17) Woodward-Hoffmann-Regeln Die Woodward-Hoffmann-Regeln ...
17) Woodward-Hoffmann-Regeln Die Woodward-Hoffmann-Regeln ...
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<strong>17</strong>) <strong>Woodward</strong>-<strong>Hoffmann</strong>-<strong>Regeln</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Woodward</strong>-<strong>Hoffmann</strong>-<strong>Regeln</strong> sind qualitative<br />
Betrachtungen über die Aktivierungsenergien für zwei<br />
mögliche Reaktionswege, die unterschiedliche<br />
stereochemische Ergebnisse liefern.<br />
Sie werden aus der Erhaltung der Orbitalsymmetrie<br />
abgeleitet.<br />
Beispiel:<br />
Bevorzugung des (4 + 2)- vor dem (2 + 2)-Produktes bei<br />
der Reaktion von Butadien und Ethylen<br />
Ringschluss von Butadien zu Cyclobuten
Eine „face-to-face“-Reaktion zweier π-Orbitale bei der<br />
Bildung von Cyclobutan aus Ethylen beinhaltet die Bildung<br />
zweier neuer C-C-σ-Bindungen.<br />
<strong>Die</strong>se Reaktion verläuft unter Erhaltung der C 2v -<br />
Symmetrie, d.h. konzertiert (in einem Schritt) und<br />
synchron (beide Bindungen werden gleichschnell<br />
gebildet).<br />
Sowohl die Reaktand- als auch die Produktorbitale<br />
können bezüglich ihres Verhaltens zu den zwei<br />
Spiegelebenen als symmetrisch oder<br />
antisymmetrisch klassifiziert werden.
<strong>Die</strong> energetische Anordnung der Orbitale folgt aus<br />
den bindenden/ antibindenden Eigenschaften.<br />
Da sich die Orbitale verschiedener Symmetrie nicht<br />
miteinander mischen können, bewirkt die<br />
Erhaltung der Orbitalsymmetrie die Korrelation<br />
zwischen Reaktand und Produkt.<br />
Für die Bildung von Cyclobutan zeigt Abb. 15.12,<br />
dass der Grundzustand des Reaktanden zum<br />
doppelt angeregten Zustand des Produkts führt.
Das zeigt schon, dass diese Reaktion energetisch<br />
ungünstig ist. Deutlicher wird das im Zustands-<br />
Korrelationsdiagramm (Abb. 15.13).<br />
<strong>Die</strong> Grundzustands-Wellenfunktion des Systems ist<br />
symmetrisch zu den Spiegelebenen, der erste<br />
angeregte Zustand ist antisymmetrisch. <strong>Die</strong><br />
Korrelation ist durch die gestrichelten Linien<br />
angegeben. Der Grundzustand des Reaktanden<br />
korreliert mit dem doppelt angeregten Zustand<br />
des Produktes und umgekehrt.<br />
Da diese Konfigurationen die gleiche Symmetrie<br />
haben, tritt eine „vermiedene Kreuzung“ (avoided<br />
crossing) auf, sodass es eine bedeutende<br />
Aktivierungsbarriere für die Reaktion gibt.
Dadurch wird die Reaktion <strong>Woodward</strong>-<strong>Hoffmann</strong>verboten.<br />
<strong>Die</strong> Reaktion des ersten angeregten Zustands<br />
hat dagegen keine besonders hohe<br />
Aktivierungsbarriere, sie ist daher erlaubt.
<strong>Die</strong> 4s + 2s –Reaktion eines <strong>Die</strong>ns mit einer<br />
Doppelbindung kann in einer konzertierten und<br />
synchronen Reaktion unter Erhaltung der C s -<br />
Symmetrie ablaufen.<br />
Das Orbitalkorrelationsdiagramm (Abb. 15.<strong>17</strong>) zeigt,<br />
dass die Grundzustandskonfiguration des<br />
Reaktanden mit der Grundzustandskonfiguration des<br />
Produktes korreliert. Es existiert also keine<br />
energetische Barriere, die auf ungünstige<br />
Orbitalkorrelation zurückgeht. <strong>Die</strong> Reaktion wird<br />
leicht ablaufen, sie ist erlaubt.
Der niedrigste angeregte Zustand des<br />
Reaktanden korreliert nicht mit dem niedrigsten<br />
angeregten Produktzustand, deshalb ist die<br />
photochemische Reaktion verboten.
Der Ringschluss eines <strong>Die</strong>ns zu einem Cyclobuten<br />
kann mit der Rotation zweier Enden in die gleiche<br />
(conrotatorisch) oder in die entgegengesetzte<br />
Richtung (disrotatorisch) stattfinden.<br />
Für entsprechend substituierte Verbindungen<br />
führen diese beiden Reaktionswege zu Produkten<br />
mit unterschiedlicher Stereochemie.<br />
Der disrotatorische Reaktionspfad hat C s -<br />
Symmetrie, der conrotatorische C 2 -Symmetrie. <strong>Die</strong><br />
Orbitalkorrelationsdiagramme beider Pfade sind in<br />
Abb. 15.21 und 15.22 gezeigt.
Nur der conrotatorische Pfad verbindet die<br />
Grundzustandskonfigurationen von Reaktand<br />
und Produkt.
Abb. 15.23 zeigt, dass der conrotatorische<br />
Reaktionspfad <strong>Woodward</strong>-<strong>Hoffmann</strong>-erlaubt ist für<br />
die thermische Reaktion, während die erlaubte<br />
photochemische Reaktion disrotatorisch ist.<br />
<strong>Die</strong> gleiche Schlussfolgerung kannman ziehen, wenn<br />
man nur die HOMOs der Verbindungen betrachtet.<br />
Für den conrotatorischen Pfad führt die<br />
Orbitalwechselwirkungen zu einem bindenden<br />
Orbital, während für den disrotatorischen Pfad ein<br />
antibindendes Orbital resultiert.
Solche Grenzorbitalbetrachtungen führen auch zu<br />
richtigen Schlussfolgerungen bei Reaktionen, in<br />
denen nicht während des gesamten<br />
Reaktionsverlaufs ein Symmetrieelement erhalten<br />
bleibt, wie z.B. in einer [1,5]-<br />
Wasserstoffverschiebung in 1,3-Pentadien.
<strong>Die</strong> dargestellten Reaktionpfade sind erlaubt, wenn<br />
aus der Überlappung der Grenzorbitale ein bindender<br />
Zustand resultiert.
18. Methoden für f r die<br />
Elektronenkorrelation<br />
Hartree-Fock<br />
Hartree Fock-Methode Methode: :<br />
• tatsächliche tats chliche Elektron-Elektron<br />
Elektron Elektron-Wechselwirkung Wechselwirkung wird durch<br />
gemittelte Wechselwirkung ersetzt<br />
• bei großer gro er Basis → 99% der totalen Energie kann mit HF- HF<br />
Wellenfunktion erhalten werden<br />
�� restliche 1% wichtig für f r die Beschreibung chemischer<br />
Phänomene<br />
Ph nomene<br />
Elektronenkorrelationsenergie (EC):<br />
E =<br />
E −<br />
= Differenz zwischen HF-Energie HF Energie und kleinsten möglichen m glichen<br />
Energie in einer gegebenen Basis<br />
EC<br />
tot<br />
E<br />
HF
• HF-Methode HF Methode liefert beste Eindeterminanten-Test<br />
Eindeterminanten Test-Wellen Wellen-<br />
funktion in einem gegebenen Basissatz<br />
�� Ausgangspunkt für f r die Verbesserung des HF-Ergebnisses:<br />
HF Ergebnisses:<br />
Verwenden einer Test-Wellenfunktion, Test Wellenfunktion, welche mehr als eine<br />
Slaterdeterminante Φ beinhaltet<br />
• HF-WF HF WF meist Ausgangspunkt für f r Elektronenkorrelations-<br />
methoden, methoden,<br />
da totale Energie schon zu 99% beschrieben<br />
�� allgemeine Multi-Determinanten<br />
Multi Determinanten-Test Test-Wellenfunktion:<br />
Wellenfunktion:<br />
• Elektronenkorrelationsmethoden unterscheiden darin, wie<br />
Koeffizienten vor den Determinanten berechnet werden<br />
(a 0 wird durch Normierungsbedingung bestimmt (nahe 1))
angeregte Slaterdeterminanten<br />
Konstruktion der zusätzlichen zus tzlichen Determinanten:<br />
• mit N Elektronen und M Basisfunktionen ergeben die Lösungen L sungen<br />
der Roothaan-Hall<br />
Roothaan Hall-Gleichungen<br />
Gleichungen für r RHF N/2 besetzte MOs und<br />
M-N/2 N/2 unbesetzte MOs<br />
• Ersetzen besetzer<br />
MOs (occupied occupied) ) in<br />
der HF-Determi<br />
HF Determi-<br />
nante durch unbe-<br />
setzte MOs<br />
(unoccupied<br />
unoccupied)
• Generieren von Determinanten, die einfach (Singles, S), ),<br />
zweifach (Doubles, D), ), dreifach (Triples ( Triples, , T), ), vierfach<br />
(Quadruples<br />
Quadruples, , Q) ) etc. angeregt sind in Bezug auf die HF- HF<br />
Determinante (maximal N angregte Elektronen)<br />
• Gesamtzahl der Determinanten, die generiert werden<br />
können, nnen, hängt h ngt von Basissatzgröß<br />
Basissatzgröße<br />
e ab<br />
→ je größ größer<br />
er Basissatz, desto mehr virtuelle MO`s, MO`s,<br />
desto<br />
mehr angeregte Determinanten können k nnen konstruiert werden<br />
• Umso größ größer<br />
er der Basissatz und umso größ größer<br />
er Determinan-<br />
tenzahl, tenzahl,<br />
desto besser die Ergebnisse
• gesamte Elektronenkorrelationsenergie in einem gegebenen<br />
Basissatz kann erhalten werden, wenn alle möglichen m glichen<br />
Determinanten einbezogen werden<br />
• Begrenzung der Determinantenzahl nur auf die, welche durch<br />
die Anregung von Valenzelektronen generiert werden<br />
= „frozen frozen core approximation“<br />
approximation
<strong>Die</strong> wichtigsten Methoden für f r die Elektronenkorrelation sind:<br />
– Configuration Interaction (CI)<br />
– Many Body Perturbation Theory (MBPT)<br />
– Coupled Cluster (CC)<br />
Configuration Interaction (CI)<br />
• Basiert auf Variationsprinzip<br />
• Test-Wellenfunktion ist Linearkombination von Determinanten<br />
mit den entsprechenden Entwicklungskoeffizienten<br />
• Koeffizienten werden mit Hilfe der Forderung bestimmt, dass<br />
die Energie minimal sein sollte (oder stationär)<br />
• MOs für angeregten Slaterdeterminanten werden aus HF-<br />
Rechnung genommen und sind konstant
CI-Formalismus<br />
CI Formalismus<br />
(1)Energieminimierung (1) Energieminimierung unter der Bedingung, dass die totale<br />
CI-WF CI WF normiert ist<br />
(2)mit (2) mit Hilfe der Lagrange-Multiplikatoren<br />
Lagrange Multiplikatoren folgt:<br />
(3)in (3) in Determinantenform (vgl. vorherige Folie) folgt:<br />
→ Überlappungselemente berlappungselemente zwischen verschiedenen<br />
Determinanten sind Null, da sie aus orthogonalen MOs<br />
aufgebaut wurden
(4) Alle Ableitungen der Lagrange-Funktion<br />
Lagrange Funktion nach den Koeffizienten<br />
ai werden Null gesetzt:<br />
(5) Nach Umformung folgt:<br />
wenn nur eine Determinante in der Entwicklung (a 0 = 1),<br />
zeigt die letzte Gleichung, dass λ = E<br />
(6) Variationsproblem entspricht jetzt dem Lösen L sen eines Satzes<br />
von CI-Säkular CI kular-Gleichungen, Gleichungen, da für f r jedes i eine Gleichung<br />
(vgl. (5)) existiert
mit<br />
folgt<br />
kürzer rzer<br />
• das Lösen L sen der Säkulargleichungen S kulargleichungen entspricht der Diagonali-<br />
sierung der CI-Matrix CI Matrix<br />
• <strong>Die</strong> CI-Energie CI Energie entspricht dem niedrigsten Eigenwert der<br />
CI-Matrix CI Matrix und der dazugehörige dazugeh rige Eigenvektor enthält enth lt alle<br />
Koeffizienten ai vor den Determinanten
CI Matrixelemente<br />
• Hamiltonoperator ist nicht vom Spin abhängig, d.h. für<br />
zwei Determinanten mit unterschiedlichem Spinzustand<br />
ist das dazugehörige Matrixelement Null<br />
• Wenn Hamiltonoperator jedoch Spin-Orbit-Operator enthält,<br />
sind die Matrixelemente zwischen Singulett- und<br />
Triplettdeterminanten nicht notwendigerweise Null<br />
→ resutierende CI-WF ist Mischung aus Singulett- und<br />
Triplettzuständen<br />
• Bild rechts zeigt Anregung eines Elektrons mit α-Spin<br />
vom Orbital i zum Orbital a – alternativ könnte auch<br />
das Elektron mit β-Spin angeregt werden<br />
→ beide Determinanten haben Sz = 0, sind aber keine<br />
Eigenfunktionen des S2-Operators
• <strong>Die</strong> Summe und Differenz dieser Determinanten beschreibt<br />
dagegen einen Singulett- und die Sz =0 Komponente eines<br />
Triplettzustand<br />
• Linearkombinationen von Determinanten, die definierte Spineigenfunktionen<br />
sind = Configurational State Functions (CSF)<br />
• für höher angeregte Zustände beinhaltet die Konstruktion<br />
wohl definierter CSFs mehrere Determinanten
• die im Bild links dargestellte D-Typ-Anregung<br />
z.B. muss mit 5 anderen Determinanten (umgekehrte<br />
Spins) kombiniert werden, damit eine<br />
Singulett-CSF erhalten wird<br />
• die im Bild rechts dargestellte D-Typ-Anregung<br />
ist dagegen schon eine definierte CSF<br />
• mit passenden Linearkombinationen können<br />
die Nicht-Null CI-Matrixelemente reduziert werden<br />
• wenn System Symmetrie enthält<br />
→ zusätzlich CI-Matrixelemente = Null<br />
Grund: Symmetrie der Determinante direktes Produkt der<br />
Symmetrie der MOs �
• Hamiltonoperator gehört zur totalsymmetrischen Darstellung<br />
→ zwei Determinanten mit unterschiedlichen irreduziblen<br />
Darstellungen liefern ein CI-Matrixelement von Null<br />
• Hamiltonoperator ist Summe aus Ein- und Zwei-Elektronenoperatoren<br />
→ wenn sich zwei Determinanten in mehr als zwei (Raum-)<br />
MOs unterscheiden<br />
� Überlappungsintegral zwischen zwei verschiedenen MOs<br />
gleich Null<br />
� Slater-Condon-<strong>Regeln</strong>: CI-Matrixelemente nur dann nicht<br />
Null, wenn sich die zwei Determinanten<br />
in 0, 1 oder 2 MOs unterscheiden
• identische Determinanten → Matrixelement = Energie der<br />
einzelnen Determinanten WF<br />
• Für HF-Determinante und einfach angeregte Determinanten folgt:<br />
• Wenn Determinanten von optimierten, kanonischen HF MOs<br />
generiert wurden → Gradient = Null → Matrixelement = Null<br />
• auch gezeigt, da MOs Eigenfunktionen des Fockoperators sind:<br />
� Brillouin Theorem: Matrixelement zwischen der HF Referenz und<br />
einer einfach angeregten Determinanten ist gleich Null
• HF-Referenzzustand hat nur mit zweifach angeregten Determinanten<br />
Matrixelemente ungleich Null → Full CI-Matrix = Blockdiagonal-<br />
Struktur<br />
• Berechnung der Matrixelemente:<br />
• Ein- und Zwei-Elektronen-Integrale über MOs nötig<br />
• mit den zugehörigen AO-Integralen und MO-Koeffizienten<br />
folgt: �
• <strong>Die</strong> Zwei-Elektronen-AO-Integrale: Rechenaufwand ~ M 8<br />
d.h. M4 AO-Integrale, jedes multipliziert mit 4 Sets von M<br />
MO-Koeffizienten<br />
• Rechenaufwand kann auf M 5 reduziert werden:<br />
M8 Abhängigkeit wurde auf 4 M5 Operationen reduziert<br />
(Multiplikation von M4 AO-Integralen mit M MO-Koeffizienten)<br />
• Im Limit eines großen Basissatzes skalieren alle<br />
Elektronenkorrelationsmethoden formal mit M5
Größ Größe<br />
e einer CI-Matrix CI Matrix<br />
• Für N Elektronen und M Basisfunktionen folgt für die<br />
Gesamtanzahl an Singulett CSFs:<br />
• Beispiel: H 2 O mit 6-31G(d) Basis (kleines System)
• Anzahl Determinanten (CSFs) die generiert werden können<br />
steigt stark mit dem Anregungslevel<br />
• selbst wenn C 2v -Symmetrie von H 2 O einbezogen wird<br />
→ 7 536 400 Singulett CSFs mit A 1 -Symmetrie<br />
• wenn alle möglichen Determinanten einbezogen werden<br />
→ Full CI WF<br />
→ beste WF in gegebenen Basis<br />
Beispiel H2O: entspricht Diagonalisierung einer Matrix der<br />
Größe 30 046 752 x 30 046 752 – unmöglich!<br />
• normalerweise sind nur die untersten Eigenwerte und<br />
-vektoren von Interesse
→ Rechenaufwand, um einzelnen Eigenwert- und vektor<br />
aus der CI-Matrix zu entnehmen skaliert linear mit der<br />
Anzahl der CSFs<br />
• durch Anstieg der Determinantenzahl mit der Größe des<br />
Basissatzes<br />
→ Full CI nur für sehr kleine Systeme machbar<br />
� Full CI keine Routinerechnung<br />
� nützliche Referenz für die Entwicklung genäherter<br />
Methoden, da Full CI beste Ergebnis für gegebenen<br />
Basissatz liefert
Beschränkte Beschr nkte CI Methoden<br />
• Reduzierung der Zahl der angeregten Determinanten in der CI-<br />
Entwicklung → praktikable Methoden<br />
• CIS (CI mit Singles):<br />
• Beschränkung auf das erste Anregungslevel<br />
→ keine Verbesserung in Bezug auf das HF-Ergebnis, da alle<br />
Matrixelemente zwischen der HF-WF und einfach angeregten<br />
Determinanten Null sind<br />
• Höhere Lösungen der Säkulargleichung = Näherung für<br />
angeregte<br />
Zustände<br />
• CID (CI mit Doubles):<br />
• niedrigste CI Level mit Verbesserung gegenüber HF-Ergebnis
• CISD (CI mit Singles und Doubles):<br />
• verglichen mit Anzahl zweifach angeregter Determinanten<br />
→ wenig einfach angeregte → nur geringfügig mehr<br />
Rechenaufwand<br />
• skaliert mit M 6<br />
• Verbesserung gegenüber CID, weil einfach angeregte Determinanten<br />
indirekt in WF eingehen, da ihr Matrixelement mit<br />
den zweifach angeregten Determinanten ungleich Null ist<br />
• CISDT (CI mit S, D und Triples):<br />
• zusätzliche Einbeziehung von dreifach angeregten Determinanten<br />
• skaliert mit M 8
• CISDTQ (CI mit S, D, T und Quadruples):<br />
• zusätzliche Einbeziehung von vierfach angeregten<br />
Determinanten<br />
• skaliert mit M10 • Ergebnisse ähnlich Full CI<br />
• schon zu viele Konfigurationen → nur für kleine Moleküle<br />
und kleine Basissätze<br />
• CISD:<br />
• einzige generell anwendbare CI-Methode (für große Auswahl<br />
von Systemen)<br />
• für mittelgroße Moleküle und Basissätze werden 80-90% der<br />
Elektronenkorrelatiosnenergie wiedergegeben<br />
• nicht größenkonsistent<br />
→ mit zunehmender Größe der Moleküle wird immer weniger<br />
Elektronenkorrelationsenergie wiedergegeben
Exkurs: Größ Größenkonsistenz<br />
enkonsistenz<br />
• Eigenschaft einer Methode, bei der die Energieberechnung<br />
zweier weit entfernter identischer Moleküle den gleichen Wert<br />
liefert wie die Summation über das Ergebnis der Berechnung des<br />
einzelnen Moleküls<br />
• Beispiel: E(2H 2 ) = 2E(H 2 ) für große Abstände<br />
• Full CI = größenkonsistent (nur für sehr kleine Systeme möglich)<br />
• Beschränkte CI Methoden (außer CIS) nicht größenkonsistent<br />
• CISD für Beispiel oben:<br />
• Einfache Anregungen an einem von zwei H 2 Fragmenten,<br />
einfache Anregung an beiden H 2 Fragmenten und zweifache<br />
Anregung an einem von zwei H 2 Fragmenten<br />
• Berechnung von zwei weit entfernten H2 Molekülen liefert<br />
eine niedrigere Energie als die Berechnung für 2 mal ein H2
• nur zweifach angeregte Determinanten haben mit HF-Zustand<br />
Matrixelement ungleich Null → am wichtigsten<br />
• Beispiel: Full CI Rechnung für Neonatom in einer [5s,4p,3d] Basis<br />
(1s Elektronen wurden weggelassen für Korrelationsbeschreibung)<br />
Beitrag der angeregten Konfigurationen des Neonatoms zur Full CI WF<br />
Beitrag (Weight) = Summe der a 2<br />
i Koeffizienten<br />
bei gegebenen Anregungslevel
Qualitative Veranschaulichung der unterschiedlichen<br />
Bedeutungen der verschiedenen Anregungslevel:<br />
• Zweifachanregungen (D) liefern die Elektronenkorrelation für<br />
Elektronenpaare<br />
• Vierfachanregungen (Q) entsprechen Produkten von Zweifachanregungen<br />
• Einfachanregungen (S) erlauben die Einbeziehung von Multireferenzcharakter<br />
(vgl. später) in die WF, d.h. die Orbitale<br />
können „relaxieren“ (HF-Orbitale zwar Optimum für Eindeterminanten-WF,<br />
jedoch nicht bei mehrere Determinanten<br />
• Dreifachanregungen (T) entsprechen Zweifachanregungen<br />
relativ zu Einfachanregungen → liefern Elektronenkorrelation<br />
für den „Multireferenz“-Teil der CI WF
Dichtefunktionaltheorie (DFT)<br />
Grundlage: 1. Hohenberg-Kohn-Theorem:<br />
<strong>Die</strong> Grundzustandsenergie ist eindeutig durch<br />
die Elektronendichte bestimmt.<br />
Das betrachtete molekulare System ist durch den Hamilton-<br />
Operator H festgelegt, der durch die Anzahl der Elektronen<br />
und die (in der Born-Oppenheimer-Näherung festen)<br />
Positionen der Kerne bestimmt ist
H bestimmt die elektronische Wellenfunktion und die<br />
Grundzustandsenergie, und auch die Elektronendichte ρ:<br />
ρ x ... dx<br />
*<br />
( ) = N ψ ( x1,<br />
x2...,<br />
xN<br />
) ψ ( x1,<br />
x2...,<br />
xN<br />
) dx2<br />
1 ∫<br />
Es ist zu zeigen, dass ρ auch eindeutig genau einem<br />
Hamilton-Operator zugeordnet ist.<br />
Dazu betrachte man den Fall, in dem das nicht so ist:<br />
Es seien H, H´ zwei Hamilton-Operatoren, die sich durch<br />
ihr jeweiliges externes Potenzial unterscheiden und die<br />
Eigenfunktionen Ψ und Ψ´ haben<br />
Nach dem Variationsprinzip kann Ψ´ als<br />
Näherungsfunktion für H betrachtet werden, und es gilt:<br />
N
Analog ist Ψ eine Näherungsfunktion für H´,<br />
aus dieser Betrachtung folgt:
<strong>Die</strong> Summe beider Gleichungen ergibt<br />
was offensichtlich ein Widerspruch ist. Also muss die<br />
ursprüngliche Annahme, dass es zwei verschiedene<br />
Hamilton-Operatoren für ein und dieselbe<br />
Elektronendichte geben kann, falsch sein.<br />
<strong>Die</strong> Energie ist somit ein eindeutiges Funktional der<br />
Elektronendichte: E=E[ρ]<br />
Für eine angenäherte Dichte ρ´ gilt wie für<br />
Wellenfunktionen ein Variationsprinzip:
Was ist der Vorteil der Elektronendichte?<br />
<strong>Die</strong> Wellenfunktion für N Elektronen hängt von 3N Raumund<br />
N Spinkoordinaten ab. <strong>Die</strong> Dichte ist hingegen das<br />
über die Koordinaten von N-1 Elektronen integrierte<br />
Quadrat der Wellenfunktion, d.h. sie hängt nur noch von<br />
einem Satz von Elektronenkoordinaten, d.h. 3 bzw. mit<br />
Spin 4 Koordinaten ab.<br />
<strong>Die</strong> Komplexität der Wellenfunktion nimmt also mit<br />
steigender Elektronenzahl zu, die der Dichte bleibt gleich.<br />
Verbleibendes Problem: Es ist zwar bewiesen, dass die<br />
Grundzustandsenergie in eindeutiger Weise von der<br />
Dichte abhängt, aber der funktionale Zusammenhang<br />
E[ρ] ist nicht bekannt!
Zum Begriff des Funktionals<br />
Funktion: Abbildungsvorschrift der Form f: R n � R,<br />
d.h. einem Satz von Zahlen wird eine Zahl<br />
zugeordnet, z.B. die Wellenfunktion Ψ({x}), oder<br />
die Dichte ρ(x)<br />
Funktional: Abbildungsvorschrift der Form F: C(R n )�<br />
R, d.h. einer Funktion, die von gewissen Variablen<br />
abhängt, wird eine Zahl zugeordnet<br />
Schreibweise: Großbuchstabe, Funktion in eckigen<br />
Klammern: F[f], also z.B. für die Energie E[ρ]
Wie in der Wellenmechanik kann die Energie auch als<br />
Funktional der Dichte in drei Anteile zerlegt werden:<br />
kinetische Energie T[ρ],<br />
potenzielle Energie der Kern-Elektron-WW E ne [ρ]<br />
potenzielle Energie der Elektron-Elektron-WW E ee [ρ]<br />
<strong>Die</strong> Elektron-Elektron-WW kann weiter dargestellt<br />
werden als Summe eines Coulomb-Anteils J[ρ] und<br />
eines Austausch-Anteils K[ρ]. Implizit sind in<br />
beiden Anteilen auch Korrelationseffekte<br />
berücksichtigt
Für die Kern-Elektron-WW und den Coulomb-Anteil der<br />
Elektron-Elektron-WW können direkt die Ausdrücke aus<br />
der klassischen Physik übernommen werden:<br />
<strong>Die</strong> Funktionale der kinetischen Energie und der<br />
Austauschenergie können in einfachster Näherung für ein<br />
uniformes, wechselwirkungsfreies Elektronengas<br />
hergeleitet werden.
� Thomas-Fermi-Dirac-Theorie (TFD)<br />
<strong>Die</strong>se Methode ist nicht für molekulare Systeme geeignet,<br />
Bindungen können nicht beschrieben werden, die totalen<br />
Energien sind 15 – 50 % falsch
Korrekturen: Zusätzlich zur Dichte auch<br />
Einbeziehung des Dichtegradienten (Taylor-ähnliche<br />
Reihenentwicklung der Dichte), d.h. Betrachtung<br />
eines nicht-uniformen Elektronengases<br />
� Bindungen werden beschrieben, aber nicht in<br />
korrekter Weise<br />
Schlüssel zu verbesserter Beschreibung ist die<br />
(Wieder)-Einführung von Orbitalen in die Theorie!<br />
� Kohn-Sham-Theorie<br />
Kinetische Energie wird in Hartree-Fock-Theorie<br />
bereits gut beschrieben unter der Annahme, dass<br />
die Elektronen nicht wechselwirken<br />
Man führt also ein nichtwechselwirkendes<br />
Referenzsystem in die Theorie ein, dass die gleiche<br />
Dichte wie das reale System hat, aber durch eine HFähnliche<br />
Wellenfunktion aus Orbitalen beschrieben wird
Das Funktional der kinetischen Energie ergibt sich<br />
dann bekannterweise zu:<br />
<strong>Die</strong> kleine Differenz zwischen dieser kinetischen Energie<br />
und der exakten ist im Austausch-Korrelations-Funktional<br />
E xc enthalten.<br />
Wenn E DFT [ρ] das exakte Funktional ist, kann so E xc<br />
definiert werden:<br />
Erste Klammer: kinetischer Anteil der<br />
Korrelationsenergie, zweite Klammer: Austauschenergie<br />
und potenzieller Anteil der Korrelationsenergie
Der größte Beitrag zu E xc ist die Austauschenergie (für<br />
Helium z.B. -12.11 a.u.), die Korrelationsenergie ist viel<br />
kleiner (für He -0.39 a.u.)<br />
Das Problem ist, einen Ausdruck für E xc zu finden.<br />
Für die Berechnung der kinetischen Energie hatte man wieder<br />
Orbitale eingeführt. Da J[ρ] und E xc [ρ] von der totalen Dichte<br />
abhängen, ist zur Orbitalberechnung ein iteratives Vorgehen<br />
nötig. In Analogie zu Hartree-Fock definiert man
Nullsetzen der Variation δL führt auf einen effektiven<br />
Ein-Elektron-Operator h ks , der dem Fock-Operator<br />
analog ist:<br />
Diagonalisierung der Matrix der λ ij führt zu den<br />
Kohn-Sham-Orbitalen:
<strong>Die</strong> Kohn-Sham-Orbitale haben nur dann eine physikalische<br />
Bedeutung, wenn das exakte Austausch-<br />
Korrelationsfunktional bekannt ist. Das ist aber nicht der<br />
Fall, daher ist die Signifikanz dieser Orbitale geringer als<br />
die der Hartree-Fock-MOs.<br />
DFT hat aber einen wichtigen Vorteil. Wenn man das exakte<br />
Funktional E xc kennen würde, könnte man die exakte<br />
Energie, einschließlich der Elektronenkorrelation, berechnen.<br />
Auch für ein approxomiertes E xc [ρ] sind Korrelationseffekte<br />
teilweise berücksichtigt, der Rechenaufwand ist aber nicht<br />
viel höher als bei Hartree-Fock!<br />
Für die Entwicklung von genäherten E xc gibt es keine allgemeinen<br />
Rezepte. Ein möglicher Ansatz ist, mittels einer genaueren<br />
Wellenfunktionsmethode eine Dichte zu berechnen, und dann<br />
durch Minimierung der kinetischen Energie einen Satz von Kohn-<br />
Sham-Orbitalen zu bestimmen, die diese Dichte reproduzieren.
Üblicherweise wird E xc in zwei Anteile separiert: das<br />
Austauschfunktional E x und das Korrelationsfunktional E c ,<br />
obwohl es keinen Beweis für die Richtigkeit dieser Annahme<br />
gibt. Mit der Definition einer Energie pro Teilchen<br />
(Energiedichte) ε x und ε c ergibt sich:<br />
Das entsprechende Potenzial ist:
Separiert man die Elektronendichte in die entsprechenden<br />
Anteile der Elektronen mit α- und mit β-Spin (ρ=ρ α +ρ β ,<br />
ρ α =ρ β für geschlossene Schalen), so erhält man<br />
<strong>Die</strong> Austauschenergie involviert also nur Elektronen mit<br />
gleichem Spin.<br />
Das Vorliegen von ungepaarten Elektronen kann man<br />
durch die Spinpolarisation beschreiben:
Ansätze für E xc<br />
Lokale Dichtenäherung (Local Density Approximation, LDA)<br />
� Slater‘sche X α -Methode, 1951<br />
Vernachlässigung der Korrelation,<br />
Austauschfunktional ist<br />
Meist α=3/4, mit α=2/3 ergibt sich das schon<br />
1930 von Dirac vorgeschlagene Funktional<br />
<strong>Die</strong> Korrelationsenergie wurde für das uniforme<br />
Elektronengas für unterschiedliche Dichten bestimmt.
LDA unterschätzt die Austauschenergien um ca.<br />
10 %. Dabei sind die Fehler z.T. so groß, wie die<br />
gesamte Korrelationsenergie, die zudem noch oft<br />
um bis um das Doppelte überschätzt wird. Folglich<br />
werden auch die Bindungsstärken systematisch<br />
überschätzt.<br />
Verbesserungen:<br />
Gradientenkorrigierte Methoden (nichthomogenes<br />
Elektronengas), d.h. die Energie hängt auch vom<br />
Dichtegradienten ab.<br />
Alle entsprechenden Funktionale enthalten Parameter,<br />
die aus atomaren Daten entnommen sind.<br />
Beispiele: Becke B88 für Austausch, Lee, Yang, Parr<br />
(LYP) für Korrelation
<strong>Die</strong> Parameter a, b, c, d sind an atomaren Daten von<br />
Helium gefittet. Das t w -Funktional ist bekannt als lokale<br />
Weizsacker Energiedichte. =0, wenn alle Spins parallel<br />
sind
Berechnungen<br />
MOs als Linearkombinationen von Atomorbitalen<br />
Formalismus wie in Hartree-Fock, aber Darstellung von V xc<br />
über die Elektronendichte, enthält Ableitungen der Dichte/<br />
von Orbitalen
<strong>Die</strong> Integrale über V xc müssen numerische berechnet werden.<br />
Dazu werden sie auf einem Gitter (Grid) diskretisiert<br />
<strong>Die</strong> Summe läuft dabei über alle Gitterpunkte, d.h. ca.<br />
1000 – 10000 je Atom.<br />
<strong>Die</strong> Anzahl der zu berechnenden Integrale skaliert formal<br />
mit M 4 (M... Anzahl der Basisfunktionen)<br />
<strong>Die</strong> Berechnung von E xc ist linear mit der Zahl G der<br />
Gridpunkte und quadratisch mit M, also Skalierung GM 2