8 Kolorimetrie
8 Kolorimetrie
8 Kolorimetrie
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Kolorimetrie</strong><br />
sätzlich addiert. Damit konnten für alle Wellenlängen R-, G- und B-Werte gefunden werden, wenngleich die<br />
Rotwerte in weiten Bereichen negativ waren. Die entstandenen Funktionen über dem sichtbaren Spektrum<br />
nennt man Color Matching-Funktionen.<br />
CIE RGB Color Matching-Funktionen r (), g (), b ()<br />
Durch Mittelung über viele Testpersonen wurden diese Color Matching-Funktionen gefunden und fixiert.<br />
Diese Funktionen sind empirische Daten, an Menschen gemessen, und unterliegen keinen mathematischen<br />
oder physikalischen Gesetzen.<br />
Die Frequenzkomponenten des Equal Energy Stimulus E werden manchmal Eλ genannt. Für ein gegebenes<br />
Eλ ist eine Farbübereinstimmung immer mit E r () R g () G b () B erreichbar.<br />
Summe von Testlichtern<br />
Die Summe von 2 Testlichtern ergibt dieselbe Farbe wie die Summen<br />
der R-, G- und B-Ergebnisse der beiden einzelnen Testlichter:<br />
sei Testlicht 1 ≡ R1+G1+B1 und Testlicht 2 ≡ R2+G2+B2<br />
dann gilt: Testlicht 1+Testlicht 2 ≡ (R1+R2)+(G1+G2)+(B1+B2)<br />
Tri-Stimulus Werte von komplexen Stimuli<br />
Nicht-monochrome Testlampen kann man sich als Summe vieler monochromer Lichtquellen vorstellen, für<br />
die wir die Color Matching-Funktionen bereits kennen. Ein komplexer Stimulus ist also eine nicht-monochrome<br />
Lichtquelle, beschrieben durch eine Wellenlängenverteilung im sichtbaren Bereich zwischen λa und<br />
λb, die man Spektrum P(λ) nennt. Und dieses<br />
Spektrum P(λ) erzeugt dieselbe Farbe wie die<br />
Summe der E(λ)-Spektren der monochromen<br />
Lichtquellen, aus denen wir uns das komplexe<br />
Licht zusammengesetzt denken. Daher kann<br />
man die RGB-Werte des komplexen Stimulus<br />
als Summe der RGB-Werte der monochromen<br />
Lichtanteile berechnen (und da das in Wahrheit<br />
natürlich kontinuierlich ist, sind die<br />
Summen Integrale).<br />
Wir haben nun mit R, G, B für jedes Spektrum eine eindeutige technische Beschreibung seines Farbwertes!<br />
Da die R-Werte aber noch oft negativ werden können, ist diese Beschreibung noch nicht zufriedenstellend.<br />
Metamerismus<br />
Spektren, die dieselben RGB-Werte erzeugen, das sind also Spektren, die die gleiche Farbe bewirken, bilden<br />
Äquivalenzklassen. Schon bei den Color Matching-Experimenten haben wir gesehen, dass man auf beiden<br />
Seiten den gleichen Farbeindruck erzeugen kann, obwohl das resultierende Spektrum links und rechts im<br />
Allgemeinen klarerweise unterschiedlich ist.<br />
Zwei komplexe Stimuli P1(λ), P2(λ) besitzen dieselbe Farbe, wenn für die drei Werte R, G, B die folgenden<br />
drei Gleichungen gelten:<br />
Unter Umständen können zwei gleich aussehende Stimuli zwei völlig<br />
verschiedene spektrale Verteilungen haben. Zwei Farben mit unterschiedlichen<br />
physikalischen Spektren, die unter bestimmten (gleichen)<br />
Bedingungen den gleichen Farbeindruck erwecken, heißen metamer.<br />
Wenn sich die Bedingungen ändern (z.B. andere Beleuchtungen),<br />
dann muss kein Metamerismus mehr gegeben sein. Dieser Effekt<br />
Seite 4 von 9