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8 Kolorimetrie

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VO Farbe Kap.08, Vs.12a<br />

Aus diesen Gesetzen lassen sich auch die Farbmischgesetze ableiten:<br />

(A, B, C, D sind Farbreize, ≡ steht für „sieht gleich aus wie“, + ist additive Farbmischung)<br />

1. Symmetrie: wenn A ≡ B dann B ≡ A<br />

2. Transitivität: wenn (A ≡ B) & (B ≡ C) dann A ≡ C<br />

3. Proportionalität: wenn A ≡ B dann xA ≡ xB<br />

4. Additivität: wenn 2 der Bedingungen A ≡ B, C ≡ D, (A+C) ≡ (B+D) gelten, so gilt auch (A+D) ≡ (B+C)<br />

Color Matching-Experiment Prinzip<br />

Testaufbau: Die Beobachter schauen durch ein kleines Fenster in<br />

einem Kasten auf eine Wand, auf der links ein Testlicht zu sehen ist<br />

und rechts die Überlagerung (= Summe) von rotem, grünem und<br />

blauem Licht. Die Aufgabe ist nun, die Stärke der R-, G- und B-<br />

Lampen so einzustellen, dass diese Summe genau dem Testlicht<br />

entspricht. In der Mitte ist eine Wand, die verhindert, dass sich die<br />

Lichter auf beiden Seiten gegenseitig beeinflussen. Die drei<br />

Ergebniswerte RQ, GQ, BQ der Potentiometer sind dann die Tristimulus Werte<br />

des Testlichtes Q:<br />

Q = RQ · R + GQ · G + BQ · B<br />

Für einen monochromen Stimulus Qλ , also für Licht nur einer Wellenlänge λ<br />

(in der Praxis eines kleinen Intervalls um λ), erhält man auf diese Art die<br />

spektralen Tristimuluswerte Rλ , Gλ , Bλ .<br />

Um ein absolutes Referenzsystem für das menschliche Farbsehen zu erhalten, musste man zuerst die R-, G-,<br />

B-Werte fixieren und mit diesen dieselben Experimente mit vielen Versuchspersonen durchführen. Der<br />

Durchschnitt der Ergebnisse kann als Norm für den durchschnittlichen Menschen verwendet werden. Für die<br />

R-, G- und B-Lampen wurde monochromes Licht genommen: R=700 nm, G=546,1 nm, B=435,8 nm (das<br />

sind drei Spektrallinien des Quecksilberdampfspektrums und daher leicht erzeugbar).<br />

CIE 1931 XYZ Farbsystem<br />

Die Evaluation einer großen Versuchsreihe in den 1920er-Jahren führte zum CIE 1931 XYZ Farbsystem:<br />

Heute noch oft referenziert und verwendet, gilt das CIE 1931 XYZ Farbsystem als Basis für alle anderen<br />

Farbsysteme. Es ist die erste technisch weit akzeptierte Definition mit genau definierten Bedingungen. Das<br />

Sichtfeld der Beobachter wurde mit 2° festgelegt und die Experimente wurden nur mit an das Tageslicht<br />

adaptierten Personen durchgeführt.<br />

Testdurchführung: Als Testlicht wurde monochromes Licht möglichst jeder Wellenlänge verwendet. Man<br />

hatte also die Aufgabe, die Farbe jedes spektralreinen Lichtes als Kombination von Rot, Grün und Blau zu<br />

erzeugen. Der Versuchsverlauf war dabei:<br />

(1) Testlicht wird auf 700 nm (rot) eingestellt. Beobachter stellt die<br />

Intensität für R ein (G=0, B=0)<br />

(2) Wellenlänge des Testlichts wird um einen konstanten Wert reduziert.<br />

Beobachter stellt R, G, B ein.<br />

(3) Wiederhole Schritt (2) bis das gesamte sichtbare Spektrum bearbeitet<br />

ist.<br />

Auf diese Weise erhält man für jedes monochrome Licht, also für jede<br />

Wellenlänge λ, drei Werte Rλ , Gλ , Bλ , die man als Funktionen über dem<br />

Bereich 380 nm bis 700 nm betrachten kann.<br />

Leider schlägt das Experiment im Bereich 435,8 nm bis 546,1 nm fehl, da<br />

dort jede RGB-Kombination zu rot erscheint. Die Beobachter hatten daher<br />

das Bedürfnis, die rote Lampe unter<br />

null zu drehen, was natürlich nicht<br />

geht (weil es kein negatives Licht<br />

gibt). Um das Subtrahieren von rotem<br />

Licht auf der rechten Seite zu simulieren,<br />

wurde links rotes Licht zu-

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