Informationsbroschüre - BNP Paribas Fortis

3.2. Vorteile, Nachteile und Risiken von Anleihen
3.2.1. Vorteile
• Dieser Typ Kapitalanlage weist im Prinzip keine einzige
Unsicherheit auf (Betrag und Datum der zwischenzeitlichen
Einkünfte und Rückzahlung des Kapitals werden zum
Zeitpunkt der Ausgabe festgelegt).
• Anleihen sorgen für eine höhere Vergütung als kurzfristige
Anlagen und das Risiko ist geringer als bei Anlagen in Aktien.
Die Vergütung ist meistens attraktiver, je schwächer das
Rating des Emittenten ist (was auch mit einem höheren
Risiko einhergeht).
• Anleihen bieten den Anlegern, die auf der Suche nach
Einkünften sind, eine attraktive Rendite.
• Anlagen in Anleihen und insbesondere in Staatsanleihen von
OESO-Ländern sind bereits mit einer sehr bescheidenen
Einlage möglich und folglich für jeden zugänglich.
• Neben einem regelmäßigen Einkommen können Anleihen
auch für Mehrwerte sorgen, wenn der Marktzins unter den
Zinssatz der im Besitz befindlichen Anleihe sinkt.
• Im Gegensatz zu „Privatanlagen“ sind Anleihen meistens
jederzeit an einem Sekundärmarkt handelbar.
3.2.2. Nachteile
• Die Kapitalgarantie wird erst Fälligkeitstag wirksam.
• Während der Laufzeit der Anleihe schwankt der Wert der
Anleihe entsprechend verschiedener Faktoren; die
Entwicklung der Zinssätze und die finanzielle Zuverlässigkeit
des Emittenten sind dabei die wichtigsten.
• Der reale Wert der Hauptsumme bei Rückzahlung am
Endfälligkeitstag ist wegen der Inflation meistens niedriger
als der Wert der Hauptsumme zum Zeitpunkt der Emission.
Dieses Phänomen mit dem Namen „monetäre Erosion“
nimmt mit der Inflation und der Laufzeit der Anleihe zu. Dies
muss kompensiert werden, wenn der nominale Zinssatz
höher ist als das durchschnittliche Inflationsniveau während
der Laufzeit der Anleihe.
• Eine Anleihe kann nur während der Zeichnungsperiode zu
den Anfangsbedingungen abgeschlossen werden. Außerhalb
von diesem Zeitraum wird die Anleihe zu einem variablen
Preis gehandelt und der Kaufpreis muss um die Börsenkosten
erhöht werden.
Nachteile von OLOs
Wir verweisen bezüglich der Beschreibung einer OLO auf Punkt
3.1.1.A.1.
• Der private Anleger kann sie nur am Sekundärmarkt
erwerben, was Kosten zur Folge hat.
• Für Einwohner Belgiens ist eine namentliche Eintragung
vorgeschrieben.
3.2.3. Risiken
• Das Risiko einer Insolvenz des Emittenten variiert stark von
einer Anleihe zur anderen. Es ist so gut wie nicht bestehend
bei Staatsanleihen von OESO-Ländern (staatliche Garantie),
bei von supranationalen Einrichtungen ausgegebenen
Anleihen und meistens auch bei Ausgaben, für die der
Emittent ein Qualitäts-Rating erhielt (Investment Grade). In
diesen Fällen besteht so gut wie kein Zweifel an der
Rückzahlung des Kapitals am Fälligkeitstag. Im Fall von
„Non-Investment-Grade“-Anleihen steigt dagegen das Risiko
einer Insolvenz des Schuldners und folglich das Risiko der
Nicht-Bezahlung beträchtlich. Dieses Risiko steigt, je mehr
das Rating sinkt. Rating-Agenturen sind jedoch nicht
unfehlbar und ab und zu werden Fehler gemacht.
• Das Risiko einer Insolvenz des Emittenten ist bei
nachrangigen Anleihen größer. Wenn sich der Emittent in
Schwierigkeiten befindet, wird die nachrangige Anleihe erst
nach Ablösung aller „normalen“ Schulden und gerade noch
vor den Aktionären zurückbezahlt.
• Das Risiko, dass der Emittent die regelmäßigen Zinsen der
Anleihe nicht bezahlt, verhält sich entsprechend dem Risiko
der Nicht-Bezahlung am Endfälligkeitstag der Anleihe.
• Die Liquidität der Anleihe und folglich die Möglichkeit, eine
Anleihe während ihrer Lebensdauer zu kaufen oder zu
verkaufen, ist sehr variabel. Sie hängt hauptsächlich von dem
Betrag der Ausgabe ab (je größer die Ausgabe, desto
effizienter der
Sekundärmarkt), dem Transaktionsvolumen und dem
Emittententyp (Staatsanleihen können während ihrer
Lebensdauer meistens leichter gehandelt werden als
Anleihen von individuellen Unternehmen). Die Liquidität des
Sekundärmarkts ist manchmal für Wertpapiere in wenig
gängigen Währungen auch sehr schwach.
• Das Wechselkursrisiko hängt von der Währung ab, in der die
Anleihe ausgegeben worden ist. Das ist auch bei der
Bezahlung eines jeden Kupons vorhanden. Für einen
europäischen Anleger aus der Eurozone ist dieses Risiko bei
Anleihen in Euro nicht existent. Für Währungen, die mit der
Einheitswährung verbunden sind, ist es gering. Für die
anderen Währungen ist es dagegen beträchtlich. Im Prinzip
gibt es ein umgekehrtes Verhältnis (vor allem langfristig)
zwischen dem Zinssatz und der Stabilität der ausländischen
Währung (eine Währung mit einem höheren Zinssatz als eine
andere zeigt die Neigung, gegenüber dieser Währung an Wert
zu verlieren).
• Das Zinsrisiko, das zu einem Minderwert für den Besitzer der
Anleihe führen kann, ist groß. Der Wert einer Anleihe sinkt,
wenn der Marktzins steigt (was neue Emissionen attraktiver
macht). Der Wert der Anleihe wird dann bis auf ein Niveau
sinken, an dem die Rendite (der Zins, verglichen mit dem
Kurs) der Rendite einer neuen Anleihe entspricht, die (im
Allgemeinen zum Nennwert) auf dem Primärmarkt
ausgegeben wird. Folglich ist das Potential zu sinken größer,
je länger die verbleibende Laufzeit der Anleihe ist (Zeit bis
zum Fälligkeitstag).
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