1. Ausgabe 07.02.2013 - Burgstädt

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C M Y K aktuell Burgstädter Anzeiger Förderverein Neues Kirchgemeindehaus e. V. zum Thema: "Zeitgeschichte": Vor 100 Jahren … ein Schiff wird kommen … von Bordeaux nach Französisch-Äquatorialafrika … 26. März 1913 "Albert Schweitzer war einer der bemerkenswertesten Menschen unseres Jahrhunderts (d. i. 20. Jahrhundert - der Verf.): Ein Doktor der Philosophie und Privatdozent der Theologie an einer der ältesten europäischen Universitäten, zugleich ein angesehener Musikwissenschaftler und Meister des Orgelspiels, entschließt sich auf dem Höhepunkt seines Lebens dazu, Medizin zu studieren, um dann in die tiefsten Urwälder Zentralafrikas zu fahren und um dort für sein mit Mühe erarbeitetes und für diese Zwecke gesammeltes Geld ein Krankenhaus zu bauen und ein halbes Jahrhundert lang unermüdlich und unentgeltlich ärztliche Hilfe zu leisten. Und dabei noch der Philosophie und der Musik treu zu bleiben und noch höhere Meisterschaft zu erreichen. Dieses Buch zeichnet den Lebensweg nach, den der Pastorensohn aus einem kleinen elsässischen Dorf aus eigener Kraft und von einem hohen Verantwortungsbewusstsein, das er ebenso seinen leidenden Mitmenschen als auch den Tieren gegenüber empfand, und das er später mit den Worten von der Ehrfurcht vor dem Leben umschrieben hat." Das schrieb der sowjetische Autor Boris Michailowitsch Nossik in seinem Buch "Albert Schweitzer: ein Leben für die Menschlichkeit" - Leipzig: Hirzel: BSB Teubner, 1989 A. Schweitzer war am 14. Januar 1875 in Kaysersberg geboren; am 18. Juni 1912 heiratete er Helene Breßlau, Tochter eines Straßburger Historikers. Lambarene, am Strom Ogowe gelegen, liegt im heutigen afrikanischen Staat Gabun. Und so begann es: "… Vom ersten Augenblick an war er belagert von Patienten, die stromauf und stromab aus Entfernungen von teilweise 150, ja bis zu 300 Kilometern kamen … Eine fühlbare Erleichterung bedeutete es für ihn, als er im Herbst ein regensicheres Gebäude, mit Palmblättern gedeckt, am Flussufer fertig wurde … in den ersten neun Monaten behandelte er gegen zweitausend Patienten. Malaria, Lepra, Schlafkrankheit, Dysenterie, tropische Geschwüre, Elephantiasis waren die am meisten vorkommenden Leiden; aber auch Hernien, Pneumonie und Herzleiden waren gleichfalls häufig. Während dieser Zeit fand er auch alle europäischen Krankheiten vertreten, außer Krebs und Blinddarmentzündung. Schlimmer als diese waren die verschiedenen ´hässlichen und hässlichsten Krankheiten, die Europäer zu den Naturkindern gebracht hatten, … Gleich in den ersten Wochen hatte ich also Gelegenheit festzustellen, dass das körperliche Elend unter den Eingeborenen nicht geringer, sondern eher noch größer war, als ich angenommen hatte. Wie froh war ich, allen Einwendungen zum Trotze meinen Plan, als Arzt hierher zu kommen, ausgeführt zu haben! … Ich gehöre leider zu den Ärzten, die das zum Berufe notwendige robuste Temperament nicht besitzen und sich in ständiger Sorge um das Ergehen ihrer Schwerkranken und Operierten verzehren …´" Infolge des ersten Weltkrieges musste A. Schweitzer seine Arbeit in Lambarene unterbrechen. Die Konzert- und Vortragsreisen in Europa nutzte er, um finanzielle Mittel für die Weiterarbeit im Spital zu erwerben. 1924/27 wurde ein neues Spital errichtet. Im Sommer 1955 wurde dann das Lepradorf fertiggestellt. Durchschnittlich 250 Kranke lagen im Spital. Je zwei hatten einen Wohnraum und eine Küche miteinander. - Die großen Kapokbäume außen diensten als Blitzableiter. Nach dem zweiten Weltkrieg wandte sich A. Schweitzer zusammen mit Albert Einstein und Bertrand Russell an die Weltöffentlichkeit, um zu warnen vor den Gefahren eines Atomkrieges und aufzurufen zum globalen Frieden. Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt er 1951. In Oslo wurde ihm dann 1953 der Friedensnobelpreis verliehen. In seinem Buch "Aus meinem Leben und Denken" schreibt A. Schweitzer u. a.: "In der Welt offenbart sich uns der unendliche Wille zum Leben als Schöpferwille, der voll dunkler und schmerzlicher Rätsel für uns ist, in uns als Wille der Liebe, … Die Weltanschauung der Ehrfurcht vor dem Leben hat also religiösen Charakter. Der Mensch, der sich zu ihr bekennt, und sie bestätigt, ist in elementarer Weise fromm …" Abschließend noch einmal A. Schweitzer selbst: "Ehe der Pfahl ins Loch kommt, sehe ich nach, ob nicht Ameisen, Unken oder andere Tiere hineingeraten sind, und hole sie mit der Hand heraus, dass sie nicht vom Pfahle zermalmt werden … Denen, die mit mir am Werke sind, erkläre ich dieses Tun. Einige lächeln verlegen … Eines Tages wird ein ganz Wilder, der mit mir Pfähle setzte, in die Pflanzung abkom- 7. Februar 2013 mandiert und haut mit der anderen Gebüsch um. Als dabei eine Kröte sichtbar wird, will sein Nachbar sie mit dem Buschmesser erschlagen. Er aber fällt ihm in den Arm und entwickelt vor ihm und der aufhorchenden Mannschaft die Theorie, dass die Tiere auch vom lieben Gott geschaffen seien, und dass dieser den Menschen, die sie gedankenlos quälen oder töten, ein großes Palaver machen werde. Dieser Wilde war der Letzte, von dem ich angenommen hätte, dass mein Tun und Reden beim Setzen der Pfähle ihm Eindruck machen werde …" Albert Schweitzer starb am 4. September 1965 in Lambarene - Gabun - Afrika. "… Dafür ist Schweitzer mit dem Schlagwort der `Ehrfurcht vor dem Leben´ mit seinem karikativen Werk zum Inbegriff selbstloser Mitmenschlichkeit und so zum Bestandteil der Populärkultur geworden." Quellennachweis: George Seaver, Albert Schweitzer als Mensch und Denker, Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen, 9. Aufl. 1957 Religion in Geschichte und Gegenwart, 2. Aufl., Bd. 5 dito 4. Aufl., Bd. 7 Pfarrer i. R. Werner Albert Schweitzer auf dem Bauplatz, wo vier neue Krankenhütten erstellt werden. Aufnahme Rich. Kik, Heidenheim, August 1956 Veranstaltungsplan Begegnungsstätte der Volkssolidarität Köbkestraße 13, Telefon 03724 2781 Montag, 11.Februar 14:00 Uhr Stimmung und gute Laune zum Rosenmontag mit Herrn Schuricht aus Mühlau (Anmeldung erbeten) Dienstag, 12. Februar 13:30 Uhr Skat- und Romménachmittag Mittwoch, 13. Februar 09:00-16:00 Uhr Beratung Seniorentourismus und Kurreisen Köbkestraße 14:00 Uhr "Am Aschermittwoch ist alles vorbei …" Die Ortsgruppe Niederfrohna besucht unsere Einrichtung zur "Faschingsnachlese". Donnerstag, 14. Februar 13:30 Uhr Seniorengymnastik, anschließend gemütliche Kaffeerunde Freitag, 15. Februar ab 11:30 Uhr Fischtag (Bestellung erbeten) Sonntag, 17. Februar ab 11:30 Uhr Wir laden ein zum Wickelkloßessen (Anmeldung bis 14.02.) Unser Service: * Mittagessen in der Begegnungsstätte, ohne vorherige Anmeldung, von 11 - 13 Uhr * Essen auf Rädern * Hauswirtschaftshilfe * mobiler sozialer Hilfsdienst * Hausnotruf * Vermittlung von Seniorenreisen * Vermittlung von Pflegedienstleistungen Alle Interessenten sind herzlich eingeladen. Martina Albrecht Leiterin der Begegnungsstätte 7
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