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Gesamtes Dokument - Gesundheitsförderung.info

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Neuralrohrdefekte<br />

Compliance ist davon auszugehen, dass Folsäure nur unzureichend über die<br />

Nahrung zugeführt wird (Schneider et al. 2006).<br />

Nach Angaben von Botto et al. (1999) werden weltweit jedes Jahr mehr als<br />

300.000 Kinder mit Anencephalie und Spina bifida geboren. Diese Kinder werden<br />

ungeachtet der optimalen Versorgung ein Leben mit körperlicher und unter<br />

Umständen geistiger Behinderung führen. Vom ersten Lebenstag an werden<br />

spezialisierte Ärzte und Therapeuten verschiedener Fachrichtungen das Kind und<br />

die Familie betreuen. Um die Entwicklung der Kinder positiv zu beeinflussen, sind<br />

alle Maßnahmen aufeinander abzustimmen und langfristig anzulegen. Die<br />

therapeutische Betreuung ist individuell auf die Bedürfnisse des Kindes<br />

zugeschnitten und leistet eine unterstützende und beratende Funktion für die<br />

Familie (ASbH 1994). Nicht nur die physischen und psychischen Belastungen der<br />

Eltern und der Kinder sind groß, auch die Behandlungs- und Folgekosten eines<br />

Neuralrohrdefektes sind hoch. Waitzmann et al. (1994) beziffern die Lifetime-<br />

Gesamtkosten für die Fehlbildung Spina bifida auf 489.289.000 US Dollar. Diese<br />

Angaben beziehen sich auf Hochrechnungen aus Kalifornien und beinhalten<br />

sowohl die medizinischen Kosten als auch die Kosten, die indirekt durch diese<br />

Behinderung entstehen.<br />

In zahlreichen internationalen Studien ist mittlerweile belegt, dass durch die<br />

prophylaktische Einnahme von Folsäure, bei Frauen im gebärfähigen Alter, das<br />

Risiko von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen um 50-70% minimiert werden<br />

kann (Czeizel u. Dudas 1992; MRC Vitamin Studie 1991; Smithells et al. 1980).<br />

Demnach sind mit der perikonzeptionellen Folsäureprophylaxe ein Großteil der<br />

Neuralrohrdefekte und demzufolge ebenso menschliches Leid sowie Kosten für<br />

die Gesundheits- und Sozialsysteme zu vermeiden.<br />

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