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p- Chlorbenzylchlorid.pdf - Humboldt-Universität zu Berlin

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<strong>Humboldt</strong> <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Berlin</strong> 08.05.2008<br />

Brook-Taylor Straße 2<br />

12489 <strong>Berlin</strong><br />

S R<br />

p-<strong>Chlorbenzylchlorid</strong><br />

CH 3<br />

Zur Darstellung von p-<strong>Chlorbenzylchlorid</strong> wird p-Chlortoluol in einer radikalischen<br />

Substitution mit Sulfurylchlorid umgesetzt. Bei radikalischen Halogenierungen wird<br />

prinzipiell in einer Kettenreaktion ein Wasserstoff durch ein Halogen ersetzt.<br />

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Reaktivität der Halogenen ist nur die<br />

Chlorierung und Bromierung von praktischer Bedeutung. Bei der Chlorierung besitzt<br />

hauptsächlich die Chlorierung von Alkylaromaten in der Seitenkette präperative<br />

Bedeutung, da die Reaktivität der α-C-H-Bindung wesentlich größer ist,als die der C-<br />

H-Bindung im Phenylrest.<br />

Mechanismus der Reaktion<br />

NC N<br />

SO 2 Cl 2<br />

N<br />

,<br />

CN<br />

AIBN<br />

T , 10h<br />

Cl Cl<br />

Der Kettenstart wird durch Azobisisobutyronitril (AIBN) initiiert, indem AIBN durch<br />

thermische Zerset<strong>zu</strong>ng in zwei Radikale und elementaren Stickstoff zerfällt.<br />

Diese Radikale reagieren mit Sulfurylchlorid unter Bildung eines weiteren Radikals.<br />

-<br />

N 2<br />

2<br />

NC<br />

CH 2 Cl<br />

C 7 H 7 Cl C 7 H 6 Cl 2<br />

126,58 g/mol 161,03 g/mol<br />

NC<br />

C<br />

S O O<br />

Cl Cl<br />

O<br />

O<br />

S<br />

Cl<br />

+<br />

C<br />

NC Cl


OC-Grundpraktikum SS2008<br />

O<br />

O<br />

S<br />

Cl<br />

p-<strong>Chlorbenzylchlorid</strong><br />

H<br />

H<br />

H H H C<br />

+ O<br />

O<br />

S H HCl<br />

+<br />

08.05.2008<br />

Das Schwefelradikal abstrahiert ein Wasserstoffatom der Methylgruppe am p-<br />

Chlortoluol und zerfällt anschließend in Chlorwasserstoff und elementaren<br />

Sauerstoff. Dabei wird ein Benzylradikal gebildet.<br />

H<br />

H<br />

C<br />

Cl<br />

+<br />

Cl<br />

Cl<br />

S<br />

O<br />

O<br />

Cl<br />

Cl<br />

Cl<br />

Cl<br />

.<br />

Das Benzylradikal abstrahiert im letzten Schritt ein Chloratom des Sulfurylchlorids.<br />

Es bildet sich p-<strong>Chlorbenzylchlorid</strong> und eine weiteres Schwefelradikal, wodurch die<br />

Kettenreaktion aufrecht erhalten wird.<br />

z.B.:<br />

O<br />

Reagieren zwei Radikale miteinander, so kommt es <strong>zu</strong> einer Kettenabbruchreaktion.<br />

2<br />

+<br />

Cl<br />

CH 2 Cl<br />

NC C O S<br />

NC S<br />

Cl<br />

+<br />

O<br />

Cl<br />

O<br />

O<br />

S<br />

O<br />

O 2


OC-Grundpraktikum SS2008<br />

p-<strong>Chlorbenzylchlorid</strong><br />

08.05.2008<br />

Versuchsdurchführung<br />

In einem Rundkolben mit Rückflußkühler wurde p-<strong>Chlorbenzylchlorid</strong> (11,2 g, 0,09<br />

mol) mit Sulfurylchlorid (14,6g/0,1mol) und einer Spatelspitze AIBN unter Rühren<br />

<strong>zu</strong>m Sieden erhitzt. Jede Stunde weiteres AIBN hin<strong>zu</strong>gefügt. Insgesamt wurde zehn<br />

Stunden unter Rückfluss erhitzt. Anschließend wurde abgekühlt, der Kolbeninhalt im<br />

Scheidetrichter mit Wasser gewaschen, die organische Phase abgetrennt und mit<br />

Magnesiumsulfat getrocknet. Abschließend wird das Magnesiumsulfat abfiltriert und<br />

mit Chloroform nachgespült. Das Chloroform im Filtrat wurde anschließend am<br />

Rotationsverdampfer entfernt. Fraktionierte Destillation des Rohproduktes im<br />

Vakuum (92 °C, 1,3 mbar) ergab das gewünschte Produkt (2,6 g, 0,02 mol) als<br />

farblose Kristalle.<br />

Analytik<br />

Ausbeute: 2,6g /0,02mol p-<strong>Chlorbenzylchlorid</strong> entspricht 22% (Literatur: 70%)<br />

1H-NMR (CDCl 3 , 25 °C) :δ(ppm) = 7,33 (s, 4H, H arom ) ; 4,55 (s, 2H, H methy )<br />

13C-NMR (CDCl 3 , 25 °C) :δ (ppm) = 135,92 (C5 ) ; 134,28 (C2) ; 129,91 (C4) ;<br />

128 ,90 (C3) ; 45,33 (C1)<br />

1<br />

CH2Cl Cl<br />

2<br />

Ausdruck der NMR-Spektren im Anhang.<br />

Die Spektren belegen, dass p-Chlortoluol mit sehr geringen Verunreinigungen<br />

entstanden ist.<br />

Fehlerdiskussion<br />

Obwohl die Synthesevorschrift möglichst genau eingehalten wurde, konnte das<br />

Produkt nur in sehr geringer Ausbeute isoliert werden. Dies kann nicht durch Verluste<br />

beim filtrieren oder destillieren erklärt werden. Da die Leistung der Heizplatte nicht<br />

ausreichte um das Reaktionsgemisch <strong>zu</strong>m kochen <strong>zu</strong> bringen ist hierbei der Fehler<br />

<strong>zu</strong> vermuten.<br />

5<br />

3<br />

3<br />

4


OC-Grundpraktikum SS2008<br />

Literatur<br />

Organikum S.200<br />

p-<strong>Chlorbenzylchlorid</strong><br />

4<br />

08.05.2008

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