Projektbericht 2006 - Bund Naturschutz in Bayern eV
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E<strong>in</strong>leitung<br />
Begleituntersuchungen Wildkatze <strong>in</strong> Unterfranken – GlücksSpirale-Projekt <strong>2006</strong><br />
Überblick und aktueller Stand im BN-Wildkatzenprojekt<br />
Seit über 20 Jahren setzt sich der <strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> e. V. jetzt schon für die Wie-<br />
derkehr der Europäischen Wildkatze <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>s Wälder e<strong>in</strong>. In den Zucht- und Auswilde-<br />
rungsstationen <strong>in</strong> Schloss Wiesenfelden <strong>in</strong> Niederbayern und bei Rothenbuch im Spessart<br />
wurden seitdem gut 500 Tiere für die Auswilderung gezüchtet und vorbereitet. Die Auswil-<br />
derung wurde <strong>in</strong> den letzten Jahren allerd<strong>in</strong>gs sehr e<strong>in</strong>geschränkt, so dass derzeit nur etwa<br />
10-20 Tiere jährlich und ausschließlich im Spessart freigelassen werden.<br />
E<strong>in</strong>e Fragebogenaktion im Jahr 2001 (KNAPP 2002) deutete auf die erfolgreiche Wiederbe-<br />
siedlung bayerischer Wälder zum<strong>in</strong>dest im Umgriff der Auswilderungsschwerpunkte im Spes-<br />
sart, im Steigerwald und im Vorderen Bayerischen Wald h<strong>in</strong>. Als sicher ersche<strong>in</strong>t die Wieder-<br />
besiedlung im Spessart. Darauf deuten die regelmäßigen Sichtmeldungen aus dem bayerischen<br />
Spessart und v. a. auch die Bestätigung der Wildkatze im hessischen Spessart h<strong>in</strong> (HESS. MI-<br />
NISTERIUM FÜR UMWELT U. VERBRAUCHERSCHUTZ 2004, DENK & SIMON 2005). Im Januar <strong>2006</strong><br />
gelang auch im Steigerwald bei Ebrach, dort wurden 1984 die letzten Tiere freigelassen, nach<br />
langen Jahren wieder e<strong>in</strong> als sicher e<strong>in</strong>zustufender Wildkatzennachweis. Erfolg der Auswilde-<br />
rung oder Zuwanderung ? – diese Frage ist ungeklärt.<br />
Aber auch aus anderen Gebieten <strong>in</strong> Nordbayern wurden im Rahmen der Fragebogenaktion<br />
Sichtungen bekannt. Diese konzentrierten sich auf den Bereich der Haßberge und benachbart<br />
auf den Raum Coburg. Auch hier stellte sich die Frage nach der Herkunft der Tiere. Stammen<br />
sie aus dem Spessart und somit aus dem Auswilderungsprogramm oder stoßen die Tiere aus<br />
Thür<strong>in</strong>gen und somit aus den ursprünglichen mitteldeutschen Populationen zu uns nach Bay-<br />
ern?<br />
Die Beantwortung dieser Fragen stellt seit 2004 e<strong>in</strong>en Schwerpunkt des Wildkatzenprojekts<br />
dar (THEIN 2005, <strong>2006</strong>). Die Kontrolle des Wiederansiedlungserfolgs der Wildkatze <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />
und se<strong>in</strong>e Ursachen (Auswilderung und/oder Zuwanderung) müssen geklärt werden. Anhand<br />
der Ergebnisse muss das Auswilderungsprojekt beurteilt und über die Art und Weise der<br />
Fortführung nachgedacht werden. Aber auch die Zuwanderungsmöglichkeiten und die dauer-<br />
hafte Besiedlung bayerischer Wälder müssen untersucht und analysiert werden.<br />
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