kerstin Pulm, Sascha Zink und<br />
Lorenz van Rickelen.<br />
Ausgerüstet wurden die Sieben nun mit Coachingtagebüchern,<br />
in denen sie ihre Erfahrungen und Fortschritte notieren<br />
können. <strong>Ich</strong> wünsche den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der<br />
Coachingrunde 2013/2014 ein spannendes Jahr, in dem sie viel<br />
über sich herausfinden und sich besser kennen lernen können! II<br />
Der Priesterrat möchte mit dieser Öffentlichkeitsinitiative unter<br />
dem Leitwort „Er weiß, für wen er lebt“ in den kommenden Monaten<br />
ein buntes Mosaikbild entstehen lassen: individuelle Persönlichkeiten,<br />
ganz verschiedene Typen, spannende Berufungswege,<br />
INFORMATIONEN<br />
http://priester-im-bistum-mainz.de<br />
INFORMATIONEN<br />
http://tinyurl.com/coaching13<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
32<br />
BDKJ<br />
BDKJ<br />
33<br />
Personalien<br />
Jonas Weiß Praktikant BJA<br />
>> Mein Name ist Jonas Weiß und ich<br />
habe das Glück seit August 2013 bis<br />
März 2014 ein Studentisches Praktikum<br />
im Referat Jugend und Schule bei<br />
Sascha Zink absolvieren zu dürfen.<br />
<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> 25 Jahre alt, komme aus der<br />
wunderschönen Pfalz und studiere zurzeit<br />
Soziale Arbeit an der Katholischen<br />
Hochschule in <strong>Mainz</strong>. <strong>Ich</strong> habe bereits<br />
eine Ausbildung zum Sozialassistenten<br />
sowie zum Erzieher im <strong>Bistum</strong> Speyer<br />
abgeschlossen und freue mich, neue<br />
Aufgabenfelder kennen zu lernen. Im<br />
Rahmen meines Bachelor Studienganges<br />
arbeite ich 8 Monate lang beim BJA im<br />
Referat Jugend und Schule.<br />
In meiner Freizeit gehe ich gerne<br />
Klettern, Fußball spielen und Golfen.<br />
Wenn es der Winter hergibt findet man<br />
mich auch häufig beim Snowboard fahren<br />
in den Alpen.<br />
<strong>Ich</strong> freue mich auf spannende acht<br />
Monate mit neuen Menschen und neuen<br />
Arbeitsfeldern. <strong>Ich</strong> hoffe, viele Erfahrungen<br />
beim BJA zu sammeln und eine<br />
schöne Zeit zu haben.<br />
II<br />
Florian Günther BFD BJA<br />
>> Mein Name ist Florian Günther und<br />
ich <strong>bin</strong> 23 Jahre alt. <strong>Ich</strong> habe Ende 2011<br />
meine Ausbildung zum Bürokaufmann<br />
erfolgreich abgeschlossen und anschließend<br />
in meinem Berufszweig keine<br />
passende Stelle gefunden. Nachdem ich<br />
ein halbes Jahr als Aushilfe in einem<br />
Supermarkt gejobbt habe, fing ich ein BFD<br />
in einem <strong>Mainz</strong>er Altenheim an. Dort<br />
hatte ich aber eher das Gefühl, einfach<br />
eine günstige Arbeitskraft zu sein.<br />
Anschließend fing ich das nächste BFD<br />
hier im BDKJ an, welches sich „Gott sei<br />
Dank“ vom ersten BFD unterscheidet.<br />
Also: wer einen passenden Voll/Teilzeit<br />
Job im „Bereich“ Büro im Rhein-Main-<br />
Gebiet für mich hat, kann sich gerne bei<br />
mir im Jugendhaus melden. Lebenslauf<br />
und Bewerbung schicke ich auf Wunsch<br />
gerne zu. Durch meine vielseitige Ausbildung<br />
im Südwestrundfunk in <strong>Mainz</strong><br />
besitze ich schon einige Vorkenntnisse.<br />
Trotz allem freue ich mich auf neue<br />
Erfahrungen auf meiner neuen Stelle und<br />
<strong>bin</strong> dankbar, bereits viele gesammelt zu<br />
haben.<br />
II<br />
Barbara Friedrich KSJ-Ref.<br />
>> Hallo! <strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> Barbara Friedrich und<br />
seit 01.10.2013 Bildungsreferentin für die<br />
KSJ (Katholische Studierenden Jugend.)<br />
Bis Ende September habe ich Pädagogik<br />
und Kulturanthropologie studiert und<br />
darf mich seit dem, übersetzt aus dem<br />
Lateinischen, Meisterin der Künste nennen.<br />
Die hohe Kunst des KSJ-Referentinnen-Daseins<br />
zu erlernen ist nun meine<br />
Aufgabe. Dabei freue ich mich besonders<br />
auf die inhaltliche Arbeit mit den Ehrenamtlichen,<br />
aber auch auf spannende<br />
Begegnungen und lehrreiche Auseinandersetzungen<br />
mit der technischen Welt.<br />
<strong>Ich</strong> selbst war ehrenamtlich für die<br />
KjG in meiner Heimatgemeinde tätig<br />
und habe so Erfahrung in der Jugendarbeit<br />
und im spirituellen Bereich gesammelt.<br />
Mein liebstes Hobby ist das Singen.<br />
Außerdem lese ich gerne, versuche mich<br />
im Schreiben und treffe gerne Freunde.<br />
<strong>Ich</strong> mag den direkten Kontakt zu Menschen,<br />
sei es im Zwiegespräch oder in<br />
der Gruppe. In diesem Sinne, freue ich<br />
mich auf einen Besuch von Euch in meinem<br />
Büro im Jugendhaus Don Bosco! II<br />
Andreas Mager KjG-Geist<br />
>> Hallo! Mein Name ist Andreas Mager<br />
und seit September 2013 <strong>bin</strong> ich der<br />
neue geistliche Leiter der KjG im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Mainz</strong>.<br />
<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> 33 Jahre alt und komme ursprünglich<br />
aus Bensheim an der Bergstraße.<br />
<strong>Ich</strong> war dort schon früh in der<br />
Jugendarbeit aktiv und <strong>bin</strong> schließlich<br />
auch bei der KjG gelandet. Sowohl<br />
von der Arbeit als auch von der guten<br />
Stimmung innerhalb der KjG war ich<br />
sehr schnell begeistert!<br />
Es ist für mich besonders wichtig,<br />
dass die Kirche nicht im Dienst an den<br />
Menschen nachlässt, besonders was die<br />
Jugendlichen angeht.<br />
Egal welcher Konfession oder welchen<br />
Glaubens, die Katholische junge Gemeinde<br />
(KjG) macht sich stark für<br />
Kinder und Jungendliche innerhalb der<br />
Kirche und außerhalb, ob auf politischer<br />
Ebene oder direkt vor Ort. Das<br />
finde ich super und das möchte ich<br />
mit meinem Engagement als geistlicher<br />
Leiter der KjG unterstützen! II<br />
Rachel Schmitt BFD BJA<br />
>> Seit dem 1. November 2013 darf ich,<br />
Rachel Schmitt, als Bundesfreiwilligendienstleistende<br />
Simone Brandmüller im<br />
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
unterstützen.<br />
Nach dem Abitur habe ich zunächst<br />
eine Ausbildung zur Buchhändlerin absolviert<br />
und mich dann entschlossen,<br />
noch ein Studium zu beginnen.<br />
Jenes habe ich in diesem Sommer mit<br />
dem Bachelor of Arts im Bereich Kommunikationsdesign<br />
abgeschlossen. <strong>Ich</strong><br />
halte mich gerne in der Natur auf, wenn<br />
es Zeit und Wetter erlauben auch auf<br />
dem Pferderücken. Zudem betreibe ich<br />
seit geraumer Zeit Tanzsport.<br />
Im vor mir liegenden Jahr hoffe ich,<br />
viele Erfahrungen zu sammeln, die mich<br />
sowohl in beruflicher als auch in persönlicher<br />
Weise bereichern werden.<br />
<strong>Ich</strong> freue mich, in einer kollegialen<br />
und freundlichen Atmosphäre in der<br />
<strong>katholisch</strong>en Jugendarbeit tätig zu sein,<br />
und auf die Zusammenarbeit mit euch! II<br />
Marcel Budzynski BFD BJA<br />
>> Hallo, mein Name ist Marcel Budzynski,<br />
seit dem 1. September helfe ich<br />
Sascha Zink im Referat Jugend und<br />
Schule des BJA <strong>Mainz</strong> als BFD’ler.<br />
<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> unter der Woche in meiner<br />
Freizeit drei bis vier mal in der Kletterhalle<br />
in Mombach und freue mich schon<br />
auf sonnigeres Wetter, damit ich an den<br />
Fels kann.<br />
Mit dem BDKJ kam ich das erste Mal<br />
während meiner Zeit als Landesvorstandsmitglied<br />
der Landesschüler/innenvertretung<br />
Rheinland-Pfalz in Kontakt.<br />
Für den Bundesfreiwilligendienst im<br />
Bischöflichen Jugendamt (BJA) entschied<br />
ich mich zum einen, damit ich mein<br />
Fachabitur anerkannt bekomme und<br />
zum anderen, um weiterhin mit Kindern<br />
und Jugendlichen zusammenarbeiten zu<br />
können.<br />
II<br />
Clemens Kipfstuhl DPSG-Kurat<br />
>> Als neuer Diözesankurat der Pfadfinder<br />
grüße ich Euch ganz herzlich. Mein Name<br />
ist Clemens Kipfstuhl, ich <strong>bin</strong> 36 Jahre<br />
alt und komme aus <strong>Mainz</strong>. Als Sohn eines<br />
Relilehrers und einer Gemeindereferentin<br />
<strong>bin</strong> ich recht <strong>katholisch</strong> erzogen<br />
worden und war in meiner Jugendzeit<br />
Messdiener, in der Jugendband und den<br />
Sommerzeltlagern der Gemeinde aktiv.<br />
Nach dem Abitur 1996 am Willigis<br />
habe ich dann meinen Zivildienst in Chile/<br />
Südamerika verbracht, wo ich 18 Monate<br />
in einer Missionsstation gelebt habe und<br />
wo auch der Wunsch entstanden ist,<br />
Priester zu werden.<br />
Während meiner Zeit im Priesterseminar<br />
war ich 6 Jahre lang Kurat auf dem<br />
Lerchenberg. Nach einer weiteren Auslandserfahrung<br />
in der Karibik im gefährlichsten<br />
Slum der Hauptstadt der Dominikanischen<br />
Republik, meinen beiden Kaplansstellen<br />
in Langen und Lorsch freue<br />
ich mich nun aufs diözesane Kuratsein.<br />
„Gut Pfad also!“<br />
II<br />
Jonas Ansorge Dek.jug.ref.<br />
>> Mein Name ist Jonas Ansorge. Seit<br />
dem 01. Oktober <strong>bin</strong> ich in der KJZ in<br />
Heppenheim neu angestellt als Dekanatsjugendreferent.<br />
Letztes Jahr habe ich<br />
mein Studium der Kultur- und Medienbildung<br />
mit dem „Bachelor of Arts“ erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Mein „Freiwilliges Soziales Jahr“ im<br />
Kinderhort bestärkte mich damals in der<br />
Entscheidung, ein pädagogisches Studium<br />
zu wählen.<br />
Geboren und aufgewachsen <strong>bin</strong> ich in<br />
Heppenheim an der Bergstraße und hatte<br />
auch immer das Ziel, nach meinem Studium<br />
in Ludwigsburg in meine Heimat<br />
zurückzukehren.<br />
Auf die Stelle bei der KJZ <strong>bin</strong> ich<br />
durch meine Tätigkeit in der ehrenamtlichen<br />
Jugendarbeit gestoßen, die ich<br />
seit meinem 18. Lebensjahr ausübe.<br />
Als neuer Dekanatsjugendreferent<br />
freue ich mich nun auf meine bevorstehende<br />
Arbeit und hoffe, die kirchliche<br />
Jugendarbeit unterstützen zu können. II<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
34<br />
BDKJ<br />
DEKANATE<br />
35<br />
Dein Schlüssel<br />
zum Jugendhaus<br />
TAG DER DEKANATSVORSTÄNDE<br />
Text Katharina Seckler / Referat Qualifizierung Ehrenamt<br />
Foto Rachel Schmitt / BFD<br />
Im Grünen Gruppenbild vom Wochenende<br />
Frischer Wind<br />
MINI-TEAM-WOCHENENDE<br />
Text Christine Hassemer / Mini-Team Foto Charles-André Lother<br />
>> Am 27. September 2013 war es wieder soweit: Das traditionelle<br />
Wochenende des Miniteams auf dem Jakobsberg stand<br />
vor der Tür. Es galt wieder, das vergangene Jahr mit seinen Ereignissen<br />
wie dem Diözesan-Minifußballturnier in Rüsselsheim<br />
und den Schulungen sowie das weitere Tagesgeschäft genau zu<br />
betrachten, um daraus schließlich Ideen und Anregungen für die<br />
kommende Zeit zu sammeln. So viel sei an dieser Stelle schon<br />
einmal verraten: Wir haben es geschafft, den sechs Radspeichen<br />
unseres Logos symbolisch zentrale Inhalte zuzuordnen, auf denen<br />
unsere Arbeit beruht. Diese sind: Gemeinschaft, Weitsicht,<br />
Vielfalt, Wert(e)voll, Berufen zum Dienst und Spiritualität. In der<br />
nächsten Zeit wollen wir diese Inhalte mit Leben füllen, in unserem<br />
Engagement für die vielen Minis im <strong>Bistum</strong>.<br />
Doch selbstverständlich gehört zu unserem Wochenende<br />
nicht nur zukunftsträchtige Kopfarbeit, sondern auch die Gemeinschaft,<br />
die wir mit vielen Spielen sowohl drinnen als auch<br />
draußen bis tief in die Nacht gepflegt haben. Auch gutes Essen<br />
durfte nicht fehlen. Die Tafel war vor allem am Samstag mit einem<br />
reichhaltigen und vielfältigen Raclette-Buffet gedeckt. War<br />
es Zufall, dass wir genau an diesem Abend unseren persönlichen<br />
Gottesdienst mit Mathias Berger gefeiert haben? Da hat sich unser<br />
Haus- und Hofseelsorger doch genau den richtigen Tag für einen<br />
Besuch ausgesucht. Doch der Diözesanjugendseelsorger war<br />
nicht unser einziger Gast. Wie im letzten Jahr sorgte auch dieses<br />
Jahr ein Gartenschläfer für viel Wirbel, der es sich in unseren<br />
Gemächern gemütlich gemacht hatte.<br />
Der frische Wind macht sich auch personell im Mini-Team<br />
bemerkbar. Denn wir haben Zuwachs bekommen, den wir mit<br />
unserer neuen Strukturierung und bei der Umsetzung unserer<br />
vielfältigen neuen Ideen auch gebrauchen können. An dieser<br />
Stelle herzlich Willkommen im Team: Laura, Kevin und Rebekka.<br />
II<br />
INFORMATIONEN<br />
www.ministranten-mainz.de<br />
>> „Wir wissen eigentlich gar nicht, wer alles im Jugendhaus sitzt<br />
und was die Referenten genau machen … “ – In den Gesprächen,<br />
die mit den Dekanatsvorständen bei einer Befragung 2012/2013<br />
geführt wurden, wurde von vielen Seiten der Wunsch geäußert,<br />
dies zu ändern. Die Idee eines „Tages der Dekanatsvorstände“<br />
im Jugendhaus Don Bosco, bei dem sich vor allem die Fachreferate<br />
vorstellen können, war geboren.<br />
Am Samstag, den 01. Februar 2014 um 10 Uhr öffnet das<br />
Jugendhaus Don Bosco deswegen seine Pforten. Zu Beginn wird<br />
in einer KdDV über Möglichkeiten der Werbung neuer Mitglieder<br />
beraten. Anschließend werden zwei Workshops angeboten: Für<br />
neue Dekanatsvorstände gibt es eine Einführung in Strukturen,<br />
Abkürzungen und Organisation; für alle anderen einen Input zum<br />
Thema Selbst- und Zeitmanagement. Anschließend geht es kreuz<br />
und quer durch das Jugendhaus. Hier stellen sich die Fachreferenten<br />
vor und machen ihre Arbeit greifbar. Auch die Verbände<br />
und Gremien verdeutlichen ihre Arbeit. Zudem gibt es natürlich<br />
Platz für genügend Austausch und Überraschungen.<br />
Der Tag richtet sich in erster Linie an die Vorstände der<br />
Dekanate, aber auch jeder andere, der das Jugendhaus besser<br />
kennen lernen möchte, ist natürlich willkommen. Anmeldungen<br />
und Informationen gibt es auf www.bdkj-bja-mainz.de.<br />
Neben dem Wunsch eines „Tages für die Dekanatsvorstände“,<br />
der bei der Befragung in den Dekanaten geäußert wurde, wurde<br />
zudem eine weitere Anregung der Vorstände bereits umgesetzt:<br />
der ehemalige analoge Ordner „Update“ für ehrenamtliche Vorstände<br />
hat seine digitale Form gefunden: nach einem Login steht<br />
allen Ehren- und Hauptamtlichen des BDKJ <strong>Mainz</strong> ein Online-<br />
Wiki zur Verfügung. Hier findet sich Wissenswertes über den<br />
BDKJ <strong>Mainz</strong>, das BJA, die Prinzipien (<strong>katholisch</strong>er) Jugendarbeit,<br />
Vorlagen, Impulsideen … . Ein Wiki lebt natürlich davon, dass es<br />
von vielen mitgestaltet und weiterentwickelt wird. Dies steht<br />
jedem registrierten Mitglied offen.<br />
II<br />
INFORMATIONEN<br />
http://wiki.bdkj-mainz.de<br />
Einblick Die Türen im Jugendhaus werden geöffnet<br />
72-Stunden-Akteure<br />
beim Bürgerempfang<br />
DANK UND ANERKENNUNG VON MINISTERPRÄSIDENT VOLKER BOUFFIER<br />
BERGSTRASSE<br />
Text & Foto Petra Wünker / Dekanatsjugendreferentin<br />
>> Im Rahmen eines Bürgerempfangs sprach Ministerpräsident<br />
Volker Bouffier rund 200 ausgewählten Ehrenamtlichen<br />
aus den Landkreisen Bergstraße, Odenwald und Groß-Gerau<br />
seinen Dank aus. Mitten unter ihnen Vertreter/innen aus der<br />
<strong>katholisch</strong>en Jugendarbeit von der Bergstraße, die für ihren<br />
Einsatz bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ gewürdigt wurden.<br />
Landrat Matthias Wilkes hatte sich im Vorfeld des Empfangs dafür<br />
eingesetzt, dass aus dem Kreis Bergstraße die Leiter der an<br />
der Sozialaktion beteiligten Aktionsgruppen sowie die Mitglieder<br />
des Koordinierungskreises stellvertretend für alle Beteiligten<br />
der Aktion eine Einladung zu dem Empfang bekommen.<br />
Ohne Ehrenamt funktioniert es nicht im Gemeinwesen<br />
In seiner Rede brachte Bouffier zum Ausdruck, dass ohne<br />
ehrenamtliches Engagement viele Bereiche des Gemeinwesens<br />
nicht funktionieren würden. „Jede freiwllige ehrenamtliche<br />
Tätigkeit, welchen Umfang sie auch immer hat, trägt dazu bei,<br />
unsere Gesellschaft ein Stück menschlicher und liebenswerter<br />
zu machen. Dafür danke ich Ihnen. Aber vor allem danke<br />
ich Ihnen auch im Namen der Menschen, für die Sie etwas<br />
tun“, so der Ministerpräsident.<br />
Bürgerempfang Volker Bouffier mit Vertretern der DPSG-Stämme aus Einhausen, Lampertheim, Lorsch und Viernheim<br />
Nach dem Buffet und einer Darbietung der Trampolin-Show-<br />
Artisten „Flying Bananas“ mischte sich Bouffier unter die Anwesenden.<br />
Gespräche ergaben sich mit den Jungen Erwachsenen<br />
aus den <strong>katholisch</strong>en Jugendverbänden an der Bergstraße, die von<br />
ihrer Arbeit berichteten. Sie machten dem Regierungschef<br />
deutlich, dass Unterstützung seitens der Kommune, des Kreises<br />
und des Landes immer wieder nötig sei, um weiterhin qualitativ<br />
gute Angebote für Kinder und Jugendliche anzubieten.<br />
Spontane Hilfe für die Pfadfinder<br />
Auf spontane Hilfe vom Ministerpräsidenten kann die DPSG<br />
Lampertheim hoffen. Als Bouffier hörte, dass die Gruppe bereits<br />
am ersten Tag ihr diesjähriges Sommerzeltlager wieder beenden<br />
musste, da ein heftiges Unwetter einen Großteil der Zelte schwer<br />
beschädigt hatte, versprach er, die Pfadfinder zu unterstützen.<br />
Neben Vertretern des BDKJ waren Gruppenleiter der KjG aus<br />
Bensheim, Krumbach, Lorsch und Viernheim, Messdiener aus<br />
Gorxheimertal und Lorsch, Vertreter der KAB aus Biblis sowie<br />
Pfadfinder aus Einhausen, Lampertheim, Lorsch und Viernheim<br />
nach Michelstadt gekommen, um beim Empfang dabei zu sein. II<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
36<br />
DEKANATE<br />
DEKANATE<br />
37<br />
GIESSEN<br />
Unitas neu im<br />
BDKJ Gießen<br />
BDKJ-DEKANATSVERSAMMLUNG WÄHLT BDKJ-VORSTAND<br />
GIESSEN<br />
Die Kinder sind unsere Zukunft<br />
ZEITZEUGIN HENRIETTE KRETZ BERICHTET WIE SIE DEN HOLOCAUST ÜBERLEBTE<br />
Text & Foto Jupp Graf / Freier Journalist<br />
Verabschiedung Sandra Sacher<br />
GIESSEN<br />
Abschied in Gießen<br />
SANDRA SACHER VERLÄSST NACH SECHS JAHREN DIE KJZ<br />
Text Markus Horn / Dekanatsjugendseelsorger<br />
Foto KJZ Gießen<br />
>> Am 5. Oktober verabschiedete sich der BDKJ-Gießen und das<br />
<strong>katholisch</strong>e Dekanat Gießen von der langjährigen Dekanatsjugendreferentin<br />
Sandra Sacher, die zum 1. November eine neue<br />
Stelle angetreten hat.<br />
In der St. Albertus Kirche in Gießen dankte Dekan Ulrich Neff<br />
in einem feierlichen Gottesdienst Sandra Sacher für ihr Engagement<br />
und ihren Dienst für die verbandliche und außerverbandliche<br />
Jugendarbeit im Dekanat Gießen. In seiner Ansprache hob<br />
er die Verdienste von Sandra Sacher für die Jugendarbeit im<br />
Dekanat hervor. Die 72-Stunden-Aktionen 2009 und 2013, die<br />
oberhessische Sternsingeraussendung, das Dekanatswikingerschachturnier<br />
und die Friedenslichtaussendung auf dem Gießener<br />
Weihnachtsmarkt sind nur eine Auswahl der Highlights aus<br />
dieser Zeit. Darüber hinaus unterstrich Neff ihr Engagement für<br />
Themen wie die jugendpolitische Interessensvertretung, die<br />
Prävention vor sexueller Gewalt und die Bewusstseinsbildung<br />
gegen Rechtes Gedankengut. Sandra Sacher engagierte sich in<br />
den Jugendringen und den Jugendhilfeausschüssen von Stadt<br />
und Landkreis Gießen.<br />
Kaplan Patrick Fleckenstein und Dekan Ulrich Neff zelebrierten<br />
die heilige Messe, die in Zusammenarbeit mit dem BDKJ-<br />
Vorstand vorbereitet und gestaltet wurde. Musikalische Akzente<br />
setzte die Pohlheimer Band Laudemus & Friends unter der Leitung<br />
von Gemeindereferentin Stephanie Stiewe-Berk. Am Ende<br />
des Gottesdienstes überreichten die Gäste und Gemeindemitglieder<br />
Sandra Sacher einzeln rote Rosen, die sie mit persönlichen<br />
Wünschen und Dankesworten ver<strong>bin</strong>den konnten. Sehr<br />
ergriffen und mit einem riesigen Strauß Rosen konnte Sandra<br />
Sacher anschließend rund 50 Gäste in der benachbarten Katholischen<br />
Jugendzentrale begrüßen und sich im persönlichen Austausch<br />
verabschieden.<br />
Der BDKJ und das Dekanat Gießen wünschen Sandra Sacher<br />
Gottes Segen auf ihrem weiteren Weg!<br />
II<br />
Text Markus Horn / Dekanatsjugendseelsorger<br />
Foto KJZ Gießen<br />
>> Erster Höhepunkt war die formale Aufnahme der Studentenver<strong>bin</strong>dung<br />
Unitas Gießen als offiziellen Mitgliedsverband in den<br />
BDKJ-Gießen. Berichte von BDKJ-Vorstand, der Dekanatsjugendreferentin<br />
und den Mitgliedsverbänden, die Wahl des Dekanatsjugendseelsorgers<br />
und von zwei Vorstandsmitgliedern sowie die<br />
Verabschiedung der Dekanatsjugendreferentin standen auf dem<br />
weiteren Programm einer spannenden BDKJ-Versammlung im<br />
Dekanat Gießen.<br />
Am 4. November trafen sich die Delegierten der Verbände<br />
des Dekanates Gießen in der Rotunde der St. Albertus Gemeinde<br />
in Gießen zur alljährlichen BDKJ-Dekanatsversammlung. Die<br />
Vertreterinnen und Vertreter der KLJB Londorf und der drei<br />
DPSG-Stämme aus Gießen, Buseck und Langgöns bekommen<br />
„Zuwachs“ von zwei Gruppen der Unitas Gießen, einer Studierenden<br />
Ver<strong>bin</strong>dung, die auch auf Bundesebene Mitglied im BDKJ ist.<br />
Der Kontakt war durch die letzte 72-Stunden-Aktion im Sommer<br />
2013 entstanden. Als Gäste konnten die neue Dekanatsreferentin<br />
Anke Schwalbenhofer, die Grüße von Dekan Neff überbrachte,<br />
die neue Diözesanvorsitzende Constanze Coridaß und Michael<br />
Ziegler vom Diözesanvorstand aus <strong>Mainz</strong> begrüßt werden.<br />
Überaus spannend wurde es dann, als es um die Wahlen zum<br />
BDKJ-Vorstand ging. Zunächst lehnte die Versammlung knapp<br />
einen Antrag auf Erweiterung des Vorstandes ab. Im darauf<br />
folgenden ersten Wahlgang wurde Markus Horn als Dekanatsjugendseelsorger<br />
im Amt bestätigt. Nach langen Personaldebatten<br />
wurden Vanessa Forkert und Sebastian Seibert, beide aus<br />
Großen Linden, neu in den BDKJ-Vorstand gewählt, die Amtszeit<br />
von Barbara Greb läuft noch ein Jahr. Ein Dank ging an die ausscheidenden<br />
Mitglieder für ihre Vorstandstätigkeit in den vergangenen<br />
Jahren.<br />
Den Schlusspunkt der Versammlung bildete ein Rückblick auf<br />
die Zeit der Dekanatsjugendreferentin Sandra Sacher in einer<br />
beeindruckenden Bildershow. Sandra Sacher hat die KJZ-Gießen<br />
zum 31. Oktober verlassen und eine neue Stelle angetreten.<br />
Für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg wünscht der BDKJ-<br />
Gießen ihr alles Gute und Gottes Segen.<br />
II<br />
Gießen Der neue Vorstand<br />
Zeitzeugenbericht Henriette Kretz<br />
>> „Wir sind doch keine Verbrecher. Meine Eltern sind keine<br />
Verbrecher. Warum tut man das?“ fragte Henriette Kretz, als<br />
sie und ihre Eltern vor über 70 Jahren von deutschen Soldaten<br />
aus ihrem Haus verjagt und auf der Straße zusammengetrieben<br />
wurden. „So wie die Soldaten mit uns umgingen, geht man mit<br />
Verbrechern um.“ ergänzte sie. Trotz ihrer acht Jahre konnte sie<br />
das beurteilen, weil sie lesen und schreiben konnte. Ihre Eltern<br />
hatten ihr das beigebracht. Zur Schule durfte sie nicht, weil die<br />
Machthaber, den Juden dies verboten hatten. Auch durfte ihr<br />
Vater, der Arzt war, keine Arier behandeln und musste wie alle<br />
Juden eine Arm<strong>bin</strong>de mit dem Judenstern tragen. „Wir waren<br />
ausgegrenzt, wir waren separiert.“ sagte Kretz dazu.<br />
Über zwei Stunden lang erzählte die 79-jährige Henriette<br />
Kretz mit ruhiger Stimme im Katholischen Pfarrzentrum St. Albertus<br />
ihre Geschichte, die Geschichte eines polnischen Mädchens,<br />
das durch die Hilfe mutiger Menschen vor dem Holocaust<br />
gerettet wurde. Am 26. Oktober 1934 wurde sie in Stanisawow<br />
(damals Polen, heute Ukraine) geboren. Ihre Eltern, der Vater<br />
Arzt und die Mutter Anwältin, waren Juden. Sie wurden vor ihren<br />
Augen von Deutschen erschossen. Kretz überlebte in einem<br />
Waisenheim, beschützt von Schwester Celina, den Krieg und die<br />
Nazi-Herrschaft.<br />
Bessere Zukunft für die Jugend<br />
„Die Kinder und die Jugend sind unsere Zukunft“, sagte sie. Für<br />
diese tue sie das. Die Jugend solle eine bessere Zukunft haben,<br />
keinen Krieg, keine Diktatur. Eine Regierung (die deutsche, Red.)<br />
habe zwei Völker, die Roma und die Juden umbringen wollen.<br />
Sie habe eine Tötungsindustrie geschaffen und in fünf Jahren<br />
sechs Millionen Juden umgebracht. Sie erzähle die Geschichte<br />
eines Kindes, die für eineinhalb Millionen Kinder stehe. Nur wenige<br />
seien davongekommen. In ihrem Waisenheim habe Schwester<br />
Celina elf jüdische und drei Romakinder retten können.<br />
Paradies auf dem Dachboden<br />
Kretz berichtete auch von Massenerschießungen. Sie sagte, als<br />
erste habe man alte Leute und die Kinder umgebracht. Sie sei<br />
in einem Hohlraum zwischen Schrank und Wand mehrere Monate<br />
versteckt gewesen. Später sei sie von einer ukrainischen<br />
Familie im dunklen Kohlenkeller auf mit Stroh bedecktem Boden<br />
versteckt worden. Sie sei damals etwa achteinhalb Jahre alt gewesen.<br />
Als die danach auf den Dachboden konnte, habe sie sich<br />
wie im Paradies gefühlt und sei sehr dankbar gewesen.<br />
Kinder seien ihr wichtig, sagte Kretz und führte aus: „Tiere<br />
lieben ihre Kinder. Was tun wir (Menschen)? Wir töten unsere<br />
Kinder.“ Als Beispiele führte sie die Kinderarbeit mit ihren Unfällen<br />
in den armen Ländern an sowie die durch Gas getöteten<br />
Kinder in Syrien. Als Motivation für ihren „Kampf“ für die Kinder<br />
sagte sie: „Wenn man gar nichts tut, ändert sich nichts. Wenn<br />
man etwas tut, kann man wenigstens etwas erreichen.“<br />
Dekan Ulrich Neff dankte Henriette Kretz für ihren anschaulichen<br />
Vortrag und erläuterte, dass Kretz im Rahmen des „Maximilian-Kolbe-Werkes“<br />
Schulen und Gemeinden besuche, um<br />
gegen das Vergessen anzuarbeiten und aufzuklären. Ihr nächster<br />
Weg führe sie zu den Oberstufenschülern des Liebig-Gymnasiums<br />
in Gießen. Dekan Neff sagte, wir brauchen die Zeitzeugen,<br />
die immer weniger werden.<br />
II<br />
„Wenn man gar<br />
nichts tut, ändert<br />
sich nichts.<br />
Wenn man etwas<br />
tut, kann man<br />
etwas erreichen.“<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
VERBÄNDE<br />
39<br />
OFFENBACH-LAND<br />
Alles neu<br />
macht der Oktober<br />
NEUE RÄUME FÜR DIE KJZ OFFENBACH-LAND<br />
Text & Foto Iris Reiß / Dekanatsjugendreferentin<br />
Kinderzirkus Teamarbeit in der Balance ist gefragt<br />
DARMSTADT<br />
Kugel, Seil und Diabolo<br />
FERIENSPIELE DES KINDERZIRKUS DATTERINO<br />
Text & Foto Judith Keß / BDKJ Darmstadt<br />
>> In den Herbstferien ging es wieder rund in der Heimstättensiedlung.<br />
Die Räume der Pfarrei Hl. Kreuz verwandelten sich für<br />
eine Woche in eine Zirkusmanege für kleine und große Nachwuchsartisten.<br />
31 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren<br />
trainierten in verschiedenen Gruppen unter der Anleitung der<br />
Zirkuspädagogen Karin Kinz und Chriss Breuning.<br />
Am Anfang der Woche lernten die Kinder alle angebotenen<br />
Disziplinen kurz kennen und entschieden sich dann für eine<br />
Gruppe. Die Kinder übten sich in Kugellauf, Seiltanz, Jonglage<br />
und Akrobatik. Dabei wuchst so manches Kind über sich hinaus:<br />
trippelnd auf der Kugel, balancierend auf dem Seil, bei Knotentricks<br />
mit dem Diabolo oder als sichernde Bank unten in der<br />
Pyramide. Alle Kinder hatten sichtlich Spaß und große Freude,<br />
an den Herausforderungen der Zirkusdisziplinen.<br />
Für die Abschlussaufführung am Freitag wurden Eltern,<br />
Geschwister, Freunde und alle Interessierten eingeladen. Die<br />
Zuschauerränge der kleinen Manege waren zum Platzen gefüllt<br />
und die Nachwuchsartisten ganz schön aufgeregt hinter der<br />
Bühne. Die Kinder hatten mit Unterstützung der Zirkuspädagogen<br />
und Betreuer ein tolles Programm auf die Beine gestellt. Devil<br />
Sticks und Diabolos flogen durch die Luft, Seiltänzerinnen balancierten<br />
über dem Boden, die Kugelläuferinnen steigen durch<br />
Reifen und hüpften mit dem Seil. Auch die Akrobaten versetzten<br />
die Gäste mit ihren Pyramiden und Clownsrollen in Staunen. Die<br />
Kinder wurden mit tosendem Applaus für ihr Können belohnt.<br />
Alle Kinder, die Lust auf mehr Zirkus haben, aber auch alle<br />
„Zirkus-Neulinge“ können sich schon auf die Osterferien freuen.<br />
Dann gastiert der Kinderzirkus Datterino mit den Zirkusferienspielen<br />
in Darmstadt-Kranichstein.<br />
II<br />
INFORMATIONEN<br />
www.kinderzirkus-datterino.de<br />
>> Überraschend kam es auch für uns: Die KJZ Offenbach-Land<br />
ist zum 1.10.2013 in neue Räume umgezogen. Die Nachricht erreichte<br />
uns direkt nach den Sommerferien: die Räumlichkeiten<br />
werden für andere Zwecke benötigt. Ein neues Zuhause wurde<br />
uns im Pfarrzentrum Klein-Welzheim angeboten. Dann hieß es<br />
Kisten packen, viel ausmisten, organisieren, planen und delegieren.<br />
Schon am 30.9. rollten die Umzugslastwagen an. Und hier<br />
findet man uns nun: In der Goethestrasse 29 im 1. Stock, gleich<br />
hinter der Kirche.<br />
Viel Zeit für Wehmut ist nicht geblieben. Aber auch wenn<br />
wir sicher immer gerne an „unsere“ KJZ und die Feste im Garten<br />
unterm Kirschbaum zurückdenken werden, fühlen wir uns<br />
auch hier schon heimisch in dem Haus, in dem fast immer Leben<br />
herrscht und freuen uns auf eure Besuche in unseren neuen Räumen,<br />
in denen wir alle herzlich willkommen heißen.<br />
Und weil der Oktober bei uns eben alles neu gemacht hat,<br />
haben wir ab Mitte November auch wieder einen neuen (fast<br />
BDKJ-grünen) Bus für euch!<br />
II<br />
NEUE ADRESSE<br />
KJZ Offenbach-Land<br />
Goethestrasse 29<br />
63500 Seligenstadt<br />
fon 06182 . 23631<br />
Umzug Die neuen Räumlichkeiten der KJZ Offenbach-Land<br />
MALTESER JUGEND<br />
Drei neue Jugendgruppenleiter/<br />
innen für die Malteser<br />
ZWEITEILIGE AUSBILDUNG ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN<br />
Text Nina Geske / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Malteser<br />
>> Fünfzehn Jungen und Mädchen aus Hessen, Rheinland-Pfalz<br />
und dem Saarland haben erfolgreich den letzten Teil ihrer Malteser<br />
Ausbildung zum Jugendgruppenleiter absolviert. Darunter<br />
sind mit Kai Messerschmidt (Altenstadt), Hanna Jakob (Lörzweiler)<br />
und Erik Radesinski (Abtsteinach) auch drei Teilnehmer aus<br />
dem <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong>. Sie alle können künftig aktiv in der Jugendarbeit<br />
der Malteser mitarbeiten und für ihre Gruppen gemeinsame<br />
Wochenenden gestalten, Gruppenstunden anbieten, die Kinder<br />
auf Zeltlagern betreuen oder sich in die Pfarreiarbeit ihrer Gemeinde<br />
einbringen.<br />
In dem einwöchigen Seminar „Gruppe leiten II“ im Oktober<br />
in Kleinsassen (Hessen) lernten die jungen Leute alles, was sie<br />
für ihre zukünftige Arbeit mit Kindern brauchen. Dazu zählen<br />
sowohl rechtliche Grundlagen wie das Jugendschutzgesetz oder<br />
die Aufsichtspflicht, aber auch Themen wie der Umgang mit<br />
Konflikten in einer Gruppe oder die Rolle des Jugendgruppenleiters<br />
in einem Team. Zuvor hatten sie im Kurs „Gruppe leiten I“<br />
das Planen einer Gruppenstunde gelernt.<br />
Viele hilfreiche Anregungen<br />
Foto Malteser Hilfsdienst<br />
Und tolle Ideen für Spiel und Spaß in den Gruppenstunden gab es<br />
auch diesmal. „<strong>Ich</strong> fand ganz besonders den Spieleabend toll, an<br />
dem uns die Teamer viele Spielideen für unsere Gruppenstunden<br />
vorgestellt haben. Vor allem das gemeinsame ausprobieren hat<br />
Spaß gemacht“, sagt Hanna Jakob aus Lörzweiler.<br />
Von der Theorie in die Praxis Die zukünftigen Jugendgruppenleiter/innen mit den Kindern des Kindergartens Fantasia in Hamerz<br />
Und dann ging es auch schon in die Praxis. Jeweils zu zweit besuchten<br />
die Kursteilnehmer die Kindergruppen im Kindergarten<br />
Fantasia in Harmerz und im Kinderhaus St. Luise in Fulda. Dort<br />
spielten und bastelten sie gemeinsam mit den Kindern zum Thema<br />
„Herbst“. Zuvor hatten sie im Team Ideen gesammelt und<br />
vorbereitet.<br />
„Es war super, dass wir das, was wir im Seminar gelernt<br />
hatten, auch gleich ausprobieren konnten. <strong>Ich</strong> freue mich schon<br />
auf die erste Gruppenstunde, die ich nun selbstständig vorbereiten<br />
und durchführen darf“, erklärt Hanna Jakob. Besonders<br />
habe ihr auch die Teamarbeit gefallen. „Da gab es viel Hilfe,<br />
Unterstützung aber auch richtig gute Tipps und Tricks.“<br />
Regelmäßige Ausbildung<br />
Die Malteser bilden regelmäßig in ihren „Gruppe leiten“-Kursen<br />
junge Menschen für eine Tätigkeit als Jugendgruppenleiter/<br />
innen bei den Maltesern aus. Der Kurs besteht aus zwei Modulen.<br />
Zwischen den Kursen absolvieren die Jugendlichen eine Praxisphase.<br />
Mit dem Abschluss des Kurses können sie als Jugendgruppenleiter/innen<br />
ehrenamtlich in der Jugendarbeit der<br />
Malteser arbeiten und auch die Juleica beantragen. Damit erhalten<br />
sie einen bundesweit einheitlichen Ausweis für ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter/innen in der Jugendarbeit. Sie dient zur<br />
Legitimation und als Qualifikationsnachweis der Inhaber und<br />
Inhaberinnen.<br />
II<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
40 VERBÄNDE<br />
VERBÄNDE<br />
41<br />
KLJB<br />
20 Jahre KLJB-KinderKino<br />
MEDIENPÄDAGOGISCHES ANGEBOT DER KLJB FEIERT JUBILÄUM<br />
Text Anja Krieg / Referentin KLJB-KinderKino<br />
Foto KLJB <strong>Mainz</strong><br />
>> Die KLJB <strong>Mainz</strong> startete 1993 ein Projekt,<br />
das Kindern auf dem Land ein medienpädagogisches<br />
Angebot in Laufnähe machen<br />
sollte: Das KinderKino. Es folgten turbulente<br />
Jahre: Es kamen neue Vorführorte<br />
hinzu, andere wurden mangels Nachfrage<br />
wieder aus dem „Tourenprogramm“ gestrichen,<br />
Sponsoren „sprangen ab“, neue<br />
Finanzierungsmöglichkeiten taten sich auf.<br />
Die Referentinnen wechselten, genau wie<br />
die Besucherinnen und Besucher.<br />
Ein Nachmittag im Zeichen des Films<br />
Gleich blieb das Konzept: Zunächst wird<br />
die erste Hälfte eines tollen Kinderfilms<br />
gezeigt, in der Filmpause etwas Passendes<br />
gespielt, danach geht es weiter mit der<br />
zweiten Hälfte des Films. Im Anschluss<br />
haben die Kinder die Möglichkeit, die<br />
Stellen, die für sie besonders bedeutsam<br />
waren mit den anderen zu besprechen.<br />
Abgerundet wird der KinderKino-Nachmittag<br />
dann durch eine auf den Film ab-<br />
gestimmte Mitmach- oder Bastelaktion.<br />
Dieses Angebot gibt es bis zu siebenmal<br />
im Jahr in rund 20 rheinhessischen Orten,<br />
gut 1.400 Eintrittsstempel werden jährlich<br />
verteilt. Inzwischen wurden über 100 Filme<br />
in 143 Reihen gezeigt.<br />
20 Jahre KinderKino<br />
Grund genug zu Feiern! Am 20. September<br />
feierten wir diesen runden Geburtstag<br />
im Jugendhaus Don Bosco in <strong>Mainz</strong>, der<br />
„KinderKino-Zentrale“. An diesem Nachmittag<br />
gab es eine ganz besondere Filmvorführung:<br />
Der Film startete nicht direkt<br />
nach der Begrüßung, vielmehr wurden<br />
die ersten zehn Minuten als Geschichte<br />
vorgelesen.<br />
Außerdem durften diesmal ausnahmsweise<br />
auch die Erwachsenen KinderKino-<br />
Luft schnuppern und nicht nur gemeinsam<br />
mit den Kindern den Film „Soul Boy“ ansehen,<br />
sondern auch „Jambo“ (ein kenianisches<br />
Willkommens- und Glückwunsch-<br />
Jubiläumsfest Basteln von Kalaha-Spielen und Daumenkinos (links), Filmvorführung (rechts)<br />
lied) singen lernen und am Filmgespräch<br />
teilnehmen. Natürlich gab es danach auch<br />
Mitmachangebote für Groß und Klein:<br />
Da war ein Parcours mit Torwand aufgebaut,<br />
in dem die Aerodynamik eines Lumpenballs<br />
getestet werden konnte, ein<br />
Reifentreiben-Wettrennen und eine Obstsalat-Schnibbel-Station.<br />
Außerdem wurden<br />
Bohnen-/Kalaha-Spielbretter und Daumenkinos<br />
gebastelt. Beim anschließenden<br />
Geburtstagsessen gab es kulinarische<br />
Köstlichkeiten, die angelehnt an kenianische<br />
Spezialitäten zubereitet worden<br />
waren. Mirko und Julian Bitsch (Diözesanleitung),<br />
Manfred Kerz (Geschäftsführer<br />
des DGS e.V.), Jürgen Seeger (Vorsitzender<br />
KdFF e.V.) und Eric Niekisch (BDKJ-Vorsitzender)<br />
hatten Geburtstagsgrüße im<br />
Gepäck. Alle lobten das Projekt und<br />
wünschten ein langes weiteres Bestehen.<br />
Nach dem Abschlussimpuls, den Rüdiger<br />
Torner, der Geistliche Leiter der KLJB<br />
vorbereitet hatte, klang der Tag gemütlich<br />
bei fairen Cocktails aus. II<br />
DJK<br />
Gemainzam begeistern<br />
17. DJK-BUNDESSPORTFEST VOM 6. – 9. JUNI 2014<br />
Text Jutta Bouschen / Pressesprecherin DJK-Sportverband<br />
>> Ein Hauch von Olympia weht zu Pfingsten<br />
2014 durch <strong>Mainz</strong>. Unter dem Motto<br />
„GEMAINZAM BEGEISTERN“ veranstaltet<br />
der DJK-Sportverband in der Landeshauptstadt<br />
sein 17. DJK-Bundessportfest. Rund<br />
6.000 Sportlerinnen und Sportler kämpfen<br />
vom 6. bis 9. Juni in 20 Sportarten um die<br />
Deutschen DJK-Meisterschaften. Nur alle<br />
vier Jahre findet das Megaevent des <strong>katholisch</strong>en<br />
Sportverbandes statt. Nicht nur<br />
der Rhythmus, das fröhliche Flair erinnert<br />
an die Olympischen Spiele.<br />
Namhafte Schirmherren<br />
Die Schirmherrschaft haben die Olympiazweite<br />
im Siebenkampf, Lilli Schwarzkopf<br />
(DJK Andernach), der <strong>Mainz</strong>er Oberbürgermeister<br />
Michael Ebling sowie der <strong>Mainz</strong>er<br />
Bischof Karl Kardinal Lehmann übernommen.<br />
Er feiert auch gemeinsam mit der<br />
großen DJK-Familie die Pfingstmesse am<br />
8. Juni im Dom.<br />
Nach dem Pilotprojekt beim DJK-Bundessportfest<br />
2010 in Krefeld werden die inklusiven<br />
Wettkämpfe in <strong>Mainz</strong> erstmals<br />
breiten Raum einnehmen. Aktive mit und<br />
ohne Behinderung können in vielen Sportarten<br />
gemeinsam um die Medaillen kämpf-<br />
Foto DJK-Sportverband<br />
en, so zum Beispiel im Tischtennis oder<br />
im Judo. Daneben gibt es Begegnungswettkämpfe<br />
außerhalb der Wertung. Geplant<br />
sind u.a. Rollstuhlbasketball für<br />
Menschen mit und ohne Körperbehinderung<br />
sowie ein Unified Fußballturnier für<br />
Menschen mit und ohne geistige Behinderung.<br />
Eine inklusive Spaß- und Spielmeile<br />
am 7. Juni lädt auch die <strong>Mainz</strong>er Bevölkerung<br />
ein, sich, in Anlehnung an die Pfingstbotschaft,<br />
GEMAINZAM zu BEGEISTERN.<br />
Inklusive Ausrichtung<br />
Bundessportfest 2014 in <strong>Mainz</strong> Spannende Wettkämfe mit 6.000 Sportler/innen an 30 Sportstätten<br />
„Bei der inklusiven Ausrichtung geht es<br />
darum, dass Menschen ohne Behinderungen<br />
ihre Berührungsängste abbauen,<br />
sich gegenseitig vertraut machen und<br />
wertschätzen. Menschen mit und ohne Behinderung<br />
können trotz vieler Unterschiede<br />
gemeinsam Spaß haben und Sport treiben“,<br />
erklärt DJK-Bundesjugendreferent<br />
Pascal Priesack.<br />
Möglich machen die inklusiven Wettkämpfe<br />
der Deutsche Behindertensportverband,<br />
Special Olympics Deutschland<br />
sowie der Deutsche Gehörlosensportverband,<br />
ohne deren kompetente Unterstützung<br />
eine solche Veranstaltung nicht zu<br />
stemmen wäre. Und auch der Hauptsponsor<br />
des 17. DJK-Bundessportfestes, Lotto<br />
Rheinland-Pfalz, war von dieser Idee begeistert:<br />
„Was die DJK-Verantwortlichen<br />
für den Sport, aber insbesondere auch zum<br />
Thema Inklusion leisten, ist herausragend<br />
und beispielhaft. Wir unterstützen das Bundesportfest<br />
in <strong>Mainz</strong> aus voller Überzeugung<br />
und wir wünschen allen Beteiligten<br />
tolle Tage“, so Magnus Schneider, Vorsitzender<br />
der Lotto-Stiftung.<br />
Die Leistungen der Athleten bewegen<br />
sich durchaus auf nationalem Niveau, so<br />
zum Beispiel im Tischtennis, wo mit der DJK<br />
Kolbermoor (1. Liga), der DJK Offenburg<br />
und dem Lokalmatador DJK Blau Weiß<br />
Münster (beide 2. Liga) gleich drei Bundesligisten<br />
um die Medaillen spielen. Die Handballer<br />
der DJK Rimpar, spielen seit dieser<br />
Saison in der 2. Bundesliga. In der Leichtathletik<br />
sorgt vor allem der starke Nachwuchs<br />
der DJK-Talentschmieden für Spannung.<br />
Vier Tage Sport, Spaß und Begegnung<br />
sind also für die Pfingsttage 2014 in <strong>Mainz</strong><br />
angesagt. Bis es allerdings soweit ist, hat<br />
das Team um den DJK-DV Geschäftsführer<br />
Stefan Wink noch alle Hände voll zu tun.<br />
Rund 30 Sportstätten müssen betreut<br />
werden, 6.000 Menschen brauchen eine<br />
Unterkunft und Verpflegung, wollen Medaillen<br />
gewinnen und in der wettkampffreien<br />
Zeit die Stadt erkunden.<br />
II<br />
INFORMATIONEN<br />
www.djk-bundessportfest.de<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
INTERN<br />
43<br />
Termine<br />
REFERAT QUALIFIZIERUNG EHRENAMT<br />
Dein Schlüssel zum BJA<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
01.02.2014, 10:00 – 16:00 Uhr<br />
REFERAT RELIGIÖSE BILDUNG<br />
Speed-Dating am Valentinstag<br />
für junge Erwachsene – weil mir mein Glaube wichtig ist!<br />
<strong>Mainz</strong>, weitere Infos: www.jungunderwachsen.de<br />
14.02.2014<br />
Nightfever<br />
Augustinerkirche, <strong>Mainz</strong><br />
15.02.2014, 18:00 – 23:30 Uhr<br />
Jugendsingwoche im <strong>Bistum</strong> <strong>Mainz</strong><br />
Haus St. Gottfried, Ilbenstadt<br />
02.01. – 06.01.2014<br />
Empfang der Sternsinger bei Ministerpräsidentin Malu Dreyer<br />
Rheinland-Pfälzische Staatskanzlei, <strong>Mainz</strong><br />
09.01.2014, 15:00 – 16:00 Uhr<br />
Empfang der Sternsinger bei Ministerpräsident Volker Bouffier<br />
Hessische Staatskanzlei, Wiesbaden<br />
15.01.2014, 10:00 – 11:30 Uhr<br />
Abschlusskonzert der Jugendsingwoche<br />
Kirche St. Stephan, Dreieich-Sprendlingen<br />
18.01.2014, 17:00 Uhr<br />
Jugendvesper im <strong>Mainz</strong>er Dom<br />
19.01.2014, 18:00 – 19:00 Uhr<br />
Spielbar – Junge geistliche Musik auf Tour<br />
Atrium des Jugendhauses Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
01.02.2014, 18:00 – 21:00 Uhr<br />
Spielbar – Junge geistliche Musik auf Tour<br />
Gemeindezentrum St. Michael,<br />
Rheinstraße 4, Lörzweiler<br />
16.02.2014, 18:000 – 21:00 Uhr<br />
Jahreskonferenz des Kindermissionswerks<br />
„Die Sternsinger“<br />
Erbacher Hof, <strong>Mainz</strong><br />
24.02. – 25.02.2014<br />
Jugendvesper im <strong>Mainz</strong>er Dom<br />
09.03.2014, 18:00 – 19:00 Uhr<br />
Spielbar. Junge geistliche Musik auf Tour<br />
Gemeindezentrum St. Marien, Steinweg 25,<br />
63500 Seligenstadt<br />
20.03.2014, 18:00 – 21:00 Uhr<br />
J-GCL – Jugendverbände d. Gemeinschaft Christlichen Lebens<br />
RK I (Regionalkonferenz)<br />
Kloster Jakobsberg, Ockenheim<br />
14.03. – 16.03.2014<br />
Basics II (Gruppenleiter/innenausbildung)<br />
Kloster Jakobsberg, Ockenheim<br />
28.03. – 30.03.2014<br />
PSG – Pfadfinderinnenschaft St. Georg<br />
Diözesanversammlung<br />
Bruder-Klaus-Haus, Zornheim<br />
18.01. – 19.01.2014<br />
REFERAT MINISTRANTENPASTORAL<br />
Miniteamtreffen<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
19.01.2014, 13:30 – 17:30 Uhr<br />
Miniteamtreffen<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
07.02.2014, 19:30 – 22:30 Uhr<br />
Gruppenleiterschulung „Auf dem Weg zum Gruppenleiter“<br />
KJZ Rüsselsheim<br />
08.02.2014, 10:00 – 18:00 Uhr<br />
Miniteamtreffen<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
21.03.2014, 18:00 – 22:00 Uhr<br />
Gruppenleitertag Romwallfahrt<br />
Jugendhaus Don Bosco und Elisabeth-von-Thüringen-Schule,<br />
<strong>Mainz</strong><br />
22.03.2014, 09:00 - 17:00 Uhr<br />
REFERAT JUGEND UND SCHULE<br />
Reflexionstage<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
14.01. – 17.01.2014 / 21.01. – 24.01.2014<br />
28.01. – 31.01.2014 / 25.03. – 28.03.2014<br />
Jugendhaus Maria Einsiedel, Gernsheim<br />
04.02. – 07.02.2014 / 11.03. – 14.03.2014<br />
18.03. – 21.03.2014<br />
Wir sind Klasse<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
20.01. – 21.01.2014 / 24.03. – 25.03.2014<br />
DJK – Sportverband<br />
Tischtennislehrgang (DJK TTC Ober-Roden)<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
17.01. – 19.01.2014<br />
VM-B-Lizenz-Fortbildung „Die Marke DJK“<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
21.02. – 23.02.2014<br />
VM-B-Lizenz Block „Internet, Soziale Netzwerke, Twitter & Co“<br />
Hü<strong>bin</strong>gen<br />
28.03. – 30.03.2014<br />
DPSG – Dt. Pfadfinderschaft St. Georg<br />
Stufenkonferenzen<br />
Jugendhaus Maria Einsiedel, Gernsheim<br />
24.01. – 26.01.2014<br />
On-Scoutmission – Zugänge zum Glauben (Kuratenausbildung)<br />
Jugendhaus Don Bosco, <strong>Mainz</strong><br />
07.02. – 09.02.2014<br />
Diözesanversammlung<br />
Jugendhaus Maria Einsiedel, Gernsheim<br />
08.03. – 09.03.2014<br />
Gruppenleiterausbildung Lebensweltentag<br />
Jugendhaus Maria Einsiedel, Gernsheim<br />
28.03. – 29.03.2014<br />
Prävention sexualisierte Gewalt<br />
Jugendhaus Maria Einsiedel, Gernsheim<br />
29.03. – 30.03.2014<br />
04.2013 I UWe<br />
UWe I 04.2013
„Die <strong>katholisch</strong>e Jugendverbandsarbeit ist ein<br />
sprechendes Beispiel für die Vielfalt, die möglich<br />
und nötig ist, damit Kirche für möglichst viele<br />
Menschen Lebensraum und Heimat sein kann.“<br />
(Mathias Berger / Diözesanjugendseelsorger)<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Bund der Deutschen<br />
Katholischen Jugend (BDKJ)<br />
und Bischöfliches<br />
Jugendamt (BJA) <strong>Mainz</strong><br />
Am Fort Gonsenheim 54<br />
55122 <strong>Mainz</strong><br />
fon 0 61 31 . 25 36 11<br />
fax 0 61 31 . 25 36 65<br />
bdkj-bja-oeffentlichkeitsarbeit<br />
@bistum-mainz.de<br />
www.bdkj-mainz.de<br />
Redaktion<br />
Simone Brandmüller (V.i.S.d.P.),<br />
Mathias Berger, Constanze Coridaß,<br />
Michael Ziegler<br />
Konzeption & Gestaltung<br />
Simone Brandmüller<br />
Satz & Layout<br />
Simone Brandmüller, Rachel Schmitt<br />
Titelbild<br />
Simone Brandmüller<br />
Korrektorat<br />
Mathias Berger, Constanze Coridaß<br />
Druck<br />
ADIS GmbH, Heidesheim<br />
Auflage<br />
1.500<br />
Erscheinungsweise<br />
vierteljährlich<br />
Redaktionsschluss 01.2014<br />
15.02.2014