Übungsblatt Nr
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zusätzliches <strong>Übungsblatt</strong> <strong>Nr</strong>. 7 zur Thermodynamik WS 2010/2011<br />
wird nicht in Übungsstunden behandelt; es soll dem Selbststudium dienen!<br />
Thema: Funktion mehrerer Variablen, partielle Ableitungen. ⎯ Eigentlich wollen wir<br />
"nur" das mathematische Werkzeug schärfen, das in der phänomenologischen<br />
Thermodynamik benötigt wird. Dazu kann man von einer Formel ausgehen und dann daran<br />
üben (Aufgaben 4,5). Alternativ kann man das mit einer Formel machen, die einen<br />
anschaulicheren Hintergrund hat. So behandeln Aufgaben 1,2 die mikroskopische Struktur<br />
und deren Verteilung, sind also in der statistischen Thermodynamik angesiedelt.<br />
1. Aufgabe.<br />
7´10 -20<br />
V<br />
6´10 -20<br />
5´10 -20<br />
4´10 -20<br />
3´10 -20<br />
2´10 -20<br />
1´10 -20<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1´10 -11 -5´10 -12<br />
Wir betrachten ein H-Atom, welches<br />
auf einer Si-Oberfläche gebunden ist.<br />
Die Auslenkung aus der Ruhelage sei<br />
a, die Feder-Kraftkonstante k. Die<br />
potentielle Energie als Funktion der<br />
Auslenkung ist<br />
1<br />
2<br />
Bindungen betrachtet (oder dieselbe immer wieder neu) gewinnt man eine Häufigkeit oder<br />
Wahrscheinlichkeit der Auslenkung (kB=R/NL ist die Boltzmann-Konstante)<br />
2<br />
1<br />
⎛ 1/<br />
2 k a ⎞<br />
P(<br />
a)<br />
=<br />
exp ⎜ −<br />
⎟<br />
2 π k T / k ⎝ k BT<br />
B<br />
⎠<br />
2<br />
V ( a)<br />
= k a , was (für k=604.2 N m-1 ) oben links gezeigt ist. Wenn man sehr viele solcher<br />
So sieht das für T=300 K aus und so für T= 600 K.<br />
1.5 ´10 11<br />
1.25 ´10 11<br />
1´10 11<br />
7.5 ´10 10<br />
5´10 10<br />
2.5 ´10 10<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
-5´10 -12<br />
Pop<br />
5´10 -12 1´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
a<br />
Anstatt die Temperatur T zu verändern, könnte man auch die Kraftkonstante k der Bindung<br />
verändern. Zum Beispiel entspricht das folgende Bild<br />
7´10 -20<br />
V<br />
6´10 -20<br />
5´10 -20<br />
4´10 -20<br />
3´10 -20<br />
2´10 -20<br />
1´10 -20<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
-5´10 -12<br />
5´10 -12 1´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
a<br />
5´10 -12 1´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
a<br />
einer kleineren Kraftkonstante k=285.6 N m -1 .<br />
Nun ist die Verteilung bei T=300 K<br />
gegeben durch folgendes Bild:<br />
also genauso breit, wie im obigen Fall der festeren Bindung erst<br />
bei höherer Temperatur. Allgemein kann man auffassen P(a,k,T).<br />
Man gewinnt zB Breite in a, wenn man entweder die Temperatur erhöht (erster Fall) oder die<br />
Federkonstante erniedrigt (zweiter Fall).<br />
Aufgabe: bilden Sie die partiellen Ableitungen<br />
0<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
a<br />
∂ P ⎞<br />
⎟⎠<br />
∂ T<br />
a,<br />
k<br />
1.5 ´10 11<br />
1.25 ´10 11<br />
1´10 11<br />
7.5 ´10 10<br />
5´10 10<br />
2.5 ´10 10<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
-5´10 -12<br />
und<br />
Pop<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
5´10 -12 1´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
a<br />
∂ P ⎞<br />
⎟⎠<br />
∂ k<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1´10 -11 -5´10 -12<br />
a,<br />
T<br />
1.5 ´10 11<br />
1.25 ´10 11<br />
1´10 11<br />
7.5 ´10 10<br />
5´10 10<br />
2.5 ´10 10<br />
Pop<br />
5´10 -12 1´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
a
2. Aufgabe<br />
Nun gibt es zwei Auslenkungen a und b. Für die potentielle<br />
Energie V wird angenommen:<br />
V ( a,<br />
b)<br />
=<br />
1 2 1 2<br />
k1a<br />
+ k 2b<br />
2 2<br />
In den zwei nächsten Bildern ist angenommen:<br />
k1 = 604.2 N m-1 , k2=285.6 N m-1 b<br />
a<br />
.<br />
0<br />
1´10 -19<br />
7.5 ´10 -20<br />
-1´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
5´10 -20 V<br />
2.5 ´10 -20<br />
Aufgabe: Bilden Sie ( ∂ V / ∂ a ) b und ( V / ∂ b)<br />
a<br />
∂ !<br />
Zeigen Sie, daß die Voraussetzungen des Satzes von Schwarz erfüllt sind!<br />
Nun machen wir das etwas komplizierter: die beiden Federn werden "verkoppelt". Das<br />
bedeutet, daß die potentielle Energie einen sog. "Kreuzterm" enthält:<br />
V ( a,<br />
b)<br />
1<br />
2<br />
1<br />
+<br />
2<br />
k12=150 N m-1 .<br />
2<br />
2<br />
= k1a<br />
+ k12<br />
a b k 2b<br />
. Im Folgenden sehen sie dies mit k1, k2 wie oben und<br />
Nun folgen die beiden partiellen Ableitungen, links nach<br />
a, und rechts nach b.<br />
Wichtig: diese sind natürlich auch Funktionen von a,b !<br />
die<br />
0<br />
-1´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
1´10 -11<br />
b 1´10 -11<br />
b<br />
0<br />
1´10 -19<br />
V<br />
0<br />
a<br />
-1´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
5´10 -20<br />
0<br />
-1´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
1´10 -11<br />
1´10 -11<br />
1´10 -11<br />
b 1´10 -11<br />
b<br />
0<br />
1.5 ´10 -11<br />
1´10 -11<br />
5´10 -12<br />
0<br />
-5´10 -12<br />
-1´10 -11<br />
-1.5 ´10 -11<br />
0<br />
a<br />
1´10 -11<br />
1´10 -11<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
-5´10 -12 0 5´10 -12 1´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
1´10 -11<br />
5´10 -12<br />
0<br />
-5´10 -12<br />
-1´10 -11<br />
-1.5 ´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
-5´10 -12 0 5´10 -12 1´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
1´10 -11<br />
5´10 -12<br />
0<br />
-5´10 -12<br />
-1´10 -11<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
-5´10 -12 0 5´10 -12 1´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
Aufgabe: (i) geben Sie<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1.5 ´10 -11<br />
-1´10 -11<br />
-5´10 -12 0 5´10 -12 1´10 -11<br />
1.5 ´10 -11<br />
entsprechenden Formeln an!<br />
(ii) Zeigen Sie, daß die Voraussetzungen des Satzes von Schwarz erfüllt sind!<br />
1´10 -11<br />
5´10 -12<br />
0<br />
-5´10 -12<br />
-1´10 -11
3. Aufgabe:<br />
Zurück in die phänomenologische Thermodynamik! Dort werden Beziehungen von u, s,<br />
v, T, P, n etc behandelt, die als solche meistens nicht anschaulich einsichtig sind. Sie<br />
werden aus mikroskopischen Betrachtungen wie oben zwar prinzipiell gewonnen, doch<br />
einfacher kann man diese Beziehungen messen.<br />
Stellen Sie sich also vor, man könnte an einem abgeschlossenen System S und V<br />
(diesmal molare Größen, also n=1) verändern und U messen. Die vielen Datenpunkte<br />
werden irgendwie versuchsweise in eine Formel gebracht, und hier ist sie:<br />
3<br />
( β S V )<br />
U ( S,<br />
V)<br />
= Aln<br />
+<br />
wobei im konkreten Fall natürlich A und β einen Wert besitzen.<br />
⎛ ∂ U ⎞<br />
⎛ ∂ U ⎞<br />
Bestimmen Sie die partiellen Ableitungen ⎜ ⎟⎠ als f(S,V) und ebenso ⎜ ⎟⎠<br />
⎝ ∂ S V<br />
⎝ ∂ V<br />
Zeigen Sie, daß die Voraussetzungen des Satzes von Schwarz erfüllt sind!<br />
4. Aufgabe:<br />
(Letzteres heißt, es gibt eine Funktion U(S,V) – was wir aber schon wissen, denn<br />
da kommen wir ja gerade her! ).<br />
Wir stellen uns vor, es existieren Meßdaten (ΔU/ΔS)V für ganz viele Zustände {Si, Vi }<br />
(1., 2., ....i. ...N usw Meßpunkt, typisch N=1000 Punkte) und ebenso (ΔU/ΔV)S. Um U<br />
zu finden, muß man diese Meßdaten zunächst in eine empirische Formel bringen (sog.<br />
Datenanpassung oder "Data fitting").<br />
(a) Es sei zunächst versucht:<br />
( ∂ U / ∂ S)<br />
V<br />
1<br />
= B 3 und ( ∂ U / ∂ V)<br />
S =<br />
S + V<br />
2V<br />
B 2 .<br />
S + V<br />
1 2V<br />
Ist B dS + B dV<br />
3<br />
2 ein vollständiges Differential, lohnt es sich also, durch<br />
S + V S + V<br />
Integration U zu ermitteln?<br />
(b) Der Experimentator sagt Ihnen, man könnte die Daten auch ganz gut mit<br />
( ∂ U / ∂ S)<br />
V<br />
1<br />
= B 2 und ( ∂ U / ∂ V)<br />
S =<br />
S + V<br />
2V<br />
B 2 fitten.<br />
S + V<br />
1 2V<br />
Ist B dS + B dV<br />
2<br />
2 ein vollständiges Differential, lohnt es sich also, durch<br />
S + V S + V<br />
Integration U zu ermitteln?<br />
(c) Wo ein vollständiges Differential vorliegt (Fall a oder b):<br />
Nehmen Sie an, bei {S1,V1}, also dem ersten Meßpunkt, sei das zugehörige U1 bekannt.<br />
Was ist dann die Formel für U als f(S,V) ?<br />
S<br />
!