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Photochemische Polymerisation - Chemie und ihre Didaktik ...

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Abb. 3.01 <strong>und</strong> 3.02:<br />

Absorptionsspektren von DMPA <strong>und</strong> 1-Hydroxycyclohexylphenylketon<br />

Quelle: Sigma-Aldrich [31]<br />

Wie in Abb. 3.01 zu erkennen ist, gibt es neben der von den Benzolringen verursachten starken Absorptionsbande bei<br />

kurzwelliger Strahlung von weniger als 300 nm eine weitere Absorptionsbande zwischen 310 <strong>und</strong> 380 nm. Bei dieser<br />

Wellenlänge kann ein Elektron aus einem nichtbindenden p-Orbital des Sauerstoffs in das antibindende Orbital des π-<br />

Elektronensystems der Carbonylgruppe angeregt werden. Vom angeregten Singulettzustand erfolgt ein ISC zum<br />

Triplettzustand (vgl. auch Abschnitt 3.5.2) [32]. Die Carbonylgruppe hat nun Diradikalcharakter (Reaktionsschema<br />

3.08). Eine Folgereaktion mit hoher Ausbeute ist die α-Spaltung, wobei eine C-C-Bindung, die der Carbonylgruppe<br />

benachbart ist, gespalten wird (Norrish-Typ-I-Spaltung).<br />

O<br />

C<br />

H3 CO<br />

C<br />

OCH 3<br />

h•ν<br />

⎯→<br />

(nπ*)<br />

O<br />

C<br />

H3 CO<br />

C<br />

OCH 3<br />

Reaktionsschema 3.08: DMPA: Bildung eines Quasidiradikals<br />

Dabei wurde eine Abspaltung eines energiereichen Phenylradikals noch nie beobachtet [33]. Stets wird die schwächere<br />

C-C-Bildung gespalten, womit sich das Dimethoxybenzylradikal <strong>und</strong> das Benzoylradikal bilden (Reaktionsschema<br />

3.09), wobei ersteres thermisch <strong>und</strong> auch photochemisch instabil ist <strong>und</strong> somit leicht sowohl durch weitere<br />

Lichteinstrahlung als auch durch Wärme weiter zerfällt [34]. Dabei entstehen Methylbenzoat <strong>und</strong> Methylradikale,<br />

wobei letztere sehr reaktiv sind <strong>und</strong> nicht selektiv weiterreagieren (u.a. Desaktivierung durch unselektive H-<br />

Abstraktion), so dass fast ausschließlich die Benzoylradikale als <strong>Polymerisation</strong>sstarter wirksam sind [35].<br />

O<br />

C<br />

H3 CO<br />

C<br />

OCH 3

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